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2 - DBSH Deutscher Berufsverband für Soziale Arbeit e.V.

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2• Der <strong>DBSH</strong> ist der<strong>Berufsverband</strong> für die <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong>.• Der <strong>DBSH</strong> hat 6.000 SozialarbeiterInnen,SozialpädagogInnen und HeilpädagogInnen diesich auf Bundesebene zusammengeschlossenhaben.• Der <strong>DBSH</strong> arbeitet berufspolitisch, fachspezifisch undgesellschaftsbezogen.• Der <strong>DBSH</strong> vertritt die arbeits-, tarif- und besoldungsrechtlichenInteressen seiner Mitglieder. Er ist eineanerkannte tariffähige Gewerkschaft• Der <strong>DBSH</strong> ist weltanschaulich nicht gebundenund überparteilich.


Zwei Kampagnen des <strong>DBSH</strong>:Erste Überlegungen31. Was sind die organisationsbezogenen Probleme des<strong>DBSH</strong>?2. Welchen Anforderungen muss sich der <strong>DBSH</strong> in Bezugauf seine Zielsetzung stellen?3. Welchen Problemen begegnen wir im beruflichenSelbstverständnis der in der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong>Beschäftigten?4. Was sind die Probleme der in der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong>beruflich Tätigen?5. Wie wird <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> in der Öffentlichkeit wahrgenommen,wenn es um die Frage der Unterstützungsozialer Anliegen geht?


Problem 1:Zu niedriger Organisationsgrad4• In Deutschland arbeiten ca. 220.000 KollegInnen alsSozialarbeiter/innen. Bei 6.000 Mitgliedern des <strong>DBSH</strong> liegtder berufsverbandliche Organisationsgrad bei weniger als5 Prozent.• Insgesamt dürften ca. 800.000 pädagogisch tätigeMitarbeiter/innen in sozialen und gesundheitlichenDiensten und in der Jugendhilfebeschäftigt sein. Diegrößte Gruppen stellen die Erzieher/innen dar. Dergewerkschaftliche Organisationsgrad insgesamt dürftebei nicht mehr als 30 % liegen, bei Sozialarbeiter/innen beica. 10 %.• Sozialarbeiter/innen in Deutschland scheinen sich mehrüber das zu identifizieren, was sie tun (oder tun möchten),als über ihren Beruf.


Problem 2: Die Bewahrung <strong>Soziale</strong>rGerechtigkeit findet in der Politik immerweniger an ZustimmungDas „<strong>Soziale</strong> Netz“ ist bedroht:5• Die Gesellschaft fordert vomEinzelnen immer mehr. Viele könnenda nicht mithalten.• Die Schere zwischen „reich“ und„arm“ wächst. GesellschaftlicheProbleme nehmen zu.• <strong>Soziale</strong> Leistungen werden gekürzt.• Viele Hilfeangebote der <strong>Soziale</strong>n<strong>Arbeit</strong> sind in ihrem Bestand bedroht.• In der Ausbildungslandschaft drohenDequalifizierung und Segmentierung.


Problem 3: Wenig einheitlichesberufliches Selbstverständnis derKollegInnen6• Die „Respektierer“ sehen ihr Klientel in professionellerDistanz als Menschen mit vielen Fähigkeiten• Die „Überlegenen“ grenzen sich von ihrem Klientel ab,indem sie ihm Fähigkeiten wie Zuverlässigkeit undStrebsamkeit absprechen• Die „Samariter“, als weitaus größte Gruppe, sehen ihrKlientel als hilfebedürftig, benachteiligt und nur wenighandlungsfähig an.• Die „Kritischen“ sehen ihr Klientel zwar in hohem Maße alshilfebedürftig an, aber auch als handlungsfähig zurpolitischen Veränderung.


