23.02.2015 Aufrufe

Jahresbericht 2007 (PDF) - Akademischer Alpenclub Zürich

Jahresbericht 2007 (PDF) - Akademischer Alpenclub Zürich

Jahresbericht 2007 (PDF) - Akademischer Alpenclub Zürich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Akademischer</strong> Alpen-Club Zürich<br />

112. <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

<strong>Jahresbericht</strong>:<br />

Beim <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong> handelt es sich um den 112. <strong>Jahresbericht</strong> des AACZ,<br />

enthaltend auch mehrere Berichte über die Aktivitäten aus dem Vorjahr,<br />

welche im vorangehenden <strong>Jahresbericht</strong> keine Aufnahme gefunden haben.<br />

Redaktion:<br />

Walter Märki, waltermaerki@bluewin.ch<br />

Gestaltung:<br />

Thomas Giger, Swiss Sports Publishing GmbH<br />

Druck:<br />

Schneider Druck AG, 8030 Zürich<br />

Auflage:<br />

200 Stück<br />

Adresse:<br />

<strong>Akademischer</strong> Alpen-Club Zürich<br />

Postfach <strong>2007</strong><br />

8022 Zürich<br />

www.aacz.ch<br />

www.aacz.ch 1


Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>Jahresbericht</strong> der Aktivpräsidenten 4<br />

Bericht der Präsidentin der Club-Commission 8<br />

In Gedenken 12<br />

Windgällenhütte 18<br />

Chronik Windgällenhütte 21<br />

Sanierung des Klettergartens, September 2006 33<br />

Batura Expedition 2006 34<br />

Zwei Tibet-Expeditionen im Jahr 2006 38<br />

Zur Neuauflage des SAC Alpinwanderführers Nordbünden 45<br />

Tagebuchnotizen vom höchsten Berg der Welt 48<br />

Skitourenwochenende Tiefenbach 53<br />

Sommertourenwochenende Steingletscher 53<br />

<strong>2007</strong> Shared Summits K2 Expedition 54<br />

Mt. Aspiring – Das Matterhorn des Südens 64<br />

Wochenende im Windgällengebiet 67<br />

Routenkorrektur Urner Alpen Ost 70<br />

Hüttenjahre 2006 und <strong>2007</strong> auf den Mischabelhütten 71<br />

Vereinigung der Akademischen <strong>Alpenclub</strong>s der Schweiz (VAACS) 72<br />

Tourenverzeichnis 2005/2006–<strong>2007</strong> 73<br />

Mitgliederverzeichnis 77<br />

www.aacz.ch 3


<strong>Jahresbericht</strong> der<br />

Aktivpräsidenten<br />

Liebe Huttli<br />

Unvergesslich bleibt der sonnige und ungewöhnlich<br />

warme Frühsommer 2006,<br />

der nicht nur den Freunden des runden<br />

Leders, sondern auch Bergfreunden einen<br />

begeisterten Start in den Sommer ermöglichte.<br />

Generell hatte das Jahr 2006 eine<br />

durchwegs ungewöhnliche Witterung<br />

und war gekennzeichnet durch wechselhaft<br />

extreme Wetterperioden. Dies führte<br />

bedauerlicherweise zu überdurchschnittlichen<br />

Rückgängen der alpinen Gletscher<br />

und weiterem starken Auftauen des Permafrosts,<br />

was sich der breiten Öffentlichkeit<br />

äusserst eindrücklich und sensationell<br />

durch einen neu entstandenen<br />

enorm großen Riss in der Felswand der<br />

Eiger Ostflanke präsentierte. Die klimatischen<br />

Veränderungen des Jahres 2006<br />

mit ihrem deutlichen Effekt auf die alpine<br />

Umwelt beeindruckten allerdings nicht<br />

nur die Berggänger, sondern auch Gesellschaft<br />

und Politik. Umwelt und Klimaschutz<br />

sind dank 2006 wieder brandheiße<br />

Themen in der Lokal- und Weltpolitik.<br />

Sorgen wir als Naturfreunde und begeisterte<br />

Berggänger dafür, dass dieser Trend<br />

noch möglichst lange anhalten mag und<br />

das gesteigerte Bewusstsein für die Natur<br />

erhalten bleibt.<br />

Vor dem heissen Frühsommer fand natürlich<br />

auch 2006 wieder das AACZ Skitourenwochenende<br />

statt. Dafür fanden sich<br />

im März viele Aktive und Interessierte im<br />

Turra-Haus im Safiental ein und wurden<br />

mit zwei Tagen bestem Winterwetter und<br />

schönstem Schnee belohnt. Einige ergatterten<br />

sich sogar ein heisses Sprudelbad<br />

im Freien. Aufgrund des grossen Andrangs<br />

mussten einige von uns (so auch ich) ausgelagert<br />

werden und wurden belohnt<br />

mit weichen Doppelbetten und Daunendecken<br />

in einem alten gemütlichen Bauernhaus<br />

in der Nähe – Glück auf!<br />

Ein grosser Moment für den AACZ war die<br />

im September stattfindende 100 Jahrfeier<br />

der Windgällenhütte. Mit Gottesdienst,<br />

Musik und Feuerwerk, mit alten und neuen<br />

Bekanntschaften und bei guter Stimmung<br />

war die Feier ein sehr gelungener<br />

Anlass zur Freude aller und insbesondere<br />

von Familie Jauch.<br />

Im weiteren konnte Bruce Normand mit<br />

seiner Batura Expedition in Pakistan dem<br />

AACZ im Jahr 2006 eindrücklich Geltung<br />

verschaffen. Mehr Details direkt vom Macher<br />

dieses Abenteuers findet ihr in einem<br />

spannenden Bericht weiter hinten im <strong>Jahresbericht</strong>.<br />

Ein ebenfalls nicht ganz gewöhnlicher<br />

Einsatz des Clubs fand kurze Zeit nach<br />

der 100 Jahr Feier an der Wingällenhütte<br />

statt. Hier wurde durch eine 8 Mann<br />

und Frau starke Truppe unter Anleitung<br />

des Bergführers Peter Keller die Sanierung<br />

des Windgällen-Klettergartens angegangen.<br />

Grosse Teile des Klettergartens wurden<br />

saniert und sogar einige neue Routen<br />

gebohrt. Mehr zu diesem gelungenen Einsatz<br />

im separaten Bericht von Organisator<br />

Arnd Gildemeister.<br />

Natürlich nicht zu vergessen sind auch die<br />

persönlichen Erfolge und (mehrheitlich)<br />

positiven Erfahrungen von Aktiven im alpinen<br />

Fels, die wie immer auch dieses Jahr<br />

im Sommer und Herbst erreicht und ver-<br />

meldet werden konnten und somit neue<br />

Ziele und Wünsche für die nächsten Jahre<br />

freimachen.<br />

Zu einem runden AACZ Jahresabschluss<br />

gehört natürlich die Weihnachtskneip im<br />

Fondei. Für einen reibungslosen Ablauf<br />

inklusive exzellenter Verköstigung sorgte<br />

2006 Christina Ulardic, welche wir auch als<br />

Neuzugang herzlichst begrüssen dürfen.<br />

Ebenso können wir Felix Dimigen und Jacob<br />

Balzani-Lööv als aktive Mitglieder im<br />

AACZ willkommen heissen.<br />

Liebe Huttli<br />

Mein Name ist Nils Weidmann, ich habe<br />

Anfang <strong>2007</strong> das Amt des Aktivpräsidenten<br />

von Andreas Steingötter übernommen.<br />

Ich möchte mich an dieser Stelle kurz vorstellen<br />

und Euch einen kurzen Bericht über<br />

die Aktivitäten im letzten Jahr geben.<br />

Ich habe an der Universität Freiburg (D)<br />

Informatik und Psychologie studiert und<br />

bin derzeit als Doktorand an der ETH tätig,<br />

wo ich mich – ganz kurz gefasst – mit<br />

der Computersimulation von Bürgerkriegen<br />

beschäftige. Ich bin seit Kindesjahren<br />

in den Bergen unterwegs und war lange in<br />

der Sektion Freiburg des DAV tätig, für die<br />

ich jetzt noch Skitouren leite. Verschiedene<br />

ausseralpine Bergtouren führten mich<br />

nach Alaska, in die Anden Perus und Ecuadors,<br />

sowie nach Neuseeland. Ich bin seit<br />

2004 in Club aktiv und wurde 2005 als Mitglied<br />

aufgenommen.<br />

Ich möchte hiermit offiziell schliessen und<br />

das Wort an Nils Weidmann geben, den<br />

seit Frühjahr <strong>2007</strong> neuen Aktivpräsidenten<br />

des AACZ. Er wird – da bin ich mir sicher –<br />

das Amt des Aktivpräsidenten zur vollsten<br />

Zufriedenheit aller ausüben.<br />

In persönlicher Sache möchte ich mich<br />

nun zuletzt noch bei allen Mitgliedern des<br />

Clubs herzlichst bedanken, welche mir<br />

stets mit Humor und Geduld in meiner Arbeit<br />

als Aktivpräsident zur Seite standen.<br />

Haila ho, Andreas Steingötter<br />

Das Jahr <strong>2007</strong> begann mit einem schneearmen<br />

Winter, der uns bei der Wahl eines<br />

Tourenziels für das Skitourenwochenende<br />

schwer zu schaffen machte. Gute Verhältnisse<br />

innerhalb der Reichweite für<br />

ein Wochenende gab es nur in der Zentralschweiz,<br />

und da dies nicht nur uns auffiel<br />

war es entsprechend schwer, noch eine<br />

Unterkunft zu finden. Dank der Bemühungen<br />

der beiden Organisatoren Astrid Willenberg<br />

und Markus Dürr gelang es, noch<br />

Platz im Hotel Tiefenbach zu finden. So<br />

gelangen den Huttli bei schönem Wetter<br />

einige Besteigungen mit sehr schönen Abfahrten<br />

so z.B. Galenstock und Lochberg.<br />

Die Semesteranfangssitzung des Frühjahrssemesters<br />

diente offiziell der Amtsübergabe<br />

des ehemaligen Aktivpräsidenten<br />

Andreas Steingötter an mich. Diese<br />

Sitzung stiess auf grosses Interesse bei Mitgliedern<br />

aller Altersstufen – nicht, weil es<br />

Interessantes zu besprechen gab, sondern<br />

weil Roman Boutellier einen grossartigen<br />

Diavortrag über die AACZ China-Expedition<br />

im Jahre 1981 vorbereitet hatte.<br />

Ein Höhepunkt im Mai <strong>2007</strong> war der Vortrag<br />

von Bruce Normand über seine Batura<br />

Muztagh Expedition im Jahre 2006, über<br />

die Ihr auch in diesem <strong>Jahresbericht</strong> einen<br />

4 112. <strong>Jahresbericht</strong> des Akademischen <strong>Alpenclub</strong>s Zürich www.aacz.ch 5


gesonderten Beitrag findet. Hervorragende<br />

Bilder lockten viele Huttli in die Linde<br />

Oberstrass, und deren hohe Erwartungen<br />

wurden nicht enttäuscht!<br />

Im Juni standen Arbeiten auf der Windgällenhütte<br />

an. Um die Turbine mit mehr<br />

Wasser zu versorgen, verlegten rund 15<br />

aktive Huttli am Wochenende 16./17. Juni<br />

eine neue Wasserleitung. Dank der hervorragenden<br />

Organisation der Hüttenwartsfamilie<br />

und (auf der Seite der Aktiven) von<br />

Monika Hronsky konnte der Einsatz in<br />

zwei Tagen abgeschlossen werden. Herzlichen<br />

Dank an alle Helfer!<br />

Wie schon oben erwähnt, lässt sich mit<br />

Diavorträgen die Beteiligung der Aktiven<br />

an Sitzungen deutlich erhöhen. Ein weiteres<br />

Beispiel dafür war unsere Semesterschlusssitzung<br />

im Juni <strong>2007</strong>, auf der uns<br />

ein Vortrag von Oliver von Rotz und Monika<br />

Hronsky erwartete. Ihr interessanter<br />

Bericht über „Sieben Wochen Tibet“<br />

– mit Musik untermalt – motivierte viele<br />

von uns, über eine gemeinsame Expedition<br />

nachzudenken.<br />

Das Stiftungsfest auf der Mischabelhütte<br />

Anfang Juli stand alpinistisch unter einem<br />

guten Stern. Während eine Seilschaft<br />

das Nadelhorn bestieg, konnten<br />

zwei Seilschaften die guten Verhältnisse in<br />

der zunehmend ausgeaperten Lenzspitze<br />

NE-Wand nutzen. Auch zwei Steilwand-<br />

Skifahrer nutzten die Gelegenheit, und<br />

so wurden Norbert und ich beim Abstieg<br />

durch die Wand von einem Skifahrer regelrecht<br />

„verfolgt“ – ein seltenes Erlebnis.<br />

Im Juli fand zum ersten Mal unser Sommertourenwochenende<br />

statt, das ein Pendant<br />

zum Skitourenwochenende sein sollte.<br />

Ziel war es, Jung- und Altmitglieder<br />

im Club zum gemeinsamen Bergsteigen<br />

zusammenzubringen. Dazu organisierte<br />

Ruth Leiber eine Unterkunft im Hotel<br />

Steingletscher, von dem aus verschiedene<br />

Klettergärten, aber auch Hochtouren leicht<br />

erreichbar sind. Leider war die Beteiligung<br />

der älteren Generationen nicht sehr hoch<br />

– ich würde mich freuen, wenn wir in 2008<br />

auch ältere Mitglieder beim Sommertourenwochenende<br />

begrüssen dürften!<br />

Der tragische Unfall von Siegfried Brechner<br />

und Marco Scarsi überschattete den<br />

Herbst <strong>2007</strong>. Die beiden waren in den<br />

Westpfeiler des Scheidegg Wetterhorns<br />

eingestiegen, kamen aber nicht zur vereinbarten<br />

Zeit nach Zürich zurück. Einsetzender<br />

Schneefall erschwerte die Suche, so<br />

dass unsere Freunde erst einige Tage später<br />

tot aufgefunden werden konnten. Die<br />

Nachricht von ihrem Tod war ein Schock<br />

für uns alle. Beide waren über Jahre hinweg<br />

im Club aktiv und sind mit vielen von<br />

uns in den Bergen unterwegs gewesen.<br />

Ende September haben wir zusammen<br />

mit Angehörigen, Freunden und Kollegen<br />

auf einer Feier im Zunfthaus zur Linde<br />

Abschied genommen und unsere Erinnerungen<br />

ausgetauscht. Sam und Andreas<br />

Steingötter haben einen Nachruf auf Siegfried<br />

und Marco verfasst, den Ihr in diesem<br />

<strong>Jahresbericht</strong> findet. Ich möchte mich<br />

bei allen im Club bedanken, die in diesen<br />

schweren Tagen sofort und kompromisslos<br />

zum Helfen bereit waren, im besonderen<br />

Sam Broderick, Andreas Frank, Monika<br />

Hronsky und Andreas Steingötter.<br />

Die Weihnachtskneip im Dezember <strong>2007</strong><br />

lockte mit gutem Schnee, aber nur mässig<br />

gutem Wetter viele Huttli ins Fondei.<br />

Arnd Gildemeister sorgte für eine perfekte<br />

Organisation des Wochenendes, und<br />

so konnten wir wieder ein mehrgängiges<br />

Menü und eine reichhaltige Auswahl von<br />

Getränken anbieten.<br />

Zum Schluss meines Rückblicks möchte<br />

ich nicht vergessen, denjenigen Huttli zu<br />

gratulieren, welche in den letzten zwei Jahren<br />

ihr Studium oder ihre Dissertation abgeschlossen<br />

haben. Erfolgreich doktoriert<br />

haben Jacob Balzani, Arnd Gildemeister,<br />

Monika Hronsky, Ursina Meier und Andreas<br />

Steingötter. Astrid Willenberg hat ihr<br />

Studium an der ETH mit einem Masterabschluss<br />

beendet. Meine herzlichen Glückwünsche<br />

gehen auch an Monika Hronsky<br />

und Oliver von Rotz zur Geburt ihres Sohnes<br />

Valentin, der schon seine erste Sitzung<br />

im AACZ hinter sich gebracht hat.<br />

Was bringt die Zukunft? Zwei Projekte gibt<br />

es, die mir als Aktivpräsident sehr am Herzen<br />

liegen. Dies ist zum einen die Erneuerung<br />

unserer Aktivbibliothek. Hier bin ich<br />

sehr dankbar für die Unterstützung von<br />

Arnd Gildemeister, Felix Diemigen und<br />

Markus Dürr, welche den Bestand bereits<br />

teilweise katalogisiert und neue Führer<br />

und Karten angeschafft haben. Ein weiteres<br />

Projekt ist die technische und gestalterische<br />

Überarbeitung unserer Internetseite,<br />

wo wir besonders vom Know-how und<br />

vom Engagement Andreas Streichs profitieren<br />

können.<br />

Ich möchte allen danken, die mit ihrem<br />

Engagement dazu beigetragen haben,<br />

dass der aktive Teil des Clubs aktiv bleibt!<br />

Ich freue mich auf meine Zeit als Aktivpräsident,<br />

die Zusammenarbeit mit unserer<br />

Präsidentin und mit der CC. Für Anregungen<br />

und Kritik bin ich immer offen<br />

– lasst von Euch hören! Zum Schluss bleibt<br />

mir nur, Euch ein schönes und unfallfreies<br />

Bergjahr 2008 zu wünschen.<br />

Haila ho, Nils Weidmann (Aktivpräsident)<br />

Baltoro-Trek, Anmarsch zum K2-Basislager Foto: Bruce Normand<br />

6 112. <strong>Jahresbericht</strong> des Akademischen <strong>Alpenclub</strong>s Zürich www.aacz.ch 7


<strong>Jahresbericht</strong> der Präsidentin<br />

der Clubcommission<br />

Liebe Huttli,<br />

der vorliegende <strong>Jahresbericht</strong> umfasst die<br />

Jahre 2006 und <strong>2007</strong>. Nachdem die Erstellung<br />

und Redaktion des vorangegangenen<br />

<strong>Jahresbericht</strong>s (2003 – 2005) sich leider<br />

sehr hingezogen und trotz allem sich<br />

auch noch der Fehlerteufel eingeschlichen<br />

hatte, soll mit diesem Bericht wieder mehr<br />

Aktualität erreicht werden. Die Mehrheit<br />

aller Huttli bezieht inzwischen die aktuellsten<br />

Informationen aus dem Clubleben<br />

über das Internet und email (www.aacz.<br />

ch). Dabei verwischt sich die Grenze zwischen<br />

wichtigen und unwichtigen Informationen<br />

häufig und deshalb betrachte<br />

ich auch heute noch den <strong>Jahresbericht</strong> als<br />

wichtiges Medium für unseren Club. Nach<br />

sehr vielen Jahren als Redaktor hat Edgar<br />

Schuler diese Aufgabe abgegeben und von<br />

nun an kümmert sich dankenswerterweise<br />

Walter Märki um die Zusammenstellung<br />

des Berichts. Walter führt den Bericht<br />

wie gewohnt weiter, d.h. je nach Ereignisvielfalt<br />

wird er zwei oder drei Jahre zusammenfassen.<br />

Als einzige kleine inhaltliche<br />

Änderung werden von nun an die Hüttenchefs<br />

jeweils einen kurzen Überblick zur<br />

Situation der jeweiligen Hütte geben. Ich<br />

möchte hier nicht versäumen Edgar ein<br />

grosses, herzliches Dankeschön auszusprechen<br />

für all die Jahre, in denen er sich<br />

engagiert und einsatzfreudig für das Gelingen<br />

der Berichte eingesetzt hatte und<br />

dafür viele Stunden Freizeit opferte. Leider<br />

kann er aus beruflichen Gründen sich<br />

nicht mehr angemessen darum kümmern.<br />

So bleibt mir nur, ihm für seine berufliche<br />

Laufbahn weiterhin alles Gute und viel Erfolg<br />

zu wünschen.<br />

Gleich zu Beginn des Jahres 2006 konnten<br />

alle Huttlis mehr zu den beiden letzten<br />

Clubexpeditionen der Aktiven erfahren.<br />

Einerseits stellte Andi Frank einen<br />

sehr schönen Kalender mit tollen Aufnahmen<br />

von der Kyashar Expedition zusammen<br />

und andererseits berichteten die Teilnehmer<br />

der Rolwaling Expedition beim<br />

traditionellen Rehschnitzelfrass über ihre<br />

Erlebnisse. Beide Expeditionsberichte sind<br />

im vorangegangen <strong>Jahresbericht</strong> enthalten.<br />

Eine Clubexpedition fand 2006 nicht<br />

statt, jedoch war unser zur Zeit aktivstes<br />

Mitglied in punkto Expeditionen, Bruce<br />

Normand, auch 2006 wieder auf einer sehr<br />

anspruchsvollen Expedition unterwegs.<br />

Leider konnte das gesetzte Ziel, der 7762m<br />

hohe und unbestiegene Batura II wegen<br />

extrem schlechten Bedingungen nicht erreicht<br />

werden. Doch die beiden Teilnehmer<br />

liessen sich nicht unterkriegen und<br />

konnten in den letzten beiden Wochen<br />

ihres Aufenthaltes dafür noch 4 kleinere<br />

Erstbesteigungen verbuchen. Drei davon<br />

auf Gipfel von mehr als 6000m. Mehr Details<br />

sind von Bruce selbst in einem extra<br />

Bericht weiter hinten nachzulesen.<br />

Eine Neuerung im 2006 sind die Mitgliedsausweise<br />

in Kreditkartenformat, die es für<br />

alle Neumitglieder und auf Wunsch auch<br />

für alle anderen Huttlis seit dann gibt.<br />

Das herausragende Ereignis aus dem Jahr<br />

2006 ist jedoch sicherlich die Feier zum<br />

100-jährigen Bestehen der Windgällenhütte.<br />

Unser Hüttenchef Franz Schüle hat<br />

sich hierfür trotz seines starken beruflichen<br />

Engagements mit grossem Elan eingesetzt<br />

und eine äusserst gelungene Feier<br />

bei Prachtwetter organisiert. Mehr dazu<br />

berichtet Franz selbst in einem extra Beitrag<br />

ebenfalls in diesem Bericht. Lesenswert<br />

hierzu ist aber sicherlich auch die liebevoll<br />

zusammengestellte Hüttenchronik<br />

von Walter Märki, die ebenfalls in diesem<br />

<strong>Jahresbericht</strong> aufgeführt ist. Neben Franz<br />

und Walter hat aber auch unsere Hüttenwartsfamilie,<br />

Hans und Agnes Jauch ganz<br />

wesentlich zum guten Gelingen beigetragen.<br />

Zusammen mit Verwandten haben sie<br />

uns kulinarisch bestens umsorgt und wie<br />

üblich die Organisation in der Hütte prima<br />

gemanagt. Ihnen allen möchte ich ganz<br />

herzlich danken, dass sie sich so stark für<br />

diese Feier eingesetzt haben und damit ein<br />

würdiges und fröhliches Fest ermöglichten.<br />

Mit diesem Jubiläum ist nun der Reigen<br />

von drei “100-Jahr Feiern“ innert elf<br />

Jahren erst einmal beendet.<br />

Aus dem Jahr <strong>2007</strong> gibt es vom Clubleben<br />

sehr unterschiedliches zu berichten. So<br />

gab es gleich zu Jahresbeginn beim traditionellen<br />

Rehschnitzelfrass etwas Besonderes.<br />

Koni Brunner konnte Ende Januar<br />

seinen 90. Geburtstag feiern und ihm zu<br />

Ehren berichtete Peter Braun in einem anregenden<br />

Diavortrag vom gemeinsamen<br />

Trekking in Nepal. Zu Recht aussergewöhnlich<br />

gut besucht war dann die Aktivensitzung<br />

im März <strong>2007</strong>, da Roman Boutellier<br />

über die Minya Konka Expedi tion<br />

des Clubs von 1981 berichtete. Für alle aktiven<br />

Huttlis zeigte dieser eindrucksvolle<br />

Vortrag sehr gut, dass der Club immer<br />

wieder anspruchsvolle und interessante<br />

Expeditionen auf die Beine stellen konnte.<br />

Ganz aktuell wurde es dann im Mai, als<br />

Bruce eindrucksvolle Bilder seiner Expedition<br />

zum Batura II zeigte, wohin er 2006<br />

mit nur 2 weiteren Teilnehmern unterwegs<br />

war, um die Erstbesteigung des Batura<br />

II (7762m) über die SE bzw. S-Seite<br />

zu versuchen. Den Höhepunkt der Vorträge<br />

in diesem Jahr bildete aber ohne Zweifel<br />

Hansruedi von Guntens Diashow über<br />

seine Drittbesteigung des Everest 1956. Im<br />

Anschluss an die GV erzählte er unglaublich<br />

packend und anschaulich von dieser<br />

abenteuerlichen und äusserst erfolgreichen<br />

Expedition. Mit seinen tollen und<br />

vor allem einmaligen Bildern vermittelte<br />

er einen eindrucksvollen Einblick in die<br />

damaligen Bedingungen - sowohl die der<br />

Expeditionsteilnehmer am Berg, wie auch<br />

der Lebensumstände der Nepali. Walter<br />

Giger berichtet hierüber weiter hinten.<br />

Alpinistisch gesehen sorgte wiederum unser<br />

Huttli Bruce Normand für den Höhepunkt<br />

des Jahres. Ihm gelang <strong>2007</strong> die Besteigung<br />

des K2, der ja gemeinhin als schwierigster<br />

aller 8000-er Gipfel gilt. Jeder, der Bruce<br />

kennt weiss, dass er alle seine Expeditionen<br />

im Alpinstil vollbringt, nur die allernötigsten<br />

Hilfsmittel verwendet und generell sehr<br />

spartanisch – soll ich sagen schottisch ? –<br />

gerade auch auf all seinen Expeditionen<br />

lebt. Ich möchte Bruce für diese aussergewöhnliche<br />

Leistung meinen grössten Respekt<br />

zollen und ihm hier vor allem auch im<br />

Namen des Clubs zu diesem grossartigen<br />

Erfolg gratulieren. Er wird anschliessend an<br />

die GV 2008 in einem Diavortrag darüber<br />

berichten und für diejenigen, die nicht daran<br />

teilnehmen können, ist im vorliegenden<br />

<strong>Jahresbericht</strong> auch noch sein schriftlicher<br />

Beitrag hierzu zu lesen oder als Video unter<br />

http://k2.nbcsports.com/index.shtml anzuschauen.<br />

Ganz im Gegensatz zu den bisher aufgeführten<br />

Ereignissen war der Herbst <strong>2007</strong><br />

für den Club ein sehr schwieriger und trauriger<br />

Zeitabschnitt. In meinem Brief vom<br />

13.9.<strong>2007</strong> berichtete ich bereits ausführlich<br />

vom Absturz unserer beiden Huttli Siegfried<br />

Brechner und Marco Scarsi. Beide<br />

waren sie sehr aktive Mitglieder und haben<br />

mit manch einem von uns kleine oder<br />

8 112. <strong>Jahresbericht</strong> des Akademischen <strong>Alpenclub</strong>s Zürich www.aacz.ch 9


auch grosse alpine Touren unternommen.<br />

Dabei haben wir sie als ausgesprochen<br />

fröhliche und unkomplizierte Menschen<br />

kennen und schätzen gelernt. Ich persönlich<br />

und viele Huttlis vermissen die beiden<br />

sehr und unsere Gedanken sind mit den<br />

Angehörigen und Freunden. Ein Nachruf<br />

ist in diesem Bericht enthalten. Im Oktober<br />

verstarb unerwartet Rudi Schmid in<br />

seinem 86. Lebensjahr. Trotz des weiter<br />

hinten aufgeführten Nachrufs möchte ich<br />

hier bereits ein paar Dinge zu seiner Person<br />

aufführen, da er während seiner kurzen,<br />

aktiven Zeit im Club sehr erstaunliche<br />

Touren unternommen hatte. Er trat<br />

1943 dem Club bei und 1945 bestieg er mit<br />

Clubkameraden als Ersttour von Norden<br />

die Epaule des Zinalrothorns und 1948<br />

konnte Rudi an der Cordillera-Blanca Expedition<br />

teilnehmen, die zu den herausragenden<br />

Tätigkeiten unseres Clubs in jener<br />

Zeit gehörte.<br />

Neben diesen menschlichen Tragödien<br />

gibt es auch zu unseren beiden grossen<br />

Hütten vor allem von Schwierigkeiten zu<br />

berichten. Grob zusammengefasst haben<br />

sowohl die Mischabel- wie auch die Windgällenhütte<br />

mit massiven Wasserproblemen<br />

zu kämpfen. An dieser Stelle möchte<br />

ich nicht näher darauf eingehen, denn<br />

beide Hüttenchefs – Franz Häfliger und<br />

Franz Schüle – berichten in extra Beiträgen<br />

hierzu. Neben den üblichen Tätigkeiten<br />

eines Hüttenchefs bedeuteten die letzten<br />

zwei Jahre für beide viel zusätzlichen<br />

Einsatz und viele freiwillige Extrastunden<br />

Arbeit. Beiden möchte ich für dieses Engagement<br />

meinen herzlichen Dank aussprechen,<br />

aber auch Stefan Kull, der sich<br />

um die Hütte im Fondei kümmerte. Die<br />

Hüttenwartsfamilien Jauch und Lohmatter<br />

haben sich auch im 2006 und <strong>2007</strong> hervorragend<br />

um das Wohl ihrer Gäste gekümmert,<br />

die aufgetretenen Probleme mit<br />

der Wasserversorgung so gut es nur ging<br />

mit viel Improvisationskünsten gemeistert<br />

und so unsere Hütten wieder zu einem attraktiven<br />

Ziel für viele Wanderer und Bergsteiger<br />

gemacht. Ganz herzlichen Dank an<br />

dieser Stelle an sie und ihre Helfer.<br />

Nicht unerwähnt lassen möchte ich auch<br />

unsere Jubilare von 2006 und <strong>2007</strong>. Koni<br />

Brunner konnte bei bester Gesundheit<br />

seinen 90. Geburtstag feiern, ebenso unser<br />

Huttli Rudi Pfisterer-Looser. Aber auch<br />

Peter Braun und Franz Elmiger möchte ich<br />

zu ihrem 80. Geburtstag im Namen aller<br />

Huttli herzlich gratulieren und alles Gute<br />

für die kommenden Jahre wünschen.<br />

Zu guter Letzt möchte ich mich auch bei<br />

allen Mitgliedern und Freunden des AACZ,<br />

sowie speziell auch bei den CC-Mitgliedern<br />

und dem Comité der Aktiven für ihre<br />

Unterstützung und ihrem Einsatz für den<br />

Club herzlich bedanken. Ich wünsche allen<br />

weiterhin viel Freude an den Bergen<br />

und auf Touren und hoffe, dass die nächsten<br />

Jahre frei von Unfällen sein werden.<br />

Eure CC-Präsidentin, Charlotte Steinmeier<br />

10 112. <strong>Jahresbericht</strong> des Akademischen <strong>Alpenclub</strong>s Zürich<br />

Peter Köttgen, Kamin auf dem Weg zum Stäfelpass


In Gedenken an Siegfried<br />

Brechner und Marco Scarsi<br />

Unsere Freunde, Kollegen und Seilpartner<br />

sind am 2. September <strong>2007</strong> am Westpfeiler<br />

des Scheidegg-Wetterhorns abgestürzt.<br />

Wir werden ihre Motivation und<br />

Begeisterung, ihren Humor, ihre Geselligkeit,<br />

ihre Zuverlässigkeit und ihr Vertrauen<br />

schmerzlich vermissen.<br />

Am 28. September <strong>2007</strong> gedachten Freunde<br />

und Kollegen, im Rahmen einer AACZ-<br />

Abschiedsfeier im Zunftsaal Zur Linde Oberstrass,<br />

den beiden passionierten Bergsteigern.<br />

Mit eindrücklichen Bildern und emotionalen<br />

Worten erinnerten wir uns an gemeinsame<br />

Zeiten und Abenteuer mit Marco und Siegfried.<br />

Ich, sowie Siegfrieds Ehefrau Mariluce<br />

Riegel, möchten allen Engagierten für ihre<br />

Anteilnahme und die schöne Abschiedsfeier<br />

danken.<br />

Siegfried Brechner verbrachte seine Kindheit<br />

und Jugend in und um Nürnberg im bayerischen<br />

Franken. In dieser Zeit lernte er die<br />

Berge durch gemeinsame Wanderungen mit<br />

seiner Mutter kennen und schätzen. Nach<br />

seinem Studium der Physik an der Universität<br />

Erlangen-Nürnberg zog es ihn näher an<br />

die Alpen und er kam für seine Doktorarbeit<br />

an die ETH Zürich. So machte er Bekanntschaft<br />

mit dem AACZ und unternahm viele<br />

gemeinsame Berg- und Skitouren bevor<br />

er selber 1998 als aktives Mitglied im Club<br />

aufgenommen wurde. Nach seiner erfolgreichen<br />

Dissertation im Jahr 2000 verschlug<br />

es ihn im Dienste der Arbeit nach München,<br />

Hongkong und Brasilien. Ich selber lernte<br />

Siegfried erst 2003 nach seiner Rückkehr<br />

in die Schweiz kennen. Sein starker, positiver<br />

Charakter und seine ruhige Art motivierten<br />

mich immer wieder das gemeinsame<br />

Abenteuer mit Siegfried zu suchen und<br />

ich erlebte und meisterte mit ihm grossartige<br />

und anspruchsvolle alpine Berg touren.<br />

Ich hatte die Ehre einige alpine Klassiker,<br />

wie z.B. den Wetterhorn Nordwest-Grat<br />

oder die Schreckhorn Südwand mit ihm zu<br />

durchsteigen. Siegfried war insbesondere<br />

von den schattigen Nord-Wänden und der<br />

klassischen Alpinkletterei begeistert und beeindruckt,<br />

was ihn zu immer neuen alpinen<br />

Abenteuern mit AACZ-KameradInnen antrieb.<br />

Lange und anstrengende Wege scheute<br />

er nie und so wurde aus einigen 2-Tagesskitouren<br />

nur eine einzige lange Tour mit Start<br />

um spätestens 4 Uhr in Zürich. Sein schönster<br />

Preis dafür war ein gemütlicher und entspannter<br />

Sonntag daheim mit Frau, Kind<br />

und Kater.<br />

Siegfried war ein sehr zuverlässiger und willensstarker<br />

Seilpartner, der stets auch in angespannten<br />

Situationen ruhig und aufmunternd<br />

kommunizierte. So gewann ich nicht<br />

nur einen guten Seilpartner, sondern auch<br />

einen Freund, mit dem es sich bei all den<br />

langen An- und Rückfahrten und Zu- und<br />

Abstiegen über allerlei ernsthaftes und sinnloses<br />

diskutieren und plaudern liess und der<br />

mir auch Vorbild sein konnte. Seine Lebensfreude,<br />

Energie und fränkische Geselligkeit<br />

lernten viele im Club schätzen, war er doch<br />

jemand, der sich und andere sogleich nach<br />

getaner Semestersitzung im Stamm Zum<br />

Grünen Glas für ein (oder zwei) Bier im Niederdorf<br />

begeisterte. Ich werde ihn stets in Erinnerung<br />

behalten und ein Teil seiner Persönlichkeit<br />

in mir tragen. Dieses Gefühl werden<br />

viele seiner Freunde mit mir teilen können.<br />

Ich hoffe, dass alle, die Siegfried schätzten<br />

und kannten, seiner Frau Mariluce und seiner<br />

Tochter Laís helfen können, über diese<br />

Tragödie hinwegzukommen.<br />

In Trauer und Gedenken an einen Freund,<br />

Andreas Steingötter<br />

Marco Scarsi<br />

12 112. <strong>Jahresbericht</strong> des Akademischen <strong>Alpenclub</strong>s Zürich<br />

