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OENO<br />
NEWS<br />
Nr.106<br />
innovativ<br />
Jungwein 2010<br />
• Aktuelle Maßnahmen<br />
• Entsäuerung<br />
• CelluFluxx ® ersetzt<br />
Kieselgur erfolgreich<br />
• Kristallstabilisierung
Aktuelle Jungweinbehandlung 2010<br />
2010<br />
Nach Abschluss der mikrobiologischen Prozesse<br />
stehen die Klärung und der Feinschliff der Weine<br />
an. Neben der Säureharmonisierung muss bei vielen<br />
Weinen die fehlende Fülle und der schwache Körper<br />
ausgeglichen werden. Teilweise können mit der<br />
Klärschönung Jahrgangstöne entfernt werden, die<br />
bei der Mostbehandlung nicht alle beseitigt wurden.<br />
Klärung<br />
Die Gelatine-Kieselsol-Schönung wird klassisch bei<br />
„normalen“ Bedingungen eingesetzt. Gerade bei<br />
modernen Filtrationsprozessen hat sich die Gelatine-<br />
Kieselsol-Schönung auch sehr positiv bewährt.<br />
Die Weine werden geschont und die Standzeiten<br />
der Filter bei der Anschwemm- und Cross-Flow-<br />
Filtration verbessert.<br />
Die bewährten Produkte zur Klärschönung sind<br />
die Gelatine-Produkte Gelita-Klar ® und ErbiGel ®<br />
in Kombination mit den Spezial-Kieselsolen Blankasit ®<br />
und Klar-Sol Super.<br />
Bei Temperaturen unter 12 °C erreichen Gelatineprodukte<br />
kein befriedigendes Klärergebnis. Es empfiehlt<br />
sich der Einsatz von IsingClair-Hausenpaste bis zu<br />
Temperaturen um 6 °C. IsingClair-Hausenpaste ist durch<br />
ihre geringere Ladung sehr schonend. Wird zuvor eine<br />
leichte Blauschönung bis ca. 2 g/100 L Ferrozin durchgeführt,<br />
wirkt IsingClair-Hausenpaste zusätzlich unterstützend.<br />
Zur Ermittlung optimaler Zusatzmengen<br />
werden Vorversuche empfohlen.<br />
Wenn die Produkte bei gleichen Gebindetemperaturen<br />
angesetzt werden, können authentische Bedingungen<br />
simuliert werden. Der Einsatz sollte immer in<br />
Kombination mit einem sauren Kieselsol erfolgen.<br />
Blankasit ® : IsingClair-Hausenpaste 1 : 2<br />
Klar-Sol Super: IsingClair-Hausenpaste 1 : 4<br />
Bei entsprechender Kieselsol-Zugabe gelten folgende<br />
Richtwerte für IsingClair-Hausenpaste:<br />
Jahrgangstöne<br />
Beim Jahrgang 2010 waren vielfältige Reife- und<br />
Fäulnisbedingungen der Trauben zu beobachten.<br />
Teilweise hatte man noch extrem feste Traubenschalen,<br />
in anderen Fällen war die Fäulnis bis 50 % vorangeschritten.<br />
Leicht muffige und bittere Noten werden mit<br />
SensoVin ® (enthält Kasein) mit Dosagen von 5-30 g /100 L<br />
wirkungsvoll vermindert. Alternativ (kaseinfrei) wirkt<br />
HarmoVin ® CF mit vergleichbarem Wirkungsspektrum.<br />
Bei Weinen aus essigfaulem und durch Hagel geschädigtem<br />
Lesegut hilft VinPur Special (enthält Kasein).<br />
Der Gehalt an Essigsäure kann analytisch nicht gesenkt,<br />
der sensorische Eindruck aber stark verbessert werden.<br />
Die einfache Anwendung durch Direkteinstreuung ist<br />
ein großer Vorteil.<br />
Problematisch sind Jungweine aus unreifen und/oder<br />
