Fast forward - LOG-IN
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<strong>Fast</strong> <strong>forward</strong><br />
Bericht über die Aktivitäten der Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH<br />
in den Jahren 2002 bis 2007 (Stand: September 2007)
Inhaltsverzeichnis<br />
1. Aufgaben und Ziele der<br />
Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH 5<br />
2. Das Team der Wirtschaftsagentur Neumünster 7<br />
3. Die Technologiezentren 9<br />
3.1 Logistik- und Innovationszentrum Neumünster<br />
<strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> und <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> technologiepark 9<br />
3.2 Innovations- und Technologiezentrum<br />
Neumünster itn<br />
1<br />
3.3 Chinese Business Center Schleswig-Holstein 12<br />
4. Unternehmensansiedlungen und<br />
Ansiedlungsmanagement 15<br />
5. Existenzgründungsbetreuung 19<br />
6. Laufende Projekte 23<br />
6.1 Produktionsnetzwerk Neumünster 23<br />
6.2 Betriebliche Weiterbildung im Netzwerk/<br />
Personalentwicklung 24<br />
6.3 Ausbildung und Qualifizierung im Verbund 26<br />
6.4 Geschäftsstelle Regionalprogramm 2000/<br />
Geschäftsstelle Zukunftsprogramm Wirtschaft 30<br />
6.5 eBusCo.net – eBusiness in<br />
Unternehmensnetzwerken<br />
1<br />
6.6 LaserZentrum Nord 2<br />
7. Abgeschlossene Projekte 33<br />
7.1 Gewerbegebietsmanagement 3<br />
7.2 Regionalmanagement 4<br />
7.3 Schienengüterverkehr 4<br />
7.4 Leitmetall 5<br />
7.5 TecPro-Net „Dänisch-Deutsches Technologieund<br />
Produktionsnetzwerk“<br />
6<br />
8. Zusammenarbeit mit K.E.R.N. e.V. und<br />
Metropolregion Hamburg 39<br />
8.1 Zusammenarbeit mit K.E.R.N. e.V. 9<br />
8.2 Zusammenarbeit mit der Metropolregion Hamburg 39<br />
9. Beteiligung an Aktivitäten in der<br />
Stadt Neumünster 41<br />
9.1 LOS – Lokales Kapital für soziale Zwecke in den<br />
Stadtteilen Böckler-Siedlung und Vicelinviertel 41<br />
9.2 Schwanen-Parade 41<br />
9.3 Lokales Bündnis für Familie 42<br />
9.4 Aktionsbündnis Innenstadt 44<br />
10. Gremienarbeit 45<br />
11. Kontaktdaten 46<br />
Auf einen Blick<br />
Dieser Bericht stellt ausführlich die Aktivitäten der Wirtschaftsagentur<br />
Neumünster GmbH in den letzten fünf<br />
Jahren dar. Zum schnelleren Überblick sind am Beginn<br />
der Kapitel kurze Zusammenfassungen unter dem Titel<br />
„Auf einen Blick“ eingefügt.
Einleitung<br />
Mehr als fünf Jahre sind vergangen,<br />
seitdem die formelle Gründung der Wirtschaftsagentur<br />
Neumünster GmbH im<br />
Februar 2002 stattgefunden hat. Es ist<br />
Zeit für eine Zwischenbilanz der Arbeit<br />
der Wirtschaftsagentur, die wir mit<br />
diesem Bericht vorlegen möchten: Eine<br />
sorgfältige und kritische Beurteilung ist<br />
angezeigt. Wir stellen uns dieser gern.<br />
Deshalb bietet der Bericht eine Grundlage<br />
für die Beantwortung der Fragen<br />
nach Effektivität und Effizienz der Arbeit<br />
der Wirtschaftsagentur. Diese wiederum sollte auch die Basis<br />
für eine Entscheidung über finanzielle Zuwendungen an die<br />
Wirtschaftsagentur im Rahmen des Haushalts der Stadt Neumünster<br />
sein, eine Entscheidung, die die Ratsversammlung der<br />
Stadt zu treffen hat und die notwendigerweise natürlich auch<br />
die Zwänge der Haushaltskonsolidierung mit berücksichtigen<br />
muss.<br />
Die Wirtschaftsagentur Neumünster hat von Anfang an die<br />
Philosophie verfolgt, ein möglichst breites Dienstleistungsspektrum<br />
für den Wirtschaftsstandort Neumünster, für Existenzgründungen,<br />
bestehende Unternehmen, für Politik und Verwaltung<br />
anzubieten. Dazu gehört auch die Entwicklung von<br />
Projekten, oft in Kooperation mit regionalen Kooperationspartnern.<br />
Ganz getreu dem ersten Werbeslogan der Wirtschaftsagentur<br />
„<strong>Fast</strong> Forward“ dienen alle Aktivitäten dem Ziel, Neumünster<br />
voranzubringen. Diese Funktion will die Wirtschaftsagentur<br />
auch in Zukunft wahrnehmen.<br />
Dr. Olaf Tauras<br />
Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH<br />
im September 2007
1. Aufgaben und Ziele der Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH<br />
Auf einen Blick<br />
Aufgaben und Ziele<br />
der Wirtschaftsagentur Neumünster<br />
Die Wirtschaftsagentur versteht sich seit ihrer Gründung<br />
im Jahr 2002 als umfassender Dienstleister für Wirtschaft,<br />
Politik und Verwaltung für alle Fragen des Wirtschaftsstandortes<br />
Neumünster. Neben den Basisaufgaben, wie<br />
vor allem der Unternehmensakquisition, dem Ansiedlungsmanagement<br />
und dem Management der Technologiezentren<br />
<strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong>, itn und Chinese Business Center, widmet<br />
sich die Wirtschaftsagentur auch Serviceaufgaben wie der<br />
Existenzgründungsbetreuung, dem Management von Kooperationsverbünden<br />
in der Wirtschaft wie auch allgemein<br />
dem Management von Projekten der Wirtschaftsförderung.<br />
Außerdem wirkt die Wirtschaftsagentur bei<br />
der Konzeptentwicklung und bei Maßnahmen zum<br />
Marketing des Wirtschaftsstandortes Neumünster mit.<br />
All diese Aufgaben werden in enger Zusammenarbeit<br />
mit der Stadtverwaltung sowie in Abstimmung mit den<br />
politischen Gremien der Stadt Neumünster durchgeführt.<br />
Klassischerweise war die Aufgabe von Wirtschaftsförderung,<br />
neue bestehende Unternehmen an einem Standort anzusiedeln.<br />
Dies wurde im Wesentlichen durch den Verkauf kommunaler<br />
Gewerbeflächen erreicht. Diese Strategie der Wirtschaftsförderung<br />
wurde auch in Neumünster bis in die neunziger<br />
Jahre des letzten Jahrhunderts erfolgreich angewendet. Der<br />
durch die deutsche Wiedervereinigung und die Globalisierung<br />
verursachte Strukturwandel führte danach in ganz Westdeutschland<br />
zu einer erheblichen Senkung von Neuansiedlungen.<br />
Aus diesem Grunde bestand die Notwendigkeit, bei Gründung<br />
der Wirtschaftsagentur Neumünster im Jahr 2002 von vorneherein<br />
eine weitaus breitere Ausrichtung zu wählen. Der Grundgedanke<br />
moderner Wirtschaftsförderung besteht darin, dass<br />
sich eine Wirtschaftsförderungsgesellschaft als Dienstleister für<br />
Wirtschaft, Politik und Verwaltung um alle Belange eines Wirtschaftsstandortes<br />
kümmern muss. Im Fokus stehen dabei sowohl<br />
neue Unternehmen (durch Neuansiedlungen und Existenzgründungen)<br />
als auch die am Standort erfolgreich<br />
arbeitenden bestehenden Unternehmen. Darüber hinaus müssen<br />
neue Themen zur Entwicklung des Wirtschaftsstandortes<br />
ausgearbeitet werden. Dies geschieht üblicherweise in<br />
Projekten.<br />
Daraus leitet sich ein Aufgabenspektrum ab, das sich im<br />
Wesentlichen aus drei Aufgabenkomplexen zusammensetzt:<br />
Basisaufgaben (d.h. Aufgaben, die zur unverzichtbaren<br />
Infrastruktur eines Wirtschaftsstandortes und damit zu den<br />
Standardaufgaben einer Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
gehören): Das sind insbesondere das Ansiedlungsmanagement,<br />
die Entwicklung und Vermarktung von Gewerbe- und<br />
Industrieflächen, die Zurverfügungstellung von guten Wachstumsbedingungen<br />
für Existenzgründer und junge Unternehmen<br />
durch Technologiezentren sowie die Unterstützung<br />
der Wirtschaft bei Problemen in der Kommunikation mit den<br />
Behörden.<br />
Service (d.h. zusätzliche Dienstleistungen für die Wirtschaft<br />
in Neumünster): Dazu gehören insbesondere Existenzgründungsbetreuung,<br />
die Fördermittelberatung und -akquisition,<br />
das Management von Kooperationsverbünden in der Wirtschaft<br />
(Cluster- und Kooperationsmanagement) und das allgemeine<br />
Management von Projekten der Wirtschaftsförderung.<br />
Marketing: Mitwirkung bei der Konzeptentwicklung und<br />
bei Maßnahmen zum Marketing des Wirtschaftsstandortes<br />
Neumünster, insbesondere Vertretung Neumünsters auf<br />
Messen und anderen Veranstaltungen.<br />
Folgende Einzelaufgaben lassen sich daraus ableiten:<br />
Management der Technologiezentren <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> an der Memellandstraße<br />
sowie des Chinese Business Centers Schleswig-<br />
Holstein und des itn am Ilsahl<br />
Akquisition und umfassende Betreuung von Unternehmensansiedlungen<br />
in Neumünster<br />
Förderung und Betreuung von Existenzgründungen<br />
Bestandspflege für die heimische Wirtschaft (Ansprechpartner<br />
und „Kümmerer“ für die heimischen Unternehmen)<br />
Schaffung und Betreuung von unternehmensbezogenen<br />
Netzwerken (z.B. Produktionsnetzwerk Neumünster)<br />
Standortmarketing für den Wirtschaftsstandort Neumünster,<br />
Durchführung von bzw. Beteiligung an Messen und Ausstellungen<br />
Einrichtung von Arbeitskreisen mit Unternehmen, Durchführung<br />
von Workshops und Fortbildungsveranstaltungen<br />
Vermarktung von Gewerbe- und Industriegrundstücken im<br />
Rahmen besonderer Vereinbarungen mit der Stadtverwaltung<br />
Fördermittelakquisition im Rahmen einzelbetrieblicher Investitionsförderung<br />
Flächen- und Standortentwicklung für Unternehmen einschließlich<br />
Revitalisierung von Gewerbe- und Industrieflächen<br />
und ggf. Konversionsflächen aufgrund besonderer Vereinbarungen<br />
Entwicklung und Umsetzung von Projekten zur Wirtschaftsförderung
Die Aufgaben der Wirtschaftsagentur Neumünster<br />
itn<br />
CBC<br />
Unternehmensaquisition<br />
Existenzgründungsbetreuung<br />
<strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong><br />
Technologiezentren<br />
Wirtschaftsstandort<br />
Neumünster<br />
Bestandspflege<br />
Projekte der<br />
Wirtschaftsförderung<br />
Regionalgeschäftsstelle<br />
ZPW<br />
Aktive Werbung<br />
(Messen)<br />
E-Business<br />
Betreuung von<br />
ansiedlungsinteressierten<br />
Firmen<br />
Ausbildung im<br />
Verbund<br />
Weiterbildung<br />
im Netzwerk<br />
Die Aufgaben werden in enger Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung<br />
sowie in Abstimmung mit den politischen Gremien<br />
der Stadt Neumünster durchgeführt. Ein Strategiepapier, das<br />
der Fachbereich VI der Stadtverwaltung Neumünster sowie die<br />
Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH gemeinsam erarbeitet<br />
haben, regelt die Aufgabenwahrnehmung im Themenfeld<br />
Wirtschaftsförderung. In kooperativer Weise arbeiten besonders<br />
der Fachbereich VI und die Wirtschaftsagentur bei dessen<br />
Umsetzung eng zusammen.<br />
Aus Mitarbeitern beider Institutionen wurde ein „Kompetenzteam<br />
Wirtschaft“ gebildet, das die Ideen- und Strategieentwicklung<br />
für eine zukunftsorientierte Wirtschaftsförderung<br />
– einschließlich deren Umsetzung – gemeinsam verfolgt. Innerhalb<br />
dieses Kompetenzteams verantworten der Oberbürgermeister<br />
und die Verwaltung die grundsätzliche Steuerung des<br />
Aufgabenfeldes Wirtschaftsförderung in Bezug auf die Definition<br />
des Gesamtrahmens, die Abstimmung mit der Selbstverwaltung,<br />
das Verhältnis und der Stellenwert zu anderen<br />
kommunalen Aufgabenbereichen sowie die Einbindung der<br />
Wirtschaftsförderung in den Gesamtrahmen der Stadtentwicklung<br />
für Neumünster (strategische Wirtschaftsförderung). Die<br />
Aufgabenschwerpunkte der Wirtschaftsagentur liegen in der<br />
Aufgabenumsetzung als kompetenter Dienstleister (operative<br />
Wirtschaftsförderung).<br />
In diversen projekt- und themenorientierten Arbeitsgruppen<br />
wird die operative Arbeit umgesetzt. Die Koordinierungsrunde<br />
Wirtschaft aus Oberbürgermeister, Erstem Stadtrat, den Fachbereichsleitern<br />
IV und VI sowie dem Leiter der Wirtschaftsagentur<br />
stimmt wichtige den Wirtschaftsstandort betreffende<br />
Themen ab.
2. Das Team der Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH<br />
Gegenwärtig zählen zwölf Personen zum Team der Wirtschaftsagentur.<br />
Davon sind acht Mitarbeiter/innen in Vollzeit und vier<br />
in Teilzeit beschäftigt. Vier Stellen, davon die Hälfte in Vollzeit,<br />
sind an die Dauer der jeweiligen Projektlaufzeit gebunden und<br />
damit befristet.<br />
Dr. Olaf Tauras<br />
Geschäftsführung<br />
Heino Bubach-Bernhardt<br />
Bestandspflege-Aktivitäten<br />
Existenzgründungsbetreuung<br />
Projekte: LOS, Produktionsnetzwerk Neumünster, Weiterbildung im Netzwerk,<br />
Ausbildung und Qualifizierung im Verbund, E-Business<br />
Julia Cremasco<br />
Assistenz der Geschäftsführung<br />
Gebäudemanagement <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong><br />
Projekt: E-Business<br />
Sabine Desor<br />
Teamassistenz<br />
Daniel Harder<br />
Auszubildender zum Bürokaufmann
Olaf Kittel<br />
Ansiedlungsmanagement<br />
Existenzgründungsbetreuung<br />
Evelin Kolzer<br />
Projekt: Ausbildung und Qualifizierung im Verbund<br />
Marc Lindemann<br />
Projekt: Ausbildung und Qualifizierung im Verbund<br />
Ute Nolte<br />
Projekt: Weiterbildung im Netzwerk<br />
Norbert Pöllmann<br />
Betreuung Chinese Business Center<br />
Marianne Tok<br />
Teamassistenz<br />
Gebäudemanagement itn<br />
Karen Tzschöckel<br />
Regionalgeschäftsstelle Zukunftsprogramm Wirtschaft
3. Die Technologiezentren<br />
3.1 Logistik- und Innovationszentrum Neumünster<br />
<strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> und <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> technologiepark<br />
Auf einen Blick<br />
<strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> und <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> technologiepark<br />
Das <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> bietet jungen Unternehmen den idealen<br />
Platz für ihr Wachstum. Es wurde im Februar 2003 eröffnet,<br />
wird seit Beginn von der Wirtschaftsagentur betrieben<br />
und finanziert sich durch Mieteinnahmen und<br />
Veranstaltungsmanagement von Anfang an und bis<br />
heute selbst. Seit zirka zwei Jahren kann es eine 100%ige<br />
Auslastung vorweisen. Die Kaltmieten liegen konstant<br />
zwischen 4,15 Euro/m² und 6,15 Euro/m². Da ein Unternehmen<br />
maximal acht Jahre im <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> bleiben darf und<br />
zudem erfreulicherweise viele Betriebe gewachsen sind,<br />
werden in den nächsten Jahren nach und nach die ersten<br />
Mieter aus dem <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> ausziehen. Direkt neben dem<br />
Gebäude befindet sich der 28.647 m² große <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong><br />
technologiepark. Noch liegt das Grundstück vollständig<br />
brach, jedoch bewirbt es die Wirtschaftsagentur<br />
kontinuierlich und einige Unternehmen sind bereits in<br />
der Bauplanungsphase.<br />
mittelgroßen, finanziell gefestigten Unternehmen im <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong><br />
in den vergangenen zwei Jahren stetiges Wachstum verzeichnen<br />
konnten und damit erhöhten Platzbedarf hatten aufgrund<br />
der Einstellung zusätzlicher Mitarbeiter. So konnte eine nahezu<br />
vorbildliche Entwicklung in einem Softwareunternehmen beobachtet<br />
werden: Beim Einzug in das <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> im Frühjahr 2003<br />
brachte das Unternehmen lediglich einen einzigen Mitarbeiter<br />
mit, der gleichzeitig Inhaber, GmbH-Geschäftsführer und Programmierer<br />
war (und ist). Im Laufe der Zeit wurden dann zwei<br />
weitere Programmierer eingestellt, schließlich auch eine Bürokraft.<br />
Das Logistik- und Innovationszentrum Neumünster, kurz <strong>LOG</strong>-<br />
<strong>IN</strong>, ist nunmehr seit viereinhalb Jahren in Betrieb. Das ursprüngliche<br />
Konzept des Zentrums ist auf einen Antrag der Stadt Neumünster<br />
für einen Multimediacampus zurückzuführen. Auf<br />
Grundlage einer Machbarkeitsstudie entschied sich Neumünster,<br />
einen Förderantrag im Rahmen des Regionalprogramms 2000<br />
des Landes Schleswig-Holstein zu stellen. Nachdem das Land<br />
positiv entschieden hatte, konnten die Bauarbeiten des über<br />
4.000 m 2 großen Komplexes Ende November 2001 starten.<br />
Das Gebäude hatte Baukosten von ca. 6,5 Millionen Euro und<br />
wurde mit 80%iger Landesförderung errichtet.<br />
Seit der feierlichen Eröffnung des Zentrums am 5. Februar<br />
2003 zusammen mit der damaligen Ministerpräsidentin Heide<br />
Simonis konnte die Wirtschaftsagentur als Betreiberin und Verwalterin<br />
kontinuierlich neue Mieter gewinnen. Eine 100%ige<br />
Auslastung kann seit zirka zwei Jahren vorgewiesen werden. In<br />
der Vergangenheit waren zwar mehrfach gerade kleinere<br />
Unternehmen gezwungen, das <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> aufgrund ihrer Geschäftslage<br />
wieder zu verlassen, aber die dadurch frei<br />
gewordenen Räume konnten sozusagen „on the fly“ an<br />
bestehende oder neue Mieter vermietet werden.<br />
Erfreulicherweise finanziert sich das <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> durch Mieteinnahmen<br />
und Veranstaltungsmanagement von Anfang an selbst.<br />
Die Wirtschaftsagentur konnte beobachten, dass gerade die<br />
Mit dem Jahr 2006/2007 jedoch ist das <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> erstmalig in die<br />
Phase eingetreten, in der auch größere Unternehmen ausziehen<br />
wollen bzw. müssen – nicht aufgrund finanzieller Engpass-<br />
Situationen, sondern weil die angemieteten Räumlichkeiten für<br />
den Geschäftzweck zu klein werden. Da ein Unternehmen maximal<br />
acht Jahre im <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> bleiben darf und die derzeitigen<br />
Mieter mit der Zeit wachsen, werden in den kommenden Jahren<br />
sukzessiv die Mieter der ersten Stunde das <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> verlassen<br />
(müssen). Den Beginn dieser neuen Phase erlebt das Haus<br />
derzeit. Die Grafiken auf der folgenden Seite verdeutlichen die<br />
Veränderung der Altersstrukturen im <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong>.<br />
Die Mieten konnten seit Beginn kontinuierlich bei 4,15 Euro/<br />
m² für Existenzgründer (jünger als drei Jahre), 5,15 Euro/m² für<br />
junge Unternehmen (Alter liegt zwischen drei und fünf Jahren)<br />
und 6,15 Euro/m² für etablierte Unternehmen (älter als fünf<br />
Jahre) gehalten werden. Aufgrund steigender Steuern und Abgaben<br />
müssen die Nebenkostenvorauszahlungen jedoch erstmalig<br />
den entstehenden Kosten angepasst werden müssen.
