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<strong>Fast</strong> <strong>forward</strong><br />

Bericht über die Aktivitäten der Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH<br />

in den Jahren 2002 bis 2007 (Stand: September 2007)


Inhaltsverzeichnis<br />

1. Aufgaben und Ziele der<br />

Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH 5<br />

2. Das Team der Wirtschaftsagentur Neumünster 7<br />

3. Die Technologiezentren 9<br />

3.1 Logistik- und Innovationszentrum Neumünster<br />

<strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> und <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> technologiepark 9<br />

3.2 Innovations- und Technologiezentrum<br />

Neumünster itn<br />

1<br />

3.3 Chinese Business Center Schleswig-Holstein 12<br />

4. Unternehmensansiedlungen und<br />

Ansiedlungsmanagement 15<br />

5. Existenzgründungsbetreuung 19<br />

6. Laufende Projekte 23<br />

6.1 Produktionsnetzwerk Neumünster 23<br />

6.2 Betriebliche Weiterbildung im Netzwerk/<br />

Personalentwicklung 24<br />

6.3 Ausbildung und Qualifizierung im Verbund 26<br />

6.4 Geschäftsstelle Regionalprogramm 2000/<br />

Geschäftsstelle Zukunftsprogramm Wirtschaft 30<br />

6.5 eBusCo.net – eBusiness in<br />

Unternehmensnetzwerken<br />

1<br />

6.6 LaserZentrum Nord 2<br />

7. Abgeschlossene Projekte 33<br />

7.1 Gewerbegebietsmanagement 3<br />

7.2 Regionalmanagement 4<br />

7.3 Schienengüterverkehr 4<br />

7.4 Leitmetall 5<br />

7.5 TecPro-Net „Dänisch-Deutsches Technologieund<br />

Produktionsnetzwerk“<br />

6<br />

8. Zusammenarbeit mit K.E.R.N. e.V. und<br />

Metropolregion Hamburg 39<br />

8.1 Zusammenarbeit mit K.E.R.N. e.V. 9<br />

8.2 Zusammenarbeit mit der Metropolregion Hamburg 39<br />

9. Beteiligung an Aktivitäten in der<br />

Stadt Neumünster 41<br />

9.1 LOS – Lokales Kapital für soziale Zwecke in den<br />

Stadtteilen Böckler-Siedlung und Vicelinviertel 41<br />

9.2 Schwanen-Parade 41<br />

9.3 Lokales Bündnis für Familie 42<br />

9.4 Aktionsbündnis Innenstadt 44<br />

10. Gremienarbeit 45<br />

11. Kontaktdaten 46<br />

Auf einen Blick<br />

Dieser Bericht stellt ausführlich die Aktivitäten der Wirtschaftsagentur<br />

Neumünster GmbH in den letzten fünf<br />

Jahren dar. Zum schnelleren Überblick sind am Beginn<br />

der Kapitel kurze Zusammenfassungen unter dem Titel<br />

„Auf einen Blick“ eingefügt.


Einleitung<br />

Mehr als fünf Jahre sind vergangen,<br />

seitdem die formelle Gründung der Wirtschaftsagentur<br />

Neumünster GmbH im<br />

Februar 2002 stattgefunden hat. Es ist<br />

Zeit für eine Zwischenbilanz der Arbeit<br />

der Wirtschaftsagentur, die wir mit<br />

diesem Bericht vorlegen möchten: Eine<br />

sorgfältige und kritische Beurteilung ist<br />

angezeigt. Wir stellen uns dieser gern.<br />

Deshalb bietet der Bericht eine Grundlage<br />

für die Beantwortung der Fragen<br />

nach Effektivität und Effizienz der Arbeit<br />

der Wirtschaftsagentur. Diese wiederum sollte auch die Basis<br />

für eine Entscheidung über finanzielle Zuwendungen an die<br />

Wirtschaftsagentur im Rahmen des Haushalts der Stadt Neumünster<br />

sein, eine Entscheidung, die die Ratsversammlung der<br />

Stadt zu treffen hat und die notwendigerweise natürlich auch<br />

die Zwänge der Haushaltskonsolidierung mit berücksichtigen<br />

muss.<br />

Die Wirtschaftsagentur Neumünster hat von Anfang an die<br />

Philosophie verfolgt, ein möglichst breites Dienstleistungsspektrum<br />

für den Wirtschaftsstandort Neumünster, für Existenzgründungen,<br />

bestehende Unternehmen, für Politik und Verwaltung<br />

anzubieten. Dazu gehört auch die Entwicklung von<br />

Projekten, oft in Kooperation mit regionalen Kooperationspartnern.<br />

Ganz getreu dem ersten Werbeslogan der Wirtschaftsagentur<br />

„<strong>Fast</strong> Forward“ dienen alle Aktivitäten dem Ziel, Neumünster<br />

voranzubringen. Diese Funktion will die Wirtschaftsagentur<br />

auch in Zukunft wahrnehmen.<br />

Dr. Olaf Tauras<br />

Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH<br />

im September 2007


1. Aufgaben und Ziele der Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH<br />

Auf einen Blick<br />

Aufgaben und Ziele<br />

der Wirtschaftsagentur Neumünster<br />

Die Wirtschaftsagentur versteht sich seit ihrer Gründung<br />

im Jahr 2002 als umfassender Dienstleister für Wirtschaft,<br />

Politik und Verwaltung für alle Fragen des Wirtschaftsstandortes<br />

Neumünster. Neben den Basisaufgaben, wie<br />

vor allem der Unternehmensakquisition, dem Ansiedlungsmanagement<br />

und dem Management der Technologiezentren<br />

<strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong>, itn und Chinese Business Center, widmet<br />

sich die Wirtschaftsagentur auch Serviceaufgaben wie der<br />

Existenzgründungsbetreuung, dem Management von Kooperationsverbünden<br />

in der Wirtschaft wie auch allgemein<br />

dem Management von Projekten der Wirtschaftsförderung.<br />

Außerdem wirkt die Wirtschaftsagentur bei<br />

der Konzeptentwicklung und bei Maßnahmen zum<br />

Marketing des Wirtschaftsstandortes Neumünster mit.<br />

All diese Aufgaben werden in enger Zusammenarbeit<br />

mit der Stadtverwaltung sowie in Abstimmung mit den<br />

politischen Gremien der Stadt Neumünster durchgeführt.<br />

Klassischerweise war die Aufgabe von Wirtschaftsförderung,<br />

neue bestehende Unternehmen an einem Standort anzusiedeln.<br />

Dies wurde im Wesentlichen durch den Verkauf kommunaler<br />

Gewerbeflächen erreicht. Diese Strategie der Wirtschaftsförderung<br />

wurde auch in Neumünster bis in die neunziger<br />

Jahre des letzten Jahrhunderts erfolgreich angewendet. Der<br />

durch die deutsche Wiedervereinigung und die Globalisierung<br />

verursachte Strukturwandel führte danach in ganz Westdeutschland<br />

zu einer erheblichen Senkung von Neuansiedlungen.<br />

Aus diesem Grunde bestand die Notwendigkeit, bei Gründung<br />

der Wirtschaftsagentur Neumünster im Jahr 2002 von vorneherein<br />

eine weitaus breitere Ausrichtung zu wählen. Der Grundgedanke<br />

moderner Wirtschaftsförderung besteht darin, dass<br />

sich eine Wirtschaftsförderungsgesellschaft als Dienstleister für<br />

Wirtschaft, Politik und Verwaltung um alle Belange eines Wirtschaftsstandortes<br />

kümmern muss. Im Fokus stehen dabei sowohl<br />

neue Unternehmen (durch Neuansiedlungen und Existenzgründungen)<br />

als auch die am Standort erfolgreich<br />

arbeitenden bestehenden Unternehmen. Darüber hinaus müssen<br />

neue Themen zur Entwicklung des Wirtschaftsstandortes<br />

ausgearbeitet werden. Dies geschieht üblicherweise in<br />

Projekten.<br />

Daraus leitet sich ein Aufgabenspektrum ab, das sich im<br />

Wesentlichen aus drei Aufgabenkomplexen zusammensetzt:<br />

Basisaufgaben (d.h. Aufgaben, die zur unverzichtbaren<br />

Infrastruktur eines Wirtschaftsstandortes und damit zu den<br />

Standardaufgaben einer Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

gehören): Das sind insbesondere das Ansiedlungsmanagement,<br />

die Entwicklung und Vermarktung von Gewerbe- und<br />

Industrieflächen, die Zurverfügungstellung von guten Wachstumsbedingungen<br />

für Existenzgründer und junge Unternehmen<br />

durch Technologiezentren sowie die Unterstützung<br />

der Wirtschaft bei Problemen in der Kommunikation mit den<br />

Behörden.<br />

Service (d.h. zusätzliche Dienstleistungen für die Wirtschaft<br />

in Neumünster): Dazu gehören insbesondere Existenzgründungsbetreuung,<br />

die Fördermittelberatung und -akquisition,<br />

das Management von Kooperationsverbünden in der Wirtschaft<br />

(Cluster- und Kooperationsmanagement) und das allgemeine<br />

Management von Projekten der Wirtschaftsförderung.<br />

Marketing: Mitwirkung bei der Konzeptentwicklung und<br />

bei Maßnahmen zum Marketing des Wirtschaftsstandortes<br />

Neumünster, insbesondere Vertretung Neumünsters auf<br />

Messen und anderen Veranstaltungen.<br />

Folgende Einzelaufgaben lassen sich daraus ableiten:<br />

Management der Technologiezentren <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> an der Memellandstraße<br />

sowie des Chinese Business Centers Schleswig-<br />

Holstein und des itn am Ilsahl<br />

Akquisition und umfassende Betreuung von Unternehmensansiedlungen<br />

in Neumünster<br />

Förderung und Betreuung von Existenzgründungen<br />

Bestandspflege für die heimische Wirtschaft (Ansprechpartner<br />

und „Kümmerer“ für die heimischen Unternehmen)<br />

Schaffung und Betreuung von unternehmensbezogenen<br />

Netzwerken (z.B. Produktionsnetzwerk Neumünster)<br />

Standortmarketing für den Wirtschaftsstandort Neumünster,<br />

Durchführung von bzw. Beteiligung an Messen und Ausstellungen<br />

Einrichtung von Arbeitskreisen mit Unternehmen, Durchführung<br />

von Workshops und Fortbildungsveranstaltungen<br />

Vermarktung von Gewerbe- und Industriegrundstücken im<br />

Rahmen besonderer Vereinbarungen mit der Stadtverwaltung<br />

Fördermittelakquisition im Rahmen einzelbetrieblicher Investitionsförderung<br />

Flächen- und Standortentwicklung für Unternehmen einschließlich<br />

Revitalisierung von Gewerbe- und Industrieflächen<br />

und ggf. Konversionsflächen aufgrund besonderer Vereinbarungen<br />

Entwicklung und Umsetzung von Projekten zur Wirtschaftsförderung


Die Aufgaben der Wirtschaftsagentur Neumünster<br />

itn<br />

CBC<br />

Unternehmensaquisition<br />

Existenzgründungsbetreuung<br />

<strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong><br />

Technologiezentren<br />

Wirtschaftsstandort<br />

Neumünster<br />

Bestandspflege<br />

Projekte der<br />

Wirtschaftsförderung<br />

Regionalgeschäftsstelle<br />

ZPW<br />

Aktive Werbung<br />

(Messen)<br />

E-Business<br />

Betreuung von<br />

ansiedlungsinteressierten<br />

Firmen<br />

Ausbildung im<br />

Verbund<br />

Weiterbildung<br />

im Netzwerk<br />

Die Aufgaben werden in enger Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung<br />

sowie in Abstimmung mit den politischen Gremien<br />

der Stadt Neumünster durchgeführt. Ein Strategiepapier, das<br />

der Fachbereich VI der Stadtverwaltung Neumünster sowie die<br />

Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH gemeinsam erarbeitet<br />

haben, regelt die Aufgabenwahrnehmung im Themenfeld<br />

Wirtschaftsförderung. In kooperativer Weise arbeiten besonders<br />

der Fachbereich VI und die Wirtschaftsagentur bei dessen<br />

Umsetzung eng zusammen.<br />

Aus Mitarbeitern beider Institutionen wurde ein „Kompetenzteam<br />

Wirtschaft“ gebildet, das die Ideen- und Strategieentwicklung<br />

für eine zukunftsorientierte Wirtschaftsförderung<br />

– einschließlich deren Umsetzung – gemeinsam verfolgt. Innerhalb<br />

dieses Kompetenzteams verantworten der Oberbürgermeister<br />

und die Verwaltung die grundsätzliche Steuerung des<br />

Aufgabenfeldes Wirtschaftsförderung in Bezug auf die Definition<br />

des Gesamtrahmens, die Abstimmung mit der Selbstverwaltung,<br />

das Verhältnis und der Stellenwert zu anderen<br />

kommunalen Aufgabenbereichen sowie die Einbindung der<br />

Wirtschaftsförderung in den Gesamtrahmen der Stadtentwicklung<br />

für Neumünster (strategische Wirtschaftsförderung). Die<br />

Aufgabenschwerpunkte der Wirtschaftsagentur liegen in der<br />

Aufgabenumsetzung als kompetenter Dienstleister (operative<br />

Wirtschaftsförderung).<br />

In diversen projekt- und themenorientierten Arbeitsgruppen<br />

wird die operative Arbeit umgesetzt. Die Koordinierungsrunde<br />

Wirtschaft aus Oberbürgermeister, Erstem Stadtrat, den Fachbereichsleitern<br />

IV und VI sowie dem Leiter der Wirtschaftsagentur<br />

stimmt wichtige den Wirtschaftsstandort betreffende<br />

Themen ab.


2. Das Team der Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH<br />

Gegenwärtig zählen zwölf Personen zum Team der Wirtschaftsagentur.<br />

Davon sind acht Mitarbeiter/innen in Vollzeit und vier<br />

in Teilzeit beschäftigt. Vier Stellen, davon die Hälfte in Vollzeit,<br />

sind an die Dauer der jeweiligen Projektlaufzeit gebunden und<br />

damit befristet.<br />

Dr. Olaf Tauras<br />

Geschäftsführung<br />

Heino Bubach-Bernhardt<br />

Bestandspflege-Aktivitäten<br />

Existenzgründungsbetreuung<br />

Projekte: LOS, Produktionsnetzwerk Neumünster, Weiterbildung im Netzwerk,<br />

Ausbildung und Qualifizierung im Verbund, E-Business<br />

Julia Cremasco<br />

Assistenz der Geschäftsführung<br />

Gebäudemanagement <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong><br />

Projekt: E-Business<br />

Sabine Desor<br />

Teamassistenz<br />

Daniel Harder<br />

Auszubildender zum Bürokaufmann


Olaf Kittel<br />

Ansiedlungsmanagement<br />

Existenzgründungsbetreuung<br />

Evelin Kolzer<br />

Projekt: Ausbildung und Qualifizierung im Verbund<br />

Marc Lindemann<br />

Projekt: Ausbildung und Qualifizierung im Verbund<br />

Ute Nolte<br />

Projekt: Weiterbildung im Netzwerk<br />

Norbert Pöllmann<br />

Betreuung Chinese Business Center<br />

Marianne Tok<br />

Teamassistenz<br />

Gebäudemanagement itn<br />

Karen Tzschöckel<br />

Regionalgeschäftsstelle Zukunftsprogramm Wirtschaft


3. Die Technologiezentren<br />

3.1 Logistik- und Innovationszentrum Neumünster<br />

<strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> und <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> technologiepark<br />

Auf einen Blick<br />

<strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> und <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> technologiepark<br />

Das <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> bietet jungen Unternehmen den idealen<br />

Platz für ihr Wachstum. Es wurde im Februar 2003 eröffnet,<br />

wird seit Beginn von der Wirtschaftsagentur betrieben<br />

und finanziert sich durch Mieteinnahmen und<br />

Veranstaltungsmanagement von Anfang an und bis<br />

heute selbst. Seit zirka zwei Jahren kann es eine 100%ige<br />

Auslastung vorweisen. Die Kaltmieten liegen konstant<br />

zwischen 4,15 Euro/m² und 6,15 Euro/m². Da ein Unternehmen<br />

maximal acht Jahre im <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> bleiben darf und<br />

zudem erfreulicherweise viele Betriebe gewachsen sind,<br />

werden in den nächsten Jahren nach und nach die ersten<br />

Mieter aus dem <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> ausziehen. Direkt neben dem<br />

Gebäude befindet sich der 28.647 m² große <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong><br />

technologiepark. Noch liegt das Grundstück vollständig<br />

brach, jedoch bewirbt es die Wirtschaftsagentur<br />

kontinuierlich und einige Unternehmen sind bereits in<br />

der Bauplanungsphase.<br />

mittelgroßen, finanziell gefestigten Unternehmen im <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong><br />

in den vergangenen zwei Jahren stetiges Wachstum verzeichnen<br />

konnten und damit erhöhten Platzbedarf hatten aufgrund<br />

der Einstellung zusätzlicher Mitarbeiter. So konnte eine nahezu<br />

vorbildliche Entwicklung in einem Softwareunternehmen beobachtet<br />

werden: Beim Einzug in das <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> im Frühjahr 2003<br />

brachte das Unternehmen lediglich einen einzigen Mitarbeiter<br />

mit, der gleichzeitig Inhaber, GmbH-Geschäftsführer und Programmierer<br />

war (und ist). Im Laufe der Zeit wurden dann zwei<br />

weitere Programmierer eingestellt, schließlich auch eine Bürokraft.<br />

Das Logistik- und Innovationszentrum Neumünster, kurz <strong>LOG</strong>-<br />

<strong>IN</strong>, ist nunmehr seit viereinhalb Jahren in Betrieb. Das ursprüngliche<br />

Konzept des Zentrums ist auf einen Antrag der Stadt Neumünster<br />

für einen Multimediacampus zurückzuführen. Auf<br />

Grundlage einer Machbarkeitsstudie entschied sich Neumünster,<br />

einen Förderantrag im Rahmen des Regionalprogramms 2000<br />

des Landes Schleswig-Holstein zu stellen. Nachdem das Land<br />

positiv entschieden hatte, konnten die Bauarbeiten des über<br />

4.000 m 2 großen Komplexes Ende November 2001 starten.<br />

Das Gebäude hatte Baukosten von ca. 6,5 Millionen Euro und<br />

wurde mit 80%iger Landesförderung errichtet.<br />

Seit der feierlichen Eröffnung des Zentrums am 5. Februar<br />

2003 zusammen mit der damaligen Ministerpräsidentin Heide<br />

Simonis konnte die Wirtschaftsagentur als Betreiberin und Verwalterin<br />

kontinuierlich neue Mieter gewinnen. Eine 100%ige<br />

Auslastung kann seit zirka zwei Jahren vorgewiesen werden. In<br />

der Vergangenheit waren zwar mehrfach gerade kleinere<br />

Unternehmen gezwungen, das <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> aufgrund ihrer Geschäftslage<br />

wieder zu verlassen, aber die dadurch frei<br />

gewordenen Räume konnten sozusagen „on the fly“ an<br />

bestehende oder neue Mieter vermietet werden.<br />

Erfreulicherweise finanziert sich das <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> durch Mieteinnahmen<br />

und Veranstaltungsmanagement von Anfang an selbst.<br />

Die Wirtschaftsagentur konnte beobachten, dass gerade die<br />

Mit dem Jahr 2006/2007 jedoch ist das <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> erstmalig in die<br />

Phase eingetreten, in der auch größere Unternehmen ausziehen<br />

wollen bzw. müssen – nicht aufgrund finanzieller Engpass-<br />

Situationen, sondern weil die angemieteten Räumlichkeiten für<br />

den Geschäftzweck zu klein werden. Da ein Unternehmen maximal<br />

acht Jahre im <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> bleiben darf und die derzeitigen<br />

Mieter mit der Zeit wachsen, werden in den kommenden Jahren<br />

sukzessiv die Mieter der ersten Stunde das <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> verlassen<br />

(müssen). Den Beginn dieser neuen Phase erlebt das Haus<br />

derzeit. Die Grafiken auf der folgenden Seite verdeutlichen die<br />

Veränderung der Altersstrukturen im <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong>.<br />

Die Mieten konnten seit Beginn kontinuierlich bei 4,15 Euro/<br />

m² für Existenzgründer (jünger als drei Jahre), 5,15 Euro/m² für<br />

junge Unternehmen (Alter liegt zwischen drei und fünf Jahren)<br />

und 6,15 Euro/m² für etablierte Unternehmen (älter als fünf<br />

Jahre) gehalten werden. Aufgrund steigender Steuern und Abgaben<br />

müssen die Nebenkostenvorauszahlungen jedoch erstmalig<br />

den entstehenden Kosten angepasst werden müssen.


Altersklassen im <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> per 31. Dezember 2003<br />

Management (6,05 %)<br />

Frei (5,07 %)<br />

Jünger als 3 Jahre (46,99 %)<br />

Zwischen 3 und 5 Jahren (23,91%)<br />

Älter als 5 Jahre (17,99 %)<br />

Altersklassen im <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> per 1. April 2007<br />

Management (7,06 %)<br />

Jünger als 3 Jahre (3,92%)<br />

Zwischen 3 und 5 Jahren (41,6 %)<br />

Älter als 5 Jahre (47,36 %)<br />

Frei (0 %)<br />

Erfreulich ist jedoch, dass der Energieverbrauch im Laufe der<br />

Zeit gesunken ist und sich auch Kosten verringert haben, auf<br />

die Einfluss genommen werden kann – wie z. B. die Hausreinigung.<br />

Wegen der Jahre 2003 und 2004 gab es im Jahr 2005 aufgrund<br />

ungeklärter Verbräuche Unstimmigkeiten mit den Mietern<br />

über die Heizungs- und Kühlungsanlage des <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong>. Auch die<br />

Einschaltung diverser Techniker und eines Gutachters konnte<br />

die Ursachen nur eingeschränkt klären. Im Rahmen einer<br />

Kulanzvereinbarung mit den betroffenen Mietern konnte der<br />

möglicherweise entstandene Schaden jedoch teilweise ausgeglichen<br />

werden. Die Entwicklung des Energieverbrauchs der<br />

darauf folgenden Jahre war positiv und es wurden keine<br />

wesentlichen ungeklärten Verbräuche mehr festgestellt, so<br />

dass zunächst davon ausgegangen werden kann, dass diese<br />

Problematik gelöst ist.<br />

Wie in den vergangenen Jahren auch ist die Vermietsituation<br />

der Veranstaltungsräume moderat. Die Einnahmen durch Veranstaltungen<br />

liegen auf das Jahr gerechnet zwar über den ursprünglich<br />

geplanten Werten, jedoch sind die Anfragen nach<br />

Räumlichkeiten nach wie vor steigerbar.<br />

bieten, aber auch anderen innovativen Unternehmen Platz für<br />

die Expansion geben soll.<br />

Der vor knapp zwei Jahren feierlich eingeweihte <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong><br />

technologiepark, der direkt an das Grundstück des Gründerzentrums<br />

<strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> anschließt, liegt mit seiner Fläche von zirka<br />

28.647m² derzeit noch brach. Die Gewerbefläche, die schwerpunktmäßig<br />

ihren Fokus auf Unternehmen aus den Bereichen<br />

Informations- und Kommunikationstechnologie, Medien, Biound<br />

Medizintechnologie sowie Umwelttechnologie legt, findet<br />

kontinuierlich Interessenten. Erste Unternehmen stehen kurz<br />

davor, in die konkrete Bauplanungsphase einzusteigen.<br />

Die Wirtschaftsagentur, die für die Vermarktung des städtischen<br />

Geländes zuständig ist, bewirbt die Flächen weiter, vor allem<br />

auf Messen (Expansion in Hamburg und Expo Real in München),<br />

aber auch immer wieder in Gesprächen mit Ansiedlungsinteressierten.<br />

Auf der Internetseite www.login-park.de<br />

können alle relevanten Daten über das Gelände im Detail abgerufen<br />

werden. Dort kann man sich schon am Rechner ein für<br />

ihre Bedürfnisse passendes Gelände im Übersichtsplan und /<br />

oder in der 3D-Simulation aussuchen.<br />

Der <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> technologiepark<br />

Der <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> technologiepark ist eine attraktive und verkehrsgünstig<br />

gelegene Gewerbefläche, die den bisherigen <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong>-<br />