faul-grünem Lesegut. Günstig und allgemein strukturverbessernd<br />
waren Vorversuche mit verschiedenen<br />
Tanninen. Besonders geeignet sind die Eichenholztannine<br />
Tannin EH und Tannin Multi mit hohem Quebracho-<br />
Anteil. Für höhere Dosagen beim Weißwein sind je nach<br />
Sorte Vorversuche notwendig. Eine Dosage von 1-2 g /100 L<br />
zum ersten Abstich ist sinnvoll. Nach der Klärung und<br />
vor der Filtration kann noch eine weitere Dosage<br />
vorteilhaft sein.<br />
Neben der Ascorbinsäure Ercobin ist das Spezialtannin<br />
Tannivin aus ausgesuchten französischen Hölzern eine<br />
zusätzliche Möglichkeit, eine drohende Alterungsnote<br />
zu verzögern.<br />
Jungweinklärung 2010<br />
a) Bei normaler Trübung 25-75 mL/100 L Wein.<br />
b) Bei kolloidalen Trübungen 100 mL/100 L Wein.<br />
c) In Problemfällen nach Vorversuch<br />
entsprechend mehr.<br />
Zur Eiweißstabilisierung und wesentlichen Unterstützung<br />
der Klärung ist der Premium Na-Ca-Bentonit NaCalit ®<br />
Pore-Tec das Mittel der Wahl. NaCalit ® Pore -Tec ist<br />
leicht suspendierbar, extrem eisenarm und besitzt die<br />
höchstmögliche Reinheitsstufe und Adsorptionskraft.<br />
Sedimentation ohne<br />
Produkteinsatz<br />
135 g/100 L NaCalit ® PORE -TEC<br />
30 mL/100 L Blankasit ®<br />
60 mL/100 L IsingClair-Hausenpaste
Filtrationsprobleme<br />
Glucane, die bei der Verarbeitung von faulen Trauben<br />
in den Wein gelangt sind, führen später zu massiven<br />
Filtrationsproblemen. Bereits bei einer Menge von 5 mg/L<br />
Glucan reduziert sich die Filtrationsleistung auf ein Zehntel<br />
der normalen Durchflussmenge. In fäulnisbelasteten<br />
Jahrgängen sind Gehalte von 50 mg / L nicht selten.<br />
Jungweine mit hohen Gehalten an Glucan sind ohne<br />
die Zugabe von Enzymen mit Glucanase-Nebenaktivität<br />
nicht zu filtrieren. Mit Trenolin ® Filtro DF lassen sich solche<br />
Weine, zeit- und materialschonend filtrieren.<br />
Verbesserung Mouthfeeling:<br />
Bei „kleinen“ Weinen mit einem Eindruck von unreifem<br />
und grünem Geschmack hilft Tannin Multi mit einer<br />
sortenabhängigen Dosage von 1- 8 g /100 L.<br />
Böckserbeseitigung:<br />
Böcksererscheinungen des Jahrgangs 2010 können<br />
sehr einfach und effizient mit dem Kupfercitratpräparat<br />
Kupzit ® beseitigt werden. Bereits geringe Dosagen von<br />
5 -20 g /100 L reichen bei den meisten Weinen zur<br />
Böckserbeseitigung aus. Die zulässige Anwendungsmenge<br />
ist auf 50 g /100 L begrenzt. Wird die optimale<br />
Behandlungsdosage sorgfältig ermittelt, kann die im<br />
Wein verbleibende Restkupfermenge auf ein absolutes<br />
Minimum reduziert und eine nachfolgende Blauschönung<br />
vermieden werden. Bei der Anwendung von<br />
Kupzit ® entsteht keine metallische Note. Verschiedene<br />
Geruchsfehler, die u. a. durch die Beteiligung schwefelhaltiger<br />
Verbindungen entstanden sind, werden mit<br />
Kupzit ® sicher und zuverlässig entfernt.<br />