Siegfried Brechner


Marco Scarsi wurde am 17. September 1969 in<br />

Alessandria, Italien, nahe Genua, geboren. Er<br />

war ein eher ruhiger und sehr liebenswürdiger<br />

Mensch. Seine Ruhe, sein Können und seine<br />

Zuverlässigkeit in Eis, Fels und Schnee waren<br />

unter seinen Kletterpartnern beliebt. Für<br />

sein Studium der Physik zog er nach Genua<br />

und absovierte dort 1993 sein Physikdiplom.<br />

Sein Interesse für Physik brachte ihn danach<br />

ins Ausland, zuerst nach Toulouse, Frankreich,<br />

um im Gebiet der Gammastrahlung-Astronomie<br />

zu arbeiten. Marco kam 1996 an die<br />

Universität Zürich und promovierte dort bis<br />

1999 im aufstrebenden Bereich der Rechnergestützten<br />

Biochemie. Im Anschluss an seine<br />

Doktorarbeit zog er des Berufes wegen nach<br />

Montreux, kehrte aber binnen eines Jahres<br />

wieder zurück nach Zürich und arbeitete als<br />

Software-Ingenieur. Nach dem Konkurs seines<br />

neuen Arbeitgebers fand er seinen Weg<br />

wieder zurück in die Akademie.<br />

Im Frühsommer 1996 nahm er den ersten<br />

Kontakt zum Club auf. Er kam bereits mit einer<br />

breiten alpinen Erfahrung: Eis- und Felsklettern,<br />

Gletscher- und Hochtouren sowie Skitouren.<br />

Meinen ersten 4000er, Bishorn, bestritten<br />

wir als gemeinsame Seilschaft. Wenn<br />

sich die Wasserfälle zu Eisfällen formten, war<br />

er sofort für das Abenteuer Steileis zu begeistern.<br />

Marco war Stammgast beim AACZ-<br />

Klettertraining in der Halle und setzte sich<br />

mehrfach als ASVZ-Helfer ein, um jährliche<br />

Subventionen für den Club zu „verdienen“.<br />

Auch sonst half er sehr aktiv mit, wie zum<br />

Beispiel 2002 bei der zweitägigen Schnee-und<br />

Eisräumung an der Mischabelhütte für deren<br />

anschliessende Sanierung. Zum Zeitpunkt<br />

seiner Aufnahme 2001 war er bereits in drei<br />

Kontinenten alpin unterwegs - Europa, Afrika<br />

und Südamerika. Im Mai 2005 kam dann,<br />

im Rahmen der AACZ-Rolwaling-Expedition,<br />

Asien als sein vierter Kontinent hinzu.<br />

In Grindelwald, als Marco und Siegfried vermisst<br />

und schliesslich geborgen wurden, kamen<br />

Marcos Familie und viele seiner Freunde<br />

und Kollegen zusammen. Dort wurde<br />

unmittelbar die grosse Lücke spürbar, die er<br />

bei all diesen Menschen hinterlassen hat. Er<br />

war ein sorgfältiger Bergsteiger, erstklassiger<br />

Kamerad und verständnisvoller Mensch, der<br />

uns allen sehr fehlen wird.<br />

Von Sam Broderick<br />

Medienmitteilung der Rega vom 08. September <strong>2007</strong><br />

Zweierseilschaft im Berner Oberland tödlich verunfallt<br />

Rega und Rettungsspezialisten des Schweizer Alpen-Clubs (SAC) haben heute Morgen zwei tödlich verunfallte Bergsteiger<br />

am Scheideggwetterhorn geborgen und ins Tal geflogen. Die Alpinisten waren mindestens 600 Meter tief abgestürzt.<br />

Sie waren bereits vor einer Woche zur Klettertour im Wetterhorngebiet ob Grindelwald aufgebrochen. Seit<br />

vergangenem Dienstag wurde nach ihnen gesucht. Da im Absturzbereich fast ein halber Meter Neuschnee lag, wurden<br />

die zwei Männer erst am Freitagabend gefunden. Die 35- und 38-jährigen Kletterer aus den Kantonen Zürich und Basel<br />

waren bereits am vergangenem Samstag, 1.9.<strong>2007</strong>, in die Pfeiler des Scheideggwetterhorns eingestiegen. Am Sonntagnachmittag<br />

hatten sie zum letzten Mal per Handy Kontakt mit Angehörigen. Nachdem am späten Montagabend die<br />

Vermisstmeldung eingegangen war, wurde durch die Rega und die SAC-Rettungsstation Grindelwald am Dienstag und<br />

Mittwoch intensiv nach den zwei Männern gesucht, ohne Erfolg. Da seit Montagabend in der Region etwa 40 cm Neuschnee<br />

fielen, welche jegliche Spuren verdeckten, und keine Hoffnung mehr bestand, die Vermissten lebend zu finden,<br />

wurde die offizielle Suche am Mittwochabend einstweilen eingestellt. Dank Schneeschmelze und einem neuen Hinweis,<br />

den der örtliche Rettungschef am Freitagnachmittag bekam, konnten die beiden Abgestürzten gestern Abend<br />

auf einem Felsband in der Nordwand des Scheideggwetterhorns, auf einer Höhe von 2'450 M.ü.M. lokalisiert werden.<br />

Ruedi Schmid, 1922–<strong>2007</strong><br />

Am 20. Oktober <strong>2007</strong> ist unser Clubkamerad<br />

Ruedi Schmid im Alter von 85<br />

Jahren in seinem Heim in Kalifornien,<br />

USA, nach kurzer Krankheit gestorben.<br />

Mit ihm verlieren wir eine Persönlichkeit,<br />

die während der Studienzeit, ein sehr aktives<br />

Mitglied des AACZ war und auch<br />

unmittelbar nach seinem Abschluss als<br />

Mediziner an der Universität Zürich, an<br />

einer Expedition des AACZ in der Cordillera<br />

Blanca als Arzt teilgenommen hatte.<br />

Später hatte er in den USA auf medizinischem<br />

Gebiet viele berufliche Erfolge<br />

und wurde mit vielen Auszeichnungen<br />

geehrt.<br />

Ruedi Schmid wurde am 2. Mai 1922 in<br />

Ennenda, Glarus als Sohn eines Aerzte-<br />

Ehepaares geboren. Sein Vater war, neben<br />

seiner Tätigkeit als Arzt, ein aktiver Politiker.<br />

Ruedi Schmid besuchte in Glarus<br />

die Volksschule und in Zürich das Gymnasium,<br />

wobei er besonderes Interesse an<br />

der lateinischen Sprache zeigte, die ihm<br />

später die Kenntnis fremder Sprachen erleichterte.<br />

Dann studierte er an der Universität<br />

in Zürich und schloss 1949 mit<br />

dem Staatsexamen in Medizin ab.<br />

Schon in der Jugend war er durch die<br />

Umwelt, die hohen Berge rings um das<br />

Elternhaus geprägt. Der Skilauf genoss<br />

im Kanton Glarus ein hohes Ansehen.<br />

Im vorletzten Jahrhundert sind die ersten<br />

Skis von Norwegen nach Glarus gebracht<br />

worden, und dort wurde im Jahr 1891<br />

der erste Skiclub der Schweiz gegründet.<br />

Sein Vater war während seiner Jugendzeit<br />

dessen Präsident.<br />

Es war nahe liegend, dass Ruedi Schmid<br />

gleich zu Beginn seiner Studienzeit in Zürich<br />

Kontakt mit dem AACZ aufnahm,<br />

um mit gleichgesinnten Kameraden Alpinismus,<br />

im Sommer und im Winter auszuüben.<br />

Neben vielen klassischen Touren<br />

gelang ihm am 1. April 1945 zusammen<br />

mit zwei Kameraden des AACZ die erste<br />

Winter-Besteigung der Schulter des<br />

Zinal-Rothorns über den Eisbruch des<br />

Momingplateaus, vom Biwak auf der Alp<br />

d’Arbtetta aus. Am 6. August 1945 erfolgte<br />

zusammen mit André Roch die erste<br />

direkte Besteigung des Zinal-Rothorns<br />

über die E-Wand; kurz darauf die Erkletterung<br />

von der Nordspitze zur Südspitze<br />

des Mattenstockes mit dem Glarner Bergführer<br />

Jakob Hefti.<br />

Im Herbst 1947 schloss Ruedi Schmid das<br />

Studium im Zürich ab und nahm dann<br />

1948 als Arzt an der Cordillera Blanca –<br />

Expedition (Peru) des AACZ teil. Mit ihm<br />

fuhren die Expeditionsteilnehmer Bernhard<br />

Lauterburg, Fredi Marmillod, Ali<br />

Szepessy und Fritz Siegrist auf einem<br />

Frachter durch den Panama-Kanal nach<br />

Lima und waren im Gebiet der Cordillera<br />

Blanca erfolgreich. Als Erstbesteigungen<br />

gelang ihnen unter andern der Nevado<br />

Cashan (5723 m), der Nevado Pucaran-<br />

14 112. <strong>Jahresbericht</strong> des Akademischen <strong>Alpenclub</strong>s Zürich www.aacz.ch 15


a (6147 m) und als Höhepunkt der Nevado<br />

Santa Cruz (6259 m). Beim Besteigungsversuch<br />

des Alpamayo (6000 m),<br />

als Abschluss der Expedition gedacht, erlitt<br />

Ruedi Schmid mit 2 Kameraden beim<br />

Aufstieg über einen steilen, vereisten Grat<br />

einen Sturz von 200 m, nach dem aber<br />

alle, wohl verletzt, aber noch marschfähig<br />

waren.<br />

Seine Mitgliedschaft im AACZ war<br />

schliesslich auch massgebend um in Kalifornien<br />

eine Stelle zu finden, dank seinen<br />

Beziehungen zu Dr. K.F. Meyer, ebenfalls<br />

einem ehemaligen Mitglied des Clubs<br />

und Professor an der UCSF.<br />

Ruedi Schmid nahm schon während seiner<br />

Teilnahme an der Expedition in Peru<br />

Kontakt mit der Universität von Kalifornien<br />

auf, und, statt mit seinen Kameraden<br />

in die Schweiz zurückzukehren, flog<br />

er von Lima aus nach San Francisco und<br />

begann dort seine medizinische Tätigkeit<br />

als Assistenzarzt, die bis 1949 dauerte.<br />

In den Jahren 1949-1954 arbeitete er an<br />

der Universität von Minnesota in Minneapolis.<br />

Hier kam es zur zukunftweisenden,<br />

wissenschaftlichen Begegnung mit<br />

C.J. Watson und dem Beginn der Arbeiten<br />

über die Pathophysiologie der Leber und<br />

die Entstehung der Porphyrie.<br />

Am 17. September 1949 heiratete er in<br />

Sacramento Sonja Wild aus St. Gallen,<br />

mit der er schon in der Schweiz befreundet<br />

war. Von Minneapolis führte der Weg<br />

über die Columbia Universität in New<br />

York, das National Institute of Health, die<br />

Harvard Universität und die Universität<br />

von Chicago.<br />

1966 wurde er an die Universität von Kalifornien<br />

in San Francisco berufen und<br />

stand vorerst der Abteilung für Gastroenterologie<br />

am Departement für innere<br />

Medizin vor und gründete dort ein Leberzentrum.<br />

1983-1989 war Schmid Dekan<br />

der medizinischen Fakultät, wo er,<br />

wie Zeit seines Lebens, enge Beziehungen<br />

zu den medizinischen Grundlagenfächern<br />

hielt. Persönlich war es für Schmid<br />

ein Anliegen, die klinische Forschung und<br />

die Ausbildung zu verbessern.<br />

Er hat sich zum herausragenden Leberspezialisten<br />

in den USA entwickelt und dort<br />

zahlreichen Schülern, dank engen Beziehungen<br />

zu eminenten Naturwissenschaftern,<br />

zum Durchbruch in der Erkennung<br />

von Krankheitsmechanismen verholfen. Zu<br />

seinen übrigen Aktivitäten gehörten auch<br />

die strengen Anforderungen an die Studenten<br />

und Assistenten bei der Aufnahme<br />

in eine Hochschule, oder Anstellung in<br />

Spitälern. Dabei hatte er ein umfassendes,<br />

internationales Netz aufgebaut, bei dem<br />

auch die Chinesischen Forscher durch ihre<br />

Aufnahme in den amerikanischen Hochschulen<br />

eine grosse Rolle spielten.<br />

Für die Schweiz hat Ruedi Schmid 1965<br />

die überlegene medizinische Ausbildung,<br />

wie sie an den amerikanischen Forschungsuniversitäten<br />

Anwendung fand,<br />

in Basel vorgetragen, ohne, weil damals<br />

für die Schweiz zu fortschrittlich, einen<br />

Ruf zu erhalten. Schmid war 1989 noch<br />

einmal als Berater des Regierungsrats des<br />

Kantons Waadt tätig.<br />

Nicht nur seine Frau und ihr Sohn, die in<br />

den USA leben, auch seine Tochter und der<br />

Enkel in Südafrika und die vielen Freunde<br />

trauern um den lieben Verstorbenen, der<br />

trotz seiner Berühmtheit als Wissenschafter<br />

und Mediziner seine Ursprünglichkeit<br />

und Herzlichkeit bewahrt hat.<br />

Von Konrad Brunner<br />

Hermann Wäffler, 1910–2003<br />

Hermann Wäffler wurde am 2. Januar 1910 in<br />

Leningrad geboren und erlebte seine Schuljahre<br />

ab 1920 in Schaffhausen. Nach der<br />

Berufslehre als Elektromechaniker und einjähriger<br />

Tätigkeit als Monteur in den Eisenund<br />

Stahlwerken Georg Fischer, Schaffhausen,<br />

bestand er die Aufnahmeprüfung an die<br />

ETH Zürich. Im Herbst 1931 begann er daselbst<br />

sein Studium, vorerst für vier Semester<br />

als Maschineningenieur und anschliessend<br />

fünf Semester als Physiker. Das Schlussdiplom<br />

erlangte Hermann Wäffler im Frühjahr<br />

1936. Seine Doktorarbeit hat Hermann Wäffler<br />

am Physikalischen Institut der ETH bei<br />

Professor Paul Scherrer über die «Intensitätsschwankungen<br />

der harten Komponente der<br />

Höhenstrahlung auf Jungfraujoch (3500 m ü.<br />

M.)» verfasst. Aus seinem Dissertationsthema<br />

ist bereits seine enge Beziehung zu den<br />

Bergen klar erkennbar.<br />

Seine sehr erfolgreiche berufliche Laufbahn<br />

begann ebenfalls an der ETH, wo er als Privatdozent<br />

von 1943 – 1950 am Institut für<br />

Atomphysik tätig war. 1950 wurde er zum Titularprofessor<br />

ernannt.<br />

Hermann Wäffler ist 1954 direkt als sogenannter<br />

Altherr in den AACZ eingetreten<br />

und hat seine berufliche Tätigkeit aber<br />

hauptsächlich im nahen Ausland verbracht.<br />

Später wurde Hermann Wäffler ans renommierte<br />

Max Planck Institut für Chemie in<br />

Mainz berufen und im Jahr 1959 zum Direktor<br />

der Abteilung Kernphysik ernannt. In<br />

dieser Abteilung wurde ein bereits im Kaiser<br />

Wilhelm Institut in Berlin im Bau befindlicher<br />

Druckbandgenerator fertig gestellt. Dieser<br />

Beschleuniger diente unter anderem zur<br />

Durchführung von Vorversuchen, die für die<br />

Entwicklung eines noch leistungsfähigeren<br />

Linearbeschleunigers (bis 300 MeV) nötig<br />

waren. Beide Beschleuniger wurden dann zur<br />

Untersuchung der Prozesse an Atomkernen<br />

eingesetzt. Zahlreiche theoretische Arbeiten<br />

zu kernphysikalischen Themen kamen hinzu.<br />

1978 trat Hermann Wäffler in den Ruhestand.<br />

Von seinen frühen bergsteigerischen Tätigkeiten<br />

sind 1938 die Ersterschliessung der NE-<br />

Wand des Chly Gelmerhorns vom Gelmersattel<br />

aus zusammen mit Hans Baumgartner<br />

oder die Winterbegehung des Bietschhorn<br />

Nordgrats in nur fünf Stunden im März 1940<br />

bekannt geworden. Darüber hat Hermann<br />

Wäffler, noch als Mitglied der SAC Sektion<br />

Uto Zürich im SAC Jahrbuch 1941 einen ausgezeichneten<br />

Tourenbericht veröffentlicht.<br />

In all den Jahren, nach seinem Eintritt in den<br />

AACZ hat er unserem Club die Treue gehalten.<br />

Nach seiner Emeritierung war er des öftern<br />

Gast bei bergsteigerischen und gesellschaftlichen<br />

Clubanlässen. In den späten<br />

neunziger Jahren hat er nochmals am Stiftungsfest<br />

auf der Mischabelhütte teilgenommen.<br />

Nach gewissen Orientierungsschwierigkeiten<br />

und einem unfreiwilligen Biwak im<br />

Aufstieg zur Hütte konnte er dann Sonntags<br />

am gemeinsamen Fest teilnehmen.<br />

Wir werden Hermann Wäffler in guter Erinnerung<br />

behalten.<br />

Von Edgar Schuler, Walter Märki<br />

16 112. <strong>Jahresbericht</strong> des Akademischen <strong>Alpenclub</strong>s Zürich www.aacz.ch 17


Windgällenhütte<br />

Wie im Artikel über die Geschichte der<br />

Windgällenhütte gezeigt wird, begann alles<br />

mit einem ruppigen auf und ab: Die<br />

erste Hütte wurde 1906 erstellt, feierlich<br />

eingeweiht, aber schon im folgenden<br />

März durch eine Lawine total zerstört. Anschliessend<br />

wieder aufgebaut, solider und<br />

an einem günstigeren Standort, wurde sie<br />

1908 wieder mit einem Fest eröffnet. Dieser<br />

Rhythmus sollte auch die letzten Jahre<br />

prägen: Im August 2005 suchten katastrophale<br />

Überschwemmungen auch das<br />

Maderanertal heim, die Windgällenhütte<br />

musste geschlossen werden, weil die Zugänge<br />

allesamt beschädigt waren. 2006<br />

zeigten sich Hütte und Tal dann von ihren<br />

besten Seiten, gleichsam herausgeputzt<br />

für die Festlichkeiten zum Hundertjahrjubiläum.<br />

Auch <strong>2007</strong> war für die Hütte ein<br />

gutes Jahr - bis zum Spätsommer: Plötzlich<br />

brach das bewährte Wassersystem zusammen,<br />

eine Reihe von Notmassnahmen<br />

wurden nötig. Aber der Reihe nach:<br />

10./11. September 2006 Fest zu<br />

hundert Jahren Windgällenhütte<br />

Eine stattliche Schar Huttli mit Angehörigen<br />

und geladenen Gästen, achtzig insgesamt,<br />

versammelte sich am Samstag gegen<br />

Abend vor der Hütte, wo die Festlichkeiten<br />

in guter Clubtradition mit einem Apéro<br />

und einigen launigen Reden begannen.<br />

Diese waren offenbar so feierlich, dass<br />

Präsidentin, Hüttenchef, Delegierter des<br />

SAC und Gäste des Tales ohne jede Unterbrechung,<br />

ohne - mehr oder weniger<br />

gelungene - verbale Einwürfe ihre wohlgesetzten<br />

Worte über die Runden bringen<br />

konnten. Unser bewährtes Hüttenwartpaar<br />

Agnes und Hans Jauch-Zberg taten<br />

ihrerseits ihr Bestes, um das Fest nach dem<br />

Aperitif auch bei Nachtessen und Dessert<br />

kulinarisch zu unterstützen. Langsam taute<br />

die Gesellschaft auf, fröhliche Anekdoten<br />

und markige Bergerlebnisse machten<br />

die Runde, und wie immer wurden im Verlauf<br />

des Abends und mit einer zunehmenden<br />

Anzahl leerer Flaschen die Winde der<br />

überstandenen Stürme dramatischer, die<br />

Temperaturen tiefer und die Stürze ins Seil<br />

höher und höher – ein gelungenes Bergsteigerinnen-<br />

und Bergsteigerfest eben,<br />

dessen würdiger Abschluss ein Feuerwerk<br />

von nie gesehener Schönheit bildete.<br />

Am Sonntag war den lokalen Gepflogenheiten<br />

gemäss ein Berggottesdienst vor der<br />

Hütte angesagt. Überraschend viele Frauen,<br />

Kinder und Männer aus Bristen gesellten<br />

sich zu Huttli und Gästen, und der lokale<br />

Pfarrer Martin Kopp konnte sogar mit<br />

einem in einem „Geheimfach“ in einer<br />

alten Mauer der Hütte zufällig aufgefundenen<br />

Messgewand standesgemäss eingekleidet<br />

werden. Die einfache Feier, festliche<br />

Alphornklänge und ein Prachtstag<br />

befriedigten allgemein. Schön war, dass<br />

Einheimische und AACZlerInnen bis spät<br />

in den Nachmittag an den grossen Tischen<br />

rund um die Hütte sitzen blieben, einander<br />

erzählten und zuhörten und damit die<br />

Banden zwischen Maderanertal und dem<br />

Club weiter festigten. Die wahren Helden<br />

aber waren jene paar Cracks unter den Altherren,<br />

die allen Strapazen des Vorabends<br />

trotzend die grosse Windgälle bestiegen<br />

hatten und erst post festum zur fröhlichen<br />

Runde stiessen.<br />

Das Fest mit Gottesdienst und allem Drum<br />

und Dran war ein wichtiges Ereignis: Es<br />

hat deutlich gemacht, dass unser Club im<br />

Alphornklänge zum Festtag<br />

Franz Schüle und Charlotte Steinmeier<br />

Gery Styger und Gottfried Epp<br />

18 112. <strong>Jahresbericht</strong> des Akademischen <strong>Alpenclub</strong>s Zürich www.aacz.ch 19


Maderanertal verwurzelt ist, und es hat gezeigt,<br />

wie wir uns verstehen: Nicht (mehr)<br />

als Eroberer und Entdecker der Berge, sondern<br />

als Gäste eines wunderschönen Tales<br />

mit seinen Menschen.<br />

<strong>2007</strong> – Rekord und Wasserprobleme<br />

Lange sah es auch <strong>2007</strong> nicht nach Ernüchterung<br />

und Problemen aus, im Gegenteil;<br />

alles lief wie am Schnürchen. Trotz<br />

des durchzogenen Sommers verzeichnete<br />

die Hütte im vergangenen Jahr erstmals<br />

über 3000 BesucherInnen, 3055 ganz genau.<br />

Dies entspricht einer Entwicklung,<br />

die durch den Neubau des Schlaftraktes<br />

und Anstrengungen durch die Hüttenwarte<br />

ausgelöst worden ist und die seit nun<br />

bald zehn Jahren anhält.<br />

Im Spätsommer kam es dann aber zu unerwarteten<br />

Wasserproblemen: Noch im Juni<br />

hatten die Aktiven des Clubs eine neue<br />

Wasserleitung gelegt, um die mit Wasser<br />

aus dem Pucherbach gespiesene Mikroturbine<br />

noch wirksamer zu machen. Zur Klärung:<br />

Die Windgällenhütte hat oder hatte<br />

zwei Wasserzufuhren: Wasser in Trinkqualität<br />

aus einer Quelle in der Nähe der Hütte<br />

(leider reicht sie nicht für mehr als zum<br />

Trinken und Kochen) und Brauchwasser,<br />

das zugleich die Turbine antreibt, aus dem<br />

wilden Pucherbach rund 100 Höhenmeter<br />

oberhalb der Hütte gefasst. Trotz der relativen<br />

Wasserknappheit im karstigen Gelände<br />

konnte durch diese beiden Wasserzubringer<br />

der Betrieb der Hütte gut gesichert<br />

werden. Der Pucherbach entspringt einem<br />

kleinen Firn westlich des Schwarzberges<br />

und hier haben uns die Folgen der generellen<br />

Erwärmung eingeholt: Der Firn ist<br />

in den letzten Jahren kontinuierlich zurückgeschmolzen.<br />

Dadurch sind bisher<br />

verdeckte oder stabil gestützte Moränen<br />

freigelegt worden und eingebrochen. Der<br />

Pucherbach brachte daraufhin während<br />

Wochen rötlichen Schlamm und Flimmer<br />

mit sich; das Wasser verstopfte die sanitären<br />

Anlagen, drohte die Mikroturbine zu<br />

beschädigen und hätte wohl die HüttenbesucherInnen<br />

vertrieben. Im Sinn einer<br />

Übergangslösung sind sanitäre Anlagen<br />

und Turbine an der Quelle einer benachbarten<br />

Alp angeschlossen worden. Diese<br />

im September provisorisch eingerichtete<br />

Wasserleitung ist aber keine längerfristige<br />

Lösung, weil sie nur funktioniert, wenn die<br />

Alp nicht mehr bestossen wird und selber<br />

kein Wasser braucht.<br />

Alles klar? Noch Fragen? Zur Zeit der Niederschrift<br />

dieses Berichtes im Winter 08 ist<br />

fast alles offen und die entscheidenden<br />

Fragen sind noch nicht geklärt. Der AACZ<br />

hat eine kleine Kommission mit dem Hüttenchef,<br />

mit Walter Giger als Wasserspezialisten<br />

und dem Aktivpräsidenten eingesetzt.<br />

Spezialisten werden beigezogen,<br />

Varianten geprüft, und mit den Nutzern<br />

der Alpen um die Windgällenhütte müssen<br />

Lösungen besprochen werden. Über<br />

die Resultate wird im nächsten <strong>Jahresbericht</strong><br />

Rechenschaft abgelegt werden - ein<br />

echter Cliffhanger!<br />

Bleibt zum Schluss der herzliche Dank an<br />

unser Hüttenwartehepaar. Seit zehn Jahren<br />

schauen sie bestens zu unserer Hütte<br />

und vor allem zu deren Besucherinnen<br />

und Besucher, in guten und in schwierigen<br />

Zeiten. Von beidem hatten wir 2006 und<br />

<strong>2007</strong> im Überfluss.<br />

Von Franz Schüle,<br />

Hüttenchef Windgällenhütte<br />

Chronik Windgällenhütte<br />

Zur Einführung in die vorliegende „Chronik<br />

der Windgällenhütte AACZ" sind die<br />

Beschreibungen der Hütte über ein ganzes<br />

Jahrhundert aus verschiedenen Auflagen<br />

der Clubführer des Schweizerischen <strong>Alpenclub</strong>s<br />

Urner Alpen Ost original zitiert<br />

(Abschnitte A bis D).<br />

A) Zitat aus dem Clubführer Urner Alpen<br />

I. Band, SAC 1905, verfasst vom A.A.C.Z.,<br />

Dr. Fritz Weber, Nachträge Seiten XX und<br />

XXI: „Eine Clubhütte für die nördlichen<br />

Maderanerberge, besonders den westlichen<br />

Teil der Windgällen-Scheerhorn-Kette<br />

zu erstellen ist vom A.A.C.Z. kurz vor<br />

Abschluss des Druckes dieses Führers beschlossen<br />

worden. Der Bau wird noch im<br />

Herbst dieses Jahres begonnen und wird<br />

nächsten Sommer beendigt sein, so dass<br />

die Windgällenhütte voraussichtlich Anfangs<br />

August 1906 anlässlich der Feier des<br />

10-jährigen Bestehens des A.A.C.Z. eingeweiht<br />

und dem Verkehr übergeben werden<br />

kann. Die Hütte kommt auf den Hügel P.<br />

2038 am Ostrande des Oertlibodens zu<br />

stehen und dient in erster Linie für die Besteigungen<br />

der beiden Windgällen und des<br />

Gross Ruchen (über die Südwand), sowie<br />

der prächtigen Kletterberge Windgällen-<br />

Schwarzhorn und -Rothorn, Furkelihorn<br />

und Schwarzstöckli, Höhlenstock und Pucher,<br />

dann aber auch (.....)<br />

Die Hütte wird für ca. 34 Personen Raum<br />

bieten (Matratzenlager). Indessen wird<br />

im Interesse einer besseren Ordnung der<br />

grössere Teil der Hütte – versuchsweise –<br />

abgeschlossen gehalten werden; Schlüssel<br />

hiezu werden an allen als Ausgangs punkte<br />

in Betracht kommenden Talstationen deponiert,<br />

jedoch nur an Mitglieder alpiner<br />

Vereinigungen und an patentierte Führer<br />

abgegeben. (…) Wasser liefern die nahen<br />

Bäche."<br />

B) Zitat aus dem Clubführer Urner Alpen<br />

Ost, SAC 1970 (5. Aufl.), verfasst vom<br />

AACZ, Werner Gysin, Seite 20: „Windgällenhütte,<br />

2032 m. Eigentum des Akademischen<br />

Alpen-Club Zürich. Am E-Rand des<br />

Örtlibodens, einem schwach geneigten<br />

glatten Weideplatz, 1908 erbaut als Ersatz<br />

für die im Jahre 1906 auf dem benachbarten<br />

Felsbuckel erstellte, durch eine Lawine<br />

zerstörte Hütte. Im Jahre 1970 teilweise<br />

erneuert. 40 Plätze in der Hütte und 25<br />

weitere in einem ca 100 m westlich der<br />

Hütte erstellten Bau. Wasser in der Hütte,<br />

ständiger Hüttenwart im Sommer, in der<br />

Vor- und Nachsaison übers Wochenende.<br />

Ausgangspunkt für die S-Anstiege der<br />

Windgällen-Kette."<br />

C ) Zitat aus dem Clubführer Urner Alpen<br />

Ost, SAC 1992 (6. Aufl.), verfasst von Toni<br />

Fullin, Seite 34: „Windgällenhütte, 2032 m.<br />

Eigentum des Akademischen Alpen-Club<br />

Zürich, AACZ. 54 Schlafplätze. 25 weitere<br />

Plätze in einem ca. 100 m westlich der<br />

Hütte erstellten Bau. Sommer durchgehend<br />

bewartet. Vor- und Nachsaison am<br />

Wochenende. Ausgangspunkt für die S-<br />

Anstiege der Windgällenkette. Tf 044 6 50<br />

88. Am E-Rand des Örtlibodens, einem<br />

schwach geneigten glatten Weideplatz,<br />

1908 erbaut als Ersatz für die im Jahre 1906<br />

auf dem benachbarten Felsbuckel erstellte,<br />

durch eine Lawine zerstörte Hütte.<br />

D) http://www.aacz.ch/club/huts/windgalle/huts.html<br />

(datiert vom 15. Juni 2005):<br />

Windgällenhütte AACZ 2032 m Schweiz.<br />

Landeskoordinaten 700 560 /182 950; 6475<br />

Bristen, Uri. Hüttenwarte und Anmeldungen:<br />

Agnes und Hans Jauch Zberg (Bergführer),<br />

Bristen, Tf +41 (0)41 885 10 88: Die<br />

Windgällenhütte liegt oberhalb des Madranertals<br />

in der Zentralschweiz, am Fuss<br />

der Gross- und Klein Windgällen. Sie ist<br />

der ideale Ausgangspunkt für alpine Wan-<br />

20 112. <strong>Jahresbericht</strong> des Akademischen <strong>Alpenclub</strong>s Zürich www.aacz.ch 21


