Moderationsmappe für Jugendbeteiligung - Youth Bank
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Moderation Methoden Spiele Moderator/in Reflexion<br />
Forumstheater<br />
Einsteigen Themen festlegen Themen bearbeiten Maßnahmen planen Abschließen<br />
Funktion Größe Zeit Material<br />
Auseinandersetzung mit einem Thema, Entwicklung von Lösungen ab 15 TN Sprichwörter, Wandplakat, Marker<br />
Das Forumstheater basiert auf der Idee, die Zuschauenden im Theater aus der passiven Rolle herauszulösen und aktiv<br />
einzubinden. Von einer Gruppe wird eine Szene aufgeführt, die einen Konflikt aufzeigt. Nach einmaligem Aufführen, wird<br />
die Szene erneut gespielt und diesmal ist es die Aufgabe der TN einzugreifen und die Szene so zu verändern, dass der<br />
Konflikt gelöst wird.<br />
Dieses Workshopkonzept eignet sich im Rahmen eines längeren und themenbezogenen Seminars. Besonders geeignet ist<br />
es bei sozialen Themen, wie Diskriminierung, Rassismus, Ausgrenzung, etc.<br />
Die Gruppe wird in 3-5 Kleingruppen mit 5-8 Personen geteilt. Sie bekommen die Aufgabe, eine kleine Szene von ca.<br />
3-5 Minuten zu erarbeiten, die einen Konflikt darstellt, der zu dem behandelten Thema passt. In der Szene sollen keine<br />
Lösungsmöglichkeit aufgezeigt werden, sondern es ist wichtiger, dass der Konflikt klar dargestellt wird. Die Gruppen<br />
bekommen da<strong>für</strong> 45 Minuten Zeit, um einen Konflikt auswählen und diesen szenisch darzustellen. Nach der Zeit sollen sie<br />
in der Lage sein, die Szenen aufzuführen (evtl. Zeit verlängern).<br />
In der Präsentation wird zuerst die Szene einer Gruppe vor allen gespielt. Die anderen schauen zu. Dann wird die Szene ein<br />
zweites Mal gespielt und dieses Mal dürfen die Zuschauenden eingreifen. Das Eingreifen läuft folgendermaßen ab:<br />
Eine Zuschauerin sagt „Stopp“, wenn sie etwas gesehen hat, was sie verändern will. Sie tauscht dann die Rolle mit der<br />
Schauspielerin, deren Verhalten sie verändern möchte. Die Schauspielerin wird zu Zuschauerin. Darsteller können beliebig<br />
oft ausgewechselt werden, immer wenn jemand meint, etwas verändern zu wollen, kann er sich einwechseln. Es ist auch<br />
möglich, nach dem Rollentausch zu sagen, dass die Szene von einem etwas früheren Punkt an weitergespielt werden soll,<br />
sozusagen eine Stelle der Szene wiederholt wird. Die Szene ist dann beendet, wenn die Darsteller meinen, eine Lösung des<br />
Problems gefunden zu haben und sich kein Schauspieler mehr einwechselt.<br />
Wird die Lösung nicht als befriedigend empfunden oder die Zuschauer meinen, dass eine bessere Lösung möglich ist, wird<br />
die Szene wiederholt und verändert, bis alle zufrieden sind.<br />
Nach dem Spielen der Szene übernimmst du als Workshopleitung. Als erstes fragst du nach den Kernproblemen, die in der<br />
Szene aufgeworfen wurden und schreibst diese stichwortartig auf dem Flipchart auf. Dann sammelst du die Lösungsansätze,<br />
die du ebenfalls visualisierst und ihr evaluiert gemeinsam das Verhalten der beteiligten Personen. Abschließend stellst du<br />
die Frage, wie wirksam diese Lösungswege <strong>für</strong> die aufgeworfenen Probleme sind und ob sie sich auch in der Realität<br />
umsetzen lassen. Eine weitere Frage ist, welche Rückschlüsse die TN aus den Szenen <strong>für</strong> ihr individuelles Verhalten ziehen<br />
und ob sie andere Ideen <strong>für</strong> strukturelle Veränderungen hätten.<br />
Nachdem eine Szene evaluiert ist, wird die nächste präsentiert, mit der ebenso verfahren wird.<br />
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pttp – power to the people!<br />
<strong>Moderationsmappe</strong> <strong>für</strong> <strong>Jugendbeteiligung</strong>