Um diesen Weinen mehr Mundgefühl zu verleihen,<br />
ist eine Dosage von 20 -100 mL /100 L HydroGum vor<br />
der Füllung ebenfalls empfehlenswert.<br />
HydroGum Bio<br />
NEU<br />
Zertifiziertes Gummi arabicum aus biologischem Anbau.<br />
Flüssig und einfach in der Anwendung.<br />
Effiziente Klärung und Harmonisierung mit<br />
kennzeichnungsfreien Behandlungsmitteln<br />
NaCalit ® PORE-TEC – Premium-Bentonit granuliert<br />
nach PORE-TEChnologie<br />
Gerbinol ® CF – Gerbstoffadsorbens auf Basis von<br />
Gelatinen, Silikaten und Hausenblase, glättet Unebenheiten<br />
und Unreinheiten, kaseinfrei.<br />
HarmoVin CF – Spezifisches Compound mit ausgewogenem<br />
PVPP-Anteil zur Weinharmonisierung, farb- und<br />
aromaschonend, kaseinfrei.<br />
VinoGel CF – Hervorragende Klärwirkung mit gleichzeitiger<br />
hoher Tanninaffinität, flüssig, kaseinfrei.<br />
Sichtbar gleichmäßigere<br />
Granulierung<br />
• Leicht benetz- und<br />
suspendierbar<br />
Gezielt porösschwammartige<br />
Oberflächenstruktur<br />
• Intensivere und<br />
selektivere Adsorption<br />
• Stärkere Klärwirkung,<br />
auch bei Problemfällen<br />
und hohen<br />
pH-Werten<br />
Gezielt mineralselektiert<br />
• An Hellfarbigkeit<br />
erkennbar<br />
• Noch getränkeschonender<br />
• Noch filtrationsfreundlicher<br />
• Geringe Farbbeeinflussung<br />
• Gründliche Feinflockung<br />
• Geringes Trubvolumen<br />
• Höchste Reinheitsstufe<br />
• Extrem eisenarm
Top-Thema 2010: Entsäuerung<br />
2010 Entsäuerung<br />
Die Bedeutung der Kalkqualität für eine erfolgreiche Doppelsalzentsäuerung<br />
Die Bildung von Doppelsalzkristallen erfolgt nur, wenn<br />
der pH-Wert im Most oder Wein über einem Wert von<br />
4,5 liegt. Drei Bedingungen sind dabei entscheidend:<br />
• Der spezielle Doppelsalzkalk wird vorgelegt und<br />
mit etwas Most/Wein angeteigt. Die Zugabe des<br />
Mostes oder Weines erfolgt langsam über einen<br />
Zeitraum von 30 min. und unter ständigem Rühren<br />
zum Doppelsalzkalk.<br />
• Durch ein ständiges Rühren wird das Kohlendioxid<br />
aus der Flüssigkeit ausgetrieben. Die Gefahr einer<br />
pH-Wert-Senkung durch Kohlensäure wird hiermit<br />
vermieden.<br />
• Der Doppelsalzkalk muss eine sehr hohe<br />
Reaktionsgeschwindigkeit haben, um sehr rasch<br />
mit den Säuren aus Most oder Wein zu reagieren.<br />
Bei einer zu langsamen Reaktion sinkt der<br />
pH-Wert unter 4,5 – eine Doppelsalzbildung ist<br />
nicht mehr möglich.<br />
Die Abb.1 zeigt die Ergebnisse einer gewissenhaften<br />
Qualitätskontrolle. Die Kalkproben 1- 4 sind für eine<br />
normale Most- oder Weinentsäuerung durchaus<br />
geeignet. Für eine erfolgreiche Doppelsalzentsäuerung<br />
ist jedoch die hohe Reaktionsgeschwindigkeit eines<br />
speziellen Doppelsalzkalkes, wie Neoanticid, unbedingt<br />
erforderlich.<br />
Innerhalb kürzester Zeit wird nicht nur der notwendige<br />
pH-Wert von mind. 4,5 in der Teilmenge erreicht,<br />
sondern sogar weit überschritten. Der zusätzliche<br />
