Jahresbericht 2008 - Evim
Jahresbericht 2008 - Evim
Jahresbericht 2008 - Evim
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong>
2<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
„Ich lebe und ihr sollt auch leben!“<br />
Die Jahreslosung 3<br />
Zielstrebig: mehr Nähe zu den Menschen<br />
Ein Überblick 4<br />
Gefordert: pragmatisches Handeln in der Weltfinanzkrise<br />
Wirtschaftliche Entwicklung und Personal 6<br />
Konsequent: Betreuungsqualität ist der Leitgedanke<br />
Die Altenhilfe 7<br />
Flexibel: orientiert an der aktuellen individuellen Lebensphase<br />
Die Behindertenhilfe 8<br />
Innovativ: gesunder Service für alt und jung<br />
Die EVIM Service GmbH 8<br />
Wirkungsvoll: passgenaue Hilfen von hoher Qualität<br />
Die Jugendhilfe 9<br />
Spannend: das erste Jahr im Campus<br />
Campus Klarenthal 10<br />
Ehrenamtlich: dort, wo Menschen Hilfe brauchen<br />
Das Referat Freiwilliges Engagement 11<br />
Fundiert: Bildung & Entwicklung als Kernprozesse der Organisation<br />
Das Referat Bildung und Beratung 11<br />
Stark: Öffentlichkeitsarbeit und Werbung in Krisenzeiten<br />
Kommunikation und Fundraising 12<br />
Täglich: EVIM in der Presse<br />
Eine Auswahl 13<br />
Vielfältig: Aufgabenspektrum und Qualifikationen<br />
Verwaltungsrat & Vorstand 14<br />
Präsent: Wir sind da, wo Menschen uns brauchen<br />
Die Einrichtungen 15<br />
Möchten Sie mehr wissen? 16
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong><br />
Evangelischer Verein für<br />
Innere Mission in Nassau<br />
Christus spricht:<br />
„Ich lebe und ihr sollt auch leben!“<br />
(Johannes 14,19)<br />
Mit diesen Worten, die zur Jahreslosung <strong>2008</strong> gewählt wurden,<br />
tröstet Jesus zum Abschied seine Jünger. Er zeigt darin selbst<br />
angesichts seines Lebensendes sein unbedingtes Vertrauen zu<br />
Gott. Uns sollen seine Worte heute Mut machen, wenn wir<br />
angesichts der vielen Probleme unseres Alltags zu verzweifeln<br />
drohen: aufgrund von Nöten in der Familie, Sorgen im Beruf<br />
oder Angst vor den Auswirkungen der Klimaänderung. Jesus<br />
sagt, wir können voller Hoffnung sein: Es geht weiter, mit Gott<br />
an unserer Seite!<br />
3
4<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong><br />
Zielstrebig: mehr<br />
Nähe zu den<br />
Menschen<br />
Ein Überblick<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
In der Jahreslosung für <strong>2008</strong> haben wir Ermutigendes<br />
gehört. Wenn Christus spricht:<br />
„Ich lebe und ihr sollt auch leben!“ (Johannes<br />
14,19), dann ist das mehr, als wenn einer<br />
einem Bettler eine Münze zuwirft und sagt:<br />
„Du sollst auch leben!“ Christus verteilt keine<br />
Almosen, sondern zieht uns in seine Fülle<br />
des Lebens hinein. Das verweist auch auf<br />
eine diakonische Haltung: dem anderen<br />
zugestehen, was ich mir selbst zugestehe.<br />
Diesem Anspruch in unserer täglichen Arbeit<br />
gerecht zu werden, ist eines unserer großen<br />
Ziele. Im Jahr <strong>2008</strong> waren wir dabei erfolgreich:<br />
• zum Beispiel dort, wo Menschen mit<br />
Behinderung im Thalhaus Wiesbaden auf<br />
einer Theaterbühne standen und gefeiert<br />
wurden<br />
• dort, wo alte Menschen beim Sommerfest<br />
im Ludwig-Eibach-Haus die Olympischen<br />
Spiele nach Wiesbaden holten<br />
und mit Angehörigen, Mitarbeitern und<br />
Gästen fröhlich waren<br />
• und schließlich dort, wo Kinder der<br />
5. Klasse auf dem Campus Klarenthal<br />
begonnen haben, gemeinsam zu leben<br />
und zu lernen.<br />
Dies sind nur drei Streiflichter aus dem vielfältigen<br />
Leben bei EVIM, die sich um viele weitere<br />
ergänzen lassen.<br />
Das Jahr <strong>2008</strong> war davon geprägt, Strukturen<br />
und Arbeitsbereiche bei EVIM so weiter zu<br />
entwickeln, dass wir noch näher an die Menschen<br />
herankommen, die uns brauchen. So<br />
erreichte unsere Altenhilfe mehr Menschen<br />
als je zuvor: indem wir die Sozialstation<br />
Wiesbaden Mitte/Ost übernahmen, durch<br />
die Arbeit der Wohnbetreuer und das verstärkte<br />
Engagement Ehrenamtlicher.
