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Bezirksregierung Düsseldorf Dezernat 46 Anforderungsprofil für ...

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1<br />

<strong>Bezirksregierung</strong> Düsseldorf<br />

<strong>Dezernat</strong> <strong>46</strong><br />

<strong>Anforderungsprofil</strong> für Fachleiterinnen und Fachleiter<br />

Stand 08.12.2008<br />

<strong>Anforderungsprofil</strong> Fachleiterinnen und Fachleiter 1


2<br />

Gliederung<br />

0. Ziel und Funktion<br />

I .<br />

II.<br />

Voraussetzungsprofil für Bewerberinnen und Bewerber um die Aufgabe einer Fachleiterin<br />

bzw. eines Fachleiters<br />

<strong>Anforderungsprofil</strong> der Tätigkeit als Fachleiterin bzw. Fachleiter<br />

1. Handlungsfelder der Fachleiterinnen und Fachleiter<br />

1.1 Ausbildungstätigkeit<br />

1.1.1 Gestaltung der Ausbildungsveranstaltungen<br />

1.1.2 Gestaltung individueller Lern- und Entwicklungsprozesse der<br />

Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter in den Handlungsfeldern<br />

der Schule und des Seminars<br />

1.1.3 Beratung und Beurteilung<br />

l. 2 Kooperation mit den Ausbildungsschulen und Partnern des Studienseminars<br />

1.3 Seminarentwicklung<br />

1.4 Organisation und Verwaltung<br />

1.5 Prüfung<br />

2. Handlungstypen<br />

3. Kompetenzen<br />

Anhang<br />

Verantwortlich: Dr. Hubert Göbbels, <strong>Bezirksregierung</strong> Düsseldorf, Cecilienallee 2,40474 Düsseldorf<br />

<strong>Anforderungsprofil</strong> Fachleiterinnen und Fachleiter 2


3<br />

0. Ziel und Funktion<br />

Die vorliegende Broschüre verfolgt die Absicht:<br />

• eine Orientierung für Bewerberinnen und Bewerber für die Aufgabe einer Fachleiterin / eines<br />

Fachleiters durch die Beschreibung des Voraussetzungsprofils zu geben,<br />

• das <strong>Anforderungsprofil</strong> in der Tätigkeit als Fachleiterin bzw. Fachleiter zu beschreiben,<br />

• Hinweise zur Vorbereitung und Durchführung des Überprüfungsverfahrens zu geben.<br />

Im ersten Teil werden deshalb zunächst die Voraussetzungen dargestellt, die eine Bewerberin<br />

oder ein Bewerber mitbringen sollte.<br />

Danach beschreibt das <strong>Anforderungsprofil</strong> für Fachleiterinnen und Fachleiter zum einen<br />

Handlungsfelder und Handlungstypen für die Ausbildung von Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärtern<br />

1 , Studienreferendarinnen und Studienreferendaren sowie Lehrerinnen und Lehrern<br />

im berufsbegleitenden Vorbereitungsdienst.<br />

Zum anderen formuliert es Kompetenzen – das heißt Fähigkeiten, Fertigkeiten und Einstellungen<br />

- von Fachleiterinnen und Fachleitern, die in komplexen Situationen jeweils zielführend<br />

eingesetzt werden. Diese sollen als Voraussetzung für die Tätigkeit als Fachleiterin und Fachleiter<br />

in der zweiten Ausbildungsphase und zugleich als Beschreibung dieser Tätigkeit gesehen<br />

werden. Grundlage bilden die in der Rahmenvorgabe für den Vorbereitungsdienst in Studienseminar<br />

und Schule ( Erlass des MSJK vom 01.07.2004) benannten und beschriebenen Kompetenzen<br />

Unterrichten, Erziehen, Diagnostizieren und Fördern, Beraten, Leistung messen und beurteilen,<br />