Sicherheitsabstand bietet die Gewährleistung, dass<br />
Weinsäure und Äpfelsäure in etwa gleichen Teilen<br />
ausgefällt wird.<br />
Ein ungeeigneter Kalk führt zu einer schlechteren<br />
Doppelsalzbildung und damit zu Mischkristallen<br />
(Doppelsalz und Calciumtartrat). Dadurch verringert<br />
sich der Anteil der gefällten Äpfelsäure und die insgesamt<br />
angestrebte Entsäuerungsspanne.<br />
pH-Wert<br />
Abb. 1<br />
Reaktionsgeschwindigkeit<br />
verschiedener Kalkqualitäten<br />
6,5<br />
6<br />
5,5<br />
5<br />
4,5<br />
4<br />
3,5<br />
3<br />
2,5<br />
2<br />
Reaktionszeit<br />
Kalk 1<br />
Kalk 2<br />
Kalk 3<br />
Kalk 4<br />
Neoanticid 1<br />
Neoanticid 2<br />
Neoanticid 3<br />
Die bevorzugten Entsäuerungsmöglichkeiten beim Jahrgang 2010 und ihre Besonderheiten<br />
Doppelsalzentsäuerung mit<br />
Neoanticid<br />
Erweiterte Doppelsalzentsäuerung<br />
mit Malicid ®<br />
Feinentsäuerung mit Kalinat<br />
Ab ca. 12 g /L Gesamtsäure<br />
empfehlenswert<br />
67 g Neoanticid pro 100 L Wein<br />
vermindern die Säure um 1 g/L<br />
Äpfel- und Weinsäure werden<br />
zu etwa gleichen Teilen<br />
reduziert<br />
Höherer Entsäuerungsumfang<br />
möglich<br />
Neoanticid mit etwas Most<br />
oder Wein anteigen und im<br />
Entsäuerungsgebinde vorlegen<br />
Berechnete Teilmenge des Gesamtgebindes<br />
unter ständigem<br />
Rühren zugeben<br />
Zulaufgeschwindigkeit so wählen,<br />
dass das gebildete CO 2<br />
schnell und vollständig entweichen<br />
kann<br />
Homogenmischung aus L(+)-Weinsäure<br />
und Spezialdoppelsalzkalk<br />
Einsatz nötig bei Verschiebung der<br />
Säureverhältnisse in Richtung Äpfelsäure<br />
Beliebig hoher Entsäuerungsumfang<br />
Unabhängig von vorhandenem<br />
Weinsäuregehalt<br />
Schonende Entsäuerung ohne Verschiebung<br />
der Calciumverhältnisse<br />
Zugabe nach der Neoanticid-Dosage<br />
in die Teilmenge<br />
Benötigte Mengen in Tabellen ablesen<br />
oder mit Entsäuerungsrechner<br />
berechnen unter www.erbsloeh.com<br />
Entsäuerungsumfang bis ca. 3 g/L<br />
67 g Kalinat pro 100 L Wein<br />
vermindern die Säure um 1 g/L<br />
Erhält die Fruchtigkeit im Wein<br />
Zugabe unter Rühren, Steigraum<br />
für Schaumentwicklung beachten<br />
Sensorischer Effekt nach<br />
CO 2<br />
-Entwicklung vorhanden<br />
Titrierbare Überprüfung erst nach<br />
Ausfall des Weinsteins möglich<br />
Schnelle Kristallausscheidung<br />
bei Kälte, durch Kontaktverfahren<br />
mit Kali-Contact innerhalb weniger<br />
Tage abfüllbereit
Doppelsalzentsäuerung mit Neoanticid<br />
Ermittlung der erforderlichen Teilmenge und Neoanticid-Menge:<br />
1. Bestimmung der Gesamtsäure des zu entsäuernden<br />
Mostes, Jungweines oder Weines.<br />
2. Angestrebten Endwert an Gesamtsäure festlegen.<br />
3. Ermittelten Gesamtsäurewert im Tabellenkopf<br />
(grüne Zeile) suchen.<br />
4. Angestrebten Wert der Gesamtsäure<br />
(Zahlen in der ersten senkrechten Spalte)<br />
suchen.<br />
5. Im Schnittpunkt die Werte für die Teilmenge<br />
