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Gemeindebrief - erloeserkirche-rodenkirchen.de

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Geistlicher Impuls<br />

5<br />

Abschnitt <strong>de</strong>s eigenen Lebens. Kin<strong>de</strong>r<br />

spüren das oft unmittelbarer als<br />

Erwachsene. Wenn ein Erwachsener<br />

zu einem Kind sagt: „In einem halben<br />

Jahr bin ich doch wie<strong>de</strong>r da.“,<br />

dann ist diese Zeitspanne für das<br />

Kind nicht überschaubar. Aber es<br />

spürt: Die Person, die ich mag, die<br />

ist jetzt weg. Ich kann sie nicht mehr<br />

sehen und anfassen.<br />

Der November ist <strong>de</strong>r typische Abschiedsmonat<br />

im Jahreslauf. Im November<br />

fallen die letzten Blätter,<br />

und die Natur verabschie<strong>de</strong>t sich in<br />

winterliche Kargheit. Nicht zufällig<br />

erinnern die christlichen Kirchen<br />

gera<strong>de</strong> im November an die Verstorbenen<br />

eines zurückliegen<strong>de</strong>n Jahres.<br />

Nach katholischer Tradition geschieht<br />

dies am 2. November, <strong>de</strong>m<br />

Feiertag Allerseelen. Oft jedoch wer<strong>de</strong>n<br />

die Gräber bereits am 1. November,<br />

an Allerheiligen, geschmückt<br />

und mit Lichtern versehen.<br />

In <strong>de</strong>n evangelischen Kirchen wird<br />

<strong>de</strong>r Verstorbenen am Sonntag vor<br />

<strong>de</strong>m 1. Advent gedacht. Dieser<br />

Sonntag wird volkstümlich „Totensonntag“<br />

genannt. Freilich ist <strong>de</strong>r<br />

Blick zurück, also die Erinnerung an<br />

die Verstorbenen, nicht <strong>de</strong>r einzige<br />

Schwerpunkt <strong>de</strong>r an diesem Sonntag<br />

gefeierten Gottesdienste. So sehr<br />

bei vielen, die sich in <strong>de</strong>n Kirchen<br />

versammeln, auch <strong>de</strong>r Abschied von<br />

einem geliebten Menschen das<br />

Empfin<strong>de</strong>n bestimmt, so sehr ist<br />

doch theologisch die Vergewisserung<br />

<strong>de</strong>ssen, was angesichts menschlicher<br />

Vergänglichkeit in Vergangenheit,<br />

Gegenwart und Zukunft Bestand<br />

hat, in <strong>de</strong>n Mittelpunkt zu rücken.<br />

Deshalb ist <strong>de</strong>r offizielle Name<br />

<strong>de</strong>s Sonntags „Ewigkeitssonntag“.<br />

In welchen Horizont rückt die Bibel<br />

die Abschie<strong>de</strong> unseres Lebens? Im<br />

Buch <strong>de</strong>s Propheten Jesaja fin<strong>de</strong>n<br />

sich Worte Gottes an sein Volk, die<br />

in eine Situation <strong>de</strong>s Abschieds hineingesprochen<br />

wer<strong>de</strong>n. Sie richten<br />

sich an Menschen, die viele Abschie<strong>de</strong><br />

zugleich erlebten: <strong>de</strong>n Abschied<br />

von Menschen, die Kriegsopfer wur<strong>de</strong>n,<br />

<strong>de</strong>n Abschied vom eigenen<br />

Land und <strong>de</strong>n Abschied vom Glauben<br />

an Jerusalem als uneinnehmbare<br />

Stadt Gottes: „Ich habe euch getragen,<br />

seit es euch gibt; ihr seid mir<br />

aufgela<strong>de</strong>n, seit ihr aus <strong>de</strong>m Mutterleib<br />

kamt. Und ich bleibe <strong>de</strong>rselbe in<br />

alle Zukunft! Bis ihr alt und grau wer<strong>de</strong>t,<br />

bin ich es, <strong>de</strong>r euch schleppt.<br />

Ich habe es bisher getan und ich<br />

wer<strong>de</strong> es auch künftig tun. Ich bin<br />

es, <strong>de</strong>r euch trägt und schleppt und<br />

rettet!“ (Jesaja 46,3-4; Gute Nachricht<br />

Bibel)<br />

Was für eine gewaltige Zusage! Von<br />

Beginn unseres Lebens an wer<strong>de</strong>n<br />

wir von Gott getragen, manchmal<br />

sogar „geschleppt“, wenn unsere<br />

eigenen Kräfte uns nicht mehr tragen<br />

wollen. In allen Verän<strong>de</strong>rungen<br />

unseres Lebens, in <strong>de</strong>n Aufbrüchen

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