Organisieren und Verwalten, Evaluieren, Innovieren und Kooperieren sowie die dazu<br />

formulierten Standards (siehe auch Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 16.12.2004, bekannt<br />

gegeben mit Erlass des MSJK vom 09.03.2005) .<br />

Im Anhang werden die Bestandteile des schulfachlichen Überprüfungsverfahrens beschrieben<br />

und erläutert sowie einige Antworten auf gängige Fragen gegeben.<br />

1 im Folgenden soll diese Bezeichnung verwendet werden<br />

<strong>Anforderungsprofil</strong> Fachleiterinnen und Fachleiter 3


4<br />

I. Voraussetzungsprofil für Bewerberinnen und Bewerber um die Aufgabe einer<br />

Fachleiterin bzw. eines Fachleiters<br />

Die Voraussetzungen für eine Tätigkeit als Fachleiterin oder Fachleiter werden durch aktives<br />

und reflektiertes Handeln in allen wesentlichen Arbeitsfeldern des Lehrerberufs erworben. Neben<br />

dem Unterricht, in dem die für die Tätigkeit als Fachleiterin und Fachleiter notwendigen<br />

Voraussetzungen erworben werden, sind dies u. a. die vielfältigen Beratungsaufgaben, die Mitarbeit<br />

in den Gremien der Schule und Mitarbeit auf dem Feld der Schulentwicklung.<br />

Unterrichten: Die Bewerberinnen und Bewerber sollten durch ihren eigenen Unterricht nachweisen,<br />

dass sie in der Lage sind, auf der Basis der aktuellen Richtlinien und Lehrpläne im Rahmen<br />

zeitgemäßer fachlicher und didaktisch-methodischer Überlegungen ihren Unterricht altersgemäß<br />

und lerngruppenspezifisch zu planen, durchzuführen, zu reflektieren und zu evaluieren.<br />

Sie sollten über ein schlüssiges Erziehungskonzept verfügen und dessen konsequente Umsetzung<br />

im Schulalltag nachweisen können.<br />

Sie sollten über Verfahren zur Ermittlung des jeweiligen Lernstands und des Lernfortschritts<br />

ihrer Schülerinnen und Schüler verfügen und die Ergebnisse zu deren individueller Förderung<br />

nutzen.<br />

Selbstverständlich ist eine von gegenseitigem Respekt geprägte, den Schülerinnen und Schülern<br />

zugewandte Haltung. 2<br />

Beraten: Sie sollten ihre Beratungsaufgaben in den unterschiedlichen Handlungsfeldern aktiv<br />

und kontinuierlich wahrnehmen und dabei grundlegende Kompetenzen in der Gesprächsführung<br />

erworben haben. Die Bewerberinnen und Bewerber sollten sich mit Beratungskonzepten für ihre<br />

jeweiligen konkreten Beratungsaufgaben auseinander gesetzt haben.<br />

Gremienarbeit: In der Mitarbeit in den schulischen Gremien sollten Erfahrungen und Kompetenzen<br />

erworben worden sein, die in der Tätigkeit als Fachleiterin und Fachleiter bedeutend sind.<br />

(Initiieren und Implementieren von Veränderungen, Umgang mit Erwachsenen, Konfliktfähigkeit,<br />

Kooperationsfähigkeit, …)<br />

2 Vgl. Qualitätsindikatoren für Kompetenzen zur Gestaltung von Unterricht und Lernprozessen, BR Düsseldorf<br />

2008<br />

<strong>Anforderungsprofil</strong> Fachleiterinnen und Fachleiter 4


5<br />

Schulentwicklung: Durch aktive Beteiligung an Schulentwicklungsprozessen kann ein vertieftes<br />

Verständnis für das System Schule und die in diesen Prozessen verwendeten Verfahren (Bestandsaufnahme,<br />

Zielklärung, Evaluation, …) erworben werden, die auch in der Lehrerausbildung<br />

vermittelt werden müssen.<br />

II. <strong>Anforderungsprofil</strong> der Tätigkeit als Fachleiterin bzw. Fachleiter<br />

1. Handlungsfelder der Fachleiterinnen und Fachleiter<br />

Die Handlungsfelder als übergreifende Aufgaben- und Tätigkeitsbereiche der Fachleiterinnen<br />

und Fachleiter umfassen:<br />

• das eigene modellhafte Handeln als Lehrerin bzw. Lehrer in der Bildungs- und Erziehungsarbeit<br />

in der Schule<br />

• die Ausbildungsarbeit mit den Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärtern. Dazu<br />

zählen<br />

- die Leitung von Gruppen Erwachsener und die Entwicklung von Gruppenprozessen,<br />