(TM) und Neoanticid-Menge (NA) ablesen.<br />
Ges. titr.<br />
Säure, g/L<br />
8,5 9,0 9,5 10,0 10,5 11,0 11,5 12,0 12,5 13,0 13,5 14,0 14,5 15,0<br />
TM – – – – – 115 145 190 235 265 300 330 355 380<br />
10,0<br />
NA – – – – – 0,7 1,0 1,3 1,7 2,0 2,4 2,7 3,1 3,4<br />
TM – – – – 110 155 200 240 275 310 340 370 395 420<br />
9,5<br />
NA – – – – 0,7 1,0 1,3 1,7 2,0 2,4 2,7 3,1 3,4 3,7<br />
TM – – – 115 170 215 240 280 320 350 385 410 435 460<br />
9,0<br />
NA – – – 0,7 1,0 1,3 1,7 2,0 2,4 2,7 3,1 3,4 3,7 4,0<br />
TM – – 120 170 220 260 300 335 370 400 425 450 475 500<br />
8,5<br />
NA – – 0,7 1,0 1,3 1,7 2,0 2,4 2,7 3,1 3,4 3,7 4,0 4,4<br />
TM – 125 180 230 270 320 350 390 415 440 470 495 515 535<br />
8,0<br />
NA – 0,7 1,0 1,3 1,7 2,0 2,4 2,7 3,1 3,4 3,7 4,0 4,4 4,7<br />
TM 135 190 240 285 325 365 400 430 460 485 510 530 555 575<br />
7,5<br />
NA 0,7 1,0 1,3 1,7 2,0 2,4 2,7 3,1 3,4 3,7 4,0 4,4 4,7 5,1<br />
TM 200 260 310 340 390 420 460 480 505 530 555 575 595 610<br />
7,0<br />
NA 1,0 1,3 1,7 2,0 2,4 2,7 3,0 3,4 3,7 4,0 4,4 4,7 5,1 5,4<br />
TM 270 315 360 400 435 470 500 525 550 575 595 615 630 650<br />
6,5<br />
NA 1,3 1,7 2,0 2,4 2,7 3,0 3,4 3,7 4,0 4,4 4,7 5,1 5,4 5,8<br />
TM 330 380 420 460 500 520 550 575 600 620 640 655 675 690<br />
6,0<br />
NA 1,7 2,0 2,3 2,7 3,0 3,3 3,7 4,0 4,4 4,7 5,1 5,4 5,8 6,1<br />
TM 400 445 480 515 545 575 595 620 640 660 680 695 710 725<br />
5,5<br />
NA 2,2 2,3 2,7 3,0 3,3 3,7 4,0 4,4 4,7 5,1 5,4 5,8 6,1 6,5<br />
TM 470 510 540 575 600 625 645 670 690 705 720 735 750 765<br />
5,0<br />
NA 2,3 2,7 3,0 3,3 3,7 4,0 4,4 4,7 5,1 5,4 5,8 6,1 6,5 6,8<br />
Die Angaben der Teilmenge (in Liter) und der Neoanticid-Menge (in kg) sind bezogen auf 1.000 Liter.<br />
Verfahrensabläufe Doppelsalzentsäuerung mit Neoanticid<br />
Erweiterte Doppelsalzentsäuerung mit Neoanticid und Malicid ®<br />
1.<br />
Zunächst auf der Basis der gemessenen<br />
angestrebten Werte aus der<br />
Tabelle die abgelesene Neoanticid-<br />
Menge in einem ausreichend großen<br />
Behälter vorlegen und anteigen.<br />
4.<br />
Den Kristalltrub am besten durch<br />
Filtration (Kieselgur-, Hefe- oder<br />
Vakuumdrehfilter) abtrennen.<br />
2.<br />
Zu dem angeteigten Neoanticid die<br />
ebenfalls aus der Tabelle abgelesene<br />
Teilmenge unter stetigem Rühren über<br />
einen Zeitraum von 30 min. langsam<br />
zulaufen lassen. Der pH-Wert darf<br />
nicht unter 4,5 absinken. Deshalb die<br />
sich bildende CO 2<br />
durch ständiges<br />
Mischen austreiben.<br />
5.<br />
Jetzt die nicht-entsäuerte Menge<br />
zupumpen, d. h. beide Partien<br />
wieder zusammenführen.<br />
3. Zusätzlich bei der erweiterten Doppelsalzentsäuerung<br />
Wenn die Teilmenge mit Neoanticid<br />
vermischt und keine stärkere CO 2<br />
-<br />
Bildung mehr festzustellen ist, die<br />
berechnete Malicid-Menge langsam<br />
zugeben. Die sich erneut bildende<br />
CO 2<br />
auch jetzt durch ständiges Rühren<br />
gründlich austreiben.