Mietern Flächen für die Zeit nach dem Technologiezentrum<br />

10


3.2 Innovations- und Technologiezentrum<br />

Neumünster itn<br />

Auf einen Blick<br />

itn<br />

Anfang 2003 übernahm die Wirtschaftsagentur den Betrieb<br />

dieses Technologiezentrums. Das itn steht vor allem<br />

jungen, innovativen Unternehmen offen; jedoch bestehen<br />

im Gegensatz zum <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> keine Vorgaben hinsichtlich<br />

der Mietdauer und der Mieterstruktur. Mit Stand von<br />

Mitte Juli 2007 sind alle Büroflächen vermietet.<br />

Größter Mieter im itn ist die Firma NUTech GmbH, die<br />

sich einer guten Auftragslage erfreut und daher weiter<br />

expandieren möchte. Um den Verbleib des Unternehmens<br />

am Standort zu sichern, beschloss die Gesellschafterversammlung<br />

der Wirtschaftsagentur im Frühjahr 2004<br />

den Neubau einer Produktionshalle, die an die Firma<br />

NUTech für vorerst zehn Jahre vermietet wurde.<br />

Da das itn bereits Ende der 60er Jahre errichtet worden<br />

ist, fallen mittlerweile erhebliche Kosten für die Instandhaltung<br />

an, die jedoch aufgrund des sehr guten<br />

Vermietungsstandes aufgefangen werden können.<br />

Das heutige Innovations- und Technologiezentrum kann auf<br />

eine wechselvolle, aber immer sehr technisch geprägte Geschichte<br />

zurückblicken. Bis in die 80er Jahre diente es noch als<br />

Lager- und Verkaufsfläche für Sanitär- und Elektroartikel. 1985<br />

wurde das Gebäude zur Nordischen Universität umgebaut.<br />

Aus der Forschung heraus entstand in diesem Haus das Forschungszentrum<br />

Neumünster (FN), Centrum für Mikrotechnik<br />

(CEM) und weitere Firmen, von denen heute noch die NUTech<br />

GmbH als inzwischen mittelständisches Unternehmen im<br />

Hause verblieben ist. 1997 erfolgte der Umbau des Gebäudes<br />

zum Innovations- und Technologiezentrum durch die Stadt<br />

Neumünster. Das Management des itn übernahm bis zum<br />

Jahre 2002 die Kitz GmbH, die auch das Kieler Technologiezentrum<br />

Kitz betreibt. Anfang 2003 übernahm die Wirtschaftsagentur<br />

Neumünster GmbH den Betrieb des Technologiezentrums.<br />

Die Firma NUTech GmbH ist der größte Mieter im Hause, mit<br />

weitläufigen Produktions- und Büroflächen. Aufgrund der guten<br />

wirtschaftlichen Lage bestanden Expansionsabsichten. Dem<br />

hat die Wirtschaftsagentur Neumünster Rechnung getragen<br />

und eine Produktionshalle gebaut.<br />

Konzept und Angebot des itn<br />

Das itn steht für junge Unternehmen mit folgenden Branchen-<br />

Schwerpunkten offen:<br />

Innovative Produktions-Technologien<br />

Technologie/Umwelttechnologie<br />

Unternehmensorientierte Dienstleistungen<br />

Internationale Unternehmensansiedlungen<br />

Zu den im itn zur Verfügung gestellten Dienstleistungen gehören<br />

Empfang, Telefonzentrale und Kommunikationstechnik<br />

sowie Beratungsleistungen. Darüber hinaus werden drei Konferenz-<br />

und Tagungsräume mit unterschiedlicher Kapazität<br />

(kleiner und großer Konferenzraum, Hörsaal) angeboten.<br />

Das Gebäude wurde ohne öffentliche Fördermittel zum Innovations-<br />

und Technologiezentrum umgebaut. Es bestehen keine<br />

Bindungen hinsichtlich der Mietdauer und Mieterstruktur.<br />

Im itn befinden sich ca. 2.000 m² Bürofläche und ca. 2.200 m²<br />

Keller- und Lagerfläche. Im August 2005 wurde die Gesamtfläche<br />

um ca. 930 m² Produktionsfläche (neue Halle) erweitert.<br />

Die Kellerflächen sind als Produktionsräume vollständig vermietet.<br />

Hallenneubau<br />

Im April 2004 stimmte die Gesellschafterversammlung der<br />

Wirtschaftsagentur Neumünster dem Vorschlag der Geschäftsführung<br />

zu, dass im rückwärtigen Bereich des Grundstücks itn<br />

eine Produktions- und Lagerhalle errichtet werden soll. Die notwendige<br />

Fläche wurde von der Stadt Neumünster als Erbbaugrundstück<br />

mit einer Laufzeit von 50 Jahren zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

11


Die Halle ist an die Firma NUTech GmbH vermietet worden, die<br />

bereits Mieter im Innovations- und Technologiezentrum Neumünster<br />

(itn) ist. Dies geschah unter dem Aspekt, den Verbleib<br />

des Unternehmens am Standort zu sichern und seiner guten<br />

Auftragslage und der damit notwendig gewordenen Erweiterung<br />

der Produktionskapazität Rechnung zu tragen. Für die<br />

Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH stehen wirtschaftsfördernde<br />

Gesichtspunkte dabei im Vordergrund. Die Halle wird<br />

jedoch zu marktüblichen Konditionen an die NUTech GmbH<br />

vermietet.<br />

Die Fläche der Halle beträgt zirka 930 m², die minimale Hallenhöhe<br />

beträgt 3,70 m. Errichtet wurde sie als Produktionshalle<br />

in Stahlkonstruktion. Das anfallende Regenwasser wird auf der<br />

Fläche versickert.<br />

Instandhaltung<br />

Die Instandhaltung obliegt vertragsgemäß der Wirtschaftsagentur<br />

Neumünster GmbH. Aufgrund des Alters der Gebäudesubstanz<br />

– das itn wurde Ende der 60er Jahre errichtet – sind<br />

trotz regelmäßiger Instandhaltung teilweise grundlegende Arbeiten,<br />

wie zum Beispiel bei der Dacheindeckung, notwendig.<br />

Die Probleme bei der Regenentwässerung, die zu periodisch<br />

wiederkehrenden Überschwemmungen in den Räumen führten,<br />

konnten weiter gemindert werden, indem das bestehende<br />

Rohrleitungsnetz verändert wurde und der Anteil der Versickerung<br />

auf die dafür vorgesehene Grundstücksfläche vergrößert<br />

wurde. Die Kosten der Regenwasser-Abgabe wurden dadurch<br />

verringert.<br />

Mit dem Mieter NUTech GmbH wurde ein 10-Jahres-Mietvertrag,<br />

mit der Option auf Verlängerung, abgeschlossen.<br />

3.3 Chinese Business Center Schleswig-Holstein<br />

Vermietungsstand<br />

Seit Übernahme durch die Wirtschaftsagentur wurde der Vermietungsstand<br />

im itn kontinuierlich gesteigert. Mit Stand Juli<br />

2007 sind alle Büros vermietet. Zudem liegen weitere Anfragen<br />

neuer chinesischer Unternehmen sowie bestehender Mieter<br />

(Erweiterungsflächen) vor, so dass weitere Räumlichkeiten gesucht<br />

werden, die die Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH<br />

anmieten kann, um sie vorrangig an neue chinesische Unternehmen<br />

weiter zu vermieten (siehe Chinese Business Center<br />

Schleswig-Holstein).<br />

Die Miethöhe und die Betriebskosten für Büroflächen sind wie<br />

folgt festgelegt:<br />

Nettokaltmiete, inkl. Servicepauschale: ab 6,15 Euro/m² und<br />

Monat (Staffelmiete). Für die Keller- und Lagerfläche wird<br />

der hälftige Mietzins berechnet.<br />

Die Nebenkostenvorauszahlung wurde aufgrund gestiegener<br />

Betriebskosten auf 1,35 Euro/m² und Monat angehoben.<br />

Die Mieterstruktur:<br />

Office-Service Petra Bundt<br />

SETH-Nord (IT Netzwerk- und Sicherheitstechnik)<br />

Gesellschaft für medizin-technische Forschung (Gutachtertätigkeit)<br />

Hermed GmbH (Medizin-technische Planung)<br />

Hydrogeologie Nordhausen (Bodenuntersuchungen, Wassertechnik)<br />

NUTech GmbH (Laser- und Oberflächentechnik)<br />

Torborg und Hahn (Produkthandbücher)<br />

Z.I.E.L. GmbH (Front-, Mid- und Backoffice für Reisebüros)<br />

Auf einen Blick<br />

Chinese Business Center Schleswig-Holstein<br />

Hamburg ist in Europa der wichtigste Standort für chinesische<br />

Firmen, woraus auch für Neumünster viele<br />

Chancen resultieren. Ende 2003 bezog das erste chinesische<br />

Unternehmen im itn seinen Sitz, mittlerweile sind<br />

es bereits zehn. Daher hat die Wirtschaftsagentur Neumünster<br />

GmbH mit der Schaffung des Chinese Business<br />

Center Schleswig-Holstein (CBC) im September 2005<br />

ein besonderes Angebot zur weiteren Ansiedlung chinesischer<br />

Firmen geschaffen: Von der Erledigung der Formalitäten<br />

bis hin zur Unterstützung bei der Wohnungssuche<br />

reicht das Angebot. Außerdem finden in lockerer Folge<br />

Veranstaltungen im CBC statt, die wirtschaftliche<br />

Themen betreffen wie auch allgemeine Informationen<br />

über das Land China beinhalten. Zudem unterhält die<br />

Stadt Neumünster seit Mai 2005 ein Kontaktbüro in<br />

Peking, das sowohl von der Stadt als auch von der<br />

Wirtschaftsagentur Neumünster betreut wird.<br />

Hintergrund und Service-Angebot<br />

Der Wirtschaftsstandort China ist nach wie vor eine der am<br />

stärksten boomenden Wirtschaftsregionen der Welt. Chinesische<br />

Firmen machen sich auf den Weg auch nach Europa. Die<br />

wachsende chinesische Wirtschaft sucht ihre Absatzmärkte<br />

weltweit. Um die Nachfrage in China zu befriedigen, kaufen<br />

12


zudem Einkäufer Rohstoffe und Fertigprodukte (z.B. Maschinen)<br />

weltweit ein. Nicht weit entfernt vom China-Standort in Europa<br />

Nr. 1, der Stadt Hamburg, bieten sich für Neumünster gute<br />

Chancen, solche chinesische Firmen und die damit verbundenen<br />

Arbeitsplätze anzusiedeln. Dabei sind es zunächst einmal<br />

kleine chinesische Firmen – oft als Ableger einer chinesischen<br />

Mutter-Firma – die mit ein oder zwei Mitarbeitern ihren Schritt<br />

nach Deutschland wagen. Erste Erfahrungen zeigen jedoch,<br />

dass mit wachsendem Erfolg die Anzahl der Arbeitsplätze<br />

wächst und auch zusätzliche Gewerbeflächen im Stadtgebiet<br />

benötigt werden. Spezifische Vorteile Neumünsters, die in den<br />

Augen chinesischer Unternehmen für Neumünster sprechen,<br />

sind neben der Nähe zu Hamburg die im Vergleich niedrigeren<br />

Mietpreise und der individuelle Service, der den Unternehmen<br />

geboten wird.<br />

Mit der Schaffung des Chinese Business Center Schleswig-Holstein<br />

hat die Wirtschaftsagentur ein besonderes Angebot geschaffen,<br />

welches eine hervorragende Grundlage für die<br />

Ansiedlung chinesischer Unternehmen bietet. Auf fast vier<br />

Jahre Ansiedlung von chinesischen Unternehmen kann das<br />

Chinese Business Center inzwischen zurückblicken. Ende des<br />

Jahres 2003 konnte im itn das erste chinesische Unternehmen<br />

angesiedelt werden. Nach ersten weiteren Erfolgen wurde das<br />

Chinese Business Center Schleswig-Holstein im September<br />

2005 offiziell eingeweiht.<br />

Die Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH bietet in der Phase<br />

der Firmengründung ein maßgeschneidertes Betreuungsangebot<br />

für die chinesischen Unternehmen (Unterstützung bei der<br />

Wohnungssuche, Erledigung der Formalitäten usw.). Es hat<br />

sich im Laufe der Betreuung gezeigt, dass gerade die Unterstützung<br />

in der Anfangsphase wichtig ist, um schnell einen<br />

Markteintritt zu ermöglichen. Dieses Angebot soll künftig verstärkt<br />

werden.<br />

Mit dem Chinese Business Center Schleswig-Holstein steht<br />

Neumünster im Standortwettbewerb mit Städten wie Hamburg,<br />

Düsseldorf oder Köln. Es ist der enge Schulterschluss mit<br />

Stadtverwaltung, Arbeitsverwaltung, IHK und anderen Institutionen,<br />

der als Wettbewerbsvorteil dienen kann. In Zusammenarbeit<br />

mit der WTSH Wirtschaftsförderung und Technologietransfer<br />

Schleswig-Holstein GmbH, die in China ein eigenes<br />

Büro unterhält, wird die Akquisition chinesischer Unternehmen<br />

durchgeführt.<br />

Folgende chinesische Firmen sind angesiedelt:<br />

East-Charm International GmbH (Im- und Export von Autoteilen<br />

sowie chinesischen Kunstgegenständen)<br />

E-Motion GmbH (Handel mit Produkten der Schweißtechnik,<br />

Draht- und Stabelektroden, Keramische Badsicherungen)<br />

Glo-Fire GmbH (Feuerwerks-Produkte)<br />

HLT Deutschland Handels GmbH (Im- und Export, Handel mit<br />

PVC-Planen, Vorhang- und Dekostoffen, Export von Grundstoffen<br />

zur Herstellung elektronischer Bauteile)<br />

Kingland International GmbH (Im- und Export, Stahlprodukte,<br />

Altmetalle, Kunststoff)<br />

LFT Autozubehör GmbH (Im- und Export von Autozubehör)<br />

Maston Elevator GmbH (Einkauf von Aufzugsteilen)<br />

Schengli Daunen Germany GmbH (Im- und Export, Betttextilien<br />

(z.B. Daunen, Federn, PE)<br />

Tianshi Im- und Export GmbH (Im- und Export von Druckerzeugnissen)<br />

Toptrade GmbH (Im- und Export, Recyclingmaterial, PET).<br />

Einer der chinesischen Mieter hat etwa zwei Jahre nach der Ansiedlung<br />

im Chinese Business Center ein so gutes Umsatz- und<br />

Mitarbeiterwachstum erreicht, dass er sich neue und größere<br />

Räumlichkeiten in einem Gewerbegebiet der Stadt gesucht hat<br />

und dorthin umgezogen ist. Beachtlich ist, dass das Unternehmen<br />

inzwischen vier Mitarbeiter (inklusive eines Auszubildenden)<br />

eingestellt hat.<br />

Vermietungsstand und weitere Ergebnisse<br />

Zurzeit (September 2007) sind zehn Firmen im Chinese Business<br />

Center angesiedelt. Drei Postfachverträge zur Vorbereitung der<br />

Ansiedlung wurden zwischenzeitlich unterzeichnet. Zwei weitere<br />

Firmen (darunter auch eine indische Firma) haben den<br />

Standort besucht und sich sehr interessiert gezeigt.<br />

Generell ist bei den hier angesiedelten chinesischen Firmen die<br />

Tendenz zu erkennen, dass etwa zwei Jahre nach der Ansiedlung,<br />

erfolgreiches Firmenwachstum vorausgesetzt, mindestens ein<br />

Mitarbeiter eingestellt wird.<br />

Aktuell ist das Chinese Business Center Schleswig-Holstein an<br />

der Kapazitätsgrenze für die Vermietung von Büroräumen angelangt.<br />

Alternative Erweiterungs-/Verlagerungsmöglichkeiten<br />

werden zurzeit geprüft.<br />

13


Veranstaltungen zu China<br />

Zur weiteren Vertiefung der deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen<br />

führt das Chinese Business Center Schleswig-<br />

Holstein Informations-Veranstaltungen durch, die sich in erster<br />

Linie an das deutsche Publikum (mit Schwerpunkt der Unternehmen)<br />

wendet.<br />

Folgende Veranstaltungen wurden z.B. durchgeführt:<br />

September 2005: Veranstaltung gemeinsam mit der Hermann-Ehlers-Akademie<br />

über das Thema „Wenn China erwacht,<br />

erbebt die Welt! Das Reich der Mitte und die<br />

Perspektiven der deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen“.<br />

September 2006: Deutsch-chinesischer Wirtschaftstag 2006.<br />

Veranstaltung zum Thema „Investition und Logistik“. Neben<br />

einer Reihe von deutschen Referenten wurde unter anderem<br />

auch eine Delegation aus China, aus der „Tianjin Port Free<br />

Trade Zone and Airport Industrial Park“ eingeladen, die über<br />

das Investitionsklima in dieser Sonderwirtschaftzone berichtete.<br />

Die Veranstaltung war Bestandteil des Programms der<br />

„China Time 2006“ in Hamburg.<br />

März 2007: Veranstaltung zum Thema „Interkulturelle Kommunikation:<br />

Wie sehen Deutsche Chinesen und wie sehen<br />

Chinesen Deutsche?“<br />

Juli 2007: Multimedia-Bildershow zum Thema „China als<br />

Reiseland“<br />

Herbst 2007: Veranstaltung zum Thema „China - Beschaffungsmarkt<br />

auch für mittelständische Unternehmen“ (geplant).<br />

Diese Veranstaltungsreihe soll turnusmäßig fortgeführt werden.<br />

Der Schwerpunkt sind wirtschaftliche Themen sowie allgemeine<br />

Informationen über das Land China.<br />

Kontaktbüro der Stadt Neumünster in Peking<br />

Die Stadt Neumünster unterhält seit Mai 2005 in Peking ein<br />

Kontaktbüro. Dieses Büro wurde in Zusammenarbeit mit einer<br />

chinesischen Firma eingerichtet mit dem Ziel, Firmen für den<br />

Standort Neumünster zu werben wie auch Delegationsreisen<br />

nach Neumünster zu bringen (Standortmarketing). Das Büro<br />

wird von der Stadt Neumünster und Wirtschaftsagentur Neumünster<br />

betreut. Die Kooperation wird seit Juni 2007 ohne<br />

finanzielle Aufwendungen fortgeführt.<br />

Weitere Informationen zum Chinese-Business Center Schleswig-Holstein,<br />

seinen Dienstleistungen und seinen aktuellen<br />

Aktivitäten: www.cbc-sh.de<br />

14


4. Unternehmensansiedlungen und Ansiedlungsmanagement<br />

Auf einen Blick<br />

Unternehmensansiedlungen<br />

Die Ansiedlung neuer Unternehmen gehört zu den Kernaufgaben<br />

der Wirtschaftsagentur als Wirtschaftsförderungsgesellschaft.<br />

Aufgrund der weltwirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen ist die Ansiedlung von größeren<br />

Produktionsbetrieben in West-Deutschland sehr selten<br />

geworden. Dennoch verfügt Neumünster dank seiner<br />

geografischen Lage und der vorhandenen Firmenstruktur<br />

durchaus über realistische Chancen im Standortwettbewerb.<br />

Die Wirtschaftsagentur versteht sich dabei als<br />

Ansprechpartner für alle Unternehmen, die sich für den<br />

Wirtschaftsstandort Neumünster interessieren, und arbeitet<br />

eng mit der Stadt Neumünster, mit Maklern und<br />

mit Eigentümern von Gewerbeflächen und -bauten<br />

zusammen. Zur reinen Flächenvermittlung erbringt die<br />

Wirtschaftsagentur auch noch andere Dienstleistungen,<br />

wie z.B. Unterstützung bei Behördenkontakten oder – in<br />

letzter Zeit als wichtige Ergänzung stetig zunehmend –<br />

auch Hilfestellung bei Unternehmensfinanzierungen.<br />

Außerdem beteiligt sich die Wirtschaftsagentur aktiv an<br />

diversen Immobilienmessen, z.B. an der ExpoReal, der<br />

größten deutschen Fachmesse. Aufgrund dieser vielfältigen<br />

Aktivitäten gelang es, die Jahre 2006 und 2007 zu<br />

den bisher erfolgreichsten im Bereich der Unternehmensansiedlungen<br />

werden zu lassen.<br />

Neue Unternehmen an einen Standort anzusiedeln, gehört zu<br />

den klassischen Wirtschaftsförderungsaufgaben. So hat auch<br />

die Wirtschaftsagentur Neumünster seit ihrer Gründung 2002<br />

schrittweise dieses Aufgabenfeld übernommen. Ziel ist es, an<br />

die großen Ansiedlungserfolge der 80er und beginnenden<br />

90er Jahre, damals noch durch die Stadtverwaltung erreicht,<br />

anzuknüpfen.<br />

Dabei haben sich die weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

vollständig verändert. Die Ansiedlung von größeren Produktionsbetrieben<br />

in West-Deutschland ist äußerst selten geworden. Sie<br />

gehen zum großen Teil in den Osten, wo es andere Förderbedingungen<br />

und arbeitsmarktpolitische Rahmenbedingungen<br />

gibt. Die meisten Ansiedlungen sind heutzutage eigentlich Umsiedlungen<br />

wegen Erweiterung oder anderen Gründen in einem<br />

Umkreis von bis zu 50 Kilometern. Neumünster hat dennoch<br />

aufgrund seiner geografischen Lage und der vorhandenen Firmenstruktur<br />

Chancen im Standortwettbewerb. Die Wirtschaftsagentur<br />

trägt der Aufgabe der Unternehmensansiedlungen<br />

durch ein möglichst umfassendes Serviceangebot Rechnung.<br />

Ansiedlungsmanagement:<br />

Service für ansiedlungsinteressierte Unternehmen<br />

Unter Ansiedlungsmanagement versteht die Wirtschaftsagentur<br />

die umfassende Betreuung für alle Unternehmen (von innerhalb<br />

und außerhalb der Stadt), die sich für eine Betätigung am<br />

Wirtschaftsstandort Neumünster interessieren. Die Wirtschaftsagentur<br />

ist dabei ein reines Dienstleistungsunternehmen, da<br />

sie – von den Technologiezentren abgesehen – keinerlei Verfügung<br />

über Gewerbeflächen besitzt. Das bedeutet eine intensive<br />

Zusammenarbeit mit der Stadt Neumünster, mit Maklern<br />

und Eigentümern von Gewerbeflächen und Gewerbebauten.<br />

Im Zentrum des Ansiedlungsmanagements der Wirtschaftsagentur<br />

steht zunächst die Vermittlung der richtigen Industrieund<br />

Gewerbefläche je nach den Bedürfnissen des jeweiligen<br />

Unternehmens. Die Wirtschaftsagentur greift dabei einerseits<br />

auf die Gewerbeflächen zurück, die sich im städtischen Besitz<br />

befinden. Hier findet eine enge Kooperation und Absprache mit<br />

dem städtischen Fachdienst Liegenschaften statt. Andererseits<br />

gibt es eine Datenbank, in der private sowie gewerbliche Anbieter<br />

ihre Immobilien kostenfrei einstellen können. Bei diesen<br />

Immobilien handelt es sich fast ausschließlich um Gebäude, die<br />

zu mieten sind. In wenigen Fällen werden auch Altimmobilien<br />

zum Kauf angeboten. Die überwiegende Mehrzahl der Objekte<br />

ist von der Wirtschaftsagentur besichtigt worden, so dass eine<br />

umfassende Kenntnis der Objekte besteht. Durch die Datenbank<br />

und die Zusammenarbeit mit den Maklern ist davon auszugehen,<br />

dass die überwiegende Anzahl von Gewerbeflächen den ansiedlungsinteressierten<br />

Unternehmen durch die Wirtschaftsagentur<br />

angeboten werden kann.<br />

Das Ansiedlungsmanagement wird in Kooperation mit dem<br />

Fachdienst Liegenschaften bei der Stadt Neumünster durchgeführt.<br />

Anfragen nach städtischen Grundstücken aus dem<br />

Stadtgebiet laufen auch dort auf. Anfragen von außerhalb<br />

sowie Anfragen nach Bestandsimmobilien überwiegend die<br />

Wirtschaftsagentur direkt. Während die Wirtschaftsagentur<br />

bei dieser Zusammenarbeit die Rolle der Vermarktung hat,<br />

wird das eigentliche Grundstücksgeschäft durch den Fachdienst<br />

Liegenschaften durchgeführt.<br />

Zur reinen Flächenvermittlung kommen im Rahmen des Ansiedlungsmanagements<br />

aber noch andere Betreuungsdienstleistungen,<br />

z.B. die Unterstützung bei Behördenkontakten<br />

oder Kontakten zu anderen Unternehmen und Institutionen in<br />

Neumünster hinzu.<br />

15


Ein relativ neues und erfolgreiches Instrument ist die Unterstützung<br />

bei Unternehmensfinanzierungen. Dieses Feld stammt<br />

eigentlich aus der Existenzgründungsberatung, wo die Existenzgründer<br />

auf Wunsch auch bei Bankgesprächen begleitet werden.<br />

Es hat sich jedoch herausgestellt, dass dies gerade bei<br />

Ansiedlungen von außerhalb eine wichtige Ergänzung ist.<br />

Aufgrund der guten Kontakte der Wirtschaftsagentur zu den<br />

örtlichen Banken können Unternehmen, die nicht aus Neumünster<br />

stammen, schnell gute Kontakte und Wege aufgezeigt<br />

werden. Aber auch Bestandsunternehmen nutzen diese<br />

Möglichkeit immer stärker. In der Regel erfolgt dieses im<br />

Rahmen einer Investition. Dann werden auch Fördermöglichkeiten<br />

mit abgeprüft. Auch bei finanziellen Krisen besteht eine<br />

Möglichkeit der Unterstützung.<br />

Aktive Standortwerbung<br />

Neben einem guten Service rund um das Ansiedlungsmanagement<br />

ist auch aktive Standortwerbung notwendig, um Unternehmen<br />

und Projektentwickler auf die Chancen des Wirtschaftsstandortes<br />

Neumünster hinzuweisen. Seit 2003 bewirbt<br />

die Wirtschaftsagentur daher den Wirtschaftsstandort Neumünster<br />

auf Immobilien- und Fach-Messen. Daneben nutzt sie<br />

natürlich die klassischen Marketing-Instrumente wie Internetauftritte<br />

(z.B. www.neumuenster.com) oder Printprodukte.<br />

Beispielhaft seien hier die Messe-Auftritte in den Jahren 2006<br />

und 2007 aufgezählt:<br />

ExpoReal, Internationale Fachmesse für Gewerbeimmobilien,<br />

München 23.–25. Oktober 2006<br />

Seit ihrer Premiere 1998 hat sich die EXPO REAL zu einer der<br />

führenden Fachmessen in Europa entwickelt. Die Veranstaltung<br />

ist Plattform für branchen- und länderübergreifende<br />

Immobilienprojekte, Networking, Investments und Finanzierung.<br />

Alle wichtigen Immobilienmärkte und -standorte sowie<br />

die internationalen Key Player der Immobilienwirtschaft<br />

sind präsent. Das umfangreiche Konferenzprogramm bietet<br />

einen Überblick über aktuelle Trends und Innovationen des<br />

Immobilienmarktes. Die Messe 2006 hatte 1.638 Aussteller<br />

aus 40 Ländern und rund 21.000 Besucher aus 65 Ländern.<br />

Die Messe ist damit die größte deutsche Fachmesse.<br />

Auf der ExpoReal 2006 war Neumünster wieder Unteraussteller<br />

auf dem Gemeinschaftsstand des Landes Schleswig-<br />

Holstein, der von der WTSH betreut wurde. Teilnehmer waren<br />

unter anderem die Wirtschaftsförderungsgesellschaften von<br />

Kiel, Lübeck, Rendsburg-Eckernförde, Brunsbüttel und Ostholstein.<br />

Dieser gemeinsame Messestand ist bereits zum<br />

fünften Mal auf der Messe vertreten. Die Wirtschaftsagentur<br />

ist von Anfang an mit dabei gewesen. Das Schleswig-Holstein-<br />

Event am ersten Messetag findet immer mehr Anklang bei<br />

vielen Messeteilnehmern. In diesem Jahr war ein Schwerpunkt<br />

die Darstellung der Wirtschaftsagentur Neumünster über die<br />

Umfeldnutzungen des DOC Neumünster.<br />

Expansion, 6. Fachmesse für Gewerbeimmobilien in der<br />

Metropolregion Hamburg, Hamburg 20.–21. Juni 2007<br />

Die Messe ist die größte Fachmesse für Gewerbeimmobilien<br />

in Norddeutschland. An dieser Messe nahm die Wirtschaftsagentur<br />

Neumünster zum vierten Mal teil. Bei der ersten Teilnahme<br />

war es Neumünster in langwierigen Verhandlungen<br />

gelungen, die Messe überhaupt für Aussteller von außerhalb<br />

der Metropolregion zu öffnen. In den Vorjahren gab es einen<br />

von der Wirtschaftsagentur und dem K.E.R.N. e.V. organisierten<br />

Gemeinschaftsstand. Dort wurde die Wirtschaftsagentur<br />

von zwei örtlichen Partnerunternehmen begleitet.<br />

In 2007 gab es erstmals einen von der WTSH organisierten<br />

Gemeinschaftsstand des Landes Schleswig-Holstein. Weitere<br />

Neuerungen waren der Umzug in die neue Messehalle H<br />

sowie die Ausweitung auf zwei Messetage. Die Wirtschaftsagentur<br />

Neumünster war in diesem Jahr als Unteraussteller<br />

des K.E.R.N. e.V. auf dem Messestand präsent. Auf der Messe<br />

gab es für Neumünster Nachfragen nach Projektentwicklungen<br />

in Handels- und Logistikbereich.<br />

transport logistic, München 12.–15. Juni 2007<br />

Zur 11. Internationalen Fachmesse für Logistik, Telematik<br />

und Verkehr kamen 47.000 Fachbesucher aus 113 Ländern.<br />

Zum ersten Mal war das Land Schleswig-Holstein über die<br />

WTSH auf dieser Messe vertreten. Auf dem Stand waren<br />

neben mehreren anderen Wirtschaftsförderungsgesellschaften<br />

auch eine große Spedition und ein Logistik-Dienstleister<br />

als Aussteller vertreten. Alle wesentlichen Akteure der schleswig-holsteinischen<br />