Altersklassen im <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> per 31. Dezember 2003<br />
Management (6,05 %)<br />
Frei (5,07 %)<br />
Jünger als 3 Jahre (46,99 %)<br />
Zwischen 3 und 5 Jahren (23,91%)<br />
Älter als 5 Jahre (17,99 %)<br />
Altersklassen im <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> per 1. April 2007<br />
Management (7,06 %)<br />
Jünger als 3 Jahre (3,92%)<br />
Zwischen 3 und 5 Jahren (41,6 %)<br />
Älter als 5 Jahre (47,36 %)<br />
Frei (0 %)<br />
Erfreulich ist jedoch, dass der Energieverbrauch im Laufe der<br />
Zeit gesunken ist und sich auch Kosten verringert haben, auf<br />
die Einfluss genommen werden kann – wie z. B. die Hausreinigung.<br />
Wegen der Jahre 2003 und 2004 gab es im Jahr 2005 aufgrund<br />
ungeklärter Verbräuche Unstimmigkeiten mit den Mietern<br />
über die Heizungs- und Kühlungsanlage des <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong>. Auch die<br />
Einschaltung diverser Techniker und eines Gutachters konnte<br />
die Ursachen nur eingeschränkt klären. Im Rahmen einer<br />
Kulanzvereinbarung mit den betroffenen Mietern konnte der<br />
möglicherweise entstandene Schaden jedoch teilweise ausgeglichen<br />
werden. Die Entwicklung des Energieverbrauchs der<br />
darauf folgenden Jahre war positiv und es wurden keine<br />
wesentlichen ungeklärten Verbräuche mehr festgestellt, so<br />
dass zunächst davon ausgegangen werden kann, dass diese<br />
Problematik gelöst ist.<br />
Wie in den vergangenen Jahren auch ist die Vermietsituation<br />
der Veranstaltungsräume moderat. Die Einnahmen durch Veranstaltungen<br />
liegen auf das Jahr gerechnet zwar über den ursprünglich<br />
geplanten Werten, jedoch sind die Anfragen nach<br />
Räumlichkeiten nach wie vor steigerbar.<br />
bieten, aber auch anderen innovativen Unternehmen Platz für<br />
die Expansion geben soll.<br />
Der vor knapp zwei Jahren feierlich eingeweihte <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong><br />
technologiepark, der direkt an das Grundstück des Gründerzentrums<br />
<strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> anschließt, liegt mit seiner Fläche von zirka<br />
28.647m² derzeit noch brach. Die Gewerbefläche, die schwerpunktmäßig<br />
ihren Fokus auf Unternehmen aus den Bereichen<br />
Informations- und Kommunikationstechnologie, Medien, Biound<br />
Medizintechnologie sowie Umwelttechnologie legt, findet<br />
kontinuierlich Interessenten. Erste Unternehmen stehen kurz<br />
davor, in die konkrete Bauplanungsphase einzusteigen.<br />
Die Wirtschaftsagentur, die für die Vermarktung des städtischen<br />
Geländes zuständig ist, bewirbt die Flächen weiter, vor allem<br />
auf Messen (Expansion in Hamburg und Expo Real in München),<br />
aber auch immer wieder in Gesprächen mit Ansiedlungsinteressierten.<br />
Auf der Internetseite www.login-park.de<br />
können alle relevanten Daten über das Gelände im Detail abgerufen<br />
werden. Dort kann man sich schon am Rechner ein für<br />
ihre Bedürfnisse passendes Gelände im Übersichtsplan und /<br />
oder in der 3D-Simulation aussuchen.<br />
Der <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> technologiepark<br />
Der <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> technologiepark ist eine attraktive und verkehrsgünstig<br />
gelegene Gewerbefläche, die den bisherigen <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong>-<br />
Mietern Flächen für die Zeit nach dem Technologiezentrum<br />
10
3.2 Innovations- und Technologiezentrum<br />
Neumünster itn<br />
Auf einen Blick<br />
itn<br />
Anfang 2003 übernahm die Wirtschaftsagentur den Betrieb<br />
dieses Technologiezentrums. Das itn steht vor allem<br />
jungen, innovativen Unternehmen offen; jedoch bestehen<br />
im Gegensatz zum <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> keine Vorgaben hinsichtlich<br />
der Mietdauer und der Mieterstruktur. Mit Stand von<br />
Mitte Juli 2007 sind alle Büroflächen vermietet.<br />
Größter Mieter im itn ist die Firma NUTech GmbH, die<br />
sich einer guten Auftragslage erfreut und daher weiter<br />
expandieren möchte. Um den Verbleib des Unternehmens<br />
am Standort zu sichern, beschloss die Gesellschafterversammlung<br />
der Wirtschaftsagentur im Frühjahr 2004<br />
den Neubau einer Produktionshalle, die an die Firma<br />
NUTech für vorerst zehn Jahre vermietet wurde.<br />
Da das itn bereits Ende der 60er Jahre errichtet worden<br />
ist, fallen mittlerweile erhebliche Kosten für die Instandhaltung<br />
an, die jedoch aufgrund des sehr guten<br />
Vermietungsstandes aufgefangen werden können.<br />
Das heutige Innovations- und Technologiezentrum kann auf<br />
eine wechselvolle, aber immer sehr technisch geprägte Geschichte<br />
zurückblicken. Bis in die 80er Jahre diente es noch als<br />
Lager- und Verkaufsfläche für Sanitär- und Elektroartikel. 1985<br />
wurde das Gebäude zur Nordischen Universität umgebaut.<br />
Aus der Forschung heraus entstand in diesem Haus das Forschungszentrum<br />
Neumünster (FN), Centrum für Mikrotechnik<br />
(CEM) und weitere Firmen, von denen heute noch die NUTech<br />
GmbH als inzwischen mittelständisches Unternehmen im<br />
Hause verblieben ist. 1997 erfolgte der Umbau des Gebäudes<br />
zum Innovations- und Technologiezentrum durch die Stadt<br />
Neumünster. Das Management des itn übernahm bis zum<br />
Jahre 2002 die Kitz GmbH, die auch das Kieler Technologiezentrum<br />
Kitz betreibt. Anfang 2003 übernahm die Wirtschaftsagentur<br />
Neumünster GmbH den Betrieb des Technologiezentrums.<br />
Die Firma NUTech GmbH ist der größte Mieter im Hause, mit<br />
weitläufigen Produktions- und Büroflächen. Aufgrund der guten<br />
wirtschaftlichen Lage bestanden Expansionsabsichten. Dem<br />
hat die Wirtschaftsagentur Neumünster Rechnung getragen<br />
und eine Produktionshalle gebaut.<br />
Konzept und Angebot des itn<br />
Das itn steht für junge Unternehmen mit folgenden Branchen-<br />
Schwerpunkten offen:<br />
Innovative Produktions-Technologien<br />
Technologie/Umwelttechnologie<br />
Unternehmensorientierte Dienstleistungen<br />
Internationale Unternehmensansiedlungen<br />
Zu den im itn zur Verfügung gestellten Dienstleistungen gehören<br />
Empfang, Telefonzentrale und Kommunikationstechnik<br />
sowie Beratungsleistungen. Darüber hinaus werden drei Konferenz-<br />
und Tagungsräume mit unterschiedlicher Kapazität<br />
(kleiner und großer Konferenzraum, Hörsaal) angeboten.<br />
Das Gebäude wurde ohne öffentliche Fördermittel zum Innovations-<br />
und Technologiezentrum umgebaut. Es bestehen keine<br />
Bindungen hinsichtlich der Mietdauer und Mieterstruktur.<br />
Im itn befinden sich ca. 2.000 m² Bürofläche und ca. 2.200 m²<br />
Keller- und Lagerfläche. Im August 2005 wurde die Gesamtfläche<br />
um ca. 930 m² Produktionsfläche (neue Halle) erweitert.<br />
Die Kellerflächen sind als Produktionsräume vollständig vermietet.<br />
Hallenneubau<br />
Im April 2004 stimmte die Gesellschafterversammlung der<br />
Wirtschaftsagentur Neumünster dem Vorschlag der Geschäftsführung<br />
zu, dass im rückwärtigen Bereich des Grundstücks itn<br />
eine Produktions- und Lagerhalle errichtet werden soll. Die notwendige<br />
Fläche wurde von der Stadt Neumünster als Erbbaugrundstück<br />
mit einer Laufzeit von 50 Jahren zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
11
Die Halle ist an die Firma NUTech GmbH vermietet worden, die<br />
bereits Mieter im Innovations- und Technologiezentrum Neumünster<br />
(itn) ist. Dies geschah unter dem Aspekt, den Verbleib<br />
des Unternehmens am Standort zu sichern und seiner guten<br />
Auftragslage und der damit notwendig gewordenen Erweiterung<br />
der Produktionskapazität Rechnung zu tragen. Für die<br />
Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH stehen wirtschaftsfördernde<br />
Gesichtspunkte dabei im Vordergrund. Die Halle wird<br />
jedoch zu marktüblichen Konditionen an die NUTech GmbH<br />
vermietet.<br />
Die Fläche der Halle beträgt zirka 930 m², die minimale Hallenhöhe<br />
beträgt 3,70 m. Errichtet wurde sie als Produktionshalle<br />
in Stahlkonstruktion. Das anfallende Regenwasser wird auf der<br />
Fläche versickert.<br />
Instandhaltung<br />
Die Instandhaltung obliegt vertragsgemäß der Wirtschaftsagentur<br />
Neumünster GmbH. Aufgrund des Alters der Gebäudesubstanz<br />
– das itn wurde Ende der 60er Jahre errichtet – sind<br />
trotz regelmäßiger Instandhaltung teilweise grundlegende Arbeiten,<br />
wie zum Beispiel bei der Dacheindeckung, notwendig.<br />
Die Probleme bei der Regenentwässerung, die zu periodisch<br />
wiederkehrenden Überschwemmungen in den Räumen führten,<br />
konnten weiter gemindert werden, indem das bestehende<br />
Rohrleitungsnetz verändert wurde und der Anteil der Versickerung<br />
auf die dafür vorgesehene Grundstücksfläche vergrößert<br />
wurde. Die Kosten der Regenwasser-Abgabe wurden dadurch<br />
verringert.<br />
Mit dem Mieter NUTech GmbH wurde ein 10-Jahres-Mietvertrag,<br />
mit der Option auf Verlängerung, abgeschlossen.<br />
3.3 Chinese Business Center Schleswig-Holstein<br />
Vermietungsstand<br />
Seit Übernahme durch die Wirtschaftsagentur wurde der Vermietungsstand<br />
im itn kontinuierlich gesteigert. Mit Stand Juli<br />
2007 sind alle Büros vermietet. Zudem liegen weitere Anfragen<br />
neuer chinesischer Unternehmen sowie bestehender Mieter<br />
(Erweiterungsflächen) vor, so dass weitere Räumlichkeiten gesucht<br />
werden, die die Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH<br />
anmieten kann, um sie vorrangig an neue chinesische Unternehmen<br />
weiter zu vermieten (siehe Chinese Business Center<br />
Schleswig-Holstein).<br />
Die Miethöhe und die Betriebskosten für Büroflächen sind wie<br />
folgt festgelegt:<br />
Nettokaltmiete, inkl. Servicepauschale: ab 6,15 Euro/m² und<br />
Monat (Staffelmiete). Für die Keller- und Lagerfläche wird<br />
der hälftige Mietzins berechnet.<br />
Die Nebenkostenvorauszahlung wurde aufgrund gestiegener<br />
Betriebskosten auf 1,35 Euro/m² und Monat angehoben.<br />
Die Mieterstruktur:<br />
Office-Service Petra Bundt<br />
SETH-Nord (IT Netzwerk- und Sicherheitstechnik)<br />
Gesellschaft für medizin-technische Forschung (Gutachtertätigkeit)<br />
Hermed GmbH (Medizin-technische Planung)<br />
Hydrogeologie Nordhausen (Bodenuntersuchungen, Wassertechnik)<br />
NUTech GmbH (Laser- und Oberflächentechnik)<br />
Torborg und Hahn (Produkthandbücher)<br />
Z.I.E.L. GmbH (Front-, Mid- und Backoffice für Reisebüros)<br />
Auf einen Blick<br />
Chinese Business Center Schleswig-Holstein<br />
Hamburg ist in Europa der wichtigste Standort für chinesische<br />
Firmen, woraus auch für Neumünster viele<br />
Chancen resultieren. Ende 2003 bezog das erste chinesische<br />
Unternehmen im itn seinen Sitz, mittlerweile sind<br />
es bereits zehn. Daher hat die Wirtschaftsagentur Neumünster<br />
GmbH mit der Schaffung des Chinese Business<br />
Center Schleswig-Holstein (CBC) im September 2005<br />
ein besonderes Angebot zur weiteren Ansiedlung chinesischer<br />
Firmen geschaffen: Von der Erledigung der Formalitäten<br />
bis hin zur Unterstützung bei der Wohnungssuche<br />
reicht das Angebot. Außerdem finden in lockerer Folge<br />
Veranstaltungen im CBC statt, die wirtschaftliche<br />
Themen betreffen wie auch allgemeine Informationen<br />
über das Land China beinhalten. Zudem unterhält die<br />
Stadt Neumünster seit Mai 2005 ein Kontaktbüro in<br />
Peking, das sowohl von der Stadt als auch von der<br />
Wirtschaftsagentur Neumünster betreut wird.<br />
Hintergrund und Service-Angebot<br />
Der Wirtschaftsstandort China ist nach wie vor eine der am<br />
stärksten boomenden Wirtschaftsregionen der Welt. Chinesische<br />
Firmen machen sich auf den Weg auch nach Europa. Die<br />
wachsende chinesische Wirtschaft sucht ihre Absatzmärkte<br />
weltweit. Um die Nachfrage in China zu befriedigen, kaufen<br />
12
zudem Einkäufer Rohstoffe und Fertigprodukte (z.B. Maschinen)<br />
weltweit ein. Nicht weit entfernt vom China-Standort in Europa<br />
Nr. 1, der Stadt Hamburg, bieten sich für Neumünster gute<br />
Chancen, solche chinesische Firmen und die damit verbundenen<br />
Arbeitsplätze anzusiedeln. Dabei sind es zunächst einmal<br />
kleine chinesische Firmen – oft als Ableger einer chinesischen<br />
Mutter-Firma – die mit ein oder zwei Mitarbeitern ihren Schritt<br />
nach Deutschland wagen. Erste Erfahrungen zeigen jedoch,<br />
dass mit wachsendem Erfolg die Anzahl der Arbeitsplätze<br />
wächst und auch zusätzliche Gewerbeflächen im Stadtgebiet<br />
benötigt werden. Spezifische Vorteile Neumünsters, die in den<br />
Augen chinesischer Unternehmen für Neumünster sprechen,<br />
sind neben der Nähe zu Hamburg die im Vergleich niedrigeren<br />
Mietpreise und der individuelle Service, der den Unternehmen<br />
geboten wird.<br />
Mit der Schaffung des Chinese Business Center Schleswig-Holstein<br />
hat die Wirtschaftsagentur ein besonderes Angebot geschaffen,<br />
welches eine hervorragende Grundlage für die<br />
Ansiedlung chinesischer Unternehmen bietet. Auf fast vier<br />
Jahre Ansiedlung von chinesischen Unternehmen kann das<br />
Chinese Business Center inzwischen zurückblicken. Ende des<br />
Jahres 2003 konnte im itn das erste chinesische Unternehmen<br />
angesiedelt werden. Nach ersten weiteren Erfolgen wurde das<br />
Chinese Business Center Schleswig-Holstein im September<br />
2005 offiziell eingeweiht.<br />
Die Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH bietet in der Phase<br />
der Firmengründung ein maßgeschneidertes Betreuungsangebot<br />
für die chinesischen Unternehmen (Unterstützung bei der<br />
Wohnungssuche, Erledigung der Formalitäten usw.). Es hat<br />
sich im Laufe der Betreuung gezeigt, dass gerade die Unterstützung<br />
in der Anfangsphase wichtig ist, um schnell einen<br />
Markteintritt zu ermöglichen. Dieses Angebot soll künftig verstärkt<br />
werden.<br />
Mit dem Chinese Business Center Schleswig-Holstein steht<br />
Neumünster im Standortwettbewerb mit Städten wie Hamburg,<br />
Düsseldorf oder Köln. Es ist der enge Schulterschluss mit<br />
Stadtverwaltung, Arbeitsverwaltung, IHK und anderen Institutionen,<br />
der als Wettbewerbsvorteil dienen kann. In Zusammenarbeit<br />
mit der WTSH Wirtschaftsförderung und Technologietransfer<br />
Schleswig-Holstein GmbH, die in China ein eigenes<br />
Büro unterhält, wird die Akquisition chinesischer Unternehmen<br />
durchgeführt.<br />
Folgende chinesische Firmen sind angesiedelt:<br />
East-Charm International GmbH (Im- und Export von Autoteilen<br />
sowie chinesischen Kunstgegenständen)<br />
E-Motion GmbH (Handel mit Produkten der Schweißtechnik,<br />
Draht- und Stabelektroden, Keramische Badsicherungen)<br />
Glo-Fire GmbH (Feuerwerks-Produkte)<br />
HLT Deutschland Handels GmbH (Im- und Export, Handel mit<br />
PVC-Planen, Vorhang- und Dekostoffen, Export von Grundstoffen<br />
zur Herstellung elektronischer Bauteile)<br />
Kingland International GmbH (Im- und Export, Stahlprodukte,<br />
Altmetalle, Kunststoff)<br />
LFT Autozubehör GmbH (Im- und Export von Autozubehör)<br />
Maston Elevator GmbH (Einkauf von Aufzugsteilen)<br />
Schengli Daunen Germany GmbH (Im- und Export, Betttextilien<br />
(z.B. Daunen, Federn, PE)<br />
Tianshi Im- und Export GmbH (Im- und Export von Druckerzeugnissen)<br />
Toptrade GmbH (Im- und Export, Recyclingmaterial, PET).<br />
Einer der chinesischen Mieter hat etwa zwei Jahre nach der Ansiedlung<br />
im Chinese Business Center ein so gutes Umsatz- und<br />
Mitarbeiterwachstum erreicht, dass er sich neue und größere<br />
Räumlichkeiten in einem Gewerbegebiet der Stadt gesucht hat<br />
und dorthin umgezogen ist. Beachtlich ist, dass das Unternehmen<br />
inzwischen vier Mitarbeiter (inklusive eines Auszubildenden)<br />
eingestellt hat.<br />
Vermietungsstand und weitere Ergebnisse<br />
Zurzeit (September 2007) sind zehn Firmen im Chinese Business<br />
Center angesiedelt. Drei Postfachverträge zur Vorbereitung der<br />
Ansiedlung wurden zwischenzeitlich unterzeichnet. Zwei weitere<br />
Firmen (darunter auch eine indische Firma) haben den<br />
Standort besucht und sich sehr interessiert gezeigt.<br />
Generell ist bei den hier angesiedelten chinesischen Firmen die<br />
Tendenz zu erkennen, dass etwa zwei Jahre nach der Ansiedlung,<br />
erfolgreiches Firmenwachstum vorausgesetzt, mindestens ein<br />
Mitarbeiter eingestellt wird.<br />
Aktuell ist das Chinese Business Center Schleswig-Holstein an<br />
der Kapazitätsgrenze für die Vermietung von Büroräumen angelangt.<br />
Alternative Erweiterungs-/Verlagerungsmöglichkeiten<br />
werden zurzeit geprüft.<br />
13
Veranstaltungen zu China<br />
Zur weiteren Vertiefung der deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen<br />
führt das Chinese Business Center Schleswig-<br />
Holstein Informations-Veranstaltungen durch, die sich in erster<br />
Linie an das deutsche Publikum (mit Schwerpunkt der Unternehmen)<br />
wendet.<br />
Folgende Veranstaltungen wurden z.B. durchgeführt:<br />
September 2005: Veranstaltung gemeinsam mit der Hermann-Ehlers-Akademie<br />
über das Thema „Wenn China erwacht,<br />
erbebt die Welt! Das Reich der Mitte und die<br />
Perspektiven der deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen“.<br />
September 2006: Deutsch-chinesischer Wirtschaftstag 2006.<br />
Veranstaltung zum Thema „Investition und Logistik“. Neben<br />
einer Reihe von deutschen Referenten wurde unter anderem<br />
auch eine Delegation aus China, aus der „Tianjin Port Free<br />
Trade Zone and Airport Industrial Park“ eingeladen, die über<br />
das Investitionsklima in dieser Sonderwirtschaftzone berichtete.<br />
Die Veranstaltung war Bestandteil des Programms der<br />
„China Time 2006“ in Hamburg.<br />
März 2007: Veranstaltung zum Thema „Interkulturelle Kommunikation:<br />
Wie sehen Deutsche Chinesen und wie sehen<br />
Chinesen Deutsche?“<br />
Juli 2007: Multimedia-Bildershow zum Thema „China als<br />
Reiseland“<br />
Herbst 2007: Veranstaltung zum Thema „China - Beschaffungsmarkt<br />
auch für mittelständische Unternehmen“ (geplant).<br />
Diese Veranstaltungsreihe soll turnusmäßig fortgeführt werden.<br />
Der Schwerpunkt sind wirtschaftliche Themen sowie allgemeine<br />
Informationen über das Land China.<br />
Kontaktbüro der Stadt Neumünster in Peking<br />
Die Stadt Neumünster unterhält seit Mai 2005 in Peking ein<br />
Kontaktbüro. Dieses Büro wurde in Zusammenarbeit mit einer<br />
chinesischen Firma eingerichtet mit dem Ziel, Firmen für den<br />
Standort Neumünster zu werben wie auch Delegationsreisen<br />
nach Neumünster zu bringen (Standortmarketing). Das Büro<br />
wird von der Stadt Neumünster und Wirtschaftsagentur Neumünster<br />
betreut. Die Kooperation wird seit Juni 2007 ohne<br />
finanzielle Aufwendungen fortgeführt.<br />
Weitere Informationen zum Chinese-Business Center Schleswig-Holstein,<br />
seinen Dienstleistungen und seinen aktuellen<br />
Aktivitäten: www.cbc-sh.de<br />
14
4. Unternehmensansiedlungen und Ansiedlungsmanagement<br />
Auf einen Blick<br />
Unternehmensansiedlungen<br />
Die Ansiedlung neuer Unternehmen gehört zu den Kernaufgaben<br />
der Wirtschaftsagentur als Wirtschaftsförderungsgesellschaft.<br />
Aufgrund der weltwirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen ist die Ansiedlung von größeren<br />
Produktionsbetrieben in West-Deutschland sehr selten<br />
geworden. Dennoch verfügt Neumünster dank seiner<br />
geografischen Lage und der vorhandenen Firmenstruktur<br />
durchaus über realistische Chancen im Standortwettbewerb.<br />
Die Wirtschaftsagentur versteht sich dabei als<br />
Ansprechpartner für alle Unternehmen, die sich für den<br />
Wirtschaftsstandort Neumünster interessieren, und arbeitet<br />
eng mit der Stadt Neumünster, mit Maklern und<br />
mit Eigentümern von Gewerbeflächen und -bauten<br />
zusammen. Zur reinen Flächenvermittlung erbringt die<br />
Wirtschaftsagentur auch noch andere Dienstleistungen,<br />
wie z.B. Unterstützung bei Behördenkontakten oder – in<br />
letzter Zeit als wichtige Ergänzung stetig zunehmend –<br />
auch Hilfestellung bei Unternehmensfinanzierungen.<br />
Außerdem beteiligt sich die Wirtschaftsagentur aktiv an<br />
diversen Immobilienmessen, z.B. an der ExpoReal, der<br />
größten deutschen Fachmesse. Aufgrund dieser vielfältigen<br />
Aktivitäten gelang es, die Jahre 2006 und 2007 zu<br />
den bisher erfolgreichsten im Bereich der Unternehmensansiedlungen<br />
werden zu lassen.<br />
Neue Unternehmen an einen Standort anzusiedeln, gehört zu<br />
den klassischen Wirtschaftsförderungsaufgaben. So hat auch<br />
die Wirtschaftsagentur Neumünster seit ihrer Gründung 2002<br />
schrittweise dieses Aufgabenfeld übernommen. Ziel ist es, an<br />
die großen Ansiedlungserfolge der 80er und beginnenden<br />
90er Jahre, damals noch durch die Stadtverwaltung erreicht,<br />
anzuknüpfen.<br />
Dabei haben sich die weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
vollständig verändert. Die Ansiedlung von größeren Produktionsbetrieben<br />
in West-Deutschland ist äußerst selten geworden. Sie<br />
gehen zum großen Teil in den Osten, wo es andere Förderbedingungen<br />
und arbeitsmarktpolitische Rahmenbedingungen<br />
gibt. Die meisten Ansiedlungen sind heutzutage eigentlich Umsiedlungen<br />
wegen Erweiterung oder anderen Gründen in einem<br />
Umkreis von bis zu 50 Kilometern. Neumünster hat dennoch<br />
aufgrund seiner geografischen Lage und der vorhandenen Firmenstruktur<br />
Chancen im Standortwettbewerb. Die Wirtschaftsagentur<br />
trägt der Aufgabe der Unternehmensansiedlungen<br />
durch ein möglichst umfassendes Serviceangebot Rechnung.<br />
Ansiedlungsmanagement:<br />
Service für ansiedlungsinteressierte Unternehmen<br />
Unter Ansiedlungsmanagement versteht die Wirtschaftsagentur<br />
die umfassende Betreuung für alle Unternehmen (von innerhalb<br />
und außerhalb der Stadt), die sich für eine Betätigung am<br />
Wirtschaftsstandort Neumünster interessieren. Die Wirtschaftsagentur<br />
ist dabei ein reines Dienstleistungsunternehmen, da<br />
sie – von den Technologiezentren abgesehen – keinerlei Verfügung<br />
über Gewerbeflächen besitzt. Das bedeutet eine intensive<br />
