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Gewalt und Aggression in Betreuungsberufen (TP-PUGA)

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Ereignisse seelisch stark angeschlagen <strong>und</strong> kann<br />

<strong>in</strong> dieser Situation Kritik nicht oder zum<strong>in</strong>dest<br />

schlecht verkraften.<br />

Bleiben Sie ernst<br />

Scherze, ironische oder gar zynische Bemerkungen<br />

haben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Auffanggespräch nichts zu<br />

suchen. Dem Betroffenen steht nicht der S<strong>in</strong>n<br />

nach Scherzen oder doppelbödiger Ironie.<br />

Raten Sie zu e<strong>in</strong>em Arztbesuch<br />

Das Opfer kann Verletzungen haben, welche auf<br />

ersten Blick nicht zu erkennen s<strong>in</strong>d, zum Beispiel<br />

Knochenbrüche oder <strong>in</strong>nere Verletzungen. E<strong>in</strong>e<br />

Untersuchung beim Durchgangsarzt sorgt für<br />

e<strong>in</strong>e sichere Diagnose.<br />

Widmen Sie sich dem Opfer voll <strong>und</strong> ganz<br />

Seien Sie während des Auffanggespräches ganz<br />

für den Geschädigten da. Hören Sie ihm mit allen,<br />

am besten mit geschärften S<strong>in</strong>nen zu. Konzentrieren<br />

Sie sich nur auf Ihr Gegenüber, unterlassen<br />

Sie jegliche Nebenbeschäftigung.<br />

Schweifen Sie nicht ab<br />

Erzählen Sie ke<strong>in</strong>e ähnlichen oder gar „dramatischen“<br />

Geschichten, die Sie oder andere erlebt<br />

haben. Die angegriffene Person ist ausreichend<br />

mit der gerade erlebten Situation beschäftigt<br />

<strong>und</strong> nicht aufnahmefähig für anderes. Derartige<br />

Fremdgeschichten können sogar zu e<strong>in</strong>er zusätzlichen<br />

Belastung führen.<br />

E<strong>in</strong> vertrauensvolles<br />

Gespräch mit Kollegen<br />

hilft, e<strong>in</strong>en Übergriff<br />

zu verarbeiten.<br />

Überlegen Sie geme<strong>in</strong>sam das weitere<br />

Vorgehen<br />

Überlegen Sie geme<strong>in</strong>sam mit dem Opfer, welche<br />

Maßnahmen jetzt s<strong>in</strong>nvoll s<strong>in</strong>d, zum Beispiel:<br />

zum Arzt gehen, den Vorgesetzten benachrichtigen,<br />

e<strong>in</strong>e kurzzeitige Versetzung <strong>und</strong> Konsequenzen<br />

für den Angreifer überdenken.<br />

4.4 Sek<strong>und</strong>äre Traumatisierung<br />

Bei schweren <strong>Gewalt</strong>ereignissen können auch<br />

Dritte, wie zum Beispiel Zeugen des Vorfalls, e<strong>in</strong><br />

Trauma erleiden. Diesen mitbetroffenen Personen<br />

soll wie dem unmittelbar Geschädigten e<strong>in</strong><br />

Auffanggespräch angeboten werden.<br />

4.5 Lückenlose Dokumentation<br />

Jeder Übergriff muss gr<strong>und</strong>sätzlich dokumentiert<br />

werden. Die lückenlose Dokumentation e<strong>in</strong>es<br />

Übergriffes ist <strong>in</strong> zweierlei H<strong>in</strong>sicht notwendig:<br />

E<strong>in</strong>erseits dient sie der rechtlichen Absicherung<br />

beteiligter Personen – besonders wichtig, wenn<br />

auch Patienten, Klienten oder Betreute verletzt<br />

worden s<strong>in</strong>d – andererseits dient sie als Gr<strong>und</strong>lage<br />

für die haus<strong>in</strong>terne Gefährdungsbeurteilung.<br />

Die Dokumentation ermöglicht es, Problembereiche<br />

zu identifizieren <strong>und</strong> die Wirksamkeit der<br />

vorhandenen Schutzmaßnahmen nachzuweisen.<br />

16 4 Betroffenen beistehen <strong>und</strong> helfen

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