Mai 2013
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Über das Konklave hinaus...<br />
In den Beratungen der Kardinäle vor<br />
dem Konklave legte Jorge Mario Kardinal<br />
Bergoglio, der ehemalige Erzbischof<br />
von Buenos Aires, jetzt Papst Franziskus,<br />
vier Beobachtungen zum Zustand unserer<br />
Kirche vor. Wir wollen diesen vier Punkten<br />
in diesem und im nächsten Pfarrbrief als<br />
Anregung nachgehen.<br />
ch habe Bezug genommen auf die<br />
„IEvangelisierung. Sie ist der Daseinsgrund<br />
der Kirche. Es ist die süße, tröstende<br />
Freude, das Evangelium zu verkünden“<br />
(Paul VI.). Es ist Jesus Christus selbst, der<br />
uns von innen her dazu antreibt.“<br />
1. Evangelisierung setzt apostolischen<br />
Eifer voraus. Sie setzt in der Kirche das<br />
freimütige Wort voraus, damit sie aus sich<br />
selbst herausgeht. Die Kirche ist aufgerufen,<br />
aus sich selbst herauszugehen und an<br />
die Ränder zu gehen. Nicht nur an die<br />
geografischen Ränder, sondern an die<br />
Grenzen der menschlichen Existenz:<br />
die des Mysteriums der Sünde, die des<br />
Schmerzes, die der Ungerechtigkeit, die<br />
der Ignoranz, die der fehlenden religiösen<br />
Praxis, die des Denkens, die jeglichen<br />
Elends.<br />
2. Wenn die Kirche nicht aus sich selbst<br />
herausgeht, um das Evangelium zu verkünden,<br />
kreist sie nur um sich selbst und<br />
verschließt sich (vgl. die gekrümmte Frau<br />
im Evangelium). Die Übel, die sich im Laufe<br />
der Zeit in den kirchlichen Institutionen<br />
entwickeln, haben ihre Wurzel in dieser<br />
Selbstbezogenheit, sie sind eine Art theologischer<br />
Narzissmus.<br />
In der Offenbarung sagt Jesus, dass er an<br />
der Tür steht und anklopft. In dem Text<br />
geht es offensichtlich darum, dass er von<br />
außen klopft, um hereinzukommen. Aber<br />
ich denke an die Male, wenn Jesus von innen<br />
klopft, damit wir ihn herauskommen<br />
lassen. Die selbstbezogene Kirche beansprucht<br />
Jesus für sich drinnen und lässt<br />
ihn nicht nach außen treten. ...“<br />
Wer fragt, was diese beiden ersten<br />
Beobachtungen für uns in der Pfarrei<br />
St. Katharina bedeuten, wird zunächst<br />
auf den tragenden Grund verwiesen: wer<br />
oder was bewegt uns, Kirche zu sein Wo<br />
und wie erfahre ich, dass es Jesus Christus<br />
selbst ist, der jede Einzelne, jeden Einzelnen<br />
in Bewegung setzt Wo ergreifen<br />
Menschen in St. Katharina frei und mutig<br />
das Wort im Dienst des Evangeliums An<br />
welche Ränder gehen wir, als Einzelne, als<br />
Gruppe und als Pfarrei in Schwachhausen<br />
und im Geteviertel, in Riensberg, Horn-<br />
Lehe, Borgfeld und Oberneuland<br />
Und: wo bleiben wir selbstbezogen, pflegen<br />
unsere „kleine Gemütlichkeit“, unsere<br />
(allzu) vertrauten Kreise<br />
Die Redaktion freut sich über Ihre Antworten,<br />
schriftlich oder mündlich, in Wort<br />
oder Bild...