Zusammenarbeit mit der Stadt Neumünster, mit Maklern<br />
und Eigentümern von Gewerbeflächen und Gewerbebauten.<br />
Im Zentrum des Ansiedlungsmanagements der Wirtschaftsagentur<br />
steht zunächst die Vermittlung der richtigen Industrieund<br />
Gewerbefläche je nach den Bedürfnissen des jeweiligen<br />
Unternehmens. Die Wirtschaftsagentur greift dabei einerseits<br />
auf die Gewerbeflächen zurück, die sich im städtischen Besitz<br />
befinden. Hier findet eine enge Kooperation und Absprache mit<br />
dem städtischen Fachdienst Liegenschaften statt. Andererseits<br />
gibt es eine Datenbank, in der private sowie gewerbliche Anbieter<br />
ihre Immobilien kostenfrei einstellen können. Bei diesen<br />
Immobilien handelt es sich fast ausschließlich um Gebäude, die<br />
zu mieten sind. In wenigen Fällen werden auch Altimmobilien<br />
zum Kauf angeboten. Die überwiegende Mehrzahl der Objekte<br />
ist von der Wirtschaftsagentur besichtigt worden, so dass eine<br />
umfassende Kenntnis der Objekte besteht. Durch die Datenbank<br />
und die Zusammenarbeit mit den Maklern ist davon auszugehen,<br />
dass die überwiegende Anzahl von Gewerbeflächen den ansiedlungsinteressierten<br />
Unternehmen durch die Wirtschaftsagentur<br />
angeboten werden kann.<br />
Das Ansiedlungsmanagement wird in Kooperation mit dem<br />
Fachdienst Liegenschaften bei der Stadt Neumünster durchgeführt.<br />
Anfragen nach städtischen Grundstücken aus dem<br />
Stadtgebiet laufen auch dort auf. Anfragen von außerhalb<br />
sowie Anfragen nach Bestandsimmobilien überwiegend die<br />
Wirtschaftsagentur direkt. Während die Wirtschaftsagentur<br />
bei dieser Zusammenarbeit die Rolle der Vermarktung hat,<br />
wird das eigentliche Grundstücksgeschäft durch den Fachdienst<br />
Liegenschaften durchgeführt.<br />
Zur reinen Flächenvermittlung kommen im Rahmen des Ansiedlungsmanagements<br />
aber noch andere Betreuungsdienstleistungen,<br />
z.B. die Unterstützung bei Behördenkontakten<br />
oder Kontakten zu anderen Unternehmen und Institutionen in<br />
Neumünster hinzu.<br />
15
Ein relativ neues und erfolgreiches Instrument ist die Unterstützung<br />
bei Unternehmensfinanzierungen. Dieses Feld stammt<br />
eigentlich aus der Existenzgründungsberatung, wo die Existenzgründer<br />
auf Wunsch auch bei Bankgesprächen begleitet werden.<br />
Es hat sich jedoch herausgestellt, dass dies gerade bei<br />
Ansiedlungen von außerhalb eine wichtige Ergänzung ist.<br />
Aufgrund der guten Kontakte der Wirtschaftsagentur zu den<br />
örtlichen Banken können Unternehmen, die nicht aus Neumünster<br />
stammen, schnell gute Kontakte und Wege aufgezeigt<br />
werden. Aber auch Bestandsunternehmen nutzen diese<br />
Möglichkeit immer stärker. In der Regel erfolgt dieses im<br />
Rahmen einer Investition. Dann werden auch Fördermöglichkeiten<br />
mit abgeprüft. Auch bei finanziellen Krisen besteht eine<br />
Möglichkeit der Unterstützung.<br />
Aktive Standortwerbung<br />
Neben einem guten Service rund um das Ansiedlungsmanagement<br />
ist auch aktive Standortwerbung notwendig, um Unternehmen<br />
und Projektentwickler auf die Chancen des Wirtschaftsstandortes<br />
Neumünster hinzuweisen. Seit 2003 bewirbt<br />
die Wirtschaftsagentur daher den Wirtschaftsstandort Neumünster<br />
auf Immobilien- und Fach-Messen. Daneben nutzt sie<br />
natürlich die klassischen Marketing-Instrumente wie Internetauftritte<br />
(z.B. www.neumuenster.com) oder Printprodukte.<br />
Beispielhaft seien hier die Messe-Auftritte in den Jahren 2006<br />
und 2007 aufgezählt:<br />
ExpoReal, Internationale Fachmesse für Gewerbeimmobilien,<br />
München 23.–25. Oktober 2006<br />
Seit ihrer Premiere 1998 hat sich die EXPO REAL zu einer der<br />
führenden Fachmessen in Europa entwickelt. Die Veranstaltung<br />
ist Plattform für branchen- und länderübergreifende<br />
Immobilienprojekte, Networking, Investments und Finanzierung.<br />
Alle wichtigen Immobilienmärkte und -standorte sowie<br />
die internationalen Key Player der Immobilienwirtschaft<br />
sind präsent. Das umfangreiche Konferenzprogramm bietet<br />
einen Überblick über aktuelle Trends und Innovationen des<br />
Immobilienmarktes. Die Messe 2006 hatte 1.638 Aussteller<br />
aus 40 Ländern und rund 21.000 Besucher aus 65 Ländern.<br />
Die Messe ist damit die größte deutsche Fachmesse.<br />
Auf der ExpoReal 2006 war Neumünster wieder Unteraussteller<br />
auf dem Gemeinschaftsstand des Landes Schleswig-<br />
Holstein, der von der WTSH betreut wurde. Teilnehmer waren<br />
unter anderem die Wirtschaftsförderungsgesellschaften von<br />
Kiel, Lübeck, Rendsburg-Eckernförde, Brunsbüttel und Ostholstein.<br />
Dieser gemeinsame Messestand ist bereits zum<br />
fünften Mal auf der Messe vertreten. Die Wirtschaftsagentur<br />
ist von Anfang an mit dabei gewesen. Das Schleswig-Holstein-<br />
Event am ersten Messetag findet immer mehr Anklang bei<br />
vielen Messeteilnehmern. In diesem Jahr war ein Schwerpunkt<br />
die Darstellung der Wirtschaftsagentur Neumünster über die<br />
Umfeldnutzungen des DOC Neumünster.<br />
Expansion, 6. Fachmesse für Gewerbeimmobilien in der<br />
Metropolregion Hamburg, Hamburg 20.–21. Juni 2007<br />
Die Messe ist die größte Fachmesse für Gewerbeimmobilien<br />
in Norddeutschland. An dieser Messe nahm die Wirtschaftsagentur<br />
Neumünster zum vierten Mal teil. Bei der ersten Teilnahme<br />
war es Neumünster in langwierigen Verhandlungen<br />
gelungen, die Messe überhaupt für Aussteller von außerhalb<br />
der Metropolregion zu öffnen. In den Vorjahren gab es einen<br />
von der Wirtschaftsagentur und dem K.E.R.N. e.V. organisierten<br />
Gemeinschaftsstand. Dort wurde die Wirtschaftsagentur<br />
von zwei örtlichen Partnerunternehmen begleitet.<br />
In 2007 gab es erstmals einen von der WTSH organisierten<br />
Gemeinschaftsstand des Landes Schleswig-Holstein. Weitere<br />
Neuerungen waren der Umzug in die neue Messehalle H<br />
sowie die Ausweitung auf zwei Messetage. Die Wirtschaftsagentur<br />
Neumünster war in diesem Jahr als Unteraussteller<br />
des K.E.R.N. e.V. auf dem Messestand präsent. Auf der Messe<br />
gab es für Neumünster Nachfragen nach Projektentwicklungen<br />
in Handels- und Logistikbereich.<br />
transport logistic, München 12.–15. Juni 2007<br />
Zur 11. Internationalen Fachmesse für Logistik, Telematik<br />
und Verkehr kamen 47.000 Fachbesucher aus 113 Ländern.<br />
Zum ersten Mal war das Land Schleswig-Holstein über die<br />
WTSH auf dieser Messe vertreten. Auf dem Stand waren<br />
neben mehreren anderen Wirtschaftsförderungsgesellschaften<br />
auch eine große Spedition und ein Logistik-Dienstleister<br />
als Aussteller vertreten. Alle wesentlichen Akteure der schleswig-holsteinischen<br />
Logistikbranche besuchten den Gemeinschaftsstand,<br />
so dass viele Kontakte möglich waren.<br />
Mit dem Besuch der transport logistic geht die Wirtschaftsagentur<br />
bewusst neue Wege, um durch diese Kontakte zu<br />
Ansiedlungen zu kommen. Die beiden Immobilien-Messen<br />
sind quasi ein Muss in der Branche, werden jedoch überwiegend<br />
nur vom Fachpublikum, z.B. von Projektentwicklern,<br />
Maklern etc. besucht. Die Fachmessen geben verstärkt<br />
Gelegenheit, direkt mit den Unternehmen der jeweiligen<br />
Branche in Kontakt zu kommen.<br />
Aktive Standortwerbung auf Immobilen-Messen oder auf Fachmessen<br />
(diese Form der Standortwerbung ist als durchaus aussichtsreich<br />
zu bewerten) hat selten kurzfristige Ergebnisse, sorgt<br />
aber dafür, dass der Wirtschaftsstandort Neumünster bei interessierten<br />
Unternehmen und Projektentwicklern bekannt gemacht<br />
wird. Dies soll mittelfristig zu konkreten Unternehmensansiedlungen<br />
führen. Eine Erfolg versprechende Präsentation<br />
setzt aber voraus, dass ausreichend Mittel dafür zur Verfügung<br />
stehen. Es ist – vor dem Hintergrund schrumpfender Budgets –<br />
zu bewerten, ob und in welchem Maße aktive Standortwerbung<br />
in den nächsten Jahren durchgeführt werden soll.<br />
16
An- und Umsiedlungsfälle bei der Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH*<br />
2004 2005 2006 2007**<br />
Anzahl der Anfragen insgesamt 58 52 57 39<br />
Davon erfolgte Ansiedlungen 8 7 18 7<br />
Davonnicht erfolgte Ansiedlungen (verschiedene Gründe) 39 28 27 7<br />
Davon Verfahren noch im Gang 11 17 12 25<br />
* In den dargestellten Zahlen sind die Ansiedlungen im <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong>, itn und im Chinese Business Center nicht enthalten.<br />
** Stand: 30. August 2007<br />
Ansiedlungsgeschehen im aktuellen Berichtsjahr<br />
2006/2007 setzte sich die Verbesserung der Konjunktur weiter<br />
fort. Dass auch der Wirtschaftsstandort Neumünster davon<br />
profitieren konnte, zeigte sich auch in einer steigenden Anzahl<br />
von Unternehmensansiedlungen. Dieser positive Trend ist jedoch<br />
aktuell gebremst worden, da die Anzahl der zur Verfügung<br />
stehenden nutzbaren Gewerbeimmobilien stark sinkt.<br />
NRS Norddeutsche Retail-Service AG<br />
Die NRS ist ein neu gegründetes Dienstleistungsunternehmen<br />
für die Sparkassen. Sie bietet den Sparkassen in Norddeutschland<br />
eine breite Palette von Dienstleistungen an, die von der<br />
Kreditabwicklung über Konto-Services und Zahlungsverkehr<br />
bis zur Aufbereitung von Unternehmenssteuerungsdaten<br />
reicht. Die NRS-Gruppe beschäftigt an den Standorten Hamburg,<br />
Bremen und Neumünster rund 1.100 Mitarbeiter. Gesellschafter<br />
sind die Sparkassen in Bremen und Hamburg<br />
und der Sparkassen- und Giroverband für Schleswig-Holstein<br />
(SGVSH). Der neue Standort Neumünster soll massiv ausgebaut<br />
werden. Die Firma NRS wurde durch die Wirtschaftsagentur<br />
Neumünster intensiv bei der Standortsuche unterstützt.<br />
In den ehemaligen Oppermann-Büroflächen in der<br />
Oderstraße hat die NRS ihren Standort gefunden.<br />
2006/2007 waren die bisher erfolgreichsten Jahre für die Wirtschaftsagentur<br />
Neumünster im Feld der Unternehmensansiedlungen.<br />
Während in den Vorjahren überwiegend Bestandsveränderungen<br />
und Wachstum von ortsansässigen Betrieben<br />
innerhalb von Neumünster realisiert werden konnten, ist es<br />
dieses Jahr wieder gelungen, Unternehmen von außerhalb neu<br />
anzusiedeln.<br />
Im Folgenden seien einige Ansiedlungen der Jahre 2006/2007<br />
beispielhaft genannt, bei denen die Wirtschaftsagentur Neumünster<br />
unterstützend tätig werden konnte. Dabei konnte<br />
auch eine ganze Reihe von vorhandenen Gewerbe-Immobilien<br />
einer Neu-Nutzung zugeführt werden.<br />
NDI Reifen Hanse GmbH<br />
Die NDI Reifen Hanse GmbH konnte aus Henstedt-Ulzburg<br />
(ehemals REIFEN HANSE GmbH) angesiedelt werden. Die NDI<br />
ist ein Tochterunternehmen der Nordisk Daek Import A/S,<br />
Brörup, Dänemark, einem der größten skandinavischen Reifenvermarkter<br />
mit Niederlassungen in Dänemark, Norwegen,<br />
Schweden, England und Deutschland. NDI verfügt über zirka<br />
60 eigene Betriebe und Niederlassungen, zirka 450 Franchise-<br />
Betriebe und zirka 600 eigene Mitarbeiter. Die Firma NDI<br />
erwarb das Gebäude in der Oderstraße 69 als Geschäftssitz.<br />
Die ehemaligen Oppermann-Büroflächen in der Oderstraße,<br />
jetzt Sitz der NRS Norddeutsche Retail-Service AG<br />
Zuropa GmbH<br />
Mit der Ansiedlung der Firma Zuropa GmbH aus Niedernberg<br />
(Nähe Frankfurt am Main) ist es erneut gelungen, auch ein<br />
Unternehmen von außerhalb Schleswig-Holsteins / Hamburg<br />
nach Neumünster zu bringen.<br />
Der Umzug ist im Sommer 2007 in die Gadelander Straße<br />
erfolgt. Das Unternehmen vertreibt kompostierbares Einweggeschirr<br />
aus 100 Prozent nachwachsenden Rohstoffen.<br />
17
mycable GmbH<br />
Mit der Umsiedlung der Firma mycable aus Aukrug konnte<br />
auch wieder ein Hightech Unternehmen am Standort Neumünster,<br />
konkret in der Papierfabrik, angesiedelt werden.<br />
Das Unternehmen bietet Systemlösungen für die nächste<br />
Generation von Embedded Multimedia-Systems. Embedded<br />
Systems mit Internet-Anbindung und Multimedia-Funktionalität<br />
durchdringen immer mehr nahezu alle Bereiche unseres<br />
Lebens: z. B. Navigations- und Travel Infotainment-Systeme,<br />
Consumer-Geräte, Multimedia-PDAs. Die Firma hat ihren<br />
Sitz in der Gartenstraße eingenommen.<br />
Trend@dress Medien AG<br />
Durch die Ansiedlung der Zweigstelle der Trend@dress<br />
Medien AG Baden Baden gemeinsam mit der WTSH im zweiten<br />
Halbjahr 2006 ist eine Ansiedlung gelungen, die bis zu<br />
fünfzig Arbeitsplätze in Neumünster schaffen will. Die<br />
Trend@dress Medien AG vertreibt ihr B2B-Internetportal<br />
www.itsbetter.de nun auch von den Räumlichkeiten des<br />
ehemaligen Pressekellers aus. Bei itsbetter.de handelt es sich<br />
um eine „schnelle und recherchierte B2B- und B2C-Produktsuchmaschine<br />
und Firmensuchmaschine“.<br />
Auch im vergangenen Jahr galt, dass sich das Ansiedlungsinteresse<br />
im Wesentlichen auf Altimmobilien konzentriert.<br />
Dieses hat überwiegend finanzielle Gründe bei den Unternehmen.<br />
Aufgrund der abnehmenden Anzahl von Gewerbeimmobilien<br />
richtet sich der Fokus langsam auf Kauf von unbebauten<br />
Grundstücken aus und somit auf den Neubau von<br />
Gewerbe- und Büroimmobilien. So konnte etwa durch die Wirtschaftsagentur<br />
ein städtisches Grundstück an die Firma Kurt<br />
Zeitarbeit vermittelt werden, welches mit einem Bürogebäude<br />
bebaut werden soll.<br />
Zurzeit sind in den beiden städtischen Gewerbegebieten Süd<br />
und Freesenburg knapp 44.000 m² verteilt auf zwölf Grundstücke<br />
von sieben Unternehmen reserviert worden. Von den<br />
sieben Unternehmen werden fünf Unternehmen mit rund<br />
38.000 m² reservierter Fläche durch die Wirtschaftsagentur betreut.<br />
18
5. Existenzgründungsbetreuung<br />
Auf einen Blick<br />
Existenzgründungsbetreuung<br />
Existenzgründungen schaffen neue Unternehmen und damit<br />
auch neue Arbeitsplätze in unserer Stadt. Durch die<br />
Betreuung und Begleitung von Existenzgründungen können<br />
diese stabilisiert und damit direkte Effekte für den<br />
Arbeitsmarkt erreicht werden. Die Existenzgründungsbetreuung<br />
ist daher zu einem wichtigen Aufgabenfeld für<br />
die Wirtschaftsagentur geworden. Die Wirtschaftsagentur<br />
steht allen an einer Existenzgründung interessierten Personen<br />
sowie jungen Unternehmen aller Branchen als<br />
Betreuungs- und Informationsstelle zur Verfügung. Diese<br />
Betreuung findet in enger Abstimmung und Kooperation<br />
mit der IHK zu Kiel, der Kreishandwerkerschaft Neumünster,<br />
den Förderinstituten des Landes Schleswig-Holstein,<br />
Kreditinstituten, der Agentur für Arbeit sowie anderen<br />
relevanten Einrichtungen statt. Bislang umfasste die Existenzgründungsbetreuung<br />
insgesamt 119 Fälle, von denen<br />
34 realisiert werden konnten – in den letzten drei Jahren<br />
mit deutlich steigender Tendenz. Auf besonders großes<br />
Interesse stießen in den beiden letzten Jahren die gemeinsamen<br />
Beratungsgespräche mit der Investitionsbank<br />
Schleswig-Holstein.<br />
Der K.E.R.N.-Gründercup wird im Jahr 2007 bereits zum<br />
vierten Mal vergeben. Die Wirtschaftsagentur arbeitet zudem<br />
an einem weiteren Ausbau der Dienstleistungen für<br />
Existenzgründer.<br />
steht für alle Existenzgründungsinteressierte und junge Unternehmen<br />
aller Branchen als Betreuungs- und Informationsstelle<br />
zur Verfügung. Dabei reicht das Leistungsspektrum von der<br />
Erstberatung über die Fördermittel- und Finanzierungsberatung,<br />
die Unterstützung bei der Erstellung und Bewertung des<br />
Unternehmenskonzeptes bis hin zur Suche bzw. zum Angebot<br />
einer geeigneten Gewerbefläche und zur Betreuung in den<br />
ersten Jahren nach der erfolgten Gründung.<br />
In den Technologiezentren <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> und itn finden Existenzgründer<br />
bestimmter Branchen optimale Startbedingungen. In Kooperation<br />
mit anderen in der Existenzgründungsbetreuung tätigen<br />
Unternehmen und Institutionen wird ein umfassendes Veranstaltungsprogramm<br />
zu verschiedenen existenzgründungsrelevanten<br />
Themen durchgeführt. Auch hier können die Unternehmensgründer<br />
ihr Konzept prüfen, verfeinern sowie Anregungen und<br />
neue Kontakte erhalten.<br />
Die Existenzgründungsbetreuung findet in enger Abstimmung<br />
und Zusammenarbeit mit der IHK zu Kiel, der Kreishandwerkerschaft<br />
Neumünster, den Förderinstituten des Landes Schleswig-<br />
Holstein (Investitionsbank, Bürgschaftsbank, MBG), den Kreditinstituten,<br />
der Agentur für Arbeit und anderen regionalen und<br />
überregionalen Existenzgründung betreuenden Institutionen<br />
statt. Insbesondere die Kooperation mit den örtlichen Kreditinstituten<br />
ist ein wesentlicher Baustein für erfolgreiche Gründungen<br />
am Standort Neumünster. Häufig wird eine Begleitung<br />
beim ersten Bankgespräch gewünscht. Aber auch bei finanziellen<br />
Krisen in den ersten Jahren der Gründung ist das vermittelnde<br />
begleitete Bankgespräch erfolgreich.<br />
Ein besonderes Anliegen der Wirtschaftsagentur Neumünster<br />
ist die Förderung von Existenzgründungen. Die Wirtschaftsagentur<br />
Neumünster betreuut und unterstützt nicht nur in den<br />
Technologiezentren ansässige junge Unternehmen, sondern<br />
Umfang der Existenzgründungsbetreuung<br />
In den vergangenen Jahren gingen etwa 70 bis 100 Anfragen<br />
nach Existenzgründungsbetreuung pro Jahr ein. Bei einem Großteil<br />
der Fälle stellt sich jedoch sehr schnell heraus, dass<br />
Existenzgründungsbetreuung bei der Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH<br />
Anzahl Betreuungsfälle<br />
Anzahl der davon realisierten<br />
Existenzgründungen<br />
Bisherige Betreuungsfälle 2007* 24 6<br />
Betreuungen 2006 24 9<br />
Betreuungen 2005 17 7<br />
Betreuungen 2004 34 6<br />
Betreuungen 2003 20 6<br />
* Stand: 30. August 2007<br />
19
eine sinnvolle und tragfähige Existenzgründung nicht in Frage<br />
kommt. Nur ein Teil der Fälle wird dann intensiv betreut (siehe<br />
Übersichtstabelle).<br />
Im Laufe der Intensivbetreuung wird dann oft deutlich, dass<br />
sich die Vorhaben aus unterschiedlichen Gründen nicht<br />
realisieren lassen, so dass nur eine kleinere Anzahl von echten<br />
Gründungen auch tatsächlich passieren. Diese werden dann in<br />
den ersten Monaten und oft auch länger weiter begleitet.<br />
Beispielhafte Gründungen in den letzten Jahren<br />
Im Folgenden sei beispielhaft eine Reihe von erfolgreichen Existenzgründungsfällen<br />
der letzten Jahre erläutert:<br />
Die Gründung mit dem größten Finanzvolumen in den<br />
letzten Jahren war sicherlich die Übernahme der Immobilie<br />
des Nylstar-Werkes durch einen ehemals leitenden Angestellten.<br />
Die Immobilie wird jetzt als Logistik-Immobilie weitervermietet.<br />
Es konnten, auch mit der Hilfe der Wirtschaftsagentur<br />
Neumünster, bereits wesentliche Teile des Komplexes vermietet<br />
werden. Auch einem weiteren Gründer im Bereich<br />
Dienstleistungen in der Getränkeindustrie konnten dort günstige<br />
Büroräume vermittelt werden.<br />
Eine große Gründung aus dem Jahr 2006 ist die Eröffnung<br />
des Bio-Supermarktes Trockenbrot in der Altonaer Straße 3<br />
direkt in der Innenstadt. Dort sind durchschnittlich fünf Mitarbeiter<br />
beschäftigt. Damit ist erstmals in Neumünster die<br />
Gelegenheit gegeben, in einem modernen Supermarkt nur<br />
Bioprodukte zu erwerben. Herr Trockenbrot hat auch am<br />
Gründercup 2006 teilgenommen und die Endrunde erreicht.<br />
Diese Konzeptqualität hat ebenfalls sofort die Bank überzeugt:<br />
Das Gespräch begann nicht mit einer Begrüßung,<br />
sondern mit der Aussage: „Ja, wir werden Ihr Vorhaben<br />
finanzieren!“<br />
Eine der ersten von der Wirtschaftsagentur betreuten Gründungen<br />
2003 war das Produktionsunternehmen Werbetechnik<br />
Ohlemacher. Das Unternehmen verarbeitet in verschiedenen<br />
Verfahren Werbemittel (meist Druckverfahren). Der<br />
Gründer war lange Zeit als leitender Angestellter bei einem<br />
jetzt insolventen Werbemittelkonzern in Neumünster beschäftigt.<br />
Aus den kleinen Anfängen mit drei Mitarbeitern ist<br />
ein erfolgreicher Mittelständler mit nun 14 Angestellten geworden,<br />
der zurzeit in eine wesentlich größere Immobilie in<br />
Neumünster-Einfeld umzieht.<br />
Viele Gründungen erfolgen im gastronomischen Bereich. So<br />
wurde zum Beispiel mit Mahmut Varli ein aus der Türkei<br />
stammender Gründer beim Aufbau seines türkischen Spezialitäten-Imbisses<br />
„Pako“ im Vicelinviertel betreut. Der Inhaber<br />
ist besonders stolz, dass er fast alle seine Produkte selbst herstellt.<br />
So kann der Kunde bei der Herstellung des Dönerspießes<br />
selbst zusehen und sich von der Qualität überzeugen. Als<br />
Gründer im Vicelinviertel konnte Herr Varli auch eine Förderung<br />
über das dortige LOS-Projekt erhalten.<br />
Ein anderer Schwerpunkt besteht nach wie vor in Gründungen<br />
aus dem Bereich der Informationstechnik. Als Beispiel sei<br />
hier die Firma ITS-Appel genannt, die neben IT-Dienstleistungen<br />
auch Elektrotechnik mit anbietet. Unter anderem<br />
werden auch Dienstleistungen für Banken erbracht.<br />
Einige Gründungen erfolgen im Handwerksbereich. Neben<br />
diversen Hausmeisterdiensten oder Werkstätten ist hier zum<br />
Beispiel der Badservice Lemburg zu nennen. Herr Lemburg hat<br />
sich darauf spezialisiert, alte Bäder zu renovieren. Zurzeit wird<br />
auch eine zukünftige Gründung einer Fleischerei mit betreut.<br />
Erwartungsgemäß liegt ein Schwerpunkt bei Gründungen<br />
im Dienstleistungsbereich, z.B. ein Buchhaltungsservice, ein<br />
Lebensmittelbringdienst, eine Heilpraktikerpraxis sowie ein<br />
spezialisiertes Reisebüro.<br />
Existenzgründungstag im <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong><br />
Gemeinsam mit vielen Existenzgründung fördernden Institutionen<br />
veranstaltet die Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH in<br />
der Regel einmal jährlich einen Existenzgründungstag.<br />
Es sind mit dieser Veranstaltung nicht nur Existenzgründungen<br />
aus der Arbeitslosigkeit angesprochen, sondern alle Gründungsvorhaben.<br />