Unsere Behindertenhilfe rückte mit einer neu<br />
eingerichteten Tagesstätte und dem Psychosozialen<br />
Zentrum weiter in Wiesbadens<br />
Stadtzentrum.<br />
Schließlich erweiterten wir auch die Angebote<br />
der Jugendhilfe, mittlerweile auch in<br />
Mainz und Darmstadt. Im Main-Taunus-Kreis<br />
feierten wir 5 Jahre ZEBIM (Zentrum für Beratung<br />
und Erziehungshilfe im Main-Taunus-<br />
Kreis), das sich der ambulanten Förderung<br />
von Schülerinnen und Schülern mit dem Ziel<br />
des Verbleibs in der allgemeinen Schule widmet.<br />
Andere Angebote wurden stärker auf<br />
spezielle Bedürfnisse zugeschnitten: Das<br />
Straßenkinderprojekt „upstairs“ ist seit August<br />
mobil. Ein mit Hilfe vieler Spender ausgebauter<br />
Bus bringt Hilfe zu den Kindern, die den<br />
Weg aus der Not nicht allein finden.<br />
Am 5. August sind die ersten 46 Schülerinnen<br />
und Schüler auf dem Campus Klarenthal eingeschult<br />
worden. Damit erfolgte der Startschuss<br />
für ein besonderes pädagogisches<br />
Konzept, bestehend aus individueller Förderung<br />
und Gemeinschaft stiftendem Lernen<br />
inmitten einer wunderbaren Natur.<br />
Die erfolgreiche Arbeit des Evangelischen<br />
Vereins für Innere Mission in Nassau und seiner<br />
Tochtergesellschaften setzt voraus, dass<br />
Menschen in dieser Arbeit auch eine persönliche<br />
Erfüllung finden. Ohne engagierte Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter hätten wir<br />
nichts von dem erreicht, was wir hier resümieren<br />
können.<br />
In den vergangenen Jahren ist insbesondere<br />
in der Pflege bundesweit ein gefährlicher<br />
Fachkräftemangel entstanden. Für EVIM ist<br />
die Verbesserung dieser Situation das wichtigste<br />
Ziel für die Zukunft. Dafür entwickelten<br />
wir eigene Initiativen, um den Missstand<br />
für unsere Region zu beseitigen. Wir setzen<br />
verstärkt auf Fort- und Weiterbildung und die<br />
Gewinnung junger Menschen für soziale<br />
Ein Überblick<br />
Berufe. Dabei haben wir <strong>2008</strong> auch neue<br />
Wege eingeschlagen: EVIM ist beteiligt an der<br />
Mission Leben – Lernen GmbH. Darin arbeiten<br />
wir mit der Nieder-Ramstädter Diakonie<br />
und der Mission Leben Darmstadt zusammen.<br />
Besonders zu würdigen ist die Einführung des<br />
„Freiwilligen Sozialen Jahres“, seit August<br />
<strong>2008</strong> in EVIM-eigener Regie. Fast 30 junge<br />
Menschen absolvieren dies zurzeit und erfahren<br />
es als Ort sozialen Lernens und beruflicher<br />
Orientierung. Alle profitieren davon: die<br />
jungen Leute, EVIM und vor allem viele<br />
benachteiligte Menschen in der Region.<br />
Schon heute zeichnet sich ab, dass die<br />
Zukunft weitere große Herausforderungen<br />
bereithält: Viele Häuser, insbesondere in der<br />
Altenhilfe, bedürfen einer Modernisierung.<br />
Wir müssen uns stark machen für eine auskömmlichere<br />
Finanzierung der Pflege - trotz<br />
und gerade in der Zeit der Finanzkrise. Und:<br />
Die Nachfrage nach unseren Leistungen steigt<br />
in allen Tätigkeitsbereichen immens.<br />
Was neben unserem christlichen Glauben<br />
Anlass zur Hoffnung gibt, ist die Verbundenheit<br />
so vieler Menschen: Wir danken den<br />
vielen Unterstützern in Kirche und Politik, bei<br />
Kostenträgern und öffentlichen Einrichtungen.<br />
Wir sind dankbar für das Engagement der<br />
ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter/innen.<br />
Wir bedanken uns bei Angehörigen für ihre<br />
Ratschläge. Spendern, Paten sowie allen<br />
anderen Förderern danken wir für ihre finanzielle<br />
Zuwendung. Bitte begleiten Sie alle<br />
unsere Arbeit auch in Zukunft!<br />
Matthias Loyal, Theologischer Vorstand (Vorsitzender)<br />
matthias.loyal@evim.de<br />
5
6<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong><br />
Gefordert: pragmatisches Handeln<br />
in der Weltfinanzkrise<br />
Wirtschaftliche Entwicklung<br />
und Personal<br />
Im letzten <strong>Jahresbericht</strong> war dieses Kapitel überschrieben<br />
mit den Worten „Steigender Bedarf<br />
trifft auf leere öffentliche Kassen“. Es gäbe viele<br />
Gründe, diese Überschrift auch im Jahr <strong>2008</strong> zu<br />
wählen. Außerdem ist mit der weltweiten<br />
Wirtschaftskrise eine Entwicklung eingetreten,<br />
deren Auswirkungen und Dauer derzeit nicht<br />
abzusehen sind.<br />
Die Auswirkungen der Krise betreffen bei<br />
EVIM sowohl das operative Geschäft als auch<br />
die langfristige Finanzierung der Aktivitäten. Auf<br />
der Finanzierungsseite müssen wir einerseits<br />
feststellen, dass EVIM auf Grund sinkender Zinssätze<br />
für vorhandene Liquidität niedrigere Zinserträge<br />
zu erwarten hat. Andererseits können<br />
wir anstehende Investitionen unter Umständen<br />
günstiger finanzieren. Im operativen Geschäft<br />
zeichnen sich negative Auswirkungen im Bereich<br />
der Werkstätten für Menschen mit Behinderungen<br />
ab, deren Kunden unter der aktuellen<br />
Konjunkturlage leiden.<br />
Mittelfristig aber weit entscheidender ist, inwieweit<br />
die Belastungen der öffentlichen Haushalte<br />
durch die Finanzkrise dazu führen, dass für den<br />
sozialen Sektor weniger Mittel zur Verfügung<br />
stehen. Das werden wir beobachten und in<br />
unsere Planungen einbeziehen.<br />
Ab April <strong>2008</strong> wurde die tarifliche Vergütung<br />
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf<br />
Beschluss der Arbeitsrechtlichen Kommission<br />
um 5,0 % bei 24 Monaten Laufzeit erhöht.<br />
Anzahl Mitarbeiter/ EVIM EVIM EVIM EVIM Pflege<br />
innen <strong>2008</strong> Verein Gemeinnützige Service GmbH Campus Klarenthal GmbH<br />