derungen und Klettertouren sowie die Besteigung<br />

der Grossen Windgällen. Der 10<br />

bis 20 Minuten entfernte Klettergarten<br />

bietet viele Sportkletterrouten und ist auch<br />

für Familien geeignet, da spezielle Kinderrouten<br />

eingerichtet sind.<br />

Die Windgällenhütte des AACZ wurde<br />

letztmals 2001 renoviert und durch einen<br />

Anbau ergänzt. 70 Plätze; davon 30<br />

im neuen Anbau mit Vierer-, Fünfer- und<br />

Sechserzimmern mit erhöhtem Komfort<br />

(Duvets); zeitgemässe sanitäre Einrichtungen<br />

und geräumige Aufenthaltsräume.<br />

Während der Saison wird warme und kalte<br />

Küche angeboten. Bewartet ist die Windgällenhütte<br />

von Juni bis Oktober; in der<br />

übrigen Zeit auf Anfrage auch für Gruppen<br />

an Wochenenden möglich."<br />

Zur Geschichte der Wind Gäl lenhütte<br />

und der Hütten wart ehe paare<br />

1899-1904: Der Bau der Windgällenhütte<br />

ist eng verknüpft mit dem Bau der Mischabelhütte.<br />

Nur drei Jahre nach der Gründung<br />

des AACZ im Jahre 1896 wurde am<br />

23. Februar 1899 der Bau einer eigenen<br />

Hütte beschlossen. Die Begeisterung im<br />

Club für den Hüttenbau war gross, und die<br />

Bausumme wurde innert kürzester Zeit gezeichnet.<br />

Dagegen entpuppte sich die Wahl<br />

des Hüttenstandortes als schwierig, ein<br />

harter Diskussionsbrocken im Clubleben.<br />

Es standen sich zwei Lager gegenüber, das<br />

der Kletterer und das der Liebhaber von<br />

kombinierten Fels- und Eistouren. Erst im<br />

zweiten Jahr des Hüttenbaucomitees wurde<br />

eine Hütte im Windgällengebiet zu erstellen<br />

vorgeschlagen. Es ergab sich aber<br />

dafür keine Mehrheit Unter anderem<br />

wurden folgende Hüttenplätze studiert:<br />

Grosse Windgälle (oberhalb Bernetsmatt)<br />

- Ruchen Scheerhornkette - Claridenkette<br />

- Etzlitalerberge, sowie diverse Orte in<br />

den Hochalpen. Eine Hütte des AACZ im<br />

Bereich der Hochalpen setzte sich schliesslich<br />

durch; mit dem Bau der Mischabelhütte<br />

schien der Bau einer Hütte im Urnerland<br />

in weite Ferne gerückt zu sein.<br />

1905: Umso grösser war die Überraschung,<br />

als dem äusserst engagierten Victor de<br />

Beauclaire die Finanzierung des Hüttenbaus<br />

im Urnerland doch gelang und er dies<br />

am 14. Juli 1905 dem Club bekannt gab. Einige<br />

ältere Mitglieder zeichneten die Summe<br />

von 10 070.- Franken als Fond für eine<br />

zweite Clubhütte unter der Bedingung,<br />

dass diese innerhalb der nächsten drei<br />

Jahre an der Windgälle gebaut und einen<br />

öffentlich zugänglichen sowie einen privaten<br />

Hüttenteil aufweisen würde. Durch die<br />

Zweiteilung des Erdgeschosses (6 m x 9<br />

m) entstand der offene Südteil mit sieben<br />

Schlafpritschen, Tisch und Herd und im<br />

Nordteil ein grosser Aufenthaltsraum mit<br />

zwei Tischen und Herd. Das Obergeschoss<br />

enthielt 26 private Schlafplätze, unterteilt<br />

in vier Kammern, wovon eine Kammer als<br />

Damenzimmer eingerichtet war. Die Eröffnung<br />

der Hütte sollte auf das 10-Jahres<br />

Stiftungsfest möglich sein. Als Standort<br />

wurde der aussichtsreiche Hügel P. 2038 m<br />

am Ostrand des Örtlibodens gewählt, der<br />

als absolut lawinensicher erachtet wurde.<br />

Ein verhängnisvoller Irrtum.<br />

1906: Die Fundamente wurden schon im<br />

Herbst 1905 erstellt. Franz Epp begleitete<br />

den Bau der ersten Hütte, der Ende Juli<br />

beendet war und wurde erster Hüttenwart.<br />

M. Guyer, Firma Gasser Ibach amtete als<br />

Baumeister. Der Bau der Wasserleitung und<br />

die Verschindelung wurden auf Sommer<br />

1907 zurückgestellt. Wie vorgesehen konnte<br />

die Einweihung der Windgällenhütte<br />

mit dem 10-jährigen Jubiläum des AACZ<br />

zusammengelegt werden. Der ausgiebige<br />

Kneip fand am 4. August im Hotel SAC im<br />

Maderanertal statt. Anderntags wurde die<br />

Hütte im Beisein von 50 Personen an den<br />

AACZ übergeben. Das hochverdiente Mitglied<br />

Victor de Beauclaire wurde bei dem<br />

festlichen Anlass zum zweiten Ehrenmitglied<br />

des AACZ ernannt.<br />

1906: Die Hüttenordnung des AACZ für<br />

die erste Windgällenhütte<br />

1907: Die noch kein Jahr alte Windgällenhütte<br />

wurde am 4. März durch eine Staublawine<br />

aus dem Puchergebiet weggefegt<br />

und total zerstört. Franz Epp betreute<br />

und schützte die Überreste der zerstörten<br />

Hütte. Mit Sarkasmus beschrieb Club-<br />

Mitglied Brüderlin das mühselige Ausbuddeln<br />

der 70.5 kg schweren Hüttenkasse<br />

aus dem Lawinenschnee im März und deren<br />

Abtransport zum Clublokal „Oepfelkammer“<br />

in Zürich.<br />

Es stand ausser Frage, dass die Hütte wieder<br />

aufgebaut werden sollte, und so wurde<br />

geplant und Geld gesammelt. Viel Kopfzerbrechen<br />

bereitete nun die Frage nach dem<br />

Standort der Hütte. Nach langen Diskussionen,<br />

lokalen Begehungen und Ausmessungen<br />

wurde Folgendes beschlossen: „Die<br />

Hütte wird am westlichen Hange des Hügels<br />

auf dem die erste Hütte stand erbaut<br />

und zwar so weit unten, dass der Dachfirst<br />

maximal ein Meter unter dem Rand des<br />

Hügels, also völlig im Windschatten, liegt."<br />

Der neue Standort bedingte einige Konstruktionsänderungen;<br />

unter anderem ersetzte<br />

Mauerwerk bis zum 1. Stock die bisherige<br />

Holzkonstruktion.<br />

1908: Franz Epp begleitete auch den Bau<br />

der zweiten Hütte von Anfang Juni bis Oktober;<br />

wiederum führte die Firma Gasser<br />

aus Ibach, Schwyz die Arbeiten aus. Schon<br />

zu Beginn des eigentlichen Hüttenbaus erwies<br />

sich eine Änderung des Bauplanes (60<br />

cm dicke Nordmauer, sowie bergseitig die<br />

Erstellung einer Schutzmauer) als notwendig,<br />

was Mehrkosten von 3000.- Franken<br />

verursachte. Von der Hütte von 1908 fehlen<br />

Grund- und Aufrisspläne. Sie wurde aber<br />

der Hütte von 1906 nachgebaut, mit den<br />

erwähnten Konstruktionsänderungen.<br />

1909: Da im Wesentlichen nur noch der Innenausbau<br />

auszuführen war, konnte trotz<br />

der ungünstigen Witterungverhältnisse die<br />

Einweihung der wiederaufgebauten Windgällenhütte<br />

am 18. Juli zusammen mit den<br />

alten Herren und den geladenen Gästen<br />

gefeiert werden. Höhepunkt war das Essen<br />

auf festlicher Tafel auf dem Örtliboden.<br />

Etwelche Überraschung bereitete den Mitglieder<br />

die Lawinenmauer, welche ungeahnte<br />

Dimensionen angenommen hatte.<br />

Wenn da der Hütte noch etwas passieren<br />

sollte müsste wohl der „Tiefel" seine Hand<br />

im Spiel haben, meinte Hüttenwart Franz<br />

Epp. „Unsere Jüngeren haben die Mauer<br />

gleich zur offiziellen Kletterschule umgenutzt."<br />

(AACZ <strong>Jahresbericht</strong> 1909)<br />

Noch war das Jahr nicht zu Ende, da wurde<br />

anfangs Oktober die Hüttenkasse aufgebrochen<br />

und von den vorhandenen 300<br />

Franken. ca. 100 geraubt. Nachforschungen<br />

der Behörden blieben ergebnislos. Aus<br />

diesem Grund wurde die Hüttenwartfrage<br />

in jenem Jahr zwar vermehrt diskutiert,<br />

aber aus gut begründeter Rücksicht auf die<br />

Bevölkerung im Maderanertal wurden keine<br />

Änderungen beschlossen.<br />

1910: Aus dem Bericht der Hütten-Verwaltungs-Commission<br />

(HVC) geht hervor,<br />

dass eine Ergänzung des Inventars unumgänglich<br />

wurde, hatte man doch bis dahin<br />

mit dem unvollständigen Kücheninventar<br />

der ersten Hütte weitergearbeitet. Auch die<br />

Frage der Wegmarkierung von der Stäfel-<br />

Alp zur Hütte wurde aktuell, weil zuweilen<br />

ganze Partien nachts die Hütte nicht fanden<br />

und im Freien übernachten mussten.<br />

1911: Am 28. Juli erste Besteigung der<br />

Grossen Windgälle über die Südwestwand<br />

durch die Clubmitglieder Carl Egger und<br />

Guido Miescher. 3 1/2 Stunden vom Einstieg<br />

in die Felsen und weiter über den<br />

Westgrat in 2 1/2 Stunden zum Westgipfel.<br />

Die grossen Grattürme wurden in interessanter<br />

und schwieriger Kletterei nordseitig<br />

umgangen. Die HVC beklagt sich gemäss<br />

22 112. <strong>Jahresbericht</strong> des Akademischen <strong>Alpenclub</strong>s Zürich www.aacz.ch 23


Protokoll, dass der grosse englische Alpinist<br />

G. Finch die diesjährige Herbstinspektion<br />

der Windgällenhütte und auch noch<br />

andere Arbeiten unterliess.<br />

1912: Laut <strong>Jahresbericht</strong> wurde am 8. Juni<br />

eine vom Wetter wenig begünstigte Clubtour<br />

mit Damen zur Windgällenhütte<br />

durchgeführt. Nicht weniger als acht ordentliche<br />

Mitglieder erstiegen nach langem<br />

Abmühen und bei misslichem Wetter<br />

den Höhlenstock.<br />

1915: Zum ersten Mal wird die Frage der<br />

Bewirtschaftung der Hütte aktenkundig.<br />

Das Gesuch wurde dadurch begründet,<br />

dass für eine beschränkte Bewirtschaftung<br />

ein ausgesprochenes Bedürfnis bestehe<br />

und dass eine solche auf der Hüfihütte<br />

und der Etzlihütte bereits mit Erfolg<br />

eingeführt sei. Der AACZ unterstützte<br />

an einer bewegten Sitzung am 9. Juni<br />

das Gesuch, unter ausdrücklichem Verbot<br />

des Ausschankes alkoholischer Getränke.<br />

Später wollte man sich den Forderungen<br />

der Zeit nicht verschliessen und reichte ein<br />

Gesuch um eine Ausschankbewilligung<br />

an den Regierungsrat des Kantons Uri<br />

ein. Dieser lehnte es in vollständiger Unkenntnis<br />

der Sachlage mit der lapidaren<br />

Begründung ab: "(....) Es ist nicht im Interesse<br />

der Freunde unverfälschter Natur,<br />

des Heimatschutzes und der Begünstigung<br />

des Bergsports, die modernen Trinksitten<br />

(...) in die schlackenfreie Alpenregion<br />

zu verpflanzen". Der AACZ verzichtete<br />

darauf, den rechtlich nicht haltbaren Entscheid<br />

weiterzuziehen und unternahm in<br />

dieser Angelegenheit vorläufig keine weiteren<br />

Schritte.<br />

1916: Der Hüttenwart Franz Epp starb am<br />

3. November an den Folgen einer Schussverletzung<br />

mit Verlust eines Auges im Jahre<br />

1902. Er war mit der Windgällenhütte<br />

von Anfang an eng verknüpft, hatte er<br />

doch die ganze Bauperiode beider Hütten<br />

begleitet. Lange Jahre waltete er zuerst<br />

allein und ab 1912 zusammen mit seiner<br />

Frau seines Amtes.<br />

1917: Nachfolger wurde sein Neffe Gottfried<br />

Epp, ein junger sympathischer Bursche<br />

von 20 Jahren, vorerst unterstützt von<br />

der Witwe des Franz Epp, ab 1921 zusammen<br />

mit seiner Frau Kathrin, geborene<br />

Gnos. Der neue Anstellungsvertrag sicherte<br />

dem Hüttenwart eine Tagesentschädigung<br />

von 6.- Franken für seine Tätigkeit in<br />

der Hütte, sowie 5.50 Franken für sonstige<br />

notwendige Arbeiten zu. Ebenso stand<br />

ihm das Recht zu, für das Wassertragen pro<br />

Tause 50 Rappen zu verlangen.<br />

1920: Anlässlich der Lohnerhöhung für die<br />

Hüttenwarte wurden deren in manchen<br />

Punkten nicht mehr ausreichende Verträge<br />

gekündigt und neue abgeschlossen. Grössere<br />

Ausgaben (Feuerversicherung, Holztarife)<br />

verlangten mehr Einnahmen. Es wurden<br />

sämtliche Taxen um durchschnittlich 100%<br />

erhöht und betrugen neu auf der Windgällenhütte<br />

pro Nacht 1.50 und 4 Franken , sowie<br />

für Holz 1 Franken das Bündel.<br />

1921: Der AACZ feierte sein 25jähriges Bestehen<br />

vom 2. - 4. Juli in der Windgällenhütte.<br />

Hans Brun, späteres Ehrenmitglied,<br />

schrieb seine erste Festschrift.<br />

30er Jahre: Die HVC konnte in den 30er<br />

Jahren nichts Aufregendes berichten. Der<br />

Club durchlebte damals Zerreissproben<br />

im Zusammenhang mit dem immer populärer<br />

werdenden Skisport, den einige fast<br />

professionell betrieben und andere als für<br />

echte Bergsteiger wesensfremd ablehnten.<br />

In dieser bewegten Zeit bildeten der Quästor<br />

und die beiden Hüttenwarte Gottfried<br />

Epp und Philipp Kalbermatten im Hüttenwesen<br />

den ruhenden Pol des AACZ und<br />

behielten ihre Ämter und Aufgaben.<br />

1936: Der 40. Geburtstag des AACZ (Stiftungsfest)<br />

wurde entsprechend seiner Bedeutung<br />

in der Windgällenhütte und nicht<br />

wie damals üblich im Degenried gefeiert.<br />

1937: Am 41. Stifungsfest wurde Fritz<br />

Franz Epp, erster Hüttenwart<br />

der Windgällenhütte<br />

Gottfried + Margrit Epp-Gnos<br />

Gottfried Epp,<br />

2.Hüttenwart der Windgällenhütte<br />

Philipp Kalbermatten<br />

Hans + Agnes Jauch-Zberg<br />

Gottfried + Margrit Epp-Loretz mit Tochter Margrit Familie Jauch-Zberg 2001<br />

24 112. <strong>Jahresbericht</strong> des Akademischen <strong>Alpenclub</strong>s Zürich www.aacz.ch 25


Gugler „unser Kraftwerk" , auch CP genannt,<br />

wegen seines Centralpräsidentenamtes<br />

beim SAC, auf der Windgällenhütte<br />

zum fünften Ehrenmitglied ernannt<br />

– „ein Dank für das grosse Interesse und<br />

die Treue, die er dem AACZ während mehr<br />

als 40 Jahren erwiesen hat."<br />

1939: Heinrich Escher, Clubmitglied seit<br />

1904, Erschliesser der Urner Alpen und<br />

insbesondere des Windgällengebietes,<br />

starb. Er war unter den Erstbesteigern von<br />

Gwasmet, Pucher, Ruchenfensterstock,<br />

Stäfelstock und Furkelihorn. Noch in späteren<br />

Jahre konnte er beim Hören eines<br />

Beethovenquartetts vom „Windgällenmotiv"<br />

sprechen, das ihn 1906 auf seiner<br />

Bergfahrt, der Erstbegehung des Windgällenwestgrats<br />

im Abstieg begleitet hatte.<br />

1941: Zum Stiftungsfest empfing Hüttenwart<br />

Epp den AACZ mit einem stattlichen<br />

Fässchen Wein. Die Hütte wurde stets in<br />

bester Ordnung gehalten, einzig die Lawinenmauer<br />

war stark verwittert und musste<br />

mit Zement repariert werden.<br />

Die Feier zum Jubiläum „25 Jahre treue<br />

Dienste des Hüttenwarts Gottfried Epp-<br />

Gnos" fand an der Weihnachtskneip im<br />

Degenried bei Zürich, zusammen mit dem<br />

an Dienstjahren gleichaltrigen Philipp Kalbermatten,<br />

Hüttenwart der Mischabelhütte<br />

ob Saas Fee, statt.<br />

1943: Gottfried Epp jun. begann im Sommer<br />

seine Eltern auf der Hütte zu unterstützen.<br />

Die schönen Petrollampen im Aufenthaltsraum<br />

der Windgällenhütte stammen aus<br />

dem Hotel SAC im Maderanertal, welches<br />

nach dem 1. Weltkrieg elektrifiziert wurde.<br />

1946: Gottfried Epp äusserte den Wunsch<br />

nach besserer Entschädigung. Trotz steigenden<br />

Hüttenbesuchs entschädigte der<br />

AACZ seinen Hüttenwart nur am Wochenende.<br />

Unter der Woche lebte er von den<br />

Trinkgeldern der Gäste. Seine Einkünfte<br />

bestanden aus dem Wochenendlohn, den<br />

Entschädigungen für das Holzrüsten, für<br />

Material und Wassertransporte sowie eben<br />

diesen Trinkgeldern. Der Versicherungsmathematiker<br />

Werner Gysin, der als neuer<br />

Hüttenchef zuerst einmal Gottried Epp um<br />

die Zustellung einer Hüttenwart Vertragskopie<br />

bitten musste, hatte ein offenes Ohr<br />

für die Anliegen aus Bristen. Der Vertrag<br />

wurde auf den kommenden Sommer geändert.<br />

Ein neuer „hochmathematischer"<br />

Hüttenwartsvertrag mit endlich auch einer<br />

Kochentschädigung für den Hüttenwart<br />

(nebst gestaffelten Holz- und Transportentschädigungen<br />

wie bisher) trat in Kraft.<br />

1947: Werner Gysin verwaltete die Hütte<br />

mustergültig: Sie bekam im Winterraum<br />

einen neuen Kochherd und wurde teilweise<br />

mit neuen Wolldecken ausgerüstet.<br />

Dank der Initiative des Hüttenchefs erhielt<br />

die Hütte eine Trinkwasserversorgung aus<br />

einer extra dafür gefassten Quelle. Die Bewilligung<br />

wurde am 11. Juli 1947 durch die<br />

Korporation Uri erteilt. Dazu wurde eine<br />

Brunnstube und eine Wasserleitung zur<br />

Hütte gebaut. Mit dem Bau einer Wasserversorgung<br />

entfiel für den Hüttenwart das<br />

oft mühsame Wasserholen aus dem Ausfluss<br />

des Oertlibodens. Für seine Mitarbeit<br />

wurde Hüttenwart Epp mit 1.50 Franken<br />

pro Stunde entschädigt.<br />

Neben der Hütte wurde ein WC-Häuschen<br />

aufgestellt. Alles Baumaterial musste<br />

damals auf dem Rücken transportiert und<br />

hinaufgetragen werden. Mit diesen zusätzlichen<br />

Bauten war die Hütte komplett<br />

und fand auch regen Zuspruch.<br />

1949: Bernhard Lauterburg und Werner<br />

Gysin erschliessen in der Südost-Flanke<br />

der Windgälle eine wichtige Neutour (Route<br />

206b im SAC Führer Urner Alpen Ost).<br />

1950: Dank des regen Zuspruchs waren<br />

die Schlafplätze besonders an den Wochenenden<br />

gut besetzt. 1950 wurden im<br />

Winterraum die Pritschen doppelstöckig<br />

eingebaut und so konnten sieben zusätzliche<br />

Plätze gewonnen werden. Dies genüg-<br />

Windgällenhütte Sommer 2006<br />

Windgällenhütte 1986<br />

Anbau vor Fertigstellung Juli 2001<br />

2. Windgällenhütte 1909<br />

Epp-Hütte am Oertliboden Zeichnung W.E. Burger 1920<br />

26 112. <strong>Jahresbericht</strong> des Akademischen <strong>Alpenclub</strong>s Zürich www.aacz.ch 27


te jedoch immer noch nicht, und Vater und<br />

Sohn Epp verlangten nach mehr Schlafplätzen.<br />

Ein Anbau oder Neubau wurde<br />

diskutiert, schliesslich vom Club aber aus<br />

finanziellen und grundsätzlichen Ueberlegungen<br />

abgelehnt.<br />

1951: Nach fünfjähriger Bearbeitung erschien<br />

die 5. Auflage des Urner-Führer<br />

West, und fast nahtlos schlossen sich die<br />

Arbeiten für den Urner-Führer Ost an, der<br />

1954 in 4. Auflage erschien.<br />

1957/58: Mitte August 1957 wurde das<br />

Maderanertal durch ein heftiges Unwetter<br />

heimgesucht, die Schäden waren<br />

bedeutend. Gottfried Epp übernahm<br />

die Verteilung des schönen Betrags der<br />

AACZ-Sammlung zur Linderung der Probleme<br />

unter den Geschädigten.<br />

Stiftungsfest und Jubiläumsfeier erfolgten<br />

in der 50-jährigen Windgällenhütte. Zum<br />

Geburtstag verpasste ihr der Hüttenwart,<br />

ein neues Schindeldach, wofür gut gelagertes<br />

Holz aus dem Maderanertal verwendet<br />

wurde.<br />

1962: Im Hinblick auf den voraussehbaren<br />

Hüttenwartswechsel von Vater Gottfried<br />

auf den Sohn Gottfried Epp erstellten<br />

diese überraschend ein Haus, die „Dependence",<br />

etwa 70 m südwestlich der Windgällenhütte.<br />

Für die Famile Epp hatte der<br />

AACZ wohl zu lange mit dem Ausbau der<br />

alten Windgällenhütte zugewartet, wobei<br />

Kommunikationsprobleme zwischen Zürich<br />

und dem Maderanertal dazu kamen.<br />

Der Bau der Epp-Hütte erhöhte die Anzahl<br />

der zur Verfügung stehenden Schlafplätze<br />

beträchtlich (auf total 72), schaffte dafür<br />

aber seitens der Aufenthaltsplätze (42) einen<br />

spürbaren Engpass und barg viel Diskussions-<br />

und Gesprächsstoff unter den<br />

AACZ-Mitgliedern. Die gefundene Lösung<br />

lag in einem Mietvertrag mit Gottried Epp-<br />

Loretz und in einer erweiterten Zusammenarbeit<br />

basierend auf demselben.<br />

1966: Gottfried und Kathrin Epp konnten<br />

auf eine 50-jährige Hüttenwartstätigkeit<br />

zurückblicken und Gottfried war zusätzlich<br />

im Vorjahr 70 Jahre alt geworden. Das<br />

musste gebührend gefeiert werden und<br />

zwar auf Wunsch der Epp's in Zürich, damit<br />

auch ein paar ältere Clubmitglieder<br />

teilnehmen konnten. Das Fest fand am<br />

17. November, nach Abschluss der Tourensaison<br />

im „Saffran" statt. Hans Hotz<br />

würdigte die Verdienste der Jubilare und<br />

gab ein eigens zu diesem Fest verfasstes<br />

Gedicht zum Besten. Gottfried Epp erhielt<br />

eine Anerkennungsurkunde mit einem<br />

vom Kunstmaler Wildhaber gemalten<br />

Aquarell der Grossen Windgälle und<br />

einer runden Jubiläumsgratifikation; Katrin<br />

Epp wurde mit einer praktischen Festgabe<br />

bedacht. Beide erklärten sich bereit,<br />

die Windgällenhütte auch 1967 wieder zu<br />

betreuen.<br />

Gedicht von Hans Hotz zum<br />

50-jährigen Jubiläum (JB 65/66)<br />

Da seht - in unseres Kreises Mitte<br />

Den braven Mann, der unsere Hütte<br />

Betreut seit vollen 50 Lenzen,<br />

Und den wir heut mit Lob bekränzen<br />

Seitdem dort wacht der treue Mann,<br />

Die Laui nichts mehr schaden kann.<br />

Als Fels steht vor der Hütt sein Geist,<br />

Der alles Böse von sich weist.<br />

Und drinnen schaffen Hände vier,<br />

Denn auch Kathrine wirket hier.<br />

Da findest du Gemütlichkeit,<br />

So rechte, liebe Freundlichkeit.<br />

Nie scheidet einer je von hinnen<br />

Ohn Wehmut in dem Herzen drinnen.<br />

Wärst gerne ja noch länger blieben.<br />

Bei Epp und Frau, den beiden Lieben.<br />

So nimm, mein Freund und Jubilar,<br />

Mit Dir den Dank der Brüderschar.<br />

Du kehrst ins schöne Tal zurück,<br />

Wir rufen zu Dir: recht viel Glück!<br />

Und dann noch: frohes Wiedersehn<br />

Bei Sonnenschein auf Bergeshöhn!<br />

1967: Auf Ende Jahr erklärte Hüttenwart<br />

und Bergführer Gottfried Epp-Gnos nach<br />

51 Sommersaisons auf der Windgällenhütte,<br />

nach 236 Besteigungen der Grossen<br />

Windgälle und über 250 Besteigungen der<br />

Kleinen Windgälle, zusammen mit seiner<br />

Frau Kathrin den Rücktritt.<br />

1968: Nachfolger wurde Sohn Gottfried<br />

Epp-Loretz, zusammen mit seiner Frau<br />

Margrit, die beide ihre Eltern bzw. Schwiegereltern<br />

bereits seit längerem auf der Hütte<br />

unterstützten. Hanns-Uli Hohl erstellte<br />

vorerst erste Grundrisse und Schnitte der<br />

1908 erstellten Hütte als Basis zur Anpassung<br />

an die geänderten Verhältnisse.<br />

Im Dezember stellte Werner Gysin beim<br />

Engern Rat der Korporation Uri erfolglos<br />

das Gesuch um Landerwerb (Rechteck<br />

von 242 m_ des Standplatzes der Hütte)<br />

mit der Absicht, dieses anschliessend<br />

dem AACZ zu schenken. Die Hütte steht<br />

bis heute problemlos im Baurecht auf ihrem<br />

schönen Platz.<br />

1969-1971: Hüttenfragen beschäftigen<br />

den AACZ intensiv. Nachdem Alfred Fleckenstein<br />

„Fleck" vor wenigen Jahren das<br />

Amt des Hüttenchefs von Werner Gysin<br />

übernommen hatte, wurde er wegen Auslandsabwesenheit<br />

zwischenzeitlich für die<br />

Windgällenhütte durch Marc Schmid ersetzt.<br />

Auf Grund der von Werner Gysin<br />

angeregten Arbeiten nahm das Projekt<br />

„Erneuerung der Windgällenhütte" allmählich<br />

konkrete Formen an. Dieses verlangte<br />

einen Umbau und führte nach lebhafter<br />

Diskussion an der GV vom 22. Mai<br />

1969 zum Entscheid: „Ausbauen innerhalb<br />

der bestehenden Wände". Die Zustimmung<br />

erfolgte einstimmig, obwohl<br />

die Aktiven darauf hinwiesen, dass sie die<br />

Hütte abgesehen vom Stiftungsfest kaum<br />

noch besuchen würden. Die Zugkraft der<br />

Maderaner Kalkwände hatte für die an<br />

höchste Ansprüche Gewöhnten offenbar<br />

stark nachgelassen.<br />

Der Umbau nach Plänen von Hanns-Uli<br />

Hohl erfolgte – nach Vorbereitungsarbeiten<br />

im Herbst 1969 – im Sommer/Herbst<br />

1970 und brachte mehr Aufenthaltsraum,<br />

etwas mehr Schlafplätze und Komfort für<br />

den Hüttenwart. Mitte September waren<br />

die meisten Arbeiten abgeschlossen,<br />

nur die ehrwürdige Hüttentafel war noch<br />

nicht instandgestellt. Ueber den Winter<br />

1971 wurde sie in Amsteg restauriert und<br />

hing nach einer abenteuerlichen Rückführung<br />

via Hotel SAC im Herbst wieder an<br />

der Hütte an ihrem Platz, allerdings neu<br />

auf der Windgällenseite. So hatte die Hütte<br />

in jeder Beziehung gewonnen, und auch<br />

das neue Hüttenwartepaar war vom Ergebnis<br />

des Umbaues begeistert. Der Ansturm<br />

von Gästen im Sommer 1971 hätte<br />

ohne die Erneuerung kaum bewältigt werden<br />

können.<br />

1970 erschien der Clubführer durch die<br />

Urner Alpen Ost in der 5., wiederum<br />

durch den AACZ neu bearbeiteten Auflage.<br />

Die damaligen Aktiven hatten unter<br />

der Redaktionsleitung von Werner Gysin<br />

das Gebiet von allen Seiten erkundet<br />

und die gemachten Erfahrungen in Routenbeschreibungen<br />

gefasst. Leider hat es<br />

keine Fortsetzung mehr gegeben: Der<br />

Auftrag des SAC zur 6. Auflage wurde<br />

durch den AACZ nicht genügend speditiv<br />

wahrgenommen, so dass der SAC<br />

1989 ohne Be-nachrichtigung des AACZ<br />

den Urner Bergführer Toni Fullin mit der<br />

Neubearbeitung der Urner Führer betraute.<br />

Die 6. völlig überarbeitete Auflage<br />

erschien dann 1992, praktisch ohne auf<br />

die früheren, umfangreichen Beiträge des<br />

AACZ hinzuweisen. Selbst die aus vielen<br />

Führern bekannten Wildhaber-Routenzeichnungen,<br />

die noch übernommen<br />

wurden, wurden mit dem Kürzel T.F. versehen.<br />

Eine weniger schöne Geschichte<br />

aus der sonst guten Beziehung zwischen<br />

dem AACZ und dem SAC.<br />

28 112. <strong>Jahresbericht</strong> des Akademischen <strong>Alpenclub</strong>s Zürich www.aacz.ch 29


1972: Geri Styger übernahm neu das Amt<br />

des Hüttenchefs Windgällenhütte, das er<br />

25 Jahre lang kompetent und engagiert<br />

führte. In seiner Amtszeit wurde unter anderem<br />

1984 ein Telefonanschluss für die<br />

Windgällenhütte erstellt, der Felsaushub<br />

für den Hüttenwarts Keller zusammen mit<br />

damaligen Aktiven begonnen, sowie die<br />

Planung von weiteren Ausbauphasen der<br />

Hütte in den folgenden Jahren durch ihn<br />

vorangetrieben. Im <strong>Jahresbericht</strong> 1988/89<br />

erschien von ihm ein ausführlicher „Abriss<br />

zur Geschichte der Windgällenhütte".<br />

1976/77: Kathrin Epp-Gnos (geb. 1890)<br />

starb. Ihr Mann Gottfried Epp-Gnos (geb.<br />

1896) folgte ihr 1977 im 81. Lebensjahr nach.<br />

„Als Edelmann im wahrsten Sinne des Wortes<br />

behalten wir ihn in Erinnerung" (Zitat<br />

aus dem Nachruf von Kaspar Escher).<br />

1980/81: Über Freunde und Bekannte<br />

konnten Aktive und der Club enge Beziehungen<br />

zu Prof. Dr. Eduard Imhof, dem<br />

bekannten Kartographen schaffen. Nach<br />

der China-Expedition wurde er 1982 bis<br />

1986 zur Ehre des Club noch ein für viele<br />

Kontakte offenes Mitglied des AACZ.<br />

1984: Erste Vorprojektsstudien durch den<br />

Hüttenchef zu einer weiteren Ausbauphase<br />

der Windgällenhütte zur Verbesserung<br />

von Betrieb, Anpassung der Wohnverhältnisse<br />

des Hüttenwartsehepaars und<br />

ein zusätzlicher Winterraum. Die Schaffung<br />

von Kellerräumlichkeiten war durch<br />

Aussprengen von Fels unter der Hütte und<br />

Nutzung des Aushubs zum Mauerbau vorgesehen.<br />

Die Studie sollte mit einem Vorschlag<br />

zum Weiterausbau auf 80 Schlafplätze<br />

ergänzt werden.<br />

1985/86/87: Schwieriges und hauptsächliches<br />

Thema im AACZ war in diesen Jahren<br />

der Ausbau der Windgällenhütte. Roman<br />

Boutellier schrieb im AACZ JB 90.-92. 1987<br />

als dritter (!) Vorsitzender der für diese Renovation<br />

eingesetzten Baukommission:<br />

„1983/84 setzte sich im Club langsam die<br />

Erkenntnis durch, es sei doch an der Zeit<br />

bezüglich Windgällenhütte etwas zu unternehmen.<br />

Man gründete eine Kommission<br />

und wie zu erwarten war, divergierten<br />

die Meinungen so stark, dass kein einheitliches<br />

Konzept gefunden werden konnte.<br />

Deshalb wurde ein Architekturwettbewerb<br />

durchgeführt, und man vergab den Auftrag<br />

extern an Herrn Schnaudt, einem bewährten<br />

Hüttenarchitekten und Alpinisten der<br />

SAC-Sektion Uto. Kostendach 550'000.-<br />

Franken. Die Kontroverse, ob nun Giebelverlängerung<br />

ostwärts (mit unbefriedigend<br />

langem Schlafraum) oder Anbau talwärts<br />

setzte sich allerdings fort, und Argumente<br />

wie „Der Oberalpstock ist aus dem Küchenfenster<br />

nicht sichtbar" oder etwa „das<br />

Hüttendach verläuft in Richtung Azimut<br />

16.2 und nicht 16.7" wurden eingebracht<br />

und liessen sich nicht einfach unter den<br />

Tisch wischen! Es brauchte eine ausserordentliche<br />

GV im Herbst 1986, welche die<br />

Dinge in geordnete Bahnen lenkte und<br />

mit der genau erforderlichen Zweidrittelmehrheit<br />

beschloss, talwärts anzubauen.<br />

Der Gewässerschutz, ein Gutachten der<br />

EAWAG, die Lage des Winterraums und<br />

vor allem die elektrische Ausrüstung sorgten<br />

im August 1986 für weiteren Diskussionsstoff.<br />

Dem erfahrenen Architekten<br />

gelang es noch letzte Bedenken des Hüttenwarts<br />

-Ehepaares auszuräumen. Im<br />

Oktober 1986, nach Erhalt der Baubewilligung,<br />

wurde noch mit den Aushubarbeiten<br />

begonnen.<br />

1988: Nach der langjährigen und nicht immer<br />

einfachen Planung, aber nach einer<br />

eindrücklich kurzen Realisierungszeit fand<br />

am 2./3. Juli die Einweihung der erweiterten<br />

Windgällenhütte mit vielen „Huttlis"<br />

und Gästen in versöhnlicher Stimmung<br />

statt. Der Anbau für die Toiletten, die<br />

Waschanlagen sowie die Vorrats- und Eingangsräume<br />

beschützten den aufgewerteten<br />

Vorplatz. Ein seitlicher Anbau schaffte<br />

im Innern der Hütte mehr Platz für Aufenthalt,<br />

Küche und Hüttenwart.<br />

1991: Gottfried und Margit Epp-Loretz feierten<br />

das 25jährige Jubiläum auf der Windgällenhütte.<br />

Die lästigen Probleme mit<br />

dem WC-Geruch und mit der Entleerung<br />

des „Güllenloch" im Herbst wurden vorerst<br />

behoben, so dass Baumeister Bissigs<br />

währschafter Holzbrunnen in reiner Luft<br />

auf dem Vorplatz plätschern durfte und<br />

darf. Eine definitive Lösung brachte erst<br />

die neue Entlüftung, welche Hans Jauch ein<br />

paar Jahre später 1998 einrichtete.<br />

1996: 29./30. Juni Stiftungsfest und 100-<br />

Jahrfeier des AACZ auf der Windgällenhütte.<br />

Ungefähr 60 Teilnehmer mit Begrüssungstrunk<br />

vor der Hütte, Nachtessen<br />

zubereitet durch die Familie Epp und diversen<br />

launigen Reden.<br />

Ein eben aufgenommenes Clubmitglied<br />

erreichte in jener Nacht die Hütte sehr<br />

spät, fand den Winterraum verschlossen<br />

und biwakierte auf der Schwelle, um anderntags<br />

festzustellen, dass der Hütteneingang<br />

an einer andern Seite liegt – was<br />

gewiss nicht an der 1910 bemängelten<br />

Wegmarkierung lag.<br />

Es war schon immer bekannt, dass im brüchigen<br />

Kalkstock der Windgällen-Kette<br />

auch eisenharter Quarzporphyr eingelagert<br />

ist, dessen Struktur sich hervorragend<br />

zum Klettern eignet: Das Gelände gliedert<br />

sich in vier Bereiche, die „Lüthiplatten",<br />

den Hausblock am Fusse des Schwarzberg,<br />

den Südpfeiler und die Furgelihorn<br />

Ost-Wand, die gemäss ihrem Charakter<br />

unterschiedlich ausgerüstet wurden.<br />

1997/1998: Im Maderanertal erfolgte ein<br />

doppelter Generationenwechsel. Nach 30<br />

Hüttenwartsommern traten Gottfried und<br />

Margrit Epp-Loretz in den wohlverdienten<br />

Ruhestand. Für Gottfried endete damit<br />

ein 55-jähriger Einsatz zugunsten der<br />

Windgällenhütte und des AACZ. Für Margrit<br />

Epp ergab sich eine 35-jährige Hütten-<br />

und Küchenpräsenz. Damit nahm nach 92<br />

Sommern auch die Präsenz des Namens<br />

Epp in der AACZ-Hütte ihren Abschluss.<br />

Beide haben die Hütte und ihre Gäste in<br />

all den Jahren auf vorbildliche Weise betreut.<br />

Hans und Agnes Jauch-Zberg übernahmen<br />

neu die Betreuung der Windgällenhütte.<br />

Gleichzeitig erfolgte die Stabsübergabe<br />

der Funktion des Hüttenchefs von<br />

Geri Styger an Franz Schüle.<br />

1998/99: Die Baukommission unter der<br />

Leitung von Ruedi Kaiser mit Geri Styger,<br />

Stefan Kull und Franz Schüle nahm<br />

die Planungsarbeiten für einen Erweiterungsbau<br />

auf. Zudem wurden 1999 bei<br />

der Sanierung der WC Anlage neue WC<br />

Schüsseln mit Siphon und Betondeckel<br />

eingebaut.<br />

2000-2001: Erweiterungsbau der Windgällenhütte.<br />

Mit den Anpassungen 1970<br />

und 1987 hatte der Club die „Schlaflastigkeit"<br />

der Hütte behoben; alle Gäste, die einen<br />

Schlafplatz in der Hütte oder bei Epps<br />

hatten, fanden auch einen Platz im Aufenthaltsraum.<br />

Bald zeigten sich neue Probleme.<br />

Weil das Hüttenwart-Ehepaar Epp<br />

1997 zurücktrat, erwies sich eine gemeinsame<br />

Bewirtschaftung der Clubhütte mit<br />

der privaten Epp-Hütte als schwierig. Eine<br />

Erweiterung der Windgällenhütte um 30<br />

neue Schlafplätze und die Integration von<br />

Sanitäranlagen unter einem Dach erwiesen<br />

sich als unausweichlich. Das neue Projekt<br />

entwickelte sich nach früheren Erfahrungen<br />

fast beängstigend harmonisch, und<br />

die anlässlich der Hundertjahrfeier 1996 in<br />

der Windgällenhütte entstandenen ersten<br />

Ideen wurden übernommen und ausgebaut.<br />

Das schliesslich realisierte Projekt ist<br />

das Ergebnis eines intensiven Dialogs des<br />

AACZ mit Handwerkern, Benutzern und<br />

Hüttenwarten aus dem Maderanertal. Mit<br />

K. Müller Altdorf konnte ein kompetenter<br />

und engagierter Architekt gefunden wer-<br />

30 112. <strong>Jahresbericht</strong> des Akademischen <strong>Alpenclub</strong>s Zürich www.aacz.ch 31