Problem 4: Prekäre Beschäftigungssituationin der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong>7• Durchschnittlich sind SozialarbeiterInnen nur 10 Jahre imBeruf beschäftigt, dies spricht für eine hoheAussteigerquote.• Das Einkommen der SozialarbeiterInnen ist, mit weiterabfallender Tendenz, mit das niedrigste Einkommen allerakademischer Berufe.• Die <strong>Arbeit</strong>slosigkeit der SozialarbeiterInnen liegtmindestens doppelt so hoch wie im Durchschnitt derakademischen Berufe.• Über 50 % der neuen <strong>Arbeit</strong>sverhältnisse sind in ihremUmfang reduziert oder zeitlich befristet.


Problem 5: Reduzierte Wahrnehmung derSozialarbeit in der Öffentlichkeit8Definition von Sozialarbeit:<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> als Beruf fördert den sozialen Wandel und dieLösung von Problemen in zwischenmenschlichen Beziehungen,und sie befähigt die Menschen, in freier Entscheidung ihr Lebenbesser zu gestalten. Gestützt auf wissenschaftliche Erkenntnisseüber menschliches Verhalten und soziale Systeme greift soziale<strong>Arbeit</strong> dort ein, wo Menschen mit ihrer Umwelt in Interaktion treten.Grundlagen der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong> sind die Prinzipien derMenschenrechte und der sozialen Gerechtigkeit. (Montreal 2000)Frage: Ist der Öffentlichkeit eine solche Definition zu vermitteln?


Problem 5: Reduzierte Wahrnehmung derSozialarbeit in der Öffentlichkeit9• Für 89 Prozent der Bevölkerung sind SozialarbeiterInnenwichtige AnsprechpartnerInnen für Schwache.• 85 Prozent bewundern ihren Einsatz für die Sache derSchwachen und Benachteiligten bewundert .• 87 Prozent der Bevölkerung meinen, dass <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> wichtigist, um soziale Konflikte zu vermeiden, 66 Prozent wollen lieberGeld für <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong>, als für Gefängnisse ausgeben.• Aber: Sozialarbeit reduziert sich im Blick der Bevölkerungauf Hilfeleistung für Schwache und sozial Benachteiligte• SozialarbeiterInnen werden wegen Ihres Einsatzes, undnicht wegen ihrer Qualifikation „bewundert“.


Zusammenfassung / KampagnenanforderungZieleAnforderungen10• Mehr Mitglieder für den <strong>DBSH</strong>• Beeinflussen der politischenRahmenbedingungen• Berufliche Identität alsSozialarbeiter/in fördern• Situation der Beschäftigten als<strong>Arbeit</strong>nehmer und Selbständigeverbessern• Sozialarbeit in ihrerVielschichtigkeit verdeutlichen• Vermitteln der Vorteile einerMitgliedschaft• <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> in ihrer Fachlichkeitfür <strong>Soziale</strong> Fragen verdeutlichen,auf Konsequenzen vonLeistungskürzungen hinweisen• An berufliche Gemeinsamkeitenund Übereinstimmungen in derIdentität hinweisen• Sozialarbeit in ihrer besonderenQualifikation verdeutlichen• Ansprechen der Interessen derallgemeinen Öffentlichkeit undDarstellung des „Gemeinsamen“der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong>


11Zwei Kampagnen für den <strong>DBSH</strong>


Die Mitgliederkampagne des <strong>DBSH</strong>12• Angeknüpft wird an den inDeutschland bekanntenBegriff des „sozialen Netz“ –und damit an die Grundmotivation„<strong>Soziale</strong>Gerechtigkeit“ und „Helfen“• Betont wird das professionelleSelbstverständnis in deröffentlichen Beauftragung• Betont wird die Gemeinsamkeitin der Verantwortung der<strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong> das <strong>Soziale</strong>Netz zu bewahren.


