06 81 / 37 41 86 oder Tel. - Der Quierschder
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Gemeindeverwaltung Quierschied im Überblick<br />
Adresse: Rathausplatz 1, 66287 Quierschied<br />
Anschrift: Postfach 255, 66282 Quierschied<br />
<strong>Tel</strong>efon: <strong>06</strong>897/961-0<br />
<strong>Tel</strong>efax: <strong>06</strong>897/961-110<br />
eMail: mail@quierschied.de<br />
Bürgermeisterin: Karin Lawall, <strong>Tel</strong>.: 961-101<br />
1. Beigeordneter: Karl-Heinz Lander<br />
2. Beigeordneter: Max Detemple<br />
3. Beigeordneter: Gernot Abrahams<br />
Ortsvorsteher: Michael Bost, <strong>Tel</strong>.: <strong>06</strong>897/961-261<br />
Sprechstunde: dienstags 17.00 Uhr – 18.30 Uhr<br />
Öffnungszeiten:<br />
Vormittags: täglich von 8.15 Uhr bis 12.30 Uhr<br />
Nachmittags: Montag, Dienstag und Mittwoch von 13.30 Uhr<br />
bis 16.00 Uhr, Donnerstag von 13.30 Uhr bis 18.00 Uhr, Freitagnachmittags<br />
geschlossen. Dienstagnachmittags bleibt der Fachbereich<br />
2 –Bürgerservice und Ordnungswesen- ebenfalls für den<br />
Publikumsverkehr geschlossen.<br />
Verwaltungsaußenstellen<br />
Fischbach-Camphausen<br />
Ortsvorsteher: Harald Quirin, <strong>Tel</strong>.: 63567<br />
Fischbachhalle, <strong>Tel</strong>.: 61<strong>86</strong>4<br />
Sprechstunden:<br />
dienstags und donnerstags 16.30 – 17.30 Uhr<br />
Göttelborn<br />
Ortsvorsteher: Peter Saar<br />
Hauptstr. 164, <strong>Tel</strong>.: <strong>06</strong>825/5420<br />
Sprechstunden:<br />
montags 17.00 – 19.00 Uhr<br />
(nach Vereinbarung: <strong>06</strong>825/96310)<br />
Wochenmärkte<br />
Quierschied, Marktplatz:<br />
Mittwochs- und Samstagsmarkt<br />
April – Frühjahrskrammarkt<br />
Mai - Blumenmarkt<br />
September - Herbstkrammarkt<br />
Dezember - Weihnachtsmarkt<br />
Fischbach, Marktplatz:<br />
Mittwochs- und Samstagsmarkt<br />
Mai - Blumenmarkt<br />
Dezember - Weihnachtsmarkt<br />
14<br />
Von unserem Leser<br />
Paul Kolling aus Göttelborn...<br />
Teil 2<br />
Das schwarze Gold.<br />
Anfang und Niedergang/Ende an der Saar.<br />
<strong>Der</strong> immer noch herrschende Engpass auf dem Arbeitsmarkt hat<br />
sich durch die Gewährung von Zusatzverpflegung und Zuteilung<br />
von Konsumgütern durch die Militärverwaltung nach und nach<br />
stabilisiert. Die Hungerzeit und andere Engpässe bei der lebensnotwendigen<br />
Versorgung konnten überbrückt werden. Bis zum<br />
Jahresende 1945 konnte der Wiederaufbau auf allen Gruben als<br />
beendet angesehen werden. Am 10. Juli 1945 hat die „Mission<br />
Francaise des Mines de la Saare“ die ausschließliche Aufsicht für<br />
die Betriebsleitung der Saargruben übernommen. Das erklärte<br />
Ziel der „Mission“ war, die Förderung durch den fortschrittlichen<br />
Einsatz von Technik und Methodik zu steigern. Die Anwendung<br />
von Methodik und der kontinuierliche Einsatz von m<strong>oder</strong>nsten<br />
<strong>Der</strong> <strong>Quierschder</strong> • Ausgabe 78 – Juli 2012 • 7. Jahrgang<br />
Abbaumaschinen hat sich bewährt und bis zur Stilllegung des<br />
Bergwerks Saar fortgesetzt.<br />
Die langfristige Planung des Bergwerks Ensdorf endet im Jahre<br />
2014 mit 15408 t/Ms. Eine Leistung, die für den Bergbau in Europa<br />
einmalig sein sollte. Wiedererwarten bebte am 23. Februar<br />
2008 um 16.31 Uhr in der Primsmulde die Erde so heftig, wie nie<br />
zuvor in der Region. Die Abbauverhältnisse veränderten sich dramatisch.<br />
Die Abbaupläne mussten revidiert werden. <strong>Der</strong> Abbau<br />
in der Primsmulde wurde unverzüglich eingestellt und endet mit<br />
der Leistung von 8765 t/Ms.<br />
