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Polster trifft Schrank - Wulf Rabe Design Oy

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Nr. 765 10.11.2006<br />

„der Mittelstand muss den Mut haben zur Globalisierung”<br />

beinhaltet alle Weisheiten dieser Messe. Schließlich bilden<br />

700 mittelständische Hersteller das Rückgrat der europäischen<br />

Büromöbelindustrie; allein die deutschen Exporte<br />

stiegen 2005 um 6,1%.<br />

Waren unter Interstuhls 538 gezeigten Stühlen gleich fünf<br />

neue Familien, so konzentrierte sich Klöber auf die sofort<br />

lieferbare Neuerscheinung Duera. Deren trendige Bedienungstastatur<br />

und 10 cm Schiebesitz<br />

nach der niederländischen<br />

NPR-Norm runden die Stuhlgrazie<br />

von Hausdesigner Mattias Dohm<br />

ab. Klöbers Kampf um Eigenständigkeit<br />

in nerhalb der Sedus-<br />

Gruppe wird von Geschäftsführer<br />

Frank Zander unterstützt, während<br />

Stefan Hahn die scheidende<br />

Exportlegende Wilfrid O. Thamm<br />

ablöst – in stolze 60 Länder Sitzgut<br />

aus Owingen zu liefern und<br />

sogar für den miliardenschweren<br />

Koku yu-Konzern (Japan) ein<br />

Eigenmodell zu produzieren, ist<br />

Traum mancher Drehstuhlfahrer. Klöber macht’s.<br />

Der Neue und der Scheidene:<br />

F. Zander, Klöber-Gf, W. Thamm, Exportleiter<br />

Dauphins Ergonomie-Papst Rolf Selling, der Mann, der<br />

die Branche das Wort „Ergonomie” buchstabieren lehrte,<br />

erhielt in Malte Lenkeit einen würdigen Nachfolger, dessen<br />

Ergo-Extrakte die Massen fesselte. So wie die Neuinterpretation<br />

des Sattelstuhl-Themas durch Dolpin Tec von<br />

Busse <strong>Design</strong> begeistert, hat Dauphin durch professionelle<br />

<strong>Design</strong>erhilfe endlich den Status erreicht, den die Oberfranken<br />

immer vorgaben. Besonders hervorzuheben ist an<br />

der <strong>Design</strong>erfront aber der ehemalige Wiesner + Hager-<br />

Entwickler und Tausendsassa Martin Ballendat, der allein<br />

bei 12 Orgatec-Ausstellern mit Neuprodukten<br />

präsent war.<br />

Comeback des Fachhandels<br />

Der Spleen zum Direktvertrieb einiger<br />

Protagonisten in der jüngeren Vergangenheit<br />

scheint ausgeträumt. Gerade<br />

der deutsche Fachhandel ist durch<br />

nichts zu ersetzen. So bekennt Samas-<br />

Statthalter Olaf Hoppelshäuser: „die<br />

BRD ist ein Dealermarkt und wird es<br />

bleiben”. Die holländische Samas weiß<br />

das zu beurteilen, denn dort versucht<br />

man gerade, „aus zwölf Eiern ein<br />

Omlett zu machen”, wie Samas-CEO<br />

Hans van der Ven formuliert.<br />

Gemeint sind die nach und nach eingekauften<br />

Samas-Marken wie Drabert, Schärf, Fortschritt,<br />

Martinstoll, Sitag, Assenburg, Falpro, Roneo, MBT und<br />

Sanden mit bis zu 100-jähriger Historie. Um nicht alles<br />

doppelt zu machen, wird das angeblich „größte Entwikklungsbudget<br />

Europas” nun zentral verwaltet, werden Produktionsüberkapazitäten<br />

durch Werks-Zusammenschlüsse<br />

ausgeglichen. Allein der Zentraleinkauf reduzierte seine<br />

Kosten in Höhe von 26 Mio Euro – doch schwarze Gulden<br />

werden auch im dritten Jahr noch nicht in der Konzern-<br />

8<br />

Samas-Lenker Hans van der Ven und<br />

BRD-Statthalter Olaf Hoppelshäuser<br />

Zentrale in Houten gezählt. Aber van der Ven ist guter Hoffnung<br />

– und setzt auf seine Mannschaft. So wird in Houten<br />

das so genannte Village Office Concept vorgelebt. Samas<br />

sucht nach der Verwirklichung des Traums vom „enjoy<br />

your company” für 1600 Mitarbeiter, die das Büro als<br />

Ersatz für ihre Familie<br />

sehen sollen.<br />

Vorreiter van der Ven<br />

setzt auf die Zukunft des<br />

Büros: Firmen könnten<br />

bis zu 25% Produktivitätssteigerung<br />

durch professionell<br />

geplante Büros<br />

erzielen, meint er. Und<br />

nicht nur der Samas-<br />

Boss erwartet für die<br />

Trend Akustik: Hendrik Hund<br />

nächsten 20 Jahre eine<br />

Revolution der Produktivität des Büros durch neue Technologien.<br />

Fürwahr, allein der Flatscreen hat zuletzt Tischflächen<br />

und -formen rapide reduziert. Das Gros der monströsen<br />

Verkettungsgestelle kann nun einfach weggeschmissen<br />

werden. Die technisch und optisch gewitzteste Lösung<br />

präsentierte Bene mit der T-Plattform – einem von Arbeitsplatztypen<br />

unabhängigen System in der horizontalen wie<br />

vertikalen Ebene zur größtmöglichen Flächenausnutzung.<br />

Doch das Problem aller Tischler konnte auch Bene nicht<br />

lösen: Tische halten gute 20 Jahre, Stühle nicht einmal 10.<br />

Bene, Nr. 6 in Europa mit 186,7 Mio Euro Umsatz in 2005,<br />

will die absolute Nummer eins werden. Der Börsengang ist<br />

in vollem Gange.<br />

Ob bei Vitra als Joyn von Ronan & Erwan Bouroullec, die<br />

FX bei Fortschritt oder bei Hund als Teamcon – die<br />

Bench, die überlange Tisch-Bank, wird langsam verstanden,<br />

nicht nur als Callcenter, sondern als multifunktionales<br />

Instrument der Gruppenarbeit im<br />

Großraumbüro. Durch neue Akustik-Screens<br />

sind die Tischbänke<br />

nun zu Einzelarbeitsplätzen um -<br />

funktionierbar. Überhaupt Akustik.<br />

Das war eines der Messethemen,<br />

um Signale zu setzen, so BSO-Vorsitzender<br />

Hendrik Hund. Denn<br />

Akustik ist nach wie vor ein Stiefkind<br />

in der Büroeinrichtung, um die<br />

sich wenige Spezialisten wie Preform<br />

kümmern. Das hat die Bürogemeinde<br />

erkannt. Innovationen<br />

sind gefragt. Und vielleicht wirken<br />

sie ja schon leicht magnetisch. So<br />

meint BSO-Chef Hendrik Hund zu<br />

spüren, „dass der Druck im Kastenmöbel-Bereich nachlässt.<br />

Selbst Fachhändler kommen wieder mit Endkunden<br />

zur Messe”. Die Orgatec lieferte also viele Gründe, wieder<br />

Mut zu fassen.<br />

Den hatte das Vorzeigeunternehmen Walter Knoll freilich<br />

schon viel früher und war auch dieses Mal wieder der<br />

absolute Star auf der Messe – dank eines Feuerwerks an<br />

genialen und frischen Ideen wie Think Park, Drift Island,<br />

Together Lounges, mit denen die Walter Knolls den inter-

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