Die Besucherzielgruppe richtet sich dementsprechend<br />
an Beschäftigte aller Wirtschaftszweige, Arbeitssuchende,<br />
Schüler und Studenten sowie Existenzgründer im Anfangsstadium.<br />
Der kostenfreie Existenzgründungstag findet im Technologiezentrum<br />
<strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> in Neumünster statt. Es werden gebündelte<br />
Informationen rund um das Thema „Start in die Selbstständigkeit“<br />
angeboten. Jedes Jahr wird ein Schwerpunktthema ausgewählt.<br />
Schwerpunktthemen der Veranstaltung 2006 waren<br />
neben dem neuen „Gründungszuschuss“ besonders die Betriebsübernahmen<br />
von bestehenden Unternehmen.<br />
Die Aussteller und Veranstalter 2006:<br />
Agentur für Arbeit Neumünster<br />
Basis der Selbständigen e.V. Neumünster<br />
Bürgschaftsbank Schleswig-Holstein<br />
Handwerkskammer Lübeck<br />
Industrie- und Handelskammer zu Kiel<br />
Investitionsbank Schleswig-Holstein<br />
Kreishandwerkerschaft Neumünster<br />
Produktionsnetzwerk Neumünster<br />
Sparkasse Südholstein<br />
Technologiezentren itn und <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> Neumünster<br />
Unternehmensverband Mittelholstein e.V.<br />
20
Volksbank Raiffeisenbank e.G., Neumünster<br />
Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein<br />
Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH<br />
Die Existenzgründungstage erfreuen sich hoher Besucherzahlen<br />
von zirka 50 bis 100 Teilnehmenden.<br />
Zirka 30% der Teilnehmer stammen nicht aus Neumünster,<br />
einem Teil davon kann dann am Standort Angebote unterbreitet<br />
werden. Kunden, die keinen Termin vereinbaren konnten,<br />
werden, wenn sie sich nicht für den Wirtschaftsstandort<br />
Neumünster interessieren, direkt an die Beratung der Investitionsbank<br />
nach Kiel vermittelt. Allen Kunden mit einem<br />
Neumünster-Bezug werden Termine mit einem Berater der<br />
Wirtschaftsagentur angeboten.<br />
Gemeinsame Beratung für Unternehmen und Existenzgründungsinteressierte<br />
Zusammen mit der Investitionsbank Schleswig-Holstein lädt die<br />
Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH Unternehmen zu einer<br />
gemeinsamen Beratung über die Förderungsmöglichkeiten<br />
von bestehenden Unternehmen, aber auch von solchen, die<br />
vor einer Gründung stehen, ein. Diese Beratungen werden<br />
regelmäßig zirka alle zwei Monate als gemeinsame Sprechtage<br />
auch für Existenzgründungs-Interessierte durchgeführt.<br />
Gemeinsam mit den Experten der Investitionsbank können<br />
nach vorheriger Terminabsprache Förderungsmöglichkeiten<br />
von Vorhaben und Gründungskonzepten in Einzelgesprächen<br />
diskutiert und individuelle Lösungsansätze aufgezeigt werden.<br />
Die Investitionsbank Schleswig-Holstein berät Unternehmen<br />
und Existenzgründer/innen auch bereits im frühen Planungsstadium<br />
bis hin zum etablierten Status. Diese Beratung ist unentgeltlich<br />
und wettbewerbsneutral in allen Förderfragen. Die<br />
Investitionsbank vergibt Fördermittel für den Wohnungsbau,<br />
die gewerbliche Wirtschaft, Umwelt- und Energieprojekte,<br />
Kommunen, den Städtebau sowie den Agrarbereich.<br />
Das Beratungsangebot umfasst insbesondere:<br />
Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten wie zinsverbilligte<br />
Darlehen, Beteiligungskapital<br />
Förderungen von Investitionen durch Zuschüsse<br />
Technologieförderung<br />
Messeförderung<br />
Fragen zum Unternehmenskonzept und zum Finanzierungsbedarf<br />
Vorbereitung auf Bankengespräche<br />
Befristete Übernahme der Hausbankfunktion durch die Investitionsbank<br />
im Rahmen der Starthilfe Schleswig-Holstein<br />
Existenzgründungshilfen für Arbeitslose<br />
Klärung von Einzelproblemen<br />
In diesem Jahr haben bereits vier Sprechtage stattgefunden.<br />
Pro Sprechtag besteht die Möglichkeit für acht Kunden, dieses<br />
Angebot zu nutzen. Bis auf eine Ausnahme war die Nachfrage<br />
nach Terminen größer als das Angebot, da dieser Sprechtag<br />
intensiv über Zeitungen, Internet, Newsletter und Wirtschaftsverbände<br />
beworben wird.<br />
K.E.R.N.-GründerCup Preisverleihung 2005 in Neumünster<br />
mit der Firma Ziel<br />
K.E.R.N.-GründerCup<br />
Gemeinsam mit anderen Institutionen aus der K.E.R.N.-Region<br />
veranstaltet die Wirtschaftsagentur Neumünster im Jahr 2007<br />
bereits zum vierten Mal den K.E.R.N.-GründerCup. Ziel des<br />
GründerCup in der K.E.R.N.-Region ist es, einen positiven Beitrag<br />
zur Entwicklung der Gründerszene, insbesondere in der<br />
K.E.R.N.-Region, aber auch darüber hinaus, zu leisten. Die<br />
Initiatoren wollen die Gründer in ihrem Willen, aktiv neue<br />
Chancen wahrzunehmen und damit die Zukunft zu gewinnen,<br />
unterstützen. Mit dem GründerCup in der K.E.R.N.-Region<br />
werden einmal im Jahr Gründer und Jungunternehmer in den<br />
Kategorien HighTech und StartUp ausgezeichnet. Gesucht werden<br />
Gründer und Unternehmer, die sich mit besonders<br />
kreativen Lösungen und Konzepten hervortun. Nominierungswürdige<br />
Unternehmen werden für die zwei Preiskategorien<br />
vorgeschlagen. Eine qualifizierte Jury wählt die Besten nach<br />
erfolgter Präsentation der Unternehmen und ihrer Lenker aus.<br />
Die Gewinner werden im Rahmen einer Veranstaltung prämiert.<br />
Dieser Gründungswettbewerb ist mit einem Preisgeld von<br />
insgesamt 20.000 Euro sowie Sachpreisen dotiert und in<br />
mehrere Gewinnkategorien unterteilt: HighTech, StartUp und<br />
Sonderpreise. Die beiden Hauptpreise HighTech und StartUp<br />
sind jeweils mit 10.000 Euro dotiert. Seit 2007 konnten<br />
zusätzlich zur Kieler Förde Sparkasse auch die Stadtwerke aus<br />
der K.E.R.N.-Region als Sponsoren gewonnen werden (vorher:<br />
HypoVereinsbank Kiel).<br />
Die in Neumünster ansässige Firma Ziel ist 2005 unter den Preisträgern<br />
gewesen. Die Preisverleihung fand passend, wenn<br />
auch zufällig, in Neumünster in der Papierfabrik statt.<br />
<br />
21
Bisher sind 2007 wieder rund 35 Businesspläne eingegangen,<br />
davon sieben aus Neumünster. Die Abgabe ist bis zum 30.<br />
September 2007 möglich.<br />
Existenzgründungen aus der Arbeitslosigkeit<br />
Deutlich stärker als das Umland ist die Stadt Neumünster vom<br />
Rückgang der manuellen Arbeit in der Industrie betroffen. Einfache<br />
Arbeiten werden zunehmend von Maschinen gemacht,<br />
die vormaligen Tätigkeiten schaffen keine Arbeitsplätze für<br />
Menschen mehr. Die Tätigkeiten wurden in aller Regel von unoder<br />
angelernten Kräften ausgeübt. Das Problem ist somit ein<br />
gewachsenes, strukturelles Problem; nach wie vor ist Neumünster<br />
Produktionsstandort, aber nicht mehr Standort einfacher<br />
manueller Tätigkeiten in den produzierenden Betrieben.<br />
Viele der dort tätigen Personen sind Migranten, die derzeit mit<br />
Angeboten zur Weiterqualifizierung aus verschiedenen Gründen<br />
nur schwer erreichbar sind. Die Perspektive einer Wiederbeschäftigung<br />
war und ist schlecht. Auch die derzeitige konjunkturelle<br />
Belebung wird hier wenig Abhilfe schaffen, da vor<br />
allem die am Arbeitsmarkt erforderlichen Qualifikationen nicht<br />
vorhanden sind.<br />
Die Existenzgründungen umfassen Bereiche vom Fliesenleger<br />
über Ladengeschäfte (Reisebüro, Second-Hand-Laden), Imbissgeschäfte<br />
bis hin zu Dienstleistungen aller Art.<br />
Die Wirtschaftsagentur Neumünster hat somit diesen Bereich<br />
unter Zuhilfenahme von Werkzeugen des Bundes und der Europäischen<br />
Union aufgebaut. Die erworbenen Kenntnisse und<br />
Fähigkeiten werden nun in eine partnerschaftliche Initiative<br />
von EGEB, WEP und WAK eingebracht. Alle Partner beteiligen<br />
sich an einem Landeswettbewerb, der Innovationen in der Existenzgründungsunterstützung<br />
fördert. Sollte diese Kooperation<br />
den Zuschlag des Landes erhalten, kann die Wirtschaftsagentur<br />
Neumünster über zwei Jahre gefördert ihre Erfahrungen und<br />
die ihrer Partner in die Existenzgründungsunterstützung einbringen,<br />
ohne den städtischen Haushalt zu belasten.<br />
Die „Schieflage“ von 90% so genannter Hartz IV-Empfänger<br />
zu 10% ALG I-Empfängern bei den als arbeitslos gemeldeten<br />
Personen in Neumünster verdeutlicht das Problem. Die inzwischen<br />
enormen finanziellen Aufwendungen der Stadt Neumünster<br />
für ergänzende Sozialhilfe machen diese Bemühungen<br />
auch wirtschaftlich interessant – jeder erfolgreich in die Selbstständigkeit<br />
geführte Hartz IV-Empfänger ist, einmal ganz vom<br />
sozialen und menschlichen Aspekt abgesehen, eine messbare<br />
Entlastung des städtischen Haushalts.<br />
Die Wirtschaftsagentur Neumünster hat daher unter Zuhilfenahme<br />
von Bundesprogrammen (LOS) auch die Existenzgründungsunterstützung<br />
für diesen Personenkreis verstärkt. Grund<br />
dafür war der in der Regel vorhandene Fleiß und der oft identifizierbare<br />
deutliche Wille der Betroffenen, ihren Lebensunterhalt<br />
aus eigener Kraft zu verdienen. Fachliche und sachliche<br />
Unterstützung in diesem neuen Betätigungsfeld wurde durch<br />
die gleichzeitige Beteiligung am Projekt SEPARTH, in dem Vergleich<br />
und Kenntniserwerb im europäischen Maßstab durchgeführt<br />
wurden, unterstützt. Gerade die Förderung der in<br />
Neumünster bedeutenden Gruppe der Mitbürgerinnen und<br />
Mitbürger mit Migrationshintergrund war dabei ein bedeutender<br />
Schwerpunkt. Besonders auch die konstruktive Zusammenarbeit<br />
mit dem Dienstleistungszentrum Neumünster ist hierbei<br />
herauszuheben. Es gelang im Jahr 2006 ein unterstützendes<br />
Netzwerk aus Institutionen, Beratern und Dienstleistern (Steuerberater,<br />
Juristen, etc.) aufzubauen, das nunmehr arbeitsfähig<br />
ist.<br />
22
6. Laufende Projekte<br />
6.1 Produktionsnetzwerk Neumünster<br />
Auf einen Blick<br />
Produktionsnetzwerk Neumünster<br />
Das Produktionsnetzwerk Neumünster besteht seit sechs<br />
Jahren. Die zurzeit 27 produzierenden Unternehmen<br />
haben untereinander auf diversen Ebenen Kontakte hergestellt<br />
und teilweise intensiv ausgebaut.<br />
Die beiden Moderatoren, Heino Bubach-Bernhardt und<br />
Wolfgang Wegner, begleiteten diesen Prozess, den die<br />
Wirtschaftsagentur seit ihrem Bestehen organisatorisch<br />
und finanziell unterstützt hat. Unterschiedlichste Aktivitäten<br />
wie ein gemeinsamer Einkauf als auch gemeinsam<br />
angebotene Leistungen haben sich hieraus entwickelt.<br />
Die Arbeitsschritte zur Festigung des Netzwerks führten von<br />
„innen nach außen“. Zunächst waren intensives Kennenlernen<br />
und die Etablierung eines Verhaltenskodex im Netzwerk aufzubauen.<br />
Es folgte eine Steigerung der Effizienz möglichst vieler<br />
Prozesse unter Ausnutzung der deutlich erweiterten Möglichkeiten<br />
eines Netzwerks. Dabei war kein Bereich ausgenommen,<br />
die Beispiele reichen von der Verlagerung von Prozessschritten<br />
auf effizientere Verfahren bis zur gemeinsamen<br />
Wartung von Messmitteln. Die Wirtschaftsagentur Neumünster<br />
hat hier insbesondere mit der Konzeption und Beantragung<br />
geeigneter Fördermittel für diesbezüglich formulierte Projekte<br />
unterstützt (Projekt Leitmetall). „Kennenlernen“ und interne<br />
Aktivitäten sind dabei evidente Aufgaben. Die Firmen sind keine<br />
statischen Einheiten, dies wirkt sich elementar und permanent<br />
auf das Netzwerk aus. Die Fortführung der Aktivität<br />
„Leitmetall“, die nunmehr die Energieverbräuche und deren<br />
Effektivierung in den Fokus nimmt, ist daher nur folgerichtig.<br />
Diese Zusammenarbeit wird besonders deutlich im gemeinsamen<br />
Marktauftritt: Die Metallfachmesse „Nortec“<br />
stellt vor allem das breite Leistungsspektrum der beteiligten<br />
Betriebe und die daraus resultierenden Synergien in<br />
den Mittelpunkt. Da Herr Wegner im Jahr 2007 aus<br />
Altersgründen seine Moderatorenrolle abgegeben hat,<br />
hat die Vollversammlung des Netzwerks weitere Schritte<br />
zur Formalisierung vorgeschlagen; die Wirtschaftsagentur<br />
ist beauftragt, ein Konzept zu erarbeiten.<br />
Das Produktionsnetzwerk, ein informeller Verbund von derzeit<br />
27 produzierenden Unternehmen in Neumünster und mehreren<br />
Kooperationspartnern (Dienstleister) besteht nunmehr seit<br />
sechs Jahren. Die meisten der seinerzeit bei Gründung formulierten<br />
5-Jahres-Ziele sind erreicht. Eine durchgehende und<br />
umfassende Kenntnis der „Kollegen“ und Partner am Standort<br />
und diverse Kontakte zwischen den Unternehmen auf der strategischen<br />
wie auch der operativen Ebene sind gelebter Standard.<br />
Diverse kooperative Aktivitäten vom gemeinsamen Einkauf<br />
über Logistikkooperation bis zu gemeinsam angebotenen<br />
Leistungen fußen darauf. Es gibt immer mehr fertigende und<br />
damit wertschöpfende Aktivitäten zwischen den Unternehmen.<br />
Die Wirtschaftsagentur Neumünster hat seit ihrer Gründung<br />
den Prozess organisatorisch und finanziell begleitet. Das Produktionsnetzwerk<br />
wurde seit Beginn von einem Zwei-Mann-<br />
Team unterstützt: Herr Bubach-Bernhardt war jeweils Phasen<br />
bezogen für Belange des Netzwerks aktiv, der Moderator des<br />
Produktionsnetzwerks Herr Wolfgang Wegner wurde von der<br />
Wirtschaftsagentur Neumünster organisatorisch unterstützt<br />
und bezahlt.<br />
Schon sehr früh wurde auch ein gemeinsamer Marktauftritt<br />
zur Gewinnung von Kunden gewagt. Die Idee, auf der Metallfachmesse<br />
„Nortec“ vor allem Kapazitäten anzubieten, hat<br />
sich von Messe zu Messe zum Projektgeschäft, das heißt in<br />
eine deutlich komplexere Ebene mit höherer Wertschöpfung<br />
gesteigert. Folgerichtig wird derzeit der Auftritt 2008 auf der<br />
Messe „Nortec“ vorbereitet. Neben der Gewinnung von neuen<br />
Kunden ist dabei die Erschließung sämtlicher aus Zusammenarbeit<br />
entstehender Möglichkeiten im Fokus der Bemühungen.<br />
Das Netzwerk arbeitet derzeit am ersten bedeutenden Auftrag<br />
eines international tätigen Kunden aus dem europäischen<br />
Ausland, der in mehreren Betrieben in Neumünster abgearbeitet<br />
werden soll.<br />
23
Formal steht das Netzwerk vor neuen Herausforderungen. Herr<br />
Wegner trat aus Altersgründen mit dem Jahr 2007 als Moderator<br />
zurück, und die Vollversammlung entschied sich, durch die<br />
Wirtschaftsagentur Neumünster eine Formalisierung des Produktionsnetzwerks<br />
vorzuschlagen. Die Gründung einer gemeinsamen<br />
Körperschaft wurde dabei angeregt.<br />
Zurzeit werden aus der Untersuchung „Leitmetall“ gewonnene<br />
Erkenntnisse auf ihre Umsetzbarkeit geprüft. Interessantes<br />
Feld für beide Partner ist hier insbesondere die Reduzierung<br />
von teuren Spitzenstrombelastungen durch betriebsübergreifende<br />
Organisation von An- und Abschaltzeiten maßgeblicher<br />
Verbraucher.<br />
Gerade für derartig komplexe betriebsübergreifende Prozesse<br />
im Netzwerk wird voraussichtlich deutlich mehr elektronische<br />
Unterstützung notwendig sein. Auch deshalb wurde jüngst<br />
eine Studie zum Thema E-Business durch die Fachhochschule<br />
Kiel für das Produktionsnetzwerk erarbeitet. Deren Ergebnisse<br />
können (im Falle eines positiven Bescheids durch das Interegg-<br />
Sekretariat) in eine beantragte E-Business-Studie einfließen,<br />
die die Fachhochschule Kiel und Süddänische Universität in<br />
den regionalen Netzwerken durchführen. Ziel: Zusammenarbeit<br />
erleichtern und Potentiale, die aus der Zusammenarbeit erwachsen<br />
können, steigern.<br />
6.2 Betriebliche Weiterbildung im Netzwerk/<br />
Personalentwicklung<br />
Auf einen Blick<br />
Betriebliche Weiterbildung im Netzwerk / Personalentwicklung<br />
Die „Betriebliche Weiterbildung im Netzwerk“ ist eines<br />
von insgesamt sechs Teilprojekten des Lernenden Neumünster.<br />
Ziel ist die passgenaue, bedarfsorientierte und<br />
praxisorientierte Weiterbildung für Betriebe in Neumünster<br />
und Umgebung. Nachdem anfangs das Produktionsnetzwerk<br />
die Hauptzielgruppe für das Projekt darstellte,<br />
konnte im Laufe der letzten zwei Jahre die Anzahl der<br />
beteiligten Unternehmen auf über 80 erweitert werden.<br />
Die durchschnittliche Seminarbewertung der Teilnehmenden<br />
liegt recht konstant bei der Note 1,6.<br />
Neben klassischen Seminaren und Kursen zählen auch<br />
Gesprächsrunden für diverse Zielgruppen zum Angebot;<br />
insgesamt haben schon zirka 60 Veranstaltungen stattgefunden.<br />
Mittlerweile nehmen die beteiligten Betriebe<br />
die Wirtschaftsagentur nicht nur in Sachen Weiterbildung,<br />
sondern generell in vielen Fragen der Personalentwicklung<br />
in Anspruch. Aus diesem Grund wurde ein Folgeantrag<br />
gestellt, der zeitlich unmittelbar an das laufende Projekt<br />
anschließt. Die Chancen stehen gut, dass die Wirtschaftsagentur<br />
ab November 2007 den Unternehmen in<br />
Neumünster und Umgebung ein umfassendes Dienstleistungspaket<br />
rund um die Personalentwicklung anbieten<br />
kann.<br />
Lernendes Neumünster<br />
Das Projektnetzwerk Lernendes Neumünster ist ein Zusammenschluss<br />
von sechs Projekten, die die Idee des Lebenslangen<br />
Lernens in Neumünster fördern soll. Diese Förderung einer Kultur<br />
des Lebenslangen Lernens in Neumünster bedeutet im<br />
Einzelnen die Steigerung von Lernbereitschaft und Lernerfolgen<br />
bei Unternehmen und Nutzern/innen jeden Alters, die Verbesserung<br />
der Lernprozesse und die Verbesserung der Kommunikation<br />
zwischen Bildungseinrichtungen in Neumünster.<br />
Die Teilprojekte decken alle wichtigen Bildungsbereiche und<br />
Übergänge der Bildungsbiographie ab. Damit wird in Neumünster<br />
eine alle Bildungsbereiche umfassende Struktur des<br />
Lebenslangen Lernens geschaffen. An projektübergreifenden<br />
Strukturen hat das Lernende Neumünster vor allem Aktionen<br />
wie die Lern-Card und das Bildungsangebot der Woche ins<br />
Leben gerufen sowie eine Website eingerichtet.<br />
Das Lernende Neumünster besteht seit April 2004 und wird<br />
vom Europäischen Sozialfonds (ESF), dem Bundesministerium<br />
für Bildung und Forschung und dem Ministerium für<br />
Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr des Landes Schleswig-<br />
Holstein noch bis Oktober 2007 gefördert.<br />
Betriebliche Weiterbildung im Netzwerk<br />
Betriebliche Weiterbildung im Netzwerk ist eines von sechs Teilprojekten<br />
des Netzwerkes Lernendes Neumünster. Träger ist<br />
die Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH, die als die kommunale<br />
Wirtschaftsförderungsgesellschaft über zahlreiche Kontakte<br />
zu den ansässigen Unternehmen verfügt.<br />
Basis des Projekts ist das „Produktionsnetzwerk Neumünster“<br />
(PNW), ein Zusammenschluss von derzeit 27 produzierenden<br />
Unternehmen in Neumünster. Zunächst ermittelte das Projekt<br />
in persönlichen Gesprächen mit den Betrieben deren Weiterbildungsbedarfe.<br />
Aufgrund der Branchen dieses Unternehmenskreises<br />
lag die Vermutung nahe, dass vor allem technische<br />
Themen gewünscht sind – jedoch zeigte sich rasch, dass vor<br />
allem die nicht-fachlichen, so genannten „weichen“ Themen<br />
wie Mitarbeiterführung, Kundenkontakt und Teamentwicklung<br />
großes Interesse finden. Ebenso gefragt sind die Themen EDV<br />
mit den klassischen Anwenderprogrammen MS-Word, Excel<br />
und Powerpoint, sowie Fremdsprachen – vor allem natürlich<br />
Englisch, aber zunehmend auch Dänisch; zumal es nur zirka<br />
100 Kilometer zur dänischen Grenze sind und viele<br />
Unternehmen bereits Kontakte zum Nachbarland pflegen bzw.<br />
aufbauen wollen.<br />
24
Neben klassischen Unterrichtsformen wie Seminaren und Workshops<br />
liegt das Augenmerk auch auf Gesprächsrunden und<br />
Erfahrungsaustausch: In einem „Arbeitskreis Weiterbildung“<br />
treffen sich die verantwortlichen Projektmitarbeiter zwei- bis<br />
dreimal jährlich mit Personalentwicklerinnen aus größeren<br />
Betrieben, um wichtige Meilensteine des Projekts abzustimmen<br />
und zu planen. Beim „Erfahrungsaustausch Einkaufsleiter“ berichten<br />
Fachleute aus Einkauf und Materialwirtschaft aus ihrer<br />
Praxis und tauschen untereinander bewährte Tipps aus. Beide<br />
Gesprächsrunden – Arbeitskreis Weiterbildung und Erfahrungsaustausch<br />
Einkaufsleiter – konnten 2007 vergrößert und inhaltlich<br />
ausgebaut werden: Dem „Arbeitskreis Weiterbildung“ gehören<br />
mittlerweile insgesamt sechs Personen an; weitere<br />
Interessenten sind willkommen. Beim letzten Einkaufsleitermeeting<br />
im Frühjahr entwickelten die Beteiligten die Idee einer<br />
„Suche-Biete-Börse“, in der alle interessierten Unternehmen<br />
Gesuche und Angebote einstellen können. Diese Anregung<br />
wurde aufgenommen: Nach der Sommerpause 2007 wurde<br />
die erste Ausgabe dieser Börse auf der Homepage der Wirtschaftsagentur<br />
aufgenommen.<br />
Ute Nolte, Projektkoordinatorin „Betriebliche Weiterbildung<br />
im Netzwerk“ bei der Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH,<br />
und Jan Rebenstorf, Netzwerkmanager des Lernenden<br />
Neumünster bei der BSH, auf der Tagung „Erfolgsfaktor<br />
Personalentwicklung“ am 21. Juni 2007<br />
Die Qualität und Passgenauigkeit der Veranstaltungen ist ein<br />
wichtiger Erfolgsfaktor des Projektes. Die Betriebe schätzen<br />
das gute Preis-Leistungs-Verhältnis, das aufgrund speziell ausgehandelter<br />
Konditionen möglich ist, sowie die Tatsache, dass<br />
alle Weiterbildungen in Neumünster stattfinden und somit keine<br />
Reise- und Übernachtungskosten anfallen. Ebenso entscheidend<br />
ist die Begrenzung der Teilnehmerzahl auf Kleingruppen:<br />
im Durchschnitt sind es acht bis neun Teilnehmende pro Veranstaltung,<br />
jedoch kaum mehr als ein Dutzend.<br />
Diese überschaubare Gruppengröße erleichtert den Dozenten<br />
nicht nur das Eingehen auf jeden Teilnehmer, sondern fördert<br />
auch den Kontakt der Teilnehmenden untereinander. Dank der<br />
Kontakte zu unternehmerischen Interessensvereinigungen wie<br />
z.B. dem Unternehmensverband Mittelholstein e.V., der Basis<br />
der Selbstständigen und den Wirtschaftsjunioren konnte die<br />
Akquisition der Betriebe erfolgreich ausgedehnt werden.<br />
Mittlerweile hat eine Vielzahl von Branchen an den Veranstaltungen<br />
teilgenommen; von der Deutschen Bahn über den<br />
