AVANTGARDEN 2014

wintergarten
Bild: Wahl & Krummenacher, www.wkl.ch
Wintergärten nutzen die Kraft
der Sonne – auch während
der kalten Jahreszeit: Das
machten sich schon vor 250 Jahren
wohlhabende Leute zunutze. Im 18.
Jahrhundert leisteten sie sich gläserne
Anbauten, um die damals begehrten
exotischen Früchte zu ziehen. In der
folgenden viktorianischen Epoche entstanden
dann prächtig verzierte Glas-
Stahl-Konstruktionen, die man noch
heute an etlichen historischen Häusern
und in botanischen Gärten bewundern
kann: die Orangerien. Sie dienten, der
Name verrät es, in erster Linie der
Zucht von Zitrusfrüchten und exotischen
Pflanzen. In dieser Zeit begannen
die Leute auch, ihre Wintergärten
zu möblieren – der Vorläufer des heutigen
Wohnwintergartens entstand. Dieser
entstand schliesslich in den 1980er
Jahren, als Isoliergläser auf den Markt
kamen.
Wintergarten als Wärmespeicher
Heute ist der Wohnwintergarten per
Definition direkt mit dem bestehenden
Haus verbunden und ganzjährig warm
– er ist also eine Wohnraumerweiterung.
Seine Beheizung richtet sich nach
dem bestehenden Heizsystem. So
kann etwa eine Bodenheizung einfach
erweitert werden. Doch idealerweise
nutzt der Wintergarten, ähnlich wie seine
viktorianischen Vorläufer, vor allem
das Sonnenlicht als Wärmequelle.
Grundsätzlich unterliegt ein Wohnwintergarten
– also ein mit dem Wohnraum
verbundener Wintergarten – den
Energievorschriften und erfordert eine
richtige Isolation. Ein nach Süden ausgerichteter
Wintergarten speichert die
Wärme und muss dadurch weniger
stark beheizt werden. Ein solcher Wintergarten
vermag sogar den Wohnraum
mitheizen – was gerade in der
Übergangszeit und an sonnigen Wintertagen
einiges an Heizenergie sparen
kann. Je schattiger der Wintergar-
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