(Stand 31. 12. <strong>2008</strong>) Altenhilfe GmbH gemeinnützige GmbH<br />
Festangestellte 776 951 62 20 4<br />
Mitarbeiter insgesamt<br />
davon Teilzeit 388 518 33 8 1<br />
Auszubildende 11 73<br />
Praktikanten 10 6 1<br />
Freiwilliges<br />
Soziales Jahr<br />
24<br />
Zivildienstleistende 10 4<br />
Diese Erhöhung lag deutlich über den in der<br />
Wirtschaftsplanung vorgesehenen Beträgen.<br />
Davon wurde insbesondere das Ergebnis in der<br />
Altenhilfe negativ beeinflusst.<br />
Die EVIM Campus Klarenthal gemeinnützige<br />
GmbH nahm <strong>2008</strong> mit zwei 5. Klassen den<br />
Schulbetrieb auf. Die notwendigen Sanierungsund<br />
Instandhaltungsmaßnahmen für die<br />
Erweiterung der Schule sowie die dafür notwendigen<br />
Neubauten wurden in Angriff genommen<br />
bzw. stehen kurz vor Abschluss der<br />
baurechtlichen Genehmigungsphase. Auf Grund<br />
der mit der Anlaufsituation verbundenen Kosten<br />
wird hier in den nächsten Jahren kein ausgeglichenes<br />
Ergebnis möglich sein.<br />
Sich ändernde Bedürfnisse der Bewohnerinnen<br />
und Bewohner zieht weiteren Finanzierungsbedarf<br />
sowohl in der Altenhilfe als auch in der Behindertenhilfe<br />
nach sich. In mehreren Häusern<br />
bereiten wir Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen<br />
vor bzw. haben diese bereits begonnen.<br />
Für das Jahresergebnis <strong>2008</strong> gehen wir für<br />
EVIM insgesamt von einem Überschuss von<br />
3,1 Mio. EUR bei einem Gesamtumsatz von<br />
84,7 Mio. EUR aus. Die endgültigen Zahlen<br />
liegen erst nach Abschluss der Wirtschaftsprüfung<br />
vor. Überschüsse in dieser Größenordnung<br />
bilden die Voraussetzung für die<br />
Investitions- und Innovationsfähigkeit des<br />
Vereins, da in allen Tätigkeitsfeldern die<br />
öffentliche Finanzierung stark rückläufig ist.<br />
Das Jahr 2009 hat hinsichtlich der Nachfrage in<br />
allen Bereichen positiv begonnen. Angesichts<br />
der Wirtschaftskrise stellt sich aber verstärkt die<br />
Frage, wie die Finanzierung unserer Angebote<br />
langfristig sichergestellt werden kann. Vor diesem<br />
Hintergrund gewinnen Instrumente wie<br />
Sponsoring und Fundraising für die Finanzmittelbeschaffung<br />
zunehmend Gewicht. Darüber<br />
hinaus stehen wir umso mehr in der Verpflichtung,<br />
mit den zur Verfügung stehenden Mitteln<br />
verantwortungsvoll zu handeln und dennoch<br />
um Gestaltungsspielraum auch finanzieller Art in<br />
unserer Arbeit zu kämpfen.<br />
Jörg Wiegand, Kaufmännischer Vorstand<br />
joerg.wiegand@evim.de
Konsequent: Betreuungsqualität<br />
ist der Leitgedanke<br />
Die Altenhilfe<br />
Die EVIM Altenhilfe arbeitet kontinuierlich<br />
daran, die Qualität in allen ihren Einrichtungen<br />
weiterzuentwickeln. Im Jahr <strong>2008</strong> haben<br />
wir dazu ein eigenes Qualitäts-Controlling<br />
entwickelt, das von vier Säulen getragen wird:<br />
1.Einmal pro Jahr bewertet unsere Qualitätsbeauftragte<br />
die Arbeitsqualität in jeder<br />
Einrichtung (Audit).<br />
2.Im gleichen Zeitraum nimmt jede Einrichtung<br />
eine Selbstbewertung vor.<br />
3.Ein unabhängiges Institut führt parallel<br />
Mitarbeiterbefragungen durch und ebenso<br />
4.Befragungen unserer Kunden (Bewohner/<br />
innen, Angehörige).<br />
Alle vier Bewertungen führen zu einer klaren<br />
Stärken-/Schwächenanalyse, zeigen den notwendigen<br />
Entwicklungsbedarf auf und geben<br />
konkrete Ansatzpunkte für weitere Verbesserungen.<br />
Die jährlich wiederkehrenden Bewertungen<br />
belegen schließlich auch die erreichten<br />
positiven Veränderungen.<br />
Die Qualitätsentwicklung erfolgte im Jahr<br />
<strong>2008</strong> auch nach innen: durch eine konsequente<br />
Fort- und Weiterbildung unserer<br />
Mitarbeiter/innen. Am Anfang standen die<br />
Schulungen für die Wohnbereichsleitungen.<br />
Weitere Fortbildungen erreichten Mitarbeiter/<br />
innen der unterschiedlichsten Aufgabenbereiche.<br />
Beispiele der vermittelten Zusatzqualifikationen<br />
sind<br />
• Basisqualifikation „Umgang mit Demenz“<br />
• Hygienefachkraft<br />
• Wundexpertin<br />
• Fachkraft Palliativ Care<br />
• Gerontopsychiatrische Fachkraft<br />
• Altentherapeutin<br />
• Alltagsbegleiterin/Präsenzkraft<br />
• Case Managerin.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong><br />
Die Altenpflege umfasst ein breites Spektrum<br />
an Professionen und erfordert hohe soziale<br />
Kompetenz im Umgang mit schwerstpflegebedürftigen,<br />
oft dementen Damen und<br />
Herren. Die fachbezogenen Fortbildungen<br />
ergänzten wir deshalb durch Weiterbildungen,<br />
die die Sozialfähigkeit verbessern, also<br />
die Fähigkeit zu einem stets achtsamen Umgang,<br />
der den einzelnen Menschen mit allen<br />
seinen Eigenschaften und Bedürfnissen berücksichtigt.<br />
Dafür vermittelten wir Themen<br />
wie Gesprächsführung und Umgang mit<br />
Konflikten.<br />
Um den sich wandelnden Bedürfnissen unserer<br />
Kunden gerecht zu werden, erstellten wir<br />
Pläne für Modernisierungen, An- und Neubauten.<br />
Das erste größere Objekt wird die<br />
Flersheim-Stiftung in Bad Homburg sein: Hier<br />
werden wir anbauen, um Doppelzimmer aufzulösen<br />
und auf den Etagen durch Gruppenstrukturen<br />
einen gemütlicheren Wohncharakter<br />
umsetzen zu können. Da der Anteil<br />
der demenziell veränderten Damen und<br />
Herren in unseren Häusern immer größer<br />
wird (derzeit ca. 60%), planen wir Lebenswelten,<br />
die den Krankenhauscharakter verlieren<br />
und stattdessen in den Wohnbereichen<br />
mehr Normalität entstehen lassen. Gleichzeitig<br />
werden wir die Orientierung im Wohnumfeld<br />
verbessern, damit unsere Bewohner/<br />