Logistikbranche besuchten den Gemeinschaftsstand,<br />

so dass viele Kontakte möglich waren.<br />

Mit dem Besuch der transport logistic geht die Wirtschaftsagentur<br />

bewusst neue Wege, um durch diese Kontakte zu<br />

Ansiedlungen zu kommen. Die beiden Immobilien-Messen<br />

sind quasi ein Muss in der Branche, werden jedoch überwiegend<br />

nur vom Fachpublikum, z.B. von Projektentwicklern,<br />

Maklern etc. besucht. Die Fachmessen geben verstärkt<br />

Gelegenheit, direkt mit den Unternehmen der jeweiligen<br />

Branche in Kontakt zu kommen.<br />

Aktive Standortwerbung auf Immobilen-Messen oder auf Fachmessen<br />

(diese Form der Standortwerbung ist als durchaus aussichtsreich<br />

zu bewerten) hat selten kurzfristige Ergebnisse, sorgt<br />

aber dafür, dass der Wirtschaftsstandort Neumünster bei interessierten<br />

Unternehmen und Projektentwicklern bekannt gemacht<br />

wird. Dies soll mittelfristig zu konkreten Unternehmensansiedlungen<br />

führen. Eine Erfolg versprechende Präsentation<br />

setzt aber voraus, dass ausreichend Mittel dafür zur Verfügung<br />

stehen. Es ist – vor dem Hintergrund schrumpfender Budgets –<br />

zu bewerten, ob und in welchem Maße aktive Standortwerbung<br />

in den nächsten Jahren durchgeführt werden soll.<br />

16


An- und Umsiedlungsfälle bei der Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH*<br />

2004 2005 2006 2007**<br />

Anzahl der Anfragen insgesamt 58 52 57 39<br />

Davon erfolgte Ansiedlungen 8 7 18 7<br />

Davonnicht erfolgte Ansiedlungen (verschiedene Gründe) 39 28 27 7<br />

Davon Verfahren noch im Gang 11 17 12 25<br />

* In den dargestellten Zahlen sind die Ansiedlungen im <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong>, itn und im Chinese Business Center nicht enthalten.<br />

** Stand: 30. August 2007<br />

Ansiedlungsgeschehen im aktuellen Berichtsjahr<br />

2006/2007 setzte sich die Verbesserung der Konjunktur weiter<br />

fort. Dass auch der Wirtschaftsstandort Neumünster davon<br />

profitieren konnte, zeigte sich auch in einer steigenden Anzahl<br />

von Unternehmensansiedlungen. Dieser positive Trend ist jedoch<br />

aktuell gebremst worden, da die Anzahl der zur Verfügung<br />

stehenden nutzbaren Gewerbeimmobilien stark sinkt.<br />

NRS Norddeutsche Retail-Service AG<br />

Die NRS ist ein neu gegründetes Dienstleistungsunternehmen<br />

für die Sparkassen. Sie bietet den Sparkassen in Norddeutschland<br />

eine breite Palette von Dienstleistungen an, die von der<br />

Kreditabwicklung über Konto-Services und Zahlungsverkehr<br />

bis zur Aufbereitung von Unternehmenssteuerungsdaten<br />

reicht. Die NRS-Gruppe beschäftigt an den Standorten Hamburg,<br />

Bremen und Neumünster rund 1.100 Mitarbeiter. Gesellschafter<br />

sind die Sparkassen in Bremen und Hamburg<br />

und der Sparkassen- und Giroverband für Schleswig-Holstein<br />

(SGVSH). Der neue Standort Neumünster soll massiv ausgebaut<br />

werden. Die Firma NRS wurde durch die Wirtschaftsagentur<br />

Neumünster intensiv bei der Standortsuche unterstützt.<br />

In den ehemaligen Oppermann-Büroflächen in der<br />

Oderstraße hat die NRS ihren Standort gefunden.<br />

2006/2007 waren die bisher erfolgreichsten Jahre für die Wirtschaftsagentur<br />

Neumünster im Feld der Unternehmensansiedlungen.<br />

Während in den Vorjahren überwiegend Bestandsveränderungen<br />

und Wachstum von ortsansässigen Betrieben<br />

innerhalb von Neumünster realisiert werden konnten, ist es<br />

dieses Jahr wieder gelungen, Unternehmen von außerhalb neu<br />

anzusiedeln.<br />

Im Folgenden seien einige Ansiedlungen der Jahre 2006/2007<br />

beispielhaft genannt, bei denen die Wirtschaftsagentur Neumünster<br />

unterstützend tätig werden konnte. Dabei konnte<br />

auch eine ganze Reihe von vorhandenen Gewerbe-Immobilien<br />

einer Neu-Nutzung zugeführt werden.<br />

NDI Reifen Hanse GmbH<br />

Die NDI Reifen Hanse GmbH konnte aus Henstedt-Ulzburg<br />

(ehemals REIFEN HANSE GmbH) angesiedelt werden. Die NDI<br />

ist ein Tochterunternehmen der Nordisk Daek Import A/S,<br />

Brörup, Dänemark, einem der größten skandinavischen Reifenvermarkter<br />

mit Niederlassungen in Dänemark, Norwegen,<br />

Schweden, England und Deutschland. NDI verfügt über zirka<br />

60 eigene Betriebe und Niederlassungen, zirka 450 Franchise-<br />

Betriebe und zirka 600 eigene Mitarbeiter. Die Firma NDI<br />

erwarb das Gebäude in der Oderstraße 69 als Geschäftssitz.<br />

Die ehemaligen Oppermann-Büroflächen in der Oderstraße,<br />

jetzt Sitz der NRS Norddeutsche Retail-Service AG<br />

Zuropa GmbH<br />

Mit der Ansiedlung der Firma Zuropa GmbH aus Niedernberg<br />

(Nähe Frankfurt am Main) ist es erneut gelungen, auch ein<br />

Unternehmen von außerhalb Schleswig-Holsteins / Hamburg<br />

nach Neumünster zu bringen.<br />

Der Umzug ist im Sommer 2007 in die Gadelander Straße<br />

erfolgt. Das Unternehmen vertreibt kompostierbares Einweggeschirr<br />

aus 100 Prozent nachwachsenden Rohstoffen.<br />

17


mycable GmbH<br />

Mit der Umsiedlung der Firma mycable aus Aukrug konnte<br />

auch wieder ein Hightech Unternehmen am Standort Neumünster,<br />

konkret in der Papierfabrik, angesiedelt werden.<br />

Das Unternehmen bietet Systemlösungen für die nächste<br />

Generation von Embedded Multimedia-Systems. Embedded<br />

Systems mit Internet-Anbindung und Multimedia-Funktionalität<br />

durchdringen immer mehr nahezu alle Bereiche unseres<br />

Lebens: z. B. Navigations- und Travel Infotainment-Systeme,<br />

Consumer-Geräte, Multimedia-PDAs. Die Firma hat ihren<br />

Sitz in der Gartenstraße eingenommen.<br />

Trend@dress Medien AG<br />

Durch die Ansiedlung der Zweigstelle der Trend@dress<br />

Medien AG Baden Baden gemeinsam mit der WTSH im zweiten<br />

Halbjahr 2006 ist eine Ansiedlung gelungen, die bis zu<br />

fünfzig Arbeitsplätze in Neumünster schaffen will. Die<br />

Trend@dress Medien AG vertreibt ihr B2B-Internetportal<br />

www.itsbetter.de nun auch von den Räumlichkeiten des<br />

ehemaligen Pressekellers aus. Bei itsbetter.de handelt es sich<br />

um eine „schnelle und recherchierte B2B- und B2C-Produktsuchmaschine<br />

und Firmensuchmaschine“.<br />

Auch im vergangenen Jahr galt, dass sich das Ansiedlungsinteresse<br />

im Wesentlichen auf Altimmobilien konzentriert.<br />

Dieses hat überwiegend finanzielle Gründe bei den Unternehmen.<br />

Aufgrund der abnehmenden Anzahl von Gewerbeimmobilien<br />

richtet sich der Fokus langsam auf Kauf von unbebauten<br />

Grundstücken aus und somit auf den Neubau von<br />

Gewerbe- und Büroimmobilien. So konnte etwa durch die Wirtschaftsagentur<br />

ein städtisches Grundstück an die Firma Kurt<br />

Zeitarbeit vermittelt werden, welches mit einem Bürogebäude<br />

bebaut werden soll.<br />

Zurzeit sind in den beiden städtischen Gewerbegebieten Süd<br />

und Freesenburg knapp 44.000 m² verteilt auf zwölf Grundstücke<br />

von sieben Unternehmen reserviert worden. Von den<br />

sieben Unternehmen werden fünf Unternehmen mit rund<br />

38.000 m² reservierter Fläche durch die Wirtschaftsagentur betreut.<br />

18


5. Existenzgründungsbetreuung<br />

Auf einen Blick<br />

Existenzgründungsbetreuung<br />

Existenzgründungen schaffen neue Unternehmen und damit<br />

auch neue Arbeitsplätze in unserer Stadt. Durch die<br />

Betreuung und Begleitung von Existenzgründungen können<br />

diese stabilisiert und damit direkte Effekte für den<br />

Arbeitsmarkt erreicht werden. Die Existenzgründungsbetreuung<br />

ist daher zu einem wichtigen Aufgabenfeld für<br />

die Wirtschaftsagentur geworden. Die Wirtschaftsagentur<br />

steht allen an einer Existenzgründung interessierten Personen<br />

sowie jungen Unternehmen aller Branchen als<br />

Betreuungs- und Informationsstelle zur Verfügung. Diese<br />

Betreuung findet in enger Abstimmung und Kooperation<br />

mit der IHK zu Kiel, der Kreishandwerkerschaft Neumünster,<br />

den Förderinstituten des Landes Schleswig-Holstein,<br />

Kreditinstituten, der Agentur für Arbeit sowie anderen<br />

relevanten Einrichtungen statt. Bislang umfasste die Existenzgründungsbetreuung<br />

insgesamt 119 Fälle, von denen<br />

34 realisiert werden konnten – in den letzten drei Jahren<br />

mit deutlich steigender Tendenz. Auf besonders großes<br />

Interesse stießen in den beiden letzten Jahren die gemeinsamen<br />

Beratungsgespräche mit der Investitionsbank<br />

Schleswig-Holstein.<br />

Der K.E.R.N.-Gründercup wird im Jahr 2007 bereits zum<br />

vierten Mal vergeben. Die Wirtschaftsagentur arbeitet zudem<br />

an einem weiteren Ausbau der Dienstleistungen für<br />

Existenzgründer.<br />

steht für alle Existenzgründungsinteressierte und junge Unternehmen<br />

aller Branchen als Betreuungs- und Informationsstelle<br />

zur Verfügung. Dabei reicht das Leistungsspektrum von der<br />

Erstberatung über die Fördermittel- und Finanzierungsberatung,<br />

die Unterstützung bei der Erstellung und Bewertung des<br />

Unternehmenskonzeptes bis hin zur Suche bzw. zum Angebot<br />

einer geeigneten Gewerbefläche und zur Betreuung in den<br />

ersten Jahren nach der erfolgten Gründung.<br />

In den Technologiezentren <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> und itn finden Existenzgründer<br />

bestimmter Branchen optimale Startbedingungen. In Kooperation<br />

mit anderen in der Existenzgründungsbetreuung tätigen<br />

Unternehmen und Institutionen wird ein umfassendes Veranstaltungsprogramm<br />

zu verschiedenen existenzgründungsrelevanten<br />

Themen durchgeführt. Auch hier können die Unternehmensgründer<br />

ihr Konzept prüfen, verfeinern sowie Anregungen und<br />

neue Kontakte erhalten.<br />

Die Existenzgründungsbetreuung findet in enger Abstimmung<br />

und Zusammenarbeit mit der IHK zu Kiel, der Kreishandwerkerschaft<br />

Neumünster, den Förderinstituten des Landes Schleswig-<br />

Holstein (Investitionsbank, Bürgschaftsbank, MBG), den Kreditinstituten,<br />

der Agentur für Arbeit und anderen regionalen und<br />

überregionalen Existenzgründung betreuenden Institutionen<br />

statt. Insbesondere die Kooperation mit den örtlichen Kreditinstituten<br />

ist ein wesentlicher Baustein für erfolgreiche Gründungen<br />

am Standort Neumünster. Häufig wird eine Begleitung<br />

beim ersten Bankgespräch gewünscht. Aber auch bei finanziellen<br />

Krisen in den ersten Jahren der Gründung ist das vermittelnde<br />

begleitete Bankgespräch erfolgreich.<br />

Ein besonderes Anliegen der Wirtschaftsagentur Neumünster<br />

ist die Förderung von Existenzgründungen. Die Wirtschaftsagentur<br />

Neumünster betreuut und unterstützt nicht nur in den<br />

Technologiezentren ansässige junge Unternehmen, sondern<br />

Umfang der Existenzgründungsbetreuung<br />

In den vergangenen Jahren gingen etwa 70 bis 100 Anfragen<br />

nach Existenzgründungsbetreuung pro Jahr ein. Bei einem Großteil<br />

der Fälle stellt sich jedoch sehr schnell heraus, dass<br />

Existenzgründungsbetreuung bei der Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH<br />

Anzahl Betreuungsfälle<br />

Anzahl der davon realisierten<br />

Existenzgründungen<br />

Bisherige Betreuungsfälle 2007* 24 6<br />

Betreuungen 2006 24 9<br />

Betreuungen 2005 17 7<br />

Betreuungen 2004 34 6<br />

Betreuungen 2003 20 6<br />

* Stand: 30. August 2007<br />

19


eine sinnvolle und tragfähige Existenzgründung nicht in Frage<br />

kommt. Nur ein Teil der Fälle wird dann intensiv betreut (siehe<br />

Übersichtstabelle).<br />

Im Laufe der Intensivbetreuung wird dann oft deutlich, dass<br />

sich die Vorhaben aus unterschiedlichen Gründen nicht<br />

realisieren lassen, so dass nur eine kleinere Anzahl von echten<br />

Gründungen auch tatsächlich passieren. Diese werden dann in<br />

den ersten Monaten und oft auch länger weiter begleitet.<br />

Beispielhafte Gründungen in den letzten Jahren<br />

Im Folgenden sei beispielhaft eine Reihe von erfolgreichen Existenzgründungsfällen<br />

der letzten Jahre erläutert:<br />

Die Gründung mit dem größten Finanzvolumen in den<br />

letzten Jahren war sicherlich die Übernahme der Immobilie<br />

des Nylstar-Werkes durch einen ehemals leitenden Angestellten.<br />

Die Immobilie wird jetzt als Logistik-Immobilie weitervermietet.<br />

Es konnten, auch mit der Hilfe der Wirtschaftsagentur<br />

Neumünster, bereits wesentliche Teile des Komplexes vermietet<br />

werden. Auch einem weiteren Gründer im Bereich<br />

Dienstleistungen in der Getränkeindustrie konnten dort günstige<br />

Büroräume vermittelt werden.<br />

Eine große Gründung aus dem Jahr 2006 ist die Eröffnung<br />

des Bio-Supermarktes Trockenbrot in der Altonaer Straße 3<br />

direkt in der Innenstadt. Dort sind durchschnittlich fünf Mitarbeiter<br />

beschäftigt. Damit ist erstmals in Neumünster die<br />

Gelegenheit gegeben, in einem modernen Supermarkt nur<br />

Bioprodukte zu erwerben. Herr Trockenbrot hat auch am<br />

Gründercup 2006 teilgenommen und die Endrunde erreicht.<br />

Diese Konzeptqualität hat ebenfalls sofort die Bank überzeugt:<br />

Das Gespräch begann nicht mit einer Begrüßung,<br />

sondern mit der Aussage: „Ja, wir werden Ihr Vorhaben<br />

finanzieren!“<br />

Eine der ersten von der Wirtschaftsagentur betreuten Gründungen<br />

2003 war das Produktionsunternehmen Werbetechnik<br />

Ohlemacher. Das Unternehmen verarbeitet in verschiedenen<br />

Verfahren Werbemittel (meist Druckverfahren). Der<br />

Gründer war lange Zeit als leitender Angestellter bei einem<br />

jetzt insolventen Werbemittelkonzern in Neumünster beschäftigt.<br />

Aus den kleinen Anfängen mit drei Mitarbeitern ist<br />

ein erfolgreicher Mittelständler mit nun 14 Angestellten geworden,<br />

der zurzeit in eine wesentlich größere Immobilie in<br />

Neumünster-Einfeld umzieht.<br />

Viele Gründungen erfolgen im gastronomischen Bereich. So<br />

wurde zum Beispiel mit Mahmut Varli ein aus der Türkei<br />

stammender Gründer beim Aufbau seines türkischen Spezialitäten-Imbisses<br />

„Pako“ im Vicelinviertel betreut. Der Inhaber<br />

ist besonders stolz, dass er fast alle seine Produkte selbst herstellt.<br />

So kann der Kunde bei der Herstellung des Dönerspießes<br />

selbst zusehen und sich von der Qualität überzeugen. Als<br />

Gründer im Vicelinviertel konnte Herr Varli auch eine Förderung<br />

über das dortige LOS-Projekt erhalten.<br />

Ein anderer Schwerpunkt besteht nach wie vor in Gründungen<br />

aus dem Bereich der Informationstechnik. Als Beispiel sei<br />

hier die Firma ITS-Appel genannt, die neben IT-Dienstleistungen<br />

auch Elektrotechnik mit anbietet. Unter anderem<br />

werden auch Dienstleistungen für Banken erbracht.<br />

Einige Gründungen erfolgen im Handwerksbereich. Neben<br />

diversen Hausmeisterdiensten oder Werkstätten ist hier zum<br />

Beispiel der Badservice Lemburg zu nennen. Herr Lemburg hat<br />

sich darauf spezialisiert, alte Bäder zu renovieren. Zurzeit wird<br />

auch eine zukünftige Gründung einer Fleischerei mit betreut.<br />

Erwartungsgemäß liegt ein Schwerpunkt bei Gründungen<br />

im Dienstleistungsbereich, z.B. ein Buchhaltungsservice, ein<br />

Lebensmittelbringdienst, eine Heilpraktikerpraxis sowie ein<br />

spezialisiertes Reisebüro.<br />

Existenzgründungstag im <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong><br />

Gemeinsam mit vielen Existenzgründung fördernden Institutionen<br />

veranstaltet die Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH in<br />

der Regel einmal jährlich einen Existenzgründungstag.<br />

Es sind mit dieser Veranstaltung nicht nur Existenzgründungen<br />

aus der Arbeitslosigkeit angesprochen, sondern alle Gründungsvorhaben.<br />

Die Besucherzielgruppe richtet sich dementsprechend<br />

an Beschäftigte aller Wirtschaftszweige, Arbeitssuchende,<br />

Schüler und Studenten sowie Existenzgründer im Anfangsstadium.<br />

Der kostenfreie Existenzgründungstag findet im Technologiezentrum<br />

<strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> in Neumünster statt. Es werden gebündelte<br />

Informationen rund um das Thema „Start in die Selbstständigkeit“<br />

angeboten. Jedes Jahr wird ein Schwerpunktthema ausgewählt.<br />

Schwerpunktthemen der Veranstaltung 2006 waren<br />

neben dem neuen „Gründungszuschuss“ besonders die Betriebsübernahmen<br />

von bestehenden Unternehmen.<br />

Die Aussteller und Veranstalter 2006:<br />

Agentur für Arbeit Neumünster<br />

Basis der Selbständigen e.V. Neumünster<br />

Bürgschaftsbank Schleswig-Holstein<br />

Handwerkskammer Lübeck<br />

Industrie- und Handelskammer zu Kiel<br />

Investitionsbank Schleswig-Holstein<br />

Kreishandwerkerschaft Neumünster<br />

Produktionsnetzwerk Neumünster<br />

Sparkasse Südholstein<br />

Technologiezentren itn und <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> Neumünster<br />

Unternehmensverband Mittelholstein e.V.<br />

20


Volksbank Raiffeisenbank e.G., Neumünster<br />

Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein<br />

Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH<br />

Die Existenzgründungstage erfreuen sich hoher Besucherzahlen<br />

von zirka 50 bis 100 Teilnehmenden.<br />

Zirka 30% der Teilnehmer stammen nicht aus Neumünster,<br />

einem Teil davon kann dann am Standort Angebote unterbreitet<br />

werden. Kunden, die keinen Termin vereinbaren konnten,<br />

werden, wenn sie sich nicht für den Wirtschaftsstandort<br />

Neumünster interessieren, direkt an die Beratung der Investitionsbank<br />

nach Kiel vermittelt. Allen Kunden mit einem<br />

Neumünster-Bezug werden Termine mit einem Berater der<br />

Wirtschaftsagentur angeboten.<br />

Gemeinsame Beratung für Unternehmen und Existenzgründungsinteressierte<br />

Zusammen mit der Investitionsbank Schleswig-Holstein lädt die<br />

Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH Unternehmen zu einer<br />

gemeinsamen Beratung über die Förderungsmöglichkeiten<br />

von bestehenden Unternehmen, aber auch von solchen, die<br />

vor einer Gründung stehen, ein. Diese Beratungen werden<br />

regelmäßig zirka alle zwei Monate als gemeinsame Sprechtage<br />

auch für Existenzgründungs-Interessierte durchgeführt.<br />

Gemeinsam mit den Experten der Investitionsbank können<br />

nach vorheriger Terminabsprache Förderungsmöglichkeiten<br />

von Vorhaben und Gründungskonzepten in Einzelgesprächen<br />

diskutiert und individuelle Lösungsansätze aufgezeigt werden.<br />

Die Investitionsbank Schleswig-Holstein berät Unternehmen<br />

und Existenzgründer/innen auch bereits im frühen Planungsstadium<br />

bis hin zum etablierten Status. Diese Beratung ist unentgeltlich<br />

und wettbewerbsneutral in allen Förderfragen. Die<br />

Investitionsbank vergibt Fördermittel für den Wohnungsbau,<br />

die gewerbliche Wirtschaft, Umwelt- und Energieprojekte,<br />

Kommunen, den Städtebau sowie den Agrarbereich.<br />

Das Beratungsangebot umfasst insbesondere:<br />

Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten wie zinsverbilligte<br />