- die Planung, Durchführung und Evaluierung von vielfältigen Ausbildungs- und Seminarveranstaltungen,<br />

- die Nutzung des eigenen Unterrichts für Ausbildung, z. B. durch das Zeigen eigenen<br />

Unterrichts im Hinblick auf die Verknüpfung von Unterrichtshandeln mit Theorie,<br />

- das Beraten, Diagnostizieren und das gemeinsame Entwickeln individueller Ausbildungspläne<br />

mit allen an der Ausbildung Beteiligten,<br />

• das Prüfen (Zweites Staatsexamen und ggf. besondere Prüfung in Erziehungswissenschaft<br />

und didaktischen Grundlagen),<br />

• Organisieren und Verwalten, (z.B. das engagierte Arbeiten in zwei Institutionen )<br />

• Kooperieren mit den Schulen und deren Ausbilderinnen und Ausbildern und den Partnerinnen<br />

und Partnern des Seminars,<br />

• Seminarentwicklung aktiv mitgestalten,<br />

Das Handeln der Fachleiterinnen und Fachleiter in diesen Feldern bedarf der ständigen Kommunikation<br />

mit den Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärtern und den an der Ausbildung Beteiligten.<br />

<strong>Anforderungsprofil</strong> Fachleiterinnen und Fachleiter 5


6<br />

1.1. Ausbildungstätigkeit<br />

1.1.1 Ausbildungsveranstaltungen<br />

Die gesamte Ausbildungsarbeit ist dem Ziel der Förderung der beruflichen Handlungskompetenz<br />

der Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter verpflichtet.<br />

Die Ausbildungstätigkeit umfasst Planung, Durchführung und Evaluation. Sie orientiert sich an<br />

den Grundsätzen der Erwachsenenbildung. Dazu gehört die Förderung und Gewährleistung einer<br />

lernfördernden Seminarkultur als Modell für die zukünftige Arbeit in der Schule und die Kooperation<br />

mit anderen Fachleitungen und Hauptseminarleitungen.<br />

1.1.2 Unterstützung individueller Lern- und Entwicklungsprozesse der Lehramtsanwärterinnen<br />

und Lehramtsanwärter in Schule und Seminar<br />

Bei diesem Handlungsfeld geht es um<br />

• die Vermittlung und Reflexion von Werten, Zielen und Aufgaben des Ausbildungssystems in<br />

Schule und Seminar,<br />

• die Vereinbarungen von Zielen und die gemeinsame Planung des individuellen Lernens in<br />

Schule und Seminar,<br />

• die Entwicklung und Nutzung von Kompetenzen in den Bereichen des Selbstmanagements<br />

und des Konfliktmanagements,<br />

• das Nutzen der vielfältigen, unterschiedlichen Kompetenzen einer heterogenen Lerngruppe<br />

für das Lernen in Schule und Seminar,<br />

• das Entwickeln und Aufrechterhalten kommunikativer und kooperativer Strukturen,<br />

• die Förderung der Lernmotivation,<br />

• die Beratung der Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter.<br />

1.1.3 Beratung und Beurteilung<br />

Dieses Handlungsfeld umfasst die individuelle Beratung einzelner Lehramtsanwärterinnen und<br />

Lehramtsanwärtern hinsichtlich der Lehrerfunktionen, dass sich an den Erfordernissen „guten<br />

Unterrichts“(vgl. u. a. H. Meyer, A. Helmke) orientiert.. Voraussetzung für die Beratung ist die<br />

Erarbeitung und die Anwendung eines professionellen Beratungskonzeptes, dass nachhaltiges<br />

Entwickeln von Handlungskompetenzen ermöglicht<br />

<strong>Anforderungsprofil</strong> Fachleiterinnen und Fachleiter 6


7<br />

Das Handlungsfeld erfordert auch die Erstellung von rechtssicheren Beurteilungen zu Leistung<br />

und Eignung der Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter auf der Grundlage von<br />

transparenten Beurteilungskriterien. 3<br />

l. 2 Kooperation<br />

Aufgabe der Fachleiterin/des Fachleiters ist die Kooperation mit an der Ausbildung der LAA<br />

beteiligten Kolleginnen und Kollegen anderer Fächer, mit dem Ausbildungspartner Schule, mit<br />

anderen Seminaren sowie weiteren Institutionen, die einen Beitrag zur Ausbildung leisten können<br />