den. Die AACZ-Generalversammlung vom<br />

5. Mai 2000 bewilligte das Budget für den<br />

Bau. Möglich wurde dieser durch grosszügige<br />

Spenden seitens vieler Clubmitglieder<br />

- mit ein paar riesigen Brocken. Die wichtigsten<br />

Daten: Baubewilligung 5.9.2000;<br />

25.9.-31.10. Sprengarbeiten, Aushub, Mauerarbeiten,<br />

Wintersicherung; Mai bis Juni<br />

2001 Schneeräumen, Abbruch des altens<br />

Nebengebäudes, Neubau und Elektroversorgung;<br />

24.7.2001 Zimmerbezug; 1./2.<br />

September 2002 Einweihungsfest.<br />

Am 6. März 2001 mitten in den Bauarbeiten<br />

traf die Nachricht vom Tod Ruedi Kaisers<br />

den Club sehr hart. Mit Koni Brunner<br />

wurde die Baukommission durch einen<br />

erfahrenen Fachmann ergänzt, der fortan<br />

den Bau bis zum Abschluss begleitete.<br />

Ebenso wichtig war das aktive Engagement<br />

unserer Aktiven unter der Leitung<br />

von Monika Hronsky.<br />

2003/2004: Zwei ruhige Jahre in der Windgällenhütte<br />

unter der kundigen Betreuung<br />

unserer Hüttenwarte. Der Jahrhundertsommer<br />

2003 brachte mit über 2800 Besucherinnen<br />

und Besuchern einen neuen<br />

Allzeit-Rekord in der Hütte. Der Neubau<br />

bewährte sich bestens und fand und findet<br />

immer wieder Begeisterung. Im Herbst<br />

2003 sind durch Hüttenwart und Bergführer<br />

Hans Jauch Sicherungsstangen auf der<br />

Normalroute zur Grossen Windgälle gesetzt<br />

worden. Die Aktion hat bei einigen<br />

älteren Semestern im Club nicht nur Gefallen<br />

gefunden, für die Hütte ist sie aber<br />

von grosser Bedeutung. Die Grosse Windgälle<br />

wird in den letzten Jahren wieder vermehrt<br />

bestiegen. Wegen ihrer Ausaperung<br />

ist sie zu einer Geröllhalde mit Felsstufen<br />

geworden. Getestet wurden die Sicherung<br />

von einer Gruppe sonnengebräunter Freeclimbern<br />

aus den USA. Nach einem ungewöhnlich<br />

langsamen Aufstieg durch die<br />

Südwand seilten sie sich in Nacht und Regen<br />

über die Normalroute ab – ein „Erstabstieg"<br />

per Abseilen immerhin.<br />

2005: Die verheerenden Unwetter vom 22.<br />

und 23. August führten auch im Kanton<br />

Uri zu grossen Schäden, unter anderem<br />

im Maderanertal. Der Chärstelenbach trat<br />

im Bereich Obermatt über die Ufer, bahnte<br />

sich unkontrolliert eine Schneise der Verwüstung<br />

in Richtung Dorf, zerstörte Häuser<br />

und beschädigte die Talstation der Golzerenbahn.<br />

Auch das hintere Maderanertal<br />

wurde stark in Mitleidenschaft gezogen<br />

und die Talstrasse zum Hotel <strong>Alpenclub</strong><br />

Maderanertal ist in vielen Abschnitten zerstört<br />

worden, ein völlig neuer Strassenbau<br />

auf der Talseite des Oberalpstocks wird zur<br />

Zeit realisiert. Mit dem 22. August fand die<br />

Saison 2005 in der Windgällenhütte ein<br />

abruptes Ende.<br />

2006: Umso erfreulicher ist, dass im Jubiläumsjahr<br />

die Hütte ungewöhnlich früh,<br />

schon anfangs Juni in Betrieb genommen<br />

worden ist. Bereits wurden erste Sanierungsarbeiten<br />

am Klettergarten zusammen<br />

mit dem Hüttenwart durchgeführt.<br />

Am Wochenende vom 9./10. September<br />

werden das Stiftungsfest und das 100-Jahre<br />

Jubiläum auf der Windgällenhütte gefeiert –<br />

auf ein erfolgreiches zweites Jahrhundert!<br />

Von Walter Märki und Franz Schüle<br />

Sanierung des Klettergartens,<br />

September 2006<br />

In unmittelbarer Nähe der Windgällenhütte<br />

befinden sich einige Kletterfelsen, die<br />

über die Jahre von AACZ-Mitgliedern mit<br />

Bohrhaken ausgerüstet wurden. Die Felsqualität<br />

ist gut, im Gegensatz zur weiteren<br />

Umgebung. Die Lüthiplatte und der Huusblock<br />

sind Klettergärten und die meisten<br />

Routen im vierten und fünften Schwierigkeitsgrad.<br />

Am Schwarzberg finden sich verschiedene<br />

Routen mit bis zu vier Seillängen.<br />

Nach oben hin werden die Routen schwieriger<br />

und erreichen den mittleren sechsten<br />

Schwierigkeitsgrad. Die Routen werden in<br />

keinem Führer erwähnt und deshalb selten<br />

besucht. Das ist nicht ganz gerecht, denn<br />

sie machen Spass und bieten eine Alternative<br />

für alle, die an Clubwochenenden keine<br />

Lust auf frühes Aufstehen und den Steinschlag<br />

an der Grossen Windgälle haben.<br />

Der Klettergarten ist auch für Kinder geeignet.<br />

Es gibt von den Routen ein brauchbares<br />

Topo, das man auf unserer Homepage oder<br />

beim Hüttenwirt Hans Jauch bekommt.<br />

Bergführer Peter Keller<br />

Im Herbst 2006 und im Frühjahr <strong>2007</strong> haben<br />

sich etliche Freiwillige – ihnen sei<br />

nochmals herzlich gedankt – der Sanierung<br />

der Routen angenommen. Der Bergführer<br />

Peter Keller hat die erste Aktion<br />

geleitet und uns das Setzen von Bohrhaken<br />

beigebracht. Wir haben die Lüthiplatte<br />

mit Ketten und Umlenkringen ausgestattet,<br />

so daß alle Routen dort jetzt auch<br />

top rope geklettert werden können. Am<br />

Schwarzberg haben wir einige zusätzliche<br />

Haken eingebohrt, die Stände etwas<br />

abseilfreundlicher gebaut und lose Steine<br />

entfernt. Bohrhaken sind im Club nicht<br />

unumstritten. Wir haben uns deshalb vom<br />

Gedanken der Sanierung bereits erschlossener<br />

Routen leiten lassen. Neue Routen<br />

sind nicht geplant, aber auf der Hütte lagert<br />

noch Material, um weitere Routen am<br />

Schwarzberg zu sanieren und den Huusblock<br />

mit Ketten auszurüsten.<br />

Von Arnd Gildemeister<br />

32 112. <strong>Jahresbericht</strong> des Akademischen <strong>Alpenclub</strong>s Zürich


Batura Expedition 2006<br />

Bruce Normand and Markus Walter planned<br />

an attempt on Batura II, 7762m, considered<br />

by some the highest unclimbed peak<br />

in the world, in early summer. The ``Saxon-<br />

Scottish Batura Expedition 2006‘‘ benefited<br />

from the generous support of the AACZ. It<br />

also benefited from a new rule exempting<br />

all expeditions in the Hispar/Batura region<br />

of the Northern Areas of Pakistan from<br />

the need for a military liaison officer, and<br />

from peak fees now set semi-permanently<br />

at 10% of their traditional value (meaning<br />

US$400 for a peak between 7500<br />

and 7999m). As for Walter‘s last 11 years<br />

of expeditioning in the Karakoram, the<br />

real organisation was in the hands of expert<br />

sirdar, base-camp manager and cook,<br />

Jehangir.<br />

Unseasonable rains in the Hunza at the<br />

beginning of June delayed the approach<br />

up the Muchuar Glacier, where base camp<br />

(BC) is located only two days‘ trek from<br />

Aliabad on the Karakoram Highway, and<br />

brought 30-50cm of snow even at 4000m.<br />

The pair began to work in bad weather and<br />

deep snows on the mountain, but when<br />

good weather came after five days it was<br />

very good indeed. Thus the two made rapid<br />

headway to a Camp 1 at 5200m and<br />

a Camp 2 on the Batokshi Col at 5900m,<br />

which they stocked with considerable<br />

amounts of food and equipment. Camp 3<br />

at 6600m was established equally quickly,<br />

but beyond this the team foundered. Their<br />

intended route through the summit headwall<br />

was washed by spindrift avalanches,<br />

hard to protect, difficult to exit and led to<br />

dangerously unconsolidated summit slopes.<br />

Even after two weeks of excellent<br />

weather, there was no discernible change<br />

in the snow conditions above 7000m. The<br />

alternative of crossing the increasingly serac-threatened<br />

slope beneath and around<br />

Batura I, to approach from the north side,<br />

was possible only by following the foot of<br />

the headwall, and here the climbers were<br />

forced to abandon their efforts in kneedeep<br />

powder snow suspended on 45-degree<br />

slopes. Reluctantly, they conceded<br />

that this was not the year for Batura II.<br />

While clearing the mountain and BC, the<br />

pair decided to use their two remaining<br />

weeks for a rapid sortie into the Yashkuk<br />

Glacier basin, on the north side of the Batura<br />

range and reached from the Chapursan<br />

Valley. The Yashkuk Glacier is quite<br />

smooth and straight, and is rock-covered<br />

for its 20km length between the snout and<br />

the confluence of the East and West Yashkuk<br />

Glaciers. These two diametrically opposed<br />

forks are each predominantly icecovered,<br />

approximately 5km in length, and<br />

ringed by 6000m peaks. Despite its size,<br />

the basin has been visited only twice in recorded<br />

climbing history, in 2001 by a solo<br />

Japanese explorer and in 2005 by a Russian<br />

team. For different reasons neither expedition<br />

was able to climb any significant summits,<br />

leaving an area the size of the entire<br />

Aletsch Glacier basin completely untouched.<br />

The mini-expedition reached the idyllic BC<br />

at Pamri (4040m) in two short days from<br />

Aliabad, the trekking portion of the approach<br />

requiring 6 hours on a grazing trail<br />

following the true left side of the glacier.<br />

After waiting out 2 days of bad weather<br />

the team was treated to another 8 of sunny<br />

skies and high temperatures. The two<br />

climbers formulated the ambitious plan of<br />

making the in-situ reconnaissance and alpine-style<br />

ascents of 3 unclimbed 6000m<br />

peaks, one in each of the three major bran-<br />

34 112. <strong>Jahresbericht</strong> des Akademischen <strong>Alpenclub</strong>s Zürich<br />

M. Walter above C2 on Batura II; Hackhindar Chhish behind Foto: Bruce Normand


ches of the Yashkuk, and then proceeded<br />

to do exactly that. First came Nadin Sar<br />

(6211m), the dominant peak of the upper<br />

Chapursan and located directly west<br />

of Pamri. The pair ascended a straightforward<br />

glacier curving beneath the east face<br />

to attain a high camp at 5400m, and the<br />

following day climbed snow slopes beside<br />

the northeast ridge to the summit crest, finishing<br />

in deep and unconsolidated powder.<br />

The following morning saw a brief ascent<br />

of an outlying 5800m summit, which<br />

afforded further valuable views over the<br />

Yashkuk basin, and was named ``Jehangir<br />

Sar‘‘ in honour of their faithful friend<br />

in BC.<br />

After a single night in BC, the next peak<br />

on the list was the shapely Caboom Sar<br />

(6186m), which is located directly opposite<br />

Pamri and best approached from the<br />

south by the East Yashkuk. The approach<br />

to this glacier fork is a lengthy but simple<br />

exercise, and the climbers placed a camp<br />

at 4600m. In another long day they then<br />

climbed southeast-facing snow slopes to<br />

attain the corniced east ridge, finding firm<br />

conditions except for the last 300 vertical<br />

metres. Views from this strategically placed<br />

peak are dominated by the northwest faces<br />

of Pamri Sar and Kampire Dior, but include<br />

the full West Yashkuk basin.<br />

The last summit of the trilogy was a granite<br />

peak known only as 6096m, well hidden<br />

at the back of the West Yashkuk cirque,<br />

where a camp was placed at 4700m. The<br />

peak is accessible only by a rather broken<br />

side glacier which the pair navigated before<br />

dawn, finding easy going as far as the<br />

col between 6096m and Sax Sar (6240m,<br />

climbed from the opposite side by Walter<br />

and colleagues in 1998). A fine viewpoint<br />

(5780m) clearing the col by some 50m on<br />

both sides provided excellent views in all<br />

directions. From this upper basin the summit<br />

was then reached by a snow-ice couloir<br />

through the east face, where extremely unconsolidated<br />

conditions necessitated several<br />

hundred metres of belaying. The climbers<br />

chose to name the peak Mamu Sar as<br />

a tribute to climbing colleague ``Mamu“<br />

(Uncle) Guenter Jung, lost tragically on<br />

Nanga Parbat in 2004.<br />

Strong, cold winds on the summit of Mamu<br />

Sar signalled the end of the stable weather,<br />

and 48 hours later the team was walking<br />

out in thick cloud, snow and rain. The main<br />

Chapursan Valley road was closed by the<br />

resulting landslides, and a further two-day<br />

delay ensued before the expedition could<br />

be declared formally at an end in Aliabad.<br />

The climbers would like to thank the<br />

Saechsische Bergsteigerbund and the <strong>Akademischer</strong><br />

<strong>Alpenclub</strong> Zürich. They would<br />

particularly like to acknowlegde the tireless<br />

assitance and friendship of Jehangir, who<br />

lost his life in a bus accident on the Karakoram<br />

Highway in December 2006.<br />

By Bruce Normand<br />

36 112. <strong>Jahresbericht</strong> des Akademischen <strong>Alpenclub</strong>s Zürich<br />

M. Walter on the summit ridge of Mamu Sar; Yashkuk Chhish behind Foto: Bruce Normand


Zwei Tibet-Expeditionen<br />

im Jahr 2006<br />

Von Ende September bis Ende November<br />

2006 unternahmen Bruce Normand, Monika<br />

Hronsky und Oliver von Rotz mit einem<br />

kleinen internationalen Team zwei<br />

Expeditionen in Tibet. Von einer Trekking-<br />

Agentur in Lhasa liessen wir uns die nötigen<br />

Bewilligungen sowie den Transport<br />

organisieren und um den Rest kümmerten<br />

wir uns selber. Während knapp einer Woche<br />

akklimatisierten wir uns in Lhasa und<br />

nutzten diese Zeit für „Sight-Seeing“ und<br />

zum Einkaufen von Lebensmitteln und der<br />

Basislager-Ausrüstung. Ohne Kenntnisse<br />

der chinesischen oder tibetischen Sprache<br />

war dies ein recht lustiges Unternehmen.<br />

Auch zwischen den beiden Expeditionen<br />

machten wir einen kurzen Stopp in Lhasa,<br />

um Lebensmittel einzukaufen.<br />

Expedition zum Loinbo Kangri<br />

Die erste Expedition führte in die Gegend<br />

um den abgelegenen Loinbo Kangri<br />

im Westen Tibets. Dieser Teil des Gandiese<br />

Shan oder Transhimalaya weist einige<br />

teils steile Granitgipfel von über 6000m<br />

auf, von denen lediglich drei bereits bestiegen<br />

wurden, nämlich der Loinbo Kangri<br />

(7027m) und zwei seiner östlichen<br />

Vorgipfel (P6340 und P6263). Frühere Besuche<br />

in der Region erfolgten 1994 durch<br />

ein japanisches Team, ein starkes koreanisches<br />

Team 1996, welches den Loinbo<br />

Kangri über die NE-Flanke erkletterte,<br />

und ein britisches Team in 1998, 1999 und<br />

2005, welches jedes mal unter schlechten<br />

Wetter- und Schneeverhältnissen litt.<br />

Die Schneegrenze liegt hier extrem hoch,<br />

meist bei etwa 5500m, die Gletscher reichen<br />

bis etwa 5300m hinunter und darunter<br />

finden sich grasige Flächen.<br />

Trekking zum Basislager<br />

Neben uns drei AACZlern bestand das Expeditionsteam<br />

aus den zwei Neuseeländern<br />

Brian Alder und Erik Monasterio sowie dem<br />

Australier Stephen Parker. In Lhasa erledigten<br />

wir noch die nötigen Vorbereitungsarbeiten:<br />

Lebensmittel, Basislagerausrüstung<br />

und letztes technisches Material einkaufen,<br />

die Bewilligungen für die Reise Richtung<br />

Westen abholen und unsere Fahrer und<br />

den Trekking-Guide kennenlernen. Offiziell<br />

waren wir als Trekking-Gruppe unterwegs,<br />

denn so mussten wir nicht noch Verbindungsoffizier,<br />

Übersetzter und einen Vertreter<br />

der Tibet China Mountaineering Association<br />

mitnehmen und verpflegen. Die ca.<br />

750km lange Anreise aus Lhasa mit einem<br />

Toyota Land Cruiser und einem Dongfeng<br />

Lastwagen dauerte wegen kleineren Verzögerungen<br />

vier Tage. Ungefähr die Hälfte davon<br />

fuhren wir auf dem asphaltierten und<br />

gut ausgebauten Friendship-Highway, der<br />

Verbindungsstrasse nach Kathmandu, den<br />

Rest legten wir auf Naturstrassen mit einigen<br />

sehr tiefen Schlaglöchern zurück. Unterwegs<br />

kamen wir immer wieder an surreal<br />

wirkenden chinesischen Dörfern vorbei,<br />

bestehend aus einer Mobilfunkantenne<br />

und ein paar neuen Häuserfronten. Unser<br />

Basislager richteten wir auf einer Wiese<br />

auf ca. 5050m ein, unter den Ausläufern der<br />

Loinbo Kangri Ostflanke. Neben uns lebten<br />

in dem mehrere Kilometer breiten Tal<br />

noch ein paar Nomadenfamilien mit ihren<br />

Yak- und Schafherden, welche uns in den<br />

folgenden drei Wochen gelegentliche Besuche<br />

abstatteten. Besonders unseren beiden<br />

Fahrern und dem Trekking-Guide waren<br />

sie eine willkommene Abwechslung, denn<br />

diese hatten all die Tage nichts zu tun als<br />

Warten auf die Rückfahrt.<br />

vlnr. O.v.Rotz, M. Hronsky; St. Parker; B. Normand; B. Alder, E. Monasterio<br />

38 112. <strong>Jahresbericht</strong> des Akademischen <strong>Alpenclub</strong>s Zürich<br />

Nomadin im Basislager


Nach ein paar Tagen waren wir im Basislager<br />

recht gut eingerichtet und schon etwas an die<br />

Höhe gewöhnt, sodass wir erste Akklimatisations-<br />

und Erkundungswanderungen zu den<br />

Gletscher- und Bergseen oberhalb des Basislagers<br />

sowie unter der Nordseite von Loinbo<br />

Kangri unternahmen. Hier machten wir<br />

auch Materialdepots. Bruce, Brian und Erik<br />

unternahmen ihre erste seriöse Tour auf den<br />

zweithöchsten Gipfel der Region, den noch<br />

unbestiegenen Chomogan (auch Kangbulu)<br />

6655m über die SE-Flanke und den E-Grat.<br />

Gleichzeitig bestiegen Monika, Oliver und<br />

Stephen den spitzen P6340 über den E-Grat.<br />

Zum Phola Kyung<br />

Als Hauptziel der Expedition zeichnete<br />

sich bald die elegante und 6550m hohe Pyramdide<br />

Phola Kyung ab, ca. 14km WSW<br />

des Basislagers. Wir richteten daher ein<br />

vorgeschobenes Lager auf 5700m auf dem<br />

Qungulam Gletscher ein, welcher diesen<br />

Berg umschliesst. Der Schnee war auf<br />

den Gletscherebenen und in den Leehängen<br />

grösstenteils pulvrig und wir sanken<br />

selbst mit den zwei Paar Schneeschuhen<br />

teilweise knietief ein. Die steileren besonnten<br />

Flanken dagegen waren fest und<br />

griffig. Das Gletscherbecken wird im Süden<br />

von fünf 6200 bis 6300m hohen Gipfeln<br />

abgeschlossen, von denen wir alle bestiegen:<br />

Die ersten drei wurden von Bruce,<br />

Oliver und Stephen vom vorgeschobenen<br />

Lager aus bestiegen, der vierte von Bruce,<br />

Brian und Erik ebenfalls vom Gletscher<br />

aus, und der östlichste schliesslich von<br />

Monika und Oliver mit einem separaten<br />

Biwak auf 5300m. Den imposanten Phola<br />

Kyung bestiegen Bruce, Brian und Erik<br />

durch ein Schneecouloir in der SE-Wand<br />

und den felsigen E-Grat ebenfalls in einem<br />

Tag vom vorgeschobenen Lager aus. Den<br />

Punkt P6263 am nordöstlichen Ende des<br />

Gletscherbeckens bestiegen Monika, Oliver<br />

und Stephen in einem längeren Tag direkt<br />

vom Basislager aus. Dann schien die<br />

drei Wochen anhaltende Schönwetterphase<br />

zu Ende zu sein: Die Temperaturen sanken,<br />

es zogen vermehrt Wolken auf und in<br />

der Folge gab es Schneefall bis ins Basislager.<br />

Wir verschoben die Rückfahrt nach<br />

Lhasa zwei Tage nach vorne, was unsere<br />

Fahrer sehr freute. Als es dann aber am<br />

nächsten Morgen im Basislager doch wieder<br />

trocken war, brachen Bruce und Oliver<br />

nochmals zu einem letzten Ausflug auf:<br />

Bruce bestieg in seinem Solo-Angriff Gopalho<br />

(6450m) über die E-Wand, während<br />

Oliver den einzigen Besuch der rundlichen<br />

Berge auf der anderen Seite des breiten<br />

Tals unternahm und einen ca. 6050m<br />

hohen Gipfel erreichte. Am folgenden Tag<br />

packten wir unsere Sachen zusammen, um<br />

die Rückfahrt nach Lhasa antreten zu können.<br />

Für diese hatten wir wieder perfektes<br />

Wetter, und so hatten wir auf dem Umweg<br />

durch den Qomolungma-Nationalpark<br />

beste Aussichten auf Mount Everest, Cho<br />

Oyu und Shishapangma.<br />

Die Expedition hat extrem viel Spass gemacht:<br />

Durch das Team wurden zwölf<br />

6000er bestiegen, neun davon als Erstbesteigungen,<br />

wir hatten 20 Tage lang bestes<br />

Wetter und das Ganze selber organisiert.<br />

ins Nyainqentanglha Gebirge<br />

Die zweite Expedition führte uns ins östliche<br />

Nyainqentanglha Gebirge. Dieses<br />

Gebiet liegt am östlichen Rand der Tibeti<br />

schen Hochebene und zeichnet sich<br />

durch markante, teilweise sehr enge und<br />

steile Täler aus. Auch hier finden sich viele<br />

über 6000m hohe steile Gipfel, darunter<br />

so wohlklingende Namen wie Nenang<br />

6870m, Chuchepo 6550m, Birutaso<br />

6691m, Kajaqiao 6447m oder Jiongmudazhi<br />

6582m. Erst ein paar wenige von ihnen<br />

wurden bis jetzt bestiegen. Das Gebiet ist<br />

noch nicht lange für westliche Touristen<br />

zugänglich, und so hatten wir kaum Informationen<br />

zur Planung zur Verfügung.<br />

Frühere Expeditionen in dieses Gebiet er-<br />

Loinbo Kangri (7027m) und rts P.6430<br />

40 112. <strong>Jahresbericht</strong> des Akademischen <strong>Alpenclub</strong>s Zürich<br />

Phola Kyung (6550m) SE-Wand und E-Grat


folgten 2003 durch ein britisch neuseeländisches<br />

Team (Chukporisum), 2005 durch<br />

ein schweizerisches (Chuchepo) sowie ein<br />

neuseeländisches Team (Birutaso).<br />

Da unsere Neuseeländer das Expeditionsteam<br />

in Lhasa aus beruflichen Gründen<br />

verlassen mussten, waren wir nun nur<br />

noch zu viert. Unser einziger Fixpunkt war<br />

Niwu, ein Dorf auf ca. 3200m am Fluss<br />

Yigong Tsangpo, welches gemäss unserem<br />

spärlichen Kartenmaterial über einen<br />

4000m Pass auf einer Strasse erreichbar sein<br />

sollte. Die viertägige Anreise (ca. 600km<br />

ab Lhasa) war für sich schon ein Erlebnis.<br />

Ab dem Pass windet sich eine schlechte<br />

Strasse über eine Distanz von etwa 100km<br />

durch eine enge steile Schlucht, immer<br />

dicht dem Fluss folgend. Wegen dem miserablen<br />

Zustand der Strasse mussten wir<br />

unterwegs einen Ersatz für unseren Kleinlastwagen<br />

besorgen und die Weiterfahrt<br />

erfolgte meist im Schritt tempo. Bei Niwu<br />

wurde das Tal unerwartet breit. Die Einheimischen<br />

betreiben hier etwas Landwirtschaft<br />

und ein paar chinesische Gebäude<br />

markieren die Präsenz der Pekinger Zentralregierung<br />

selbst in diesem abgelegenen<br />

Winkel. Von hier schickten wir unseren<br />

Land Cruiser samt Fahrer zurück, denn wir<br />

wollten über einen der wenig ausgebauten<br />

Pässe zu Fuss aus dem Tal trekken und uns<br />

aus einem der Nachbartäler abholen lassen.<br />

Auch unserem Trekking-Guide war<br />

diese Region absolut fremd, und so tat er<br />

sich schwer, Transportmöglichkeiten für<br />

unsere Weiterreise zu organisieren. Wegen<br />

Hochwasser und unpassierbaren Wegen<br />

wollten nämlich die Einheimischen<br />

weder zu Fuss noch mit Pferden unsere<br />

Ausrüstung in die von uns ausgesuchten<br />

Seitentäler bringen, und so sassen wir<br />

hier mehrere Tage fest. Diese Zeit nutzten<br />

wir so weit das ging zum Auskundschaften<br />

der Umgebung. Schliesslich hatten wir<br />

dann doch zusammen mit den Einheimischen<br />

einen praktikablen Plan ausgearbeitet.<br />

Mit Pferden wurde unser Material in<br />

die Nähe der Alpsiedlung Ober-Niwu auf<br />

3800m gebracht, wobei die 30km Distanz<br />

auf einem guten Weg dank kleinen Unzuverlässigkeiten<br />

unerwartet lange dauerte:<br />

Vier Tage!<br />

Unser neues Basislager richteten wir auf einer<br />

grasigen Ebene am Fluss mitten im markanten<br />

U-Tal ein, umgeben von weissen spitzen<br />

Gipfeln, einem Gletscher, Hängetälern und<br />

Wasserfällen. Der weitere Plan sah vor, hier<br />

noch mindestens einen Gipfel zu besteigen,<br />

um in sechs Tagen mit Pferden all unser Material<br />

über den 5300m hohen Pass Laqin La<br />

Richtung Südwesten zu tragen, von wo wir<br />

mit einer schnellen Rückkehr nach Lhasa<br />

rechneten. Die Einheimischen lebten vom<br />

Handel mit seltenen Gräsern für traditionelle<br />

Tibetische Medizin jedoch so gut, dass sie<br />

nicht daran interessiert waren, uns bei winterlichen<br />

Bedingungen über den Pass zu begleiten.<br />

Somit planten wir erneut um: Unser<br />

Guide sowie alle unnötige Ausrüstung sollten<br />

wieder hinunter nach Niwu transportiert<br />

und dort vom Land Cruiser abgeholt werden,<br />

während wir zu viert unsere sieben Sachen<br />

selber über den Laqin La tragen wollten.<br />

Unser Zeitfenster zum Bergsteigen war<br />

somit auf vier Tage geschrumpft. Einen Tag<br />

davon nutzten wir zum Erkunden der Umgebung.<br />

Vier Leute schwärmten in vier Täler<br />

aus und erspähten zwar viele interessante<br />

Gipfel, doch leider waren die Gletscher so<br />

zerklüftet oder die Zugänge zu diesen so abweisend,<br />

dass in der kurzen Zeit nicht mit<br />

einem Erfolg zu rechnen war. Als vielversprechende<br />

Option erschien uns das Hängetal<br />

direkt nördlich unseres Basislagers, da<br />

dort ein guter Weg hochführte und ein paar<br />

Gipfel in realistischer Entfernung lagen. So<br />

brachen wir am nächsten Tag auf und richteten<br />

uns beim Eindunkeln mit zwei Zelten<br />

auf ca. 4500m nahe eines Gletschersees ein.<br />

Nach ein paar Stunden Schlaf brachen wir<br />

Gipfelversuch auf 2. Expedition<br />

42 112. <strong>Jahresbericht</strong> des Akademischen <strong>Alpenclub</strong>s Zürich<br />

