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Rothkegel - Museum.de

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Die Endlösung <strong>de</strong>r Ju<strong>de</strong>nfrage<br />

Die Ge<strong>de</strong>nkstätte Haus <strong>de</strong>r Wannsee-Konferenz in Berlin<br />

Seit <strong>de</strong>m 20. Januar 1942 ist die Villa am Großen Wannsee in Berlin<br />

bekannt, durch die damals stattgefun<strong>de</strong>ne Besprechung höherer Vertreter<br />

<strong>de</strong>r SS, <strong>de</strong>r Gestapo, verschie<strong>de</strong>ner Reichsministerien und NS-Ämter über<br />

die Endlösung <strong>de</strong>r europäischen Ju<strong>de</strong>nfrage.<br />

1914 erwirbt <strong>de</strong>r Berliner Industrielle<br />

Ernst Marlier zwei Parzellen Land<br />

von insgesamt 30.578 qm am Großen<br />

Wannsee in Berlin am Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Villenkolonie<br />

Alsen von <strong>de</strong>r königlichen<br />

Regierung in Potsdam. Von <strong>de</strong>m Architekten<br />

Paul O. A. Baumgarten lässt<br />

er sich eine herrschaftliche Villa mit<br />

etwa 1.500 qm Wohnfläche im italienischen<br />

Landhausstil mitten in einem<br />

Park erbauen. Bereits 1921 verkauft<br />

er das Grundstück an <strong>de</strong>n damaligen<br />

Generaldirektor im Hugo-Stinnes-Konzern<br />

Friedrich Minoux. Minoux, <strong>de</strong>r in<br />

<strong>de</strong>n 1930er Jahren politisch aktiv war<br />

und <strong>de</strong>ssen Name sogar als möglicher<br />

Minister und Reichskanzlerkandidat<br />

genannt wird, wird 1940 inhaftiert und<br />

1941 wegen Wirtschaftsverbrechen zu<br />

fünf Jahren Gefängnis verurteilt.<br />

Aus <strong>de</strong>m Gefängnis heraus verkauft<br />

Minoux 1941 das Grundstück für<br />

1,95 Millionen Reichsmark an die vom<br />

Chef <strong>de</strong>s Reichssicherheitshauptamts<br />

und Chef <strong>de</strong>r Sicherheitspolizei und<br />

<strong>de</strong>s Sicherheitsdienstes <strong>de</strong>r SS (SD),<br />

SS-Obergruppenführer Reinhard Heydrich,<br />

gegrün<strong>de</strong>ten Stiftung „Nordhav“,<br />

die die Villa als Gästehaus für<br />

SS-Angehörige nutzen wird. Zweck<br />

<strong>de</strong>r „gemeinnützigen“ Stiftung war<br />

„die Schaffung und Unterhaltung von<br />

Erholungsheimen für die Angehörigen<br />

Ge<strong>de</strong>nkstätte Haus <strong>de</strong>r Wannsee-Konferenz<br />

<strong>de</strong>s Sicherheitsdienstes <strong>de</strong>r SS, sowie<br />

für <strong>de</strong>ren Familienangehörige“ (§ 2<br />

<strong>de</strong>r Satzung). Heydrich, <strong>de</strong>r am 31. Juli<br />

1941 von „Reichsmarschall“ Hermann<br />

Göring mit <strong>de</strong>r Endlösung <strong>de</strong>r europäischen<br />

Ju<strong>de</strong>nfrage beauftragt wird, lädt<br />

am 20. Januar 1942 vierzehn hochrangige<br />

Vertreter <strong>de</strong>r SS, <strong>de</strong>r Gestapo, verschie<strong>de</strong>ner<br />

Reichsministerien sowie <strong>de</strong>r<br />

Reichskanzlei und <strong>de</strong>r Partei-Kanzlei<br />

<strong>de</strong>r NSDAP zu einer „Besprechung über<br />

die Endlösung <strong>de</strong>r europäischen Ju<strong>de</strong>nfrage<br />

mit anschließen<strong>de</strong>m Frühstück“,<br />

später genannt „Wannsee-Konferenz“,<br />

ein.<br />

Die Vertreter <strong>de</strong>r SS berichten <strong>de</strong>n<br />

anwesen<strong>de</strong>n Staatssekretären, auf <strong>de</strong>r<br />

von Heydrich geleiteten Sitzung, von<br />

<strong>de</strong>n bereits seit August 1941 durchgeführten<br />

Mordaktionen <strong>de</strong>r Einsatzgruppen<br />

in <strong>de</strong>r Sowjetunion sowie von <strong>de</strong>n<br />

schon praktizierten Tötungsmetho<strong>de</strong>n.

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