Darlehen, Beteiligungskapital<br />

Förderungen von Investitionen durch Zuschüsse<br />

Technologieförderung<br />

Messeförderung<br />

Fragen zum Unternehmenskonzept und zum Finanzierungsbedarf<br />

Vorbereitung auf Bankengespräche<br />

Befristete Übernahme der Hausbankfunktion durch die Investitionsbank<br />

im Rahmen der Starthilfe Schleswig-Holstein<br />

Existenzgründungshilfen für Arbeitslose<br />

Klärung von Einzelproblemen<br />

In diesem Jahr haben bereits vier Sprechtage stattgefunden.<br />

Pro Sprechtag besteht die Möglichkeit für acht Kunden, dieses<br />

Angebot zu nutzen. Bis auf eine Ausnahme war die Nachfrage<br />

nach Terminen größer als das Angebot, da dieser Sprechtag<br />

intensiv über Zeitungen, Internet, Newsletter und Wirtschaftsverbände<br />

beworben wird.<br />

K.E.R.N.-GründerCup Preisverleihung 2005 in Neumünster<br />

mit der Firma Ziel<br />

K.E.R.N.-GründerCup<br />

Gemeinsam mit anderen Institutionen aus der K.E.R.N.-Region<br />

veranstaltet die Wirtschaftsagentur Neumünster im Jahr 2007<br />

bereits zum vierten Mal den K.E.R.N.-GründerCup. Ziel des<br />

GründerCup in der K.E.R.N.-Region ist es, einen positiven Beitrag<br />

zur Entwicklung der Gründerszene, insbesondere in der<br />

K.E.R.N.-Region, aber auch darüber hinaus, zu leisten. Die<br />

Initiatoren wollen die Gründer in ihrem Willen, aktiv neue<br />

Chancen wahrzunehmen und damit die Zukunft zu gewinnen,<br />

unterstützen. Mit dem GründerCup in der K.E.R.N.-Region<br />

werden einmal im Jahr Gründer und Jungunternehmer in den<br />

Kategorien HighTech und StartUp ausgezeichnet. Gesucht werden<br />

Gründer und Unternehmer, die sich mit besonders<br />

kreativen Lösungen und Konzepten hervortun. Nominierungswürdige<br />

Unternehmen werden für die zwei Preiskategorien<br />

vorgeschlagen. Eine qualifizierte Jury wählt die Besten nach<br />

erfolgter Präsentation der Unternehmen und ihrer Lenker aus.<br />

Die Gewinner werden im Rahmen einer Veranstaltung prämiert.<br />

Dieser Gründungswettbewerb ist mit einem Preisgeld von<br />

insgesamt 20.000 Euro sowie Sachpreisen dotiert und in<br />

mehrere Gewinnkategorien unterteilt: HighTech, StartUp und<br />

Sonderpreise. Die beiden Hauptpreise HighTech und StartUp<br />

sind jeweils mit 10.000 Euro dotiert. Seit 2007 konnten<br />

zusätzlich zur Kieler Förde Sparkasse auch die Stadtwerke aus<br />

der K.E.R.N.-Region als Sponsoren gewonnen werden (vorher:<br />

HypoVereinsbank Kiel).<br />

Die in Neumünster ansässige Firma Ziel ist 2005 unter den Preisträgern<br />

gewesen. Die Preisverleihung fand passend, wenn<br />

auch zufällig, in Neumünster in der Papierfabrik statt.<br />

<br />

21


Bisher sind 2007 wieder rund 35 Businesspläne eingegangen,<br />

davon sieben aus Neumünster. Die Abgabe ist bis zum 30.<br />

September 2007 möglich.<br />

Existenzgründungen aus der Arbeitslosigkeit<br />

Deutlich stärker als das Umland ist die Stadt Neumünster vom<br />

Rückgang der manuellen Arbeit in der Industrie betroffen. Einfache<br />

Arbeiten werden zunehmend von Maschinen gemacht,<br />

die vormaligen Tätigkeiten schaffen keine Arbeitsplätze für<br />

Menschen mehr. Die Tätigkeiten wurden in aller Regel von unoder<br />

angelernten Kräften ausgeübt. Das Problem ist somit ein<br />

gewachsenes, strukturelles Problem; nach wie vor ist Neumünster<br />

Produktionsstandort, aber nicht mehr Standort einfacher<br />

manueller Tätigkeiten in den produzierenden Betrieben.<br />

Viele der dort tätigen Personen sind Migranten, die derzeit mit<br />

Angeboten zur Weiterqualifizierung aus verschiedenen Gründen<br />

nur schwer erreichbar sind. Die Perspektive einer Wiederbeschäftigung<br />

war und ist schlecht. Auch die derzeitige konjunkturelle<br />

Belebung wird hier wenig Abhilfe schaffen, da vor<br />

allem die am Arbeitsmarkt erforderlichen Qualifikationen nicht<br />

vorhanden sind.<br />

Die Existenzgründungen umfassen Bereiche vom Fliesenleger<br />

über Ladengeschäfte (Reisebüro, Second-Hand-Laden), Imbissgeschäfte<br />

bis hin zu Dienstleistungen aller Art.<br />

Die Wirtschaftsagentur Neumünster hat somit diesen Bereich<br />

unter Zuhilfenahme von Werkzeugen des Bundes und der Europäischen<br />

Union aufgebaut. Die erworbenen Kenntnisse und<br />

Fähigkeiten werden nun in eine partnerschaftliche Initiative<br />

von EGEB, WEP und WAK eingebracht. Alle Partner beteiligen<br />

sich an einem Landeswettbewerb, der Innovationen in der Existenzgründungsunterstützung<br />

fördert. Sollte diese Kooperation<br />

den Zuschlag des Landes erhalten, kann die Wirtschaftsagentur<br />

Neumünster über zwei Jahre gefördert ihre Erfahrungen und<br />

die ihrer Partner in die Existenzgründungsunterstützung einbringen,<br />

ohne den städtischen Haushalt zu belasten.<br />

Die „Schieflage“ von 90% so genannter Hartz IV-Empfänger<br />

zu 10% ALG I-Empfängern bei den als arbeitslos gemeldeten<br />

Personen in Neumünster verdeutlicht das Problem. Die inzwischen<br />

enormen finanziellen Aufwendungen der Stadt Neumünster<br />

für ergänzende Sozialhilfe machen diese Bemühungen<br />

auch wirtschaftlich interessant – jeder erfolgreich in die Selbstständigkeit<br />

geführte Hartz IV-Empfänger ist, einmal ganz vom<br />

sozialen und menschlichen Aspekt abgesehen, eine messbare<br />

Entlastung des städtischen Haushalts.<br />

Die Wirtschaftsagentur Neumünster hat daher unter Zuhilfenahme<br />

von Bundesprogrammen (LOS) auch die Existenzgründungsunterstützung<br />

für diesen Personenkreis verstärkt. Grund<br />

dafür war der in der Regel vorhandene Fleiß und der oft identifizierbare<br />

deutliche Wille der Betroffenen, ihren Lebensunterhalt<br />

aus eigener Kraft zu verdienen. Fachliche und sachliche<br />

Unterstützung in diesem neuen Betätigungsfeld wurde durch<br />

die gleichzeitige Beteiligung am Projekt SEPARTH, in dem Vergleich<br />

und Kenntniserwerb im europäischen Maßstab durchgeführt<br />

wurden, unterstützt. Gerade die Förderung der in<br />

Neumünster bedeutenden Gruppe der Mitbürgerinnen und<br />

Mitbürger mit Migrationshintergrund war dabei ein bedeutender<br />

Schwerpunkt. Besonders auch die konstruktive Zusammenarbeit<br />

mit dem Dienstleistungszentrum Neumünster ist hierbei<br />

herauszuheben. Es gelang im Jahr 2006 ein unterstützendes<br />

Netzwerk aus Institutionen, Beratern und Dienstleistern (Steuerberater,<br />

Juristen, etc.) aufzubauen, das nunmehr arbeitsfähig<br />

ist.<br />

22


6. Laufende Projekte<br />

6.1 Produktionsnetzwerk Neumünster<br />

Auf einen Blick<br />

Produktionsnetzwerk Neumünster<br />

Das Produktionsnetzwerk Neumünster besteht seit sechs<br />

Jahren. Die zurzeit 27 produzierenden Unternehmen<br />

haben untereinander auf diversen Ebenen Kontakte hergestellt<br />

und teilweise intensiv ausgebaut.<br />

Die beiden Moderatoren, Heino Bubach-Bernhardt und<br />

Wolfgang Wegner, begleiteten diesen Prozess, den die<br />

Wirtschaftsagentur seit ihrem Bestehen organisatorisch<br />

und finanziell unterstützt hat. Unterschiedlichste Aktivitäten<br />

wie ein gemeinsamer Einkauf als auch gemeinsam<br />

angebotene Leistungen haben sich hieraus entwickelt.<br />

Die Arbeitsschritte zur Festigung des Netzwerks führten von<br />

„innen nach außen“. Zunächst waren intensives Kennenlernen<br />

und die Etablierung eines Verhaltenskodex im Netzwerk aufzubauen.<br />

Es folgte eine Steigerung der Effizienz möglichst vieler<br />

Prozesse unter Ausnutzung der deutlich erweiterten Möglichkeiten<br />

eines Netzwerks. Dabei war kein Bereich ausgenommen,<br />

die Beispiele reichen von der Verlagerung von Prozessschritten<br />

auf effizientere Verfahren bis zur gemeinsamen<br />

Wartung von Messmitteln. Die Wirtschaftsagentur Neumünster<br />

hat hier insbesondere mit der Konzeption und Beantragung<br />

geeigneter Fördermittel für diesbezüglich formulierte Projekte<br />

unterstützt (Projekt Leitmetall). „Kennenlernen“ und interne<br />

Aktivitäten sind dabei evidente Aufgaben. Die Firmen sind keine<br />

statischen Einheiten, dies wirkt sich elementar und permanent<br />

auf das Netzwerk aus. Die Fortführung der Aktivität<br />

„Leitmetall“, die nunmehr die Energieverbräuche und deren<br />

Effektivierung in den Fokus nimmt, ist daher nur folgerichtig.<br />

Diese Zusammenarbeit wird besonders deutlich im gemeinsamen<br />

Marktauftritt: Die Metallfachmesse „Nortec“<br />

stellt vor allem das breite Leistungsspektrum der beteiligten<br />

Betriebe und die daraus resultierenden Synergien in<br />

den Mittelpunkt. Da Herr Wegner im Jahr 2007 aus<br />

Altersgründen seine Moderatorenrolle abgegeben hat,<br />

hat die Vollversammlung des Netzwerks weitere Schritte<br />

zur Formalisierung vorgeschlagen; die Wirtschaftsagentur<br />

ist beauftragt, ein Konzept zu erarbeiten.<br />

Das Produktionsnetzwerk, ein informeller Verbund von derzeit<br />

27 produzierenden Unternehmen in Neumünster und mehreren<br />

Kooperationspartnern (Dienstleister) besteht nunmehr seit<br />

sechs Jahren. Die meisten der seinerzeit bei Gründung formulierten<br />

5-Jahres-Ziele sind erreicht. Eine durchgehende und<br />

umfassende Kenntnis der „Kollegen“ und Partner am Standort<br />

und diverse Kontakte zwischen den Unternehmen auf der strategischen<br />

wie auch der operativen Ebene sind gelebter Standard.<br />

Diverse kooperative Aktivitäten vom gemeinsamen Einkauf<br />

über Logistikkooperation bis zu gemeinsam angebotenen<br />

Leistungen fußen darauf. Es gibt immer mehr fertigende und<br />

damit wertschöpfende Aktivitäten zwischen den Unternehmen.<br />

Die Wirtschaftsagentur Neumünster hat seit ihrer Gründung<br />

den Prozess organisatorisch und finanziell begleitet. Das Produktionsnetzwerk<br />

wurde seit Beginn von einem Zwei-Mann-<br />

Team unterstützt: Herr Bubach-Bernhardt war jeweils Phasen<br />

bezogen für Belange des Netzwerks aktiv, der Moderator des<br />

Produktionsnetzwerks Herr Wolfgang Wegner wurde von der<br />

Wirtschaftsagentur Neumünster organisatorisch unterstützt<br />

und bezahlt.<br />

Schon sehr früh wurde auch ein gemeinsamer Marktauftritt<br />

zur Gewinnung von Kunden gewagt. Die Idee, auf der Metallfachmesse<br />

„Nortec“ vor allem Kapazitäten anzubieten, hat<br />

sich von Messe zu Messe zum Projektgeschäft, das heißt in<br />

eine deutlich komplexere Ebene mit höherer Wertschöpfung<br />

gesteigert. Folgerichtig wird derzeit der Auftritt 2008 auf der<br />

Messe „Nortec“ vorbereitet. Neben der Gewinnung von neuen<br />

Kunden ist dabei die Erschließung sämtlicher aus Zusammenarbeit<br />

entstehender Möglichkeiten im Fokus der Bemühungen.<br />

Das Netzwerk arbeitet derzeit am ersten bedeutenden Auftrag<br />

eines international tätigen Kunden aus dem europäischen<br />

Ausland, der in mehreren Betrieben in Neumünster abgearbeitet<br />

werden soll.<br />

23


Formal steht das Netzwerk vor neuen Herausforderungen. Herr<br />

Wegner trat aus Altersgründen mit dem Jahr 2007 als Moderator<br />

zurück, und die Vollversammlung entschied sich, durch die<br />

Wirtschaftsagentur Neumünster eine Formalisierung des Produktionsnetzwerks<br />

vorzuschlagen. Die Gründung einer gemeinsamen<br />

Körperschaft wurde dabei angeregt.<br />

Zurzeit werden aus der Untersuchung „Leitmetall“ gewonnene<br />

Erkenntnisse auf ihre Umsetzbarkeit geprüft. Interessantes<br />

Feld für beide Partner ist hier insbesondere die Reduzierung<br />

von teuren Spitzenstrombelastungen durch betriebsübergreifende<br />

Organisation von An- und Abschaltzeiten maßgeblicher<br />

Verbraucher.<br />

Gerade für derartig komplexe betriebsübergreifende Prozesse<br />

im Netzwerk wird voraussichtlich deutlich mehr elektronische<br />

Unterstützung notwendig sein. Auch deshalb wurde jüngst<br />

eine Studie zum Thema E-Business durch die Fachhochschule<br />

Kiel für das Produktionsnetzwerk erarbeitet. Deren Ergebnisse<br />

können (im Falle eines positiven Bescheids durch das Interegg-<br />

Sekretariat) in eine beantragte E-Business-Studie einfließen,<br />

die die Fachhochschule Kiel und Süddänische Universität in<br />

den regionalen Netzwerken durchführen. Ziel: Zusammenarbeit<br />

erleichtern und Potentiale, die aus der Zusammenarbeit erwachsen<br />

können, steigern.<br />

6.2 Betriebliche Weiterbildung im Netzwerk/<br />

Personalentwicklung<br />

Auf einen Blick<br />

Betriebliche Weiterbildung im Netzwerk / Personalentwicklung<br />

Die „Betriebliche Weiterbildung im Netzwerk“ ist eines<br />

von insgesamt sechs Teilprojekten des Lernenden Neumünster.<br />

Ziel ist die passgenaue, bedarfsorientierte und<br />

praxisorientierte Weiterbildung für Betriebe in Neumünster<br />

und Umgebung. Nachdem anfangs das Produktionsnetzwerk<br />

die Hauptzielgruppe für das Projekt darstellte,<br />

konnte im Laufe der letzten zwei Jahre die Anzahl der<br />

beteiligten Unternehmen auf über 80 erweitert werden.<br />

Die durchschnittliche Seminarbewertung der Teilnehmenden<br />

liegt recht konstant bei der Note 1,6.<br />

Neben klassischen Seminaren und Kursen zählen auch<br />

Gesprächsrunden für diverse Zielgruppen zum Angebot;<br />

insgesamt haben schon zirka 60 Veranstaltungen stattgefunden.<br />

Mittlerweile nehmen die beteiligten Betriebe<br />

die Wirtschaftsagentur nicht nur in Sachen Weiterbildung,<br />

sondern generell in vielen Fragen der Personalentwicklung<br />

in Anspruch. Aus diesem Grund wurde ein Folgeantrag<br />

gestellt, der zeitlich unmittelbar an das laufende Projekt<br />

anschließt. Die Chancen stehen gut, dass die Wirtschaftsagentur<br />

ab November 2007 den Unternehmen in<br />

Neumünster und Umgebung ein umfassendes Dienstleistungspaket<br />

rund um die Personalentwicklung anbieten<br />

kann.<br />

Lernendes Neumünster<br />

Das Projektnetzwerk Lernendes Neumünster ist ein Zusammenschluss<br />

von sechs Projekten, die die Idee des Lebenslangen<br />

Lernens in Neumünster fördern soll. Diese Förderung einer Kultur<br />

des Lebenslangen Lernens in Neumünster bedeutet im<br />

Einzelnen die Steigerung von Lernbereitschaft und Lernerfolgen<br />

bei Unternehmen und Nutzern/innen jeden Alters, die Verbesserung<br />

der Lernprozesse und die Verbesserung der Kommunikation<br />

zwischen Bildungseinrichtungen in Neumünster.<br />

Die Teilprojekte decken alle wichtigen Bildungsbereiche und<br />

Übergänge der Bildungsbiographie ab. Damit wird in Neumünster<br />

eine alle Bildungsbereiche umfassende Struktur des<br />

Lebenslangen Lernens geschaffen. An projektübergreifenden<br />

Strukturen hat das Lernende Neumünster vor allem Aktionen<br />

wie die Lern-Card und das Bildungsangebot der Woche ins<br />

Leben gerufen sowie eine Website eingerichtet.<br />

Das Lernende Neumünster besteht seit April 2004 und wird<br />

vom Europäischen Sozialfonds (ESF), dem Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung und dem Ministerium für<br />

Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr des Landes Schleswig-<br />

Holstein noch bis Oktober 2007 gefördert.<br />

Betriebliche Weiterbildung im Netzwerk<br />

Betriebliche Weiterbildung im Netzwerk ist eines von sechs Teilprojekten<br />

des Netzwerkes Lernendes Neumünster. Träger ist<br />

die Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH, die als die kommunale<br />

Wirtschaftsförderungsgesellschaft über zahlreiche Kontakte<br />

zu den ansässigen Unternehmen verfügt.<br />

Basis des Projekts ist das „Produktionsnetzwerk Neumünster“<br />

(PNW), ein Zusammenschluss von derzeit 27 produzierenden<br />

Unternehmen in Neumünster. Zunächst ermittelte das Projekt<br />

in persönlichen Gesprächen mit den Betrieben deren Weiterbildungsbedarfe.<br />

Aufgrund der Branchen dieses Unternehmenskreises<br />

lag die Vermutung nahe, dass vor allem technische<br />

Themen gewünscht sind – jedoch zeigte sich rasch, dass vor<br />

allem die nicht-fachlichen, so genannten „weichen“ Themen<br />

wie Mitarbeiterführung, Kundenkontakt und Teamentwicklung<br />

großes Interesse finden. Ebenso gefragt sind die Themen EDV<br />

mit den klassischen Anwenderprogrammen MS-Word, Excel<br />

und Powerpoint, sowie Fremdsprachen – vor allem natürlich<br />

Englisch, aber zunehmend auch Dänisch; zumal es nur zirka<br />

100 Kilometer zur dänischen Grenze sind und viele<br />

Unternehmen bereits Kontakte zum Nachbarland pflegen bzw.<br />

aufbauen wollen.<br />

24


Neben klassischen Unterrichtsformen wie Seminaren und Workshops<br />

liegt das Augenmerk auch auf Gesprächsrunden und<br />

Erfahrungsaustausch: In einem „Arbeitskreis Weiterbildung“<br />

treffen sich die verantwortlichen Projektmitarbeiter zwei- bis<br />

dreimal jährlich mit Personalentwicklerinnen aus größeren<br />

Betrieben, um wichtige Meilensteine des Projekts abzustimmen<br />

und zu planen. Beim „Erfahrungsaustausch Einkaufsleiter“ berichten<br />

Fachleute aus Einkauf und Materialwirtschaft aus ihrer<br />

Praxis und tauschen untereinander bewährte Tipps aus. Beide<br />

Gesprächsrunden – Arbeitskreis Weiterbildung und Erfahrungsaustausch<br />

Einkaufsleiter – konnten 2007 vergrößert und inhaltlich<br />

ausgebaut werden: Dem „Arbeitskreis Weiterbildung“ gehören<br />

mittlerweile insgesamt sechs Personen an; weitere<br />

Interessenten sind willkommen. Beim letzten Einkaufsleitermeeting<br />

im Frühjahr entwickelten die Beteiligten die Idee einer<br />

„Suche-Biete-Börse“, in der alle interessierten Unternehmen<br />

Gesuche und Angebote einstellen können. Diese Anregung<br />

wurde aufgenommen: Nach der Sommerpause 2007 wurde<br />

die erste Ausgabe dieser Börse auf der Homepage der Wirtschaftsagentur<br />

aufgenommen.<br />

Ute Nolte, Projektkoordinatorin „Betriebliche Weiterbildung<br />

im Netzwerk“ bei der Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH,<br />

und Jan Rebenstorf, Netzwerkmanager des Lernenden<br />

Neumünster bei der BSH, auf der Tagung „Erfolgsfaktor<br />

Personalentwicklung“ am 21. Juni 2007<br />

Die Qualität und Passgenauigkeit der Veranstaltungen ist ein<br />

wichtiger Erfolgsfaktor des Projektes. Die Betriebe schätzen<br />

das gute Preis-Leistungs-Verhältnis, das aufgrund speziell ausgehandelter<br />

Konditionen möglich ist, sowie die Tatsache, dass<br />

alle Weiterbildungen in Neumünster stattfinden und somit keine<br />

Reise- und Übernachtungskosten anfallen. Ebenso entscheidend<br />

ist die Begrenzung der Teilnehmerzahl auf Kleingruppen:<br />

im Durchschnitt sind es acht bis neun Teilnehmende pro Veranstaltung,<br />

jedoch kaum mehr als ein Dutzend.<br />

Diese überschaubare Gruppengröße erleichtert den Dozenten<br />

nicht nur das Eingehen auf jeden Teilnehmer, sondern fördert<br />

auch den Kontakt der Teilnehmenden untereinander. Dank der<br />

Kontakte zu unternehmerischen Interessensvereinigungen wie<br />

z.B. dem Unternehmensverband Mittelholstein e.V., der Basis<br />

der Selbstständigen und den Wirtschaftsjunioren konnte die<br />

Akquisition der Betriebe erfolgreich ausgedehnt werden.<br />

Mittlerweile hat eine Vielzahl von Branchen an den Veranstaltungen<br />

teilgenommen; von der Deutschen Bahn über den<br />

Malerbetrieb bis zum Steuerberater reicht das Spektrum.<br />

Immer mehr Betriebe richten auch aus eigener Initiative ihre<br />

Weiterbildungswünsche an die Wirtschaftsagentur, und diese<br />

sucht dann nach ausreichenden „Schnittmengen“ und organisiert<br />

die entsprechenden Veranstaltungen.<br />

Die Unternehmen profitieren außerdem von der überbetrieblichen<br />

Ausrichtung der Veranstaltungen: Themen wie z.B. Neukundengewinnung<br />

betreffen das Logistik- wie auch das Zeitarbeitsunternehmen<br />

gleichermaßen, und auch hier ist der<br />

Erfahrungsaustausch gewünscht und wird praktiziert. Bei der<br />

Auswahl der Dozenten und Trainer ist deren Praxisorientierung<br />

ein wesentliches Kriterium, ebenso ihre Erfahrungen mit der<br />

jeweiligen Zielgruppe – zu einer Gruppe von Geschäftsführern<br />

und Führungskräften passt die eine Referentin oder der andere<br />

Trainer eventuell besser als für Teilnehmende aus der Sachbearbeitung.<br />

Und es gibt Angebote für alle betrieblichen<br />

Zielgruppen – vom Auszubildenden bis zum Inhaber.<br />

Die Zufriedenheit der beteiligten Betriebe zeigt sich sowohl in<br />

der schriftlichen Evaluation mittels Feedbackbögen, die zum<br />

Veranstaltungsende ausgefüllt werden, als auch anhand der<br />

mündlichen Rückmeldungen während der Seminare: einer der<br />

beiden Projektmitarbeiter ist zu weiten Teilen bei den Veranstaltungen<br />

anwesend und steht so für organisatorische Fragen,<br />

aber auch Anregungen und Kritik zur Verfügung. Darüber hinaus<br />

ist diese Praxis natürlich auch eine weitere Gelegenheit für<br />

die Wirtschaftsagentur Neumünster, die Kontakte zu den<br />

Unternehmen zu pflegen und zu intensivieren. Insgesamt liegt<br />

die durchschnittliche Beurteilung der Seminare recht konstant<br />

bei der Note 1,6.<br />

Mittlerweile haben über 80 Betriebe, davon zirka die Hälfte<br />

wiederholt oder sogar mehrfach, mit über 500 Mitarbeiter/innen<br />

an den Seminaren und Gesprächsrunden teilgenommen.<br />

Nachdem im Jahr 2005 vorrangig mit Betrieben des PNW 15<br />

Veranstaltungen stattgefunden hatten, stieg die Anzahl im<br />

Jahr 2006 auf 27. Mit Stand von Ende August 2007 wurden<br />

insgesamt bereits 62 Veranstaltungen durchgeführt; zirka<br />

sechs weitere sind bis zum regulären Projektschluss Ende<br />

Oktober 2007 noch geplant.<br />

„An Weiterbildung führt kein Weg vorbei.“ – So formulierte es<br />

der Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens,<br />

der persönlich wie auch einige seiner Mitarbeiter bereits mehrere<br />

Seminare besucht hat und dieses Projekt und seine<br />

Fortsetzung ausdrücklich begrüßt. Weiterbildung ist jedoch<br />

„nur“ ein Baustein einer umfassenden Personalentwicklung.<br />

25


Der viel zitierte Fachkräftemangel ist nicht „absehbar“, sondern<br />

bereits existent, und Themen wie Vereinbarkeit von Familie und<br />

Beruf, Auswahl und Binden von qualifizierten Arbeitnehmer/<br />

innen an den Betrieb oder eine gezielte Nachwuchsförderung<br />

sind nicht nur sinnvoll, sondern notwendig für die Wettbewerbsfähigkeit<br />

jedes einzelnen Unternehmens.<br />

Aus diesem Grund richtete die BSH im Jahr 2007 zwei übergreifende<br />

Veranstaltungen zum Themenbereich aus: am 31. Mai<br />

die Fachtagung „Potenziale wecken – Erfahrungen nutzen;<br />

Qualifizierung und Berufliche Bildung für Ältere Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmer“ und am 21. Juni „Erfolgsfaktor Personalentwicklung<br />