Mitgliederkampagne: Betonung von Serviceund Vorteilen13


Mitgliederkampagne: Begrenzter Erfolg –mögliche Ursachen14• Der <strong>DBSH</strong> hat nicht die Mitglieder und nicht die finanziellen Ressourcenum die ca. 200.000 nicht organisierten KollegInnen zu erreichen• Die Motivation zum Beitritt in einen Verband erfolgt meistens überpersönliche Ansprache und persönliches Kennen Lernen, Printmedienkönnen dies nur begleitend unterstützen• Ist man nicht selbst von Restriktionen betroffen, tritt diegewerkschaftliche Orientierung in den Hintergrund• Viele Serviceleistungen sind für erfahrene KollegInnen mit ihreneigenen Unterstützungsnetzen auch außerhalb einer Verbandsmitgliedschaftzugänglich• Die Kampagne führte jedoch zur verstärkten Medienanfrage in Bezugauf berufskundliche Informationen.


Die sozialpolitische Kampagne des <strong>DBSH</strong>15• Die sozialpolitische Kampagne des <strong>DBSH</strong> soll die „Mitte derBevölkerung“ erreichen, da diese vermutlich politischhandlungsfähiger ist, als in der Regel das Klientel.• Dieser Teil der Bevölkerung sollte angesprochen werden überDienstleistungen der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong>, die auch für dieseBevölkerungsgruppe von unmittelbarem Nutzen ist.• Die Themen der Kampagne sollten so griffig formuliert werden,dass andere Medien das Anliegen aufgreifen.


16Sozialpolitische Kampagne: Leitfaden


Sozialpolitische Kampagne: Wollen wir unshier engagieren - oder hier?17


Sozialpolitische Kampagne: Internet +Pressearbeit18• Über eine eigene Internet-Präsenz wird überHintergründe und Resonanz der sozialpolitischenKampagne informiert• Eine Musterpresseerklärung, zu verwenden auchfür die Landesverbände des <strong>DBSH</strong>, schafft dieBrücke zum Geschehen vor Ort.• Pressewirksam gefordert wird ein unabhängiger„Qualitätstest für soziale Dienste“, um endlicheinen Wettbewerb nicht um Kosten, sondern umbestmögliche Wirkung zu fördern.


Sozialpolitische Kampagne:erste Ergebnisse19• Mehrere, auch bundesweiteMedien, berichteten überdie Kampagne.• Die neue Internetpräsenzwurde über 200.000 malbesucht.• Über 5.000 Leitfädenwurden angefordert.• Überraschenderweise hatnicht die Mitgliederkampagne,sondern die sozialpolitischeKampagne zueiner Reihe von Eintritten inden <strong>DBSH</strong> geführt.


Sozialpolitische Kampagne:Fragestellungen20• Das von uns für die Kampagnevorgegebene Rahmenthema„Qualitätstest für die soziale<strong>Arbeit</strong>“ wurde nur vereinzeltaufgegriffen. Im Mittelpunktstanden Recherchen zum Thema„1-Euro-Jobs“ in der <strong>Soziale</strong>n<strong>Arbeit</strong>.Sozialarbeit scheint besondersdann eine Chance auf öffentlicheWahrnehmung zu haben,wenn es ihr gelingt aufkonkrete Fehlentwicklungenaufmerksam zu machen(Skandalisierung).


Sozialpolitische Kampagne: Was motiviertSozialarbeiterInnenOffensichtlich lassen sich SozialarbeiterInnen leichter zum Eintritt inden <strong>DBSH</strong> motivieren, wenn dieser öffentlichkeitswirksam allgemeinesoziale Anliegen aufgreift, als über die Werbung für seineServiceleistungen. Damit verbunden sind folgende Fragestellungen:21• Fällt es SozialarbeiterInnen noch immer leichter, sich fürAndere einzusetzen, als für die eigenen Interessen?• Oder sind viele KollegInnen einfach so enttäuscht von dergegenwärtigen Situation, dass Sie nicht mehr Fach- undBerufspolitik wollen, sondern (nur noch) politischenWiderstand?• Oder umgekehrt: Sind SozialarbeiterInnen insgesamt sopassiv, dass wir, wenn überhaupt, nur immer, je nach Aktion,kleine Gruppen erreichen können – nicht jedoch die Mehrheitder Beschäftigten?

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