(z.B., Hochschule, RAA, Medienzentren, Schulpsychologischer Dienst...) in Absprache<br />

mit der Seminarleitung zu initiieren, zu gestalten und zu fördern.<br />

1.3 Seminarentwicklung<br />

Dieses Handlungsfeld erfordert aktive kollegiale Arbeit an kooperativ ausgerichteter und teamorientierter<br />

Planung und Gestaltung von Seminarentwicklungsprozessen.<br />

Bezugsrahmen ist die Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung der Ausbildungsarbeit im<br />

Seminar auf der Grundlage von Standards. Bestandteile dieses Handlungsfeldes sind:<br />

• Mitwirkung bei der Entwicklung eines Seminar – und Studienseminarprogramms,<br />

• Unterstützung der Seminarleitung bei der Qualitätsentwicklung<br />

• Bereitstellen eigener Erfahrungen und besonderer Fähigkeiten und Fertigkeiten für die Seminarentwicklungsarbeit.<br />

1.4 Organisation und Verwaltung<br />

Dieses Handlungsfeld umfasst<br />

• Mitgestaltung bei der Organisation von Ausbildung und Seminarleben,<br />

• Umsetzung von Vereinbarungen zu Organisation und Verwaltung,<br />

• Planung des Ausbildungsverlaufs auf kurz-, mittel- und langfristiger Ebene.<br />

3 Vgl. Handreichung für Seminarausbilder zur Erstellung der Beurteilung gem. §17 OVP<br />

<strong>Anforderungsprofil</strong> Fachleiterinnen und Fachleiter 7


8<br />

1.5 Prüfung<br />

Dieses Handlungsfeld umfasst die Prüfungstätigkeit im Rahmen der Zweiten Staatsprüfungen<br />

für die Lehrämter an Schulen und ggf. der Ersten Staatsprüfungen. Damit verbunden ist die<br />

Mitwirkung an fachbezogenen und fachübergreifenden Prozessen zur Entwicklung und Sicherung<br />

von Standards und Qualitätsmerkmalen von Prüfungen.<br />

2. Handlungstypen<br />

Fachleiterinnen und Fachleiter bedienen sich einer Reihe von Handlungstypen in der Interaktion<br />

innerhalb des Seminars und mit dessen Umfeld. Dazu zählen<br />

• Planung und Entwicklung der eigenen Ausbildungsarbeit, Unterstützung der Selbstständigkeit<br />

und Selbsttätigkeit von Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärtern und Mitarbeit bei<br />

Seminarentwicklungsprozessen.<br />

• Kommunikation und Kooperation mit den an der Ausbildung und am Seminarleben Beteiligten<br />

und den externen Partnern des Seminars: Mitarbeit beim Aufbau, bei der Nutzung und der<br />

Pflege von Netzwerken in der Ausbildung. Unterstützung der Seminarleitung bei Aufnahme,<br />

Bewertung, Auswahl und Weitergabe von Informationen.<br />

• Beratung: Unterstützung der Arbeit der Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter, z.B.<br />

durch Klärung von Entwicklungs- und Fortbildungsbedarf, Vermittlung von Handlungsstrategien<br />

und konkreten Hilfen zur Gestaltung eines Lernprozesses, das Herstellen von Kontakten,<br />

Bereitstellung von Expertenwissen.<br />

• Gesprächsführung insbesondere in Unterrichtsnachbesprechungen 4 , in Planungs- und Entwicklungsgesprächen,<br />

in der Prüfung und in Konfliktsituationen.<br />

• Leiten und Moderieren von Lern- und Arbeitsprozessen von Gruppen, die sich an vorgegebenen<br />

Standards und vereinbarten Zielen und an den Interessen und Bedürfnissen der Beteiligten<br />

(LAA, Schulausbilderinnen und -ausbilder etc.) orientieren, Unterstützung bei Verständigungsprozessen<br />

und der Zusammenarbeit der Beteiligten.<br />

• Beurteilung: Kompetenzorientierte Beurteilung sowie Beurteilen des eingesehenen Unterrichts<br />

auf der Basis von Kriterien und Standards im Hinblick auf Leistung und Eignung<br />

• Kontrolle: Transparente Dokumentation von Beratungsergebnissen, Überprüfung der eigenen<br />