Malerbetrieb bis zum Steuerberater reicht das Spektrum.<br />
Immer mehr Betriebe richten auch aus eigener Initiative ihre<br />
Weiterbildungswünsche an die Wirtschaftsagentur, und diese<br />
sucht dann nach ausreichenden „Schnittmengen“ und organisiert<br />
die entsprechenden Veranstaltungen.<br />
Die Unternehmen profitieren außerdem von der überbetrieblichen<br />
Ausrichtung der Veranstaltungen: Themen wie z.B. Neukundengewinnung<br />
betreffen das Logistik- wie auch das Zeitarbeitsunternehmen<br />
gleichermaßen, und auch hier ist der<br />
Erfahrungsaustausch gewünscht und wird praktiziert. Bei der<br />
Auswahl der Dozenten und Trainer ist deren Praxisorientierung<br />
ein wesentliches Kriterium, ebenso ihre Erfahrungen mit der<br />
jeweiligen Zielgruppe – zu einer Gruppe von Geschäftsführern<br />
und Führungskräften passt die eine Referentin oder der andere<br />
Trainer eventuell besser als für Teilnehmende aus der Sachbearbeitung.<br />
Und es gibt Angebote für alle betrieblichen<br />
Zielgruppen – vom Auszubildenden bis zum Inhaber.<br />
Die Zufriedenheit der beteiligten Betriebe zeigt sich sowohl in<br />
der schriftlichen Evaluation mittels Feedbackbögen, die zum<br />
Veranstaltungsende ausgefüllt werden, als auch anhand der<br />
mündlichen Rückmeldungen während der Seminare: einer der<br />
beiden Projektmitarbeiter ist zu weiten Teilen bei den Veranstaltungen<br />
anwesend und steht so für organisatorische Fragen,<br />
aber auch Anregungen und Kritik zur Verfügung. Darüber hinaus<br />
ist diese Praxis natürlich auch eine weitere Gelegenheit für<br />
die Wirtschaftsagentur Neumünster, die Kontakte zu den<br />
Unternehmen zu pflegen und zu intensivieren. Insgesamt liegt<br />
die durchschnittliche Beurteilung der Seminare recht konstant<br />
bei der Note 1,6.<br />
Mittlerweile haben über 80 Betriebe, davon zirka die Hälfte<br />
wiederholt oder sogar mehrfach, mit über 500 Mitarbeiter/innen<br />
an den Seminaren und Gesprächsrunden teilgenommen.<br />
Nachdem im Jahr 2005 vorrangig mit Betrieben des PNW 15<br />
Veranstaltungen stattgefunden hatten, stieg die Anzahl im<br />
Jahr 2006 auf 27. Mit Stand von Ende August 2007 wurden<br />
insgesamt bereits 62 Veranstaltungen durchgeführt; zirka<br />
sechs weitere sind bis zum regulären Projektschluss Ende<br />
Oktober 2007 noch geplant.<br />
„An Weiterbildung führt kein Weg vorbei.“ – So formulierte es<br />
der Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens,<br />
der persönlich wie auch einige seiner Mitarbeiter bereits mehrere<br />
Seminare besucht hat und dieses Projekt und seine<br />
Fortsetzung ausdrücklich begrüßt. Weiterbildung ist jedoch<br />
„nur“ ein Baustein einer umfassenden Personalentwicklung.<br />
25
Der viel zitierte Fachkräftemangel ist nicht „absehbar“, sondern<br />
bereits existent, und Themen wie Vereinbarkeit von Familie und<br />
Beruf, Auswahl und Binden von qualifizierten Arbeitnehmer/<br />
innen an den Betrieb oder eine gezielte Nachwuchsförderung<br />
sind nicht nur sinnvoll, sondern notwendig für die Wettbewerbsfähigkeit<br />
jedes einzelnen Unternehmens.<br />
Aus diesem Grund richtete die BSH im Jahr 2007 zwei übergreifende<br />
Veranstaltungen zum Themenbereich aus: am 31. Mai<br />
die Fachtagung „Potenziale wecken – Erfahrungen nutzen;<br />
Qualifizierung und Berufliche Bildung für Ältere Arbeitnehmerinnen<br />
und Arbeitnehmer“ und am 21. Juni „Erfolgsfaktor Personalentwicklung<br />
– Wertschöpfung für den Betrieb“. Aufgrund<br />
der großen Nähe zu ihrem Teilprojekt der betrieblichen Weiterbildung<br />
unterstützte die Wirtschaftsagentur die BSH inhaltlich<br />
bei der Vorbereitung und Durchführung der Tagungen. Beide<br />
Veranstaltungen fanden mit insgesamt zirka 60 bzw. 45 Teilnehmenden<br />
reges Interesse auch über die Region hinaus.<br />
Mehrere der Gäste bekundeten ihr Interesse an weiteren Tagungen<br />
dieser Art.<br />
Nachfolgeprojekt<br />
Im Rahmen der BMBF-Richtlinie für „Integrierte Dienstleistungen<br />
regionaler Netzwerke für Lebenslanges Lernen“ zur Vertiefung<br />
II des Programms „Lernende Regionen – Förderung von Netzwerken“<br />
hat die Wirtschaftsagentur einen Antrag auf ein Nachfolgeprojekt<br />
gestellt, das ähnliche Schwerpunkte haben soll<br />
wie das Teilprojekt Betriebliche Weiterbildung im Netzwerk,<br />
dieses jedoch im Falle einer Bewilligung um weitere Angebote<br />
im Bereich Personalentwicklung ergänzen soll. Das Netzwerk<br />
Lernendes Neumünster II verfolgt das Ziel, Kleine und Mittlere<br />
Unternehmen (KMU) für die Notwendigkeit gezielter Personalentwicklung<br />
zu sensibilisieren und sie bei Weiterbildung und<br />
Personalentwicklung individuell zu unterstützen. Zu diesem<br />
Zweck beabsichtigt das Vorhaben, Unternehmen in Neumünster<br />
und Umgebung – Arbeitgebern wie Arbeitnehmern/innen<br />
– ein umfassendes Dienstleistungspaket für Personalentwicklung<br />
anzubieten. Diese Pläne sind eine direkte Antwort auf die<br />
Bedarfe der Unternehmen: In der ersten Jahreshälfte 2007<br />
konnte die Wirtschaftsagentur bereits mehrere Anfragen von<br />
Betrieben unterschiedlicher Größe und Branchenzugehörigkeit<br />
verzeichnen und beantworten, die diverse Themen der Personalentwicklung<br />
betrafen.<br />
Der Antrag zum Netzwerk Lernendes Neumünster II ist vom<br />
Steuerungsausschuss des BMBF auf dessen Sitzung im April<br />
2007 bereits zur Förderung empfohlen worden.<br />
6.3 Ausbildung und Qualifizierung im Verbund<br />
Auf einen Blick<br />
Ausbildung und Qualifizierung im Verbund<br />
Projektzeitraum und -umfang: August 2005 bis Dezember<br />
2007, beschäftigt sind zwei Mitarbeiter mit 1,5 Stellen<br />
mit drei Teilprojekten: Im Recycling-Sektor, im Maler- und<br />
Lackiererhandwerk sowie im Friseurhandwerk.<br />
Erprobung eines Ausbildungszweiges im Recycling-Sektor<br />
bei gleichzeitiger Gewinnung zusätzlicher Ausbildungsplätze<br />
in Betrieben der Region: Das Projekt endete im<br />
April 2007 erfolgreich und verhalf 17 von 23 jungen Erwachsenen<br />
aus sieben Betrieben der Region wieder zum<br />
Eintritt in den ersten Arbeitsmarkt.<br />
Ausbildungsverbünde im Maler- und Lackiererhandwerk<br />
sowie im Friseurhandwerk: Ziel ist die qualitative Steigerung<br />
der dualen Ausbildung und Unterstützung der regionalen<br />
Ausbildungsbetriebe mittels zusätzlicher praktischer<br />
Schulungen für Auszubildende. Zurzeit sind am Malerprojekt<br />
40 Betriebe mit 85 Auszubildenden und im Friseurprojekt<br />
38 Betriebe mit 47 Auszubildenden beteiligt.<br />
Idee und Hintergrund des Projektes<br />
Der gesellschaftliche und politische Druck auf die Betriebe, Ausbildungsplätze<br />
bereit zu stellen, wird immer höher. Doch vor<br />
dem Hintergrund der ständig wachsenden Schwierigkeiten bei<br />
der Ausbildung der Lehrlinge, den steigenden Anforderungen<br />
an die Qualifikation der Ausbilder und die sich stetig verändernden<br />
Strukturen der Betriebe fällt es den Unternehmen oft<br />
schwer, diesen Forderungen nachzukommen.<br />
Das Teilprojekt Ausbildung und Qualifizierung im Verbund<br />
setzt hier an. Durch die Schaffung von betrieblichen Ausbildungskooperationen<br />
sollen die Betriebe in die Lage versetzt<br />
werden, umfassend und qualitativ auf hohem Niveau auszubilden.<br />
Durch die Verbünde sollen Kooperationsstrukturen<br />
aufgebaut werden, die mögliche Lücken in der Ausbildung<br />
zwischen den Betrieben, den Berufschulen und den Überbetrieblichen<br />
Ausbildungsstätten (ÜBA) schließen und mangelnde<br />
persönliche und schulische Voraussetzungen von Lehrlingen<br />
auffangen. Das Duale System (plus die Überbetriebliche<br />
Ausbildung) wird somit um eine weitere Ebene ergänzt, auf<br />
der Betriebe zusammengeführt werden, um ihre gemeinsamen<br />
Ressourcen zu nutzen und dies auch nach außen einheitlich<br />
und repräsentativ vertreten zu können.<br />
26
Ein wesentliches Ziel ist es, die Qualität der Ausbildung den<br />
zeitgemäßen Bedürfnissen anzupassen und damit einhergehend<br />
die Motivation der Auszubildenden, aber nicht zuletzt<br />
auch die der Ausbilder, zu steigern. Hierdurch sollen u.a. die<br />
Ausbildungsabbruchraten in den Ausbildungsgängen gesenkt<br />
werden. Die Zusammenarbeit mit den regionalen Partnern wie<br />
der Berufsschule, der IHK sowie den einzelnen Landesverbänden<br />
und Innungen bietet hierbei ein breites Fundament, das die<br />
betrieblichen Strukturen und fachlichen Wissensspektren ideal<br />
ergänzt.<br />
Mit dem Teilprojekt „Ausbildung und Qualifizierung im Verbund“<br />
beteiligt sich die Wirtschaftsagentur Neumünster als<br />
einer von sechs Projektträgern an der Entwicklungspartnerschaft<br />
SEPARTH (Social Economic Partnership for Holstein).<br />
SEPARTH ist ein Projekt der Gemeinschaftsinitiative EQUAL mit<br />
den Schwerpunkten Existenzgründungen und betriebliche<br />
Kooperationen ( www.separth.de).<br />
In der Projektlaufzeit konnten drei große Kooperationsgemeinschaften<br />
generiert und ausgebaut werden.<br />
Elf fleißige Lehrlinge der Ausbildungsinitiative der Maler<br />
sowie ihr fachlicher Betreuer Jochen Meier (ganz links) und<br />
ein unterstützender Meister der Firma Will vor dem Casparvon-Saldern-Haus<br />
in Neumünster<br />
Die Aktionsgemeinschaft Ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb<br />
(AAA) der Maler und Lackierer in Schleswig-<br />
Holstein<br />
Im Malerhandwerk ist es zurzeit besonders schwierig, Lehrlinge<br />
zu finden, die die persönlichen und schulischen Voraussetzungen<br />
erfüllen, um eine erfolgreiche Lehre abzuschließen. Hohe Abbruchraten<br />
und Nichtbestehen von Prüfungen während der<br />
Ausbildung sind daher die Folge. Diesem Umstand begegnet<br />
die Aktionsgemeinschaft dadurch, dass die Lehrlinge möglichst<br />
schnell in den Betriebsablauf integriert und dabei zu einem<br />
selbstständigem und eigenverantwortlichem Arbeiten angeleitet<br />
werden – Stichwort „handlungsorientiertes Arbeiten“. Um<br />
dies zu erreichen, können die Mitgliedsbetriebe ihre Lehrlinge<br />
in praxisorientierte Grundlehrgänge, zu überwiegend eigenverantwortlich<br />
organisierten Lehrlingsbaustellen (das praktische<br />
Herzstück der Initiative) und zu speziellen Fachschulungen entsenden.<br />
Darüber hinaus nehmen auch die Ausbilder der Betriebe<br />
regelmäßig an arbeitspädagogischen Fortbildungen teil.<br />
Die Aktionsgemeinschaft umfasst mittlerweile fast 40 Betriebe<br />
und ist seit April 2002 unter der Federführung des Landesinnungsverbandes<br />
Farbe Gestaltung Bautenschutz aktiv. Dennoch<br />
ist es vor allem im Hinblick auf den nachhaltigen Bestand<br />
der Gemeinschaft auch nach Ablauf der Projektförderung erforderlich,<br />
stetig an strukturellen Veränderungen zu arbeiten und<br />
neue Wege zu erproben. Hier liegt die Aufgabe des Projektes.<br />
Der Erfolg dieser Aktionsgemeinschaft gab den Anstoß, weitere<br />
Ausbildungskooperationen ähnlicher Art ins Leben zu rufen.<br />
Durch die Begleitung dieser Kooperation konnten viele wertvolle<br />
Erkenntnisse für neue Initiativen gewonnen werden.<br />
Die letzte große Aktion: eine Lehrlingsbaustelle hier in Neumünster<br />
im Caspar-von-Saldern-Haus. Elf Lehrlinge aus ganz unterschiedlichen<br />
Lehrjahren und Betrieben schliffen und lackierten<br />
eigeninitiativ, jedoch unter ständiger Anleitung, die historischen<br />
Türen im Erdgeschoss des Hauses. Diesen Auftrag hätte das<br />
Caspar-von-Saldern-Haus auf Grund der Kosten sonst nicht vergeben<br />
können und die Lehrlinge hätten zu diesem Zeitpunkt<br />
ihrer Ausbildung noch keine Jahrhundert alten Türen restauriert.<br />
Somit entstand eine Win-win-Situation für beide Seiten. Zudem<br />
gab es noch Besuch der transnationalen SEPARTH-Partner, die<br />
sich bei ihrem Study-Visit die „Lehrlingsbaustelle“ nicht entgehen<br />
lassen wollten – eine rundum gelungene Aktion also!<br />
Zusätzlich erhält jeder Auszubildende eine eigene Werkzeugkiste<br />
und eine Art Check-Heft, mit dem er konkrete Leistungen<br />
bei seinem Chef einfordern kann. Jeder Betrieb, der Mitglied<br />
dieser Aktionsgemeinschaft wird, verpflichtet sich zu gemeinsamen<br />
Qualitätsstandards, denn die so gewonnene und gesteigerte<br />
Güte ist das Aushängeschild dieser Initiative. Hierzu siehe<br />
auch: www.farbesh.de.<br />
Die Ausbildungsinitiative der Friseure<br />
MATZE – Mit Ausbildung und Training zum Erfolg<br />
Partner sind: der Landesinnungsverband (LIV) der Friseure und<br />
Kosmetiker Schleswig-Holstein. Die Idee: Grundlehrgänge für<br />
die ersten eineinhalb Ausbildungsjahre, um möglichst zügig<br />
handwerkliches Können zu erlangen. Eigens im Projekt ausgebildete<br />
TrainerInnen schulen gegenwärtig 47 Auszubildende<br />
aus derzeit 38 Mitgliedsbetrieben im zweiwöchigen Rhythmus<br />
an fünf Berufsschulstandorten der K.E.R.N.-Region.<br />
27
Im Friseurhandwerk wird es für viele Betriebe immer schwieriger,<br />
im Alltagsgeschäft Zeit zu finden, um ihren Auszubildenden<br />
die praktischen handwerklichen Fertigkeiten ihres Gewerkes<br />
ausreichend beizubringen. Daher hat das Projekt in Zusammenarbeit<br />
mit dem Landesinnungsverband der Friseure und Kosmetiker<br />
Schleswig-Holstein ein Konzept ausgearbeitet, welches<br />
vor allem die Förderung einer schnellen und umfassenden<br />
Grundausbildung in allen Bereichen des Friseurhandwerks zum<br />
Ziel hat. Diese Initiative wurde aus organisatorischen Gründen<br />
vorerst auf die K.E.R.N.-Region beschränkt.<br />
Im Winter 2005/2006 wurde eine Befragung bei zirka 250<br />
Innungsbetrieben der K.E.R.N.-Region mit erfreulichem Rücklauf<br />
durchgeführt. Die Befragung zielte sowohl auf die inhaltlichen<br />
Erwartungen an die Schulungen als auch auf die gewünschten<br />
Termine. Die Ergebnisse der Auswertung wurden in<br />
einem eigens für dieses Modellprojekt entwickelten Schulungskonzept<br />
zusammengefasst und mit den Berufsschulen und der<br />
Überbetrieblichen Ausbildung (ÜBA) abgestimmt.<br />
Im Frühjahr 2006 begann zunächst das Training von sieben<br />
Friseuren und Friseurinnen aus der Region zu Ausbildungstrainern,<br />
um an allen Standorten einen einheitlichen Wissensstand<br />
zu erzielen. Das Training erstreckte sich über die fachlichen<br />
Inhalte hinaus auch auf Themenfelder wie Methodik<br />
und Didaktik, Kommunikation sowie Trainerpersönlichkeit und<br />
endete im Dezember 2006 mit einer Abschlussprüfung.<br />
Im Spätherbst 2006 begannen die Schulungen für 48 Auszubildende<br />
in den fünf Standorten Neumünster, Kiel, Rendsburg,<br />
Eutin und Oldenburg. Diese dreistündigen, überwiegend praktisch<br />
orientierten Übungsnachmittage finden in zweiwöchigen<br />
Abständen an den Berufsschulnachmittagen statt. Teilnehmen<br />
können Auszubildende aus Innungs- sowie aus Nicht-Innungs-<br />
Betrieben. Die Auszubildenden lernen die Grundfertigkeiten des<br />
Friseurberufs wie Haare schneiden, Dauerwellentechnik, Fönen,<br />
Hochsteckfrisuren, Haarfärbetechniken und Kosmetik, aber<br />
auch Grundlagen wie den Kundenempfang und das Beratungsgespräch.<br />
Der modular angelegte Schulungsplan ermöglicht es,<br />
flexibel auf die individuellen Bedürfnisse der Auszubildenden<br />
einzugehen (z.B. bei der Prüfungsvorbereitung). Das Schulungskonzept<br />
ist auf die Praxis ausgerichtet. Die Auszubildenden<br />
werden befähigt und ermutigt, bereits nach kurzer Zeit ihr erlerntes<br />
Können im Betrieb einzusetzen. So entsteht eine Win-win-<br />
Situation. Die Betriebe beteiligen sich mit zehn Euro an den<br />
Kosten für diese besondere, mit dem dualen System verzahnte<br />
Qualifizierung. Die Auszubildenden wiederum geben hierfür<br />
ihre Freizeit.<br />
Das Team der Trainerinnen sowie die Projektbetreuer und<br />
Gisela Gradert-Schmidt (oben links) vom LIV der Friseure und<br />
Kosmetiker Schleswig-Holstein<br />
Bis zum Ende der Projektlaufzeit am 31. Dezember 2007 wird<br />
der erste Durchgang an Lehrlingsschulungen abgeschlossen<br />
sein und ein zweiter im Herbst 2007 beginnen. Zum Jahreswechsel<br />
2007/2008 soll der Ausbildungsverbund in die Hände<br />
des Landesinnungsverbandes der Friseure und Kosmetiker<br />
Schleswig-Holstein übergeben werden, wodurch die Nachhaltigkeit<br />
vorerst gesichert wäre. Außerdem wird derzeit geprüft,<br />
ob das Projekt auf ganz Schleswig-Holstein ausgedehnt<br />
werden kann.<br />
Die Qualifizierung zum Fachwerker für Recycling, Kompostierung<br />
und Abfallbeseitigung<br />
Ziel dieses Pilotprojektes war die Erprobung und Weiterentwicklung<br />
des niederschwelligen Ausbildungsberufes zum Recyclingwerker<br />
in der Region Neumünster und Rendsburg-Eckernförde.<br />
Aufgrund der neuen Gesetze im Abfallbereich war ein steigender<br />
Bedarf an speziell ausgebildeten Mitarbeitern bei den Recyclingbetrieben<br />
vorhanden.<br />
Nach detaillierter Planung mit Vertretern der IHK, der Arbeitsgemeinschaft<br />
(Arge) Neumünster sowie Vertretern der Betriebe<br />
fiel im Herbst 2005 der Startschuss. Die Wirtschaftsagentur<br />
Neumünster GmbH war der Träger des Projektes und übernahm<br />
federführend die Aufgabe der Koordination.<br />
Die Arbeitsgemeinschaften der Region schickten kurzer Hand<br />
knapp 50 Teilnehmer – alles Langzeitarbeitslose zwischen 25<br />
und 35 Jahre alt – die zunächst ein zweimonatiges Praktikum<br />
zu durchlaufen hatten. Dies galt dem beiderseitigen Kennenlernen<br />
und fungierte so gleichermaßen als erster Filter. Auf<br />
Grund der Tatsache, dass die Betriebe von Beginn an ihr fachliches<br />
„Know how“ einbringen konnten, war die Qualifizierung<br />
ebenso praxisnah wie bedarfs- und arbeitsmarktgerecht ausgerichtet.<br />
Mit 28 Teilnehmern, verteilt auf sechs große und mittelständische<br />
Betriebe der Abfallbranche, startete das Projekt in die<br />
16-monatige Qualifizierung. In diesem Zeitraum waren die Teilnehmer<br />
größtenteils im Betrieb. Schulblöcke und praktische<br />
Module rundeten jedoch das Gesamtprofil ab. So lernten die<br />
Teilnehmer neben fachlichen Grundlagen den Umgang mit<br />
28
dem Radlader, dem Gabelstapler, dem Minibagger und der<br />
Motorsäge. Hierdurch wurde ihr Qualifizierungsprofil deutlich<br />
erweitert. Zum einen hatte das den Vorteil, dass sie im Betrieb<br />
vielseitiger eingesetzt werden konnten, und zum anderen versprachen<br />
sich die Wirtschaftsagentur und die Arbeitsgemeinschaften<br />
für die jungen Menschen eine größere Chance auf<br />
dem späteren Arbeitsmarkt.<br />
Während der gesamten Qualifizierungszeit kam es nur noch zu<br />
fünf weiteren Abbrüchen, wovon zwei gesundheitlich bedingt<br />
waren und ein Teilnehmer zwischenzeitlich erfreulicher Weise<br />
ein festes Jobangebot eines nicht am Projekt beteiligten Betriebes<br />
bekommen hat.<br />
6.4 Geschäftsstelle Regionalprogramm 2000 /<br />
Geschäftsstelle Zukunftsprogramm Wirtschaft<br />
Auf einen Blick<br />
Zukunftsprogramm Wirtschaft<br />
Die bei der Wirtschaftsagentur angesiedelte Geschäftsstelle<br />
zum Zukunftsprogramm Wirtschaft hat die Aufgabe, mit<br />
relevanten Partnern Förderanträge zu initiieren und zu betreuen.<br />
Das Zukunftsprogramm Wirtschaft ist das wirtschaftspolitische<br />
Förderinstrument der Jahre 2007–2013<br />
und bündelt die wichtigsten wirtschafts- und regionalpolitischen<br />
Fördermaßnahmen des Landes Schleswig-Holstein.<br />
Insgesamt stehen etwa 720 Mio. Euro Fördermittel zur<br />
Verfügung. Es wird finanziert aus:<br />
Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung<br />
(EFRE), ca. 374 Mio. Euro<br />
Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der<br />
regionalen Wirtschaftsstruktur“, ca. 173 Mio. Euro<br />
Landesmitteln, ca. 175 Mio. Euro<br />
Das Programm zielt darauf ab, Beschäftigung und Wachstum<br />
in allen Regionen des Landes zu steigern und die<br />
Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Schleswig-Holstein<br />
und seiner Unternehmen weiter zu erhöhen.<br />
Die drei Förderschwerpunkte des Zukunftsprogramm<br />
Wirtschaft sind:<br />
23 stolze Fachwerker für Recycling, Kompostierung und<br />
Abfallbeseitigung mit ihren Abschlusszeugnissen sowie der<br />
Projektkoordinator Marc Lindemann (links oben).<br />
Somit blieben 23 Teilnehmer, die die gesamte Maßnahme absolviert<br />
haben; eine Zahl, die deutlich über den Ausgangsplanungen<br />
lag. Bereits Mitte April 2007 konnte dieses Pilotprojekt<br />
erfolgreich abgeschlossen werden – und der tatsächliche Erfolg<br />
übertraf in hohem Maß die Erwartungen der Wirtschaftsagentur.<br />
Alle Teilnehmer, die trotz der oft anstrengenden und<br />
„schmutzigen“ Tätigkeiten bis zum Ende der Ausbildung durchgehalten<br />
haben, konnten auf Grund ihrer schulischen und<br />
praktischen Leistungen auch ihren Abschluss erhalten – mit<br />
Sicherheit ein Grund zum Stolz!<br />
Mehr als 70% der Langzeitarbeitslosen konnten direkt in<br />
Arbeit vermittelt werden. Und bei den meisten hat der eigene<br />
Betrieb die Gunst der Stunde genutzt. Der einheitliche Tenor<br />
war: „Warum sollte ich so einen gut ausgebildeten Mann, der<br />
sich zudem noch über einen langen Zeitraum bewährt hat,<br />
gehen lassen?“ So konnte ein deutlicher Mehrwert für alle Beteiligten<br />
erzielt werden. Dies spiegelte auch die gute Stimmung<br />
bei der offiziellen Entlassfeier am 16. April 2007 hier in Neumünster<br />
in den Räumen des K<strong>IN</strong> wider.<br />
1. Innovation und wissensbasierte Gesellschaft<br />
Kompetenzzentren an Forschungseinrichtungen und<br />
Hochschulen, Technologie- und Gründerzentren sowie<br />
Ausbau der wirtschaftsnahen Forschungsinfrastruktur<br />
Betriebliche Innovationen<br />
Verbundprojekte Wissenschaft – Wirtschaft<br />
Netzwerke Wissenschaft – Wirtschaft<br />
Berufsbildungsstätten und Einrichtungen der Weiterbildung,<br />
Weiterbildungsverbünde<br />
Wissenschaftliche Weiterbildung<br />
Innovationsassistent<br />
2. Gründungsförderung und Förderung der betrieblichen<br />
Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung insbesondere<br />
von KMU (Antragsverfahren über Investitionsbank<br />
und WTSH)<br />
Einzelbetriebliche Förderung zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
der Unternehmen<br />
Zugang von KMU zum Kapitalmarkt (einschließlich<br />