®<br />
CelluFluxx ersetzt Kieselgur erfolgreich<br />
® ersetzt Kieselgur erfolgreich<br />
CelluFluxx ® -Filtercellulose für die<br />
Anschwemmfiltration<br />
Zur Filtration von Jungwein kann durch Verwendung<br />
der speziellen Cellulosefasern CelluFluxx ® vollständig<br />
auf den Einsatz von Kieselgur verzichtet werden.<br />
Dabei wird mit zwei Voranschwemmungen gearbeitet:<br />
Verfahrensschritt<br />
1. Voranschwemmung:<br />
Für die erste Voranschwemmung empfehlen wir, grundsätzlich<br />
zunächst eine Stützschicht aus ca. 400 g/m²<br />
CelluFluxx ® P 30 auf den Siebelementen des Filters<br />
aufzubauen.<br />
CelluFluxx ® P 30 verfügt über eine definierte Faserlänge<br />
und eine glatte Oberfläche. Dadurch ist eine gute und<br />
vollständige Ablösung der Fasern vom Edelstahl-Siebgewebe<br />
beim Austrag des gebrauchten Filterkuchens<br />
gewährleistet.<br />
2. Voranschwemmung:<br />
Diese zweite Filterkuchenschicht dient zur zuverlässigen<br />
Rückhaltung von feinen Partikeln und Mikroorganismen.<br />
Grobfiltration:<br />
Mittelfeine<br />
Filtration<br />
Feinfiltration:<br />
Empfohlene<br />
Einsatzmenge<br />
Verwendete<br />
CelluFluxx ® -Type<br />
1. Voranschwemmung 400 g/m 2 Filterfläche CelluFluxx ® P30<br />
2. Voranschwemmung 800 g/m 2 Filterfläche<br />
Laufende Dosage<br />
10 - 120 g/h<br />
CelluFluxx ®<br />
F 75; F 45; F 25; F 15<br />
CelluFluxx ®<br />
F 75; F 45; F 25; F 15<br />
800 g / m 2 CelluFluxx ® F 75 + F45 –<br />
Mischungsverhältnis 1 : 1<br />
800 g / m 2 CelluFluxx ® F 45 + F25 –<br />
Mischungsverhältnis 2 : 1<br />
800 g / m 2 CelluFluxx ® F 45 + F25 –<br />
Mischungsverhältnis 1 : 3<br />
Der Klärgrad kann durch Veränderung des Mischungsverhältnisses<br />
von F 45 + F 25 individuell den Anforderungen<br />
angepasst werden. Die Feinheit und der<br />
Klärgrad werden erhöht, wenn das Verhältnis zu Gunsten<br />
von F 25 verändert wird.<br />
Wird eine sehr scharfe Filtration gewünscht, kann<br />
F 15 anstelle F 25 verwendet werden oder zusätzlich<br />
VarioFluxx ® F zum Einsatz kommen.<br />
3. Laufende Dosage:<br />
Es wird generell empfohlen, für die laufende Dosage<br />
die gleichen CelluFluxx ® -Typen beziehungsweise deren<br />
Mischungen im gleichen Verhältnis, wie sie auch bei<br />
der zweiten Voranschwemmung zum Einsatz kommen,<br />
einzusetzen.<br />
Die Dosagemenge ist stark abhängig von dem Trübungsgrad<br />
und der Vorbehandlung des zu filtrierenden<br />
Produkts.<br />
Wir empfehlen, die laufende Dosierung bei der jeweils<br />
höchstgenannten Dosagemenge zu beginnen und<br />
unter Beobachtung des Druckverlaufs während der<br />
Filtration die Dosagemenge schrittweise zu reduzieren.<br />
4. Geschmacksneutralität:<br />
Eine gute sensorische Qualität von CelluFluxx ® wird<br />
durch einen gezielten Rohstoffeinkauf, ein aufwendiges<br />
Extraktionsverfahren und durch umfangreiche Analysen<br />
während des gesamten Herstellprozesses sichergestellt.<br />
Wie jedes Filterhilfsmittel hat auch Cellulose einen<br />
Eigengeruch und -geschmack. Die dafür verantwortlichen<br />
Substanzen sind flüchtige Komponenten, die<br />
nach etwa 4 Tagen bis 2 Wochen nach der Filtration<br />
sensorisch nicht mehr wahrnehmbar sind.<br />
5. Produktsortiment:<br />
Auswahl von Erbslöh CelluFluxx ® Filtercellulosen<br />
Klärschärfe/Trennwirkung<br />
Vorteile von CelluFluxx ®<br />
Extra-Grob<br />
CelluFluxx ® P50<br />
Grob<br />
CelluFluxx ® P30<br />