Arbeit und der der Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter auf Übereinstimmung mit<br />

vorgegebenen Normen und vereinbarten Zielen.<br />

4 S. Handreichung zur Unterrichtsnachbesprechung der BR Düsseldorf 2008<br />

<strong>Anforderungsprofil</strong> Fachleiterinnen und Fachleiter 8


9<br />

• Gremienarbeit: Mitarbeit in Gremien der Mitwirkung und Umsetzung von Beschlüssen.<br />

• Modellhandeln durch eigenen Unterricht, die Gestaltung von Fachseminaren und Beratungs-,<br />

Reflexions- und Prüfungssituationen.<br />

3. Kompetenzen<br />

Grundlegend sind die Kompetenzen (Fähigkeiten, Fertigkeiten und Einstellungen), über die jede<br />

Lehrerin und jeder Lehrer verfügen muss. Manche sollten bei Fachleiterinnen und Fachleitern<br />

besonders stark ausgeprägt sein.<br />

Sie benötigen für eine erfolgreiche Bewältigung ihrer Aufgaben besonders folgende Kompetenzen:<br />

• allgemeine Kompetenzen im Umgang mit Menschen ( z. B. Sozialkompetenz, kommunikative<br />

Kompetenz),<br />

• durch Ausbildung und Erfahrung erworbene Kompetenzen für das Arbeitsfeld Seminar (<br />

fachdidaktische Kompetenzen ).<br />

Für die Arbeit als Fachleiterin und Fachleiter werden u.a. folgende nicht hierarchisierte Aspekte<br />

(Einstellungen, Fähigkeiten, Fertigkeiten) in besonderer Weise bedeutsam:<br />

• Belastbarkeit<br />

• Frustrationstoleranz<br />

• Verantwortungsbewusstsein<br />

• Pflichtbewusstsein<br />

• Reflexionsfähigkeit<br />

• Teamfähigkeit<br />

• Empathiefähigkeit<br />

• Zuverlässigkeit<br />

• Entscheidungsfähigkeit<br />

• Selbststeuerung<br />

• Klarheit bei der Vertretung von Ausbildungsanforderungen<br />

• Wertschätzung der Leistungen und Erfahrungen anderer<br />

Lehr- und Lernkompetenz für das Handlungsfeld Seminar umfasst vertiefte Kenntnisse u. a. im<br />

<strong>Anforderungsprofil</strong> Fachleiterinnen und Fachleiter 9


10<br />

• fachdidaktischen und methodischen Bereich,<br />

• Bereich der aktuellen Lernforschung,<br />

• pädagogisch - psychologischen Bereich (einschließlich. diagnostisch-prognostische Kompetenz<br />

),<br />

• Organisations- und Verwaltungsbereich,<br />

• ausbildungsrechtlichen und schulrechtlichen Bereich,<br />

• innovativen Bereich,<br />

• Bereich der Moderationskompetenz,<br />

• Bereich des Fachwissens.<br />

III.<br />

Handreichungen zum Bewerbungs- und Prüfungsverfahren<br />

1. Bewerbungsvoraussetzungen<br />

1.1 Formale Voraussetzungen<br />

Diese sind der Stellenausschreibung zu entnehmen, im Zweifelsfall ist die Zulässigkeit der Bewerbung<br />

über das <strong>Dezernat</strong> 47 zu klären. Die Bewerbung erfolgt formlos an die in der Ausschreibung<br />

aufgeführten Stelle.<br />

1.2 Fachliche Voraussetzungen<br />

Neben den formalen Voraussetzungen müssen auch die fachlichen bzw. inhaltlichen Voraussetzungen<br />

berücksichtigt werden. Es sollte hierfür geprüft werden, ob man den Voraussetzungen<br />

entspricht und die Anforderungen im Wesentlichen erfüllen könnte. Hierbei könnte unter anderem<br />

der im Anhang beigefügte Selbstreflexionsbogen hilfreich sein.<br />

2. Schulfachliche Überprüfung<br />

Zu den Bestandteilen des Überprüfungsverfahrens gehört der Leistungsbericht der Schulleiterin<br />

bzw. des Schulleiters, der eigene Unterricht, die Beratung nach Einsichtnahme in Unterricht, in<br />

der Regel die Leitung eines Fachseminars und das aufgabenbezogene Kolloquium.<br />