Risikokapitalfonds)<br />
Unterstützung von Entwicklungsprozessen der regionalen<br />
Wirtschaft und Optimierung von Beratungsund<br />
Dienstleistungsinfrastrukturen für KMU<br />
Familienbewusste Personalpolitik<br />
29
3. Ausgleich intraregionaler Disparitäten und Ausbau<br />
spezifischer Entwicklungspotentiale<br />
Multifunktionale Einrichtungen<br />
Innovative Tourismuskonzepte / -projekte<br />
Netzwerke Kultur – Wirtschaft<br />
Gewerbegebiete, Altlastensanierung und Flächenrecycling<br />
IuK-Technologien sowie Breitbandversorgung in Schleswig-Holstein<br />
Hafeninfrastruktur und Flughäfen<br />
Nachhaltige Stadtentwicklung<br />
Küstenschutz<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.zukunftsprogramm.schleswig-holstein.de<br />
Geschäftsstelle Regionalprogramm 2000<br />
Als eine von vier Geschäftsstellen im „Zukunftsprogramm Wirtschaft“<br />
wurde auch bei der Technologie-Region K.E.R.N. e.V.<br />
mit Sitz in Rendsburg zu Beginn des Jahres 2007 eine Geschäftsstelle<br />
eingerichtet. Diese hat mehrere Außenstellen, von denen<br />
im Januar 2007 eine bei der Wirtschaftsagentur Neumünster<br />
geschaffen wurde. Im Rahmen ihrer Tätigkeit werden Fördermittelanträge<br />
mit den Antragstellern beraten, formal aufbereitet<br />
und an die K.E.R.N.-Geschäftsstelle in Rendsburg weitergeleitet.<br />
Derzeit ist ein Förderantrag der Hallenbetriebe Neumünster<br />
GmbH zur Sicherung und Stärkung des Messestandortes<br />
Holstenhallen Neumünster durch die Wirtschaftsagentur Neumünster<br />
in Vorbereitung. Ein weiterer Antrag zur Thematik<br />
Umweltinnovation liegt bereits zur Prüfung bei der WTSH vor.<br />
Der Eintritt ins Antragsverfahren wird sich jedoch aufgrund<br />
noch nicht bewilligter Programm-Richtlinien verzögern. Weitere<br />
Antragsthemen sind in Bearbeitung.<br />
Das Regionalprogramm 2000 war in den Jahren 2000 bis 2006<br />
das wichtigste regionalpolitische Förderinstrumentarium des<br />
Landes Schleswig-Holstein. Zur Abwicklung der Förderung und<br />
zur Begleitung eines Regionalbeirats, der die regionalen Förderanträge<br />
bewerten und gewichten sollte, wurde beim K.E.R.N.<br />
e.V. eine Regionalgeschäftsstelle eingerichtet. Diese hatte lokale<br />
Vertretungen, die in der Regel bei den Wirtschaftsförderungsgesellschaften<br />
angesiedelt waren. In Neumünster wurde diese<br />
Funktion erst ab Ende 2005 wahrgenommen, da sie vorher bei<br />
der Stadtverwaltung Neumünster abgewickelt wurde.<br />
Im Rahmen der Tätigkeit wurden Fördermittelanträge mit dem<br />
Antragsteller beraten und an die K.E.R.N.-Geschäftsstelle in<br />
Rendsburg weitergeleitet.<br />
Geschäftsstelle Zukunftsprogramm Wirtschaft<br />
Mit Ablauf der Förderperiode des „Regionalprogramm 2000“<br />
am 31. Dezember 2006 wurde dieses am 1. Januar 2007 durch<br />
das „Zukunftsprogramm Schleswig-Holstein“ abgelöst und vereint<br />
unter einem Dach<br />
das Zukunftsprogramm Wirtschaft (Wirtschafts- / Regionalpolitik),<br />
das Zukunftsprogramm Arbeit (Arbeitsmarktpolitik),<br />
das Zukunftsprogramm Ländlicher Raum (Ländliche Entwicklungspolitik)<br />
und<br />
das Zukunftsprogramm Fischerei (Fischereipolitik).<br />
6.5 eBusCo.net – eBusiness in Unternehmensnetzwerken<br />
Auf einen Blick<br />
eBusCo.net<br />
Dieses im Rahmen von EUR Interreg IIIa geförderte<br />
Projekt befasst sich mit der Abwicklung von elektronischem<br />
Geschäftsverkehr bzw. eBusiness-Geschäftsprozessen<br />
in Unternehmensnetzwerken. Projektziel ist<br />
eine Studie, die einen Überblick gibt über einerseits die<br />
gegenwärtige Verbreitung von Unternehmensnetzwerken<br />
und andererseits über die Bereitschaft und Fähigkeit<br />
der Firmen, an diesen Netzwerken teilzunehmen. Diese<br />
Ergebnisse können wichtige Impulse für künftige<br />
Projekte im Bereich der dänisch-deutschen Zusammenarbeit<br />
geben und generell Basis für die Anwendungsmöglichkeiten<br />
von IT in Unternehmensnetzwerken sein.<br />
Das Projekt hat mit einer empirischen Untersuchung<br />
mittels eines Fragebogens begonnen, der an jeweils 500<br />
Firmen in der K.E.R.N.-Region und in Süddänemark<br />
versendet wurde. Detailstudien bei ausgewählten Betrieben<br />
und Unternehmensnetzwerken sind der nächste<br />
Schritt, abschließend ist eine Auswertung und Erarbeitung<br />
von Handlungsempfehlungen geplant.<br />
Die wesentlichen Neuerungen gegenüber dem Vorgängerprogramm<br />
„Regionalprogramm 2000“ bestehen in<br />
der Ausweitung der Förderkulisse auf das gesamte Land,<br />
der verstärkten Förderung der Zukunftsthemen Innovation<br />
und Wissen und<br />
einer deutlichen Steigerung der Fördermittel gegenüber der<br />
Förderperiode 2000–2006.<br />
Das im EU Interreg IIIa Programm geförderte Projekt „eBusiness<br />
in Unternehmensnetzwerken“ ist eine anwendungsorientierte<br />
Forschungsinitiative, die gemeinsam von Hochschulen und<br />
Wirtschaftsförderungsgesellschaften der Regionen K.E.R.N. in<br />
Schleswig-Holstein und Süddänemark durchgeführt wird.<br />
30
Das zentrale Thema des Projektes ist die Abwicklung von elektronischem<br />
Geschäftsverkehr bzw. eBusiness-Geschäftsprozessen<br />
in Unternehmensnetzwerken. Der Fokus liegt dabei<br />
auf Unternehmensnetzwerken, die sich aus kleinen und mittelgroßen<br />
Unternehmen (KMU) der Produktionsbranche zusammensetzen.<br />
Als Projektergebnis hervorgehen soll eine Studie, die Auskunft<br />
geben wird über die Verbreitung von Unternehmensnetzwerken<br />
in den Zielregionen („Networking Status“) und die Bereitschaft<br />
und Fähigkeit der Firmen zur Teilnahme an Unternehmensnetzwerken<br />
(„Networking Readiness“). Diese Erkenntnisse können<br />
von Unternehmen, Unternehmensnetzwerken und Wirtschaftsförderungen<br />
für die Gestaltung zukünftiger Projekte insbesondere<br />
im Bereich der deutsch-dänischen Zusammenarbeit verwendet<br />
werden. Das Projekt soll Anwendungsmöglichkeiten<br />
von IT in Unternehmensnetzwerken und die Voraussetzungen<br />
für ihre konkrete Ausgestaltung benennen. Die Projektergebnisse<br />
sollen so die Basis für die weitere konkrete Einführung von<br />
IT-Lösungen im Bereich der Unternehmensnetzwerke bilden.<br />
Inhalt der Studie sollen auch konkrete Erfahrungen von existierenden<br />
Unternehmensnetzwerken in den Regionen sein, wie<br />
zum Beispiel die Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit,<br />
Agilität und Produktivität der Netzwerkmitglieder. Firmen sollen<br />
in der Studie praxisnahe Handlungsempfehlungen finden, die<br />
sowohl auf realen Erfahrungen als auch auf dem aktuellen<br />
Kenntnisstand des Forschungsgebietes beruhen. Einen Schwerpunkt<br />
bei diesen Handlungsempfehlungen bildet dabei der<br />
Einsatz von Informationstechnologie zur Realisierung von<br />
eBusiness in Unternehmensnetzwerken. In einem Leitfaden soll<br />
das Angebot an internetbasierten Kooperationsplattformen,<br />
Auswahlkriterien sowie Empfehlungen zur Einführung und den<br />
Betrieb von Kooperationsplattformen systematisch beschrieben<br />
werden. Der Leitfaden soll Unternehmen und von ihnen beauftragte<br />
Beratungshäuser und IT Lieferanten als zentrale Referenz<br />
dienen und damit eine effektive Gestaltung von an Unternehmensnetzwerken<br />
ausgerichteten IT-Vorhaben ermöglichen.<br />
Das Projekt gliedert sich in mehrere Stufen. Es startet mit einer<br />
empirischen Untersuchung. Der Status und die Bereitschaft<br />
von Firmen in den beiden Zielregionen in Bezug auf Netzwerke<br />
werden dabei mittels eines Fragebogens erhoben. Der Fragebogen<br />
soll nach einer Pilotierungsphase an jeweils 500 Firmen<br />
in der K.E.R.N.-Region und 500 Firmen in Süddänemark versendet<br />
werden. In der zweiten Stufe werden Detailstudien bei<br />
ausgewählten Firmen und Unternehmensnetzwerken in den<br />
beiden Regionen durchgeführt. Die Auswertung der empirischen<br />
Befunde und die Erarbeitung von Handlungsempfehlungen<br />
und Leitfäden werden in der dritten Stufe abgeschlossen.<br />
Ebenfalls Gegenstand der letzten Stufe sind umfassende<br />
Informationsmaßnahmen wie zum Beispiel eine grenzüberschreitende<br />
abschließende Gemeinschaftskonferenz für Entscheider<br />
und Experten aus den beteiligten Regionen.<br />
Weitere Angaben zum Projekt:<br />
Projektlaufzeit: August 2006 bis September 2008<br />
Deutsche Projektpartner:<br />
Fachhochschule Kiel (Lead)<br />
Ansprechpartner: Prof. Dr.-Ing. H. Thimm<br />
Wirtschaftsagentur Neumünster<br />
Ansprechpartner: Dr. Olaf Tauras<br />
Dänische Projektpartner:<br />
Syddansk Universitet, Odense (Lead)<br />
Ansprechpartner: Prof. Karsten Rasmussen<br />
Fyns Erhvervs Center, Odense<br />
Ansprechpartner: Erling Sorensen<br />
Projekt-Webadresse:<br />
6.6 LaserZentrum Nord<br />
Auf einen Blick<br />
LaserZentrum Nord<br />
www.ebusco.net<br />
Im Rahmen der Wachstumsinitiative Norderelbe, an der<br />
die Stadt Neumünster teilgenommen hat, wurde das<br />
Projekt „Laserqualifizierungszentrum“ erarbeitet, die Entwicklung<br />
einer Einrichtung zur Weiterbildung und zum<br />
Technologietransfer im Themenfeld der Lasertechnologie.<br />
Das zweijährige Projekt wird aus dem Förderfonds der<br />
Metropolregion Hamburg / Schleswig-Holstein gefördert.<br />
Die geplante Einrichtung wird ihre Geschäftsstelle in<br />
Neumünster haben. Kooperationspartner sind das iLAS<br />
(Institut für Laser- und Anlagensystemtechnik bei der<br />
Technischen Universität Hamburg-Harburg), der Kreis<br />
Pinneberg, der Verein Hansephotonik (Kompetenznetz<br />
Optische Technologien Norddeutschland) und diverse<br />
Laser nutzende bzw. Laser produzierende Unternehmen.<br />
Die optischen Technologien sind eine innovative Branche mit<br />
hohem Wirtschaftswachstum. In Norddeutschland sind 2007<br />
zirka 1000 HighPower-Laseranlagen installiert und in starkem<br />
Maße an der Wertschöpfung beteiligt. Der Markt für Optische<br />
Technologien und Laser hat seit Jahren zweistellige Zuwachsraten,<br />
die hohe Exportquote von zirka 66% belegt die internationale<br />
Konkurrenzfähigkeit der deutschen Photonik-Hersteller.<br />
31
Zentrale Herausforderung für all diese Betriebe ist die Qualifikation<br />
der Mitarbeiter und deren Weiterbildung. Kenntnisse aus<br />
konventionellen Fertigungstechnologien können nicht auf das<br />
Werkzeug „Laser“ übertragen werden. Vorhandene Aus- und<br />
Weiterbildungsangebote, wie z.B. die Laserstrahlfachkraft,<br />
sind nicht auf den Bedarf eines Facharbeiters oder die Produktionsbedingungen<br />
vor Ort angepasst. Insbesondere die betriebliche<br />
Umsetzung neuartiger Laser gestützter Fertigungstechnologien,<br />
die innovative Produkte und damit die Schaffung von<br />
Arbeitsplätzen ermöglichen, wird durch die fehlende Qualifikation<br />
betrieblicher Mitarbeiter behindert. Hier soll das geplante<br />
LaserZentrum Nord ansetzen.<br />
Mit dem LaserZentrum Nord als Einrichtung für die betriebliche<br />
Weiterbildung wird die Möglichkeit geschaffen, für Betriebe in<br />
der Metropolregion Hamburg und im gesamten norddeutschen<br />
Raum bedarfsangepasste Erst- und Weiterbildungsangebote<br />
im Bereich der optischen Technologien bereitzustellen. Hierbei<br />
liegt der Schwerpunkt auf der Ausbildung vor Ort im Betrieb,<br />
um so eine unternehmensspezifische Lehr- und Lernsituation<br />
direkt am zu bearbeitenden Prozess bereitzustellen.<br />
In einem ersten zweijährigen Projekt, das im Rahmen der<br />
Wachstumsinitiative Norderelbe entwickelt wurde, werden<br />
durch die Kooperation des Kreises Pinneberg, der Wirtschaftsagentur<br />
Neumünster GmbH, des iLAS (Institut für Laser- und<br />
Anlagensystemtechnik bei der Technischen Universität Hamburg-Harburg),<br />
des Vereins Hansephotonik (Kompetenznetz<br />
Optische Technologien Norddeutschland) und diversen Laser<br />
produzierenden und Laser anwendenden Firmen die Grundlagen<br />
für das LaserZentrum Nord geschaffen. Es sollen Lehrangebote<br />
entwickelt und in den am Projekt teilnehmenden<br />
Unternehmen erprobt werden.<br />
Eine Ausweitung des Themenfeldes auf weitere Aktivitäten des<br />
Technologietransfers ist geplant. Mit dem LaserZentrum Nord<br />
wird eine hochschulnahe Weiterbildungs- und Technologietransfer-Einrichtung<br />
nach Neumünster gebracht. So wird die<br />
Verbindung der Hochschule mit den Stärken des Produktionsstandortes<br />
Neumünster möglich.<br />
32
7. Abgeschlossene Projekte<br />
7.1 Gewerbegebietsmanagement<br />
Auf einen Blick<br />
Gewerbegebietsmanagement<br />
Nach einer fachlichen Schulung erarbeitete der Gewerbegebietsmanager<br />
eine umfassende Datenbank über das<br />
Industriegebiet Neumünster-Süd. Anschließend wurden<br />
die Bedarfe der Unternehmen an Maßnahmen des<br />
Energie- und Stoffstrommanagements ermittelt. Dabei<br />
stellte sich jedoch heraus, dass die meisten der befragten<br />
Betriebe bereits unternehmensintern oder mit Hilfe von<br />
anderen Dienstleistern diese Themen bearbeiteten. Das<br />
Projekt wurde daher eingestellt, konnte jedoch trotzdem<br />
Ergebnisse vorweisen: Es bewirkte einen verstärkten Austausch<br />
und Zusammenarbeit der beteiligten Unternehmen<br />
und es entstand eine für die zukünftige Unternehmensansiedlung<br />
hilfreiche Datenbasis.<br />
Das Projekt Gewerbegebietsmanagement (ursprünglich Energie-<br />
und Stoffstrommanagement) wurde dem Bau- und Wirtschaftsförderungsausschuss<br />
auf seiner Sitzung am 6. September<br />
2000 vorgestellt. Vorangegangen war eine Abstimmung mit<br />
den Neumünsteraner Unternehmen. Die Durchführung des Projekts<br />
wurde zwischenzeitlich inhaltlich zum „Gewerbegebietsmanagement<br />
im Industriegebiet Süd“ erweitert und in der Ratsversammlung<br />
am 12. November 2002 beschlossen. Die Arbeit<br />
wurde dann umgehend aufgenommen. Mit der Durchführung<br />
ist das entsprechend fachlich geeignete Kieler Untenehmen<br />
DUAG, Deutsche Umwelt AG, beauftragt worden. Die fachliche<br />
Begleitung und operative Unterstützung wurde an die<br />
zwischenzeitlich gegründete Wirtschaftsagentur Neumünster<br />
GmbH in Abstimmung mit dem Fachbereich VI der Stadt<br />
Neumünster übertragen. Der Gewerbegebietsmanager wurde<br />
bei der Wirtschaftsagentur angesiedelt und hatte auch dort<br />
seine Büroräume.<br />
Nach der Ausbildung des Gewerbegebietsmanagers durch die<br />
Firma DUAG erarbeitete dieser zunächst eine umfassende<br />
Datenbank über das Industriegebiet Neumünster-Süd, die insbesondere<br />
Auskunft über die dort ansässigen Unternehmen,<br />
die von ihnen genutzten Flächen, aber auch über leere Gewerbeflächen<br />
gibt. In zahlreichen Einzelgesprächen wurden dann auf<br />
Basis eines Fragebogens die Bedarfe der Unternehmen nach<br />
Maßnahmen des Energie- und Stoffstrommanagements sowie<br />
weiterer Kooperationsthemen evaluiert. Die Ergebnisse der<br />
Gespräche waren ernüchternd. Die meisten der befragten<br />
Unternehmen hatten die angesprochenen Themen entweder<br />
im Rahmen einer Konzernzusammenarbeit gelöst oder aber<br />
bereits eigene externe Dienstleister mit der Lösung beauftragt.<br />
Einem speziellen Gewerbegebietsmanagement fehlte somit<br />
auch die dauerhafte wirtschaftliche Tragfähigkeit, da nicht ausreichend<br />
Umsatzquellen zur Verfügung standen.<br />
Das Projekt Gewerbegebietsmanagement wurde daher folgerichtig<br />
mit Wirkung zum 1. Juli 2004 eingestellt. Die federführende<br />
Stadt Neumünster (Fachbereich VI) und die durchführende<br />
Wirtschaftsagentur haben die Entscheidung aufgrund<br />
der seit der Projektkonzeption deutlich geänderten Rahmenbedingungen<br />
(siehe Ergebnisse der Evaluation) getroffen, die<br />
durch die Folgen der spürbar erlahmten Konjunktur noch verschärft<br />
wurden. Konkreter Anlass des Projektendes war die vorzeitige<br />
Kündigung der SAM-Maßnahme (Strukturanpassungsmaßnahme)<br />
des mit der Durchführung beauftragten Trägers,<br />
DUAG, durch das Arbeitsamt Kiel. Der Gewerbegebietsmanager,<br />
Herr Menge, konnte nicht weiterbeschäftigt werden.<br />
Somit konnte für ein Umsteuern des Projektes auf neue, abgestimmte<br />
Ziele weder auf die eingearbeitete und allseits anerkannte<br />
Fachkraft noch auf eigene Personalressourcen zurückgegriffen<br />
werden.<br />
Das Projekt endete jedoch weder ergebnislos noch ohne Ausblick.<br />
Im Rahmen der Erhebungsarbeit des Gewerbegebietsmanagers,<br />
die von der Wirtschaftsagentur begleitet und angeleitet<br />
wurde, konnten mehrere Firmen von einem Nebeneinander<br />
zu einer nachhaltigen gedeihlichen Zusammenarbeit bewegt<br />
werden. Auch mit der Verwaltung und dem ÖPNV-Träger<br />
konnten Projekte zum Nutzen der Unternehmen des Industriegebiets<br />
Neumünster-Süd umgesetzt werden.<br />
Somit ist auch das ursprüngliche Projektziel, Grundlage des<br />
Ratsbeschlusses vom 12. November 2002, durchaus erreicht,<br />
da die beschriebenen Maßnahmen zu Einsparungen von Kosten<br />
und zur Entlastung der Umwelt führten. Die wirtschaftliche<br />
Tragfähigkeit eines Gewerbegebietsmanagements wurde<br />
durch das Entstehen bzw. Wachsen, entsprechender privatwirtschaftlich<br />
tätiger Unternehmen unmöglich. Die als notwendig<br />
erachtete Leistung allerdings wird nunmehr erbracht.<br />
Eine vor allem für zukünftige Unternehmensansiedlung gute<br />
Datenbasis, inklusive Karten- und Bildmaterial, wurde erarbeitet.<br />
Die im Jahr 2001 bei der Konzeption ermittelten Themen,<br />
wie etwa Energieeinsparung, werden zunehmend von professionellen<br />
Dienstleistern angeboten, hier konnten Entscheidungshilfen<br />
geboten werden. Der bei den Unternehmen geweckte<br />
Wunsch nach weiterem näheren und intensiveren „Kennenlernen“<br />
untereinander wurde durch die Wirtschaftsagentur<br />
aufgegriffen und mit fachlich ausgerichteten Veranstaltungen<br />
im Gewerbegebiet ab Herbst 2004 erfüllt.<br />
33
7.2 Regionalmanagement<br />
Auf einen Blick<br />
Regionalmanagement<br />
Dieses Projekt führte die Wirtschaftsagentur von September<br />
2002 bis Juli 2005 durch. Schwerpunkte waren zum<br />
einen direkte Maßnahmen zur Konversion – hier sind zu<br />
nennen die Vermarktung des <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> technologieparks,<br />
ein Entwicklungsgutachten zur Hindenburgkaserne und<br />
die Entwicklung von Nachnutzungsvorschlägen der Ende<br />
2005 frei gewordenen Standortverwaltung (StOV).<br />
Außerdem führte die Wirtschaftsagentur Aktivitäten für<br />
das Handwerk durch, das aufgrund des Auftragsrückgangs<br />
bei der Bundeswehr erhebliche wirtschaftliche<br />
Einbußen hatte. Dies waren insbesondere Weiterbildungsmaßnahmen,<br />
z.B. zu den Themen „Neue Energietechniken<br />
im Handwerk“ und „Barrierefreies und seniorengerechtes<br />
Bauen“.<br />
Zur Bewältigung der sich aus dem Abzug der Bundeswehr ergebenden<br />
Folgen hat die K.E.R.N.-Region das Projekt Regionalmanagement<br />
durchgeführt. Neben einem koordinierenden<br />
Regionalmanager bei K.E.R.N. e.V. selbst waren lokale Regionalmanager<br />
bei den K.E.R.N.-Mitgliedskommunen tätig. Der für<br />
die Stadt Neumünster zuständige lokale Regionalmanager<br />
nahm seine Tätigkeit am 1. September 2002 auf. Angesiedelt<br />
war er bei der Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH. Das Projekt<br />
endete im Juli 2005.<br />
Hindenburg-Kaserne<br />
Für dieses Projekt wurden durch das Regionalprogramm<br />
2000 Fördermittel für ein Entwicklungsgutachten zur Konversion<br />
der Hindenburg-Kaserne bewilligt.<br />
Für die Erarbeitung des Entwicklungsgutachtens wurde<br />
unter Vorschaltung eines Auswahlverfahrens das Planungsbüro<br />
FIRU GmbH beauftragt. Das Gutachten wurde durch<br />
das Planungsbüro inzwischen abgeschlossen. Als Problem<br />
für die Vermarktung der Fläche könnte sich die Altlastensituation<br />
herausstellen. Zwischenzeitlich wurden verschiedene<br />
Nutzungen für das Grundstück diskutiert. Der Regionalmanager<br />
begleitete die Planungs- und Diskussionsprozesse.<br />
Standortverwaltung (StOV)<br />
Die Standortverwaltung an der Memellandstraße ist Ende<br />
2005 freigezogen worden. Der Regionalmanager war an der<br />
Entwicklung von Nachnutzungsvorschlägen beteiligt.<br />
Kompensationsmaßnahmen für das Handwerk<br />
Der Schwerpunkt der Kompensationsmaßnahmen wurde auf<br />
Weiterbildungsveranstaltungen für das Handwerk gelegt. Hier<br />
wurden Informationsveranstaltungen über Unternehmenskooperationen,<br />
Marketing im Handwerk, neue Energietechniken<br />
im Handwerk sowie „barrierefreies und seniorengerechtes<br />
Bauen“ durchgeführt. Im Laufe der Durchführung der Veranstaltungen<br />
zeigte sich ein wachsendes Interesse der Handwerker<br />
an den angebotenen Veranstaltungen. Besonders die Themenkreise<br />
„Marketing und Öffentlichkeitsarbeit“ sowie „barrierefreies<br />
und seniorengerechtes Bauen“ fanden großen Zuspruch.<br />
Die Ausrichtung des Regionalmanagements Konversion erfolgte<br />
in Neumünster durch<br />
direkte Maßnahmen zur Konversion und<br />
Kompensationsmaßnahmen für das Handwerk,<br />
da das Handwerk durch den Auftragsrückgang bei der Bundeswehr<br />
in erheblicher Weise betroffen ist und es für Neumünster<br />
einen bedeutenden wirtschaftlichen Faktor darstellt.<br />
Direkte Maßnahmen zur Konversion<br />
<strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> technologiepark<br />
Im Bereich der direkten Maßnahmen des Regionalmanagements<br />
wurde die Vermarktung des <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> technologieparks<br />
vorbereitet. Es wurden Werbematerialien in Papierform<br />
(Flyer) inklusive eines dreidimensionalen Modells des Technologieparks<br />
zur Verwendung in den Printmedien sowie eine<br />
interaktive Anwendung auf Shockwave-Basis hergestellt.<br />
Diese Marketinginstrumente finden Einsatz auf den regionalen<br />
und überregionalen Immobilien- und Standortmarketingveranstaltungen,<br />
an denen die Wirtschaftsagentur Neumünster<br />
GmbH oder die Stadt Neumünster teilnehmen.<br />
7.3 Schienengüterverkehr<br />
Die Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH hat in den Jahren<br />
2003 und 2004 gemeinsam mit der IHK zu Kiel und der<br />
Stadtverwaltung Neumünster verschiedene Alternativen für<br />
