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Der Kampf gegen Schmutz und Schimmel - Klosterarchiv Einsiedeln

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G E M E I N S C H A F T<br />

Archivschachteln vollerÜberraschungen: Pater<br />

Lukas wird der erste sein, der alle Schätze<br />

der heutigen Musikbibliothek kennt.<br />

nach Fliessbandarbeit. Pater Lukas weiss das<br />

natürlich, <strong>und</strong> weil er auch sich kennt, hat er<br />

sich ein Motto des alten Plinius zueigen gemacht:<br />

«Nulla dies sine linea», sinngemäss<br />

etwa: «An jedem Tag mindestens einen Titel<br />

erfassen.» Anfang Jahr hatte er die Arbeit in<br />

Angriff genommen, am Tag meines Bibliothekbesuchs<br />

war er bei Schachtel Nr. 576 angelangt.<br />

Bis zur Nr. 1147 ist es noch weit (die<br />

Schachteln 1148 bis 1220 wurden zu einem<br />

früheren Zeitpunkt erfasst).<br />

talog seiner Vorgänger nicht immer über alle<br />

Zweifel erhaben war, konnte Pater Lukas<br />

bereits als Novize feststellen, nachdem er<br />

1965 von Pater Kanisius Zünd zum Aufkleben<br />

der Signaturen in die Musikbibliothek,<br />

damals noch im sogenannten Fraterstock<br />

untergebracht, bestellt worden war. Dass<br />

der Etikettenkleber von einst Pater Kanisius’<br />

Nachfolger als Musikbibliothekar werden<br />

sollte, hätte sich der Novize von damals<br />

nicht träumen lassen. Als aber Pater Kanisius<br />

1976 erst 73jährig starb, war es so weit: Pater<br />

Lukas, erst ein Jahr zuvor von seinem<br />

Studium in Salzburg ins Kloster zurückgekehrt,<br />

wurde zum neuen Musikbibliothekar<br />

bestimmt. Weil er als Signaturenkleber für<br />

dieses Amt prädestiniert sei, hiess es damals.<br />

Aber es ist durchaus möglich, dass ihn die<br />

Archivschachteln schon damals ins Herz geschlossen<br />

hatten...<br />

Item. <strong>Der</strong> Zettelkatalog erwies sich bald<br />

einmal als unvollständig <strong>und</strong> unzuverlässig.<br />

Es fehlten zum Beispiel oft die Datierungen,<br />

Sünden von früher: <strong>Der</strong> Stempel auf dem<br />

kostbaren Stich wäre heute <strong>und</strong>enkbar.<br />

«Manchmal halte ich eine Schachtel<br />

zum ersten Mal in den Händen»<br />

Dass Pater Lukas bei dieser Sachlage nicht<br />

nur den Mut nicht verliert, sondern von einer<br />

«spannenden Arbeit» spricht, hat einen<br />

besonderen Gr<strong>und</strong>: Wenn der bald 66jährige<br />

Musikbibliothekar zur Arbeit geht, bricht<br />

er zu einer regelrechten Entdeckungsreise<br />

auf – Tag für Tag.<br />

Das liegt daran, dass das Katalogisieren<br />

– von Hand auf Karteikärtchen – in der Vergangenheit<br />

oft ziemlich «summarisch» vorgenommen<br />

worden war. Dass der Zettelka-<br />

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