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schrittliche OrDen: Die zwanziGer- UnD DreissiGer- jahre

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2. Kapitel<br />

1677–1695<br />

<strong>Die</strong><br />

GrÜnDUnG<br />

Des KlOsters<br />

1618–1648 DrEISSIGJÄHrIGEr KrIEG<br />

1677 BIttE An KAISEr LEOpOLD II. UM ErLAUBnIS ZUr GrünDUnG EInES KLOStErS<br />

1678 GUtAcHtEn üBEr DIE MEInUnG DEr StÄnDE <strong>UnD</strong> LInZEr BürGErScHAFt<br />

<strong>Die</strong> Gründung des Klosters<br />

<strong>Die</strong> Gesellschaft der Heiligen Ursula zu Wien fasste unter Oberin M. Katharina<br />

Alexia Augustina den Entschluss, auch in Linz eine niederlassung zu gründen. Im<br />

Jahre 1677 trat der Orden an Kaiser Leopold II. mit der Bitte heran, ein Kloster mit<br />

angeschlossener Schule zur Erziehung der weiblichen Jugend errichten zu dürfen.<br />

<strong>Die</strong>selbe Bitte wurde dem zuständigen passauer Fürstbischof vorgetragen.<br />

Der Kaiser forderte im Jänner 1678 von Landeshauptmann Helmhart christoph<br />

von Weißenwolf ein Gutachten über die Meinung der Stände und der Linzer Bürgerschaft<br />

zur geplanten Ordensniederlassung der Ursulinen. Landeshauptmann und<br />

Landstände zögerten die Antwort lange hinaus, da sie die ablehnende Haltung der<br />

Linzer Bürgerschaft kannten, die Einbußen an Quartiergeld, Wachtgeld und Steuern<br />

befürchtete.<br />

<strong>Die</strong> Stadt Linz hatte jahrzehntelang mit widrigen Umständen zu kämpfen gehabt.<br />

Während des Bauernkrieges 1626 waren viele Häuser zerstört worden, im Zuge des<br />

Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) war es immer wieder zu truppendurchmärschen<br />

und Einquartierungen gekommen. Durch die Abwanderung der protestantischen<br />

Bürgerschaft war die Wirtschaft empfindlich gestört. Dazu kam, dass Adelige und<br />

Orden, welche Bürgerhäuser erworben hatten, sich durch eine einmalige Zahlung von<br />

den Steuern an die Stadt befreien konnten. Es war also verständlich, wenn die Bürgerschaft<br />

weiteren Klostergründungen ablehnend gegenüberstand. Man argumentierte,<br />

Linz sei eine kleine Stadt, welche mit Kirchen, Klöstern und Geistlichen zur Verrichtung<br />

der Gottesdienste zur Genüge versorgt sei.<br />

M. Katharina Alexia Augustina wandte sich erneut mit einem Bittschreiben an den<br />

Landeshauptmann und die Verordneten der Landstände. <strong>Die</strong> Verordneten kamen<br />

schließlich überein, ihren Bericht so abzufassen, dass die letzte Entscheidung dem<br />

Kaiser selbst überlassen wurde.<br />

Auch die Jesuiten setzten sich für die Klosterneugründung ein. Als Betreuern des<br />

1608 errichteten Jesuitengymnasiums lag den patres eine von Ordensfrauen geleitete<br />

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