2.1 Leistungsbericht<br />

Darin sollten auch die bisherigen Tätigkeiten im Zusammenhang mit Lehrerausbildung beschrieben<br />

werden.<br />

<strong>Anforderungsprofil</strong> Fachleiterinnen und Fachleiter<br />

10


11<br />

2.2 Eigener Unterricht<br />

Eine der angestrebten Aufgabe angemessene schriftliche Planung sollte vorgelegt werden.<br />

2.3 Beratung nach Einsicht in Unterricht<br />

Es ist erforderlich, eine schriftlich fixierte Planung/ Beratungskonzept vorzulegen.<br />

2.4 Leitung eines Fachseminars/ einer Fachkonferenz<br />

Eine Planung ist vorzulegen. Sie umfasst die auf der Grundlage der Analyse der Bedingungen erstellte<br />

Ablaufplanung und die entsprechenden Zielformulierungen.<br />

2.5 Kolloquium<br />

Gegenstand des Überprüfungsgesprächs können folgende Bereiche sein:<br />

• Fachdidaktik und Methodik<br />

• Rollen- und Aufgabenverständnis für die angestrebte Tätigkeit (u. a. an Fallbeispielen)<br />

• Eigene Zielvorstellung<br />

• Konzeption der Ausbildungsarbeit in Schule<br />

• Konzeption der Fachseminararbeit<br />

• Umgang mit Konflikten<br />

Alle Überprüfungsteile werden im Fach der angestrebten Fachleitung durchgeführt. Informationen<br />

können im Vorfeld am Seminar oder gegebenenfalls bei der zuständigen Dezernentin bzw.<br />

beim zuständigen Dezernenten eingeholt werden.<br />

Die Prüfungskommission besteht aus:<br />

• der schulfachlichen Schulaufsichtsperson<br />

• der ausbildungsfachlichen Schulaufsichtsperson, die ggf. diese Funktion an eine Leitungsperson<br />

des aufnehmenden Seminars delegieren kann<br />

• ggf. der Fachdezernentin bzw. dem Fachdezernent<br />

• ggf. Vertretern der Kirchen oder der Schwerbehindertenvertretung<br />

Eine Liste von Fragen, die sich im Zusammenhang mit der Bewerbung stellen, findet sich im Anhang A).<br />

Viele dieser Fragen können zum Beispiel im persönlichen Gespräch mit Seminarleiterinnen bzw. Seminarleitern<br />

geklärt werden. Anhang B kann die Selbstvergewisserung unterstützen.<br />

<strong>Anforderungsprofil</strong> Fachleiterinnen und Fachleiter<br />

11


12<br />

Anhang<br />

A)<br />

Klärungsbedarf bzw. Fragen von Kolleginnen und Kollegen,<br />

die sich für eine Fachleiterstelle interessieren<br />

laufbahnrechtliche Voraussetzungen<br />

• Muss ich ein bestimmtes Dienstalter haben<br />

• Kann ich mich auch als Angestellte(r) bewerben<br />

Revisionsbedingungen<br />

• Wie läuft der Revisionstag ab<br />

• Was wird von mir erwartet<br />

• Nach welchen Kriterien werde ich beurteilt (Transparenz)<br />

• Wer prüft mich überhaupt<br />

• Welche möglichen Konsequenzen hat eine nicht so gute Prüfung für<br />

mich (Bsp.: bei gleichzeitiger Bewerbung auf eine A13-Stelle, etc.)<br />

rechtliche Grundlagen bzgl. der Schule<br />

• Ist mir meine Stelle an meiner Schule sicher<br />

• Steht mir ein „freier“ Tag für Unterrichtsbesuche zu<br />

• Kann / Muss ich weiterhin eine Klassenleitung übernehmen<br />

• Wie verhalte ich mich bei Doppelungen (Konferenzen, Veranstaltungen,<br />

etc.)<br />

zeitliche Aufteilung zwischen Seminar und Schule<br />

• Mit wie vielen Stunden werde ich aus dem Plan gehen<br />

• Kann ich meine Klassen behalten / zu Ende führen<br />

• Mit wie viel Zeitaufwand muss ich am Seminar rechnen (wie viele Konferenzen<br />