Mittel-Grob<br />
CelluFluxx ® F75<br />
Mittel<br />
CelluFluxx ® F45<br />
Fein<br />
CelluFluxx ® F25<br />
Extra-Fein<br />
CelluFluxx ® F15<br />
Durchlässigkeit/Permeabilität<br />
• Keine gesundheitliche Gefährdung, da frei von<br />
kristallinen Bestandteilen<br />
• 100% Biomasse. Kann ohne Probleme auf landwirtschaftliche<br />
Nutzflächen ausgebracht werden<br />
• Nicht abrasiv – schont Pumpen und Rohrleitungen<br />
• Gut spülbar – setzt sich nicht im Kanalsystem ab
Kristallstabilisierung<br />
Eine Herausforderung – die Kristallstabilisierung<br />
Die Ausfällung von Salzen der Weinsäure (Kaliumhydrogentartrat<br />
und Calziumtartrat) ist ein natürlicher<br />
Vorgang während der Weinbereitung. Weinsteinkristalle<br />
können auch während der Lagerung und Reifung der<br />
Weine in der Flasche auftreten und stoßen trotz umfangreicher<br />
Aufklärung beim Verbraucher auf Ablehnung.<br />
Eine fehlende Kristallstabilität im Wein und Sekt<br />
ist daher ein häufiger Reklamationsgrund. Neben dem<br />
Kontaktverfahren mit KaliContact zur Erzielung einer<br />
Weinsteinstabilität abgefüllter Weine können alternativ<br />
die Produkte Metavin ® , Metavin ® Opti oder MetaGum ®<br />
eingesetzt werden. Gerade in mittleren und kleinen<br />
Betrieben stehen häufig nicht die technischen Ausstattungen<br />
für eine ausreichende Kühlung zur Verfügung.<br />
Das Ausnutzen der Winterkälte ist daher die einzige<br />
Möglichkeit, eine gewisse Auskristallisation zu erzielen,<br />
die in der Regel nicht für eine ausreichende Stabilisierung<br />
genügt. In diesem Fall empfiehlt sich der Einsatz<br />
von sogenannten Kristallinhibitoren.<br />
MetaGum ® – Effektive Kombination von<br />
Metaweinsäure und Gummi arabicum<br />
Verschiedene hochmolekulare Stoffe, die für die Verhinderung<br />
von Kristallausscheidungen verantwortlich sind,<br />
wurden optimal miteinander kombiniert.<br />
Die verbundenen Basisprodukte von MetaGum ® , eine<br />
hoch- und stabilveresterte Metaweinsäure und ein klar<br />
lösliches Gummi arabicum, sorgen effektiv und sicher<br />
für eine langfristige Kristallstabilität. Diese Kristallstabilität<br />
umfasst die Ausscheidung des oft und immer wieder<br />
angesprochenen Weinsteins (Kaliumhydrogentartrat)<br />
und das häufig auftretende Calciumtartrat. Der Zerfall<br />
der Metaweinsäure wird durch die Verbindung mit<br />
Gummi arabicum bei MetaGum ® deutlich verzögert,<br />
wodurch sich die Dauer der Wirksamkeit dieses Produktes<br />
um bis zu 40 % erhöht.<br />
Metavin ® Opti – Ein Klassiker in der<br />
Kristallstabilisierung<br />
Die extrem hochveresterte Metaweinsäure Metavin ®<br />
Opti wird nach wie vor erfolgreich eingesetzt. Metavin ®<br />
Opti hat die beste Stabilisierungswirkung, da der dafür<br />
verantwortliche Veresterungsgrad bis ans technisch<br />
Machbare ausgereizt ist.<br />
Metaweinsäure<br />
Langzeitwirkung<br />
von Metaweinsäure<br />
25<br />
20<br />
unbehandelt<br />
10 g/100 L Metavin ®<br />
10 g/100 L MetaGum ®<br />
Metavin ® Opti ist sehr gut geeignet für Weine, die<br />
innerhalb von eines Jahres konsumiert werden, aber<br />
auch für länger gelagerte Weine, die keinen größeren<br />
Temperaturschwankungen ausgesetzt sind.<br />
Monate<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Konstant 8 °C 1 Monat 20 °C<br />
danach 8 °C<br />
1 Monat 20 °C<br />
4 Tage 30 °C<br />
danach 8 °C
®<br />
VinoStab ® NEU<br />
– Flüssige<br />