die Revitalisierung der Bahnfläche des ehemaligen Rangierbahnhofs<br />
Neumünster durch erneute Nutzung als Anlage für<br />
den Schienengüterverkehr überprüft.<br />
Dabei wurden verschiedene Modelle analysiert und auch die<br />
Schaffung verschiedener Gesellschaftskonstruktionen für den<br />
Betrieb eines Schienengüterterminals detailliert ausgearbeitet.<br />
Die Alternative, die die Interessen der regionalen Logistik-<br />
Wirtschaft allerdings am meisten traf, war die Wiederbelebung<br />
der so genannten „rollenden Landstraße“, des Systems des<br />
unbegleiteten kombinierten Schienengüterverkehrs. Es ist im<br />
Herbst / Sommer 2004 gelungen, eine Reihe von Bahngesellschaften<br />
(Stinnes Logistics, Kombiverkehr und PEG) dazu zu<br />
bewegen, ein Angebot für den regelmäßigen Betrieb einer<br />
„rollenden Landstraße“ von Neumünster in den Raum Frankfurt<br />
/ Mainz zu formulieren. Preislich bewegte sich das Angebot<br />
34
Auf einen Blick<br />
Schienengüterverkehr<br />
Bereits seit 2003 hat die Wirtschaftsagentur zusammen<br />
mit anderen Akteuren geprüft, auf welche Weise die<br />
Bahnfläche des ehemaligen Rangierbahnhofes Neumünster<br />
neu genutzt und somit belebt werden kann.<br />
Auf das größte Interesse stieß die Idee einer „rollenden<br />
Landstraße“, also das System des unbegleiteten kombinierten<br />
Schienengüterverkehrs. Allerdings konnte dieses<br />
Konzept nicht umgesetzt werden, da die Bahngesellschaften<br />
eine garantierte Auslastung der Züge weit über<br />
dem Niveau erwarteten, das die Spediteure ihnen anbieten<br />
konnten und wollten. Angesichts des immer<br />
größeren Verkehrsaufkommen auf der Straße, stetig steigenden<br />
Spritpreisen sowie Änderungen im Transportgewerbe<br />
ist der Schienengüterverkehr jedoch nach wie<br />
vor eine realistische Alternative; die Wirtschaftsagentur<br />
bleibt zu diesem Thema insbesondere mit der Stadt<br />
Neumünster und der Deutschen Bahn AG sowie Speditionen<br />
und Eisenbahn-Gesellschaften in Kontakt.<br />
durchaus in einem Rahmen, der für die beteiligten Spediteure<br />
interessant gewesen ist. Allerdings erwarteten die Bahngesellschaften<br />
eine garantierte Auslastung der Züge von rund 80%.<br />
Eine solche Garantie konnten und wollten die regionalen Spediteure,<br />
die immerhin bereit waren, 50% Auslastung zu liefern,<br />
nicht bieten. Auch eine intensive Akquisition durch die SVG<br />
und die dänische Partnergesellschaft der Firma Kombiverkehr<br />
führten nicht zum Erfolg, so dass die Einrichtung eines Angebots<br />
für den Schienengüterverkehr zunächst auf unbestimmte<br />
Zeit verschoben werden musste.<br />
Die Wirtschaftsagentur Neumünster hält, in Abstimmung mit<br />
der Stadt Neumünster und der Industrie- und Handelskammer<br />
zu Kiel, allerdings weiterhin an der Option „Schiene“ für den<br />
Logistikstandort Neumünster fest. Das vorliegende Gutachten<br />
der Firma SCI Verkehr hat im Wesentlichen nach wie vor Gültigkeit.<br />
Der Verkehrszuwachs auf den Straßen, die nunmehr deutlich<br />
und voraussichtlich unumkehrbar steigenden Treibstoffpreise<br />
und die sozialen und arbeitsrechtlichen Änderungen im<br />
Transportgewerbe sind unausweichliche Parameter für die<br />
Machbarkeit und die Preise des Straßentransports. „Ohne<br />
Not“, das heißt vor allem auch ohne sinnvolle anderweitige<br />
Verwendung auf vorhandenen Flächen, deren baurechtliche<br />
Widmung und deren Potentiale zu verzichten, wäre eine unkluge<br />
Strategie. Neumünsters Wertschöpfung ist mittelbar und<br />
unmittelbar mit Transport und Logistik verbunden!<br />
Die Wirtschaftsagentur Neumünster ist daher mit allen Partnern<br />
weiterhin in Kontakt. Dazu gehört in enger Kooperation mit<br />
der Stadt Neumünster insbesondere die Abstimmung mit der<br />
Deutschen Bahn AG und ihren verschiedenen Tochtergesellschaften.<br />
Die Wirtschaftsagentur Neumünster beobachtet<br />
weiterhin alle Trends und Strömungen, die den Schienengüterverkehr<br />
und den LKW-Transport und deren Verknüpfungen<br />
betreffen.<br />
Das Interesse am Güterbahnhof Neumünster ist ungebrochen,<br />
wie laufend wiederkehrende Gespräche mit Speditionen und<br />
Eisenbahn-Gesellschaften (zuletzt im Herbst 2007) beweisen.<br />
7.4 Leitmetall<br />
Auf einen Blick<br />
Leitmetall<br />
Das in den Jahren 2005 und 2006 durchgeführte Projekt<br />
Leitmetall untersuchte Möglichkeiten zur Qualitätssteigerung<br />
und Kosteneinsparung durch Kooperation<br />
der beteiligten Betriebe. Aufgrund der Erfolg versprechenden<br />
Ergebnisse in den Themenfeldern „Energie“<br />
und „Abfall“ ist ein Nachfolge-Projekt beantragt.<br />
Die im Produktionsnetzwerk mit finanzieller Unterstützung des<br />
Landes Schleswig-Holstein (Programm Ökotechnik / Ökowirtschaft)<br />
durchgeführte Untersuchung „Leitmetall“ wurde in<br />
den Jahren 2005 und 2006 durchgeführt.<br />
Entlang des vorgefundenen Produktionsprozesses vom Wareneinkauf<br />
bis zur Entsorgung sollte betriebsübergreifend nach<br />
Möglichkeiten zur Qualitätssteigerung und Kosteneinsparung<br />
gesucht werden.<br />
35
Mit den Kostenfaktoren Energie und Abfall waren umweltrelevante<br />
Faktoren per se Gegenstand der Untersuchung. Die<br />
Untersuchung ist erfolgreich beendet und hat zum Teil überraschende<br />
Möglichkeiten offenbart. Beispielhaft sei die Verwendung<br />
des Abfalls bei Firma A als Rohstoff bei Firma B – mit<br />
der Einsparung von Entsorgungskosten und deutlich günstigerem<br />
Wareneinsatz – genannt. Die Untersuchung hat Möglichkeiten,<br />
gestaffelt nach dem Nutzen, aufgezeigt und Umsetzungsszenarien<br />
beschrieben. Erwähnt sei die konstruktive und<br />
förderliche Zusammenarbeit mit den ansässigen Stadtwerken<br />
Neumünster, die ihrer Verantwortung für den Standort mit<br />
einer vertrauensvollen Zusammenarbeit mehr als gerecht<br />
wurden. Eine weitere Verfolgung der zutage getretenen Ergebnisse<br />
und ihre Implementation in die betriebliche Praxis in<br />
einem weiteren Förderprojekt werden angestrebt.<br />
7.5 TecPro-Net „Dänisch-Deutsches Technologie- und<br />
Produktionsnetzwerk“<br />
Ergänzende Kompetenzen und Partner finden!<br />
2004 trafen sich die Wirtschaftsförderungseinrichtungen der<br />
Regionen Fünen, Südjütland, Nordfriesland und Neumünster<br />
(als Teil der K.E.R.N. - Region) zu gemeinsamen Gesprächen,<br />
um die Idee der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit<br />
zwischen deutschen und dänischen Unternehmen in einem<br />
gemeinsamen Projekt zu bündeln.<br />
Auf einen Blick<br />
TecPro-Net<br />
TecPro-Net steht für das dänisch-deutsche Technologieund<br />
Produktionsnetzwerk und richtete sich insbesondere<br />
an kleinere und mittlere Unternehmen aus den Bereichen<br />
Metallverarbeitung, Maschinenbau, Kunststoffverarbeitung,<br />
Automatisierungstechnik, Elektrotechnik und Elektronik<br />
und ähnliche Branchen. Hierbei wurden erfolgreich<br />
aufgebaute Netzwerke, etwa das Produktionsnetzwerk<br />
mit 27 produzierenden Unternehmen, genutzt.<br />
TecPro-Net bot:<br />
Die Vermittlung von potenziellen dänisch-deutschen<br />
Geschäftspartnern sowie deren Kompetenzen<br />
Kostenfreier Eintrag in die Unternehmensdatenbank<br />
der projekteigenen Website www.tecpro-net.com<br />
Durchführung von unternehmensbezogenen Themen-<br />
Workshops zur Vermittlung von speziellem Knowhow<br />
Gemeinsames Marketing (Messeauftritte etc.)<br />
Zugang zu Forschung und Lehre<br />
Netzwerkarbeit<br />
Das Ziel: Aufbau eines dänisch-deutschen Netzwerkes<br />
zwischen KMU und dadurch Verbesserung der Leistungsund<br />
Konkurrenzfähigkeit von KMU am internationalen<br />
Markt.<br />
Träger des Netzwerkes waren die Wirtschaftsförderungseinrichtungen<br />
der beteiligten Regionen Fünen, Südjütland,<br />
Nordfriesland und Neumünster.<br />
Das erste Treffen der Lenkungsgruppe des Projektes fand am<br />
16. Dezember 2004 in Neumünster statt; weitere fünf Treffen<br />
folgten im Jahr 2005. Die von der Lenkungsgruppe als übergeordnete<br />
Leitung des Netzwerkes bestimmten Themenarbeitsgruppen<br />
nahmen ihre Tätigkeit mit Beginn des Jahres 2005<br />
auf; insgesamt fanden 21 Sitzungen der verschiedenen Arbeitsgruppen<br />
statt.<br />
Später als geplant konnte dann im Dezember 2004 das von der<br />
EU mit rund 480.000 Euro geförderte zweijährige <strong>IN</strong>TERREG<br />
III-A Projekt TecPro-Net starten. Gemeinsames Ziel der vier<br />
Projektpartner war, die Kooperationen zwischen technologieorientierten<br />
kleinen und mittelständischen Unternehmen in<br />
den vier Regionen Fünen, Südjütland, Nordfriesland und Neumünster<br />
sowie den Wissens- und Kompetenzzentren der<br />
Regionen Fünen und Südjütland auf- und auszubauen. Damit<br />
förderte das Projekt das grenzübergreifende Zusammenspiel<br />
zwischen Kompetenzkernen und Fertigungsbetrieben.<br />
Die Aufgaben der Arbeitsgruppen bestanden in der Bekanntmachung<br />
des Projektes (der Entwicklung eines projekteigenen<br />
Logos, die Herausgabe eines Informationsflyers, die Veröffentlichung<br />
von Presseinformationen, der Aufbau einer Internetplattform),<br />
der Entwicklung einer „Satzung“ und „Arbeitsethik<br />
der Unternehmen im Netzwerk“ und der Planung sowie<br />
Durchführung von Events. Mit der Veranstaltung von vier<br />
großen unternehmens- und themenbezogenen Konferenzen<br />
in Verbindung mit Wissens- und Erfahrungsaustausch, die im<br />
Jahr 2005 bei jeweils einem der vier Projektpartner stattfanden,<br />
erweiterten sich die Kontakte vieler Unternehmen über die<br />
Grenze hinaus.<br />
36
Themen der Events waren:<br />
„Innovation im Aluminiumcluster“ in Tønder / Dänemark<br />
„Roboter- und Automatisierungstechnologie“ in Odense /<br />
Dänemark<br />
„Moderne Laser-Technologie – ein Baustein im Produktionsnetzwerk<br />
Neumünster“ in Neumünster<br />
„Metallverarbeitung und Maschinenbau in der Windkraftbranche“<br />
in Husum<br />
Die geplanten und durchgeführten Aktivitäten waren ausgerichtet<br />
auf den Auf- und Ausbau einer formalisierten und<br />
verbindlichen Zusammenarbeit zwischen dänischen und deutschen<br />
Unternehmen sowie die Entwicklung neuer Projekte,<br />
deren Abwicklung einzelne Unternehmen überforderten bzw.<br />
für die im regionalen Netzwerk keine geeigneten Partner<br />
identifiziert werden konnten. Erste Kooperationen ergaben<br />
sich und der Wunsch zu Nachfolge-Workshops entstand. Aus<br />
der Region Neumünster und Umgebung waren insgesamt 20<br />
Unternehmen mit 36 Teilnehmern (fast ausschließlich Mitglieder<br />
des Produktionsnetzwerks Neumünster) und vier Institutionen<br />
mit zehn Teilnehmern an den Veranstaltungen beteiligt.<br />
Für die Jahre 2006 und 2007 hatten sich die Projekt-Partner<br />
auf kleinere Unternehmerworkshops konzentriert, aus denen<br />
sich thematisch bedingt Nachfolge-Workshops ergaben.<br />
Themen der Veranstaltungen waren z.B.:<br />
„Korrosion – Kosten und Gefahren“ in Neumünster<br />
„Lean Manufacturing“; jeweils ein Workshop in Odense und<br />
Neumünster<br />
„Condition Monitoring Systems“ in Neumünster<br />
„Aluminium in Konstruktionen“ in Tønder<br />
„Die kulturellen Unterschiede in den Wirtschaftsbeziehungen<br />
zwischen Dänemark und Deutschland“ in Neumünster<br />
Veranstaltungsreihe „deutsch-dänischer Business-Talk“ (zu<br />
Netzwerkarbeit, Steuer- und Vergaberecht etc.) in Husum<br />
Unternehmerfahrt „Offshore-Besuch in Esbjerg“ ab Neumünster<br />
und Husum<br />
„Vom Komponenten zum Systemlieferanten“ in Neumünster<br />
und Kiel<br />
Das Niveau der Aktivitäten war auch in diesen Jahren sowohl<br />
auf der lokalen wie auch grenzüberschreitenden Ebene sehr<br />
hoch. Parallel dazu fanden auch in diesen Jahren verschiedene<br />
Sitzungen der Lenkungs- und Arbeitsgruppen statt. Diese beinhalteten<br />
in hohem Maße Koordinierungsaufgaben, das Forcieren<br />
neuer Maßnahmen gemäß Bewilligung und die Klärung<br />
von Problematiken. Weitere Aufgaben waren die Pflege des<br />
Internetportals und der Datenbank, die Erarbeitung eines<br />
neuen Informationsflyers, die Erhöhung des Bekanntheitsgrades<br />
des Projektes bei anderen Clustern und Hochschulen (durch<br />
Messestände, Gespräche und Pressemeldungen) und Kontaktierung<br />
der relevanten Unternehmen. Die im Rahmen der eigenen<br />
Internetseite programmierte Unternehmensdatenbank<br />
wurde den am Projekt beteiligten Unternehmen ab März 2006<br />
online zur Verfügung gestellt. Diese agiert als grenzübergreifender<br />
Katalog mit Leistungen und Kompetenzen aus den vier<br />
Regionen. Mittlerweile haben sich 119 kleine und mittlere<br />
Unternehmen aus den oben genannten Regionen eingetragen,<br />
davon allein 39 Unternehmen aus dem Neumünsteraner Raum.<br />
Mit der Datenbank wurde den Unternehmen gegenwärtig ein<br />
Instrument zur Verfügung gestellt, mit dem der erste Schritt<br />
zur Kontaktaufnahme einfach, schnell und kostengünstig<br />
möglich ist.<br />
Unter www.tecpro-net.com haben KMU aus den Regionen<br />
Fünen, Südjütland, Nordfriesland und Neumünster (als Teil der<br />
K.E.R.N.-Region) die Möglichkeit, geeignete Geschäftspartner für<br />
eine Zusammenarbeit grenzüberschreitend sowohl in Dänemark<br />
als auch in Norddeutschland zu finden. Die Leistungen im Zusammenhang<br />
mit der Datenbank sind für die am Projekt beteiligten<br />
Unternehmen kostenfrei und wurden von der Wirtschaftsagentur<br />
Neumünster GmbH sowie durch EU-Mittel getragen. Das Projekt<br />
wurde offiziell am 30. April 2007 beendet.<br />
37
Bilanz des Projektes:<br />
Unternehmensdatenbank mit 119 Mitgliedern zur schnellen<br />
und kostengünstigen Kontaktaufnahme für KMU<br />
Zwölf gemeinsame produkt- und prozessorientierte Workshops<br />
mit Praxisnähe in Verbindung mit Wissens- und Erfahrungsaustausch<br />
sowie eine Veranstaltungsreihe „deutschdänischer<br />
Business-Talk“ zu rechtlichen und steuerlichen<br />
Rahmenbedingungen in Dänemark<br />
Der Aufbau des Netzwerkes in Form einer formalisierten<br />
Zusammenarbeit von themenorientierten Gruppen von Unternehmen<br />
hat sich leider aufgrund der sehr langsamen Entwicklung<br />
und Programmierung der Datenbank verzögert,<br />
hatte jedoch keinen negativen Folgen für den weiteren<br />
Projektverlauf. Umso positiver ist zu bewerten, dass nach der<br />
Kennenlernphase im Jahr 2005 aus den durchgeführten<br />
Aktivitäten aller Art in den Jahren 2005–2007 innerhalb der<br />
kurzen Zeit, nämlich einer aktiven Arbeitszeit von zirka 14<br />
Monaten, eine mögliche grenzüberschreitende Zusammenarbeit<br />
von über 80% der begonnenen Projektarbeiten wahrscheinlich<br />
geworden ist. Innerhalb dieser Zeit ergaben sich<br />
durch Angebote und Anfragen im Netzwerk 28 Unternehmenskooperationen.<br />
Der Aufbau grenzüberschreitender Strukturen ist jedoch bei<br />
weitem noch nicht beendet. Die Hemmnisse auf dem Weg zur<br />
deutsch-dänischen Kooperation wurden unterschätzt. Es gibt<br />
kulturelle Unterschiede, die es zu überwinden galt und in der<br />
Startphase stieß man auf Kommunikationsprobleme. Die Scheu<br />
zu grenzüberschreitenden Kooperationen konnte auf beiden<br />
Seiten erst nach und nach ausgeräumt werden. Dem gemeinsamen<br />
Ziel der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit von<br />
Unternehmen als Systemlieferanten ist man durch die entstandenen<br />
Kooperationen ein ganzes Stück näher gekommen. Umso<br />
wichtiger ist es nun, sich gemeinsam mit den dänischen Partnern<br />
in Brüssel um ein Anschlussprojekt zu bemühen.<br />
Nach der Phase der Netzwerkbildung mit entsprechend ausgerichteten<br />
Aktivitäten folgt nun der Eintritt in wertschöpfende<br />
Kooperationsprojekte. Mit netzwerkweit verfügbaren Kapazitäten<br />
und Kompetenzen wird sich am Markt um Entwicklungsund<br />
Fertigungsaufträge beworben. Firmen unterschiedlicher<br />
Kompetenzen und Kapazitäten werden je nach Kundenwunsch<br />
und Prozesserfordernissen durch eine Stelle koordiniert.<br />
Zu diesem Zweck wird ein Prozess der Positionierung erforderlich<br />
sein. Eine wichtige Aktivität des neuen Projektantrags wird<br />
daher Marketing und Vertrieb sein. Die Basis dazu, die in<br />
TECPRO-NET I (16. Dezember 2004 bis 30. April 2007) erarbeitet<br />
wurde (umfassende Kenntnisse voneinander, Netzwerkstrukturen,<br />
Kontakte zu Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen)<br />
wird weiter gepflegt.<br />
38
8. Zusammenarbeit mit K.E.R.N. e.V. und Metropolregion Hamburg<br />
8.1 Zusammenarbeit mit K.E.R.N. e.V.<br />
Auf einen Blick<br />
Zusammenarbeit mit K.E.R.N. e.V.<br />
Bereits im Oktober 1991 entstand der K.E.R.N. e.V. mit<br />
dem Ziel der verstärkten Kooperation innerhalb der Region<br />
zwischen Kiel, Eckernförde, Rendsburg und Neumünster.<br />
Die Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH arbeitet<br />
in diversen Bereichen mit K.E.R.N. zusammen. Aufgrund<br />
der politischen Entwicklungen ist die Zukunft dieses<br />
Zusammenschlusses ungewiss; jedoch ist die<br />
Wirtschaftsagentur nach wie vor bestrebt, die langjährigen<br />
Kontakte zum Wohl des Wirtschaftsstandortes<br />
Neumünster weiter zu nutzen.<br />
„Kräfte bündeln!“ Unter diesem Motto haben sich die vier<br />
Städte Kiel, Eckernförde, Rendsburg und Neumünster, deren<br />
Anfangsbuchstaben der Region ihren Namen geben, der Kreis<br />
Rendsburg-Eckernförde, die Industrie- und Handelskammer zu<br />
Kiel, die Unternehmensverbände Mittelholstein e.V. und Kiel<br />
e.V. sowie der Deutsche Gewerkschaftsbund – Region K.E.R.N.<br />
zur gemeinsamen Arbeit zusammen gefunden.<br />
Die Entwicklungsziele für die K.E.R.N.-Region mit ihren 600.000<br />
Einwohnern und der größten Konzentration an Wirtschaftskraft<br />
und Wissenschaft in Schleswig-Holstein sind heute noch genauso<br />
aktuell wie bei der Gründung im Oktober 1991:<br />
Intensivierung der Kooperation zwischen den Kommunen<br />
Förderung der technologischen Entwicklung der K.E.R.N.-<br />
Region<br />
Förderung der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen,<br />
Wissenschaft, Wirtschafts- und Arbeitnehmerorganisationen,<br />
Darstellung der Region nach innen und außen.<br />
Die Wirtschaftsagentur arbeitet in verschiedenen Zusammenhängen<br />
mit dem K.E.R.N. e.V. zusammen:<br />
Mitarbeit im Arbeitskreis „Flächenmanagement und Wirtschaftsförderung“<br />
Dienstleistungsvertrag für die Durchführung der lokalen<br />
Geschäftsstelle der „Regionalgeschäftsstelle zum Zukunftsprogramm<br />
Wirtschaft in der K.E.R.N.-Region“ (siehe Kapitel<br />
6.4)<br />
Organisation von gemeinsamen Auftritten auf Messen (siehe<br />
Kapitel 4)<br />
Zusammenarbeit im Bereich der Interreg-Projekte (siehe zum<br />
Beispiel Kapitel 7.5)<br />
Durch die politischen Beschlüsse in den Kreisen Plön und<br />
Rendsburg-Eckernförde sowie der Stadt Neumünster ist die<br />
Zukunft des K.E.R.N. e.V. ungewiss geworden. Unabhängig<br />
davon wird die Wirtschaftsagentur daran arbeiten, die gewachsenen<br />
Kooperationsbeziehungen zum Vorteil des Wirtschaftsstandortes<br />
Neumünster weiter zu nutzen.<br />
8.2 Zusammenarbeit mit der Metropolregion Hamburg<br />
Auf einen Blick<br />
Zusammenarbeit mit der Metropolregion<br />
Die Metropolregion Hamburg zählt mit zu den dynamischsten<br />
europäischen Wirtschaftszentren und ist<br />
neben Industrie und Handel geprägt durch moderne<br />
Dienstleistungen im Logistik-, Technologie- und Mediensektor.<br />
Neumünster sieht sich dabei zunehmend in einer<br />
Scharnierfunktion zwischen der Metropolregion Hamburg<br />
und der K.E.R.N.-Region. In enger Abstimmung mit<br />
der Stadt Neumünster arbeitet die Wirtschaftsagentur<br />
Neumünster GmbH daher bereits an diversen Themenfeldern<br />
mit, z.B. an der Errichtung eines Laserkompetenzzentrums<br />
ab 2008 in Neumünster. Weitere Kooperationsfelder<br />
sind in Arbeit bzw. Vorbereitung.<br />
Die wachsende Stadt Hamburg ist die bedeutendste Metropole<br />
im norddeutschen Raum. Die Metropolregion Hamburg zählt<br />
zu den dynamischsten europäischen Wirtschaftszentren: Moderne<br />
Dienstleistungen im Logistik-, Technologie- und Mediensektor<br />
prägen neben moderner Industrieproduktion und dem<br />
traditionellen Handel Hamburgs Wirtschaft. Hamburg versteht<br />
sich als wichtigstes Außenhandels- und Logistikzentrum Deutschlands<br />
sowie als Drehscheibe für den Handel zwischen<br />
Fernost und Europa, insbesondere Mittel- und Osteuropa.<br />
Die Neumünsteraner Wirtschaft hat schon immer wichtige Impulse<br />
aus der Metropolregion Hamburg erhalten. Als Scharnier<br />
zwischen der Metropolregion Hamburg und der K.E.R.N.-<br />
Region will Neumünster auch in Zukunft von der positiven Wirtschaftsentwicklung<br />
in der Metropolregion Hamburg profitieren.<br />
Neben der bewährten Zusammenarbeit mit K.E.R.N. ist Neumünster<br />
daher dabei, verstärkt Kooperationsbeziehungen mit<br />
Hamburg und der Metropolregion aufzubauen.<br />
39
Ein wichtiges Datum für die beginnende Kooperation war der<br />
Besuch des ersten Bürgermeisters der Freien und Hansestadt<br />
Hamburg, Ole von Beust, beim Oberbürgermeister der Stadt<br />
Neumünster, Hartmut Unterlehberg, im November 2005. Dort<br />
wurde eine Reihe von Themenfeldern für die Kooperation vereinbart.<br />
Die Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH arbeitet in enger<br />
Abstimmung mit der Stadt Neumünster an den verschiedenen<br />
Themenfeldern mit:<br />
Wachstumsinitiative Norderelbe<br />
Auf Initiative des Landrats des Kreises Pinneberg Herrn Dr.<br />
Grimme ist die Wachstumsinitiative Norderelbe als Verbund<br />
der nördlichen Kreise der Metropolregion Hamburg sowie<br />
der Städte Hamburg und Neumünster entstanden. Ziel der<br />
Initiative ist die Positionierung des Wirtschaftsraumes Norderelbe<br />
als starker Partner innerhalb einer prosperierenden internationalisierten<br />
Metropolregion Hamburg, die Entwicklung<br />
eines Wachstumskonzeptes zur Sicherung und Steigerung<br />
der Leistungsfähigkeit der Region durch Nutzung der vorhandenen<br />
Leistungspotenziale sowie eine Steigerung der<br />
regionalen Leistungsfähigkeit durch innovative Branchen,<br />
um neue Arbeitsplätze zu schaffen. Nach einer Analysephase,<br />