innen ihr Bewegungsbedürfnis ausleben können<br />
und trotzdem ihr „zu Hause“ wiederfinden.<br />
Bei uns leben Menschen, die trotz verschiedenster<br />
Beeinträchtigungen zufrieden sind<br />
und Lebensfreude entwickeln. Es gibt viele,<br />
die nach schweren Krankheiten bei uns wieder<br />
genesen konnten. Das verdanken wir<br />
engagierten Mitarbeiter/innen, die auch im<br />
vergangenen Jahr wieder für über 1500 Menschen<br />
eine individuelle, fachkompetente und<br />
erfolgreiche Arbeit leisteten.<br />
Friedhelm Schrey, Geschäftsführer EVIM Gemeinnützige<br />
Altenhilfe GmbH<br />
friedhelm.schrey@evim.de<br />
7
8<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong><br />
Flexibel: orientiert an der aktuellen<br />
individuellen Lebensphase<br />
Die Behindertenhilfe<br />
In der Behindertenhilfe legt EVIM höchsten<br />
Wert auf flexible Angebote, die sich den verändernden<br />
Bedürfnissen in jeder Lebensphase<br />
eines Menschen anpassen. Dementsprechend<br />
halten wir miteinander verbundene Wohn-,<br />
Arbeits- und Betreuungsangebote bereit. Im<br />
Jahr <strong>2008</strong> wurde vor allem das Modell der<br />
Wohnverbünde weiter ausgebaut: Dazu haben<br />
wir Heimplätze in angemietete Wohnungen<br />
ausgelagert. Neue Wohngemeinschaften entstanden<br />
im Rahmen des Betreuten Wohnens.<br />
So können wir immer mehr Menschen den<br />
Wunsch erfüllen, so normal wie möglich zu<br />
leben. Das heißt auch: in einem Wohngebiet<br />
zusammen mit Nachbarn ohne Handicaps.<br />
Insbesondere in der Gemeindepsychiatrie war<br />
die enge Vernetzung zwischen dem Bereich<br />
Wohnen und dem Psychosozialen Zentrum<br />
eine wichtige Aufgabe. Denn die Angebote für<br />
Klientinnen und Klienten, die noch nicht oder<br />
nicht mehr einer regelmäßigen Beschäftigung<br />
nachgehen können, bedürfen einer<br />
Erweiterung. Aus diesem Grund wurden das<br />
Psychosoziale Zentrum (PSZ) in Wiesbaden und<br />
der Wohnverbund Lindenhaus organisatorisch<br />
unter einer Gesamtleitung zusammengefasst.<br />
Bis zum Frühjahr <strong>2008</strong> war die Tagesstätte des<br />
PSZ Wiesbaden übergangsweise im Lindenhaus<br />
untergebracht. Dann zog sie in großzügige<br />
neue Räume in Wiesbadens Sartoriusstraße um.<br />
Damit konnten wir die Kapazität auf 25 Plätze<br />
erweitern.<br />
Die Übertragung der auf den individuellen<br />
Bedarf zugeschnittenen Hilfeplanung von der<br />
Gemeindepsychiatrie auf alle Leistungen der<br />
Eingliederungshilfe ist gelungen. Dazu entwikkelte<br />
Frau Prof. Dr. Petra Grohmann (Fachhochschule<br />
Fulda) im Auftrag des Landeswohlfahrtsverbandes<br />
das Instrument des Integrierten<br />
Teilhabeplans (ITP). Dessen Ziel ist es, Hilfen<br />
stärker im Blick auf den Einzelfall zu planen,<br />
durchzuführen und zu vergüten. Die EVIM<br />
Behindertenhilfe hat als erster Träger in Hessen<br />
dieses neue Instrument für alle Einrichtungen in<br />
Wiesbaden eingeführt, gemeinsam mit der<br />
Fachhochschule Fulda ausgewertet und weiter<br />
entwickelt. Damit einhergehend führten wir ein<br />
Finanzierungssystem auf Zeitbasis ein, das in<br />
allen Bausteinen der Behindertenhilfe nun eine<br />
gleiche Finanzierungsgrundlage für die direkten<br />
Betreuungsleistungen schafft, unabhängig von<br />
der Art der Einrichtung. Mit diesem innovativen<br />
Modell können nun die Leistungen für den einzelnen<br />
Klienten flexibel zusammengestellt und<br />
finanziert werden. Dabei gilt ein einheitliches<br />
Instrument zur Planung der Hilfe für alle Arten<br />
von Handicap.<br />
Das Kunstprojekt „Mal_anders“ hat sich mit<br />
zwei Ausstellungen erstmals außerhalb Wiesbadens<br />
bewegt: Im Frühjahr fand eine Vernissage<br />
in den Räumen der Manfred-Sauer-<br />
Stiftung in der Nähe von Heidelberg statt. Im<br />
Sommer präsentierten unsere Künstler ihre<br />
Werke mit einer viel beachteten Ausstellung<br />
in den Räumen der Frankfurter Oberfinanzdirektion.<br />
Renate Pfautsch, Geschäftsführerin EVIM Gemeinnützige<br />
Behindertenhilfe GmbH<br />
renate.pfautsch@evim.de<br />
Innovativ: gesunder<br />
Service für alt und jung<br />
Die EVIM Service GmbH<br />
Im Jahr 2004 nahm die EVIM Service GmbH<br />
mit dem Betrieb der Cook & Chill-Küche ihre<br />
Tätigkeit auf. Mittlerweile bereiten wir bis zu<br />
2.800 Mittagessen pro Tag zu: für EVIM-Altenund<br />
Behindertenhilfe sowie für zahlreiche externe<br />
Kunden. Auf dem Speiseplan stehen täglich<br />
3 Menüs zur Wahl, darüber hinaus Sonderkost<br />
wie Diabetiker-Menüs und passierte Kost.<br />
Die EVIM Service GmbH bietet rund 20 Arbeitsplätze<br />
für Menschen mit Behinderung. Die insgesamt<br />
60 überwiegend Teilzeit-Beschäftigten<br />
setzten <strong>2008</strong> ca. 3,1 Mio. EUR um.<br />
Jörg Wiegand, Geschäftsführer EVIM Service GmbH<br />
joerg.wiegand@evim.de
Wirkungsvoll: passgenaue Hilfen von<br />
hoher Qualität<br />
Die Jugendhilfe<br />
Das Jahr <strong>2008</strong> war gekennzeichnet von einer<br />
hohen Nachfrage durch die Jugendämter. Die<br />
Öffentlichkeit in unserem Land ist gegenüber<br />
Notlagen von Kindern und Jugendlichen glücklicherweise<br />
wachsamer geworden. Mitarbeiter<br />
und Mitarbeiterinnen von Jugendämtern<br />
und Einrichtungen brachten viel Kraft, Engagement<br />
und Kreativität auf, um Kindern und<br />
Jugendlichen in ihrer Not zu helfen und für<br />
sie zu sorgen.<br />
Die Kapazitäten unseres bestehenden Angebots<br />
reichten allerdings in diesem Jahr nicht<br />
aus, um den gestiegenen Bedarf zu befriedigen.<br />
Wir mussten Anfragen absagen, weil uns<br />
das qualifizierte Personal zur Betreuung fehlte.<br />
