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Die Neue Hochschule Heft 1/2015

Zeitschrift des hlb Hochschullehrerbund e.V. Themenschwerpunkt: Internationalisierung der Hochschulen

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Themenschwerpunkt: Internationalisierung der Hochschulen

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40 FH-TRENDS/BERICHTE<br />

HAW Landshut<br />

Wenn Maschinenbauer und<br />

Sozialarbeiter zusammensitzen<br />

Interdisziplinäres Konzept der <strong>Hochschule</strong><br />

Landshut<br />

<strong>Die</strong> <strong>Hochschule</strong> Landshut fokussiert sich<br />

darauf, zur Kompetenz-<strong>Hochschule</strong> für<br />

interdisziplinäres lebenslanges Lernen in<br />

Technik, Betriebswirtschaft und Sozialer<br />

Arbeit zu werden. Der interdisziplinäre<br />

Anspruch wird dabei nicht nur in einzelnen<br />

Veranstaltungen umgesetzt, sondern<br />

ist inzwischen fundamentale Ausrichtung<br />

der Landshuter Lehre und Forschung<br />

insgesamt. In den Forschungsschwerpunkten<br />

der Bereiche Energie,<br />

Elektronik und Systemintegra tion,<br />

Leichtbau, Produktions- und Logistiksysteme<br />

sowie sozialer Wandel und Kohäsionsforschung<br />

arbeiten Professorinnen<br />

und Professoren verschiedener Fakultäten<br />

an gemeinsamen Projekten.<br />

Auch in den Curricula spiegelt sich die<br />

Hochschulstrategie wider. Mit dem<br />

Wintersemester 2013/14 wurde in die<br />

Studienprüfungsordnung sämtlicher<br />

Bachelorstudiengänge ein Pflichtmodul<br />

„Studium Generale“ aufgenommen. Im<br />

Laufe des Studiums müssen so aus<br />

einem breiten Angebot drei Teilmodule<br />

in Zusammenarbeit mit Studierenden<br />

anderer Fakultäten absolviert werden.<br />

Schon der Einstieg in das erste Semester<br />

erhält durch die Veranstaltung<br />

„Start.Impuls – Gemeinsam lernen in<br />

Landshut“ einen klaren interdisziplinären<br />

Akzent. Um für die Studierenden<br />

von Beginn an die Auseinandersetzung<br />

mit anderen Fakultäten möglichst niedrigschwellig<br />

zu halten, wurde die Einheit<br />

dem Studium verpflichtend vorgeschaltet.<br />

In einer Kombination aus<br />

Großgruppenevents und kleinen, fächerübergreifend<br />

angelegten Teamaufgaben<br />

lernen sich die Studierenden in für sie<br />

überraschenden Konstellationen kennen<br />

und erhalten so die Möglichkeit, über<br />

die Grenzen der eigenen Denk- und<br />

Wahrnehmungsmuster hinauszugehen.<br />

Mehr Bildungsgerechtigkeit,<br />

mehr Bildungserfolg –<br />

STUDIENKOMPASS wirkt!<br />

Unabhängige Evaluation des Förderprogramms<br />

zeigt die positiven Wirkungen<br />

von rechtzeitiger Studien- und<br />

Berufsorientierung<br />

<strong>Die</strong> gesellschaftliche Herausforderung<br />

hat sich in den letzten Jahren kaum<br />

verändert: Von 100 Akademiker-Kindern<br />

studieren in Deutschland 77, von<br />

100 Kindern aus Familien ohne akademische<br />

Tradition aber nur 23 (20. Sozialerhebung<br />

des Deutschen Studentenwerks).<br />

Von 2.600 Jugendlichen, die seit<br />

2007 am gemeinnützigen Förderprogramm<br />

STUDIENKOMPASS teilnehmen<br />

und als Erste in ihrer Familie ein Studium<br />

aufnehmen möchten, schaffen hingegen<br />

über 90 Prozent den Sprung an<br />

die Uni. Genauso viele sind sich sicher,<br />

ihren Wunschstudienplatz gefunden zu<br />

haben, und würden sich erneut für ihr<br />

Studienfach entscheiden.<br />

„Der STUDIENKOMPASS zeigt auf eindrucksvolle<br />

Weise, wie Jugendliche, für<br />

die ein Studium keine Selbstverständlichkeit<br />

ist, ermutigt werden können,<br />

ihre Talente zu nutzen. <strong>Die</strong> guten Übergangsquoten<br />

der Teilnehmenden und<br />

die erfolgreiche Ausweitung des Programms<br />

belegen: Durch vereinte<br />

Anstrengungen von Stiftungen, Unternehmen<br />

und Verbänden sowie weiteren<br />

Unterstützern ist es möglich, mehr individuelle<br />

Chancengerechtigkeit in unserem<br />

Bildungssystem zu erreichen. Ob<br />

Studium oder duale Berufsausbildung –<br />

viele Jugendliche können von fundierter<br />

Beratung und Begleitung bei der<br />

Berufswahl profitieren“, sagt Johanna<br />

Wanka, Bundesministerin für Bildung<br />

und Forschung. Das Programm war<br />

2007 in fünf Städten gestartet und ist<br />

mittlerweile in 30 Regionen bundesweit<br />

aktiv.<br />

Fünf Kernaussagen des STUDIENKOM-<br />

PASS-Evaluationsberichts<br />

Der STUDIENKOMPASS zeigt modellhaft,<br />

welche Effekte eine langfristige<br />

und frühzeitige Studien- und Berufsorientierung<br />

hat.<br />

1. Erstakademiker werden durch eine<br />

gezielte Förderung für die Aufnahme<br />

und den erfolgreichen Abschluss<br />

eines individuell passenden Studiums<br />

unterstützt.<br />

2. Durch eine umfassende und frühzeitige<br />

Studienorientierung werden die<br />

Studienabbrecherquote deutlich<br />

reduziert sowie biografische Bildungsabbrüche<br />

und volkswirtschaftliche<br />

Kosten eingedämmt.<br />

3. Eine intensive Auseinandersetzung<br />

mit den eigenen Stärken ermöglicht<br />

Jugendlichen, sich ihrer persönlichen<br />

Ziele bewusst zu werden und mit<br />

Blick auf eine berufliche Zukunft das<br />

individuell passende Wunschstudium<br />

zu finden.<br />

4. <strong>Die</strong> Unsicherheit von Jugendlichen<br />

aus Nichtakademikerfamilien, ob sie<br />

ein Studium schaffen können, kann<br />

durch Beratung und Information<br />

abgebaut werden. Auch Ängste vor<br />

hohen Kosten eines Studiums werden<br />

durch die Vorstellung von Finanzierungsmöglichkeiten<br />

genommen.<br />

5. <strong>Die</strong> Methoden des STUDIENKOM-<br />

PASS eignen sich auch als Grundlage<br />

für eine flächendeckende Verbesserung<br />

der Studien- und Berufsorientierung<br />

an Gymnasien.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.studienkompass.de<br />

Meike Ullrich<br />

Referentin Kommunikation<br />

STUDIENKOMPASS<br />

Prof. Dr. Christoph Fedke, Johannes Krosch,<br />

Prof. Dr. Karl Stoffel, FH Landshut<br />

DNH 1 ❘ <strong>2015</strong>

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