schrittliche OrDen: Die zwanziGer- UnD DreissiGer- jahre
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EnOVIErUnG DEr KIrcHE 1983<br />
AUFBAU EInES KIrcHLIcHEn KULtUrZEntrUMS 1985<br />
<strong>Die</strong> Kirche<br />
<strong>Die</strong> Kirche wurde der Diözese Linz übergeben und zwischen 1983 und 1985 innen und<br />
1996 außen renoviert. Sie beherbergt seit 1986 an den Sonntagabenden eine Akademiker-,<br />
Künstler- und Studentengemeinde. Ihre Lage inmitten der Fußgängerzone<br />
macht sie zu einer beliebten Flaniererkirche, die auch tagsüber gern besucht wird und<br />
an Werktagen eine Mittagsmesse anbietet.<br />
Seit der Wiedereröffnung der Kirche 1985 entstand hier eine Art kirchliches<br />
Kulturzentrum mit Konzerten, Lesungen und Ausstellungen, mit Aufführungen von<br />
Kirchenopern und Ballettproduktionen des Landestheaters und des Brucknerfestes,<br />
mit Veranstaltungen des „Kulturvereins Ursulinenkirche“, des Vereins „Musica Sacra“<br />
und des Katholischen Akademikerverbandes als „Forum St. Severin“, aber auch vieler<br />
chöre, Instrumentalensembles und diverser Kulturvereinigungen. Eine Besonderheit<br />
sind die Abendgottesdienste (20 Uhr) an den Sonn- und Feiertagen mit wechselnder<br />
musikalischer Gestaltung und der predigt durch die priester der Studenten-, der<br />
Akademiker- und Künstlerseelsorge.<br />
<strong>Die</strong> barocke Kirche mit ihrer sensiblen Akustik bietet einen hervorragenden<br />
Klangraum für musikalische Aufführungen. Deshalb steht auch ein besonderes<br />
Instrumentarium zur Verfügung: die historische Hauptorgel aus der Zeit Anton<br />
Bruckners (18 register, Franz Salesius Ehrlich, Braunau 1876, restauriert 2006),<br />
die chororgel im Altarraum, ein cembalo in italienischer Bauweise und ein Konzertflügel.<br />
<strong>Die</strong> vier tasteninstrumente werden nicht nur in den Konzerten, sondern<br />
auch in den Abendmessen gespielt. <strong>Die</strong> Verbindung von Musik und Gottesdienst<br />
findet ihre Höhepunkte zu den Hochfesten.<br />
1988 DEr ScHULtrAKt WIrD EIn OFFEnES KULtUrHAUS (OK)<br />
Der Schultrakt<br />
Mit dem OK Offenes Kulturhaus hat das Land Oberösterreich einen faszinierenden,<br />
belebten und dynamischen Kunstraum geschaffen, der aktuellen Strömungen platz<br />
zur Darstellung, aber auch zur vernetzten Entwicklung bietet. Dabei liegt der Fokus<br />
nicht nur auf bildender Kunst, sondern umfasst auch neue Musik, Film und performance.<br />
In dieser nunmehr über 15 Jahre gereiften Kulturinstitution wird ein experimentierfreudiges,<br />
offenes Konzept mit drei Schwerpunkten verfolgt:<br />
Zum einen werden vorwiegend junge internationale Künstler eingeladen, die im OK<br />
wohnen und direkt dort ihre Kunstwerke schaffen. Sie haben im OK die Möglichkeit,<br />
ihre Werke von der ersten Idee bis zu ihrer Ausführung umzusetzen, und können<br />
dabei auf die reichhaltige Infrastruktur dieses Zentrums zurückgreifen. <strong>Die</strong> Organisation<br />
von Themen- oder Einzelausstellungen bildet das zweite Standbein dieses<br />
Zentrums für Gegenwartskunst. Hier profitiert das Haus von seiner starken internationalen<br />
Vernetzung und bietet gemeinsame Ausstellungs- und Installationsprojekte<br />
mit renommierten Institutionen. <strong>Die</strong>se internationalen Kontakte nutzt das OK auch<br />
im rahmen seines dritten Schwerpunktes, der in der Achsenbildung zwischen<br />
regionalen Kunstschaffenden mit ihren Kollegen weltweit liegt.<br />
All diese Kunstproduktionen werden mit dem Linzer publikum auf vielfältige Weise<br />
verarbeitet. So verstehen sich die Mitarbeiter des OK nicht als Aufsichtspersonen,<br />
sondern als Kunstvermittler, die mit den Besuchern über das Dargebotene sprechen,<br />
Künstlergespräche und Symposien sollen in offener Diskussion die Welt zeitgenössischer<br />
Kunst erlebbar machen, und letztlich produziert das OK reichhaltige Dokumentationen<br />
in Form von Katalogen, Video- und cD-produktionen, die Kunsterlebnisse<br />
von Ausstellungssituationen festhalten.<br />
nicht nur räumlich mit dem Linzer programmkino Moviemento verbunden, schafft<br />
das OK einen dynamischen Entwicklungsraum für Kunstprojekte, die oft in Linz<br />
entwickelt wurden und dann ihren Weg zu den top-Adressen wie der Biennale von<br />
Venedig oder der documenta gemacht haben.<br />
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