Fahrt nach Niwu


zum einzigen Gipfelangriff zu einem namenlosen<br />

ca. 6500m hohen Gipfel auf. Obschon<br />

keine Rekognoszierung möglich war,<br />

fanden wir auf Anhieb eine gute Aufstiegsroute<br />

über Moränen, Geröllhalden, Gletscherflächen<br />

und mittelsteile Schnee- und<br />

Eisflanken. Die frisch verschneiten Flanken<br />

und der knietife Pulverschnee auf dem zerschrundeten<br />

Gletscher kosteten aber viel<br />

Kraft und Zeit. Als dann auch das Wetter<br />

immer schlechter wurde, entschieden wir<br />

uns nach über 10h Aufstieg auf ca. 6000m<br />

schweren Herzens zur Umkehr. Dafür, dass<br />

2000 Höhenmeter auf einen 6500m Gipfel<br />

in unbekanntem Gebiet ein sehr hoch gestecktes<br />

Ziel für eine Eintagestour war, sind<br />

wir doch recht weit gekommen! Nach einer<br />

weiteren Nacht in unserem „Lager 1“ Stiegen<br />

wir bei Schnee und Regen wieder ins<br />

Basislager ab. Dann hiess es schon Packen<br />

für unseren Trekking-Teil. Mit der sowjetischen<br />

Karte im Massstab 1:200‘000 aus den<br />

80er Jahren und ein paar Angaben der Einheimischen<br />

machten wir uns auf den Weg<br />

nach Punkar, wo wir eine Strasse mit Lastwagen<br />

vermuteten. Die wenigen Bauern, die<br />

uns auf den ersten paar Kilometern noch<br />

mit ihren Yaks entgegenkamen (wie heisst<br />

Alpabzug auf Tibetisch?) lachten nur, wenn<br />

wir „Laqin La“, „Punkar“ oder gar „Lhasa“<br />

sagten. Da wir nicht so recht wussten, was<br />

uns da oben alles erwarten würde – die sowjetische<br />

Karte zeigte einen Gletscher – trugen<br />

wir sicherheitshalber neben der nötigen<br />

Camping- auch noch etwas technische Ausrüstung<br />

mit. Mit den schweren Rucksäcken<br />

waren wir froh, bald den steilen spektakulären<br />

Aufstieg aus dem Haupttal geschafft<br />

zu haben und ins flachere Seitental zu gelangen.<br />

Da dies im Sommer eine häufig begangene<br />

Route ist, fanden wir einen angenehmen<br />

Weg und kamen gut voran. Erst die<br />

letzte Steigung zum Pass bereitete uns etwas<br />

Sorgen. Wegen 30cm Pulverschnee verloren<br />

wir den Weg, und so standen wir vor<br />

einer 750m hohen felsdurchsetzten Flanke,<br />

an deren oberen Ende wir unseren Pass vermuteten.<br />

Nach vier Stunden Suche hatten<br />

wir den Einstieg gefunden. Am kommenden<br />

Morgen nahmen wir den letzten Aufstieg<br />

dann in Angriff. Im hüfttiefen Pulverschnee<br />

auf 5300m hoch zu stapfen war nochmals<br />

eine Herausforderung, doch der Gedanke<br />

an die Strasse und eine warme Dusche trieb<br />

uns weiter an. Der Abstieg auf der Südwestseite<br />

verlief ohne weitere Überraschungen,<br />

und so freuten wir uns, als wir nach über<br />

60km erschöpft das Dorf Punkar sowie die<br />

ersehnte Strasse erblickten. Doch auf dieser<br />

Strasse waren kaum motorisierte Fahrzeuge<br />

unterwegs, und so setzten wir unseren<br />

Fussmarsch weitere 30 oder 40km fort.<br />

Wir kreuzten zwar hin und wieder Lastwagen<br />

mit Steinblöcken drauf, sowie überladene<br />

Motorräder, doch diese schienen immer<br />

nur kurze Strecken talaufwärts zu fahren,<br />

um dort unbenutzt herum zu stehen. Irgendwann<br />

waren wir alle überzeugt, dass<br />

wir nicht mehr laufen wollten, und so handelte<br />

Monika mit den Einheimischen eine<br />

Fahrt mit Motorrädern bis hinunter zur asphaltierten<br />

Hauptstrasse aus. Die folgenden<br />

60 Minuten ohne Helm auf dem Rücksitz<br />

einer chinesischen 150ccm Maschine, vorbei<br />

an Lastwagen und Yaks, jagte uns allen<br />

nochmals das Adrenalin in die Adern. Aber<br />

wir waren froh, die letzten 40 oder 50km<br />

so schnell geschafft zu haben. Die Weiterfahrt<br />

nach Lhasa verlief zwar ebenfalls mit<br />

ein paar unerwarteten Verzögerungen, doch<br />

schafften wir es, noch vor Mitternacht im<br />

kleinen Restaurant vor unserem Hotel Berge<br />

chinesischen Essens zu vertilgen.<br />

Trotz fehlendem Gipfelerfolg hat auch diese<br />

Expedition extrem viel Spass gemacht. In<br />

einem abgelegenen Gebiet fanden wir gut<br />

versteckte Herausforderungen und sammelten<br />

viele Ideen für weitere Abenteuer.<br />

Von Oliver von Rotz<br />

Zur Neuauflage des SAC Alpinwander<br />

führers Nordbünden<br />

Der Auftrag des Schweizer Alpen-Clubs<br />

war ein Glücksfall: in meinem fortschreitenden<br />

Ruhestand setzte er Kopf, Herz und<br />

Füsse neu in Bewegung, wie weiland Rousseau<br />

und Pestalozzi den Menschen empfahlen.<br />

Schritt für Schritt freute sich mein Gemüt,<br />

so sagen wir unserer Seele, die uns mit<br />

der Erde und ihrem Schöpfer verbindet.<br />

Zu danken habe ich Peter Donatsch, er ist<br />

ein Kulturpreisträger des Schweizer Alpen-Clubs.<br />

Ihn beauftrage der SAC, mit<br />

Alpinwandern Graubünden neue Wege zu<br />

suchen. Peter bat mich um Rat und Hilfe.<br />

Bündner Berge für Alpinwanderer lagen in<br />

meinen Augen an Bündens Grenzen: Rätikon,<br />

Silvretta, Engadin Rheinwald, Lukmanier<br />

Oberalp und über den Tödi zum<br />

Calanda. 65 Etappen führten rund um<br />

Graubünden, 1998 war das Buch da und<br />

bald schon vergriffen, die zweite Auflage<br />

auch. Der SAC wollte zwei Bündner Alpinwanderführer.<br />

Jetzt weiss ich, dass die Berge der Mitte<br />

über der Plessur, dem Landwasser, der Albula,<br />

dem Hinter- und Vorderrhein bünderischer<br />

sind als jene über den Tops of the<br />

Wold, San Murezzan, Klosters, Scuol, Savonin,<br />

Sedrun und Mustèr. Die erste Auflage<br />

war bald vergriffen, die zweite auch.<br />

Bündner Berge bieten noch mehr, sie füllen<br />

zwei Führer, witterte der SAC Verlag.<br />

Marco Volken und Remo Kundert brachten<br />

den Führer Alpinwandern Südbünden<br />

<strong>2007</strong> auf den Markt; Peter und ich sollten<br />

uns in Graubünden Nord auf den Weg<br />

machen. Weil Peter sich dann doch nicht<br />

aufmachte, war im Herbst 2006 Graubünden<br />

Nord nur zur Hälfte bereit, die andere<br />

erkundete ich im Sommer <strong>2007</strong>. Dank<br />

schulde ich Georg Suter und Leo Caminada,<br />

zwei Bergführer aus der Surselva. Als<br />

kurzer Sinn nach langer Rede zeichneten<br />

sie mir in Georgs Stube mit Bleistift Striche<br />

auf der Karte 1:50‘000. Auf diesen Strichen<br />

macht ich mich im Sommer <strong>2007</strong> auf<br />

den Weg. Eigentlich brauchte es meine<br />

Texte gar nicht. Den Strichen von Georg<br />

und Leo folgend entdeckte ich die Berge<br />

der Surselva fast wie ein Pionier, wie Plazi<br />

a Spescha zum Beispiel.<br />

Die Routen meiden ausgetretene Pfade, folgen<br />

wenn möglich keinen Markierungen,<br />

weichen auch ganz leichten Kletterstellen<br />

nicht aus, und führen ganz selten auf Gipfel.<br />

Wildheit und Liebreiz der Bünder Berge<br />

der Mitte, die Höhen über Hirten und Herden<br />

erlebt nur, wer sich in der Stille auf den<br />

Weg durch die Landschaft macht. Die alten<br />

SAC Führer führen alle zum Gipfel, rühmen<br />

auf vielen vor allem die Aussicht, das<br />

Panorama. Der Blick vom Gipfel hat etwas<br />

mit Nietzsches Willen zur Macht zu tun, alpine<br />

Landschaften erwandern dagegen mit<br />

Hingabe. Ein klein bisschen Wagnis ist das<br />

Salz der Bergsteigerei, fade sind von meinen<br />

Vorschlägen fast keine.<br />

Hier ein Beispiel:<br />

Thusis–Obermutten–Piz Curver<br />

Ein wilder „Hüttenanstieg“ endet in Obermutten<br />

auf 1860 m im Zweibettzimmer mit<br />

Dusche, Fernseher und Telefon. Zu finden<br />

ist der kurzweiligste der drei möglichen<br />

Anstiege allerdings nicht ganz leicht.<br />

Ausgangspunkt: Thusis Bahnhof 691 m<br />

Schwierigkeit: Wanderweg Via Mala bis<br />

Carschenna P 1119<br />

Weiter entweder: auf markiertem Wanderweg<br />

nach Carschenna bei P 1033 Tarneras<br />

und ausgesetzt, aber markiert und<br />

gesichert nach Crocs.<br />

44 112. <strong>Jahresbericht</strong> des Akademischen <strong>Alpenclub</strong>s Zürich www.aacz.ch 45


Oder: Viel spannender unmarkiert und<br />

ungesichert durch den steilen, mit Felsen<br />

durchsetztem Wald auch nach Crocs. Es<br />

ist die „Bahnhofstrasse“ für eilige Bauern<br />

und Jäger von Obermutten nach Thusis<br />

und zwischen Carschenna und Crocs weder<br />

ganz leicht zu finden noch ganz leicht<br />

zu ersteigen.<br />

Zeit: Thusis 691 m Crocs 1574m 1Std.<br />

Crocs Muttner Höhi 2003m 1Std.<br />

Obermutten 1863m 20Min.<br />

Endpunkt: Obermutten Berggasthaus<br />

Post, Tel 081 559 0202, info@gasthausobermutten.ch.<br />

48 Betten, ein gemütliches<br />

Restaurant, ein Saal für ihre Feste und Anlässe.<br />

Martin Schütz und Ruth Baier heissen<br />

sie herzlich willkommen.<br />

Zum Glück reisst mich in der Nacht zweimal<br />

der Heubelüfter aus dem Tiefschlaf,<br />

sonst hätte ich den Nachthimmel über<br />

Mutten einfach verschlafen, an dem Stern<br />

um Stern funkelte wie in der Wüste.<br />

Karte: Thusis 1215 Andeer 1235<br />

Die Route: Kaum entsteigt man in Thusis<br />

der Rhätischen Bahn verirrt man sich im<br />

Gewirr der Zufahrten zur N 13. Auch der<br />

Wegweiser weiss nicht, dass er Fussgänger<br />

auf die alte Landstrasse nach Sils i.D. schicken<br />

soll. Im Dunkeln der Unterführung<br />

steht dann endlich: Hohenrätien–Carschenna–Obermutten.<br />

Für die ausgedehnte<br />

Fluchtburg Hoch–Rialt, wie sie eigentlich<br />

heisst, haben wir heute nicht Zeit.<br />

Es ist eine Grossanlage mit einem festen<br />

Turm, einer Kirche und verschiedenen Nebenbauten.<br />

In Notzeiten fand hier die Bevölkerung<br />

in den Mauern des Landesherren<br />

Schutz, dazu waren gute Landesherren<br />

eigentlich da, und es gab im Mittelalter neben<br />

Raubrittern auch gute Herren, daran<br />

hat sich in der Neuzeit wenig geändert.<br />

Auch mit den vorgeschichtlichen Felszeichen<br />

auf Carschenna, die vom Glauben<br />

der vorchristlichen Menschen der Gegend<br />

zeugen, können wir uns nicht befassen.<br />

Ein Förster entdeckte sie erst in unserer<br />

Zeit, zu ihrem Schutz deckten Denkmalpfleger<br />

sie wieder zu.<br />

Wir haben mit dem weiteren Aufstieg genug<br />

zu tun. Zwischen Bäumen und Felsen führen<br />

drei Wege von Carschenna nach Obermutten.<br />

Der Wegweiser weist uns auf den<br />

Fahrweg nach Tarneras und übernimmt damit<br />

die Verantwortung nur für den östlichen<br />

Weg. Der westliche biegt bei P 1012 nach<br />

Sant Albin ab, ist aber nicht angeschrieben.<br />

Ich wählte den mittleren. Er setzt erst im Innern<br />

des Waldes südlich von P 1119 an, man<br />

findet ihn kaum, den horizontalen Holzweg<br />

aber findet man und an seinem südlichen<br />

Ende ein paar Fussspuren in einer Lichtung<br />

ganz steil im Wald hoch. Mit der Zeit hält<br />

man die Tritte für einen Fussweg: Dieser<br />

Aufstieg ist nicht von Wanderleitern für Touristen<br />

angelegt, sondern für Jäger und Bergler,<br />

die möglichst rasch ins Tal stiegen und<br />

wieder zurück, vorbei an felsigen Abgründen<br />

rechts und links und oben und unten.<br />

Aber man kommt nach Crocs. Die winzige<br />

Lichtung dient der Erholung: eine Feuerstelle<br />

mit reichlichem Holzvorrat, eine alte,<br />

schwarzbraune Hütte und ein ganz neuer<br />

Stall. Ein Paar kommt von oben, grüsst und<br />

steigt auf markiertem Weg ab nach Carschenna.<br />

Doch kehrt der Mann bald wieder<br />

zurück: Er sei nicht schwindelfrei, ziehe es<br />

vor, nach Obermutten zurückzusteigen und<br />

mit dem Postauto ins Tal zu fahren. Ein dritter<br />

Weg von Thusis nach Obermutten führt<br />

von Garschenna über St. Albin.<br />

Die Muttnerhöhi: Ein Herbstabend auf<br />

der Muttner Höhi, 2000m, ist ein Erlebnis.<br />

Nie leuchten Lärchen schöner als wenn im<br />

letzten Licht die Tannen schon dunkeln. Es<br />

ist eine „Höhi wie nid grad a Höhi“. Der<br />

Heinzenberg liegt schon im Schatten, das<br />

Domleschg aber noch ganz in der Sonne.<br />

Von der Höhi gesehen erkennt man das<br />

Städtchen Fürstenau, einst die Sommerresidenz<br />

des Bischofs von Chur. Dahinter an<br />

der Almenser Rüfe das Schloss Riedberg.<br />

Dort erschlug der Pfarrer Georg Jenatsch<br />

Pompejus Planta, seinen politischen Gegner<br />

mit einem Beil wie ein Terrorist. Wie<br />

C.F. Meyer erzählt, schlug ihn Lukretia, des<br />

Pompejus Tochter und Jenatschs Geliebte<br />

mit dem gleichen Beil tot. Obwohl Pompejus<br />

gar keine Tochter hatte, bestimmt Meyers<br />

Geschichte das Bild von Jenatsch weiter.<br />

Heute wohnt im Schloss Riedberg ein<br />

Biobauer, der als Iurist im Nationalrat die<br />

Bündner Sozialdemokraten vertritt.<br />

Mutten ist auf seiner schwer zugänglichen<br />

Kanzel über Sursés und Schons<br />

eine Sprachinsel, wo die Sprache der aus<br />

dem Wallis eingewanderten Germanen<br />

am reinsten erhalten blieb. Das sagte sich<br />

Rudolf Hotzenköcherle von Chur, Bürger<br />

von Rongellen, Student der Sprachwissenschaft<br />

bei Professor Bachmann in Zürich.<br />

“Die Mundart von Mutten“ war seine<br />

Doktorarbeit, erweitert auf über 600 Seiten<br />

legte sie den Grund zur neueren Walserforschung.<br />

Hotzenköcherle wurde Professor<br />

an der Universität Zürich, seine „Mundart<br />

von Mutten“ war 1934 ein Markstein in<br />

der Erforschung der Walser.<br />

Ein anderer Beitrag zur Schweizerdeutschen<br />

Grammatik stellte fest dass die Rheintaler<br />

ein ganz anderes Bünderduetsch reden. «Die<br />

Mundart der Bündner Herrschaft» 1937 von<br />

Paul Meinherz. Der Churer Stadtbrand von<br />

1464 habe den Sprachwechsel von Romanisch<br />

zu Deutsch eingeleitet. Kaiser Friedrich<br />

III. schickte als Helfer Handwerker nach<br />

Chur. Diese wiesen ihren Mitarbeiter in ihrem<br />

Deutsch an, so sickerte das Deutsch der<br />

Franken in die Sprache der Churer wie heute<br />

das Englische in die Sprachen der Welt.<br />

Am Akzent der Romanen aber liegt noch<br />

heute der Reiz dieser Bündner Mundart. Das<br />

Schlüsselwort hat Carli Carigiet auf die Bühne<br />

gebracht: «ds khurer Khuhikhästli» neben<br />

dem Chuchichästli der Walser.<br />

Obermutten - Piz Curvér – Pignia: Der Piz<br />

Curvér steht still über den Massentouristen.<br />

Die Bahn führt Fahrgäste von Savognin auf<br />

den 2670 m hohen Piz Martegnas, dort steht<br />

der Piz Curvér vor der Nase. Drum stand ich<br />

bei meiner Erkundung für Alpinwanderführer<br />

zum ersten Mal auf diesem Gipfel. Am liebsten<br />

hätte ich mich bei ihm dafür entschuldigt.<br />

Doch «was wären die Berge, wenn sie<br />

die nicht hätten, die sie bewundern?» Nietzsche<br />

sagte das zwar zur Sonne, ich meine, das<br />

gilt auch für die Berge. Gross und schön sind<br />

auch die Berge nur für die, die sie bewundern.<br />

Den andern bringen sie mit Lawinen, Rüfen<br />

und Murgängen Unglück. Gott ist tot, sagte<br />

Nietzsche, die Berge sind es an sich auch.<br />

Doch „die Liebe zu den Bergen ist die beste“<br />

sagte Pindar schon vor 2500 Jahren. Und das<br />

Psalmwort «Ich hebe meine Augen auf zu den<br />

Bergen, woher kommt mir Hilfe?» lesen die<br />

meisten Bergsteiger falsch: Es endet mit einer<br />

Frage, wer zu den Bergen aufschaut, erkennt,<br />

dass wir Hilfe brauchen. Und trotzdem ist<br />

Bergsteigen ein möglicher Sinn des Lebens.<br />

T4 8Std. auf 1110m ab 1976m: Mit zahllosen<br />

kleinen und grösseren Gegensteigungen<br />

und einer kurzen Kletterstelle am Gipfelgrat<br />

im 2. Schwierigkeitsgrad.<br />

Die Route: Anmarschweg ist die Senda Surmiran,<br />

man wandert von Stange zu Stange.<br />

Dabei braucht man nicht bei der Sache zu<br />

sein, ortsfremde Gedanken schleichen sich<br />

ein, ganz richtig in den Bergen ist man nur,<br />

wenn der Weg Hauptsache ist. Nach 2 Std.<br />

weist ein Wegweiser „Zitail“ die Wegwanderer<br />

vom Aufstieg zum Piz Curver ab, das<br />

Ziel noch immer nicht sichtbar. Von jetzt<br />

an, P 2501, darf ich endlich der Nase nach<br />

über den Gratrücken steigen, hinauf zum<br />

Piz Curvér Pintg da Taspegn. Dort erst sehe<br />

ich weit hinten zum ersten Mal den Piz<br />

Curver. Zum weiteren Bericht vom Aufstieg<br />

fehlt hier der Platz, im Frühling wird<br />

der Führer erscheinen.<br />

Von Paul Meinherz<br />

46 112. <strong>Jahresbericht</strong> des Akademischen <strong>Alpenclub</strong>s Zürich www.aacz.ch 47


Tagebuchnotizen vom<br />

höchsten Berg der Welt<br />

Ordentliche Generalversammlung am 22. Juni <strong>2007</strong> im Zunfthaus Linde Oberstrass:<br />

Diavortrag von Hansruedi von Gunten über die Drittbesteigung des Everest im Jahre 1956<br />

Im Anschluss an die AACZ-Generalversammlung<br />

kamen wir in den Genuss eines<br />

alpinhistorischen Leckerbissens in<br />

Form des Diavortrages von Hans ruedi<br />

von Gunten über seine Erlebnisse anlässlich<br />

der sehr erfolgreichen Schweizer Everest-Lhotse-Expedition<br />

im Jahre 1956. Wir<br />

hatten zwar aus speziellen Gründen das<br />

50-Jahrjubiläum knapp verpasst. Dennoch<br />

waren die spannende Erzählung des AAC<br />

Bern-Ehrenmitglieds und seine historischen<br />

Diapositive äusserst faszinierend,<br />

wie dies auch in seinen in der Neuen Zürcher<br />

Zeitung veröffentlichten Tagebuchnotizen<br />

sehr gut zum Ausdruck kommt.<br />

Ausführliche Angaben und ausgezeichnete<br />

Bilder finden sich in dem von der Schweizerischen<br />

Stiftung für Alpine Forschung im<br />

AS Verlag herausgegebenen Buch: EVERST-<br />

LHOTSE sowie auf dem Internet:<br />

www.sfar-evev06.ch/de/expeditionen/<br />

everest_lhotse56.html<br />

Im Jahre 1952 erfolgte ein wichtiger Fortschritt<br />

in der Eroberung des Mount Everest<br />

durch eine Schweizer Expedition, zu<br />

der auch der AACZler André Roch gehörte.<br />

1956 gelang dann der von Albert Eggler<br />

geführten Schweizer Expedition die Zweitund<br />

Drittbesteigung des Everest und die<br />

Erstbesteigung des Lhotse: Am 18. Mai erreichten<br />

Ernst Reiss und Fritz Luchsinger<br />

den Gipfel des Lhotse. Fünf Tage später<br />

standen Jürg Marmet und Ernst Schmied,<br />

einen Tag danach Dölf Reist und Hansrudolf<br />

von Gunten auf dem Everest. Dieser<br />

Beitrag, ein Tagebuch-Auszug von Hansrudolf<br />

von Gunten, versetzt uns in jene<br />

Zeit, als allein die Anreise zu jenen Bergen<br />

ein langwieriges Abenteuer war.<br />

Die folgenden, aus dem Tagebuch von<br />

Hansruedi von Gunten stammenden Abschnitte<br />

versetzen uns in die Pionierzeit<br />

des Himalaja-Bergsteigens.<br />

Anfang Februar 1956:<br />

Eine zweiwöchige Schiffsreise mit der<br />

«Asia» durch Mittelmeer, Rotes Meer und<br />

Indischen Ozean bringt uns Expeditionsteilnehmer<br />

und zehn Tonnen Material nach<br />

Bombay. Die Zollabfertigung gelingt mit<br />

etwas Bestechung. Nur das für den Khumbu-Eisabbruch<br />

vorgesehene Sprengmaterial<br />

verbleibt auf einem Schiff draussen<br />

im Meer. Zum Glück hat Fritz Luchsinger<br />

einen guten Draht zu einem indischen<br />

Berufskollegen. Er kann beim Obersten<br />

die Neugier für den in Indien noch unbekannten<br />

Plasticsprengstoff wecken: Er<br />

verspricht ihm ein Kilo davon, und das<br />

Sprengmaterial wird freigegeben…<br />

7. März:<br />

Nach einer siebentägigen Fahrt mit der<br />

Bahn durch Indien sind wir seit drei Tagen<br />

in der brütend heissen indischen Ebene<br />

unter Regenschirmen und mit 22 Ochsenkarren<br />

unterwegs. Wir erreichen Chisapani,<br />

einen Marktflecken, wo unsere Sherpas<br />

und etwa 300 Träger warten. Pasang, der<br />

Sirdar, kürzlich von einer Europareise zurückgekehrt,<br />

ausgerüstet mit Tropenhelm,<br />

Reitpeitsche und neu erworbener Kamera,<br />

hat eben die letzte Aufnahme seines ersten<br />

Films geknipst. Erwartungsvoll öffnet<br />

er die Kamera, zieht den Film heraus und<br />

Everest, Lhotse und Nuptse (von links) Photo: Schweizerische Stiftung für Alpine Forschung<br />

48 112. <strong>Jahresbericht</strong> des Akademischen <strong>Alpenclub</strong>s Zürich<br />

Eistürme unterhalb des Basislagers Photo: Schweizerische Stiftung für Alpine Forschung


etrachtet das schwarze Zelluloid lange,<br />

fragend und sichtlich enttäuscht. Pasang<br />

hat auch noch etwas Mühe mit der Organisation<br />

und Kontrolle der Träger. Es ist<br />

tatsächlich äusserst schwierig, den Überblick<br />

über die oft allein und weit verzettelt<br />

marschierenden Träger zu wahren. Zahlreiche<br />

unter ihnen haben bereits billigere<br />

«Sub-Porters» angestellt. Die Zahl der<br />

Träger wird so fast jeden Tag grösser. Oft<br />

besuchen sie unterwegs Verwandte und<br />

Freunde.Wir sind jeden Abend erleichtert,<br />

wenn alle Lasten am Etappenziel eintreffen.<br />

Es spricht für die Ehrlichkeit dieser armen,<br />

schlecht bezahlten Leute, dass das<br />

wertvolle Material schliesslich ohne Verluste<br />

das Basislager erreicht.<br />

25. März:<br />

Fritz Luchsinger erkrankt beim Kloster<br />

Thengboche am Blinddarm. Unser Arzt,<br />

Edi Leuthold, der erst vor einigenWochen<br />

das Staatsexamen bestanden hat, verabreicht<br />

grosse Antibiotika-Dosen. Der Patient<br />

erholt sich erstaunlich rasch – zwei<br />

Monate später wird ihm die Erstbesteigung<br />

des Lhotse (8501 m) gelingen! 13.<br />

April: Ernst Schmied hat gestern in harter<br />

Arbeit und nach langem Suchen einen<br />

Weg durch das Spaltengewirr des<br />

Khumbu-Eisabbruchs gefunden und einen<br />

Durchschlupf ins obere Khumbu-Becken,<br />

das «Western Cwm». Dölf Reist und<br />

ich wollen heute die eröffnete Wegstrecke<br />

präparieren und für Träger gangbar machen.<br />

Doch bald werden wir aufgehalten:<br />

Der Gletscher, der sich pro Tag etwa fünf<br />

Meter talwärts bewegt, ist in einem grossen<br />

Bereich total in sich zusammengefallen.<br />

Wir müssen lange suchen, bis wir weiter<br />

vorstossen können.<br />

18. April:<br />

Wir verbessern die Aufstiegsspur im<br />

Khumbu-Eisabbruch, schlagen Stufen,<br />

bringen fixe Seile an und legen Holzbalken<br />

oder Leitern über grosse Gletscherspalten.<br />

Der Sprengstoff bewährt sich, schon bald<br />

sind einige der gefährlichsten Seracs weggesprengt!<br />

16. Mai:<br />

Dölf und ich spuren die Lhotse-Flanke.<br />

Eine anstrengende Arbeit nach dem grossen<br />

Schneefall des ersten Monsunvorstosses.<br />

In der Nacht stürmt es wieder:<br />

Die Spuren sind völlig verschwunden.Wir<br />

eröffnen den Aufstieg erneut, um Fritz<br />

Luchsinger und Ernst Reiss den Aufstieg<br />

ins Lager 6 (ca. 7900 m), den Ausgangspunkt<br />

für eine Besteigung des Lhotse, zu<br />

erleichtern.<br />

18. Mai:<br />

Luchsinger und Reiss besteigen den Lhotse,<br />

mit 8501 Metern der höchste bisher<br />

noch unbestiegene Achttausender, durch<br />

eine ausserordentlich steile Eisrinne. Eine<br />

gewagte, hervorragende Leistung! Wir beobachten<br />

die beiden vom Lager 3 aus auf<br />

dem Gipfel. Dieser erste Erfolg gibt unserem<br />

Team Auftrieb.<br />

22. Mai:<br />

Dölf und ich sind heute in einem Zug<br />

durch die ganze Lhotse-Flanke gestiegen,<br />

fast 1000 Höhenmeter. Im Südsattel (etwa<br />

7950 m) empfangen uns Albert Eggler und<br />

Hans Grimm. Ernst Schmied und Jürg<br />

Marmet sind soeben mit vier Sherpas aufgebrochen,<br />

um am Südostgrat des Everest<br />

(etwa 8400 m) ein kleines Zelt aufzustellen<br />

und von dort einen Besteigungsversuch<br />

vorzunehmen. Am späten Nachmittag beobachten<br />

wir die Sherpas im Abstieg. Im<br />

steilen Couloir rutschen sie plötzlich aus<br />

und stürzen ab. Bange Minuten. Doch<br />

sie erheben sich bald wieder und steigen<br />

ab. Die Steigeisen hinterlassen nur in der<br />

Daunenbekleidung Spuren… Im Südcol-<br />

Lager sind nur noch drei volle Sauerstoffflaschen:<br />

zu wenig für eine weitere Be-<br />

Hochseiltechnik zur Bewältigung einer Spalte auf dem Khumbugletscher Photo: Schweizerische Stiftung für Alpine Forschung<br />

50 112. <strong>Jahresbericht</strong> des Akademischen <strong>Alpenclub</strong>s Zürich<br />

Schweizer Gipfelerfolg im Himalaja Photo: Schweizerische Stiftung für Alpine Forschung


steigung des Everest. Wir müssen deshalb<br />

nochmals zum Depot in der Lhotse-Flanke<br />

absteigen und schwerbeladen zurückkehren.<br />

Nach einem bereits ausgefüllten<br />

Tag, bei Sturm und einbrechender Nacht<br />

ein sehr anstrengendes Unternehmen. Etwas<br />

später: Hans renkt sich im Zelt eine<br />

Schulter aus. Alle Versuche, den Arm einzurenken,<br />

schlagen fehl. Hans muss am<br />

nächsten Tag mit hängender Schulter absteigen.<br />

23. Mai: Ernst Schmied und Jürg<br />

Marmet waren heute am Everest erfolgreich.<br />

Beim kleinen Zelt am Südostgrat begegnen<br />

Dölf und ich ihnen beim Abstieg.<br />

Zweiter Erfolg unserer Expedition. Freude<br />

herrscht! Doch nicht lange. Das Zelt weist<br />

grosse Risse auf und ist mit Schnee gefüllt.<br />

Es dauert volle drei Stunden, bis wir es mit<br />

Pickel und einer leeren Konservenbüchse<br />

ausgebuddelt haben. Um unseren Flaschensauerstoff<br />

für den Aufstieg zu sparen,<br />

müssen wir diese Arbeit ohne Atemhilfsmittel<br />

ausführen. Der stürmische Wind hat<br />

unbemerkt unseren Biwaksack weggeblasen.<br />

Später bemerke ich, dass der Reissverschluss<br />

meines Schlafsacks gerissen ist.<br />

Schlechte Aussichten für die Nacht! Daher<br />

bleibt der Campingkocher bis nach Mitternacht<br />

im Betrieb.<br />

24. Mai:<br />

Nach nur vier Stunden erreichen wir den<br />

Everestgipfel. Wir sind in bester Verfassung<br />

und Hochstimmung. Zweistündige Gipfelrast,<br />

davon eine Stunde ohne zusätzlichen<br />

Sauerstoff. Es ist windstill, aber kalt,<br />

wir geniessen die grossartige Fernsicht.<br />

Der Blick ins braune Tibet ist besonders<br />

eindrücklich. Wolken ziehen auf. Der Abstieg<br />

erfolgt in alpinem Tempo. In nur zwei<br />

Stunden erreichen wir den Südsattel, wo<br />

uns Leuthold, Luchsinger und Reiss empfangen.<br />

Sie haben volle Sauerstoffflaschen<br />

und Proviant mitgebracht. Leider droht<br />

jetzt der Monsun richtig loszubrechen.<br />

Der Expeditionsleiter rät von weiteren Besteigungen<br />

ab: Wir wollen nichts riskieren!<br />

Während wir nochmals auf dem Südsattel<br />

übernachten, bricht in Lager 3 (etwa<br />

6500 m) ohrenbetäubender Lärm aus. Ein<br />

grosses Durcheinander herrscht: Sherpas<br />

schlagen auf Pfannen, murmeln Gebete<br />

und sind sehr aufgeregt – sie haben eine<br />

Mondfinsternis festgestellt, ausgerechnet<br />

am Abend nach den Everest-Besteigungen!<br />

Sie beruhigen sich erst, als der Mond<br />

wieder voll wird.<br />

25. Mai:<br />

Abstieg durch die Lhotse-Flanke. Bei Lager<br />

5 vernehmen wir ein Stöhnen. Wir öffnen<br />

eines der Zelte. Hier liegt Hans, ziemlich<br />

apathisch, immer noch mit luxierter<br />

Schulter. Wir nehmen ihn ans Seil. An einer<br />

steilen Stelle rutscht er aus – sein Arm<br />

ist eingerenkt!<br />

26. Mai:<br />

Abtransport von Material aus höheren Lagern.<br />

Ernst Schmied und ich bleiben noch<br />

zwei Tage im Lager 3 zurück, um weitere<br />

Transporte ins Basislager zu organisieren.<br />

Es schneit nun stark. Bereits liegt ein halber<br />

Meter Neuschnee, und es bläst ein stürmischer,<br />

eisiger Wind. Es wird höchste Zeit,<br />

dem «Western Cwm» zu entfliehen. Die<br />

Sherpas nehmen alles mit, was sie brauchen<br />

können. Der Eisabbruch hat sich während<br />

unseres Höhenaufenthalts völlig verändert.<br />

Die grosse Gletscherspalte, durch<br />

die wir in den ersten Wochen täglich mit<br />

Trägerkolonnen aufgestiegen sind, ist von<br />

einer riesigen Eislawine ganz zugeschüttet<br />

worden. Das Glück hat uns begleitet!<br />

Von Hansrudolf von Gunten,<br />

veröffentlicht in der Neuen Zürcher Zeitung<br />

vom 4. Mai <strong>2007</strong><br />

Skitourenwochenende Tiefenbach,<br />

18./19. März <strong>2007</strong><br />

Zum traditionellen Skitourenwochenende<br />

trafen sich die aktiven Huttli Felix Dimigen,<br />

Sylvia Duda, Markus Dürr, Andi Frank, Arnd<br />

Gildemeister, Robert Hellwig, Martin Hood,<br />

Monika Hronsky, Herbert Keller, Ruth Leiber,<br />

Oliver von Rotz und Astrid Willenberg<br />

im Hotel Tiefenbach am Furkapass.<br />

Gestaltete sich der Samstag sehr traditionsbewusst,<br />

mit individueller und teilweise<br />

auch sehr spontaner Anreise, so<br />

mutierte unser Ausflug beinahe zu einer<br />

Club-Tour. Die meisten Teilnehmer bestiegen<br />

den Lochberg, nur Arnd und Markus<br />

entschieden sich für den Galenstock.<br />

Zu den Höhepunkten unserer Zusammenkunft<br />

zählten sicherlich das Testen einer<br />

Signalrakete, womit wir terrestrisch<br />

Arnds GPS-Navigationsbemühungen zu<br />

unterstützen suchten, sowie die grandiose<br />

Skiabfahrt vom Lochberg ins Tal.<br />

Sommertourenwochenende<br />

Steingletscher<br />

Von Markus Dürr<br />

Am Samstag den 28. Juli <strong>2007</strong> trafen einige<br />

von uns nach und nach am Sustenpass<br />

ein, um für zwei Tage klettern zu gehen.<br />

Mit dabei waren Astrid Willenberg, Barbara<br />

Feurer, David Achtzehn, Felix Dimigen,<br />

ein weiterer Felix, Irena Jevtov, Markus<br />

Dürr, Martin Hood, Milan Fischer, Monika<br />

Hronsky, Pascale Vonaesch, Ruth-Maria<br />

Leiber und Wolfgang Fischer. Obwohl wir<br />

keine gerade Anzahl von Kletterpartnern<br />

waren, vergnügten wir uns am ersten Tag<br />

ganz prächtig an den vielen Felsen rund<br />

um den Steingletscher. Abends genossen<br />

wir dann ein zünftiges Nachtessen und<br />

wählten bald aus, was wir am nächsten<br />

Tag unternehmen würden. Da das Wetter<br />

schön werden sollte, wollten die meisten<br />

wieder einen Tag Sportklettern gehen.<br />

Nur 6 von uns brachen schon früh morgens<br />

um 2 Uhr auf, um das Sustenhorn zu<br />

erklimmen. Zu dritt gingen wir über die<br />

Normalroute an der Tierberglihütte vorbei<br />

und erreichten gegen 10 Uhr glücklich<br />

den Gipfel. Die anderen drei wagten<br />

eine wesentlich abenteuerlichere Route<br />

über den felsigen Nordgrat, der allerdings<br />

zu bröckelig war, um gescheit voranzukommen.<br />

So entschlossen sie sich mittags<br />

wieder umzukehren. Nachmittags kamen<br />

wir trotzdem alle guter Dinge wieder am<br />

Steingletscher an und liessen das Wochenende<br />

ausklingen.<br />

Von Ruth-Maria Leiber<br />

52 112. <strong>Jahresbericht</strong> des Akademischen <strong>Alpenclub</strong>s Zürich www.aacz.ch 53