Während die Weltwirtschaft kränkelt und<br />
Stellenabbau droht, befürchten wir in der<br />
sozialen Arbeit einen zunehmenden Arbeitskräftemangel.<br />
Wenn wir weiter für unsere<br />
Kinder und Jugendlichen möglichst passgenaue<br />
Hilfen entwickeln wollen, müssen wir<br />
zukünftig verstärkt daran arbeiten, persönlich<br />
und fachlich geeignete Menschen zu finden,<br />
die die Konzepte auch umsetzen. Dazu ergriffen<br />
wir eigene Initiativen (vgl. Vorstandsbericht<br />
auf den Seiten 4f.).<br />
Daneben richten wir unser Hauptaugenmerk<br />
auf die Sicherung unserer Qualität. Parallel<br />
zu unseren internen Qualifizierungsmaßnahmen<br />
beteiligten wir uns an bundesweiten<br />
Fachdiskussionen und tauschen uns mit externen<br />
Experten über Erfahrungen und den<br />
aktuellen wissenschaftlichen Stand der für<br />
uns wichtigen Themen aus. Wir arbeiteten<br />
mit der Fachhochschule Wiesbaden, der<br />
Kinder- und Jugendpsychiatrie Rheinhöhe<br />
zusammen und schufen mit anderen Wiesbadener<br />
Trägern der Erziehungshilfe das<br />
Austauschforum „Träger im Verbund“ für eine<br />
bessere Erziehungshilfe in der Stadt.<br />
Derzeit verfügt unsere Jugendhilfe über 15<br />
verschiedene Betreuungsformen. Mittlerweile<br />
sind wir in fünf Regionen des Rhein-Main-<br />
Gebiets tätig: in Wiesbaden, Darmstadt, Mainz,<br />
im Main-Taunus-Kreis und im Rheingau-<br />
Taunus-Kreis.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong><br />
In der Vielfalt der Betreuungsangebote wollen<br />
wir die Hilfen so gestalten, dass sie der<br />
konkreten Situation und der Einzigartigkeit<br />
des einzelnen jungen Menschen gerecht werden.<br />
Neben dieser Passgenauigkeit der Hilfe<br />
ist unser zweites großes Ziel die effektive<br />
Koordination mehrteiliger Hilfsangebote.<br />
Denn häufig betreuen mehrere Fachleute aus<br />
unterschiedlichen Berufsgruppen, Institutionen<br />
und Einrichtungen ein Kind bzw. eine<br />
Familie. Ein solches Helfersystem bilden z. B.<br />
ein Lehrer aus der Schule des betroffenen<br />
Kindes, die Therapeutin aus der Erziehungsberatungsstelle,<br />
die Sozialpädagogin des<br />
Jugendamts und die Betreuerin von EVIM.<br />
Nur wenn es gelingt, deren einzelne Beiträge<br />
aufeinander abzustimmen, erreichen wir die<br />
größte Wirkung zum Vorteil des Kindes.<br />
Eine weitere wichtige Kernaufgabe im Jahr<br />
<strong>2008</strong> war, unsere Organisationsstruktur zu<br />
entzerren und stärker regional zu prägen. Die<br />
seit Jahren wachsende Vielfalt unserer Angebote<br />
verlangte ein neues, schlagkräftigeres<br />
Organisationskonzept. Hierfür sind beispielsweise<br />
die beiden Wiesbadener Bereiche zusammengelegt<br />
und in der Leitungsebene bessere<br />
Ansprechbarkeiten geschaffen worden.<br />
Es ist uns damit gelungen, nicht nur Arbeitsabläufe<br />
zu vereinfachen, sondern auch verständlicher<br />
für die Menschen zu werden, die<br />
wir erreichen wollen.<br />
Peter Rollmann und Hans Haag,<br />
Fachbereichsleiter EVIM Jugendhilfe<br />
peter.rollmann@evim.de bzw. hans.haag@evim.de<br />
9
10<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong><br />
Spannend: das erste Jahr im Campus<br />
Campus Klarenthal<br />
Anfang <strong>2008</strong> bildeten die ein- bis dreijährigen<br />
Kinder zusammen mit fünf Erzieherinnen im<br />
Kinderhaus das Starter-Team des Campus<br />
Klarenthal. Erika Wey-Falkenhagen nahm als<br />
pädagogische Leiterin und Schulleiterin offiziell<br />
ihre Arbeit auf und stellte das Lehrer-<br />
Team sowie den ersten Schülerjahrgang<br />
zusammen.<br />
Am 5. August feierte der Campus und begrüßte<br />
die ersten Schüler mit ihren Familien.<br />
Viele offizielle Gäste, die den Start der Schule<br />
unterstützt hatten, wünschten der Schulgemeinde<br />
einen guten Start, darunter die Schulämter,<br />
das Kultusministerium, der Verwaltungsrat<br />
von EVIM und die Gesellschafter.<br />
Innerhalb des ersten fächerübergreifenden<br />
Projektes lernten die Schüler sich gegenseitig<br />
kennen, ebenso die Arbeitsweise der Reformschule<br />
und das Gelände. Die ersten Ge-<br />
spräche mit den Eltern fanden statt, Auftakt<br />
eines kontinuierlichen Dialogs, der zukünftig<br />
nach Vorlage der Lernentwicklungsberichte<br />
auch gemeinsam mit den Kindern erfolgen<br />
wird. Diese regelmäßigen Kontakte helfen<br />
dabei, den Lernfortschritt intensiv zu begleiten<br />
und gewährleisten den Austausch zwischen<br />
Eltern und Schule.<br />
Am 25. Oktober, dem Tag der offenen Tür,<br />
präsentierten die Schüler ihren Eltern und der<br />
interessierten Öffentlichkeit begeistert, wie<br />
und was sie an ihrer Schule gelernt hatten.<br />
Alle Beteiligten erfuhren dabei die praktische<br />
Umsetzung des Schulkonzeptes hautnah.<br />
Folgeveranstaltungen wie der Laternenumzug<br />
am Martinstag und die gemeinsame Adventsfeier<br />
von Schülern und Eltern dienten nicht<br />
zuletzt auch dem gegenseitigen Kennen lernen<br />
aller Aktiven auf dem Campus.<br />
Am 8. Dezember öffnete der Campus abermals<br />
seine Tür für die Öffentlichkeit im Rahmen<br />
des „Wiesbadener Adventskalenders“.<br />
Weitere Aktivitäten in der Weihnachtszeit<br />
waren der Sponsorenlauf für eine Schule in<br />
Kolumbien und der Besuch des Weihnachtsmärchens<br />
„Robin Hood“ im Staatstheater.<br />
Erika Wey-Falkenhagen und Peter Rollmann,<br />
Geschäftsführer EVIM Campus Klarenthal<br />
gemeinnützige GmbH<br />
erika.wey-falkenhagen@campus-klarenthal.com bzw.<br />
peter.rollmann@campus-klarenthal.com
Ehrenamtlich: dort, wo Menschen<br />
Hilfe brauchen<br />
Das Referat Freiwilliges<br />
Engagement<br />