– Wertschöpfung für den Betrieb“. Aufgrund<br />

der großen Nähe zu ihrem Teilprojekt der betrieblichen Weiterbildung<br />

unterstützte die Wirtschaftsagentur die BSH inhaltlich<br />

bei der Vorbereitung und Durchführung der Tagungen. Beide<br />

Veranstaltungen fanden mit insgesamt zirka 60 bzw. 45 Teilnehmenden<br />

reges Interesse auch über die Region hinaus.<br />

Mehrere der Gäste bekundeten ihr Interesse an weiteren Tagungen<br />

dieser Art.<br />

Nachfolgeprojekt<br />

Im Rahmen der BMBF-Richtlinie für „Integrierte Dienstleistungen<br />

regionaler Netzwerke für Lebenslanges Lernen“ zur Vertiefung<br />

II des Programms „Lernende Regionen – Förderung von Netzwerken“<br />

hat die Wirtschaftsagentur einen Antrag auf ein Nachfolgeprojekt<br />

gestellt, das ähnliche Schwerpunkte haben soll<br />

wie das Teilprojekt Betriebliche Weiterbildung im Netzwerk,<br />

dieses jedoch im Falle einer Bewilligung um weitere Angebote<br />

im Bereich Personalentwicklung ergänzen soll. Das Netzwerk<br />

Lernendes Neumünster II verfolgt das Ziel, Kleine und Mittlere<br />

Unternehmen (KMU) für die Notwendigkeit gezielter Personalentwicklung<br />

zu sensibilisieren und sie bei Weiterbildung und<br />

Personalentwicklung individuell zu unterstützen. Zu diesem<br />

Zweck beabsichtigt das Vorhaben, Unternehmen in Neumünster<br />

und Umgebung – Arbeitgebern wie Arbeitnehmern/innen<br />

– ein umfassendes Dienstleistungspaket für Personalentwicklung<br />

anzubieten. Diese Pläne sind eine direkte Antwort auf die<br />

Bedarfe der Unternehmen: In der ersten Jahreshälfte 2007<br />

konnte die Wirtschaftsagentur bereits mehrere Anfragen von<br />

Betrieben unterschiedlicher Größe und Branchenzugehörigkeit<br />

verzeichnen und beantworten, die diverse Themen der Personalentwicklung<br />

betrafen.<br />

Der Antrag zum Netzwerk Lernendes Neumünster II ist vom<br />

Steuerungsausschuss des BMBF auf dessen Sitzung im April<br />

2007 bereits zur Förderung empfohlen worden.<br />

6.3 Ausbildung und Qualifizierung im Verbund<br />

Auf einen Blick<br />

Ausbildung und Qualifizierung im Verbund<br />

Projektzeitraum und -umfang: August 2005 bis Dezember<br />

2007, beschäftigt sind zwei Mitarbeiter mit 1,5 Stellen<br />

mit drei Teilprojekten: Im Recycling-Sektor, im Maler- und<br />

Lackiererhandwerk sowie im Friseurhandwerk.<br />

Erprobung eines Ausbildungszweiges im Recycling-Sektor<br />

bei gleichzeitiger Gewinnung zusätzlicher Ausbildungsplätze<br />

in Betrieben der Region: Das Projekt endete im<br />

April 2007 erfolgreich und verhalf 17 von 23 jungen Erwachsenen<br />

aus sieben Betrieben der Region wieder zum<br />

Eintritt in den ersten Arbeitsmarkt.<br />

Ausbildungsverbünde im Maler- und Lackiererhandwerk<br />

sowie im Friseurhandwerk: Ziel ist die qualitative Steigerung<br />

der dualen Ausbildung und Unterstützung der regionalen<br />

Ausbildungsbetriebe mittels zusätzlicher praktischer<br />

Schulungen für Auszubildende. Zurzeit sind am Malerprojekt<br />

40 Betriebe mit 85 Auszubildenden und im Friseurprojekt<br />

38 Betriebe mit 47 Auszubildenden beteiligt.<br />

Idee und Hintergrund des Projektes<br />

Der gesellschaftliche und politische Druck auf die Betriebe, Ausbildungsplätze<br />

bereit zu stellen, wird immer höher. Doch vor<br />

dem Hintergrund der ständig wachsenden Schwierigkeiten bei<br />

der Ausbildung der Lehrlinge, den steigenden Anforderungen<br />

an die Qualifikation der Ausbilder und die sich stetig verändernden<br />

Strukturen der Betriebe fällt es den Unternehmen oft<br />

schwer, diesen Forderungen nachzukommen.<br />

Das Teilprojekt Ausbildung und Qualifizierung im Verbund<br />

setzt hier an. Durch die Schaffung von betrieblichen Ausbildungskooperationen<br />

sollen die Betriebe in die Lage versetzt<br />

werden, umfassend und qualitativ auf hohem Niveau auszubilden.<br />

Durch die Verbünde sollen Kooperationsstrukturen<br />

aufgebaut werden, die mögliche Lücken in der Ausbildung<br />

zwischen den Betrieben, den Berufschulen und den Überbetrieblichen<br />

Ausbildungsstätten (ÜBA) schließen und mangelnde<br />

persönliche und schulische Voraussetzungen von Lehrlingen<br />

auffangen. Das Duale System (plus die Überbetriebliche<br />

Ausbildung) wird somit um eine weitere Ebene ergänzt, auf<br />

der Betriebe zusammengeführt werden, um ihre gemeinsamen<br />

Ressourcen zu nutzen und dies auch nach außen einheitlich<br />

und repräsentativ vertreten zu können.<br />

26


Ein wesentliches Ziel ist es, die Qualität der Ausbildung den<br />

zeitgemäßen Bedürfnissen anzupassen und damit einhergehend<br />

die Motivation der Auszubildenden, aber nicht zuletzt<br />

auch die der Ausbilder, zu steigern. Hierdurch sollen u.a. die<br />

Ausbildungsabbruchraten in den Ausbildungsgängen gesenkt<br />

werden. Die Zusammenarbeit mit den regionalen Partnern wie<br />

der Berufsschule, der IHK sowie den einzelnen Landesverbänden<br />

und Innungen bietet hierbei ein breites Fundament, das die<br />

betrieblichen Strukturen und fachlichen Wissensspektren ideal<br />

ergänzt.<br />

Mit dem Teilprojekt „Ausbildung und Qualifizierung im Verbund“<br />

beteiligt sich die Wirtschaftsagentur Neumünster als<br />

einer von sechs Projektträgern an der Entwicklungspartnerschaft<br />

SEPARTH (Social Economic Partnership for Holstein).<br />

SEPARTH ist ein Projekt der Gemeinschaftsinitiative EQUAL mit<br />

den Schwerpunkten Existenzgründungen und betriebliche<br />

Kooperationen ( www.separth.de).<br />

In der Projektlaufzeit konnten drei große Kooperationsgemeinschaften<br />

generiert und ausgebaut werden.<br />

Elf fleißige Lehrlinge der Ausbildungsinitiative der Maler<br />

sowie ihr fachlicher Betreuer Jochen Meier (ganz links) und<br />

ein unterstützender Meister der Firma Will vor dem Casparvon-Saldern-Haus<br />

in Neumünster<br />

Die Aktionsgemeinschaft Ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb<br />

(AAA) der Maler und Lackierer in Schleswig-<br />

Holstein<br />

Im Malerhandwerk ist es zurzeit besonders schwierig, Lehrlinge<br />

zu finden, die die persönlichen und schulischen Voraussetzungen<br />

erfüllen, um eine erfolgreiche Lehre abzuschließen. Hohe Abbruchraten<br />

und Nichtbestehen von Prüfungen während der<br />

Ausbildung sind daher die Folge. Diesem Umstand begegnet<br />

die Aktionsgemeinschaft dadurch, dass die Lehrlinge möglichst<br />

schnell in den Betriebsablauf integriert und dabei zu einem<br />

selbstständigem und eigenverantwortlichem Arbeiten angeleitet<br />

werden – Stichwort „handlungsorientiertes Arbeiten“. Um<br />

dies zu erreichen, können die Mitgliedsbetriebe ihre Lehrlinge<br />

in praxisorientierte Grundlehrgänge, zu überwiegend eigenverantwortlich<br />

organisierten Lehrlingsbaustellen (das praktische<br />

Herzstück der Initiative) und zu speziellen Fachschulungen entsenden.<br />

Darüber hinaus nehmen auch die Ausbilder der Betriebe<br />

regelmäßig an arbeitspädagogischen Fortbildungen teil.<br />

Die Aktionsgemeinschaft umfasst mittlerweile fast 40 Betriebe<br />

und ist seit April 2002 unter der Federführung des Landesinnungsverbandes<br />

Farbe Gestaltung Bautenschutz aktiv. Dennoch<br />

ist es vor allem im Hinblick auf den nachhaltigen Bestand<br />

der Gemeinschaft auch nach Ablauf der Projektförderung erforderlich,<br />

stetig an strukturellen Veränderungen zu arbeiten und<br />

neue Wege zu erproben. Hier liegt die Aufgabe des Projektes.<br />

Der Erfolg dieser Aktionsgemeinschaft gab den Anstoß, weitere<br />

Ausbildungskooperationen ähnlicher Art ins Leben zu rufen.<br />

Durch die Begleitung dieser Kooperation konnten viele wertvolle<br />

Erkenntnisse für neue Initiativen gewonnen werden.<br />

Die letzte große Aktion: eine Lehrlingsbaustelle hier in Neumünster<br />

im Caspar-von-Saldern-Haus. Elf Lehrlinge aus ganz unterschiedlichen<br />

Lehrjahren und Betrieben schliffen und lackierten<br />

eigeninitiativ, jedoch unter ständiger Anleitung, die historischen<br />

Türen im Erdgeschoss des Hauses. Diesen Auftrag hätte das<br />

Caspar-von-Saldern-Haus auf Grund der Kosten sonst nicht vergeben<br />

können und die Lehrlinge hätten zu diesem Zeitpunkt<br />

ihrer Ausbildung noch keine Jahrhundert alten Türen restauriert.<br />

Somit entstand eine Win-win-Situation für beide Seiten. Zudem<br />

gab es noch Besuch der transnationalen SEPARTH-Partner, die<br />

sich bei ihrem Study-Visit die „Lehrlingsbaustelle“ nicht entgehen<br />

lassen wollten – eine rundum gelungene Aktion also!<br />

Zusätzlich erhält jeder Auszubildende eine eigene Werkzeugkiste<br />

und eine Art Check-Heft, mit dem er konkrete Leistungen<br />

bei seinem Chef einfordern kann. Jeder Betrieb, der Mitglied<br />

dieser Aktionsgemeinschaft wird, verpflichtet sich zu gemeinsamen<br />

Qualitätsstandards, denn die so gewonnene und gesteigerte<br />

Güte ist das Aushängeschild dieser Initiative. Hierzu siehe<br />

auch: www.farbesh.de.<br />

Die Ausbildungsinitiative der Friseure<br />

MATZE – Mit Ausbildung und Training zum Erfolg<br />

Partner sind: der Landesinnungsverband (LIV) der Friseure und<br />

Kosmetiker Schleswig-Holstein. Die Idee: Grundlehrgänge für<br />

die ersten eineinhalb Ausbildungsjahre, um möglichst zügig<br />

handwerkliches Können zu erlangen. Eigens im Projekt ausgebildete<br />

TrainerInnen schulen gegenwärtig 47 Auszubildende<br />

aus derzeit 38 Mitgliedsbetrieben im zweiwöchigen Rhythmus<br />

an fünf Berufsschulstandorten der K.E.R.N.-Region.<br />

27


Im Friseurhandwerk wird es für viele Betriebe immer schwieriger,<br />

im Alltagsgeschäft Zeit zu finden, um ihren Auszubildenden<br />

die praktischen handwerklichen Fertigkeiten ihres Gewerkes<br />

ausreichend beizubringen. Daher hat das Projekt in Zusammenarbeit<br />

mit dem Landesinnungsverband der Friseure und Kosmetiker<br />

Schleswig-Holstein ein Konzept ausgearbeitet, welches<br />

vor allem die Förderung einer schnellen und umfassenden<br />

Grundausbildung in allen Bereichen des Friseurhandwerks zum<br />

Ziel hat. Diese Initiative wurde aus organisatorischen Gründen<br />

vorerst auf die K.E.R.N.-Region beschränkt.<br />

Im Winter 2005/2006 wurde eine Befragung bei zirka 250<br />

Innungsbetrieben der K.E.R.N.-Region mit erfreulichem Rücklauf<br />

durchgeführt. Die Befragung zielte sowohl auf die inhaltlichen<br />

Erwartungen an die Schulungen als auch auf die gewünschten<br />

Termine. Die Ergebnisse der Auswertung wurden in<br />

einem eigens für dieses Modellprojekt entwickelten Schulungskonzept<br />

zusammengefasst und mit den Berufsschulen und der<br />

Überbetrieblichen Ausbildung (ÜBA) abgestimmt.<br />

Im Frühjahr 2006 begann zunächst das Training von sieben<br />

Friseuren und Friseurinnen aus der Region zu Ausbildungstrainern,<br />

um an allen Standorten einen einheitlichen Wissensstand<br />

zu erzielen. Das Training erstreckte sich über die fachlichen<br />

Inhalte hinaus auch auf Themenfelder wie Methodik<br />

und Didaktik, Kommunikation sowie Trainerpersönlichkeit und<br />

endete im Dezember 2006 mit einer Abschlussprüfung.<br />

Im Spätherbst 2006 begannen die Schulungen für 48 Auszubildende<br />

in den fünf Standorten Neumünster, Kiel, Rendsburg,<br />

Eutin und Oldenburg. Diese dreistündigen, überwiegend praktisch<br />

orientierten Übungsnachmittage finden in zweiwöchigen<br />

Abständen an den Berufsschulnachmittagen statt. Teilnehmen<br />

können Auszubildende aus Innungs- sowie aus Nicht-Innungs-<br />

Betrieben. Die Auszubildenden lernen die Grundfertigkeiten des<br />

Friseurberufs wie Haare schneiden, Dauerwellentechnik, Fönen,<br />

Hochsteckfrisuren, Haarfärbetechniken und Kosmetik, aber<br />

auch Grundlagen wie den Kundenempfang und das Beratungsgespräch.<br />

Der modular angelegte Schulungsplan ermöglicht es,<br />

flexibel auf die individuellen Bedürfnisse der Auszubildenden<br />

einzugehen (z.B. bei der Prüfungsvorbereitung). Das Schulungskonzept<br />

ist auf die Praxis ausgerichtet. Die Auszubildenden<br />

werden befähigt und ermutigt, bereits nach kurzer Zeit ihr erlerntes<br />

Können im Betrieb einzusetzen. So entsteht eine Win-win-<br />

Situation. Die Betriebe beteiligen sich mit zehn Euro an den<br />

Kosten für diese besondere, mit dem dualen System verzahnte<br />

Qualifizierung. Die Auszubildenden wiederum geben hierfür<br />

ihre Freizeit.<br />

Das Team der Trainerinnen sowie die Projektbetreuer und<br />

Gisela Gradert-Schmidt (oben links) vom LIV der Friseure und<br />

Kosmetiker Schleswig-Holstein<br />

Bis zum Ende der Projektlaufzeit am 31. Dezember 2007 wird<br />

der erste Durchgang an Lehrlingsschulungen abgeschlossen<br />

sein und ein zweiter im Herbst 2007 beginnen. Zum Jahreswechsel<br />

2007/2008 soll der Ausbildungsverbund in die Hände<br />

des Landesinnungsverbandes der Friseure und Kosmetiker<br />

Schleswig-Holstein übergeben werden, wodurch die Nachhaltigkeit<br />

vorerst gesichert wäre. Außerdem wird derzeit geprüft,<br />

ob das Projekt auf ganz Schleswig-Holstein ausgedehnt<br />

werden kann.<br />

Die Qualifizierung zum Fachwerker für Recycling, Kompostierung<br />

und Abfallbeseitigung<br />

Ziel dieses Pilotprojektes war die Erprobung und Weiterentwicklung<br />

des niederschwelligen Ausbildungsberufes zum Recyclingwerker<br />

in der Region Neumünster und Rendsburg-Eckernförde.<br />

Aufgrund der neuen Gesetze im Abfallbereich war ein steigender<br />

Bedarf an speziell ausgebildeten Mitarbeitern bei den Recyclingbetrieben<br />

vorhanden.<br />

Nach detaillierter Planung mit Vertretern der IHK, der Arbeitsgemeinschaft<br />

(Arge) Neumünster sowie Vertretern der Betriebe<br />

fiel im Herbst 2005 der Startschuss. Die Wirtschaftsagentur<br />

Neumünster GmbH war der Träger des Projektes und übernahm<br />

federführend die Aufgabe der Koordination.<br />

Die Arbeitsgemeinschaften der Region schickten kurzer Hand<br />

knapp 50 Teilnehmer – alles Langzeitarbeitslose zwischen 25<br />

und 35 Jahre alt – die zunächst ein zweimonatiges Praktikum<br />

zu durchlaufen hatten. Dies galt dem beiderseitigen Kennenlernen<br />

und fungierte so gleichermaßen als erster Filter. Auf<br />

Grund der Tatsache, dass die Betriebe von Beginn an ihr fachliches<br />

„Know how“ einbringen konnten, war die Qualifizierung<br />

ebenso praxisnah wie bedarfs- und arbeitsmarktgerecht ausgerichtet.<br />

Mit 28 Teilnehmern, verteilt auf sechs große und mittelständische<br />

Betriebe der Abfallbranche, startete das Projekt in die<br />

16-monatige Qualifizierung. In diesem Zeitraum waren die Teilnehmer<br />

größtenteils im Betrieb. Schulblöcke und praktische<br />

Module rundeten jedoch das Gesamtprofil ab. So lernten die<br />

Teilnehmer neben fachlichen Grundlagen den Umgang mit<br />

28


dem Radlader, dem Gabelstapler, dem Minibagger und der<br />

Motorsäge. Hierdurch wurde ihr Qualifizierungsprofil deutlich<br />

erweitert. Zum einen hatte das den Vorteil, dass sie im Betrieb<br />

vielseitiger eingesetzt werden konnten, und zum anderen versprachen<br />

sich die Wirtschaftsagentur und die Arbeitsgemeinschaften<br />

für die jungen Menschen eine größere Chance auf<br />

dem späteren Arbeitsmarkt.<br />

Während der gesamten Qualifizierungszeit kam es nur noch zu<br />

fünf weiteren Abbrüchen, wovon zwei gesundheitlich bedingt<br />

waren und ein Teilnehmer zwischenzeitlich erfreulicher Weise<br />

ein festes Jobangebot eines nicht am Projekt beteiligten Betriebes<br />

bekommen hat.<br />

6.4 Geschäftsstelle Regionalprogramm 2000 /<br />

Geschäftsstelle Zukunftsprogramm Wirtschaft<br />

Auf einen Blick<br />

Zukunftsprogramm Wirtschaft<br />

Die bei der Wirtschaftsagentur angesiedelte Geschäftsstelle<br />

zum Zukunftsprogramm Wirtschaft hat die Aufgabe, mit<br />

relevanten Partnern Förderanträge zu initiieren und zu betreuen.<br />

Das Zukunftsprogramm Wirtschaft ist das wirtschaftspolitische<br />

Förderinstrument der Jahre 2007–2013<br />

und bündelt die wichtigsten wirtschafts- und regionalpolitischen<br />

Fördermaßnahmen des Landes Schleswig-Holstein.<br />

Insgesamt stehen etwa 720 Mio. Euro Fördermittel zur<br />

Verfügung. Es wird finanziert aus:<br />

Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung<br />

(EFRE), ca. 374 Mio. Euro<br />

Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der<br />

regionalen Wirtschaftsstruktur“, ca. 173 Mio. Euro<br />

Landesmitteln, ca. 175 Mio. Euro<br />

Das Programm zielt darauf ab, Beschäftigung und Wachstum<br />

in allen Regionen des Landes zu steigern und die<br />

Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Schleswig-Holstein<br />

und seiner Unternehmen weiter zu erhöhen.<br />

Die drei Förderschwerpunkte des Zukunftsprogramm<br />

Wirtschaft sind:<br />

23 stolze Fachwerker für Recycling, Kompostierung und<br />

Abfallbeseitigung mit ihren Abschlusszeugnissen sowie der<br />

Projektkoordinator Marc Lindemann (links oben).<br />

Somit blieben 23 Teilnehmer, die die gesamte Maßnahme absolviert<br />

haben; eine Zahl, die deutlich über den Ausgangsplanungen<br />

lag. Bereits Mitte April 2007 konnte dieses Pilotprojekt<br />

erfolgreich abgeschlossen werden – und der tatsächliche Erfolg<br />

übertraf in hohem Maß die Erwartungen der Wirtschaftsagentur.<br />

Alle Teilnehmer, die trotz der oft anstrengenden und<br />

„schmutzigen“ Tätigkeiten bis zum Ende der Ausbildung durchgehalten<br />

haben, konnten auf Grund ihrer schulischen und<br />

praktischen Leistungen auch ihren Abschluss erhalten – mit<br />

Sicherheit ein Grund zum Stolz!<br />

Mehr als 70% der Langzeitarbeitslosen konnten direkt in<br />

Arbeit vermittelt werden. Und bei den meisten hat der eigene<br />

Betrieb die Gunst der Stunde genutzt. Der einheitliche Tenor<br />

war: „Warum sollte ich so einen gut ausgebildeten Mann, der<br />

sich zudem noch über einen langen Zeitraum bewährt hat,<br />

gehen lassen?“ So konnte ein deutlicher Mehrwert für alle Beteiligten<br />

erzielt werden. Dies spiegelte auch die gute Stimmung<br />

bei der offiziellen Entlassfeier am 16. April 2007 hier in Neumünster<br />

in den Räumen des K<strong>IN</strong> wider.<br />

1. Innovation und wissensbasierte Gesellschaft<br />

Kompetenzzentren an Forschungseinrichtungen und<br />

Hochschulen, Technologie- und Gründerzentren sowie<br />

Ausbau der wirtschaftsnahen Forschungsinfrastruktur<br />

Betriebliche Innovationen<br />

Verbundprojekte Wissenschaft – Wirtschaft<br />

Netzwerke Wissenschaft – Wirtschaft<br />

Berufsbildungsstätten und Einrichtungen der Weiterbildung,<br />

Weiterbildungsverbünde<br />

Wissenschaftliche Weiterbildung<br />

Innovationsassistent<br />

2. Gründungsförderung und Förderung der betrieblichen<br />

Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung insbesondere<br />

von KMU (Antragsverfahren über Investitionsbank<br />

und WTSH)<br />

Einzelbetriebliche Förderung zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Unternehmen<br />

Zugang von KMU zum Kapitalmarkt (einschließlich<br />

Risikokapitalfonds)<br />

Unterstützung von Entwicklungsprozessen der regionalen<br />

Wirtschaft und Optimierung von Beratungsund<br />

Dienstleistungsinfrastrukturen für KMU<br />

Familienbewusste Personalpolitik<br />

29


3. Ausgleich intraregionaler Disparitäten und Ausbau<br />

spezifischer Entwicklungspotentiale<br />

Multifunktionale Einrichtungen<br />

Innovative Tourismuskonzepte / -projekte<br />

Netzwerke Kultur – Wirtschaft<br />

Gewerbegebiete, Altlastensanierung und Flächenrecycling<br />

IuK-Technologien sowie Breitbandversorgung in Schleswig-Holstein<br />

Hafeninfrastruktur und Flughäfen<br />

Nachhaltige Stadtentwicklung<br />

Küstenschutz<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.zukunftsprogramm.schleswig-holstein.de<br />