<strong>2007</strong> Shared Summits K2 Expedition<br />

team and the preparation<br />

I met Chris Warner in Peru in the mid-<br />

1990s. Since then he‘d founded Earthtreks,<br />

a Baltimore-based guiding company<br />

with three rock gyms, and climbed Everest,<br />

Lhotse, Cho Oyu and Shishapangma. He‘d<br />

also been to K2 twice, in years (2002 and<br />

2005) when nobody summitted at all. In<br />

2005 I‘d failed on Muztagh Tower and we‘d<br />

met again at the Pakistan Alpine Club. For<br />

<strong>2007</strong> he planned to try K2 again, aiming for<br />

a new route on the remote East Face, and<br />

this, coupled with the bargain price ($3000,<br />

my budget for a new-route project on a<br />

high 7000m Karakoram peak), made me<br />

accept an invitation to join him.<br />

Don Bowie is a one-time tech millionaire<br />

turned (by bankruptcy) to tracking mountain<br />

lions in the California Sierra, an emergency<br />

medic and mountain search-and-rescue<br />

specialist. Don is Canadian, and was a bigwall<br />

and new-route expert in North America,<br />

including Baffin Island, before he discovered<br />

High Asia. On his first trip to Pakistan,<br />

in 2005, he‘d met Chris on Broad Peak.<br />

Chris was funding the expedition largely<br />

through sponsors, which means trebling<br />

the budget to keep them happy: cameras,<br />

lenses, laptops, hard drives, solar panels,<br />

batteries, satellite uplinks, porters to carry<br />

the gear and people to operate it. Our people<br />

were Joel Shalowitz and Chris Stensland,<br />

enthusiastic friends, and PV Scaturro,<br />

an oilman turned adventurer with extensive<br />

film-making experience.<br />

From Europe I could make only two small<br />

but essential pre-departure contributions.<br />

One was to arrange the weather forecast<br />

from the best team in the business, Meteotest<br />

in Bern. A package of their support,<br />

two months of daily forecasts giving<br />

wind speeds, humidities, precipitation and<br />

temperatures, for a range of altitudes and<br />

for the next week, cost 2500CHF. I also<br />

chose a cook and assistant cook from our<br />

trekking agent, Adventure Tours Pakistan<br />

(ATP): with Didar and Javed I came up with<br />

two aces, whose work ethic and infectious<br />

enthusiasm would deliver far more to the<br />

team than just full stomachs.<br />

Chris and I met in the searing May heat of<br />

northern Pakistan. I went to change money<br />

while he did the briefing at the Pakistan<br />

Alpine Club: painless except for our<br />

pompous, officious Liaison Officer (LO).<br />

Then our gear cleared customs and we set<br />

to work packing food and equipment into<br />

indestructible blue plastic barrels. Don arrived<br />

with Chris II and six duffel bags of<br />

sponsored down gear, and PV with enough<br />

hard cases of camera equipment to sink a<br />

medium-sized battleship. We flew to Skardu,<br />

diving in through an uncooperative<br />

cloud layer as if the pilot had never left the<br />

air force, where Joel caught up with us during<br />

the last-minute shopping and introductory<br />

interviews.<br />

approach and Baltoro Trek<br />

In a convoy of jeeps we left behind the sand<br />

dunes of the Indus for the heavily cultivated<br />

Shigar Valley. As the road turns eastward<br />

again, the valley walls steepen and<br />

the green fields became tiny cascades of<br />

stacked emerald terraces in a vertical desert.<br />

At the army checkpost beyond Dassu,<br />

our LO fulfilled his only useful function<br />

and then, unusually, left us. The jeeps pushed<br />

on and up to Askole, the last habitation<br />

in the Braldu Valley, where we pitched<br />

our tents while the ATP infrastructure took<br />

care of our baggage.<br />

In the morning, our 109 porter loads were<br />

reweighed, noted, shouldered and sent on<br />

their way. The Baltoro trek is imposing from<br />

the first step, where the last natural terrace<br />

is cut by the roaring, dark-brown Braldu<br />

River, forcing the trail over a cliff. Pointed<br />

peaks are visible in all directions as the route<br />

skirts the terminal moraine of the Biafo<br />

Glacier, takes to the cliff-side again beyond<br />

Korophon, then follows the Panmah River<br />

back to the campsite at Jola. The day to Paiyu<br />

is hot, straight and flat, but ends with the<br />

first glimpse of the Trango Towers and Cathedral.<br />

Paiyu, nestled in the last copse of<br />

trees, was our home for an extra day while<br />

the porters ate their goat and prepared chapatis<br />

for six days.<br />

Outside Paiyu, the trail climbs steeply past ice<br />

cliffs at the snout of the scree-covered Baltoro<br />

Glacier, then follows cliffs, desert sands,<br />

boulders and bare ice to Urdukas, all with<br />

neck-breaking views of snow-lined vertical<br />

granite from Paiyu Peak around to Lobsang<br />

Spire. Beyond Urdukas are the snow walls<br />

of Masherbrum, with granite peaks behind<br />

and the Shining (West) Wall of Gasherbrum<br />

IV ahead. Amidst such splendour, the camp<br />

at Goro II provides a level of squalour matched<br />

only by Concordia itself, with old toilet<br />

remains under every rock. On the next<br />

morning, clouds quickly cleared off the Gasherbrums<br />

(I-V) to reveal the unforgettable<br />

Concordia vista, with Gasherbrum IV towering<br />

above, Broad Peak at its side, and finally<br />

the immense pyramid of K2 appearing to the<br />

north. We continued to Broad Peak BC for<br />

the night, and in the morning were soon at<br />

K2 BC, where we paid the porters and set up<br />

camp directly below a 10-man Czech team<br />

aiming for the Cesen route.<br />

Reconnaissance<br />

On a cold, grey and windy day, Chris<br />

worked on equipment, PV wired the communications<br />

tent, and Don and I made a<br />

reconnaissance up the centre of the Godwin-Austen<br />

Glacier, weaving through to a<br />

high-point from which the smooth upper<br />

glacier was visible not far ahead. On our return,<br />

we found a pile of clothing still containing<br />

a forearm. We read the labels and<br />

searched the pockets for clues, but an e-<br />

mail search failed to find anyone able to<br />

make a positive identification. I later put<br />

these remains in a shallow crevasse, but<br />

the smell persisted and eventually someone<br />

found a torso.<br />

The next day, Chris and I set out to shuttle<br />

the first loads to an advanced base camp<br />

(ABC) under the East Spur. On a smooth<br />

surface near the high-point, I plunged into<br />

a crevasse. The fall was long enough that<br />

I had time to think about Chris coming in<br />

after me; in fact he was, but slid feet-first<br />

and chest-deep into another crevasse I had<br />

just crossed. Hanging 6-7m down and unable<br />

to hear Chris, I made an anchor with<br />

two ice-screws, hung my pack on it, removed<br />

the ice-axes, strapped on my crampons<br />

while hanging, and climbed out. I found<br />

Chris still in his slot, and Don and PV just<br />

arriving. Don had a Z-pulley set up in seconds,<br />

so I could go back down for my pack<br />

while PV tried to shoot some film. Then we<br />

fled this minefield before the sun could get<br />

any warmer.<br />

Eight porters were arriving with more gear,<br />

and now we had to take them left towards<br />

the Abruzzi ABC, where we soon left everything<br />

at an intermediate dump at the<br />

edge of the icefall. While Chris and PV accompanied<br />

the porters back to BC, Don<br />

and I probed for a path through the maze<br />

of ice blocks. After four dead-ends, climbing<br />

among ice towers only to find a chasm<br />

between ourselves and the moraine, I tried<br />

a last notch and found a short ramp which<br />

54 112. <strong>Jahresbericht</strong> des Akademischen <strong>Alpenclub</strong>s Zürich www.aacz.ch 55


would get us out. We fixed a strand of rope,<br />

and the <strong>2007</strong> route to Abruzzi ABC had<br />

been established.<br />

New route attempt<br />

I was out of action for the next week with<br />

`flu‘. First Chris and PV, rattled by the crevasse<br />

incident, judged the route to the East<br />

Spur to be impassable: the new-route plan<br />

was over without even seeing it. However,<br />

right above them, to the right of the Abruzzi<br />

line, were two other rock ridges, slicing up<br />

in straight, narrow lines to the base of the<br />

Black Pyramid at 6800m. The new plan was<br />

to follow the middle spur to a rightward traverse<br />

in the Black Pyramid, leading us out<br />

on its upper right (East) side and thence to<br />

Abruzzi Camp 3 (C3). Chris, Don and PV set<br />

to work in mostly excellent weather, shuttling<br />

loads, establishing C1 at 6000m, and<br />

pushing our fixed line up to 6300m.<br />

In another week-long spell of good weather,<br />

we set out to find a C2 and push our route<br />

into the Black Pyramid. We found excellent<br />

climbing, and views into the spectacularly<br />

serac-laden cirque below Broad Peak, but<br />

also that warm afternoons meant massive<br />

avalanches ripping down all around the upper<br />

Godwin-Austen basin. Our own slopes<br />

became perilously soft, and Don was caught<br />

on the fixed line by a wet slide. I dragged<br />

our heaviest 150m rope strand up to a snow<br />

bench on the ridge at 6600m, but even this<br />

was narrow, sloping and soft. The ridge carried<br />

on steeply, the slopes on our right were<br />

powdery snow over ice, and on our left soft<br />

snow over rock. Lack of camp sites, fixed<br />

rope and rock protection, plus the warming<br />

weather, were adding up to bad news. We<br />

had to conclude that the only safe solution<br />

would be the Abruzzi.<br />

Base Camp and other teams<br />

PV had to go home for business, leaving<br />

Joel and Chris II well trained in editing film<br />

from Chris and Don, creating two-minute<br />

video ``dispatches“ for internet uploading.<br />

By now BC had become an international<br />

village: at the bottom of the strip was<br />

a massive Russian national team on a prolonged<br />

siege of the Direct West Face; next<br />

came a Korean team of three climbers, all<br />

called Kim (known by their teammates as<br />

``big“, ``middle“ and ``small“ Kim), aided<br />

by three Sherpas; later they were joined by<br />

the Korean Women‘s Team built around Ms.<br />

Oh; just below us were a large Italian team<br />

of four climbers and several film-makers,<br />

solo Iranian climber Kazem Faridian and<br />

Portuguese climber Joao Garcia with one<br />

high-altitude porter. Above us, beyond the<br />

Czech team, was another 11-man Russian<br />

expedition, climbing the Abruzzi with oxygen,<br />

and finally a nine-man American team<br />

on the Cesen.<br />

The Abruzzi Route<br />

The weather was still perfect, so Chris and<br />

Don packed equipment for the Abruzzi<br />

while I reclimbed our rope and stripped<br />

everything, arriving back at C1 in a tangle of<br />

1km of red 5mm cord. The next morning we<br />

were back at ABC, talking with the Korean<br />

leader, Mr. Hong. His team was using this<br />

window to fix rope to C3. He said he would<br />

be happy with some of our ropes, and an<br />

undertaking that the Koreans should be the<br />

first team to summit. We set off up the history-laden<br />

slopes of the Abruzzi to C1.<br />

On another beautiful day we enjoyed the<br />

best climbing yet. The route weaves up<br />

snow-fields through rock spurs, then follows<br />

a rock ridge, climbs a short, vertical<br />

wall and comes out at the base of House‘s<br />

Chimney, a steep groove of alpine ice leading<br />

to C2. Stunning panoramas unfolded<br />

over Xinjiang, the Gasherbrums, Broad Peak,<br />

Chogolisa and Masherbrum. It would be the<br />

only time we would see this section in good<br />

weather, but on this day our only problem<br />

Sunrise on Gasherbrum I,II and III from the SE shoulder of K2 Foto: Bruce Normand<br />

Russian climbers leading the bottleneck traverse at 8300m on K2 Foto: Bruce Normand<br />

56 112. <strong>Jahresbericht</strong> des Akademischen <strong>Alpenclub</strong>s Zürich


was the fixed line, an unpleasant spaghetti<br />

of ancient, knotted ropes and decaying anchors.<br />

At C2 we found one large Korean tent<br />

pitched a stack of destroyed tents, and spent<br />

two hours hacking in blue ice to make an<br />

adequate platform. Of our seven nights at<br />

C2, only the first half of the first one was<br />

still,and otherwise we saw only hurricaneforce<br />

winds and driving spindrift.<br />

Where June had delivered mostly fine weather,<br />

July brought storm conditions with<br />

only three windows. Lured by a three-day<br />

window, we climbed straight to C2 in snow<br />

and moderate winds, which made for very<br />

atmospheric filming. A fine morning deteriorated<br />

rapidly as Don led us up the left edge<br />

of the Black Pyramid. I took over at 7100m,<br />

where the ropes disappeared in metre-deep<br />

snow. I wallowed into the white-out trailing<br />

our own rope, finally finding the platform<br />

of C3 graced by another large, yellow<br />

Korean tent. I had to go back for my pack,<br />

and we all staggered into C3 at last light.<br />

On another fine morning, we abandoned<br />

a vain attempt to move upwards in waistdeep<br />

snow due to the avalanche threat.<br />

When Joel radioed from BC to tell us that<br />

this ethereal weather window was already<br />

closing, we decided to leave just as the Korean<br />

team arrived for a summit bid. In the<br />

event, they were to spend five nights weathering<br />

the next storm, with the Koreans in<br />

their tent and the Sherpas in ours.<br />

The next weather window was decisive for<br />

all the teams. The Koreans climbed to C4<br />

to find that the tent, oxygen, food, fuel and<br />

sleeping bags they had deposited had disappeared;<br />

they returned to BC exhausted<br />

and dejected. The Russians had eight climbers<br />

at C3, and a pair even left a tent at C4.<br />

Garcia, Faridian, the Italians and their porters<br />

all left gear at C3. Our team sat out the<br />

window: I felt that we should go for the<br />

summit, but Chris needed more recovery<br />

time. We used one perfect day to clear our<br />

previous C1. As we overanalysed forecasts<br />

for the next window, the other teams were<br />

clearly waiting for our cue.<br />

summit push<br />

We set off before dawn on Sunday 15th July,<br />

in the usual driving snow. Even before C1,<br />

Joel‘s new forecast window had slipped by<br />

a day, offering Thursday and Friday as the<br />

best weather. On Monday we moved to C2,<br />

climbing the most technical parts of the<br />

route in wind and cold of a ferocity we had<br />

not yet encountered. Shortly behind us, the<br />

four-man Russian summit team arrived, finding<br />

their tent ripped and full of snow. Don<br />

helped them dig out their sleeping bags and<br />

mats, which they took to the two dilapidated<br />

Italian tents. The next morning the weather<br />

was as bad as ever, but we left at noon.<br />

This time I led us through now-standard<br />

storm conditions to 7100m, where Don took<br />

over, heaving his way through another metre<br />

of snow on top of our fixed line.<br />

Wednesday at C3 arrived with better weather.<br />

All our gear, together with 400m of<br />

rope, added up to truly monstrous packs.<br />

Most climbers who die high on K2 fall off<br />

the 45-degree snowfield beside the serac<br />

above the Bottleneck, where snow conditions<br />

are invariably dreadful. Chris insisted<br />

that we would bring enough rope to fix<br />

not only the Bottleneck but the entire section<br />

to the top of the serac. I trudged out<br />

in the lead, making reasonable progress on<br />

the windward side of the ridge, but halfway<br />

to C4 the snow became entirely bottomless.<br />

With storm-force winds suddenly<br />

whipping around us, we were forced to set<br />

up an intermediate camp, C3.5. The Russians<br />

arrived, and one pair pushed through<br />

the next hundred metres, but also admitted<br />

defeat and retreated to C3.<br />

The morning was still and bright. Garcia‘s<br />

porter set out first, then middle Kim and I<br />

58 112. <strong>Jahresbericht</strong> des Akademischen <strong>Alpenclub</strong>s Zürich Chris Warner climbing above C3, with the Gasherbrum Peaks and Broad Peak behind Foto: Bruce Normand


made the running in waist-deep snow, and<br />

the Russian leader arrived to help with the<br />

final trail-breaking. The work was short but<br />

brutal, and soon all the teams were pulling<br />

into C4 at 7800m, seeing for the first time<br />

the serac and Bottleneck. Tents went up, except<br />

for the Russians, whose tent had disappeared,<br />

and they were forced to dig a<br />

snow cave. Faridian and the Korean women<br />

also arrived and set up, while the Italians<br />

brought up the rear. In the sweeping view<br />

down the South Face were 11 climbers far<br />

below, struggling to finish the Cesen: clearly<br />

even the four leading Czechs would be<br />

forced to mount their summit bid from a lower<br />

C4.<br />

I went around to discuss summit-day strategy<br />

and distribute our rope. We agreed that<br />

the Korean women‘s team (Oh and two<br />

Sherpas) would leave at 10pm and start fixing,<br />

then the Korean men would take over<br />

to the Bottleneck, we would fix the traverse<br />

and the Russians would finish to the top of<br />

the serac. At 11pm we had both stoves producing<br />

water at speed. Another windstorm<br />

had blown up, but had subsided when we<br />

piled out at midnight. Nobody had yet<br />

moved from C4. Then both Korean teams<br />

shuffled past, hidden behind their oxygen<br />

masks. We followed their tracks in deep<br />

powder, and then on hard-packed snow as<br />

the Shoulder steepened, seeing only pinpricks<br />

of light both above and below in the<br />

silence, pitch darkness and bitter cold.<br />

summit day<br />

The first light of dawn revealed the Korean<br />

woman‘s Sherpas fixing rope three pitches<br />

below the Bottleneck, with the men‘s<br />

team a pitch below them. Suddenly Don<br />

was shouting, and above us a body was sliding.<br />

Nima Sherpa passed us on his back,<br />

feet first, wrestling with his axe to arrest,<br />

but instead slid away out of sight. The sun<br />

rose over Broad Peak and the Gasherbrums,<br />

the spectacular vista a stark counterpoint to<br />

what we had just witnessed. The women‘s<br />

team was paralysed. The men‘s team began<br />

to descend: tears streaked big Kim‘s face<br />

as he passed us, and the other four wore<br />

masks of stone.<br />

Chris moved up to the top anchor, fixed the<br />

rope and pushed on as I belayed. I followed<br />

Chris, gasping at every step, while Don was<br />

our gatekeeper, letting through only climbers<br />

with fixed ropes, essentially just the<br />

oxygen-assisted Russians. At Chris‘ belay<br />

we asked Roman if he could lead. He<br />

cracked his trademark big, gold-toothed<br />

grin, said ``No problem“ and churned off<br />

to the right of the Bottleneck with Chris<br />

in his wake. Now the queue behind us included<br />

the Italians, Portuguese and Iranian,<br />

Oh and her Sherpas, small and middle<br />

Kim ascending again, and one Czech climber<br />

from the Cesen. Roman and Chris fixed<br />

the strand and the mob trooped past me to<br />

wait again.<br />

Don staggered up, feeling ill and thinking<br />

his day was over. I climbed past the queue<br />

and moved in beside Chris, watching the<br />

four Russians prepare to lead the traverse<br />

across 70-degree ice above the Bottleneck.<br />

Roman pulled out another old, blunt mountaineering<br />

axe. ``Roman - use this techical<br />

tool.“ Another big, gold grin: ``No problem“.<br />

He smashed his way across the 15m<br />

of steep ice, placing three screws and an<br />

anchor. Nikolai followed, and did another<br />

pitch into the suspect snowfield. Then Victor<br />

took the front, hacking into deep snow<br />

to find purchase in a hard lower layer as the<br />

queue snaked slowly upwards behind.<br />

When it was finally my turn to clear the<br />

serac edge, Don appeared behind me, still<br />

feeling terrible. I knew he wouldn‘t turn<br />

back now, and dropped in behind him. The<br />

Czech climber came up to us: „I am from<br />

Czech team. We climb Cesen route. Please<br />

look after me going down.“ Libor Uher<br />

was feeling exhausted and exposed, and<br />

was looking for back-up. Visible on the final<br />

snow slope were the Russians and Koreans.<br />

The Italian leader, Daniele Nardi, Chris<br />

and I headed the oxygen-free charge, Garcia,<br />

Faridian, Don and Uher followed, while<br />

two more Italians, Mario Vielmo and Stefano<br />

Zavka, were far behind.<br />

We pulled up onto the summit crest at<br />

4:30pm. Chris filmed Nardi thanking his<br />

sponsors while I went to the true high point<br />

and took photographs of disappointingly<br />

small peaks arrayed far below us. The wind<br />

was still and the sun warm, with only a few<br />

clouds spread around. Chris came over to<br />

me, then Don, and then Uher and Faridian,<br />

for embraces and photographs all round.<br />

Then, as the sun sank lower, it was time<br />

to go. As Chris and I followed the weaker<br />

climbers down into the shadows, we met<br />

Vielmo and Zavka still ascending.<br />

At the fixed line, Chris watched Don while I<br />

stayed at the back. As I waited for my teammates<br />

to clear the serac edge, taking sunset<br />

shots at 8400m, Vielmo and Zavka were<br />

out of sight on the summit. Don started<br />

moving faster, while it was my turn to feel<br />

ill. At the bottom of the fixed ropes, in full<br />

darkness, Chris and Don found Uher lying<br />

in the snow, hypothermic and barely coherent.<br />

They marched him to within 200m<br />

of C4 before having to drag him. By now<br />

the wind was picking up, and I passed the<br />

others to stagger on to C4 and get help for<br />

Uher. Garcia‘s porter started to prepare hot<br />

water, but the two Italians refused to offer<br />

any assistance. The Russians and Koreans<br />

had their hands full looking after themselves,<br />

so we piled Uher into our three-man<br />

tent. When Chris moved in, two lights were<br />

visible, still above the Bottleneck. By this<br />

time Vielmo had told Zavka he was afraid<br />

of frostbite and had moved ahead, carrying<br />

their only radio: the cardinal rule of mountaineering,<br />

never leave the weakest member<br />

at the back, had been broken. Chris<br />

put Uher in his sleeping bag and made do<br />

with two down jackets, but for the next few<br />

hours melted snow. I was weak and spent<br />

the night wrapped around my bottle of hot<br />

fluid. As the winds rose further, Vielmo had<br />

to radio for help in getting back to C4, where<br />

he arrived alone at 1am.<br />

descent<br />

By 7am it was starting to snow. We were<br />

slow and tired, and were just firing up the<br />

stoves when Garcia announced that he was<br />

leaving in 30 minutes with the Koreans and<br />

Russians. As they did so, the storm was growing<br />

to full white-out conditions. In our<br />

tent, I was better, Chris was wrecked, Don<br />

was now our strongest and Uher wasn‘t all<br />

there. The Italians came repeatedly to our<br />

tent: ``We must leave. It is terrible out here.<br />

Nobody could survive in this.“ We kept telling<br />

them to go, as we worked to get ourselves<br />

and Uher ready, but clearly they were<br />

not capable of descending in these conditions,<br />

and needed us to lead.<br />

When Don emerged, he found that one<br />

pair of crampons had been stolen from our<br />

vestibule. As he was digging all around the<br />

tent in a vain search, Nardi finally dropped<br />

the bombshell on us: ``Stefano didn‘t come<br />

back last night“, and yet here they were<br />

hell-bent on getting out. Uppermost on<br />

our minds were the possibility of the storm<br />

worsening, the certainty of deteriorating<br />

avalanche conditions, and the need to help<br />

Uher. With the storm now raging and with<br />

all the stronger climbers already descending,<br />

the best opportunity to look for Zavka<br />

had been lost. However, the Italians‘ near<br />

desperation to leave prevented any rational<br />

discussion on the possibility of a search.<br />

Don set off into the white-out with no crampons,<br />

breaking trail for Nardi, Faridian and<br />

Michele Fait, the fourth Italian. Half an hour<br />

later I did the same, with Chris minding<br />

60 112. <strong>Jahresbericht</strong> des Akademischen <strong>Alpenclub</strong>s Zürich www.aacz.ch 61


Uher and Vielmo coming behind. After a radio<br />

call during one wait for a clearing in the<br />

white-out, Chris told me ``Don may have<br />

broken his ankle“. The inevitable had happened<br />

and he‘d taken a long slide, but was<br />

already heading down the fixed ropes to C2.<br />

Chris decided to stay in C3 with Uher, sending<br />

me on to help Don. When I caught him<br />

at 7100m, we were back in the teeth of the<br />

storm. He wasn‘t making it look as though<br />

help was necessary, abseiling and hopping<br />

painfully but efficiently. On the last section<br />

above C2, a gap in the fixed line stopped him<br />

cold, and I had to climb back up to cut out a<br />

section of old rope to bridge it.<br />

In C2, all three Italians and Faridian had<br />

occupied Garcia‘s three-man tent, making<br />

no efforts to sort out their own, or to consider<br />

the injured climber. Given the dark and<br />

stormy conditions, Don pushed into this<br />

tent as well. I was left to excavate the snow<br />

and garbage from the Italian tent, a process<br />

which took half the night by the time I‘d<br />

prepared enough water. Someone had eaten<br />

the food we‘d left with Garcia, and I was<br />

given Italian left-overs, but Don announced<br />

that he was fine. In fact he‘d only been given<br />

200ml to drink (black tea from Faridian),<br />

which caused a fluid crisis the next day<br />

as the Italians left without lighting a stove.<br />

Vielmo simply took Don‘s sleeping bag,<br />

and Nardi tried to take his down jacket.<br />

At dawn, I was awoken by Nardi‘s departure.<br />

In a shouted exchange with Don over<br />

the roaring wind, I agreed to bring him water.<br />

When Nardi discovered how strong the<br />

wind was, he simply abseiled away, leaving<br />

Don on his own. At end of the rope above<br />

C1, Don had to scream at the Italians until<br />

one of their porters fixed a strand for him to<br />

reach camp. Chris, Uher and I caught him<br />

at the end of the fixed ropes, finally below<br />

the worst of the wind, where were helped<br />

immeasurably by members of Uher‘s team.<br />

They set ropes for Don to abseil into ABC,<br />

where they had brought a stretcher. Chris<br />

stayed here with Don, while I returned to<br />

BC with the Czechs.<br />

Conclusion and hike out<br />

BC saw first some handshakes with the<br />

Americans, then some rib-crushing bearhugs<br />

from the Russians, then more embraces<br />

from the Czechs. In our camp Joel,<br />

Chris II, Didar and Javed were almost overcome<br />

by far more emotion than I had the<br />

energy to muster. The following morning<br />

saw perhaps the triumphal moment of K2<br />

<strong>2007</strong>, when 34 men and one woman from<br />

the Czech, Russian, German (just over from<br />

Broad Peak), American and Pakistani (BC<br />

staff) teams stretchered Don through the<br />

icefall to BC. I slept helplessly through it all.<br />

A Belgian doctor with Garcia‘s team came<br />

to bandage Don‘s ankle. Our attention turned<br />

to getting him a helicopter, but the<br />

weather remained uncooperative.<br />

In the Italian camp, a self-imposed media<br />

embargo included refusal to talk to Zavka‘s<br />

family or the Italian Embassy, both of whom<br />

tried contacting us. Then false statements<br />

were made that they had helped Don, and<br />

that Don‘s evacuation was the reason they<br />

had not waited for Zavka. Next, their nonclimbing<br />

leader began calling his embassy<br />

every hour for a helicopter evacuation.<br />

When we asked the American team to carry<br />

Don down to Broad Peak BC to improve<br />

his evacuation chances, the Italians felt<br />

compelled to walk, despite their claimed injuries,<br />

to Concordia. In the end, the Pakistani<br />

airforce used an evening window in the<br />

clouds, some four days after the return to<br />

K2 BC, to lift all the evacuation cases.<br />

At K2 BC, Chris and I packed our climbing<br />

and electronic gear. On the morning<br />

of our departure, we gave away mountains<br />

of untouched food to the Americans, and<br />

strode off as well as our weakened frames<br />

could manage. From Concordia, and our<br />

final glimpses of K2 and Gasherbrum IV,<br />

we wandered down the Baltoro on another<br />

leaden day, far behind our porters. The day<br />

past Paiyu brought us views of Cathedral,<br />

the Trangos and Uli Biaho on a spectacular<br />

morning, which lapsed into unaccustomed<br />

heat on the long march to Jola. In Askole,<br />

an ATP jeep was waiting to ferry us<br />

to Skardu, where we waited for two days<br />

as our gear arrived. Then we drove down<br />

the Karakoram Highway, through dramatic,<br />

barren mountains to Chilas, then winding<br />

high above the Indus gorge to Besham,<br />

over interminable foothills into the greenery<br />

of Azad Kashmir, and finally onto the<br />

plains and to Islamabad. The debriefing was<br />

uneventful other than the absence of our<br />

LO, a breach which seemed set to earn him<br />

a serious reprimand. The final farewell from<br />

our friends at ATP was phrased in terms of<br />

``when we return next year“, not ``if“.<br />

personal Remarks<br />

K2 is known as „the mountaineer‘s mountain“.<br />

Climbing it was for me a departure<br />

from my usual new routes and exploration.<br />

While using the normal route was not<br />

the intention, teamwork, safety and reaching<br />

a summit are always paramount. It<br />

was a challenge, and to succeed without<br />

oxygen or drugs an achievement. Perhaps<br />

I am more proud that, in an atmosphere of<br />

egotism, selfishness and incompetence, we<br />

were able to help create an attitude among<br />

the K2 climbers of cooperation, mutual assistance<br />

and hard work. Finally, we proved<br />

quite comprehensively the falsehood and<br />

stupidity of the ``8000m myth“ now so prevalent<br />

on the easier high peaks, that at such<br />

heights it is impossible to carry equipment<br />

(ropes, stoves, sleeping bags, even tents),<br />

one cannot perform normal climbing functions<br />

like belaying, and under no circumstances<br />

could one ever rescue another climber.<br />

After K2 I can say with authority that<br />

there are never any excuses for violating the<br />

fundamental rules of mountaineering.<br />

By Bruce Normand<br />

www.sharedsummits.com<br />

Bruce Normand, Don Bowie and Chris Warner on th summit of K2 (8611m)<br />

62 112. <strong>Jahresbericht</strong> des Akademischen <strong>Alpenclub</strong>s Zürich www.aacz.ch 63