Im Mai <strong>2008</strong> startete das Referat Freiwilliges<br />
Engagement mit einem neuen großen Projekt:<br />
EVIM wurde Träger des Freiwilligen Sozialen<br />
Jahres (FSJ). Das ermöglicht jungen Menschen,<br />
sich ein Jahr lang in einer sozialen Einrichtung<br />
zu engagieren und sich so persönlich und beruflich<br />
zu orientieren. Neben EVIM-Einrichtungen<br />
der Alten-, Behinderten- und Jugendhilfe<br />
stellten auch externe Einrichtungen Einsatzstellen<br />
zur Verfügung, so dass schließlich 24<br />
junge Menschen ihr FSJ bei EVIM durchführen<br />
konnten. Ein wertvoller „Nebeneffekt“: Acht<br />
von ihnen werden, motiviert durch ihre Erfahrungen<br />
bei uns, an der EVIM-Altenpflege-<br />
schule eine Ausbildung beginnen. Ermutigt<br />
durch den Erfolg, wird EVIM im kommenden<br />
Jahr sein Angebot an FSJ-Stellen erweitern.<br />
Auch im klassischen Bereich des freiwilligen<br />
Engagements verzeichneten wir eine positive<br />
Entwicklung: Im Jahr <strong>2008</strong> engagierten sich<br />
mehr als 530 Menschen in vielfältiger Weise.<br />
Das ist eine Steigerung von fast 10 % gegenüber<br />
dem Vorjahr. Unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen<br />
ergänzen das Angebot für unsere<br />
Bewohner/innen und Betreuten und tragen so<br />
Tag für Tag zu einer höheren Lebensqualität<br />
durch Assistenz und persönliche Zuwendung<br />
bei.<br />
Dr. Karin Falkenstein, Referat Freiwilliges Engagement<br />
karin.falkenstein@evim.de<br />
Fundiert: Bildung & Entwicklung als<br />
Kernprozesse der Organisation<br />
Das Referat Bildung und<br />
Beratung<br />
Die vielfältigen Leistungen der EVIM-Einrichtungen<br />
verlangen ein weit gefächertes, qualifiziertes<br />
Angebot an Bildungs- und Beratungsmaßnahmen<br />
für die Mitarbeiter/innen. Das<br />
Referat konzipierte 40 Fort- und Weiterbildungsangebote<br />
mit über 130 Veranstaltungstagen.<br />
Themenschwerpunkte waren „Kommunikation“,<br />
„Konflikte“ und „Kollegiale Beratung“.<br />
- Viele Fort- und Weiterbildungen richteten<br />
sich auch an Mitarbeiter/innen anderer<br />
Trägerorganisationen. Diese Angebote für<br />
externe Teilnehmer/innen werden wir im Jahr<br />
2009 ausweiten.<br />
Einen weiteren Schwerpunkt setzten wir bei<br />
längerfristigen, in besonderem Maße qualifizierenden<br />
Weiterbildungen. Besonders erfolgreiche<br />
Weiterbildungsreihen waren:<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong><br />
• Leiten bei EVIM<br />
• Systemisches Arbeiten in der Behindertenhilfe<br />
• Fortbildungsreihe mit Oberärzten/innen der<br />
Psychiatrischen Klinik der HSK Wiesbaden<br />
zu spezifischen psychiatrischen Themen<br />
• Veranstaltung „Projekte erfolgreich planen<br />
und durchführen“ zur Entwicklung neuer<br />
Angebotsformen individueller Hilfe.<br />
Unser Fortbildungszentrum war zudem Ort<br />
vieler von den EVIM-Fachbereichen Behindertenhilfe<br />
und Jugendhilfe aber auch von externen<br />
Mietern selbst organisierten Veranstaltungen.<br />
Schließlich gab es Beratungsleistungen für<br />
EVIM-Einrichtungen bzw. deren Leitungen.<br />
Dabei ging es vor allem um die Organisation<br />
von Arbeitsstrukturen, Kommunikationswege,<br />
Personalentwicklung und die Weiterentwicklung<br />
von Angeboten.<br />
Matthias Loyal, Theologischer Vorstand (Vorsitzender)<br />
matthias.loyal@evim.de<br />
11
12<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong><br />
Stark: Öffentlichkeitsarbeit und<br />
Werbung in Krisenzeiten<br />
Kommunikation<br />
und Fundraising<br />
Arbeitsschwerpunkt der Abteilung war in<br />
<strong>2008</strong> die durchgängige schrittweise Umsetzung<br />
des einheitlichen Corporate Designs.<br />
Umfassende Informationsmaterialien für die<br />
Altenhilfe wurden zügig umgesetzt. Sie waren<br />
zum Teil rasch vergriffen und mussten nachgedruckt<br />
werden. Mit einem Großbanner am<br />
Haus der Kirche in der Schwalbacher Straße<br />
in Wiesbaden wurde die neue Werbelinie<br />
öffentlichkeitswirksam sichtbar gemacht. Das<br />
Banner zeigt die Abkehr von der mittlerweile<br />
traditionell mit alten Menschen verbundenen<br />
Bildsprache. Bewusst haben wir gemeinsam<br />
mit einer Fachagentur eine neue Bildsprache<br />
entwickelt, die Humor und Augenzwinkern<br />
vermittelt, Aufmerksamkeit erregt und positive<br />
Einstellungen zu EVIM verstärkt.<br />
Um EVIM auf Messen und Veranstaltungen<br />
einheitlich und überzeugend präsentieren zu<br />
können, wurden Ausstellungsmaterialien kreiert<br />
(Informationswände und -stände), die<br />
sehr rege und vielfältig genutzt werden. Die<br />
Resonanz auf die zugleich prägnanten und<br />
informativen Auftritte ist durchgängig positiv.<br />
Sehr erfolgreich war auch unsere Medienarbeit:<br />
326 Medienbeiträge sind eine überaus<br />
erfreuliche Bilanz und bedeuten eine Steigerung<br />
um 14 % gegenüber 2007. Sie sind das<br />
Ergebnis einer kontinuierlichen und konsequent<br />
an den Bedürfnissen der Redaktionen<br />
ausgerichteten Öffentlichkeitsarbeit. Wir<br />
haben einmal nachgerechnet: Die Gesamtauflage<br />
der Zeitungen und Zeitschriften, in<br />
denen wir über EVIM berichten konnten,<br />
überschritt die 14 Millionen. Dahinter stehen<br />
so viele Kontakte wie noch nie zu Menschen,<br />
die damit mehr über EVIM erfahren haben.<br />
Bezogen auf das Fundraising teilen wir für<br />
<strong>2008</strong> die Erfahrung, die viele andere Organisationen<br />
auch gemacht haben: Unser Spendenergebnis<br />
hat sich nicht verschlechtert, es<br />
gab jedoch auch keinen Zuwachs. Dabei<br />
blieben die Ergebnisse unseres Weihnachtsmailings<br />
mit 15.800 EUR um mehr als die<br />