Die Erschütterungen blieben an den Gebäuden der Primsmulde<br />
nicht ohne Folgen. Unter Protest der Betroffenen wurde das<br />
„öffentliche Leben“ in und um Ensdorf durch aggressive Turbolente<br />
nachhaltig belebt. Die Politik nach Einfluss auf die weiteren<br />
Abbaupläne und RAG sah sich gezwungen, 3600 Bergleute<br />
zeitlich gestreckt sozialverträglich (Unwort des Jahres) freizustellen.<br />
Die Förderung in Streb 8,6 endete am 31.12.2011 und die im<br />
Streb 8,7 wurde zum 30.<strong>06</strong>.12 eingestellt. Nach dem 23.02.2008<br />
sind weitere Erschütterungen ausgeblieben. Ein Teil der Bergleute<br />
findet Arbeit in anderen Bereichen, wie der Automobil- <strong>oder</strong><br />
Stahlindustrie. Ein Großteil muss die schmerzvolle Versetzung ins<br />
Ruhrgebiet/Ibbenbühren hinnehmen. Die ersten 175 Bergleute<br />
wurden bereits 2010 verlegt. 2011/2012 sind 1260 Beschäftigte<br />
betroffen. Für einen reibungslosen Ablauf der Verlegungen sorgen<br />
auf der neuen Arbeitsstelle ein Team aus Mitarbeitern der<br />
Personalabteilung und Vertreter des Betriebsrates. Ergänzend zu<br />
der Schichtarbeit werden gezielte Freizeitaktivitäten und weiterbildende<br />
Seminare angeboten.<br />
Nach dem 30.<strong>06</strong>.12 werden noch 600 Bergleute für Nacharbeiten<br />
unter und über Tage beschäftigt. Die anstehenden Nacharbeiten<br />
werden bis Ende 2012 erfüllt sein und im 2. Quartal 2013 erfolgt<br />
mit der Verfüllung der Schächte mit 65000 cbm Beton der letzte<br />
Akt der Stilllegung.<br />
Unlängst im Vorfeld des Tages der Stilllegung des Bergbaues an<br />
der Saar, 30.<strong>06</strong>.12, artikulierten sich Persönlichkeiten aus dem<br />
Bergbau und der Politik wie folgt: <strong>Der</strong> 1. Vorsitzende von RAG,<br />
Bernd Tönjes, äußerte tiefe Betroffenheit angesichts der historischen<br />
Zäsur. Ministerpräsidentin A. Karrenbauer sagte: „Mit<br />
der Kohlenförderung endet ein bedeutender Teil saarländischer<br />
Geschichte“. Chef der Linkspartei, Rolf Linsler, beurteilte die<br />
Gegebenheiten wie folgt: <strong>Der</strong> Ausstieg aus dem Bergbau sei<br />
völlig übereilt und ein schwerer Fehler. Die SPD Saar sieht es als<br />
gemeinsame Verpflichtung, die Geschichte und Bedeutung des<br />
Bergbaues als kulturelles Erbe zu bewahren.<br />
Für den 30.<strong>06</strong>.12 war der offizielle Festakt konzipiert. Für die Bergleute<br />
mit ihren Familien war es ein Tag der Trauer. Es sollte ein<br />
Festakt werden der in Würde, Wertschätzung, Stolz und Respekt<br />
Abschied von der Kohle nimmt. Für immer. Den Honoratioren am<br />
Rednerpult, Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und geweihte<br />
Häupter oblag es, mit Rhetorik in gehobenem Niveau ihre Vorstellungen,<br />
ihre Zukunftsperspektive mit den Emotionen, dem<br />
Schmerz und Tränen der Kinder und Mütter in Übereinstimmung<br />
zu bringen.<br />
Für die Bergleute wird es aber kein Abschied von ihrer Schutzpatronin<br />
St. Barbara sein. Sie wünschen sich mit Mut und Zuversicht,<br />
dass als Alternative zu der geplanten Skulptur Polygon auf der<br />
höchsten Stelle der Berghalde zu Ehren ihre Schutzpatronin und<br />
zum Gedenken der vor Ort gebliebenen Bergleute, ein schlichtes,<br />
großes Kreuz aus Holz errichtet wird. Es wäre eine fortwährende<br />
Erinnerung an die Heilige Barbara und eine immerwährende<br />
Dokumentation saarländischer Kultur. Passanten werden inne<br />
halten, den Blick nach oben richten, mit Dank in Gedanken St.<br />
Barbara begegnen und mit Gott dem Allmächtigen meditieren.<br />
Ein Kreuz, ein urchristliches Symbol verpflichtet und erinnert an<br />
das Leiden Jesus.