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Horizonte Januar 2015

Magazin für Freunde und Unterstützer von Kolping International

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An der Seite der<br />

Armen – auch aus<br />

der Ferne<br />

Von Markus Demele<br />

Es ist gute Tradition, dass sich das Internationale<br />

Kolpingwerk jedes Jahr mit einem Schwerpunktthema<br />

beschäftigt. In allen Verbänden<br />

weltweit werden im Jahr <strong>2015</strong> Veranstaltungen<br />

rund um das Thema Subsidiarität stattfinden.<br />

Damit wird das alte Prinzip der Katholischen<br />

Soziallehre bedacht, nachdem<br />

dem Einzelnen nicht die Aufgaben<br />

abgenommen werden sollen, die er<br />

selbst erledigen kann. Wenn der Einzelne<br />

mit Aufgaben überfordert ist und die Hilfe<br />

der Gemeinschaft, des Nächsten braucht,<br />

dann greift das Prinzip der Solidarität<br />

greift dann.<br />

Der Nächste kann am<br />

anderen Ende der Welt leben<br />

Dieser Nächste, der unsere Unterstützung<br />

braucht, um ein Leben in Würde führen<br />

zu können, lebt in den Zeiten der Globalisierung<br />

nicht mehr nur im gleichen Ort.<br />

Und der Nächste, der die Unterstützung als<br />

Hilfe zur Selbsthilfe leistet, kann am anderen<br />

Ende der Welt wohnen. So ist es bei<br />

KOLPING INTERNATIONAL seit Jahren gelebte<br />

Praxis: Menschen eröffnen durch ihre<br />

Spende neue Lebenschancen.<br />

Diese neuen Möglichkeiten kommen meist<br />

als Bildungschancen daher. Junge Menschen<br />

erhalten bei Kolping ein Training,<br />

eine erste Ausbildung für den Einstieg in<br />

den Beruf oder bekommen das Selbstbewusstsein<br />

vermittelt, das sie brauchen, um<br />

den Weg in die Selbstständigkeit zu wagen.<br />

Damit wird oft nur der erste Schritt<br />

gemacht. Die weiteren führen zum Einsatz<br />

„Weil durchaus ein Mensch<br />

den anderen nötig hat,<br />

deshalb ist die Menschheit ein<br />

zusammengehöriges Ganzes.“<br />

Adolph Kolping<br />

für die Gemeinschaft und eine gerechtere<br />

Ordnung der Gesellschaft. So haben sich<br />

Frauen aus Kolpingprojekten im Norden<br />

Perus, nachdem sie ihre ökonomische Situation<br />

verbessern konnten, aktiv gegen die<br />

Verschmutzung des Trinkwassers in der<br />

Region durch einen großen Bergbaukonzern<br />

eingesetzt. Mit Erfolg. So führt eine<br />

Spur von der solidarischen Gabe aus Europa<br />

bis hin zu lebenswerteren Strukturen in<br />

den südamerikanischen Anden.<br />

Auch <strong>2015</strong> können wir gemeinsam viel<br />

erreichen: Im Sinne der Subsidiarität Menschen<br />

Hilfestellungen geben, an ihrer Seite<br />

sein und damit Selbstbestimmung ermöglichen.<br />

Unsere Anliegen <strong>2015</strong><br />

Welche Erwartungen Ihr mit Eurer Spende<br />

verbindet, das wollen wir mit einer Befragung<br />

in Erfahrung bringen, die in den<br />

kommenden Monaten beginnt. Immer<br />

wieder fragen Menschen bei uns nach,<br />

was zu beachten ist, wenn man die Arbeit<br />

von KOLPING INTERNATIONAL in seinem<br />

Testament bedenken möchte. Im Laufe<br />

des Jahres wird es dazu eine weitere Info-<br />

Mappe geben.<br />

Ein besonderes Anliegen ist es in diesem<br />

Jahr, die Begleitung der Kolpingsfamilien<br />

in den ärmsten Regionen fortzusetzen. Die<br />

Erfahrungen haben gezeigt, dass die Betreuung<br />

durch einen Kolping-Koordinator<br />

wichtig ist, damit die Gruppen den Mut<br />

behalten, sich für Veränderungen stark<br />

zu machen. Sie brauchen Motivation und<br />

Unterstützung in einem oft rauen und von<br />

Verzweiflung geprägten Umfeld.<br />

Gemeinsam können wir <strong>2015</strong> diesen Mut<br />

zur Veränderung weitergeben – ganz in<br />

der Tradition des Mutmachers Adolph<br />

Kolping.<br />

Subsidiarität<br />

Wenn wir unseren Blick auf die EINE WELT<br />

lenken, tun wir dies als Christen, die wir<br />

uns im Kolpingwerk engagieren. Wir tun es<br />

unter dem Fokus, dass diese Welt Gottes<br />

Schöpfung ist und damit ein Geschenk,<br />

das Gott den Menschen zur Bewahrung<br />

und Gestaltung in die Hand gegeben hat.<br />

Von weltweiten gerechten Verhältnissen<br />

für alle Menschen sind wir allerdings weit<br />

entfernt. Der Einsatz für Gerechtigkeit,<br />

dafür, dass jedem Menschen das gegeben<br />

wird, was seiner Würde entspricht, gehört<br />

deshalb zu den zentralen Aufgaben<br />

der Kirche und damit auch zu einer<br />

wichtigen Aufgabe im Kolpingwerk.<br />

Papst Benedikt XVI. hatte es in seiner<br />

Friedensbotschaft 2010 so formuliert:<br />

„Im Sinne der Subsidiarität ist es<br />

bedeutsam, dass sich jeder auf der ihm<br />

entsprechenden Ebene dafür einsetzt, dass<br />

das Übergewicht der Partikularinteressen<br />

überwunden wird. Eine Aufgabe der<br />

Sensibilisierung und der Schulung<br />

kommt besonders den verschiedenen<br />

Einrichtungen der Zivilgesellschaft und<br />

den Nichtregierungsorganisationen zu.“<br />

Eine Herausforderung, der wir uns<br />

im Internationalen Kolpingwerk<br />

auf den verschiedenen Ebenen seit<br />

vielen Jahrzehnten stellen und in<br />

Zukunft weiter stellen werden.<br />

Generalpräses Msgr.<br />

Ottmar Dillenburg,<br />

Vorsitzender Sozial- und<br />

Entwicklungshilfe<br />

des Kolpingwerkes e.V.<br />

Fotos: Christian Nusch (1), L. Hirch (1)

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