Hälfte unter dem Ergebnis des Vorjahres.<br />
Ursachen dürften die Weltfinanzkrise aber<br />
auch die Vorlieben vieler Spender für bestimmte<br />
Hilfethemen sein. Zuwächse konnten<br />
wir erneut bei den Bußgeldauflagen erzielen.<br />
Von den Richter/innen und Staatsanwält/innen<br />
bekamen wir erneut über 20 %<br />
mehr Zuweisungen (22.620 EUR). Darauf sind<br />
wir besonders stolz, da der Konkurrenzdruck<br />
in diesem Bereich mittlerweile extrem hoch<br />
ist. Zuwächse gab es ebenfalls bei den<br />
Kollekten. Von Kirchengemeinden erhielten<br />
wir 17.520 EUR für unterschiedliche Projekte<br />
der Jugend- und Altenhilfe. Dies ist ein Plus<br />
von über 30 %. Gleichzeitig sind jedoch die<br />
Spenden von Firmen zurückgegangen. Bei<br />
den Firmen mag dies Ausdruck der beginnenden<br />
Wirtschaftskrise gewesen sein. Für unsere<br />
Werbung um Unterstützung bei privaten<br />
Spender/innen möchten wir für die Zukunft<br />
vor allem auch jüngere Interessierte ansprechen<br />
und für uns gewinnen.<br />
Gabriele Maier, Leiterin Kommunikation und Fundraising<br />
gabriele.maier@evim.de
Täglich: EVIM in der Presse<br />
Eine Auswahl<br />
Ein Modell für staatliche Schulen<br />
Campus Klarenthal startet mit 46 Kindern<br />
Es ist eine Schule des anderen Typs. … „Ich<br />
finde die Lernmethoden faszinierend“, meint<br />
die Mutter Tiquita Marquardt-Hofacker.<br />
„Individualismus statt Uniformismus“ - das<br />
habe sie überzeugt. …<br />
Aus: Wiesbadener Kurier, 6. 8. 08<br />
Die eigenen Fähigkeiten ausprobieren<br />
EVIM bietet jungen Menschen zwischen 16<br />
und 27 Jahren ein Freiwilliges Soziales Jahr<br />
(FSJ) an. … Individuell nach Fähigkeiten und<br />
Stärken können die jungen Menschen in<br />
ganz unterschiedlichen sozialen Bereichen<br />
arbeiten. …<br />
Aus: Evangelische Sonntags-Zeitung, 16. 8. 08<br />
Ein Lichtstrahl lässt den Vogel fliegen<br />
Körperlich beeinträchtigte Menschen aus<br />
EVIM-Wohnpflegehaus spielen in Wiesbaden<br />
Theater<br />
Die Schauspieler sitzen in Rollstühlen, die<br />
meisten von ihnen können kaum oder nur<br />
unter großer Anstrengung sprechen. … Seit<br />
acht Jahren proben die Laienschauspieler einmal<br />
pro Woche und treten mit ihren Stücken<br />
öffentlich auf. In diesem Jahr gibt es ein Novum:<br />
Valerie Sauer, Tänzerin am Staatstheater<br />
Wiesbaden, begleitet die Gruppe. … „Das<br />
Repertoire der begrenzten Ausdrucksmöglichkeiten<br />
erweitern“, nennt der Leiter des Wohnpflegehauses,<br />
Uwe Hinze, die Idee hinter<br />
dem Projekt. …<br />
Aus: Evangelische Sonntagszeitung, 31. 8. 08<br />
Anders malen<br />
Eine Ausstellung in der Oberfinanzdirektion<br />
zeigt die Werke geistig behinderter Künstler<br />
Es handelt sich nicht um eine Art therapeutisches<br />
Programm. „Wir wollen den Menschen,<br />
die in ihrem Leben beeinträchtigt und eingegrenzt<br />
sind, Erfahrungsmöglichkeiten bieten“,<br />
sagt die Leiterin der EVIM-Behindertenhilfe,<br />
Renate Pfautsch. …<br />
Aus: Frankfurter Rundschau, 12. 9. 08<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong><br />
Jetzt gibt es „upstairs“ auch auf Rädern<br />
Anlaufstelle für Straßenkinder in umgebautem<br />
Bus<br />
Man sei mit dem Bus „näher an den Jugendlichen“<br />
erklärte <strong>Evim</strong>-Vorstand Mathias Loyal.<br />
…, ein derart niederschwelliges Angebot ist<br />
neu. …<br />
Aus: Wiesbadener Tagblatt, 24. 9. 08<br />
Die Nicht-Erreichbaren sollen<br />
erreicht werden<br />
Auch in Wiesbaden gibt es sie: Jungen und<br />
Mädchen ohne Dach über dem Kopf. … Der<br />
Bus … als Schutzzone vor der Gewalt der<br />
Straße. … Und „hier findet, wer das will, den<br />
Einstieg in seinen individuellen Weg heraus<br />
aus der Not“. …<br />
Aus: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25. 9. 08<br />
13
14<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong><br />
Vielfältig: Aufgabenspektrum<br />
und Qualifikationen<br />
Verwaltungsrat & Vorstand<br />
Der aus zwei Personen bestehende Vorstand<br />
ist verantwortlich für die Führung der Geschäfte<br />
des Vereins, orientiert an den grundlegenden<br />
Regelungen der Satzung. In den<br />
EVIM-Tochtergesellschaften vertritt er die<br />
Gesellschafterinteressen des Vereins. Der<br />
Verwaltungsrat beruft und berät den Vorstand<br />
und überwacht dessen Geschäftsführung. Als<br />
Aufsichtsorgan des Vereins stellt er sicher, dass<br />
die satzungsgemäßen Aufgaben erfüllt werden.<br />
Insofern repräsentieren seine Mitglieder<br />
das Spektrum an Kenntnissen, Fähigkeiten<br />
und Erfahrungen, das angesichts der vielfältigen<br />
Aufgaben für die EVIM-Vorhaben förderlich<br />
ist. Alle Mitglieder des Verwaltungsrates<br />
erfüllen ihre Aufgabe ehrenamtlich.<br />
Vorstand:<br />
Pfarrer Matthias Loyal, Theologischer Vorstand<br />
(Vorsitzender)<br />
matthias.loyal@evim.de<br />
Jörg Wiegand, Kaufmännischer Vorstand<br />
joerg.wiegand@evim.de<br />
Verwaltungsrat:<br />
Günter Ahrens, (Vorsitzender)<br />
Dr. Walter Bechinger<br />
(Stellvertretender Vorsitzender)<br />
Volker von Franqué<br />
Professor Roland Gorges<br />
Dekan Hans-Martin Heinemann<br />
Pfarrer Gerhard Müller<br />
Hanne Münz-Baumann<br />
Professor Christian Niemöller<br />
Georg Schmidt-von Rhein<br />
Dr. Ulrike Sofie Scholtz<br />
Angelika Thiels<br />
verwaltungsrat@evim.de
Präsent: Wir sind da,<br />
wo Menschen uns brauchen<br />
Die Einrichtungen<br />
•••<br />
EVIM Gemeinnützige Behindertenhilfe GmbH<br />
Auguste-Viktoria-Str. 16<br />
65185 Wiesbaden<br />
Tel.: 0611 99009 63<br />
Fax: 0611 99009 99<br />
Geschäftsführerin: 6<br />
Renate Pfautsch<br />
