HARDTWALD
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Talentschmiede<br />
U 12 und U 13 nehmen an einer Studie des Uniklinikums Heidelberg teil<br />
Eingebettet in die jährlichen Sprint- und Sprungtests führt U 13-Trainer und Sportmediziner Björn Kliem gemeinsam mit<br />
dem Nachwuchsleistungszentrum des SV Sandhausen eine Studie durch: Nach sechs Wochen Studienzeit soll bewiesen<br />
werden, dass ein gezieltes Sprinttraining zu einer Verbesserung des Sprintantritts sorgt.<br />
Sprungkraft-Diagnostik:<br />
U 13-Spieler Tim<br />
Bürgermeister wird von<br />
Jugend-Vereinsarzt und<br />
U 13-Trainer Björn Kliem<br />
getestet.<br />
Sprint- und Sprungtests im<br />
Fußball stellen keine Besonderheit<br />
mehr dar. Sie dienen<br />
der Forschung und sind fester<br />
Bestandteil der Fußballvereine.<br />
Beim SV Sandhausen absolvieren<br />
alle Mannschaften<br />
von den Kleinen bis hin zu<br />
den Großen der U 23 möglichst<br />
zwei Mal pro Jahr einen<br />
solchen Test.<br />
Dabei werden zu jedem<br />
Spieler Daten über dessen<br />
Schnelligkeit, Wendigkeit und<br />
Sprungkraft erfasst und ausgewertet.<br />
Vor allem den jüngeren<br />
Spielern machen die Tests immer<br />
Spaß, kann man doch untereinander<br />
seine gemessenen Daten vergleichen<br />
und sich mit den Mannschaftskameraden<br />
messen.<br />
Im Anschluss an die diesjährigen Sprintund<br />
Sprungtests der U 12 und U 13 des<br />
SV Sandhausen schließt sich eine sechs<br />
wöchige Studie des Universitätsklinikums<br />
Heidelberg unter der Leitung des<br />
Sportmediziners Björn Kliem an. Der<br />
Trainingswissenschaftler ist gleichzeitig<br />
Vereinsarzt der Jugend und U 13-Trainer<br />
am Hardtwald. Zusammen mit seinen<br />
Trainer-Kollegen der U<br />
12, Jan Zenner und Jon Cubas Diaz, führt<br />
er diese Studie beim SVS durch.<br />
Mit dieser Studie soll erstmals belegt<br />
werden, dass ein 15-minütiges spezielles<br />
Training zwei Mal pro Woche über<br />
sechs Wochen Dauer eine Verbesserung<br />
der Schnellkraft und Wendigkeit bewirkt.<br />
Ähnliche Studien wurden bereits im Bereich<br />
der Sprungkraft durchgeführt und<br />
belegt.<br />
» 30-Meter-Sprint als<br />
Eingangstest «<br />
Vor dem Beginn der Studie müssen die<br />
Teilnehmer jedoch einen Eingangstest<br />
mit einem 30-Meter-Sprint und drei verschiedenen<br />
Sprüngen bewältigen. Der<br />
Sprinttest respektive Wendigkeitstest<br />
wird mit und ohne Ball durchgeführt.<br />
Dabei messen Lichtschranken nach bestimmten<br />
Abständen die Schnelligkeit der<br />
Spieler.<br />
Allgemein:<br />
30-Meter-Sprint:<br />
Squat Jump:<br />
Counter<br />
Movement Jump:<br />
Drop Jump:<br />
U 13-Betreuer Ismail Köken,<br />
medizinischer Leiter Dr. Björn Kliem<br />
und ein Mitar-beiter vom Olympiastützpunkt<br />
HD bei den Sprung- und<br />
Sprinttestvorbereitungen.<br />
» Kraftmessplatte<br />
am Boden «<br />
Die Sprungkraft wird mittels<br />
einer Kraftmessplatte am<br />
Boden bestimmt. Auf dieser<br />
legen die Probanden einen<br />
Squat Jump, Counter Movement<br />
Jump und Drop Jump<br />
ab. Für die Studie wurden insgesamt 30<br />
Spieler aus den beiden Mannschaften in<br />
zwei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe ist<br />
die sogenannte Kontrollgruppe, die kein<br />
spezielles Training absolviert, sondern<br />
in der Zeit ihr gewohntes Techniktraining<br />
vollführt. In Gruppe zwei trainieren die<br />
Spieler die vorgeschriebenen 15 Minuten<br />
nach einem speziellen Trainingsinhalt.<br />
Dieser schult mit beispielsweise Fangspielen<br />
den Sprintantritt der Fußballer.<br />
Beide Mannschaften trainieren drei Mal<br />
pro Woche für eineinhalb Stunden, in denen<br />
pro Woche 30 Minuten im Rahmen<br />
der Studie trainiert wird. Nachdem sich<br />
die Jungs zu Beginn des Trainings aufgewärmt<br />
haben, trainieren beide Gruppen<br />
15 Minuten lang nach ihren Vorgaben.<br />
Danach wird wie gewohnt weiter trainiert.<br />
Stichwort Sprint- und Sprungkrafttests<br />
Im Hinblick auf die konditionell-physischen Anforderungen besteht Fußball primär<br />
aus explosiv-schnellen und schnellkräftigen Aktionen (u.a. Sprints und<br />
Sprünge). Diese müssen speziell trainiert werden.<br />
Die typischen Fußballsprintdistanzen bis 30 Meter werden üblicherweise bei<br />
Sprinttests gemessen.<br />
Der Squat Jump wird ohne Ausholbewegung nach unten und mit den Armen aus<br />
der Hockposition heraus gestartet.<br />
Beim Counter Movement Jump darf eine Ausholbewegung nach unten<br />
stattfinden, Arme bleiben am Körper.<br />
Beim Drop Jump wird von einer Erhöhung aus gesprungen, er ist ein<br />
sogenannter Tief-Hoch-Sprung.<br />
Hardtwald Live // 45