Geschäftsstelle Regionalprogramm 2000<br />

Als eine von vier Geschäftsstellen im „Zukunftsprogramm Wirtschaft“<br />

wurde auch bei der Technologie-Region K.E.R.N. e.V.<br />

mit Sitz in Rendsburg zu Beginn des Jahres 2007 eine Geschäftsstelle<br />

eingerichtet. Diese hat mehrere Außenstellen, von denen<br />

im Januar 2007 eine bei der Wirtschaftsagentur Neumünster<br />

geschaffen wurde. Im Rahmen ihrer Tätigkeit werden Fördermittelanträge<br />

mit den Antragstellern beraten, formal aufbereitet<br />

und an die K.E.R.N.-Geschäftsstelle in Rendsburg weitergeleitet.<br />

Derzeit ist ein Förderantrag der Hallenbetriebe Neumünster<br />

GmbH zur Sicherung und Stärkung des Messestandortes<br />

Holstenhallen Neumünster durch die Wirtschaftsagentur Neumünster<br />

in Vorbereitung. Ein weiterer Antrag zur Thematik<br />

Umweltinnovation liegt bereits zur Prüfung bei der WTSH vor.<br />

Der Eintritt ins Antragsverfahren wird sich jedoch aufgrund<br />

noch nicht bewilligter Programm-Richtlinien verzögern. Weitere<br />

Antragsthemen sind in Bearbeitung.<br />

Das Regionalprogramm 2000 war in den Jahren 2000 bis 2006<br />

das wichtigste regionalpolitische Förderinstrumentarium des<br />

Landes Schleswig-Holstein. Zur Abwicklung der Förderung und<br />

zur Begleitung eines Regionalbeirats, der die regionalen Förderanträge<br />

bewerten und gewichten sollte, wurde beim K.E.R.N.<br />

e.V. eine Regionalgeschäftsstelle eingerichtet. Diese hatte lokale<br />

Vertretungen, die in der Regel bei den Wirtschaftsförderungsgesellschaften<br />

angesiedelt waren. In Neumünster wurde diese<br />

Funktion erst ab Ende 2005 wahrgenommen, da sie vorher bei<br />

der Stadtverwaltung Neumünster abgewickelt wurde.<br />

Im Rahmen der Tätigkeit wurden Fördermittelanträge mit dem<br />

Antragsteller beraten und an die K.E.R.N.-Geschäftsstelle in<br />

Rendsburg weitergeleitet.<br />

Geschäftsstelle Zukunftsprogramm Wirtschaft<br />

Mit Ablauf der Förderperiode des „Regionalprogramm 2000“<br />

am 31. Dezember 2006 wurde dieses am 1. Januar 2007 durch<br />

das „Zukunftsprogramm Schleswig-Holstein“ abgelöst und vereint<br />

unter einem Dach<br />

das Zukunftsprogramm Wirtschaft (Wirtschafts- / Regionalpolitik),<br />

das Zukunftsprogramm Arbeit (Arbeitsmarktpolitik),<br />

das Zukunftsprogramm Ländlicher Raum (Ländliche Entwicklungspolitik)<br />

und<br />

das Zukunftsprogramm Fischerei (Fischereipolitik).<br />

6.5 eBusCo.net – eBusiness in Unternehmensnetzwerken<br />

Auf einen Blick<br />

eBusCo.net<br />

Dieses im Rahmen von EUR Interreg IIIa geförderte<br />

Projekt befasst sich mit der Abwicklung von elektronischem<br />

Geschäftsverkehr bzw. eBusiness-Geschäftsprozessen<br />

in Unternehmensnetzwerken. Projektziel ist<br />

eine Studie, die einen Überblick gibt über einerseits die<br />

gegenwärtige Verbreitung von Unternehmensnetzwerken<br />

und andererseits über die Bereitschaft und Fähigkeit<br />

der Firmen, an diesen Netzwerken teilzunehmen. Diese<br />

Ergebnisse können wichtige Impulse für künftige<br />

Projekte im Bereich der dänisch-deutschen Zusammenarbeit<br />

geben und generell Basis für die Anwendungsmöglichkeiten<br />

von IT in Unternehmensnetzwerken sein.<br />

Das Projekt hat mit einer empirischen Untersuchung<br />

mittels eines Fragebogens begonnen, der an jeweils 500<br />

Firmen in der K.E.R.N.-Region und in Süddänemark<br />

versendet wurde. Detailstudien bei ausgewählten Betrieben<br />

und Unternehmensnetzwerken sind der nächste<br />

Schritt, abschließend ist eine Auswertung und Erarbeitung<br />

von Handlungsempfehlungen geplant.<br />

Die wesentlichen Neuerungen gegenüber dem Vorgängerprogramm<br />

„Regionalprogramm 2000“ bestehen in<br />

der Ausweitung der Förderkulisse auf das gesamte Land,<br />

der verstärkten Förderung der Zukunftsthemen Innovation<br />

und Wissen und<br />

einer deutlichen Steigerung der Fördermittel gegenüber der<br />

Förderperiode 2000–2006.<br />

Das im EU Interreg IIIa Programm geförderte Projekt „eBusiness<br />

in Unternehmensnetzwerken“ ist eine anwendungsorientierte<br />

Forschungsinitiative, die gemeinsam von Hochschulen und<br />

Wirtschaftsförderungsgesellschaften der Regionen K.E.R.N. in<br />

Schleswig-Holstein und Süddänemark durchgeführt wird.<br />

30


Das zentrale Thema des Projektes ist die Abwicklung von elektronischem<br />

Geschäftsverkehr bzw. eBusiness-Geschäftsprozessen<br />

in Unternehmensnetzwerken. Der Fokus liegt dabei<br />

auf Unternehmensnetzwerken, die sich aus kleinen und mittelgroßen<br />

Unternehmen (KMU) der Produktionsbranche zusammensetzen.<br />

Als Projektergebnis hervorgehen soll eine Studie, die Auskunft<br />

geben wird über die Verbreitung von Unternehmensnetzwerken<br />

in den Zielregionen („Networking Status“) und die Bereitschaft<br />

und Fähigkeit der Firmen zur Teilnahme an Unternehmensnetzwerken<br />

(„Networking Readiness“). Diese Erkenntnisse können<br />

von Unternehmen, Unternehmensnetzwerken und Wirtschaftsförderungen<br />

für die Gestaltung zukünftiger Projekte insbesondere<br />

im Bereich der deutsch-dänischen Zusammenarbeit verwendet<br />

werden. Das Projekt soll Anwendungsmöglichkeiten<br />

von IT in Unternehmensnetzwerken und die Voraussetzungen<br />

für ihre konkrete Ausgestaltung benennen. Die Projektergebnisse<br />

sollen so die Basis für die weitere konkrete Einführung von<br />

IT-Lösungen im Bereich der Unternehmensnetzwerke bilden.<br />

Inhalt der Studie sollen auch konkrete Erfahrungen von existierenden<br />

Unternehmensnetzwerken in den Regionen sein, wie<br />

zum Beispiel die Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit,<br />

Agilität und Produktivität der Netzwerkmitglieder. Firmen sollen<br />

in der Studie praxisnahe Handlungsempfehlungen finden, die<br />

sowohl auf realen Erfahrungen als auch auf dem aktuellen<br />

Kenntnisstand des Forschungsgebietes beruhen. Einen Schwerpunkt<br />

bei diesen Handlungsempfehlungen bildet dabei der<br />

Einsatz von Informationstechnologie zur Realisierung von<br />

eBusiness in Unternehmensnetzwerken. In einem Leitfaden soll<br />

das Angebot an internetbasierten Kooperationsplattformen,<br />

Auswahlkriterien sowie Empfehlungen zur Einführung und den<br />

Betrieb von Kooperationsplattformen systematisch beschrieben<br />

werden. Der Leitfaden soll Unternehmen und von ihnen beauftragte<br />

Beratungshäuser und IT Lieferanten als zentrale Referenz<br />

dienen und damit eine effektive Gestaltung von an Unternehmensnetzwerken<br />

ausgerichteten IT-Vorhaben ermöglichen.<br />

Das Projekt gliedert sich in mehrere Stufen. Es startet mit einer<br />

empirischen Untersuchung. Der Status und die Bereitschaft<br />

von Firmen in den beiden Zielregionen in Bezug auf Netzwerke<br />

werden dabei mittels eines Fragebogens erhoben. Der Fragebogen<br />

soll nach einer Pilotierungsphase an jeweils 500 Firmen<br />

in der K.E.R.N.-Region und 500 Firmen in Süddänemark versendet<br />

werden. In der zweiten Stufe werden Detailstudien bei<br />

ausgewählten Firmen und Unternehmensnetzwerken in den<br />

beiden Regionen durchgeführt. Die Auswertung der empirischen<br />

Befunde und die Erarbeitung von Handlungsempfehlungen<br />

und Leitfäden werden in der dritten Stufe abgeschlossen.<br />

Ebenfalls Gegenstand der letzten Stufe sind umfassende<br />

Informationsmaßnahmen wie zum Beispiel eine grenzüberschreitende<br />

abschließende Gemeinschaftskonferenz für Entscheider<br />

und Experten aus den beteiligten Regionen.<br />

Weitere Angaben zum Projekt:<br />

Projektlaufzeit: August 2006 bis September 2008<br />

Deutsche Projektpartner:<br />

Fachhochschule Kiel (Lead)<br />

Ansprechpartner: Prof. Dr.-Ing. H. Thimm<br />

Wirtschaftsagentur Neumünster<br />

Ansprechpartner: Dr. Olaf Tauras<br />

Dänische Projektpartner:<br />

Syddansk Universitet, Odense (Lead)<br />

Ansprechpartner: Prof. Karsten Rasmussen<br />

Fyns Erhvervs Center, Odense<br />

Ansprechpartner: Erling Sorensen<br />

Projekt-Webadresse:<br />

6.6 LaserZentrum Nord<br />

Auf einen Blick<br />

LaserZentrum Nord<br />

www.ebusco.net<br />

Im Rahmen der Wachstumsinitiative Norderelbe, an der<br />

die Stadt Neumünster teilgenommen hat, wurde das<br />

Projekt „Laserqualifizierungszentrum“ erarbeitet, die Entwicklung<br />

einer Einrichtung zur Weiterbildung und zum<br />

Technologietransfer im Themenfeld der Lasertechnologie.<br />

Das zweijährige Projekt wird aus dem Förderfonds der<br />

Metropolregion Hamburg / Schleswig-Holstein gefördert.<br />

Die geplante Einrichtung wird ihre Geschäftsstelle in<br />

Neumünster haben. Kooperationspartner sind das iLAS<br />

(Institut für Laser- und Anlagensystemtechnik bei der<br />

Technischen Universität Hamburg-Harburg), der Kreis<br />

Pinneberg, der Verein Hansephotonik (Kompetenznetz<br />

Optische Technologien Norddeutschland) und diverse<br />

Laser nutzende bzw. Laser produzierende Unternehmen.<br />

Die optischen Technologien sind eine innovative Branche mit<br />

hohem Wirtschaftswachstum. In Norddeutschland sind 2007<br />

zirka 1000 HighPower-Laseranlagen installiert und in starkem<br />

Maße an der Wertschöpfung beteiligt. Der Markt für Optische<br />

Technologien und Laser hat seit Jahren zweistellige Zuwachsraten,<br />

die hohe Exportquote von zirka 66% belegt die internationale<br />

Konkurrenzfähigkeit der deutschen Photonik-Hersteller.<br />

31


Zentrale Herausforderung für all diese Betriebe ist die Qualifikation<br />

der Mitarbeiter und deren Weiterbildung. Kenntnisse aus<br />

konventionellen Fertigungstechnologien können nicht auf das<br />

Werkzeug „Laser“ übertragen werden. Vorhandene Aus- und<br />

Weiterbildungsangebote, wie z.B. die Laserstrahlfachkraft,<br />

sind nicht auf den Bedarf eines Facharbeiters oder die Produktionsbedingungen<br />

vor Ort angepasst. Insbesondere die betriebliche<br />

Umsetzung neuartiger Laser gestützter Fertigungstechnologien,<br />

die innovative Produkte und damit die Schaffung von<br />

Arbeitsplätzen ermöglichen, wird durch die fehlende Qualifikation<br />

betrieblicher Mitarbeiter behindert. Hier soll das geplante<br />

LaserZentrum Nord ansetzen.<br />

Mit dem LaserZentrum Nord als Einrichtung für die betriebliche<br />

Weiterbildung wird die Möglichkeit geschaffen, für Betriebe in<br />

der Metropolregion Hamburg und im gesamten norddeutschen<br />

Raum bedarfsangepasste Erst- und Weiterbildungsangebote<br />

im Bereich der optischen Technologien bereitzustellen. Hierbei<br />

liegt der Schwerpunkt auf der Ausbildung vor Ort im Betrieb,<br />

um so eine unternehmensspezifische Lehr- und Lernsituation<br />

direkt am zu bearbeitenden Prozess bereitzustellen.<br />

In einem ersten zweijährigen Projekt, das im Rahmen der<br />

Wachstumsinitiative Norderelbe entwickelt wurde, werden<br />

durch die Kooperation des Kreises Pinneberg, der Wirtschaftsagentur<br />

Neumünster GmbH, des iLAS (Institut für Laser- und<br />

Anlagensystemtechnik bei der Technischen Universität Hamburg-Harburg),<br />

des Vereins Hansephotonik (Kompetenznetz<br />

Optische Technologien Norddeutschland) und diversen Laser<br />

produzierenden und Laser anwendenden Firmen die Grundlagen<br />

für das LaserZentrum Nord geschaffen. Es sollen Lehrangebote<br />

entwickelt und in den am Projekt teilnehmenden<br />

Unternehmen erprobt werden.<br />

Eine Ausweitung des Themenfeldes auf weitere Aktivitäten des<br />

Technologietransfers ist geplant. Mit dem LaserZentrum Nord<br />

wird eine hochschulnahe Weiterbildungs- und Technologietransfer-Einrichtung<br />

nach Neumünster gebracht. So wird die<br />

Verbindung der Hochschule mit den Stärken des Produktionsstandortes<br />

Neumünster möglich.<br />

32


7. Abgeschlossene Projekte<br />

7.1 Gewerbegebietsmanagement<br />

Auf einen Blick<br />

Gewerbegebietsmanagement<br />

Nach einer fachlichen Schulung erarbeitete der Gewerbegebietsmanager<br />

eine umfassende Datenbank über das<br />

Industriegebiet Neumünster-Süd. Anschließend wurden<br />

die Bedarfe der Unternehmen an Maßnahmen des<br />

Energie- und Stoffstrommanagements ermittelt. Dabei<br />

stellte sich jedoch heraus, dass die meisten der befragten<br />

Betriebe bereits unternehmensintern oder mit Hilfe von<br />

anderen Dienstleistern diese Themen bearbeiteten. Das<br />

Projekt wurde daher eingestellt, konnte jedoch trotzdem<br />

Ergebnisse vorweisen: Es bewirkte einen verstärkten Austausch<br />

und Zusammenarbeit der beteiligten Unternehmen<br />

und es entstand eine für die zukünftige Unternehmensansiedlung<br />

hilfreiche Datenbasis.<br />

Das Projekt Gewerbegebietsmanagement (ursprünglich Energie-<br />

und Stoffstrommanagement) wurde dem Bau- und Wirtschaftsförderungsausschuss<br />

auf seiner Sitzung am 6. September<br />

2000 vorgestellt. Vorangegangen war eine Abstimmung mit<br />

den Neumünsteraner Unternehmen. Die Durchführung des Projekts<br />

wurde zwischenzeitlich inhaltlich zum „Gewerbegebietsmanagement<br />

im Industriegebiet Süd“ erweitert und in der Ratsversammlung<br />

am 12. November 2002 beschlossen. Die Arbeit<br />

wurde dann umgehend aufgenommen. Mit der Durchführung<br />

ist das entsprechend fachlich geeignete Kieler Untenehmen<br />

DUAG, Deutsche Umwelt AG, beauftragt worden. Die fachliche<br />

Begleitung und operative Unterstützung wurde an die<br />

zwischenzeitlich gegründete Wirtschaftsagentur Neumünster<br />

GmbH in Abstimmung mit dem Fachbereich VI der Stadt<br />

Neumünster übertragen. Der Gewerbegebietsmanager wurde<br />

bei der Wirtschaftsagentur angesiedelt und hatte auch dort<br />

seine Büroräume.<br />

Nach der Ausbildung des Gewerbegebietsmanagers durch die<br />

Firma DUAG erarbeitete dieser zunächst eine umfassende<br />

Datenbank über das Industriegebiet Neumünster-Süd, die insbesondere<br />

Auskunft über die dort ansässigen Unternehmen,<br />

die von ihnen genutzten Flächen, aber auch über leere Gewerbeflächen<br />

gibt. In zahlreichen Einzelgesprächen wurden dann auf<br />

Basis eines Fragebogens die Bedarfe der Unternehmen nach<br />

Maßnahmen des Energie- und Stoffstrommanagements sowie<br />

weiterer Kooperationsthemen evaluiert. Die Ergebnisse der<br />

Gespräche waren ernüchternd. Die meisten der befragten<br />

Unternehmen hatten die angesprochenen Themen entweder<br />

im Rahmen einer Konzernzusammenarbeit gelöst oder aber<br />

bereits eigene externe Dienstleister mit der Lösung beauftragt.<br />

Einem speziellen Gewerbegebietsmanagement fehlte somit<br />

auch die dauerhafte wirtschaftliche Tragfähigkeit, da nicht ausreichend<br />

Umsatzquellen zur Verfügung standen.<br />

Das Projekt Gewerbegebietsmanagement wurde daher folgerichtig<br />

mit Wirkung zum 1. Juli 2004 eingestellt. Die federführende<br />

Stadt Neumünster (Fachbereich VI) und die durchführende<br />

Wirtschaftsagentur haben die Entscheidung aufgrund<br />

der seit der Projektkonzeption deutlich geänderten Rahmenbedingungen<br />

(siehe Ergebnisse der Evaluation) getroffen, die<br />

durch die Folgen der spürbar erlahmten Konjunktur noch verschärft<br />

wurden. Konkreter Anlass des Projektendes war die vorzeitige<br />

Kündigung der SAM-Maßnahme (Strukturanpassungsmaßnahme)<br />

des mit der Durchführung beauftragten Trägers,<br />

DUAG, durch das Arbeitsamt Kiel. Der Gewerbegebietsmanager,<br />

Herr Menge, konnte nicht weiterbeschäftigt werden.<br />

Somit konnte für ein Umsteuern des Projektes auf neue, abgestimmte<br />

Ziele weder auf die eingearbeitete und allseits anerkannte<br />

Fachkraft noch auf eigene Personalressourcen zurückgegriffen<br />

werden.<br />

Das Projekt endete jedoch weder ergebnislos noch ohne Ausblick.<br />

Im Rahmen der Erhebungsarbeit des Gewerbegebietsmanagers,<br />

die von der Wirtschaftsagentur begleitet und angeleitet<br />

wurde, konnten mehrere Firmen von einem Nebeneinander<br />

zu einer nachhaltigen gedeihlichen Zusammenarbeit bewegt<br />

werden. Auch mit der Verwaltung und dem ÖPNV-Träger<br />

konnten Projekte zum Nutzen der Unternehmen des Industriegebiets<br />

Neumünster-Süd umgesetzt werden.<br />

Somit ist auch das ursprüngliche Projektziel, Grundlage des<br />

Ratsbeschlusses vom 12. November 2002, durchaus erreicht,<br />

da die beschriebenen Maßnahmen zu Einsparungen von Kosten<br />

und zur Entlastung der Umwelt führten. Die wirtschaftliche<br />

Tragfähigkeit eines Gewerbegebietsmanagements wurde<br />

durch das Entstehen bzw. Wachsen, entsprechender privatwirtschaftlich<br />

tätiger Unternehmen unmöglich. Die als notwendig<br />

erachtete Leistung allerdings wird nunmehr erbracht.<br />

Eine vor allem für zukünftige Unternehmensansiedlung gute<br />

Datenbasis, inklusive Karten- und Bildmaterial, wurde erarbeitet.<br />

Die im Jahr 2001 bei der Konzeption ermittelten Themen,<br />

wie etwa Energieeinsparung, werden zunehmend von professionellen<br />

Dienstleistern angeboten, hier konnten Entscheidungshilfen<br />

geboten werden. Der bei den Unternehmen geweckte<br />

Wunsch nach weiterem näheren und intensiveren „Kennenlernen“<br />

untereinander wurde durch die Wirtschaftsagentur<br />

aufgegriffen und mit fachlich ausgerichteten Veranstaltungen<br />

im Gewerbegebiet ab Herbst 2004 erfüllt.<br />

33


7.2 Regionalmanagement<br />

Auf einen Blick<br />

Regionalmanagement<br />

Dieses Projekt führte die Wirtschaftsagentur von September<br />

2002 bis Juli 2005 durch. Schwerpunkte waren zum<br />

einen direkte Maßnahmen zur Konversion – hier sind zu<br />

nennen die Vermarktung des <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> technologieparks,<br />

ein Entwicklungsgutachten zur Hindenburgkaserne und<br />

die Entwicklung von Nachnutzungsvorschlägen der Ende<br />

2005 frei gewordenen Standortverwaltung (StOV).<br />

Außerdem führte die Wirtschaftsagentur Aktivitäten für<br />

das Handwerk durch, das aufgrund des Auftragsrückgangs<br />

bei der Bundeswehr erhebliche wirtschaftliche<br />

Einbußen hatte. Dies waren insbesondere Weiterbildungsmaßnahmen,<br />

z.B. zu den Themen „Neue Energietechniken<br />

im Handwerk“ und „Barrierefreies und seniorengerechtes<br />

Bauen“.<br />

Zur Bewältigung der sich aus dem Abzug der Bundeswehr ergebenden<br />

Folgen hat die K.E.R.N.-Region das Projekt Regionalmanagement<br />

durchgeführt. Neben einem koordinierenden<br />

Regionalmanager bei K.E.R.N. e.V. selbst waren lokale Regionalmanager<br />

bei den K.E.R.N.-Mitgliedskommunen tätig. Der für<br />

die Stadt Neumünster zuständige lokale Regionalmanager<br />

nahm seine Tätigkeit am 1. September 2002 auf. Angesiedelt<br />

war er bei der Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH. Das Projekt<br />

endete im Juli 2005.<br />

Hindenburg-Kaserne<br />

Für dieses Projekt wurden durch das Regionalprogramm<br />

2000 Fördermittel für ein Entwicklungsgutachten zur Konversion<br />

der Hindenburg-Kaserne bewilligt.<br />

Für die Erarbeitung des Entwicklungsgutachtens wurde<br />

unter Vorschaltung eines Auswahlverfahrens das Planungsbüro<br />

FIRU GmbH beauftragt. Das Gutachten wurde durch<br />

das Planungsbüro inzwischen abgeschlossen. Als Problem<br />

für die Vermarktung der Fläche könnte sich die Altlastensituation<br />

herausstellen. Zwischenzeitlich wurden verschiedene<br />

Nutzungen für das Grundstück diskutiert. Der Regionalmanager<br />

begleitete die Planungs- und Diskussionsprozesse.<br />

Standortverwaltung (StOV)<br />

Die Standortverwaltung an der Memellandstraße ist Ende<br />

2005 freigezogen worden. Der Regionalmanager war an der<br />

Entwicklung von Nachnutzungsvorschlägen beteiligt.<br />

Kompensationsmaßnahmen für das Handwerk<br />

Der Schwerpunkt der Kompensationsmaßnahmen wurde auf<br />

Weiterbildungsveranstaltungen für das Handwerk gelegt. Hier<br />

wurden Informationsveranstaltungen über Unternehmenskooperationen,<br />

Marketing im Handwerk, neue Energietechniken<br />

im Handwerk sowie „barrierefreies und seniorengerechtes<br />

Bauen“ durchgeführt. Im Laufe der Durchführung der Veranstaltungen<br />

zeigte sich ein wachsendes Interesse der Handwerker<br />

an den angebotenen Veranstaltungen. Besonders die Themenkreise<br />

„Marketing und Öffentlichkeitsarbeit“ sowie „barrierefreies<br />

und seniorengerechtes Bauen“ fanden großen Zuspruch.<br />

Die Ausrichtung des Regionalmanagements Konversion erfolgte<br />

in Neumünster durch<br />

direkte Maßnahmen zur Konversion und<br />

Kompensationsmaßnahmen für das Handwerk,<br />

da das Handwerk durch den Auftragsrückgang bei der Bundeswehr<br />

in erheblicher Weise betroffen ist und es für Neumünster<br />

einen bedeutenden wirtschaftlichen Faktor darstellt.<br />

Direkte Maßnahmen zur Konversion<br />

<strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> technologiepark<br />

Im Bereich der direkten Maßnahmen des Regionalmanagements<br />

wurde die Vermarktung des <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> technologieparks<br />

vorbereitet. Es wurden Werbematerialien in Papierform<br />

(Flyer) inklusive eines dreidimensionalen Modells des Technologieparks<br />

zur Verwendung in den Printmedien sowie eine<br />

interaktive Anwendung auf Shockwave-Basis hergestellt.<br />

Diese Marketinginstrumente finden Einsatz auf den regionalen<br />

und überregionalen Immobilien- und Standortmarketingveranstaltungen,<br />

an denen die Wirtschaftsagentur Neumünster<br />

GmbH oder die Stadt Neumünster teilnehmen.<br />

7.3 Schienengüterverkehr<br />

Die Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH hat in den Jahren<br />

