Qualität der Beratung - DBSH Hessen
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Qualitätsbeschreibung „Sozialprofessionelle <strong>Beratung</strong><br />
Handlungs- und Strukturmaxime <strong>der</strong> Lebensweltorientierung:<br />
• Prävention zielt darauf, "rechtzeitig" Hilfe zu leisten, Schlimmeres zu<br />
verhüten, den Adressatinnen und Adressaten, je nach Zielgruppe und<br />
Lebenslage, Möglichkeiten für eine angemessene Entwicklung, für<br />
Ressourcenzugang, für bedürfnisgerechte Lebensformen etc. einzuräumen.<br />
• Dezentralisierung und Regionalisierung bieten die Voraussetzung, "vor<br />
Ort" gemäß den Gegebenheiten und Möglichkeiten Hilfen zu organisieren<br />
und die Verhältnisse kennen zu lernen, in denen das Klientel lebt.<br />
Ressourcenmobilisierung und passende Hilfekonzepte werden so möglich.<br />
26<br />
• Alltagsorientierung bedeutet, die Hilfe so zu organisieren, dass eine Hilfe<br />
im Bewältigen des Alltags daraus wird, dass die "Hilfe zur Selbsthilfe"<br />
im Vor<strong>der</strong>grund steht, wobei das Recht auf Eigensinnigkeit, auf Schrulligkeit<br />
betont wird. Eine vorschnelle Pathologisierung, Separierung und<br />
Einengung des Blickwinkels soll vermieden werden.<br />
• Partizipation und Integration sind die entsprechenden Ziele einer lebensweltorientierten<br />
Sozialen Arbeit. Teilnahme am gesellschaftlichen<br />
Leben, Dazugehören, Dabei sein, Eingebundensein in gegebene o<strong>der</strong><br />
neu zu gründende soziale Netze stehen gegen Ausgrenzung, Randständigkeit<br />
und Isolation.<br />
• Selbstbestimmung ist ein wesentliches Grundziel <strong>der</strong> Profession Sozialer<br />
Arbeit.<br />
• Verän<strong>der</strong>ung von Einstellungen und Verhalten beim Klientel und <strong>der</strong><br />
sozialen Umgebung ist oft die Grundlage für einen gelungenen Alltag.<br />
Die inneren und äußeren Umstände, die eine schwierige, unerfüllte, für sich<br />
selbst und/o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e problematische Lebensführung im Alltags bewirken,<br />
sind Erklärungs- und Interventionsort zugleich.<br />
Die Anfor<strong>der</strong>ung besteht für die Sozialprofessionellen darin, die Zustände des<br />
Klientel kennen und begreifen zu lernen, was es bedeutet, in dieser Umgebung,<br />
unter diesen Voraussetzungen, vielleicht auch mit dieser Vergangenheit<br />
zu leben.<br />
Wenn Hilfe in den gegebenen Verhältnissen nicht mehr möglich ist (schwere<br />
psychische Erkrankungen, Drogenabhängigkeit etc.), sind Lernräume zu gestalten,<br />
in denen Alltagskompetenzen wie<strong>der</strong> erlernt, eingeübt werden können<br />
(z.B. soziale Rehabilitationseinrichtung für psychisch Kranke o<strong>der</strong> Drogenabhängige).<br />
Also auch außerhalb <strong>der</strong> üblichen Wohn- und Lebensräume sind lebensweltorientierte<br />
Ansätze umsetzbar 27 .<br />
Die Zunahme an Eigenleistung in den entscheidungsfähigen Lebensbereichen<br />
(z.B. bei Partnerschaft, Kin<strong>der</strong>wunsch, Wohnort, Bildungs- und Berufsorientierung)<br />
erfor<strong>der</strong>t eine ständige Entscheidungsfähigkeit, eine kognitive und emotionale<br />
Beweglichkeit. Verlässlichkeiten und Rollenzuschreibungen verflüssi-<br />
Ein Service des <strong>DBSH</strong><br />
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27<br />
Thiersch 1992, S.30f<br />
Lempp 1996, S.56<br />
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