in der Schwerpunktbranchen und Themenfelder identifiziert<br />
wurden, wurden in Workshops mit Unternehmensvertretern<br />
diverse Schlüsselprojekte identifiziert. Schlüsselbranchen<br />
waren dabei die Luftfahrtindustrie, Life Science, Erneuerbare<br />
Energien, Maritime Wirtschaft und Internationales Handelstor<br />
(Handel und Logistik). Die Wachstumsinitiative Norderelbe<br />
wurde offiziell im Jahr 2007 beendet.<br />
Laserweiterbildungszentrum<br />
Einrichtung einer Weiterbildungseinrichtung und eines<br />
Kompetenzzentrums im Themenfeld Lasertechnologie<br />
Zusammenarbeit im Themenfeld Logistik<br />
Vermarktung von Gewerbeflächen für die Logistik, Zusammenarbeit<br />
mit der Logistik-Initiative Hamburg<br />
China Time Hamburg<br />
Beteiligung des Chinese Business Centers Neumünster an<br />
der Hamburger Veranstaltungsreihe zum Thema China und<br />
zukünftig auch im Kontext mit der touristischen Vermarktung<br />
der Metropolregion in China<br />
Kooperation mit den Wirtschaftsförderern der Metropolregion<br />
Hamburg<br />
Planung und Durchführung von Kooperationsansätzen und<br />
-projekten mit den Wirtschaftsförderungsgesellschaften der<br />
nördlichen Metropolregion Hamburg<br />
Weitere Kooperationsfelder in den Themenbereichen Standortmarketing,<br />
Technologiecluster, Großräumige Verantwortungsgemeinschaft<br />
Metropolregion Hamburg etc. sind in der Erarbeitung.<br />
40
9. Beteiligung an Aktivitäten in der Stadt Neumünster<br />
9.1 LOS – Lokales Kapital für soziale Zwecke in den<br />
Stadtteilen Böckler-Siedlung und Vicelinviertel<br />
Auf einen Blick<br />
LOS<br />
Die Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH beteiligt sich<br />
seit 2004 an diesem Programm des Europäischen Sozialfonds<br />
(ESF). Hier werden lokale Initiativen in besonderen<br />
städtischen Fördergebieten mit bis zu 10.000 Euro<br />
unterstützt. Aufgrund ihrer Kernaufgabe Existenzgründungsbetreuung<br />
berät die Wirtschaftsagentur vor allem<br />
Personen, die mit Hilfe von LOS-Mitteln ihre Existenzgründung<br />
unterstützen lassen möchten. Daneben fand<br />
2006 erstmals das „Praxiscamp“ statt – ein zweiwöchiger<br />
Ganztagsworkshop, in dem die Teilnehmenden ihre<br />
Geschäftsideen präsentieren und sich, von Experten<br />
unterschiedlicher Fachrichtungen begleitet, gegenseitig<br />
helfen, ihre Konzepte zu optimieren.<br />
LOS – „Lokales Kapital für soziale Zwecke“ wird aus dem Europäischen<br />
Sozialfonds (ESF) gefördert. Mit dem Programm des<br />
Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend<br />
(BMFSFJ) ist seit 2003 und noch bis zum Jahr 2008 eine Förderung<br />
von Mikroprojekten in den Fördergebieten aus der Bund-<br />
Länder-Vereinbarung „Die Soziale Stadt“ bzw. der komplementären<br />
Programmplattform „Entwicklung und Chancen junger<br />
Menschen in sozialen Brennpunkten (E & C)“, möglich. Solche<br />
Fördergebiete in Neumünster sind die Böcklersiedlung und das<br />
Vicelinviertel.<br />
Die Wirtschaftsagentur Neumünster ist seither durch den<br />
Geschäftsführer im örtlichen Bewilligungsausschuss für Projekte<br />
mit Sitz und Stimme vertreten. Die Wirtschaftsagentur<br />
Neumünster unterstützt und berät LOS-Existenzgründungsvorhaben,<br />
also z.B. Existenzgründerinnen und -gründer, die<br />
mit Hilfe von LOS-Mitteln ihre wirtschaftliche Selbstständigkeit<br />
starten. Die Wirtschaftsagentur wird von allen beteiligten<br />
Partnern seither als Kompetenzzentrum genutzt, erfreulicherweise<br />
inzwischen längst über den LOS-Zusammenhang hinaus.<br />
Standen in Förderperiode 2 und 3 vor allem Einzelexistenzgründungen<br />
im Mittelpunkt, wurde in der zurückliegenden<br />
vierten Förderperiode ein Praxiscamp für Existenzgründer mit<br />
LOS-Mitteln erprobt. Grundidee war, das notwendige Existenzgründungswissen<br />
kompakt und interaktiv zu vermitteln und<br />
den beteiligten Damen und Herren die Möglichkeit zu geben,<br />
sich für einen bestimmten Zeitraum ganz auf ihre Existenzgründung<br />
zu konzentrieren. Das Praxiscamp war ein zweiwöchiger<br />
Ganztagsworkshop, in dem auch viele Experten<br />
unterschiedlicher Fachrichtungen referiert haben. In einzelnen<br />
Modulen wurden spezifische Themenschwerpunkte gemeinsam<br />
erarbeitet. Jeder Teilnehmer entwickelt hierbei seine eigenen<br />
Geschäftsideen weiter und ist Teil eines Ganzen, das deutlich<br />
mehr ist als die Summe der einzelnen Existenzgründer.<br />
Trotzdem geriet auch in dieser Förderperiode das Einzelvorhaben<br />
nicht aus dem Blick. So ist in der Böcklersiedlung z.B. die<br />
Übernahme eines Friseurgeschäfts und die Etablierung eines<br />
Eisladens mit LOS-Mitteln unterstützt worden, im Vicelinviertel<br />
hat ein vormaliger Empfänger von Arbeitslosengeld 2 ein<br />
„Brötcheneck“ genanntes Ladengeschäft LOS-unterstützt eröffnen<br />
können.<br />
Die Förderperiode 2007 / 2008 hat bereits begonnen. Erste Projektideen<br />
sind bereits vorhanden.<br />
Mit LOS sollen soziale und beschäftigungswirksame Potenziale<br />
vor Ort aktiviert werden, die durch zentrale Programme wie die<br />
Regelförderung des Europäischen Sozialfonds nicht erreicht<br />
werden. Mit Mikroprojekten von bis zu 10.000 Euro werden<br />
lokale Initiativen angeregt und unterstützt. Die Mittel müssen<br />
nicht kofinanziert werden. Die bundesweite Steuerung wurde<br />
der Regiestelle LOS übertragen, die Umsetzung erfolgt dezentral<br />
durch die Lokalen Koordinierungsstellen der Gebietskörperschaften,<br />
die durch einen Konzeptwettbewerb ausgewählt<br />
wurden.<br />
Die Stadt Neumünster nimmt an der nunmehr fünften LOS-<br />
Förderperiode teil. Erstmalig wurde an der zweiten Förderperiode<br />
teilgenommen.<br />
9.2 Schwanen-Parade<br />
Im Jahr 2005 feierte Neumünster erstmalig ein besonderes<br />
Event: die Stadt Neumünster und der Einzelhandelsverband<br />
Nord-Ost e.V. organisierten zusammen mit der Agentur urban<br />
art aus dem niedersächsischen Winsen die Schwanen-Parade.<br />
Rund drei Dutzend Firmen beteiligen sich als Sponsoren – so<br />
auch die Wirtschaftsagentur Neumünster. Gemeinsam mit<br />
Betrieben des Produktionsnetzwerkes entstand die Idee, den<br />
zwei Meter langen und anderthalb Meter hohen Kunststoffrohling<br />
ganz besonders zu gestalten – mit einer ausgefallenen<br />
technischen Konstruktion: der Schwan wurde auf einer fahrbaren<br />
Edelstahlkonstruktion verankert, auf der Namensschilder<br />
der Produktionsnetzwerk-Betriebe befestigt sind.<br />
41
Auf einen Blick<br />
Schwanenparade<br />
Zirka 30 Betriebe beteiligten sich an diesem Stadtmarketingevent<br />
im Sommer 2005 – so auch die Wirtschaftsagentur<br />
Neumünster. Zusammen mit den Unternehmen<br />
des Produktionsnetzwerkes wurde mit Unterstützung<br />
eines Neumünsteraner Künstlers aus dem Schwanen-<br />
Kunststoffrohling eine originell gestaltete Skulptur mit<br />
Produkten, die in den PNW-Betrieben angefertigt werden.<br />
Dieser „Metall-Michel“ kann auch heute noch im<br />
<strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> bewundert werden. Außerdem hat „Metall-<br />
Michel“ schon als visuelle Attraktion auf der Messe<br />
„NorTec“ in Hamburg potenzielle Kunden auf den<br />
Wirtschaftstandort Neumünster aufmerksam gemacht.<br />
Diese Verkleidung der Skulptur stellte somit eine echte Gemeinschaftsarbeit<br />
des Netzwerkes dar; insbesondere die Firmen<br />
Deutsche Bahn AG, Ferrus GmbH, Nutech GmbH und Nordalu<br />
Wernal GmbH stellten dem Projekt Know-how, Material und<br />
viele Arbeitsstunden zur Verfügung.<br />
hohen Wiedererkennungswert. Noch vor dem offiziellen Startschuss<br />
der Schwanenparade Ende Mai lud die Wirtschaftsagentur<br />
die Betriebe des Produktionsnetzwerkes sowie die<br />
Mieter des <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> zu einer Präsentation des Kunstwerks ein,<br />
und auch die Lokalpresse widmete der Enthüllung und Taufe<br />
von „Metall-Michel“ einen großen Artikel.<br />
Da er nicht nur im Rahmen des Schwanen-Events im Jahr 2005,<br />
sondern auch darüber hinaus ein Symbol für die gute Zusammenarbeit<br />
im Netzwerk sein soll, kann „Metall-Michel“ immer<br />
mal wieder seinen festen Standort im <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> verlassen, um bei<br />
Betrieben des Produktionsnetzwerkes oder auch auf Messen<br />
dabei zu sein. So war der PNW-Schwan z.B. auch „Gast“ auf<br />
der Metallfachmesse „NorTec“ in Hamburg Anfang 2006. Von<br />
„Ausflügen“ dieser Art abgesehen, kann „Metall-Michel“ zu<br />
den üblichen Öffnungszeiten im <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> bewundert werden.<br />
Die Wirtschaftsagentur hat sich somit – mit tatkräftiger Unterstützung<br />
des Produktionsnetzwerkes Neumünster – aktiv in die<br />
Organisation einer Stadtmarketing-Aktion eingebracht, die<br />
Neumünster für Gäste und Besucher aus dem Umland noch<br />
attraktiver macht. Weitere Schwan-Aktivitäten, z.B. ein Rätsel,<br />
schlossen sich der Parade an.<br />
9.3 Lokales Bündnis für Familie<br />
Auf einen Blick<br />
Lokales Bündnis für Familie<br />
Januar 2006: Gründung des „Lokalen Bündnis für<br />
Familie“ in Neumünster<br />
Frühjahr 2006: Fragebogenaktion zum Thema „Familienorientierter<br />
Betrieb“ unter Beteiligung von 26<br />
Unternehmen aus Neumünster<br />
Juni bis November 2006: Vorstellung von 9 Betrieben<br />
und ihren familienfreundlichen Maßnahmen in einer<br />
Artikelserie des „Holsteinischen Courier“<br />
Januar 2007: Erster Geburtstag des Lokalen Bündnisses<br />
und Auszeichnung aller beteiligten Betriebe der Fragebogenaktion<br />
In Vorbereitung: Angebot einer flexiblen Kinderbetreuung<br />
für Mitarbeiter/innen Neumünsteraner Betriebe<br />
Für die Gestaltung des Schwanes selbst konnte der Neumünsteraner<br />
Künstler Andreas Templin gewonnen werden. Auf Anregung<br />
des Produktionsnetzwerkes bemalte er den Rohling mit<br />
Produkten, die den 27 Betrieben des Netzwerkes entstammen<br />
– vorwiegend in blauen und grauen Farbtönen. So wurde aus<br />
dem Rohling „Metall-Michel“ ein originelles Unikat mit einem<br />
Um auf lokaler Ebene konkrete Verbesserungen für Familie<br />
anzustoßen, hat das Bundesfamilienministerium Anfang 2004<br />
die Initiative Lokale Bündnisse für Familie gestartet. Mit dem<br />
Ziel, sich vor Ort durch gemeinsame Projekte für die Belange<br />
von Familien einzusetzen, greifen die Lokalen Bündnisse<br />
Themen auf wie Vereinbarkeit und Familie und Beruf, Kinderbetreuung<br />
und Versorgung Pflegebedürftiger, Bildung und<br />
Erziehung sowie Rollenverteilung von Vätern und Müttern.<br />
42
geringen finanziellen Aufwand machbar sind, es muss und kann<br />
ja nicht immer ein Betriebskindergarten errichtet werden. Viele<br />
Betriebe spüren bereits, dass es zunehmend schwieriger wird,<br />
geeignetes Personal überhaupt zu finden und dann auch im<br />
Unternehmen halten zu können. Der Wirtschaftsagentur sind<br />
ebenfalls viele Unternehmen bekannt, für die Familienfreundlichkeit<br />
nicht nur eine Imagefrage ist, sondern letztendlich<br />
mitentscheidend für den unternehmerischen Erfolg.<br />
Auftaktveranstaltung am 17. Januar 2006: Unterzeichnung<br />
zum Bündnisbeitritt durch Stadtrat Herrn Humpe-Waßmuth<br />
und Ministerin Dr. Gitta Trauernicht<br />
Die Lokalen Bündnisse arbeiten dabei mit der Landes- und<br />
Kommunalpolitik, Unternehmen, Verbänden, Kirchen, freien<br />
Wohlfahrtsträgern und Elterninitiativen zusammen. Sie sind<br />
innovative Ideenschmieden und ergebnisorientierte Projektgemeinschaften,<br />
in denen konkrete Vereinbarungen formuliert<br />
und gemeinsam in die Praxis umgesetzt werden.<br />
Um diese Tatsache der Öffentlichkeit wie auch anderen<br />
Betrieben zu vermitteln, initiierte das Lokale Bündnis eine<br />
Medienpartnerschaft mit dem „Holsteinischen Courier“. Dort<br />
wurden in lockerer Folge insgesamt neun Unternehmen vorgestellt,<br />
die in irgendeiner Art familienfreundliche Aktivitäten in<br />
ihrem Betrieb umsetzen. Eine Arbeitsgruppe unter Beteiligung<br />
der Wirtschaftsagentur hatte vorab einen Fragebogen entwickelt,<br />
der mit Unterstützung des Unternehmensverbandes<br />
Mittelholstein an über 350 Betriebe versendet worden war.<br />
Zirka 30 Unternehmen, darunter 26 aus dem Stadtgebiet<br />
Neumünster, haben geantwortet und den Fragebogen ausgefüllt.<br />
Die Berichterstattung verdeutlichte sehr anschaulich, dass<br />
zahlreiche Unternehmen bereits familienorientiert denken und<br />
handeln – vorausgesetzt, dass wie beim Lokalen Bündnis der<br />
Begriff „Familienfreundlichkeit“ niedrigschwellig definiert ist.<br />
Daher hatten sich an der Fragebogenaktion Betriebe unabhängig<br />
von Größe und Branche beteiligt.<br />
Seit Beginn der Initiative 2004 haben sich bundesweit über<br />
400 Lokale Bündnisse für Familie gegründet. Mittlerweile leben<br />
bundesweit über 40 Millionen Menschen in den Einzugsbereichen<br />
der Lokalen Bündnisse für Familie. Auch in Neumünster<br />
gibt es seit Anfang 2006 so ein Bündnis – mit dem<br />
erklärten Ziel, die Situation der hier lebenden Familien (noch)<br />
weiter in den politischen und gesellschaftlichen Blickpunkt zu<br />
rücken: Neumünster soll die Voraussetzungen dafür bieten,<br />
dass sich Kinder, Eltern und Großeltern wohl fühlen können.<br />
An der Gründungsveranstaltung am 17. Januar 2006 nahmen<br />
über 50 Personen aus Politik, Verwaltung, Medien, Verbänden<br />
und Vereinen sowie Träger von Einrichtungen teil. Erster Schwerpunkt<br />
der Bündnisarbeit war das Thema „Familie und Beruf“,<br />
insbesondere die Förderung ihrer besseren Vereinbarkeit.<br />
Daher lud die Lenkungsgruppe des Lokalen Bündnisses im März<br />
2006 Personalverantwortliche aus Neumünsteraner Firmen sowie<br />
die Wirtschaftsagentur ein, um familienfreundliche Maßnahmen<br />
zu entwickeln und umzusetzen. Vertreter von größeren<br />
Firmen betonten, dass solche Aktivitäten schon mit einem relativ<br />
Ebenfalls im Sommer 2006 hat sich das Lokale Bündnis in<br />
Neumünster ein Logo gegeben: unter Vermittlung der Wirtschaftsagentur<br />
schlug eine in Neumünster ansässige Werbeagentur<br />
der Lenkungsgruppe zwei Entwürfe vor, von denen<br />
einer die Beteiligten schnell überzeugte. Seit nunmehr einem<br />
Jahr steht und wirbt das Logo bereits für die „Familienstadt<br />
Neumünster“.<br />
Am 17. Januar 2007 feierte das Bündnis seinen ersten Geburtstag<br />
– und Geschenke gab es für die aktiven Partner: Stadtvizepräsidentin<br />
Sabine Krebs und Stadtrat Günter Humpe-Waßmuth<br />
von der Lenkungsgruppe verteilten Plaketten und Urkunden an<br />
alle 26 Neumünsteraner Betriebe, die im Jahr 2006 bereitwillig<br />
Auskunft über ihre Bemühungen für (noch) mehr Familienfreundlichkeit<br />
gegeben hatten. Die Wirtschaftsagentur erstellte<br />
für diesen Anlass eine PowerPoint-Präsentation, die mit Unterstützung<br />
der Stadt Neumünster und des „Holsteinischen<br />
Courier“ realisiert wurde und die Vielfalt der Maßnahmen darstellte,<br />
mit denen die Betriebe das Thema Familienfreundlichkeit<br />
umsetzen – von Teilzeit- über Telearbeit, flexible Arbeitszeitmodelle<br />
bis hin zum Betriebskindergarten reicht das Spektrum.<br />
43
Das wohl wichtigste Investitionsvorhaben in Neumünster ist<br />
der geplante Bau eines Designer Outlet Center im Süden der<br />
Stadt Neumünster, welches durch ein Betreiberkonsortium der<br />
Firmen Michel Bau und McArthur Glen betrieben werden soll.<br />
Dieses Vorhaben birgt enorme Chancen für den Wirtschaftsstandort<br />
Neumünster. Allerdings werden sich die erwarteten<br />
Synergie-Effekte nicht in jedem Fall von allein einstellen, sondern<br />
müssen erst erarbeitet werden.<br />
Gut gelaunt: Preisträger und Mitglieder der Lenkungsgruppe<br />
präsentierten nach dem Empfang die Auszeichnungen.<br />
(Foto: Bluhm/Holsteinischer Courier)<br />
Vor diesem Hintergrund hat sich eine Gruppe von Akteuren<br />
aus Politik, Verwaltung und privater Wirtschaft zusammengeschlossen,<br />
um Maßnahmen für die Steigerung der Attraktivität<br />
der Innenstadt zu erarbeiten. Themenblöcke, die derzeit<br />
diskutiert werden, sind z.B. die verkehrliche Erreichbarkeit der<br />
Innenstadt, Parken, Stadtverschönerung oder die Einrichtung<br />
eines Citymanagements.<br />
Der Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur hat die Moderatorenfunktion<br />
im Aktionsbündnis Innenstadt übernommen.<br />
Doch damit nicht genug: im Oktober 2006 trafen sich ein<br />
Dutzend Betriebe im <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong>, um sich das Konzept „Company<br />
Kids“ der Firma pme-Familienservice vorstellen zu lassen. Es ermöglicht<br />
den Unternehmen, für ihre Mitarbeiter/innen eine<br />
flexible und qualitativ hochwertige Kinderbetreuung bereit zu<br />
stellen – sofern nicht nur Notfallbetreuungsplätze benötigt<br />
werden, sondern auch Plätze für eine Regelbetreuung. Um<br />
diese Frage zu klären, fand im Februar 2007 ein weiteres<br />
Treffen einer Handvoll von Betrieben statt. Da sich herausstellte,<br />
dass zurzeit noch nicht ausreichend Regelbetreuungsplätze<br />
benötigt werden, um das Konzept „Company Kids“ realisieren<br />
zu können, prüft die Stadt Neumünster Möglichkeiten, mit<br />
städtischen Kitas und Tagesmüttern ein Angebot zu erstellen,<br />
das den Betrieben und ihren Mitarbeiter/innen etwas flexiblere<br />
Betreuungs- und damit Arbeitszeiten ermöglicht. Dieses Angebot<br />
für die Betriebe soll 2008 realisiert werden.<br />
9.4 Aktionsbündnis Innenstadt<br />
Auf einen Blick<br />
Aktionsbündnis Innenstadt<br />
Vor dem Hintergrund der DOC-Ansiedlung hat sich eine<br />
Gruppe von Akteuren aus Politik, Verwaltung und privater<br />
Wirtschaft zusammengeschlossen, um Maßnahmen<br />
für die Steigerung der Attraktivität der Innenstadt zu<br />
erarbeiten. Themenblöcke, die derzeit diskutiert werden,<br />
sind z.B. die verkehrliche Erreichbarkeit der Innenstadt,<br />
Parken, Stadtverschönerung oder die Einrichtung eines<br />
Citymanagements.<br />
44
10. Gremienarbeit<br />
Auf einen Blick<br />
Gremienarbeit<br />
Die Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH arbeitet eng<br />
mit verschiedenen Fachbereichen und Fachdiensten der<br />
Stadt Neumünster zusammen. Darüber hinaus ist sie<br />
tätig in der K.E.R.N.-Region, in der Arbeitsgemeinschaft<br />
der Technologiezentren Schleswig-Holstein, im Deutschen<br />
Verband der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaften<br />
und in den wichtigen Vereinen und<br />
Verbänden der Neumünsteraner Wirtschaft.<br />
Die Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH ist eng verzahnt<br />
mit den verschiedenen Fachbereichen und Fachdiensten der<br />
Stadtverwaltung. So nimmt der Geschäftsführer etwa als Gast<br />
an den wöchentlichen Sitzungen des Stadtvorstandes teil. In<br />
der Koordinierungsrunde Wirtschaft (mit dem Oberbürgermeister,<br />
dem Ersten Stadtrat und den Fachbereichsleitern IV<br />
und VI) werden regelmäßig wichtige Fragen des Wirtschaftsstandortes<br />
abgestimmt. Eine besonders enge Abstimmung<br />
findet auch mit dem Fachbereich VI „Zukunftsaufgaben und<br />
Stadtentwicklung“ statt. Daneben gibt es eine Vielzahl von<br />
projekt- oder themenorientierten, regelmäßigen und unregelmäßigen<br />
Arbeitsgremien.<br />
Neben dieser engen Einbindung in die Arbeitszusammenhänge<br />
der Stadt Neumünster dient die Mitwirkung der Wirtschaftsagentur<br />
in lokalen, regionalen und überregionalen Gremien<br />
dem Erfahrungsaustausch und der Anbahnung von Kontakten,<br />
die zu Kooperationen führen können. Ähnliche Wirkung hat<br />
die Mitarbeit in Vereinen und Verbänden.<br />
In folgenden Gremien wirkt die Wirtschaftsagentur Neumünster<br />
GmbH außerdem zurzeit mit:<br />
Nordzentren – Arbeitsgemeinschaft der Technologiezentren<br />
Schleswig-Holstein<br />
K.E.R.N. e.V. – Arbeitskreis Flächenmanagement und Wirtschaftsförderung<br />
In folgenden Vereinen und Verbänden ist die Wirtschaftsagentur<br />
Neumünster GmbH bzw. ihr Geschäftsführer zurzeit aktiv:<br />
BDS – Basis der Selbstständigen Neumünster e.V.<br />
DVWE – Deutscher Verband der Wirtschaftsförderungs- und<br />
Entwicklungsgesellschaften e.V.<br />
IHK zu Kiel<br />
M.I.N. – Marketinginitiative Neumünster<br />
Unternehmensverband Mittelholstein e.V.<br />
Wirtschaftsjunioren Neumünster e.V.<br />
45
11. Kontaktdaten<br />
Postanschrift<br />
Weitere Kontaktdaten<br />
Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH<br />
Memellandstraße 2<br />
24537 Neumünster<br />
Fax <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong> 04321 6900 111<br />
Fax itn 04321 306 295<br />
Logistik- und Innovationszentrum Neumünster <strong>LOG</strong>-<strong>IN</strong><br />
Memellandstraße 2<br />
24537 Neumünster<br />
Internet<br />
www.wa-nms.de<br />
www.neumuenster.com<br />
Innovations- und Technologiezentrum Neumünster itn<br />
Ilsahl 5<br />
24536 Neumünster<br />
www.cbc-sh.de<br />
Ansprechpartner<br />
Zentrale Telefon 04321 6900 100<br />
E-Mail info@wa-nms.de<br />
Dr. Olaf Tauras Telefon 04321 6900 100<br />
E-Mail olaf.tauras@wa-nms.de<br />
Heino Bubach-Bernhardt Telefon 04321 6900 104<br />
E-Mail heino.bubach-bernhardt@wa-nms.de<br />
Julia Cremasco Telefon 04321 6900 100<br />
E-Mail julia.cremasco@wa-nms.de<br />
Sabine Desor Telefon 04321 6900 106<br />
E-Mail sabine.desor@wa-nms.de<br />
Daniel Harder Telefon 04321 6900 205<br />
E-Mail daniel.harder@wa-nms.de<br />
Olaf Kittel Telefon 04321 6900 103<br />
E-Mail olaf.kittel@wa-nms.de<br />
Evelin Kolzer Telefon 04321 6900 102<br />
E-Mail evelin.kolzer@wa-nms.de<br />
Marc Lindemann Telefon 04321 6900 108<br />
E-Mail marc.lindemann@wa-nms.de<br />
Ute Nolte Telefon 04321 6900 107<br />
E-Mail ute.nolte@wa-nms.de<br />
Norbert Pöllmann Telefon 04321 306 210<br />
E-Mail norbert.poellmann@wa-nms.de<br />
Marianne Tok Telefon 04321 306 0<br />
E-Mail marianne.tok@wa-nms.de<br />
Karen Tzschöckel Telefon 04321 6900 105<br />
E-Mail karen.tzschoeckel@wa-nms.de<br />
46
48<br />
Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH<br />
Memellandstraße 2 · 24537 Neumünster · Telefon 04321 6900 100 · Telefax 04321 6900 111 · E-Mail info@wa-nms.de