Carboxymethylcellulose (CMC)<br />
Seit dem 1. August 2009 ist mit der Anwendung von<br />
Carboxymethylcellulose, kurz CMC, ein weiteres<br />
Verfahren zur Kristallstabilisierung hinzugekommen.<br />
Aufgrund der Molekülstruktur wirkt CMC, ähnlich der<br />
Metaweinsäure, als Schutzkolloid. CMC lagert sich an<br />
der Oberfläche von gelöstem Weinstein an. Dadurch<br />
wird verhindert, dass Kristalle wachsen. Carboxymethylcellulose<br />
ist temperaturunempfindlich. Ein großer Vorteil<br />
gegenüber der Metaweinsäure. Metaweinsäure zerfällt<br />
unter warmen Lagerbedingungen oder bei häufigen<br />
Temperaturschwankungen und verliert ihre Wirksamkeit.<br />
Bei CMC ist das nicht der Fall. Eine dauerhafte Kristallstabilisierung<br />
ist gewährleistet. Der Erhalt der natürlichen<br />
Säure und des Kaliumgehaltes, analog zum<br />
Einsatz von Metaweinsäure, ist neben den geringen<br />
Verfahrenskosten ein Vorteil von CMC gegenüber dem<br />
energieaufwendigen Kontaktverfahren. Eine Wirkung<br />
von Carboxymethylcellulose gegen Calciumtartrat ist<br />
allerdings nicht gegeben.<br />
Vorteile des Einsatzes von VinoStab ®<br />
als Flüssigprodukt<br />
• Einfache Anwendung und homogene<br />
Verteilung im Wein<br />
• Direkte Zugabe möglich<br />
• Höhere CMC-Konzentration bei der Produktzugabe<br />
durch industrielle Fertigung möglich<br />
(minimierter Wassereintrag)<br />
• Positiver Einfluss auf die Filtrierbarkeit der Weine<br />
• Geringer Personalaufwand, da keine<br />
aufwendige Reinigung der Anrührbehälter<br />
Dosagestaffel<br />
Sättigungstemperatur<br />
(Tsat in °C)<br />
Tab. 1<br />
Minikontaktverfahren<br />
MKV (∆ µS)<br />
< 18 < 100 75<br />
18 - 20 100 -150 100<br />
> 20 150 - 200 130<br />
Empfohlene Dosage<br />
Vino-Stab ®<br />
(mL/100 L)<br />
Bemerkung<br />
Stabilitätskontrolle<br />
nach VinoStab ® -<br />
Anwendung mit<br />
dem MKV<br />
(Zielwert: ∆ µS < 20)<br />
Nach Beurteilung der zu behandelnden Weine mit<br />
Hilfe der in Tab. 1 angegebenen Stabilitätsbereiche<br />
(Sättigungstemperatur oder Minikontaktverfahren)<br />
können die Dosagen von VinoStab ® entsprechend<br />
angepasst werden. Eine einfache Messung ist mit<br />
dem Erbslöh EasyKristaTest möglich. Um die mögliche<br />
Filtrationsbeeinflussung durch die Anwendung von<br />
CMC zu minieren, ist die optimale VinoStab ® -Dosage<br />
im Vorfeld zu bestimmen. Dabei sollte nur bei hoher<br />
Kristallinstabilität die Maximaldosage ausgeschöpft<br />
werden. Bei der Stabilitätsbeurteilung von Rotweinen<br />
sollte parallel zur Messung der Sättigungstemperatur<br />
immer auch das Minikontaktverfahren angewendet<br />
werden. Bedingt durch den Eigenkolloidanteil der<br />
Rotweine kann trotz hoher Sättigungstemperaturen<br />
eine bereits gute Kristallstabilität vorliegen, die mit der<br />
alleinigen Messung der Sättigungstemperatur nicht<br />
ausreichend erfasst wird. VinoStab ® sollte zur Verbesserung<br />
der Filtrationsleistung mind. 3-4 Tage vor der<br />
Füllung zugegeben werden.<br />
Vor der Anwendung von VinoStab ® ist auf eine komplette<br />
Eiweißstabilität zu achten. Geringe Eiweißmengen<br />
können zu Trübungsreaktionen führen. Bei der Anwendung<br />
in Rosé- oder Rotwein kann es in diesem Zusammenhang<br />
zu Reaktionen mit den Farbstoffen kommen.<br />
Eventuell auftretende Farbausscheidungen können<br />
durch einen Vorversuch ausgeschlossen werden.<br />
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