etc.)<br />

Kommunikation und Kooperation zwischen Schule und Seminar<br />

• Bin ich Mittler zwischen Seminar- und Schulleitung<br />

• Wer entscheidet, wo ich bei Doppelungen sein muss<br />

• Wie verhalte ich mich bei Interessenskonflikten<br />

Fortbildungsangebote bzw. Einführungen für neue Fachleiter/innen<br />

• Gibt es besondere Einführungsveranstaltungen, die mir helfen<br />

• Was muss ich als Fachleiter/in wissen, können, vermitteln<br />

• Bin ich dafür geeignet / Kann ich das überhaupt<br />

• Entspricht mein eigenes pädagogisches Handeln dem aktuellen Stand<br />

der (Fach-)Didaktik<br />

Seminarpläne (fachbezogen), Seminarprogramm und Seminarstruktur<br />

• Wann ist Seminartag und wie ist er strukturiert<br />

• Wie ist ein Seminar organisiert<br />

<strong>Anforderungsprofil</strong> Fachleiterinnen und Fachleiter<br />

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13<br />

• Gibt es etwas Vergleichbares zu „schuleigenen Lehrplänen“ und<br />

„Schulprogrammen“<br />

• Was muss ich wissen<br />

Wegweiser Seminar<br />

• „Who is who" am Seminar<br />

• Wo kann ich kopieren etc.<br />

• Welche Medien und Materialien sind vorhanden<br />

• Gibt es bestimmte seminarinterne Regelungen<br />

Zusammensetzung der Seminarteilnehmer<br />

• Welche Teilnehmer gibt es außer den klassischen LAA<br />

• Was genau ist ein GHRGe-Seminar<br />

• Was bedeutet: OVP-B, Lehramt 16, Lehramt 20, PEG etc.<br />

prüfungsrelevante Themen für LAA<br />

• Welche Standards werden gesetzt<br />

• Was muss ich den LAA in den zwei Jahren beibringen<br />

©Erika Eickholt<br />

<strong>Anforderungsprofil</strong> Fachleiterinnen und Fachleiter<br />

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14<br />

B)<br />

Kritische Selbstreflexion<br />

(ungeordnete, nicht hierarchisierte Aufzählung)<br />

Ich bin ein /e Lehrer/in mit<br />

sehr guten Kenntnissen der fachlichen Merkmale guten Unterrichts und vielfältigen praktischen<br />

Erfahrungen auf dem neuesten Stand der Fachdidaktik<br />

analytischen Fähigkeiten<br />

der Bereitschaft zur beständigen Fortbildung im Fach auch in Kooperation mit der Fachschaft<br />

Erfahrungen in der Moderation von Veranstaltungen mit Erwachsenen<br />

der Bereitschaft, an der Qualitätsentwicklung von Ausbildung im Seminar aktiv mit zu arbeiten<br />

dafür angemessenen zeitlichen Ressourcen<br />

der Fähigkeit, die Ausbildungsverpflichtungen mit den Schulverpflichtungen sinnvoll zu koordinieren<br />

und die damit verbundenen Kommunikationsprozesse selbstständig zu übernehmen<br />

der Fähigkeit zur Kontaktpflege (z.B. Ausbildungslehrer/innen)<br />

Glaubwürdigkeit im Auftreten (Repräsentant des Seminars in den Schulen)<br />

Empathiefähigkeit (z.B. in der Beratung)<br />

Beratungsfähigkeit (aktive und passive Ausprägung)<br />

Geschick im Umgang mit schwierigen Menschen, Integrationsfähigkeit<br />

Teamfähigkeit<br />

der Bereitschaft und Fähigkeit zu fächerübergreifendem Arbeiten<br />

der Bereitschaft zu kritischer Loyalität gegenüber der Seminarleitung und dem Seminar als Ganzes<br />

Zuverlässigkeit (z.B. im Umgang mit Terminen)<br />

müsste ich<br />

noch erwerben<br />

ist vorhanden ist bei mir<br />

besonders<br />

ausgeprägt<br />

© Leitich GHRGe-G Essen / PB GHRGe-G Duisburg 2004, aktualisiert 2008 Pribnow-Baues<br />

<strong>Anforderungsprofil</strong> Fachleiterinnen und Fachleiter 14

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