Quarterdeck-Pass: S-Wand des Mt. Aspiring<br />

Mt. Aspiring, Matterhorn des Südens<br />

Nach unseren Abenteuern in Tibet und der<br />

Reise durch das winterlich kalte China, freuten<br />

sich Oliver und ich auf die vermeintlich<br />

warme Südhalbkugel und die Berge Neuseelands.<br />

Leider erwischten wir einen der regenreichsten<br />

und kältesten Sommer der letzten<br />

zwanzig Jahre. Da zudem eine verlässliche<br />

Wettervorhersage für diese kleinen Inseln inmitten<br />

des Pazifiks ohnehin ein Ding der Unmöglichkeit<br />

ist, mussten wir unsere Bergsteigerpläne<br />

leider recht stark zusammenstutzen.<br />

In einer der wenigen niederschlagsfreien Perioden<br />

machten wir uns also auf den Weg nach<br />

Wanaka. Unser Ziel hier war Mt. Aspiring im<br />

nahe gelegenen Nationalpark. Mit seinen<br />

3028m ist er der höchste Gipfel südlich vom<br />

Mt. Cook. Von den Maori verehrt, wird er Tititea,<br />

der Glänzende, und seiner Form wegen<br />

auch das Matterhorn des Südens genannt.<br />

Etwas abgelegen und von drei weitläufigen<br />

Gletschern umgeben, bietet er ein lohnendes<br />

Ziel.<br />

Obwohl man über Neuseeland sagt, es sei die<br />

Schweiz der Südhalbkugel, besteht doch ein<br />

wesentlicher Unterschied. Die Bergwelt der<br />

grünen Insel ist nicht annähernd so gut erschlossen,<br />

wie wir das aus unserer Heimat gewohnt<br />

sind. Schnee und Eis sind hier bereits<br />

in tiefen Lagen zu finden und manche Gletscher<br />

fliessen sogar bis auf Meereshöhe hinab.<br />

Dabei suchen sie ihren Weg durch dichte<br />

Regenwälder. Daher ist auch der Zugang zum<br />

Fuss eines Berges meist mit einem sehr langem<br />

Fussmarsch durch unwegsames Gelände<br />

verbunden. Was bei uns als Wochenendtour<br />

zu meistern wäre, dafür muss man in Neuseeland<br />

oft drei bis vier Tage rechnen. Teilweise<br />

besteht allerdings die Möglichkeit, sich in ein<br />

Gebiet einfliegen zu lassen. Dafür benötigen<br />

die Piloten jedoch stabiles Wetter, gute Windverhältnisse<br />

und eine rechte Stange Geld vom<br />

Fluggast. Eine weitere und recht unangenehme<br />

Besonderheit ist die extrem intensive Sonneneinstrahlung,<br />

welche den Schnee zu ungewohnt<br />

frühen Tageszeiten erweichen lässt.<br />

Durch die hohe UV-Belastung drohte nicht<br />

nur rasch auftretender Sonnenbrand.<br />

Bald hatten wir also spärliche Information<br />

zu den aktuellen Verhältnissen, das benötigte<br />

Material und unseren Plan zusammen:<br />

Zwei Tage mit ganzer Bergsteiger- und Campingausrüstung<br />

hoch zum Gletscher, ein bis<br />

zwei Tage bergsteigen und dann wieder in einem<br />

Tag zurück zum Auto. Ich war nicht sehr<br />

glücklich darüber, so viel schleppen zu müssen,<br />

denn schliesslich gab es ja zwei Hütten<br />

am Fuss des Berges. Da man jedoch in neuseeländischen<br />

'backcountry huts' weder reservieren<br />

noch die Anzahl der freien Plätze<br />

erfahren kann, blieb uns nichts anderes übrig<br />

als Zelt, Schlafsack und Kocher mitzunehmen.<br />

Auf die holperige Fahrt ans Ende der Strasse<br />

im Matukituki Valley folgte zunächst der langwierige<br />

Fussmarsch in flachem Gelände durch<br />

hohe Wiesen und viel Wald. Nach einer Flussdurchquerung,<br />

wobei uns das Wasser nur bis<br />

über die Knie reichte, führte ein langer und<br />

sehr steiler Weg durch dichten Regenwald auf<br />

den Rücken der French Ridge. So standen wir<br />

nach etwa zehn Stunden Geschleppe, begleitet<br />

von stechenden Mücken und brennendem<br />

UV, vor der gleichnamigen Hütte auf 1465m.<br />

Hier am Fuss des Gletschers waren wir dann<br />

froh um einen freien Schlafplatz in der Hütte,<br />

so dass wir uns nicht mehr um das Aufstellen<br />

unseres Zelts kümmern mussten! Die<br />

spärlich ausgestattete Unterkunft erinnerte<br />

uns allerdings eher an eine Biwakschachtel<br />

als an eine Hütte: Ausser ein paar Matratzen<br />

und einem Dach über dem Kopf wurde<br />

nicht viel geboten. Jeder kochte auf seinem eigenen<br />

Kocher, brachte seinen eigenen Schlafsack<br />

und genügend warme Kleidung mit, da<br />

weder kuschelige Wolldecken noch ein Ofen<br />

64 112. <strong>Jahresbericht</strong> des Akademischen <strong>Alpenclub</strong>s Zürich ungewohnter Hüttenzustieg<br />

durch 900 Höhenmeter Regenwald


zum Heizen vorhanden waren. Die einheimischen<br />

Bergsteiger begrüssten uns freundlich<br />

und erkannten uns auch sogleich als Ausländer.<br />

Denn nur diese seinen jeweils mit langen<br />

Hosen und schweren Schuhen unterhalb<br />

der Hütten unterwegs. Da ein Kiwi nämlich<br />

niemals seine Schuhe oder Hosen für Flussdurchquerungen<br />

auszieht, ist er immer mit<br />

Shorts und in leichten Wander- oder Turnschuhen<br />

anzutreffen. Dies schont die Füsse,<br />

lässt die Kleidung trocken und spart viel Zeit,<br />

da solche Durchquerungen mangels Brücken<br />

recht häufig sind.<br />

Am nächsten Morgen brachen wir früh auf<br />

und marschierten über einen kleinen Gletscher<br />

zum Quarterdeck-Pass, welcher uns<br />

endlich erste Blicke in die S-Wand des Mt.<br />

Aspiring erlaubte. Auf der anderen Seite des<br />

Passes eilten wir den Bonar-Gletscher hinunter,<br />

um noch vor der gleissenden Mittagssonne<br />

am Fuss der W-Wand unser Lager<br />

aufzuschlagen. Im Zelt bratend blieb uns<br />

nun genug Zeit, die morgige Route zu studieren.<br />

Der geplante Aufstieg über den SW-Grat<br />

führt in einer direkten Schnee-und Eislinie<br />

durch ein kurzes, 55 bis 70 Grad steiles Couloir<br />

zur weissen Gipfelkuppe.<br />

Nach einer unangenehm warmen Nacht genossen<br />

wir während des Aufstiegs für einmal<br />

den frühmorgendlich kalten Wind. Dank guter<br />

Schnee- und Eisverhältnisse kamen wir<br />

rasch voran, sodass wir auch in der Schlüsselstelle<br />

nicht in Zeitnot waren, als wir uns hier<br />

mit den Eisgeräten gegenseitig etwas aushelfen<br />

mussten. Um Gewicht zu sparen hatten<br />

wir nämlich nur drei solche mitgebracht.<br />

Nach etwa acht Stunden freuten wir uns dann<br />

über die gelungene Besteigung, auch wenn<br />

die Aussicht vom Gipfel wegen den aufsteigenden<br />

Wolken leider nicht überwältigend<br />

war. Den Abstieg wählten wir über den leichteren<br />

aber längeren NW-Grat. Der Schnee<br />

war hier bereits stark aufgeweicht, sodass<br />

beim Bergschrund schon bald Schneerutsche<br />

und Steinschlag drohten. Leider stiegen auch<br />

die Wolken und so mussten wir unseren Weg<br />

durchs Spaltenlabyrinth zurück zum Lager<br />

bei schlechter Sicht suchen. Trotz des Nebels<br />

heizte die UV-Strahlung weiter kräftig ein. Im<br />

Zelt liessen wir uns weiter rösten und entschieden,<br />

erst am nächsten Tag abzusteigen.<br />

Wir hatten keine Lust mehr, durch den aufgeweichten<br />

nassen Schnee mit allem Gepäck<br />

den Gletscher zum Quarterdeck-Pass hinauf<br />

und auf der anderen Seite wieder hinunter zu<br />

laufen. Der Entschluss, den Abstieg auf den<br />

nächsten Tag zu verschieben, entpuppte sich<br />

jedoch als Fehler: Schon in der Nacht begann<br />

es zu regnen und stürmen, sodass wir genug<br />

Zeit hatten, uns auf den kommenden Abstieg<br />

zu freuen.<br />

Morgens um vier Uhr genossen wir unser<br />

Frühstück, um anschliessend in strömendem<br />

Regen alles zusammenzupacken und aufzubrechen.<br />

Von oben nass, von unten nass,<br />

mit der Zeit auch von innen nass, und immer<br />

nässer ging es den ganzen Weg zurück:<br />

Den sumpfigen Gletscher hoch zum Pass, den<br />

matschigen Gletscher hinunter, in stürmischem,<br />

offenen Gelände an der French Ridge<br />

Hut vorbei, die nun glitschige, steile und bewaldete<br />

Rippe hinab, über ausgedehnte nasse<br />

Wiesen, durch dichte Wälder und mittlerweile<br />

stark angestiegene Flüsse zurück zum<br />

Parkplatz. Spätestens nach der zweiten Flussdurchquerung<br />

verstanden wir, weshalb die<br />

Kiwis niemals mit Schalenschuhen unterhalb<br />

der Hütten unterwegs sind. Nach anstrengenden<br />

zehn Stunden begleitet von entkräftendem<br />

UV, waren wir froh um einen Platz im<br />

trockenen Auto! Das erstaunlichste war, dass<br />

trotz des starken Regens und unseres Wetterschutzes<br />

die Mücken einen Weg fanden, sich<br />

an uns zu nähren.<br />

Am nächsten Tag breiteten wir im sonnigen<br />

Wanaka alles zum Trocknen aus, die Schuhe<br />

jedoch blieben noch eine Woche lang nass!<br />

Wenigstens waren unsere GoreTex-Jacken<br />

vom Motorradtrip in Tibet wieder entstaubt<br />

worden.<br />

Von: Monika Hronsky<br />

Wochenende im Windgällengebiet,<br />

1./2. September <strong>2007</strong><br />

Auf dem Weg zum Gotthard, bei der Ausfahrt<br />

aus dem Seelisbergtunnel, kann man<br />

die Silhouetten des Windgällengebiets gut<br />

erkennen; bei Touren im Brunnital bekommt<br />

man bereits einen etwas konkreteren Eindruck<br />

der steilen Wände und der zackigen<br />

Grate. So wurden wir neugierig auf das Gebiet.<br />

Meine ersten Kletterversuche habe ich<br />

am Schwarz Stöckli unternommen, mit meinem<br />

Vater und der Familie Giger im Rahmen<br />

eines Stiftungsfests des AACZs. So lag es<br />

denn auf der Hand, ein Wochenende in diesem<br />

Gebiet zu verbringen, abseits des alpinen<br />

Rummels.<br />

Mit dem ersten Bähnli ging es von Bristen<br />

nach Golzern, dann weiter zur Windgällenhütte.<br />

Die Wiesen und die Luft waren noch<br />

feucht von den letzten Niederschlägen, auch<br />

hatte sich die Wolkendecke noch nicht vollständig<br />

gelichtet. Nach einem zweiten Frühstück<br />

in der Hütte klarte die Szenerie langsam<br />

auf, und so zogen wir östlich vom Schwarz<br />

Berg vorbei zum Stäfelfirn. Mit Pickel und<br />

Steigeisen ging es weiter zum Grateinschnitt<br />

östlich des Hölenstocks. Den Bergschrund<br />

passierten wir ohne Schwierigkeiten und<br />

standen bald auf dem Grat. Ein spektakulärer<br />

Tiefblick ins Brunnital belohnte uns für die<br />

ersten Strapazen. Über einige leichte Kletterstellen<br />

(II) erreichten wir den Einschnitt vor<br />

dem Aufschwung zum Gwasmet. Diesen<br />

umgingen wir durch die Nordwand (II), wobei<br />

der brüchige Fels dort es ratsam erscheinen<br />

liess, schnell wieder die Gratschneide<br />

zu erklettern. Der Gwasmet präsentiert sich<br />

als unscheinbare Graterhebung, und so gingen<br />

wir unschwer weiter in Richtung Pucher,<br />

den wir schon die ganze Zeit als scharfe Nadel<br />

sehen konnten, und dessen Schwierigkeiten<br />

wir uns nun widmen wollten. Einen<br />

ersten ausgeprägten Aufschwung umgingen<br />

wir links durch die Nordwand und gelangten<br />

über einen abdrängenden Kamin (III)<br />

wieder auf den Grat. Über ein Schuttband<br />

erreichten wir die Südseite des Grates. Anstatt<br />

wie im SAC-Clubführer beschrieben,<br />

stiegen wir nicht ab, um die folgende Platte<br />

zu queren, sondern stiegen auf und querten<br />

die Platte, bevor sie sich senkrecht aufstellt<br />

(III, Haken). Einer Rissverschneidung und<br />

einem kurzen Band folgend gelangten wir<br />

zum linken Kamin des Gipfelaufbaus. Diesem<br />

folgend erreichten wir den Gipfel des<br />

Puchers (IV, Schlingen). Im Steinmann fanden<br />

wir das Gipfelbuch, das uns über die Exklusivität<br />

unseres Besuches aufklärte: In den<br />

letzten 10 Jahren fanden gerade 3 Besteigungen<br />

statt, und wenige Dutzend Seiten zurück<br />

konnte man noch den Eintrag der Erstbegeher<br />

aus dem Jahr 1906 finden. Eine längere<br />

Gipfelrast gab es nicht, stand uns doch<br />

noch der Abstieg bevor, von dem wir nicht<br />

genau wussten, wie er sich präsentiert, denn<br />

im Clubführer sind die Routen nur im Sinne<br />

des Aufstiegs beschrieben. Zum Glück liess<br />

sich der erste Abseilstand auf dem Grat einfach<br />

finden. Auch die folgenden Sicherungsstellen<br />

mussten wir nicht suchen. Die Route<br />

folgt einer deutlichen diagonalen Rampe, die<br />

von Absätzen unterbrochen wird. Die Brüchigkeit<br />

des Felses verlangte grösste Vorsicht,<br />

doch nicht nur deswegen zeigte sich der Abstieg<br />

von seiner bissigen Seite. Auch die steile<br />

Geröllhalde unterhalb des Firnbändchens<br />

setzte Mann und Material in höchstem Masse<br />

zu. Froh waren wir, als wir die Hütte gerade<br />

rechtzeitig zum Znacht erreichten.<br />

Wir waren mit dem Tag sehr zufrieden. Insbesondere<br />

an der Wildheit und der Einsamkeit<br />

des Gebiets hatten wir Gefallen<br />

gefunden.<br />

Für den nächsten Tag hatten wir die Gros-<br />

66 112. <strong>Jahresbericht</strong> des Akademischen <strong>Alpenclub</strong>s Zürich www.aacz.ch 67


se Windgälle ins Auge gefasst. Die Normalroute<br />

wollten wir im Abstieg nehmen<br />

– und so stellte sich die Frage, welcher<br />

Grat für den Aufstieg am besten auf uns<br />

zugeschnitten sei. Nach erneutem, genauem<br />

Routenstudium und Rückfragen beim<br />

Hüttenwart war die Wahl getroffen: nicht<br />

wie ursprünglich vorgesehen den W-Grat,<br />

sondern den NE-Grat wollten wir versuchen.<br />

Beim W-Grat schien uns der Zustieg<br />

trotz der Tipps des Hüttenwarts nicht ganz<br />

trivial, und auch die Bewertung liess uns<br />

skeptisch werden. Forderte doch schon<br />

der III+ am Pucher solides Kletterkönnen,<br />

so schien uns eine deutlich längere Tour<br />

mit höherem Schwierigkeitsgrad (IV+),<br />

bei nicht ganz perfektem Wetter und den<br />

bereits kürzeren Herbsttagen nicht angezeigt.<br />

Dass am NE-Grat in den letzten 10<br />

Jahren vermutlich keine Besteigung stattgefunden<br />

hatte, beunruhigte uns nicht,<br />

schliesslich war die tolle Gwasmet-Pucher-Überschreitung<br />

auch keine stauanfällige<br />

Plaisir-Tour.<br />

Am nächsten Tag ging es also los, über<br />

den Stäfelfirn zogen wir SW von Hölenund<br />

Stäfelstock vorbei. SE des Stäfelpasses<br />

verliessen wir den Gletscher und arbeiteten<br />

uns über abschüssige, teilweise schuttbeladene<br />

Platten zu einem Kamin vor.<br />

Den Kamin und die anschliessende Platte<br />

erkletterten wir bereits mit mehr Mühe<br />

als erwartet (Bild Seite 11), die Bewertung<br />

„wenig schwierig“ dürfte wohl von<br />

Reinhold Messner in dessen besten Jahren<br />

vergeben worden sein. Über ein stellenweise<br />

unterbrochenes Band erreichten<br />

wir schliesslich den Pass, den eigentlichen<br />

Ausgangspunkt des NE-Grats.<br />

Den ersten Aufschwung umgingen wir<br />

gemäss Routenbeschrieb durch die Nordwand.<br />

Dass mit dem eisgefüllten Couloir<br />

nicht gleich das eisgefüllte Couloir nach<br />

10 Metern gemeint war, sondern die fast<br />

eisfreie, eindrückliche Schlucht gute 100<br />

Meter weiter, merkten wir erst, als Peter<br />

bereits auf dem Grat stand und feststellte,<br />

dass dies nicht die beschriebene Route<br />

sein kann. Nach einem unangenehmen<br />

Rückzug im brüchigen Gelände und einer<br />

Traverse von zwei Seillängen erreichten<br />

wir dann wieder die Route. In einem System<br />

von verschiedenen Couloirs wählten<br />

wir das ganz rechts und erreichten einen<br />

Sporn (III). Dass wir einen Haken passierten,<br />

zeigte uns, dass wir auf dem richtigen<br />

Weg waren. Dass die Steine nur so prasselten,<br />

gefiel uns jedoch gar nicht. Sogar<br />

neugierig herbeigeflogene Vögel lösten<br />

beim Landen Steinschlag aus. Doch waren<br />

wir der Meinung, dass der Fels besser<br />

werden müsse, da weiter oben ja die<br />

im Führer beschriebenen Kletterstellen zu<br />

erwarten waren. Weiter ging es rechts haltend<br />

durch ein Couloir, das sich oben in<br />

einen überhängenden, brüchigen Kamin<br />

verjüngte (IV). Bereits etwas angeschlagen,<br />

da dem nachsteigenden Schreiberling<br />

ein buchgrosser Stein auf den Helm<br />

knallte, erreichten wir von einer schuttbeladenen<br />

Schulter nach einer Querung und<br />

einer leicht abdrängenden Verschneidung<br />

(III+) den Grat.<br />

Den nächsten Aufschwung umgingen wir<br />

erneut in Richtung N: Nach 10 Metern kamen<br />

wir unter einen Kamin, in dem ein<br />

Klemmblock steckt. Diesen erkletterten<br />

wir (III+). Der sich rechts (W) aufrichtende<br />

Sporn (10 m) entsprach zwar der Beschreibung<br />

im Führer; unter der Beschreibung<br />

„feine Kletterei“ versteckte sich jedoch extrem<br />

feinsplittriger Fels, der keine Sicherungsmöglichkeiten<br />

bot und der eine geschätzte<br />

Schwierigkeit von ca. VI oder mehr<br />

(gemäss Führer –IV) aufwies. Da wir weder<br />

Bohrhaken noch Kletterfinken mitgenommen<br />

hatten, konnten wir diese Stelle<br />

nicht meistern. Ein Rückzug über die Aufstiegsroute<br />

kam wegen der Brüchigkeit des<br />

Felsen und fehlender Sicherungsmöglich-<br />

keiten nicht in Frage. Eine Umgehung des<br />

Aufschwungs durch die Nordwand liess<br />

sich nach einem ersten Erkundungsgang<br />

nicht bewerkstelligen. Ein Rückzug in die<br />

E-Flanke wurde zwar versucht; nachdem<br />

jedoch der Schutt auf darunterliegenden<br />

Platten flächendeckend in Bewegung geriet,<br />

wurde dieser Versuch abgebrochen –<br />

auch aufgrund des bereits etwas fragilen<br />

Nervenkostüms des Schreibenden. Auch<br />

nach weiteren Beratungen sahen wir keine<br />

Möglichkeiten, uns aus dieser Lage zu befreien,<br />

ohne Kopf und Kragen zu riskieren<br />

und beschlossen deshalb, professionelle<br />

Hilfe in Anspruch zu nehmen. Glücklicherweise<br />

hatten wir Natel-Empfang, und<br />

so boten wir die Rega auf. Nach einigem<br />

Warten und zahlreichen aufmunternden<br />

Rückrufen von der Zentrale erschien dann<br />

der Helikopter. Er landete mit zwei Rädern<br />

auf dem Grat, lud uns ein und flog uns zurück<br />

in Richtung Hütte – dies auf unseren<br />

Wunsch hin, hatten wir doch noch Material<br />

zurückgelassen und die Übernachtung<br />

nicht bezahlt. Dass man uns aufgrund des<br />

Nebels zuerst etwas unterhalb der Hütte<br />

absetzen wollte, kam uns ganz recht.<br />

Schliesslich war es dann aber doch möglich,<br />

unter der Nebeldecke durchzufliegen,<br />

und so wurden wir unter neugierigen<br />

Blicken direkt neben der Hütte abgesetzt.<br />

Kein erhebender Moment.<br />

Was ist passiert? Wie kam es dazu? Wie<br />

hätte man es vermeiden können? Hätten<br />

wir früher umkehren müssen? Mussten<br />

wir mit unüberwindbaren Schwierigkeiten<br />

rechnen? Hätten wir gewarnt sein müssen,<br />

weil die Tour schon seit Jahrzehnten<br />

nicht mehr begangen wurde? Fragen, die<br />

wir zuerst mit dem Hüttenwart, dann noch<br />

länger unter uns diskutierten.<br />

Beim Abschied wurden wir dann vom<br />

Hüttenwart ermuntert, doch nächstes Jahr<br />

trotzdem wieder zu kommen. Wir müssten<br />

dann an den W-Grat gehen; dort sei<br />

er schon gewesen, die Tour sei schön, und<br />

es würden Bohrhaken stecken. Wir werden<br />

sehen – aber bestimmt waren wir nicht das<br />

letzte Mal in diesem Gebiet unterwegs.<br />

Von Christian Wetter<br />

68 112. <strong>Jahresbericht</strong> des Akademischen <strong>Alpenclub</strong>s Zürich<br />

Grat mit Gwasmet und Pucher


RoutenKorrektur Urner Alpen Ost<br />

SAC Clubführer Urner Alpen Ost, Toni<br />

Fullin, Auflage v. 1992<br />

395 Pucher W-Grat (ZS+)<br />

Sehr lohnende Tour in meist solidem Gestein.<br />

(…) Vor dem letzten Gratkopf vor dem<br />

Gipfel erreicht man über ein kurzes Schuttband<br />

eine nach S vorspringende Schulter.<br />

Von dieser wenige Meter absteigen und<br />

westlich von der Pucherplatte aufsteigen<br />

(15 m, 1 H), bis diese an der höchstmöglichen<br />

Stelle nach E gequert wird, unterhalb<br />

des senkrechten Aufschwungs (10 m, III).<br />

Anschliessend einer Rissverschneidung<br />

folgend zum senkrechten Aufschwung des<br />

Gipfelaufbaus (10 m, Haken). Von dort 10<br />

m nach E queren (III, Haken), bis die Basis<br />

des Kamins erreicht wird (Schlingen).<br />

Im Kamin bis in die Scharte (15 m, Haken,<br />

Schlingen, IV), dann wenige m nach W auf<br />

den Gipfel.<br />

Als Abstieg empfiehlt sich die Normalroute<br />

durch die Südwand (399). Abseilstellen<br />

sind vorhanden (Haken).<br />

381 Stäfelpass, von Süden (ZS-)<br />

Der Zustieg zum Pass erfolgt, indem man<br />

den Gletscher südlich des Stäfelstocks<br />

verlässt und nach W zum Pass zieht: Vom<br />

Gletscher über eine abschüssige Rampe<br />

etwas nach links queren (20 m), dann nach<br />

rechts haltend einige Aufschwünge (II) erklimmen<br />

und anschliessend erneut ca. 50<br />

m nach links queren, zu einem vom Fels<br />

losgelösten Block. Den Kamin erklimmen<br />

(7 m, Schlinge, III) und danach über eine<br />

feingriffige Platte (IV) nach links halten,<br />

bis man ein Band erreicht (30 m), das mit<br />

einigen Unterbrüchen nach links zum Stäfelpass<br />

zieht. Dem Band folgend in leichter<br />

Kletterei (II) zum Pass.<br />

369 Windgällen NE-Grat<br />

Sehr wilde Fahrt in extrem brüchigem Fels.<br />

Sehr starker Steinschlag. Kaum Sicherungsmöglichkeiten.<br />

Von der Begehung<br />

wird abgeraten.<br />

Vom Stäfelpass zum ersten Aufschwung.<br />

Diesen in der Nordwand umgehen: ca. 150<br />

m einem leicht ansteigenden Band folgen,<br />

bis man in einem sehr deutlich ausgeprägten<br />

Kessel zwei Couloirs erreicht, die sich<br />

zum zweiten Aufschwung hochziehen. Im<br />

rechten Couloir in äusserst brüchigem Gestein<br />

bis zu einem Sporn (50 m, 1 H, III).<br />

Von dort weiter hoch im rechten Couloir,<br />

bis dieses in einem überhängenden Kamin<br />

ausläuft. Über den Kamin (IV-) auf<br />

eine schuttbeladene Schulter (50 m). Von<br />

dort direkt auf den Grat zuhaltend zu einer<br />

kurzen Verschneidung in kompaktem<br />

Fels, die leicht abdrängend (III+) auf den<br />

Grat führt (30 m).<br />

Den nächsten Aufschwung umgingen wir<br />

erneut in Richtung N: Nach 10 m kamen<br />

wir unter ein Kamin, in dem ein Klemmblock<br />

steckt. Diesen erkletterten wir (III+).<br />

Der sich rechts (W) aufrichtende Sporn (10<br />

m) entsprach zwar der Beschreibung im<br />

Führer. Aufgrund der beträchtlichen (geschätzten)<br />

Schwierigkeit (VI oder mehr,<br />

gemäss Führer -IV), des extrem feinsplittrigen<br />

Felses und der fehlenden Sicherungsmöglichkeiten<br />

wurde die Tour hier<br />

abgebrochen.<br />

Peter Köttgen, Birsfelden (DAV Konstanz)<br />

Christian Wetter, Basel (CAS Chaussy)<br />

1./2. Sept. <strong>2007</strong><br />

Hüttenjahre 2006 und <strong>2007</strong><br />

auf den Mischabelhütten<br />

Im folgenden Beitrag möchte ich als Hüttenchef<br />

einige Aspekte des Hüttenbetriebes<br />

und Probleme der Hüttenjahre<br />

2006/<strong>2007</strong> aufzeigen.<br />

Hüttenbetrieb<br />

Die Statistik der letzten Jahre zeigt, dass<br />

sich die Anzahl der Hüttenbesuche bei<br />

ungefähr 3000 einpendelt. Eine jährliche<br />

Zunahme zeigt sich bei den gratis übernachtenden<br />

Bergführern (ca. 8% der Übernachtungen).<br />

Hier ist die Frage zu diskutieren,<br />

ob der Club weiterhin auf diese<br />

Einnahmen verzichten will.<br />

Souverän betreibt das Hüttenwart-Ehepaar<br />

Mary und Peter Lomatter die Mischabelhütten.<br />

Auch in den vergangenen zwei<br />

Jahren wurde keine einzige Reklamation<br />

vorgebracht. Herzlichen Dank den Hüttenwarten<br />

für den harten und unermüdlichen<br />

Einsatz.<br />

Gratulieren kann der Club zu den runden<br />

Geburtstagen von Mary und Peter und zum<br />

85igsten unserer „Alt“-Hüttenwartin Anna.<br />

Hüttenweg<br />

Auch heute noch wird der neue Hüttenweg<br />

im Club kontrovers diskutiert. Dass<br />

die Massnahme die Richtige war zeigt die<br />

Tatsache, dass seit dem Bestehen des neuen<br />

Hüttenweges keine Personen mehr infolge<br />

Steinschlages verunfallten. Anlässlich<br />

des Aufstieges zu meinem Hüttenbesuch<br />

im Jahr 2006 wurde ich selber Zeuge eines<br />

gewaltigen Steinschlages, welcher auf<br />

den alten Hüttenweg niederging. Personen<br />

hätten keine Überlebenschance gehabt.<br />

Wassersituation<br />

Zunehmend Probleme bereitet die Wasserversorgung<br />

der Hütten. So konnten<br />

die WC mit Wasserspülung im vergangen<br />

Hüttenjahr <strong>2007</strong> nur an wenigen Tagen<br />

benutzt werden. Die Wasserreserve reichte<br />

gerade noch für die Versorgung der Küche<br />

bis Saisonende aus.<br />

Durch den starken Abschmelzprozess des<br />

Gletschers sind die Wasser führenden Rinnen<br />

versiegt. In aufwändiger Grabarbeit<br />

auf dem Gletscher müssen kleine Wasservorkommen<br />

erschlossen werden.<br />

Der Rückszug der Permafrostgrenze hat<br />

ebenfalls zur Folge, dass der Riss im Fundament<br />

der alten Hütte, welcher 1992 saniert<br />

wurde, wieder entstanden ist und<br />

von Jahr zu Jahr grösser wird.<br />

Aus diesen Gründen werden folgende Planungsarbeiten<br />

in die Wege geleitet:<br />

Umstellung der WC mit Wasserspülung<br />

auf Trocken-WC<br />

Untersuchung der Permafrost-Situation<br />

im Bereiche des Fundamentes bei<br />

der alten Hütte<br />

Vergrösserung der Wasser-Vorratstanks<br />

Die notwendigen Kredite werden so bald<br />

als möglich beantragt, damit die Arbeiten<br />

spätestens zu Beginn der Hüttensaison<br />

2009 durchgeführt werden können.<br />

Sturmschaden an der alten Hütte<br />

Im Winter 2004/2005 wurde das Dach der<br />

alten Hütte beschädigt. Eine Bahn der<br />

Blecheindeckung wurde weggerissen. In<br />

der Folge wurde entschieden, das gesamte<br />

Dach neu einzudecken und den Kamin zu<br />

sanieren, damit er den feuerpolizeilichen<br />

Vorgaben entspricht. Die Arbeiten wurden<br />

im Jahr <strong>2007</strong> ausgeführt.<br />

Von Franz Häfliger, Hüttenchef<br />

70 112. <strong>Jahresbericht</strong> des Akademischen <strong>Alpenclub</strong>s Zürich www.aacz.ch 71


Vereinigung der Akademischen<br />

<strong>Alpenclub</strong>s der Schweiz (VAACS)<br />

<strong>2007</strong> übergab der AAC Zürich das Präsidium<br />

des Vereins der Akademischen <strong>Alpenclub</strong>s<br />

der Schweiz turnusgemäss an den<br />

CAA Genève. Der Verein der Akademischen<br />

<strong>Alpenclub</strong>s der Schweiz verfolgt gemäss<br />

seiner Statuten das Ziel, die Zusammenarbeit<br />

der Akademischen <strong>Alpenclub</strong>s<br />

in der Schweiz zu fördern. Gleichzeitig<br />

dient er als gemeinsames Sprachrohr gegenüber<br />

dem Schweizerischen <strong>Alpenclub</strong><br />

und dem Internationalen Verein der Alpinisten<br />

Verbände (UIAA). Diese Kontakte<br />

dienen neben dem Gedanken- und Meinungsaustausch<br />

im speziellen auch der<br />

Regelung des Gegenrechts der Nutzung<br />

der Clubhütten.<br />

Am 22. April 1978 hatten die 6 Gründervereine<br />

(Deutscher Alpenverein, Oesterreichischer<br />

Alpenverein, Club Alpin Francais,<br />

Federacion Espanola de Montanismo,<br />

Club Alpino Italiano und der Schweizerische<br />

<strong>Alpenclub</strong> (SAC)) ein erstes Gegenrechtsabkommen<br />

zur Nutzung von<br />

Schutzhütten vereinbart.<br />

Ab dem 1. Januar 1983 trat ein Zusatzabkommen<br />

des UIAA (Union Internationale<br />

des Associations d'Alpinisme) in Kraft, das<br />

die bestehenden bilateralen Abkommen in<br />

eine multilaterale Regelung über das Gegenrecht<br />

überführte. Dieses Abkommen<br />

bildete die Basis um weiteren Mitgliedern<br />

des UIAA den Beitritt zum Gegenrechtsabkommen<br />

zu ermöglichen. Gleichzeitig<br />

wurden eine einheitliche, gebührenplichtige<br />

Gegenrechtsmarke eingeführt. Im Gegenzug<br />

wurde über ein Hüttenfond sichergestellt,<br />

dass Vereine die Hütten über 1'500<br />

Meter über Meer unterhalten und dem Gegenrechtsabkommen<br />

beitreten auch für das<br />

Gewähren des Gegenrechts entschädigt<br />

wurden. Dabei wurden die Höhenlage der<br />

Hütten sowie die Anzahl Schlafplätze als<br />

wesentliche Verteilerschlüssel festgelegt.<br />

Gemäss diesem Gegenrechtsabkommen<br />

ist jeweils nur ein Verein pro Land autorisiert<br />

die Gegenrechtsmarken zu vertreiben<br />

und gegenüber dem Büro der UIAA<br />

die Entschädigung aus dem Gegenrechtsfond<br />

der UIAA geltend zu machen. So<br />

gründeten die Akademischen <strong>Alpenclub</strong>s<br />

der Schweiz am 28. April 1983 den VAACS<br />

und der VAACS schloss später mit dem<br />

SAC ein bilaterales Abkommen, gemäss<br />

dem der SAC die Abrechnung der Gegenrechtsmarken<br />

und Hüttenbeiträge übernahm<br />

und die Interessen des VAACS im<br />

UIAA vertreten würde.<br />

2008 wird der VAACS sein 25-jähriges Bestehen<br />

feiern können. Trotz dieses langen<br />

Zeitraums hat sich jedoch noch keine sehr<br />

enge Zusammenarbeit zwischen den Akademischen<br />

<strong>Alpenclub</strong>s der Schweiz ergeben.<br />

Zwar werden Gedanken und ein Teil<br />

der <strong>Jahresbericht</strong>e ausgetauscht und gelegentlich<br />

wurden auch strittige Fragen, wie<br />

zum Beispiel die Aufnahme von Nicht-<br />

Akademikern, besprochen. Mehrheitlich<br />

diente die Plattform des VAACS jedoch<br />

der Abwicklung der Gegenrechtsabkommen<br />

und einem losen Kontakt der jedem<br />

AAC ermöglichte unabhängig und eigenständig<br />

zu bleiben.<br />

Von Michael Altdorfer<br />

Tourenverzeichnis 2005/2006–<strong>2007</strong><br />

Sandy Briggs<br />

Sommer 2005: Mai-Juni: Sechs Woche Ski/Schlitten Expedition an Ellesmere und Coburg Insuls, Nunavut Kanada<br />

Winter 2005/2006: Mt Abel, Mt Hapush (Vancouver Insul, BC, Kanada)<br />

Sommer 2006: Rugged Mt, Big Den Mt, Mt Golden Hinde (Vancouver Insul, BC, Kanada), South Twin Sister, West Grat (WA,<br />

USA), Paleo Pk (Bulkley Kette, NW BC, Kanada)<br />

Winter 2006/<strong>2007</strong>: Mt Jutland, Mt Arrowsmith, Mt Abel, Mt Roberts, the Needle (Vancouver Insul, BC, Kanada)<br />

Sommer <strong>2007</strong>: Mai-Juni: Sechs Woche Ski/Schlitten Expedition von Clyde River an Pond Inlet, Baffin Insul, Nunavut<br />

Kanada, West Coast Trail, Mt Jutland (Vancouver Insul, BC, Kanada), Sky Pilot Mt (Coast Mts, BC Kanada)<br />

Sam Broderick<br />

Winter 2006: Skitouren: Zindelspitz, Sunnenhörnli<br />

Winter <strong>2007</strong>: Skitouren: Mutteristock, Klein Kärpf, Pigna Val Piana<br />

Roman Boutellier<br />

Winter 2005/2006: Nob, Seta, Seehorn, Bödele, Fähnerenspitz, Selun, Hohe Matona, Margelchopf, Gulmen, Häderenberg,<br />

Piz Fondei, Zenjiflue, Zenji, Dreimarchenspitz, Chumme, Mattlishorn, Stockberg, Löffelspitz, Rotspitz, Gerafalben,<br />

Drei Kapuziner, Schönberg, Schafwies, Hüenerchopf, Hurst, Gerenspitze, Bärenspitze, Tguma, Glannachopf, Faulfirst,<br />

Hohe Kugel, Buochser Horn, Kamor, Piz Guv, Piz Tomül, Bärenhorn<br />

Sommer 2006: Ponte Brolla: Havanna, Schogsi, Rote, Centrale, Corniglio, Drötechopf, Primo Salto. Torbecchio: Onyx,<br />

Bernstein, Rubin. San Vittore: La fine del secolo, Il Pascolo, Annatina. Lavorgo: Hammerbruch, ZZ. Klettersteige: Sulzfluh,<br />