renate.pfautsch@evim.de<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong><br />
Einrichtungen der EVIM Jugendhilfe<br />
Unterstützung von Familien<br />
Schule am Geisberg •• •Beratungs- und Förderzentrum (BFZ)<br />
Betreuung im Schichtdienst •• Individuelle Hilfen ••• ••••••••Lebensgemeinschaften • Tagesgruppen<br />
•Arbeit & Beschäftigung<br />
Weitere Einrichtungen für Hilfen zu Hause,<br />
zuständig für die Region:<br />
• Ambulantes Beratungsangebot für<br />
Schulen<br />
• Auslandsprojekte<br />
EVIM Jugendhilfe<br />
Jonas-Schmidt-Str. 2<br />
65193 Wiesbaden<br />
Tel.: 0611 5899 0<br />
Fax: 0611 5899 30<br />
Fachbereichsleiter: Peter Rollmann<br />
Hans Haag<br />
peter.rollmann@evim.de<br />
hans.haag@evim.de<br />
EVIM Campus Klarenthal<br />
gemeinnützige GmbH<br />
Am Kloster Klarenthal 7a<br />
65195 Wiesbaden<br />
Tel.: 0611 724424 0<br />
Fax: 0611 724424 15<br />
Geschäftsführer: Peter Rollmann<br />
Erika Wey-Falkenhagen<br />
(Pädagog. Gesamtleitung)<br />
peter.rollmann@campus-klarenthal.com<br />
erika.wey-falkenhagen@campus-klarenthal.com<br />
•Cook & Chill Küche, Hattersheim<br />
EVIM Service GmbH<br />
Auguste-Viktoria-Str. 16<br />
65185 Wiesbaden<br />
Tel.: 0611 99009 43<br />
Fax: 0611 99009 44<br />
Geschäftsführer: Jörg Wiegand<br />
joerg.wiegand@evim.de<br />
Einrichtungen der EVIM Gemeinnützige<br />
•Altenhilfe GmbH<br />
•Alzheimer Tageszentrum<br />
•ServiceWohnen Dambachtal<br />
•ServiceWohnen Im Eigenheim<br />
Jan-Niemöller-Haus Seniorenzentrum<br />
• Johann-Hinrich-Wichern-Stift<br />
Einrichtungen der EVIM Gemeinnützige<br />
Behindertenhilfe GmbH<br />
•<br />
• •Katharinenstift Seniorenzentrum<br />
•Ludwig-Eibach-Haus Seniorenzentrum<br />
•ServiceWohnen Ludwig-Eibach-Haus<br />
•ServiceWohnen Walkmühlstraße<br />
•EVIM Ambulant Wiesbaden/Rheingau<br />
•ZAPF Wiesbaden Mitte/Ost<br />
•ServiceWohnen Eschborn<br />
•Flersheim-Stiftung Seniorenzentrum<br />
•Gertrud-Bucher-Haus Seniorenzentrum<br />
•EVIM Ambulant Westerburg<br />
•ServiceWohnen Glashütten<br />
•Seniorenzentrum Hattersheim<br />
•ServiceWohnen Hattersheim<br />
•Seniorenzentrum Hochheim<br />
•ServiceWohnen Hochheim<br />
•Kortheuer-Haus Seniorenzentrum<br />
•Seniorenzentrum Kostheim<br />
•Seniorenzentrum Schwalbach/Sulzbach<br />
•ServiceWohnen Schwalbach am Taunus<br />
•Seniorenzentrum Walluf<br />
ServiceWohnen Walluf<br />
Wohnpflegehaus<br />
• •Wohnanlage Delkenheim<br />
Wohnanlage Schlocker-Stiftung,<br />
•Hattersheim<br />
•Wohnhaus Idsteiner Straße<br />
•Wohnanlage Pfitznerstraße<br />
•Betreutes Wohnen Richard-Wagner-Str.<br />
•Wohnverbund Lindenhaus<br />
•Wohnhaus am Schwarzbach, Hofheim<br />
•Psychosoziales Zentrum Wiesbaden-Ost<br />
Psychosoziales Zentrum<br />
Main-Taunus-Kreis Mitte, Hofheim<br />
• Reha-Werkstatt<br />
1 13 17<br />
1 21<br />
1<br />
1 19<br />
1 13 17<br />
1 15 16 17 18 19 20 22<br />
1<br />
1<br />
4<br />
Westerburg<br />
18<br />
Limburg<br />
19<br />
Hahnstätten<br />
Usingen<br />
8<br />
Gießen<br />
Bad Homburg<br />
3<br />
Glashütten 5<br />
Bad Schwalbach<br />
Schwalbach<br />
20<br />
11<br />
10 Frankfurt<br />
Niedernhausen Hofheim 2<br />
13 13 Eschborn<br />
Delkenheim<br />
6<br />
Wiesbaden<br />
14<br />
6<br />
1 1 1<br />
Hattersheim<br />
Walluf<br />
12<br />
7 Hochheim<br />
Geisenheim<br />
9 Kostheim<br />
15<br />
17<br />
16 Grolsheim Mainz<br />
21<br />
22 Sponheim<br />
Darmstadt<br />
1<br />
14<br />
6<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
13<br />
1<br />
13<br />
•1<br />
6 Werkstatt Schlocker-Stiftung,<br />
Hattersheim<br />
13<br />
Weitere Einrichtungen für Hilfen zu Hause,<br />
zuständig für die Region:<br />
• Betreutes Wohnen für Menschen mit<br />
körperlicher Behinderung<br />
• Betreutes Wohnen für Menschen mit<br />
geistiger Beeinträchtigung<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
4<br />
5<br />
6<br />
6<br />
7<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
12<br />
EVIM Gemeinnützige Altenhilfe GmbH<br />
Auguste-Viktoria-Str. 16<br />
65185 Wiesbaden<br />
Tel.: 0611 99009 71<br />
Fax: 0611 99009 55<br />
Geschäftsführer: Friedhelm Schrey<br />
friedhelm.schrey@evim.de<br />
15
Möchten Sie mehr wissen?<br />
Seit mehr als 150 Jahren ist EVIM, der Evangelische Verein für Innere Mission in Nassau, für<br />
Menschen da, die in der Region Hilfe brauchen. Dazu unterhält er soziale Einrichtungen und<br />
Dienste vielfältiger Art, von Alten- und Pflegeheimen bis hin zu Einrichtungen der Jugendhilfe,<br />
der Behindertenhilfe und den Werkstätten für behinderte Menschen sowie Bildungseinrichtungen.<br />
Der Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige, mildtätige und kirchliche Zwecke.<br />
Möchten Sie die Arbeit von EVIM näher kennen lernen? Über jeden unserer Tätigkeitsbereiche<br />
und alle Einrichtungen halten wir umfassende Informationen für Sie bereit. Bitte fordern Sie<br />
diese kostenlos bei uns an.<br />
Sind Sie interessiert, unsere Arbeit zu unterstützten? Wir verfügen über interessante Projekte für<br />
unsere Förderer. Bei uns erhalten Sie konkrete Informationen über Spende, Patenschaft oder<br />
andere, individuelle Formen einer Förderung.<br />
Sprechen Sie uns doch einfach an.<br />
Wir freuen uns auf Ihren Anruf, Ihren Brief oder Ihre E-Mail.<br />
Kontakt<br />
EVIM Evangelischer Verein<br />
für Innere Mission in Nassau<br />
Auguste-Viktoria-Straße 16<br />
65185 Wiesbaden<br />
Tel.: 0611 99009 0<br />
Fax: 0611 99009 44<br />
E-Mail: geschaeftsstelle@evim.de<br />
Internet: www.evim.de<br />
www.campus-klarenthal.com<br />
Fotos: D. Rettig, L. Farkas, G. Maier, C. Mentzel<br />
Spendenkonto 460 1000<br />
Bank für Sozialwirtschaft<br />
BLZ 550 205 00