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hutbe 11.03.2011 Zwangsheirat - DiTiB Selimiye Camii Wernau

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Freitagspredigt<br />

vielmehr durch ihre Familie gezwungen werden, aus religionsrechtlicher Sicht<br />

ungültig. [3]<br />

Verehrte Gläubige,<br />

das eigentliche Ziel der Eheschließung liegt darin, eine Familie zu gründen, in der<br />

die Ehepartner miteinander sich verstehend, in Verbundenheit und Liebe<br />

zueinander diese Familie zu einem Hort des Glücks gestalten. Abgesehen davon ist<br />

die Eheschließung auch eine Angelegenheit des Herzens. Daher kann man die<br />

Herzen nicht dazu zwingen, wenn keine Liebe vorhanden ist und man diese Ehe<br />

nicht eingehen will. Folglich wird der Islam, der gesandt wurde, um der Menschheit<br />

Glückseligkeit zu bringen, niemals einer <strong>Zwangsheirat</strong> zustimmen, die die<br />

Ehepartner nur unglücklich macht - und dies ein Leben lang - oder die sogar in den<br />

meisten Fällen mit einer Scheidung endet. Hinreichlich bekannt ist zudem, dass<br />

solche Ehen nicht lange dauern, die Familien innerhalb weniger Jahre<br />

auseinandergehen und ihre Kinder ohne die Liebe ihrer Eltern aufwachsen müssen.<br />

Jedes Individium sollte seinen Ehepartner nach freiem Willen auswählen können, so<br />

dass er den Grund für später eventuell auftretende Probleme bei sich selbst suchen<br />

kann.<br />

Verehrte Brüder und Schwestern,<br />

festzuhalten bleibt: Fehler sind Fehler, ganz gleich von wem und wo auch immer<br />

sie begangen werden. Leider ist auch die <strong>Zwangsheirat</strong> eine unislamische Handlung,<br />

die dann wie die Ehrenmorde auch dem Islam angelastet werden. Wobei dies<br />

vielmehr daraus resultiert, dass man den Islam nicht richtig kennt oder mehr noch<br />

den Traditionen folgt, als dem Islam. Dabei ist im Islam - wie in allen anderen<br />

Offenbarungsreligionen auch - die Gründung einer Familie und die Familie selbst<br />

sowie ihr Schutz heilig. Von Fortdauer ist eine solche heilige Institution aber nur,<br />

wenn sie mit eigenem Willen gegründet wird. In diesem Sinne bete ich für die<br />

Gründung und den Fortbestand von glücklichen Familien, in der alle Beteiligten:<br />

Vater, Mutter wie Kind glücklich sind und wünsche Ihnen allen ebenso ein<br />

glückliches segenreiches Leben.<br />

[1] Rum, 30/21.<br />

[2] Muslim, Rada 17.<br />

[3] Hukuk-i islamiye ve Istılahat-ı Fıkhiyye Kamusu, 2: 55-8.<br />

Ahmet ALTINTAŞ<br />

Religionsbeauftragter der DITIB Mehmet Akif Ersoy Moschee in Harburg

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