2003 und 2004 gemeinsam mit der IHK zu Kiel und der<br />

Stadtverwaltung Neumünster verschiedene Alternativen für<br />

die Revitalisierung der Bahnfläche des ehemaligen Rangierbahnhofs<br />

Neumünster durch erneute Nutzung als Anlage für<br />

den Schienengüterverkehr überprüft.<br />

Dabei wurden verschiedene Modelle analysiert und auch die<br />

Schaffung verschiedener Gesellschaftskonstruktionen für den<br />

Betrieb eines Schienengüterterminals detailliert ausgearbeitet.<br />

Die Alternative, die die Interessen der regionalen Logistik-<br />

Wirtschaft allerdings am meisten traf, war die Wiederbelebung<br />

der so genannten „rollenden Landstraße“, des Systems des<br />

unbegleiteten kombinierten Schienengüterverkehrs. Es ist im<br />

Herbst / Sommer 2004 gelungen, eine Reihe von Bahngesellschaften<br />

(Stinnes Logistics, Kombiverkehr und PEG) dazu zu<br />

bewegen, ein Angebot für den regelmäßigen Betrieb einer<br />

„rollenden Landstraße“ von Neumünster in den Raum Frankfurt<br />

/ Mainz zu formulieren. Preislich bewegte sich das Angebot<br />

34


Auf einen Blick<br />

Schienengüterverkehr<br />

Bereits seit 2003 hat die Wirtschaftsagentur zusammen<br />

mit anderen Akteuren geprüft, auf welche Weise die<br />

Bahnfläche des ehemaligen Rangierbahnhofes Neumünster<br />

neu genutzt und somit belebt werden kann.<br />

Auf das größte Interesse stieß die Idee einer „rollenden<br />

Landstraße“, also das System des unbegleiteten kombinierten<br />

Schienengüterverkehrs. Allerdings konnte dieses<br />

Konzept nicht umgesetzt werden, da die Bahngesellschaften<br />

eine garantierte Auslastung der Züge weit über<br />

dem Niveau erwarteten, das die Spediteure ihnen anbieten<br />

konnten und wollten. Angesichts des immer<br />

größeren Verkehrsaufkommen auf der Straße, stetig steigenden<br />

Spritpreisen sowie Änderungen im Transportgewerbe<br />

ist der Schienengüterverkehr jedoch nach wie<br />

vor eine realistische Alternative; die Wirtschaftsagentur<br />

bleibt zu diesem Thema insbesondere mit der Stadt<br />

Neumünster und der Deutschen Bahn AG sowie Speditionen<br />

und Eisenbahn-Gesellschaften in Kontakt.<br />

durchaus in einem Rahmen, der für die beteiligten Spediteure<br />

interessant gewesen ist. Allerdings erwarteten die Bahngesellschaften<br />

eine garantierte Auslastung der Züge von rund 80%.<br />

Eine solche Garantie konnten und wollten die regionalen Spediteure,<br />

die immerhin bereit waren, 50% Auslastung zu liefern,<br />

nicht bieten. Auch eine intensive Akquisition durch die SVG<br />

und die dänische Partnergesellschaft der Firma Kombiverkehr<br />

führten nicht zum Erfolg, so dass die Einrichtung eines Angebots<br />

für den Schienengüterverkehr zunächst auf unbestimmte<br />

Zeit verschoben werden musste.<br />

Die Wirtschaftsagentur Neumünster hält, in Abstimmung mit<br />

der Stadt Neumünster und der Industrie- und Handelskammer<br />

zu Kiel, allerdings weiterhin an der Option „Schiene“ für den<br />

Logistikstandort Neumünster fest. Das vorliegende Gutachten<br />

der Firma SCI Verkehr hat im Wesentlichen nach wie vor Gültigkeit.<br />

Der Verkehrszuwachs auf den Straßen, die nunmehr deutlich<br />

und voraussichtlich unumkehrbar steigenden Treibstoffpreise<br />

und die sozialen und arbeitsrechtlichen Änderungen im<br />

Transportgewerbe sind unausweichliche Parameter für die<br />

Machbarkeit und die Preise des Straßentransports. „Ohne<br />

Not“, das heißt vor allem auch ohne sinnvolle anderweitige<br />

Verwendung auf vorhandenen Flächen, deren baurechtliche<br />

Widmung und deren Potentiale zu verzichten, wäre eine unkluge<br />

Strategie. Neumünsters Wertschöpfung ist mittelbar und<br />

unmittelbar mit Transport und Logistik verbunden!<br />

Die Wirtschaftsagentur Neumünster ist daher mit allen Partnern<br />

weiterhin in Kontakt. Dazu gehört in enger Kooperation mit<br />

der Stadt Neumünster insbesondere die Abstimmung mit der<br />

Deutschen Bahn AG und ihren verschiedenen Tochtergesellschaften.<br />

Die Wirtschaftsagentur Neumünster beobachtet<br />

weiterhin alle Trends und Strömungen, die den Schienengüterverkehr<br />

und den LKW-Transport und deren Verknüpfungen<br />

betreffen.<br />

Das Interesse am Güterbahnhof Neumünster ist ungebrochen,<br />

wie laufend wiederkehrende Gespräche mit Speditionen und<br />

Eisenbahn-Gesellschaften (zuletzt im Herbst 2007) beweisen.<br />

7.4 Leitmetall<br />

Auf einen Blick<br />

Leitmetall<br />

Das in den Jahren 2005 und 2006 durchgeführte Projekt<br />

Leitmetall untersuchte Möglichkeiten zur Qualitätssteigerung<br />

und Kosteneinsparung durch Kooperation<br />

der beteiligten Betriebe. Aufgrund der Erfolg versprechenden<br />

Ergebnisse in den Themenfeldern „Energie“<br />

und „Abfall“ ist ein Nachfolge-Projekt beantragt.<br />

Die im Produktionsnetzwerk mit finanzieller Unterstützung des<br />

Landes Schleswig-Holstein (Programm Ökotechnik / Ökowirtschaft)<br />

durchgeführte Untersuchung „Leitmetall“ wurde in<br />

den Jahren 2005 und 2006 durchgeführt.<br />

Entlang des vorgefundenen Produktionsprozesses vom Wareneinkauf<br />

bis zur Entsorgung sollte betriebsübergreifend nach<br />

Möglichkeiten zur Qualitätssteigerung und Kosteneinsparung<br />

gesucht werden.<br />

35


Mit den Kostenfaktoren Energie und Abfall waren umweltrelevante<br />

Faktoren per se Gegenstand der Untersuchung. Die<br />

Untersuchung ist erfolgreich beendet und hat zum Teil überraschende<br />

Möglichkeiten offenbart. Beispielhaft sei die Verwendung<br />

des Abfalls bei Firma A als Rohstoff bei Firma B – mit<br />

der Einsparung von Entsorgungskosten und deutlich günstigerem<br />

Wareneinsatz – genannt. Die Untersuchung hat Möglichkeiten,<br />

gestaffelt nach dem Nutzen, aufgezeigt und Umsetzungsszenarien<br />

beschrieben. Erwähnt sei die konstruktive und<br />

förderliche Zusammenarbeit mit den ansässigen Stadtwerken<br />

Neumünster, die ihrer Verantwortung für den Standort mit<br />

einer vertrauensvollen Zusammenarbeit mehr als gerecht<br />

wurden. Eine weitere Verfolgung der zutage getretenen Ergebnisse<br />

und ihre Implementation in die betriebliche Praxis in<br />

einem weiteren Förderprojekt werden angestrebt.<br />

7.5 TecPro-Net „Dänisch-Deutsches Technologie- und<br />

Produktionsnetzwerk“<br />

Ergänzende Kompetenzen und Partner finden!<br />

2004 trafen sich die Wirtschaftsförderungseinrichtungen der<br />

Regionen Fünen, Südjütland, Nordfriesland und Neumünster<br />

(als Teil der K.E.R.N. - Region) zu gemeinsamen Gesprächen,<br />

um die Idee der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit<br />

zwischen deutschen und dänischen Unternehmen in einem<br />

gemeinsamen Projekt zu bündeln.<br />

Auf einen Blick<br />

TecPro-Net<br />

TecPro-Net steht für das dänisch-deutsche Technologieund<br />

Produktionsnetzwerk und richtete sich insbesondere<br />

an kleinere und mittlere Unternehmen aus den Bereichen<br />

Metallverarbeitung, Maschinenbau, Kunststoffverarbeitung,<br />

Automatisierungstechnik, Elektrotechnik und Elektronik<br />

und ähnliche Branchen. Hierbei wurden erfolgreich<br />

aufgebaute Netzwerke, etwa das Produktionsnetzwerk<br />

mit 27 produzierenden Unternehmen, genutzt.<br />

TecPro-Net bot:<br />

Die Vermittlung von potenziellen dänisch-deutschen<br />

Geschäftspartnern sowie deren Kompetenzen<br />

Kostenfreier Eintrag in die Unternehmensdatenbank<br />

der projekteigenen Website www.tecpro-net.com<br />

Durchführung von unternehmensbezogenen Themen-<br />

Workshops zur Vermittlung von speziellem Knowhow<br />

Gemeinsames Marketing (Messeauftritte etc.)<br />

Zugang zu Forschung und Lehre<br />

Netzwerkarbeit<br />

Das Ziel: Aufbau eines dänisch-deutschen Netzwerkes<br />

zwischen KMU und dadurch Verbesserung der Leistungsund<br />

Konkurrenzfähigkeit von KMU am internationalen<br />

Markt.<br />

Träger des Netzwerkes waren die Wirtschaftsförderungseinrichtungen<br />

der beteiligten Regionen Fünen, Südjütland,<br />

Nordfriesland und Neumünster.<br />

Das erste Treffen der Lenkungsgruppe des Projektes fand am<br />

16. Dezember 2004 in Neumünster statt; weitere fünf Treffen<br />

folgten im Jahr 2005. Die von der Lenkungsgruppe als übergeordnete<br />

Leitung des Netzwerkes bestimmten Themenarbeitsgruppen<br />

nahmen ihre Tätigkeit mit Beginn des Jahres 2005<br />

auf; insgesamt fanden 21 Sitzungen der verschiedenen Arbeitsgruppen<br />

statt.<br />

Später als geplant konnte dann im Dezember 2004 das von der<br />

EU mit rund 480.000 Euro geförderte zweijährige <strong>IN</strong>TERREG<br />

III-A Projekt TecPro-Net starten. Gemeinsames Ziel der vier<br />

Projektpartner war, die Kooperationen zwischen technologieorientierten<br />

kleinen und mittelständischen Unternehmen in<br />

den vier Regionen Fünen, Südjütland, Nordfriesland und Neumünster<br />

sowie den Wissens- und Kompetenzzentren der<br />

Regionen Fünen und Südjütland auf- und auszubauen. Damit<br />

förderte das Projekt das grenzübergreifende Zusammenspiel<br />

zwischen Kompetenzkernen und Fertigungsbetrieben.<br />

Die Aufgaben der Arbeitsgruppen bestanden in der Bekanntmachung<br />

des Projektes (der Entwicklung eines projekteigenen<br />

Logos, die Herausgabe eines Informationsflyers, die Veröffentlichung<br />

von Presseinformationen, der Aufbau einer Internetplattform),<br />

der Entwicklung einer „Satzung“ und „Arbeitsethik<br />

der Unternehmen im Netzwerk“ und der Planung sowie<br />

Durchführung von Events. Mit der Veranstaltung von vier<br />

großen unternehmens- und themenbezogenen Konferenzen<br />

in Verbindung mit Wissens- und Erfahrungsaustausch, die im<br />

Jahr 2005 bei jeweils einem der vier Projektpartner stattfanden,<br />

erweiterten sich die Kontakte vieler Unternehmen über die<br />

Grenze hinaus.<br />

36


Themen der Events waren:<br />

„Innovation im Aluminiumcluster“ in Tønder / Dänemark<br />

„Roboter- und Automatisierungstechnologie“ in Odense /<br />

Dänemark<br />

„Moderne Laser-Technologie – ein Baustein im Produktionsnetzwerk<br />

Neumünster“ in Neumünster<br />

„Metallverarbeitung und Maschinenbau in der Windkraftbranche“<br />

in Husum<br />

Die geplanten und durchgeführten Aktivitäten waren ausgerichtet<br />

auf den Auf- und Ausbau einer formalisierten und<br />

verbindlichen Zusammenarbeit zwischen dänischen und deutschen<br />

Unternehmen sowie die Entwicklung neuer Projekte,<br />

deren Abwicklung einzelne Unternehmen überforderten bzw.<br />

für die im regionalen Netzwerk keine geeigneten Partner<br />

identifiziert werden konnten. Erste Kooperationen ergaben<br />

sich und der Wunsch zu Nachfolge-Workshops entstand. Aus<br />

der Region Neumünster und Umgebung waren insgesamt 20<br />

Unternehmen mit 36 Teilnehmern (fast ausschließlich Mitglieder<br />

des Produktionsnetzwerks Neumünster) und vier Institutionen<br />

mit zehn Teilnehmern an den Veranstaltungen beteiligt.<br />

Für die Jahre 2006 und 2007 hatten sich die Projekt-Partner<br />

auf kleinere Unternehmerworkshops konzentriert, aus denen<br />

sich thematisch bedingt Nachfolge-Workshops ergaben.<br />

Themen der Veranstaltungen waren z.B.:<br />

„Korrosion – Kosten und Gefahren“ in Neumünster<br />

„Lean Manufacturing“; jeweils ein Workshop in Odense und<br />

Neumünster<br />

„Condition Monitoring Systems“ in Neumünster<br />

„Aluminium in Konstruktionen“ in Tønder<br />

„Die kulturellen Unterschiede in den Wirtschaftsbeziehungen<br />

zwischen Dänemark und Deutschland“ in Neumünster<br />

Veranstaltungsreihe „deutsch-dänischer Business-Talk“ (zu<br />

Netzwerkarbeit, Steuer- und Vergaberecht etc.) in Husum<br />

Unternehmerfahrt „Offshore-Besuch in Esbjerg“ ab Neumünster<br />

und Husum<br />

„Vom Komponenten zum Systemlieferanten“ in Neumünster<br />

und Kiel<br />

Das Niveau der Aktivitäten war auch in diesen Jahren sowohl<br />

auf der lokalen wie auch grenzüberschreitenden Ebene sehr<br />

hoch. Parallel dazu fanden auch in diesen Jahren verschiedene<br />

Sitzungen der Lenkungs- und Arbeitsgruppen statt. Diese beinhalteten<br />

in hohem Maße Koordinierungsaufgaben, das Forcieren<br />

neuer Maßnahmen gemäß Bewilligung und die Klärung<br />

von Problematiken. Weitere Aufgaben waren die Pflege des<br />

Internetportals und der Datenbank, die Erarbeitung eines<br />

neuen Informationsflyers, die Erhöhung des Bekanntheitsgrades<br />

des Projektes bei anderen Clustern und Hochschulen (durch<br />

Messestände, Gespräche und Pressemeldungen) und Kontaktierung<br />

der relevanten Unternehmen. Die im Rahmen der eigenen<br />

Internetseite programmierte Unternehmensdatenbank<br />

wurde den am Projekt beteiligten Unternehmen ab März 2006<br />

online zur Verfügung gestellt. Diese agiert als grenzübergreifender<br />

Katalog mit Leistungen und Kompetenzen aus den vier<br />

Regionen. Mittlerweile haben sich 119 kleine und mittlere<br />

Unternehmen aus den oben genannten Regionen eingetragen,<br />

davon allein 39 Unternehmen aus dem Neumünsteraner Raum.<br />

Mit der Datenbank wurde den Unternehmen gegenwärtig ein<br />

Instrument zur Verfügung gestellt, mit dem der erste Schritt<br />

zur Kontaktaufnahme einfach, schnell und kostengünstig<br />

möglich ist.<br />

Unter www.tecpro-net.com haben KMU aus den Regionen<br />

Fünen, Südjütland, Nordfriesland und Neumünster (als Teil der<br />

K.E.R.N.-Region) die Möglichkeit, geeignete Geschäftspartner für<br />

eine Zusammenarbeit grenzüberschreitend sowohl in Dänemark<br />

als auch in Norddeutschland zu finden. Die Leistungen im Zusammenhang<br />

mit der Datenbank sind für die am Projekt beteiligten<br />

Unternehmen kostenfrei und wurden von der Wirtschaftsagentur<br />

Neumünster GmbH sowie durch EU-Mittel getragen. Das Projekt<br />

wurde offiziell am 30. April 2007 beendet.<br />

37


Bilanz des Projektes:<br />

Unternehmensdatenbank mit 119 Mitgliedern zur schnellen<br />

und kostengünstigen Kontaktaufnahme für KMU<br />

Zwölf gemeinsame produkt- und prozessorientierte Workshops<br />

mit Praxisnähe in Verbindung mit Wissens- und Erfahrungsaustausch<br />

sowie eine Veranstaltungsreihe „deutschdänischer<br />

Business-Talk“ zu rechtlichen und steuerlichen<br />

Rahmenbedingungen in Dänemark<br />

Der Aufbau des Netzwerkes in Form einer formalisierten<br />

Zusammenarbeit von themenorientierten Gruppen von Unternehmen<br />

hat sich leider aufgrund der sehr langsamen Entwicklung<br />

und Programmierung der Datenbank verzögert,<br />

hatte jedoch keinen negativen Folgen für den weiteren<br />

Projektverlauf. Umso positiver ist zu bewerten, dass nach der<br />

Kennenlernphase im Jahr 2005 aus den durchgeführten<br />

Aktivitäten aller Art in den Jahren 2005–2007 innerhalb der<br />

kurzen Zeit, nämlich einer aktiven Arbeitszeit von zirka 14<br />

Monaten, eine mögliche grenzüberschreitende Zusammenarbeit<br />

von über 80% der begonnenen Projektarbeiten wahrscheinlich<br />

geworden ist. Innerhalb dieser Zeit ergaben sich<br />

durch Angebote und Anfragen im Netzwerk 28 Unternehmenskooperationen.<br />

Der Aufbau grenzüberschreitender Strukturen ist jedoch bei<br />

weitem noch nicht beendet. Die Hemmnisse auf dem Weg zur<br />

deutsch-dänischen Kooperation wurden unterschätzt. Es gibt<br />

kulturelle Unterschiede, die es zu überwinden galt und in der<br />

Startphase stieß man auf Kommunikationsprobleme. Die Scheu<br />

zu grenzüberschreitenden Kooperationen konnte auf beiden<br />

Seiten erst nach und nach ausgeräumt werden. Dem gemeinsamen<br />

Ziel der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit von<br />

Unternehmen als Systemlieferanten ist man durch die entstandenen<br />

Kooperationen ein ganzes Stück näher gekommen. Umso<br />

wichtiger ist es nun, sich gemeinsam mit den dänischen Partnern<br />

in Brüssel um ein Anschlussprojekt zu bemühen.<br />

Nach der Phase der Netzwerkbildung mit entsprechend ausgerichteten<br />

Aktivitäten folgt nun der Eintritt in wertschöpfende<br />

Kooperationsprojekte. Mit netzwerkweit verfügbaren Kapazitäten<br />

und Kompetenzen wird sich am Markt um Entwicklungsund<br />

Fertigungsaufträge beworben. Firmen unterschiedlicher<br />

Kompetenzen und Kapazitäten werden je nach Kundenwunsch<br />

und Prozesserfordernissen durch eine Stelle koordiniert.<br />

Zu diesem Zweck wird ein Prozess der Positionierung erforderlich<br />

sein. Eine wichtige Aktivität des neuen Projektantrags wird<br />

daher Marketing und Vertrieb sein. Die Basis dazu, die in<br />

TECPRO-NET I (16. Dezember 2004 bis 30. April 2007) erarbeitet<br />

wurde (umfassende Kenntnisse voneinander, Netzwerkstrukturen,<br />

Kontakte zu Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen)<br />

wird weiter gepflegt.<br />

38


8. Zusammenarbeit mit K.E.R.N. e.V. und Metropolregion Hamburg<br />

8.1 Zusammenarbeit mit K.E.R.N. e.V.<br />

Auf einen Blick<br />

Zusammenarbeit mit K.E.R.N. e.V.<br />

Bereits im Oktober 1991 entstand der K.E.R.N. e.V. mit<br />

dem Ziel der verstärkten Kooperation innerhalb der Region<br />

zwischen Kiel, Eckernförde, Rendsburg und Neumünster.<br />

Die Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH arbeitet<br />

in diversen Bereichen mit K.E.R.N. zusammen. Aufgrund<br />

der politischen Entwicklungen ist die Zukunft dieses<br />

Zusammenschlusses ungewiss; jedoch ist die<br />

Wirtschaftsagentur nach wie vor bestrebt, die langjährigen<br />

Kontakte zum Wohl des Wirtschaftsstandortes<br />

Neumünster weiter zu nutzen.<br />

„Kräfte bündeln!“ Unter diesem Motto haben sich die vier<br />

Städte Kiel, Eckernförde, Rendsburg und Neumünster, deren<br />

Anfangsbuchstaben der Region ihren Namen geben, der Kreis<br />

Rendsburg-Eckernförde, die Industrie- und Handelskammer zu<br />

Kiel, die Unternehmensverbände Mittelholstein e.V. und Kiel<br />

e.V. sowie der Deutsche Gewerkschaftsbund – Region K.E.R.N.<br />

zur gemeinsamen Arbeit zusammen gefunden.<br />

Die Entwicklungsziele für die K.E.R.N.-Region mit ihren 600.000<br />

Einwohnern und der größten Konzentration an Wirtschaftskraft<br />

und Wissenschaft in Schleswig-Holstein sind heute noch genauso<br />

aktuell wie bei der Gründung im Oktober 1991:<br />

Intensivierung der Kooperation zwischen den Kommunen<br />

Förderung der technologischen Entwicklung der K.E.R.N.-<br />

Region<br />

Förderung der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen,<br />

Wissenschaft, Wirtschafts- und Arbeitnehmerorganisationen,<br />

Darstellung der Region nach innen und außen.<br />

Die Wirtschaftsagentur arbeitet in verschiedenen Zusammenhängen<br />

mit dem K.E.R.N. e.V. zusammen:<br />

Mitarbeit im Arbeitskreis „Flächenmanagement und Wirtschaftsförderung“<br />

Dienstleistungsvertrag für die Durchführung der lokalen<br />

Geschäftsstelle der „Regionalgeschäftsstelle zum Zukunftsprogramm<br />

Wirtschaft in der K.E.R.N.-Region“ (siehe Kapitel<br />

6.4)<br />

Organisation von gemeinsamen Auftritten auf Messen (siehe<br />

Kapitel 4)<br />

Zusammenarbeit im Bereich der Interreg-Projekte (siehe zum<br />

Beispiel Kapitel 7.5)<br />

Durch die politischen Beschlüsse in den Kreisen Plön und<br />

Rendsburg-Eckernförde sowie der Stadt Neumünster ist die<br />

Zukunft des K.E.R.N. e.V. ungewiss geworden. Unabhängig<br />

davon wird die Wirtschaftsagentur daran arbeiten, die gewachsenen<br />

Kooperationsbeziehungen zum Vorteil des Wirtschaftsstandortes<br />

Neumünster weiter zu nutzen.<br />

8.2 Zusammenarbeit mit der Metropolregion Hamburg<br />

Auf einen Blick<br />

Zusammenarbeit mit der Metropolregion<br />

Die Metropolregion Hamburg zählt mit zu den dynamischsten<br />

europäischen Wirtschaftszentren und ist<br />

neben Industrie und Handel geprägt durch moderne<br />

Dienstleistungen im Logistik-, Technologie- und Mediensektor.<br />

Neumünster sieht sich dabei zunehmend in einer<br />

Scharnierfunktion zwischen der Metropolregion Hamburg<br />

und der K.E.R.N.-Region. In enger Abstimmung mit<br />

der Stadt Neumünster arbeitet die Wirtschaftsagentur<br />

Neumünster GmbH daher bereits an diversen Themenfeldern<br />

mit, z.B. an der Errichtung eines Laserkompetenzzentrums<br />

ab 2008 in Neumünster. Weitere Kooperationsfelder<br />

sind in Arbeit bzw. Vorbereitung.<br />

Die wachsende Stadt Hamburg ist die bedeutendste Metropole<br />

im norddeutschen Raum. Die Metropolregion Hamburg zählt<br />

zu den dynamischsten europäischen Wirtschaftszentren: Moderne<br />

Dienstleistungen im Logistik-, Technologie- und Mediensektor<br />

prägen neben moderner Industrieproduktion und dem<br />

traditionellen Handel Hamburgs Wirtschaft. Hamburg versteht<br />

sich als wichtigstes Außenhandels- und Logistikzentrum Deutschlands<br />

sowie als Drehscheibe für den Handel zwischen<br />

Fernost und Europa, insbesondere Mittel- und Osteuropa.<br />

Die Neumünsteraner Wirtschaft hat schon immer wichtige Impulse<br />

aus der Metropolregion Hamburg erhalten. Als Scharnier<br />

zwischen der Metropolregion Hamburg und der K.E.R.N.-<br />

Region will Neumünster auch in Zukunft von der positiven Wirtschaftsentwicklung<br />

in der Metropolregion Hamburg profitieren.<br />

Neben der bewährten Zusammenarbeit mit K.E.R.N. ist Neumünster<br />

daher dabei, verstärkt Kooperationsbeziehungen mit<br />

Hamburg und der Metropolregion aufzubauen.<br />

39


Ein wichtiges Datum für die beginnende Kooperation war der<br />

Besuch des ersten Bürgermeisters der Freien und Hansestadt<br />

Hamburg, Ole von Beust, beim Oberbürgermeister der Stadt<br />

Neumünster, Hartmut Unterlehberg, im November 2005. Dort<br />

wurde eine Reihe von Themenfeldern für die Kooperation vereinbart.<br />

Die Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH arbeitet in enger<br />