Schöllenen, Mittagfluh, Öffra, Kessi, Kapf, San Salvatore. Brüggler: Highway, Kleine Verschneidung, Sylvester. Piz Beverin,<br />

Löwenzähne: Westkante. Cima di Morischiolo, Pizzo Claro, Piz Gazzirola, Camoghe, Mont Segor, Cima d’Erbea, Pizol, Cima<br />

di Cugn, Cima delle Cicogne, Via Veterano, Piz Prevat, West Kante. Grosse Wingällen, Alpstein: Röstiraffle. Lagginhorn,<br />

Salbit S Grat.<br />

Winter 200/<strong>2007</strong>: Seehorn, Chumme, Hochalp, Neuenalpspitz, Gmeinenwies, Piz Fondei, Zenjiflue, Stelli, Chistenstein,<br />

Zenji, Mattlishorn, Fadeuer, Wannenspitz, Chrüz, Runal, Piz Tarantschun, Kronberg, Wannagrat, Guggernüll, Margelchopf,<br />

Rosswies, Glannachopf, Steingässler, Hochgamatsch, Hochfinsler, Plattisegg, Gulmen, Häderenberg, Hoher Kasten,<br />

Kamor, Hasenflüeli, Eggstock, Baslersch Kopf, Sentisch Horn, Flüela Schwarzhorn.<br />

Sommer <strong>2007</strong>: Torbecchio: Azurit, Onyx. Ponte Brolla: Hoffnig, Centrale, Verde, Primo Salto. Lavorgo : Hammerbruch.<br />

Klettersteige : San Salvatore, Monte Generoso (Variante), Öffra, Kessi, Kapf, Piz Mitgel. Via Veterano, Brüggler : Meister<br />

Franz. San Vittore: Fine del Secolo, Il Pascolo, Topola. Cima di Morischiolo, Pizzo Nero, Föisc, Pizzo Tom, Poncione Negri,<br />

Punta Negra, Ghiridone, Cima Calescio, Camoghe, Pizzo Molinera, Piz Medel, Trotzigplangg, Mattstock: Kobold, Gipfelstürmer.<br />

Engelhörner: Traverse Mittelgruppe, Schwarzbrunnenfluh: Ds Traugottli, Grimsel: Baal Integral. Hintisberg:<br />

Blüemlipfad. Mönch: W Grat, Schreckhorn: W Grat.<br />

Arnd Gildemeister<br />

Winter 2005/2006: Dufourspitze<br />

Winter 2006/<strong>2007</strong>: Piz Palü, Sustenhorn<br />

Sommer 2006: Weissmies<br />

Sommer <strong>2007</strong>: Nadelhorn<br />

Monika Hronsky<br />

Winter 2005/2006: Matjischhorn, Stelli, Fanenstock, Alpigligenstöckli, Sunnehörnli, Rad, Lauiberg, Silberen, Hünerkopf,<br />

Firzstock, gross Kärpf - Erbsenstock, Misthufen, Stock bei Hochybrig, Bärenhorn, Tomülgrat, Lochberg, Gemsfaierenstock<br />

- Tüfelsjoch, Glatten, Grassen, Giglistock, Hinter Tierberg, Beichpass, Breithorn, Schinhorn<br />

72 112. <strong>Jahresbericht</strong> des Akademischen <strong>Alpenclub</strong>s Zürich www.aacz.ch 73


Sommer 2006: Sandbalmplatten (Sportklettern), Lochberg (Via Amici), Brüggler (Sportklettern), Pfriendler (Sportklettern),<br />

Aig. de la Varape (Les Strapontins du Paradis), Aig. de la Cabane (Gribouille), P6340 (E-Grat, Transhimalaya,<br />

Tibet), P6263 (E-Wand, Transhimalaya, Tibet), P6202 (NE-Grat, Transhimalaya, Tibet), P6502 (East Nyainqen Tanglha, Tibet),<br />

Laqin La (5300m Pass, East Nyainqen Tanglha, Tibet)<br />

Winter 2006/<strong>2007</strong>: Mt. Aspiring (SW-Grat, Neuseeland), Klein Kärpf, Galtten, Brisen, Tiefenstock, Lochberg, Mutteristock,<br />

Brisen, Spitzmeilen<br />

Paul Meinherz 2006<br />

Winter/Sommer 2006: Jedes Jahr steige ich auf die Berge am Horizont von Maienfeld: Gonzen, Alvier, Fläscherberg,<br />

Falknis, Glegghorn, Vilan, Fadeur über Furna, Zipperspitz über Valzeina, Calanda, Rossfalle, Monteluna, Carmil und Camidaurspitz<br />

am Pizol. Dazu Klettertouren: Via Veterana Tessin, Altmann Westkante, Freiheit Südwand. Sulzfluh Klettersteig.<br />

Touren für den Alpinwanderführer Graubünden: Safien(6 Tage): Piz Fess – Piz Signina – Günerhorn –Pangghorn. Tällihorn<br />

–Piz Tomül - Turrahus. Alperschällilücke – Cufercalhütte Piz Beverin – Glaspass. Lüschgrat – Tguma – Präzer Höhi - Bonaduzer<br />

Alp. Schanfigg Arosa Lenzerheide(6 Tage): Maladers – Montalin –Teufelskopf – Hochwang - Skihaus Hochwang. Cunggel<br />

– Mattjischhorn – Skihaus Casanna (Fondei) Zäniflue – Weisflluh – Sapün (Heimeli) Medergerflue –Maienfelder Furgga –<br />

Schiesshorn –Sandhubel –Marozhütte. Aroser Rothorn – Parpaner Rothorn – Lenzerheide. Piz Mosch – Lenzerhorn.<br />

Winter/Sommer <strong>2007</strong>: Die Berge am Horizont wie letztes Jahr, Sommer und Winter.Das bin ich ihnen schuldig, bin ihnen<br />

dankbar, denn sie halten mich fit, und das tut mir wohl. Dazu: Stiftungsfest, Windgälle<br />

Alpinwandern Graubünden Lukmanier(5 Tage): Piz Canaretsch. Fuorcla Rondadura – Pass Nalps – Cadlimohütte. Fuorcla<br />

Borel – Glatscher da Maighels – Piz Badus Oberalppass. Sedrun – Cavorgia – Vanatsch – Piz Mutschaneras – Piz Pazzola<br />

– Curaglia. Curaglia –Alp Soliva – Piz Muraun – Medelserhütte. Lugnez (2 Tage): Vrin - Val Serenastga – Satteltilücke<br />

– Fuorcla da Patnaul – Vrin. Vrin - Piz Tgietschen – Piz Cavel Vals (1 Tag): Vals – Gadastätt – Leisalp – Teufstaffel<br />

– Wannaspitz – Surcasti.<br />

Bruce Normand<br />

Winter/Südlicher Sommer 2005/2006: Mt. Tasman (NZ), Mt. Aspiring (NZ), Sportklettern in Blue Mountains (NSW,<br />

Aus) und Arapiles (Victoria,Aus); Pigne d'Arolla, Dent de Morcles, Mont Dolent, Finsteraarhorn, Gross Wannenhorn,<br />

L'Eveque, Wetterhorn.<br />

Sommer 2006: Nadin Sar (6211m, Karakoram, Pakistan, Erstbesteigung), Caboom Sar (6186m, Karakoram, Pakistan,<br />

Erstbesteigung), Mamu Sar (6096m, Karakoram, Pakistan, Erstbesteigung), Chomogan (6655m, Loinbo Kangri, Tibet,<br />

Erstbesteigung), P6289 & P6200 (Loinbo Kangri, Tibet, Erstbesteigungen), Phola Kyung (6550m, Loinbo Kangri, Tibet,<br />

Erstbesteigung), P6240 (Loinbo Kangri, Tibet, Neue Route), P6355 (Loinbo Kangri, Tibet, Neue Route), Gopalho (6450m,<br />

Loinbo Kangri, Tibet, Erstbesteigung)<br />

Winter 2006/<strong>2007</strong>: Kilimanjaro (Tansania); Hausstock, Pointe de Vouasson, Mont Dolent, Oldenhorn, Wetterhorn,<br />

Pigne d'Arolla, Grünhorn, Gross Wannenhorn, Klein Aletschhorn.<br />

Sommer <strong>2007</strong>: K2 (Karakoram, Pakistan), P6465 (Gangotri, Indien, Neue Route), P6008 (Ost-Nyanchentangla, Tibet,<br />

Erstbesteigung).<br />

Nils Weidmann<br />

Winter 2005/2006: Tällihorn, Bärenhorn, Piz Tomül, Bundstock, Bütlasse, Schilt, Alpiglenstock, Silberen, Mutteristock,<br />

Hüenerchopf, Pizzo Forno, Brisi, Marchhorn, Ossolaner Haute Route (Simplon, Cap. Monte Leone, Alpe Veglia, Alpe Devero,<br />

Gr. Schinhorn, Binntalhütte, Ofenhorn, Rif. Claudio e Bruno, Blinnenhorn, Binntal), Dufourspitze, Gross Muttenhorn.<br />

Winter 2006/<strong>2007</strong>: Rocabella, Piz Scalotta, Piz Surgonda, Chli Chärpf, Pazolastock, Pizzo Centrale, Chli Bielenhorn, Stotzig<br />

Firsten, Titlis Südabfahrt, Grassen, Wichelplanggstock, Uratstock, Gross Spannort, Piz Palü, Gemsfairenstock, Clariden.<br />

Oliver von Rotz<br />

Winter 2005/2006: Matjischhorn, Stelli, Fanenstock, Alpigligenstöckli, Sunnehörnli, Rad, Lauiberg, Silberen, Hünerkopf,<br />

Firzstock, gross Kärpf-Erbsenstock, Misthufen, Stock bei Hochybrig, Bärenhorn, Tomülgrat - Strätscherhorn, Grevasalva,<br />

Piz Lindan, Mutteristock, Gemsfaierenstock - Tüfelsjoch, Glatten, Grassen, Giglistock, Hinter Tierberg, Beichpass,<br />

Breithorn, Schinhorn, Mont Blanc, Nordend - Dufourspitze, Signalkuppe - Zumsteinspitze<br />

Sommer 2006: Sandbalmplatten (Sportklettern), Lochberg (Via Amici), Dammastock (E-Grat), Brüggler (Sportklettern),<br />

Pfriendler (Sportklettern), Aig. de la Varape (Les Strapontins du Paradis), Aig. de la Cabane (Gribouille), P6340<br />

(E-Grat, Transhimalaya, Tibet), P6200 (E-Grat, Transhimalaya, Tibet), P6237 (NE-Wand, Transhimalaya, Tibet), P6240 (W-<br />

Grat, Transhimalaya, Tibet), P6044 (S-Wand, Transhimalaya, Tibet), P6263 (E-Wand, Transhimalaya, Tibet), P6202 (NE-<br />

Grat, Transhimalaya, Tibet), P6502 (East Nyainqen Tanglha, Tibet), Laqin La (5300m Pass, East Nyainqen Tanglha, Tibet)<br />

Winter 2006/<strong>2007</strong>: Mt. Aspiring (SW-Grat, Neuseeland), Klein Kärpf, Galtten,<br />

Tiefenstock, Lochberg, Mutteristock, Clariden, Ringelspitz (Glaserrus)<br />

Charlotte Steinmeier<br />

Winter 2002/2003 (selected): Ötztal (A), Skitouren in CH, Eisklettern: Val Varaita (I), Engelberger Tal<br />

Sommer 2003 (selected): Pic Adolphe Rey (Salluard) (I), Parete die Titani (Venus ) (I), Monts Rouges du Triolet (Kermesse<br />

Folk) (I), Pyramide Calcaire (I),Arnad –Bard ,Tour Ronde NE-Pfeiler(F), Brenta Dolomiten –Torre d’Ambiez(Via<br />

Anna)(I), Peru (Cordillera Blanca): Alpamayo (Ferrari), Valluneraju, Huascaran (auf ~6500m)<br />

Winter 2003/2004 (selected): Grand Pic de Neige (F), Aiguille d’Argentiere (F), Punta Lastoi de Formin (I), Cima Lavinores<br />

(I), Zwischenkofel (Antersasc) (I), Skitouren in CH, Eisklettern: Val du Diable (Hemos de Godo), La Grave (Le Pylone,<br />

La nuit sera fraîche)(F)<br />

Sommer 2004 (selected): Zevreilahorn (NE-Grat), Salbitschijen (Licht und Schatten, Potz Blitz), Winterstock (Mangolyto),<br />

Spazza Caldeira (Via Felici, Via Leni, Dente per Dente), Piz Fracchccio (Schildkröte), Alaska: Angel Rocks, White<br />

Mountains, Sea Kajaking in Prince William Sound<br />

Winter 2004/2005(selected): Skitouren in CH, Gr. Venediger (A), Keeskogel (A)<br />

Sommer 2005: Mittagsfluh (Abadia), Petite Jorasse (Anouk), Pointe de Daniel (Dark Crystal), Anguille Noire de Peuterey<br />

( S-Grat), div. Klettereien Lecco, Gelmerfluh (Sagittarius), Handegg (Urlix, Camälion), Wales (div. in Lllanberis Pass,<br />

Tremadog, Gogarth), div. Klettereien CH<br />

Winter 2005/2006: Matjischhorn, Furggelenstock, Wildspitz, Wageten, Silberen, Rotspitze, Eggberge, Schilt-Alpigligenstöckli,<br />

Sulzfluh(Rachen), Col de Clot de Calvale (F), Grand Ruine (F), Col des Agneaux (F), Col de Jumelles (F), Pic<br />

Noire (F), Eisklettern: Sertig (div.), Pitztal (Garstiges Liesele, Kitzgartenschlucht, Luisbisbodenfall)<br />

Sommer 2006: Finale (I), Läged Windgällen (Neue Süd), Punta Allievi (Erba) (I), Torrione di Zocca (Via Parravicini)<br />

(I), Punta Rasica (Bramani) (I), Keschnadel + Überschreitung, Crozzon di Brenta (Via delle Guide)(I), Campanile Basso<br />

(Fehrmann) (I), Cima Margherita (S-Wand) (I), Castelletto Inferiore (Kiene), div. Klettereien Tessin, Chli Venedig, Galerie,<br />

Berglichopf (Morgäwäg, z´Wild Mandli, Z´Schlänggä Unghyr), Brüggler (Flugroute), Höch Nossen (Türmli, Piccolo,<br />

Kuzer Riss), Norwegen – Åndalsnes: Norafjell (Nedre Dell), Mjelvahammeren(Denskjulte kamin, Outer Limits, Hengende<br />

Kamin), Hornaksla (Svaet, Vannveien), Hovedveggen (Yugolslav ruta), Klauva (Draumen om dei kvite hestane)<br />

Winter 2006/<strong>2007</strong>: Vilan, Piz Ucello, Eisklettern Macugnaga, Klettern in San Caterina (I), Maccagno (I), Alvier, Taufkarkogel<br />

(A), Wildspitze (A), Similaun (A), Hintere Schwärze (A), Eiskögele (A)<br />

Sommer <strong>2007</strong>: Brüggler (Via Dana, Via Priska), Finale, Chli Glatten (Spindlä), Sandbalmfluh (Chilbitanz), Punta di Cassino<br />

Baggio (Tanti auguri), Vorder Pläuggenstöckli (Zugerweg, Freundschaftsweg), Hinter Pläuggenstöckli<br />

(DeIistiger-Variante), Gwächten (Superschneehuhn), Unteraxen, Mittagfluh (Durststrecke), Wandfluh (div.), Pfadfluh<br />

(Hallo Marco), Sanetsch (Le mur d´argent), Chemifluh (Chemigeist), Agaro Mirror Lake (Via Ico)(I), Elbsandstein<br />

(Tschechien), Grande Suite (Harmonie), Le Sapey (Délit de fruite),Vercors + Chartreuse(div.) (F)<br />

74 112. <strong>Jahresbericht</strong> des Akademischen <strong>Alpenclub</strong>s Zürich www.aacz.ch 75


Astrid Willenberg, Markus Dürr<br />

Winter 2005/2006: Piz Grialetsch (abgebrochen), Schilt, Silberen, Glatten (ab ge brochen), Schiberg, Meiental-Spannorthütte-Krönten<br />

(abgebrochen), Gemsfairenstock-Planurahütte-Schärhorn-Clariden, Strahlhorn<br />

Sommer 2006: Rüttelhorn (diverse Routen), Biopfeiler(Albigna), Schildkröte (Albigna), Brüggler (diverse Routen), Les<br />

Calanques (diverse Routen)<br />

Winter 2006/<strong>2007</strong>: Gemsstock-Vermigelhütte-Piz Borel-Capanna Cadlimo-Lukmanierpass, Piz Basodino<br />

(abgebrochen),Gemsfairenstock-Tüfelsjoch, Silberen, Rottällihorn-Rotondohütte-Gross Muttenhorn-Furkapass-Hotel<br />

Tiefenbach-Lochberg/Galenstock, Redertengrat, Meiental-Grassenbiwak-Meiental, Aletschhorn (mit Zelten auf Oberaletschgletscher)<br />

Sommer <strong>2007</strong>: Rüttelhorn (diverse Routen), Bijou (Voralpkurve),Via Amici (Lochberg, abgebrochen), Sperone (Ponte<br />

Brolla),Fantasia (Avegno), Galengrat-verschneidung, Picadilly di Bedretto (Piansecco), Brüggler (diverse Routen)<br />

Schmalstöckli, Mattstock (Verschneidung)<br />

Shadow of K2 over Xinjiang at sunset Photo: Bruce Normand<br />

Mitgliederverzeichnis<br />

Ehrenmitglied<br />

Giger, Walter, Prof. Dr. chem. 1965 Im oberen Boden 128, 8049 Zürich<br />

Aktivmitglieder<br />

Balzani Lööv, Jacob, Dr.sc.tech.,Dipl. Ing 2006 Albulastrasse 34, 8048 Zürich<br />

Brechner, Siegfried, Dr. sc. tech. 1998 (gestorben am 2. September <strong>2007</strong>)<br />

Dimigen, Felix, Dipl.Ing. Architekt 2006 Lutterothstrasse 31,D-20255 Hamburg<br />

Dürr, Markus, Dr.sc.nat. 2005 Zschokkestrasse 39, 8037 Zürich<br />

Gildemeister, Arnd, Dr.sc.nat, Dipl. phys. 2005 Heerenwiesen 18, 8051 Zürich<br />

Hronsky, Monika, Dr. sc. nat. 1998 Falkenstr. 2, 8630 Rüti<br />

Onnis, Amsicora, Dipl. phys. 2005 Haslernstr. 26, 8104 Weiningen<br />

Leiber, Ruth, Stud.phil.II <strong>2007</strong> Magdalenerstrasse 21, 8050 Zürich<br />

Pauly, Mark, Prof. Dr. inf. 2001 Turnerstr. 19, 8006 Zürich<br />

Rupp, Jörg, Dr.sc.tech. 2002 Büchnerstr. 8, 8006 Zürich<br />

Steingötter, Andreas, Dr.sc.tech. 2003 Traminerstr. 18, D-81547 München<br />

Ulardic, Christina, Dipl. Ing. 2006 Büchnerstr. 8, 8006 Zürich<br />

von Rotz, Oliver, dipl. inf.-ing. 1998 Falkenstr. 2, 8630 Rüti<br />

Weidmann, Nils, Dipl. Inf. 2005 Hohfuristr. 3, 8180 Bülach<br />

Willenberg, Astrid, MSc ETH Chem.-Bio.-Ing. 2005 Rebhüsliweg 1e, 8046 Zürich<br />

Altmitglieder<br />

Altorfer, Michael, Dr. chem. 1992 Predigerplatz 18, 8001 Zürich<br />

Antes, Iris, Dr. chem. 1997 Stuhlsatzenhausweg 85, D-66123 Saarbrücken<br />

Bärtsch, Luzi, dipl. ing. 1963 Casa sil crap, 7014 Trin-Digg<br />

Barmettler, Arnold, dipl. el.-ing. 1993 Naturfreundeweg 2, 8135 Langnau am Albis<br />

Baumann, Niklaus, Dr. chem. 1958 18 chemin des Champs, 1723 Marly<br />

Bayard, Daniel, dipl. phys. 1996 Route de Vasse, 1965 Savièse<br />

Benisowitsch, Gregor, Dr. iur. 1979 Im Boden 29, 8825 Hütten<br />

Benkert, Daniel, dipl. geol. 1998 Rossbergstr. 42, 8044 Zürich<br />

Binz, Hans, Prof. Dr. med. 1966 Haldenweg 1, 4533 Riedholz<br />

Blaser, Claudine, Dr. rer. nat. 1993 Pilatusweg 2A, 5453 Remetschwil<br />

Blumer, Hans, Dr. ing. 1959 Route de la Grangette 70, 1723 Marly<br />

Boller, Bruno, dipl. ing. 1944 Risistr. 12, 8488 Turbenthal<br />

Bonnet, Manuel, lic. oec. 1999 Rue du Closel, 1186 Essertines s/Rolle<br />

Boutellier, Roman, Prof. Dr. math. 1971 Sonnenstr. 16, 9413 Oberegg<br />

Braun, Peter, Dr. med. 1949 Sunnehus Braunschweg 1, 7272 Davos Clavadel<br />

Breitschmid-Keller, Andrea, dipl.ing. 1989 Bündtenmättlistr. 12, 8966 Oberwil-Lieli<br />

Briggs, Sandy, Dr. chem. 1983 University of Victoria, Dept. of Chemistry, P.O.<br />

Box 3065, Victoria BC V8W 3V<br />

Broderick, Sam, Dr. sc. nat. 1996 Lachenacker 17, 8049 Zürich<br />

Brunner, Konrad, dipl. ing. 1941 Erbstrasse 9, 8700 Küsnacht<br />

Brunnschweiler Spoendlin, Heidi, lic. phil. I 1991 Tellerweg 13, 4102 Binningen<br />

Comtesse, Frederic Henri, Dr. iur. 1935 Chantun, 7477 Filisur<br />

76 112. <strong>Jahresbericht</strong> des Akademischen <strong>Alpenclub</strong>s Zürich www.aacz.ch 77


Dürrenberger, Gregor, Dr. sc. nat. 1977 Bahnhofstr. 46a, 8305 Dietlikon<br />

Eichelberg, Marc, dipl. phys. 1950 Platta, 7514 Fex<br />

Elmiger, Franz, dipl. ing. 1950 Route des Cerfs, 1961 Vernamiège<br />

Fleckenstein, Alfred, dipl. ing. 1942 Rabengasse 11, 8704 Herrliberg<br />

Fluri, Ignaz, dipl. phys. 1982 Pillonweg 1, 3014 Bern<br />

Frank, Andreas, Dr. phys. 1998 Rousseaustr. 76, 8037 Zürich<br />

Frauenfelder, Arnold, lic. phil. 1965 Frankengasse 3, 8024 Zürich<br />

Furger, Georg, Dr. geol. 1980 Ob. Lattenbergstr. 39, 8712 Stäfa<br />

Furrer, Andreas, dipl. phys. 1968 Pfannenstielstr. 1, 8706 Meilen<br />

Gehri, Markus, Dr. sc. tech. 1978 Chugelgässli 3, 8627 Grüningen<br />

Glatthaar, Beat, Dr. chem. 1963 Rheinländerstr. 9, 4056 Basel<br />

Gut, Jean-Marie, dipl. ing. 1989 Hinterwiesstrasse 12, 8123 Ebmatingen<br />

Gutknecht, Ralph, Dr. math., lic. oec. 1966 Schmelzbergstr. 57, 8044 Zürich<br />

Häfliger, Franz, dipl. ing. 1977 Seilerstr. 14, 6285 Hitzkirch<br />

Hartmann, Paul, Dr. chem. 2002 174 Heron’s Nest Ln., St. Augustine, FL 32080 (USA)<br />

Hellwig, Robert, Dr. sc. nat. 2000 Länggassstrasse 70c, 3012 Bern<br />

Herwig, Klaus, Dr. med. 1955 Chalet Tschuggaweg, 7050 Arosa<br />

Herwig, Walter, Dr. med. 1960 Locherstr. 21, 7000 Chur<br />

Herzog, Rudolf, Dr. med. 1940 Alters- und Pflegeheim Abendruh, 8707 Uetikon a.S.<br />

Hochstrasser, Jürg, Dr. med. 1974 Butzenstr. 42, 8038 Zürich<br />

Hood, Martin, MA 1999 Wydäckerring 48, 8047 Zürich<br />

Hurst, Michael 1978 Sophienstr. 12, 8032 Zürich<br />

Jäggi, Matthias, lic. oec. 1999 Bühlstrasse 45A, 8055 Zürich<br />

Jörgensen, Lisbeth, dipl. paed. 1997 Prés de l'Envers 2, 2607 Cortebért<br />

Kast, Christina, Dr. pharm. 1990 Pillonweg 1, 3014 Bern<br />

Kaufmann, Michael, Dr. med. 1985 Birrenbergstr. 12, 5620 Bremgarten<br />

Keller, Herbert 1983 Sunnetalstr. 1, 8117 Fällanden<br />

Koelz, Hans Rudolf, Prof. Dr. med. 1974 Ringlikerstr. 49, 8142 Uitikon Waldegg<br />

Koller, Guntram, Dr. sc. tech. 1997 Am Martinsrain 32, D-64823 Klein Umstadt<br />

Krause, Hansulrich, Prof. Dr. math. 1941 Seestr. 224, 8708 Männedorf<br />

Kreher, Matthias, lic. phil. I 1997 Dorfstrasse 13, 6375 Beckenried<br />

Kühnis, Andreas, lic. phil. 1974 Falkenweg 7, 6340 Baar<br />

Kull, Stefan, Dr. med. 1989 Büelstrasse 29, 9473 Gams<br />

Kunze, Karsten, Dr. phys. 1996 Wehntalerstr. 185d, 8057 Zürich<br />

Landolt, Robert, Dr. med. 1936 Calunastr. 27, 7000 Chur<br />

Lickorish, Henry, Dr. sc. nat. 1997 Calgary<br />

Märki, Walter, Dr. chem. 1975 Berninastr. 9, 4313 Möhlin<br />

Matthys, Alfred, lic. phil. I 1995 Bockhornstrasse 1, 8047 Zürich<br />

Meier, Ursina, Dr.oec.publ. 1991 Carl-Spitteler-Strasse 24, 8053 Zürich<br />

Meinherz, Paul, Prof. Dr. phil. 1951 Herrenfeld, 7304 Maienfeld<br />

Minges, Klaus, Dr. phil. 1996 11 Summerville, Brighton Street, Hout Bay 7806,<br />

South Africa<br />

Mohamed, Salim, lic. oec. 1999 45 Moore Park Road, London, SW6 2HP, UK<br />

Morf, Leo, Dr. sc. tech. 1989 Boden 164, 7214 Grüsch<br />

Morris, Doug, BA 2003 Haselächerstr. 20, 8910 Affoltern a.A.<br />

Müller, Thomas, Dr. chem. 1958 Scheuchzerstr. 117, 8006 Zürich<br />

Normand, Bruce, Dr. phys. 1996 bruce.normand@gmail.com or<br />

88 Southbrae Drive, Glasgow G13 1TZ, Scotland<br />

Oberholzer, Beat, Dr. chem. 1984 Haldenstr. 44a, 8908 Hedingen<br />

Oterdoom, Heiko, Dr. geol. 1971 Hoofd Weg 12, NL-9761 EG Eelde<br />

Pfisterer-Looser, Rudolf, Dr. med. 1939 Mühlerain 18, 8706 Meilen<br />

Rauschenberger, Jens, Dr.rer.nat. 1999 MPQ, Hans-Kopfermann-Str. 1, D-85748 Garching<br />

Reinhard, Jürg, Dr. med. 1970 Katzenegg, 3658 Merlingen<br />

Reinhard, Martin, Prof. Dr. chem. 1973 927 348 Central Ave, Menlo Park, CA 94025, USA<br />

Riedhauser, Hans, Dr. phil. 1951 Postfach, Alte Schiesshütte, 7304 Maienfeld<br />

Roeder, Anton, Dr. sc. tech. 1963 Morgenacherstr. 5, 5452 Oberrohrdorf<br />

Rogers, John, Dr. phys. 1983 404 West Hillcrest Blvd., Monrovia, CA 91016, USA<br />

Roux-Müller, Monika, Dr. med. 1994 Freiburgstrasse 49, 3008 Bern<br />

Ruedin, Michel, dipl. ing. 1944 Ladislao Martinez 147, 1640 Martinez, Argentina<br />

Rüfenacht, Peter, dipl. ing. 1968 25822 - 16th Av. RR, Aldergrove, B.C. V0X 1AO, Canada<br />

Scarsi, Marco, Dr. sc. nat. 2001 (gestorben am 2. September <strong>2007</strong>)<br />

Schmid, Marc 1962 Kilchbergstr. 53, 8134 Adliswil<br />

Schmid, Rudolf, Prof. Dr. med. 1943 gestorben am 20. Oktober <strong>2007</strong> in Kentfield CA USA<br />

Schneider, Hans F., dipl. geogr. 1976 Dorfstr. 25, 7202 Says<br />

Schüle, Franz, lic. theol. 1966 Rigiblickstr. 13A, 8915 Hausen a.A.<br />

Schuler, Edgar, lic. phil. I 1990 Hofackerstr. 11a, 8032 Zürich<br />

Spoerry, Robert, dipl. ing. 1978 Wängirain 43, 8704 Herrliberg<br />

Stacher, Cornelia, Dipl. biol. 2002 (Austritt <strong>2007</strong>)<br />

Stathakis, Pamela, lic. phil. I 1997 ICRC Jordan (IQS Erbil), Rue de la Paix 19, 1202 Genève<br />

Steinmeier, Charlotte, Dr. sc. nat. 1997 Stotzstr. 56, 8041 Zürich<br />

Styger, Gerold, Dr. geol. 1949 Bülrainstr. 56, 8400 Winterthur<br />

Thut, Walter, dipl. ing. 1963 Fläscherstr. 6, 7310 Bad Ragaz<br />

Veprek, Stan, Prof. Dr. chem. 1973 Finkenweg 15, D-85386 Ditersheim<br />

Vidondo, Beatriz, Dr. biol. 2005 Könizstrasse 16, 3008 Bern (Austritt <strong>2007</strong>)<br />

Wäffler, Hermann, Prof. Dr. phys. 1954 (gestorben am 2. September 2003)<br />

Weber, Hans-Ulrich, Dr. chem. 1963 529 Patricia Lane, Palo Alto, CA 94303-2856, USA<br />

Wetter, Hansjürg, Dr. chem. 1967 Buchenstr. 21, 4104 Oberwil<br />

Wild, Martin, Dr. phil. 1974 USFS Regional Appraiser, PO Box 21628; Juneau,<br />

AK 99802, USA<br />

Winterhalter, Kaspar, Prof. Dr. med. 1956 Steinwiesstr. 31, 8032 Zürich<br />

Wyss, Niklaus, dipl. ing. 1949 Weissenaustr. 19, 3800 Unterseen<br />

Wyss, Peter, dipl. phys. 1992 Bankstrasse 45, 8750 Glarus<br />

Zierl, Bärbel, Dr. sc. nat. 1998 Sonnenbergstr. 52, 8610 Uster<br />

Zumsteg, Valerie, Dr. med., Dr. sc. nat. 2001 Wehntalerstr. 185d, 8057 Zürich<br />

Neuaufnahmen<br />

2006: Jacob Balzani Lööv, Felix Dimigen, Christina Ulardic<br />

<strong>2007</strong>: Ruth Leiber<br />

78 112. <strong>Jahresbericht</strong> des Akademischen <strong>Alpenclub</strong>s Zürich www.aacz.ch 79


Zusammensetzung der Club-Commission<br />

Zusammensetzung des Activclub-Comités<br />

Präsidentin: Charlotte Steinmeier<br />

Wintersemester 2006/<strong>2007</strong>/Sommersemester <strong>2007</strong><br />

Aktuar: Gregor Dürrenberger<br />

Präsident: Andreas Steingötter/Nils Weidmann<br />

Quästor: Toni Roeder<br />

Aktuarin: Astrid Willenberg<br />

Hüttenchefs: Franz Häfliger (Mischabelhütten)<br />

Franz Schüle (Windgällenhütte)<br />

Stefan Kull (Fondeihütte)<br />

Bibliothekar:<br />

Webmaster:<br />

Kletterchef:<br />

Martin Hood<br />

Arnold Barmettler<br />

Jacob Balzani Lööv<br />

CC-Mitglieder: Andrea Breitschmid-Keller<br />

Walter Giger<br />

Monika Hronsky<br />

Walter Märki<br />

Edgar Schuler<br />

Revisoren: Michael Altorfer<br />

Ignaz Flury<br />

Verbindung zur UIAA und zu den Akademischen Alpen-Clubs in der Schweiz: Michael Altorfer<br />

Clubadresse/Clublokal/Adressverzeichnis<br />

<strong>Akademischer</strong> Alpen-Club Zürich Restaurant/Zunfthaus Linde Oberstrass<br />

Postfach <strong>2007</strong> Universitätsstrasse 91<br />

8022 Zürich 8006 Zürich<br />

http://www.aacz.ch 044 362 21 09<br />

Die aktuellen Daten mit den E-Mail-Adressen aller Mitglieder und Kandidaten befinden sich auf dem Internet unter<br />

http://www.aacz.ch/club/address.htm. Die Adressen können dort von den Mitgliedern selbständig geändert und ergänzt<br />

werden. Mitglieder ohne Zugang zum Internet melden sich bei Oliver von Rotz, Falkenstr. 2, 8630 Rüti.<br />

Hütten<br />

Hütte Hüttenwart Hüttenchef<br />

Mischabel Peter Lomatter, Chalet Aida, 3906 Saas Fee Franz Häfliger, Seilerstr. 14, 6285 Hitzkirch<br />

027 957 13 17 027 957 17 45 041 917 39 32, franz.haefliger@bluewin.ch<br />

Windgällen Hans und Agnes Jauch, Dorf 39, 6475 Bristen Franz Schüle, Rigiblickstr. 13A, 8915 Hausen a.A.<br />

041 885 10 88 041 883 17 48 044 764 09 43, franz.schuele@bluewin.ch<br />

Fondei (nicht bewartet) Stefan Kull, Büelstrasse 29, 9473 Gams<br />

081 374 20 54 081 740 64 41, s.kull@bluewin.ch<br />

ab 23.5.2008:<br />

Leo Morf, Boden 164, 7214 Grüsch<br />

081 330 32 60, leo.morf@bluewin.ch<br />

80 112. <strong>Jahresbericht</strong> des Akademischen <strong>Alpenclub</strong>s Zürich

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!