Abstimmung mit der Stadt Neumünster an den verschiedenen<br />

Themenfeldern mit:<br />

Wachstumsinitiative Norderelbe<br />

Auf Initiative des Landrats des Kreises Pinneberg Herrn Dr.<br />

Grimme ist die Wachstumsinitiative Norderelbe als Verbund<br />

der nördlichen Kreise der Metropolregion Hamburg sowie<br />

der Städte Hamburg und Neumünster entstanden. Ziel der<br />

Initiative ist die Positionierung des Wirtschaftsraumes Norderelbe<br />

als starker Partner innerhalb einer prosperierenden internationalisierten<br />

Metropolregion Hamburg, die Entwicklung<br />

eines Wachstumskonzeptes zur Sicherung und Steigerung<br />

der Leistungsfähigkeit der Region durch Nutzung der vorhandenen<br />

Leistungspotenziale sowie eine Steigerung der<br />

regionalen Leistungsfähigkeit durch innovative Branchen,<br />

um neue Arbeitsplätze zu schaffen. Nach einer Analysephase,<br />

in der Schwerpunktbranchen und Themenfelder identifiziert<br />

wurden, wurden in Workshops mit Unternehmensvertretern<br />

diverse Schlüsselprojekte identifiziert. Schlüsselbranchen<br />

waren dabei die Luftfahrtindustrie, Life Science, Erneuerbare<br />

Energien, Maritime Wirtschaft und Internationales Handelstor<br />

(Handel und Logistik). Die Wachstumsinitiative Norderelbe<br />

wurde offiziell im Jahr 2007 beendet.<br />

Laserweiterbildungszentrum<br />

Einrichtung einer Weiterbildungseinrichtung und eines<br />

Kompetenzzentrums im Themenfeld Lasertechnologie<br />

Zusammenarbeit im Themenfeld Logistik<br />

Vermarktung von Gewerbeflächen für die Logistik, Zusammenarbeit<br />

mit der Logistik-Initiative Hamburg<br />

China Time Hamburg<br />

Beteiligung des Chinese Business Centers Neumünster an<br />

der Hamburger Veranstaltungsreihe zum Thema China und<br />

zukünftig auch im Kontext mit der touristischen Vermarktung<br />

der Metropolregion in China<br />

Kooperation mit den Wirtschaftsförderern der Metropolregion<br />

Hamburg<br />

Planung und Durchführung von Kooperationsansätzen und<br />

-projekten mit den Wirtschaftsförderungsgesellschaften der<br />

nördlichen Metropolregion Hamburg<br />

Weitere Kooperationsfelder in den Themenbereichen Standortmarketing,<br />

Technologiecluster, Großräumige Verantwortungsgemeinschaft<br />

Metropolregion Hamburg etc. sind in der Erarbeitung.<br />

40


9. Beteiligung an Aktivitäten in der Stadt Neumünster<br />

9.1 LOS – Lokales Kapital für soziale Zwecke in den<br />

Stadtteilen Böckler-Siedlung und Vicelinviertel<br />

Auf einen Blick<br />

LOS<br />

Die Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH beteiligt sich<br />

seit 2004 an diesem Programm des Europäischen Sozialfonds<br />

(ESF). Hier werden lokale Initiativen in besonderen<br />

städtischen Fördergebieten mit bis zu 10.000 Euro<br />

unterstützt. Aufgrund ihrer Kernaufgabe Existenzgründungsbetreuung<br />

berät die Wirtschaftsagentur vor allem<br />

Personen, die mit Hilfe von LOS-Mitteln ihre Existenzgründung<br />

unterstützen lassen möchten. Daneben fand<br />

2006 erstmals das „Praxiscamp“ statt – ein zweiwöchiger<br />

Ganztagsworkshop, in dem die Teilnehmenden ihre<br />

Geschäftsideen präsentieren und sich, von Experten<br />

unterschiedlicher Fachrichtungen begleitet, gegenseitig<br />

helfen, ihre Konzepte zu optimieren.<br />

LOS – „Lokales Kapital für soziale Zwecke“ wird aus dem Europäischen<br />

Sozialfonds (ESF) gefördert. Mit dem Programm des<br />

Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend<br />

(BMFSFJ) ist seit 2003 und noch bis zum Jahr 2008 eine Förderung<br />

von Mikroprojekten in den Fördergebieten aus der Bund-<br />

Länder-Vereinbarung „Die Soziale Stadt“ bzw. der komplementären<br />

Programmplattform „Entwicklung und Chancen junger<br />

Menschen in sozialen Brennpunkten (E & C)“, möglich. Solche<br />

Fördergebiete in Neumünster sind die Böcklersiedlung und das<br />

Vicelinviertel.<br />

Die Wirtschaftsagentur Neumünster ist seither durch den<br />

Geschäftsführer im örtlichen Bewilligungsausschuss für Projekte<br />

mit Sitz und Stimme vertreten. Die Wirtschaftsagentur<br />

Neumünster unterstützt und berät LOS-Existenzgründungsvorhaben,<br />

also z.B. Existenzgründerinnen und -gründer, die<br />

mit Hilfe von LOS-Mitteln ihre wirtschaftliche Selbstständigkeit<br />

starten. Die Wirtschaftsagentur wird von allen beteiligten<br />

Partnern seither als Kompetenzzentrum genutzt, erfreulicherweise<br />

inzwischen längst über den LOS-Zusammenhang hinaus.<br />

Standen in Förderperiode 2 und 3 vor allem Einzelexistenzgründungen<br />

im Mittelpunkt, wurde in der zurückliegenden<br />

vierten Förderperiode ein Praxiscamp für Existenzgründer mit<br />

LOS-Mitteln erprobt. Grundidee war, das notwendige Existenzgründungswissen<br />

kompakt und interaktiv zu vermitteln und<br />

den beteiligten Damen und Herren die Möglichkeit zu geben,<br />

sich für einen bestimmten Zeitraum ganz auf ihre Existenzgründung<br />

zu konzentrieren. Das Praxiscamp war ein zweiwöchiger<br />

Ganztagsworkshop, in dem auch viele Experten<br />

unterschiedlicher Fachrichtungen referiert haben. In einzelnen<br />

Modulen wurden spezifische Themenschwerpunkte gemeinsam<br />

erarbeitet. Jeder Teilnehmer entwickelt hierbei seine eigenen<br />

Geschäftsideen weiter und ist Teil eines Ganzen, das deutlich<br />

mehr ist als die Summe der einzelnen Existenzgründer.<br />

Trotzdem geriet auch in dieser Förderperiode das Einzelvorhaben<br />

nicht aus dem Blick. So ist in der Böcklersiedlung z.B. die<br />

Übernahme eines Friseurgeschäfts und die Etablierung eines<br />

Eisladens mit LOS-Mitteln unterstützt worden, im Vicelinviertel<br />

hat ein vormaliger Empfänger von Arbeitslosengeld 2 ein<br />

„Brötcheneck“ genanntes Ladengeschäft LOS-unterstützt eröffnen<br />

können.<br />

Die Förderperiode 2007 / 2008 hat bereits begonnen. Erste Projektideen<br />

sind bereits vorhanden.<br />

Mit LOS sollen soziale und beschäftigungswirksame Potenziale<br />

vor Ort aktiviert werden, die durch zentrale Programme wie die<br />

Regelförderung des Europäischen Sozialfonds nicht erreicht<br />

werden. Mit Mikroprojekten von bis zu 10.000 Euro werden<br />

lokale Initiativen angeregt und unterstützt. Die Mittel müssen<br />

nicht kofinanziert werden. Die bundesweite Steuerung wurde<br />

der Regiestelle LOS übertragen, die Umsetzung erfolgt dezentral<br />

durch die Lokalen Koordinierungsstellen der Gebietskörperschaften,<br />

die durch einen Konzeptwettbewerb ausgewählt<br />

wurden.<br />

Die Stadt Neumünster nimmt an der nunmehr fünften LOS-<br />

Förderperiode teil. Erstmalig wurde an der zweiten Förderperiode<br />

teilgenommen.<br />

9.2 Schwanen-Parade<br />

Im Jahr 2005 feierte Neumünster erstmalig ein besonderes<br />

Event: die Stadt Neumünster und der Einzelhandelsverband<br />

Nord-Ost e.V. organisierten zusammen mit der Agentur urban<br />

art aus dem niedersächsischen Winsen die Schwanen-Parade.<br />

Rund drei Dutzend Firmen beteiligen sich als Sponsoren – so<br />

auch die Wirtschaftsagentur Neumünster. Gemeinsam mit<br />

Betrieben des Produktionsnetzwerkes entstand die Idee, den<br />

zwei Meter langen und anderthalb Meter hohen Kunststoffrohling<br />

ganz besonders zu gestalten – mit einer ausgefallenen<br />

technischen Konstruktion: der Schwan wurde auf einer fahrbaren<br />

Edelstahlkonstruktion verankert, auf der Namensschilder<br />

der Produktionsnetzwerk-Betriebe befestigt sind.<br />

41


Auf einen Blick<br />

Schwanenparade<br />

Zirka 30 Betriebe beteiligten sich an diesem Stadtmarketingevent<br />

im Sommer 2005 – so auch die Wirtschaftsagentur<br />

Neumünster. Zusammen mit den Unternehmen<br />

des Produktionsnetzwerkes wurde mit Unterstützung<br />

eines Neumünsteraner Künstlers aus dem Schwanen-<br />

Kunststoffrohling eine originell gestaltete Skulptur mit<br />

Produkten, die in den PNW-Betrieben angefertigt werden.<br />

Dieser „Metall-Michel“ kann auch heute noch im<br />

<strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> bewundert werden. Außerdem hat „Metall-<br />

Michel“ schon als visuelle Attraktion auf der Messe<br />

„NorTec“ in Hamburg potenzielle Kunden auf den<br />

Wirtschaftstandort Neumünster aufmerksam gemacht.<br />

Diese Verkleidung der Skulptur stellte somit eine echte Gemeinschaftsarbeit<br />

des Netzwerkes dar; insbesondere die Firmen<br />

Deutsche Bahn AG, Ferrus GmbH, Nutech GmbH und Nordalu<br />

Wernal GmbH stellten dem Projekt Know-how, Material und<br />

viele Arbeitsstunden zur Verfügung.<br />

hohen Wiedererkennungswert. Noch vor dem offiziellen Startschuss<br />

der Schwanenparade Ende Mai lud die Wirtschaftsagentur<br />

die Betriebe des Produktionsnetzwerkes sowie die<br />

Mieter des <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> zu einer Präsentation des Kunstwerks ein,<br />

und auch die Lokalpresse widmete der Enthüllung und Taufe<br />

von „Metall-Michel“ einen großen Artikel.<br />

Da er nicht nur im Rahmen des Schwanen-Events im Jahr 2005,<br />

sondern auch darüber hinaus ein Symbol für die gute Zusammenarbeit<br />

im Netzwerk sein soll, kann „Metall-Michel“ immer<br />

mal wieder seinen festen Standort im <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> verlassen, um bei<br />

Betrieben des Produktionsnetzwerkes oder auch auf Messen<br />

dabei zu sein. So war der PNW-Schwan z.B. auch „Gast“ auf<br />

der Metallfachmesse „NorTec“ in Hamburg Anfang 2006. Von<br />

„Ausflügen“ dieser Art abgesehen, kann „Metall-Michel“ zu<br />

den üblichen Öffnungszeiten im <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> bewundert werden.<br />

Die Wirtschaftsagentur hat sich somit – mit tatkräftiger Unterstützung<br />

des Produktionsnetzwerkes Neumünster – aktiv in die<br />

Organisation einer Stadtmarketing-Aktion eingebracht, die<br />

Neumünster für Gäste und Besucher aus dem Umland noch<br />

attraktiver macht. Weitere Schwan-Aktivitäten, z.B. ein Rätsel,<br />

schlossen sich der Parade an.<br />

9.3 Lokales Bündnis für Familie<br />

Auf einen Blick<br />

Lokales Bündnis für Familie<br />

Januar 2006: Gründung des „Lokalen Bündnis für<br />

Familie“ in Neumünster<br />

Frühjahr 2006: Fragebogenaktion zum Thema „Familienorientierter<br />

Betrieb“ unter Beteiligung von 26<br />

Unternehmen aus Neumünster<br />

Juni bis November 2006: Vorstellung von 9 Betrieben<br />

und ihren familienfreundlichen Maßnahmen in einer<br />

Artikelserie des „Holsteinischen Courier“<br />

Januar 2007: Erster Geburtstag des Lokalen Bündnisses<br />

und Auszeichnung aller beteiligten Betriebe der Fragebogenaktion<br />

In Vorbereitung: Angebot einer flexiblen Kinderbetreuung<br />

für Mitarbeiter/innen Neumünsteraner Betriebe<br />

Für die Gestaltung des Schwanes selbst konnte der Neumünsteraner<br />

Künstler Andreas Templin gewonnen werden. Auf Anregung<br />

des Produktionsnetzwerkes bemalte er den Rohling mit<br />

Produkten, die den 27 Betrieben des Netzwerkes entstammen<br />

– vorwiegend in blauen und grauen Farbtönen. So wurde aus<br />

dem Rohling „Metall-Michel“ ein originelles Unikat mit einem<br />

Um auf lokaler Ebene konkrete Verbesserungen für Familie<br />

anzustoßen, hat das Bundesfamilienministerium Anfang 2004<br />

die Initiative Lokale Bündnisse für Familie gestartet. Mit dem<br />

Ziel, sich vor Ort durch gemeinsame Projekte für die Belange<br />

von Familien einzusetzen, greifen die Lokalen Bündnisse<br />

Themen auf wie Vereinbarkeit und Familie und Beruf, Kinderbetreuung<br />

und Versorgung Pflegebedürftiger, Bildung und<br />

Erziehung sowie Rollenverteilung von Vätern und Müttern.<br />

42


geringen finanziellen Aufwand machbar sind, es muss und kann<br />

ja nicht immer ein Betriebskindergarten errichtet werden. Viele<br />

Betriebe spüren bereits, dass es zunehmend schwieriger wird,<br />

geeignetes Personal überhaupt zu finden und dann auch im<br />

Unternehmen halten zu können. Der Wirtschaftsagentur sind<br />

ebenfalls viele Unternehmen bekannt, für die Familienfreundlichkeit<br />

nicht nur eine Imagefrage ist, sondern letztendlich<br />

mitentscheidend für den unternehmerischen Erfolg.<br />

Auftaktveranstaltung am 17. Januar 2006: Unterzeichnung<br />

zum Bündnisbeitritt durch Stadtrat Herrn Humpe-Waßmuth<br />

und Ministerin Dr. Gitta Trauernicht<br />

Die Lokalen Bündnisse arbeiten dabei mit der Landes- und<br />

Kommunalpolitik, Unternehmen, Verbänden, Kirchen, freien<br />

Wohlfahrtsträgern und Elterninitiativen zusammen. Sie sind<br />

innovative Ideenschmieden und ergebnisorientierte Projektgemeinschaften,<br />

in denen konkrete Vereinbarungen formuliert<br />

und gemeinsam in die Praxis umgesetzt werden.<br />

Um diese Tatsache der Öffentlichkeit wie auch anderen<br />

Betrieben zu vermitteln, initiierte das Lokale Bündnis eine<br />

Medienpartnerschaft mit dem „Holsteinischen Courier“. Dort<br />

wurden in lockerer Folge insgesamt neun Unternehmen vorgestellt,<br />

die in irgendeiner Art familienfreundliche Aktivitäten in<br />

ihrem Betrieb umsetzen. Eine Arbeitsgruppe unter Beteiligung<br />

der Wirtschaftsagentur hatte vorab einen Fragebogen entwickelt,<br />

der mit Unterstützung des Unternehmensverbandes<br />

Mittelholstein an über 350 Betriebe versendet worden war.<br />

Zirka 30 Unternehmen, darunter 26 aus dem Stadtgebiet<br />

Neumünster, haben geantwortet und den Fragebogen ausgefüllt.<br />

Die Berichterstattung verdeutlichte sehr anschaulich, dass<br />

zahlreiche Unternehmen bereits familienorientiert denken und<br />

handeln – vorausgesetzt, dass wie beim Lokalen Bündnis der<br />

Begriff „Familienfreundlichkeit“ niedrigschwellig definiert ist.<br />

Daher hatten sich an der Fragebogenaktion Betriebe unabhängig<br />

von Größe und Branche beteiligt.<br />

Seit Beginn der Initiative 2004 haben sich bundesweit über<br />

400 Lokale Bündnisse für Familie gegründet. Mittlerweile leben<br />

bundesweit über 40 Millionen Menschen in den Einzugsbereichen<br />

der Lokalen Bündnisse für Familie. Auch in Neumünster<br />

gibt es seit Anfang 2006 so ein Bündnis – mit dem<br />

erklärten Ziel, die Situation der hier lebenden Familien (noch)<br />

weiter in den politischen und gesellschaftlichen Blickpunkt zu<br />

rücken: Neumünster soll die Voraussetzungen dafür bieten,<br />

dass sich Kinder, Eltern und Großeltern wohl fühlen können.<br />

An der Gründungsveranstaltung am 17. Januar 2006 nahmen<br />

über 50 Personen aus Politik, Verwaltung, Medien, Verbänden<br />

und Vereinen sowie Träger von Einrichtungen teil. Erster Schwerpunkt<br />

der Bündnisarbeit war das Thema „Familie und Beruf“,<br />

insbesondere die Förderung ihrer besseren Vereinbarkeit.<br />

Daher lud die Lenkungsgruppe des Lokalen Bündnisses im März<br />

2006 Personalverantwortliche aus Neumünsteraner Firmen sowie<br />

die Wirtschaftsagentur ein, um familienfreundliche Maßnahmen<br />

zu entwickeln und umzusetzen. Vertreter von größeren<br />

Firmen betonten, dass solche Aktivitäten schon mit einem relativ<br />

Ebenfalls im Sommer 2006 hat sich das Lokale Bündnis in<br />

Neumünster ein Logo gegeben: unter Vermittlung der Wirtschaftsagentur<br />

schlug eine in Neumünster ansässige Werbeagentur<br />

der Lenkungsgruppe zwei Entwürfe vor, von denen<br />

einer die Beteiligten schnell überzeugte. Seit nunmehr einem<br />

Jahr steht und wirbt das Logo bereits für die „Familienstadt<br />

Neumünster“.<br />

Am 17. Januar 2007 feierte das Bündnis seinen ersten Geburtstag<br />

– und Geschenke gab es für die aktiven Partner: Stadtvizepräsidentin<br />

Sabine Krebs und Stadtrat Günter Humpe-Waßmuth<br />

von der Lenkungsgruppe verteilten Plaketten und Urkunden an<br />

alle 26 Neumünsteraner Betriebe, die im Jahr 2006 bereitwillig<br />

Auskunft über ihre Bemühungen für (noch) mehr Familienfreundlichkeit<br />

gegeben hatten. Die Wirtschaftsagentur erstellte<br />

für diesen Anlass eine PowerPoint-Präsentation, die mit Unterstützung<br />

der Stadt Neumünster und des „Holsteinischen<br />

Courier“ realisiert wurde und die Vielfalt der Maßnahmen darstellte,<br />

mit denen die Betriebe das Thema Familienfreundlichkeit<br />

umsetzen – von Teilzeit- über Telearbeit, flexible Arbeitszeitmodelle<br />

bis hin zum Betriebskindergarten reicht das Spektrum.<br />

43


Das wohl wichtigste Investitionsvorhaben in Neumünster ist<br />

der geplante Bau eines Designer Outlet Center im Süden der<br />

Stadt Neumünster, welches durch ein Betreiberkonsortium der<br />

Firmen Michel Bau und McArthur Glen betrieben werden soll.<br />

Dieses Vorhaben birgt enorme Chancen für den Wirtschaftsstandort<br />

Neumünster. Allerdings werden sich die erwarteten<br />

Synergie-Effekte nicht in jedem Fall von allein einstellen, sondern<br />

müssen erst erarbeitet werden.<br />

Gut gelaunt: Preisträger und Mitglieder der Lenkungsgruppe<br />

präsentierten nach dem Empfang die Auszeichnungen.<br />

(Foto: Bluhm/Holsteinischer Courier)<br />

Vor diesem Hintergrund hat sich eine Gruppe von Akteuren<br />

aus Politik, Verwaltung und privater Wirtschaft zusammengeschlossen,<br />

um Maßnahmen für die Steigerung der Attraktivität<br />

der Innenstadt zu erarbeiten. Themenblöcke, die derzeit<br />

diskutiert werden, sind z.B. die verkehrliche Erreichbarkeit der<br />

Innenstadt, Parken, Stadtverschönerung oder die Einrichtung<br />

eines Citymanagements.<br />

Der Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur hat die Moderatorenfunktion<br />

im Aktionsbündnis Innenstadt übernommen.<br />

Doch damit nicht genug: im Oktober 2006 trafen sich ein<br />

Dutzend Betriebe im <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong>, um sich das Konzept „Company<br />

Kids“ der Firma pme-Familienservice vorstellen zu lassen. Es ermöglicht<br />

den Unternehmen, für ihre Mitarbeiter/innen eine<br />

flexible und qualitativ hochwertige Kinderbetreuung bereit zu<br />

stellen – sofern nicht nur Notfallbetreuungsplätze benötigt<br />

werden, sondern auch Plätze für eine Regelbetreuung. Um<br />

diese Frage zu klären, fand im Februar 2007 ein weiteres<br />

Treffen einer Handvoll von Betrieben statt. Da sich herausstellte,<br />

dass zurzeit noch nicht ausreichend Regelbetreuungsplätze<br />

benötigt werden, um das Konzept „Company Kids“ realisieren<br />

zu können, prüft die Stadt Neumünster Möglichkeiten, mit<br />

städtischen Kitas und Tagesmüttern ein Angebot zu erstellen,<br />

das den Betrieben und ihren Mitarbeiter/innen etwas flexiblere<br />

Betreuungs- und damit Arbeitszeiten ermöglicht. Dieses Angebot<br />

für die Betriebe soll 2008 realisiert werden.<br />

9.4 Aktionsbündnis Innenstadt<br />

Auf einen Blick<br />

Aktionsbündnis Innenstadt<br />

Vor dem Hintergrund der DOC-Ansiedlung hat sich eine<br />

Gruppe von Akteuren aus Politik, Verwaltung und privater<br />

Wirtschaft zusammengeschlossen, um Maßnahmen<br />

für die Steigerung der Attraktivität der Innenstadt zu<br />

erarbeiten. Themenblöcke, die derzeit diskutiert werden,<br />

sind z.B. die verkehrliche Erreichbarkeit der Innenstadt,<br />

Parken, Stadtverschönerung oder die Einrichtung eines<br />

Citymanagements.<br />

44


10. Gremienarbeit<br />

Auf einen Blick<br />

Gremienarbeit<br />

Die Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH arbeitet eng<br />

mit verschiedenen Fachbereichen und Fachdiensten der<br />

Stadt Neumünster zusammen. Darüber hinaus ist sie<br />

tätig in der K.E.R.N.-Region, in der Arbeitsgemeinschaft<br />

der Technologiezentren Schleswig-Holstein, im Deutschen<br />

Verband der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaften<br />

und in den wichtigen Vereinen und<br />

Verbänden der Neumünsteraner Wirtschaft.<br />

Die Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH ist eng verzahnt<br />

mit den verschiedenen Fachbereichen und Fachdiensten der<br />

Stadtverwaltung. So nimmt der Geschäftsführer etwa als Gast<br />

an den wöchentlichen Sitzungen des Stadtvorstandes teil. In<br />

der Koordinierungsrunde Wirtschaft (mit dem Oberbürgermeister,<br />

dem Ersten Stadtrat und den Fachbereichsleitern IV<br />

und VI) werden regelmäßig wichtige Fragen des Wirtschaftsstandortes<br />

abgestimmt. Eine besonders enge Abstimmung<br />

findet auch mit dem Fachbereich VI „Zukunftsaufgaben und<br />

Stadtentwicklung“ statt. Daneben gibt es eine Vielzahl von<br />

projekt- oder themenorientierten, regelmäßigen und unregelmäßigen<br />

Arbeitsgremien.<br />

Neben dieser engen Einbindung in die Arbeitszusammenhänge<br />

der Stadt Neumünster dient die Mitwirkung der Wirtschaftsagentur<br />

in lokalen, regionalen und überregionalen Gremien<br />

dem Erfahrungsaustausch und der Anbahnung von Kontakten,<br />

die zu Kooperationen führen können. Ähnliche Wirkung hat<br />

die Mitarbeit in Vereinen und Verbänden.<br />

In folgenden Gremien wirkt die Wirtschaftsagentur Neumünster<br />

GmbH außerdem zurzeit mit:<br />

Nordzentren – Arbeitsgemeinschaft der Technologiezentren<br />

Schleswig-Holstein<br />

K.E.R.N. e.V. – Arbeitskreis Flächenmanagement und Wirtschaftsförderung<br />

In folgenden Vereinen und Verbänden ist die Wirtschaftsagentur<br />

Neumünster GmbH bzw. ihr Geschäftsführer zurzeit aktiv:<br />

BDS – Basis der Selbstständigen Neumünster e.V.<br />

DVWE – Deutscher Verband der Wirtschaftsförderungs- und<br />

Entwicklungsgesellschaften e.V.<br />

IHK zu Kiel<br />

M.I.N. – Marketinginitiative Neumünster<br />

Unternehmensverband Mittelholstein e.V.<br />

Wirtschaftsjunioren Neumünster e.V.<br />

45


11. Kontaktdaten<br />

Postanschrift<br />

Weitere Kontaktdaten<br />

Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH<br />

Memellandstraße 2<br />

24537 Neumünster<br />

Fax <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> 04321 6900 111<br />

Fax itn 04321 306 295<br />

Logistik- und Innovationszentrum Neumünster <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong><br />

Memellandstraße 2<br />

24537 Neumünster<br />

Internet<br />

www.wa-nms.de<br />

www.neumuenster.com<br />

Innovations- und Technologiezentrum Neumünster itn<br />

Ilsahl 5<br />

24536 Neumünster<br />

www.cbc-sh.de<br />

Ansprechpartner<br />

Zentrale Telefon 04321 6900 100<br />

E-Mail info@wa-nms.de<br />

Dr. Olaf Tauras Telefon 04321 6900 100<br />

E-Mail olaf.tauras@wa-nms.de<br />

Heino Bubach-Bernhardt Telefon 04321 6900 104<br />

E-Mail heino.bubach-bernhardt@wa-nms.de<br />

Julia Cremasco Telefon 04321 6900 100<br />

E-Mail julia.cremasco@wa-nms.de<br />

Sabine Desor Telefon 04321 6900 106<br />

E-Mail sabine.desor@wa-nms.de<br />

Daniel Harder Telefon 04321 6900 205<br />

E-Mail daniel.harder@wa-nms.de<br />

Olaf Kittel Telefon 04321 6900 103<br />

E-Mail olaf.kittel@wa-nms.de<br />

Evelin Kolzer Telefon 04321 6900 102<br />

E-Mail evelin.kolzer@wa-nms.de<br />

Marc Lindemann Telefon 04321 6900 108<br />

E-Mail marc.lindemann@wa-nms.de<br />

Ute Nolte Telefon 04321 6900 107<br />

E-Mail ute.nolte@wa-nms.de<br />

Norbert Pöllmann Telefon 04321 306 210<br />

E-Mail norbert.poellmann@wa-nms.de<br />

Marianne Tok Telefon 04321 306 0<br />

E-Mail marianne.tok@wa-nms.de<br />

Karen Tzschöckel Telefon 04321 6900 105<br />

E-Mail karen.tzschoeckel@wa-nms.de<br />

46


48<br />

Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH<br />

Memellandstraße 2 · 24537 Neumünster · Telefon 04321 6900 100 · Telefax 04321 6900 111 · E-Mail info@wa-nms.de

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