Polster trifft Schrank - Wulf Rabe Design Oy
Polster trifft Schrank - Wulf Rabe Design Oy
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10.11.2006<br />
te und seinen Beiräten ein gewisser Realismus nicht abzusprechen.<br />
Eine Entscheidung darüber, wie es mittelfristig<br />
weitergeht, steht freilich erst im kommenden Jahr bei<br />
Regent an. Sollten sich neue Varianten von Fusion oder<br />
Kooperation zerschlagen, so könnte der einst so mächtige<br />
Vollsortiments-Verband aus den 80er und 90er Jahren zu<br />
einem Spezialisten mutieren: „Vielleicht konzentrieren wir<br />
uns auf Küchen- oder möglicherweise auch <strong>Polster</strong>möbel“,<br />
deutet Götte schon mal vorsichtig an, „alles ist möglich.“<br />
Stallmann / Machalke<br />
<strong>Polster</strong> <strong>trifft</strong> <strong>Schrank</strong><br />
Auf der Brüsseler Möbelmesse präsentierten Schlafzimmerhersteller<br />
Stallmann und <strong>Polster</strong>spezialist<br />
Machalke eine ungewöhnliche Kollektionsehe.<br />
Es war ganz gut was los in Brüssel. Wie üblich, konnten<br />
sich die Aussteller auf der belgischen Möbelmesse, in diesem<br />
Jahr vom 5. bis 8.11., in den Heizel-Messehallen, an<br />
einem vergleichsweise fröhlichen Reigen an Standbesuchern<br />
erfreuen. In diesem Jahr kamen die besonders zahlreich<br />
aus den Niederlanden; Belgier wurden auf ihrer<br />
Heimmesse dafür relativ wenige gesehen. Auch viele deutsche<br />
Aussteller – vor allem aus dem Schlaf- und <strong>Polster</strong>metier<br />
– hatten sich wieder über die Westgrenze bemüht,<br />
darunter Arte M, Carina, Candy, Ewald Schillig, Willi<br />
Schillig, Koinor, beide Schlafzimmer-Noltes, Paidi, Geha,<br />
Schieder-<strong>Polster</strong>, Wiemann & Co. Besonders euphorisch<br />
gaben sich jedoch zwei deutsche Hersteller, die bisher im<br />
Markt noch nicht durch besondere Gemeinsamkeiten aufgefallen<br />
waren: der Hüllhorster Schlafzimmerfabrikant<br />
Stallmann und die Wolfslocher <strong>Polster</strong>spezialisten aus<br />
dem Hause Machalke.<br />
Unter dem Namen Together by Stallman + Machalke<br />
haben die beiden im lokalen <strong>Design</strong>square einen gemeinsamen<br />
Auftritt im hochwertigen Wohnen hingelegt. Präsentiert<br />
wurden drei moderne Zimmer (schwarz, creme-weiß,<br />
braun). „Wir wussten, in Benelux geht die Post in Richtung<br />
<strong>Polster</strong>betten ab. Und da haben wir uns im Mai um einen<br />
Kontakt zu Machalke bemüht“, berichtete Stallmann-<br />
Geschäftsführer Christian Kley. Sechs Monate und viele<br />
Nachtschichten später war das Ergebnis in Brüssel zu<br />
besichtigen.<br />
Kontakte und Umsetzung des Konzeptes schulterte der<br />
niederländische Möbelmanager John van den Hout, der<br />
Stallmann in Benelux vertritt und weiterhin das koordinierende<br />
Organ der Kooperation ist. <strong>Polster</strong>betten (!), Stühle,<br />
Sessel kommen von Machalke, die Kastenmöbel liefert<br />
Stallmann. Die Stallmann-Kastenmöbel entwarf das<br />
schwäbische <strong>Design</strong>erteam Mutschler-Winkler, die<br />
Machalke-<strong>Polster</strong>betten zeichnete Steven Schilte. In der<br />
Werbung soll Together „edel und hochwertig“ (Kley) daherkommen<br />
und so gleich das Thema Preis von der Agenda<br />
der Verkaufsgespräche drücken. Der erste Auftritt hat<br />
Stallmanns Kley und Machalke-Geschäftsführer Bernd<br />
Fuhler gleich so motiviert, dass sie sich noch von Brüssel<br />
aus um einen Standplatz auf der kommenden imm cologne<br />
bemüht haben.<br />
Nachlese Orgatec<br />
Auferstanden<br />
aus der Asche<br />
Orgatec 2006 in Köln – ein Wetter zum Knutschen und<br />
eine Stimmung zum Prosten.<br />
Nach sechs Jahren und drei schlaffen Orgatecs der zaghaft<br />
erhoffte Höhenflug. „Geradezu sensationeller Messeverlauf”<br />
ließ Vitra verlauten; Hermann Miller sprach von<br />
„20 Prozent mehr Kontakten”, Leuchtengröße Waldmann<br />
von „mehr Besuchern, die vor allem aus den richtigen Ländern<br />
kamen”.<br />
Tatsächlich? Hier die Vergleichszahlen: 2002 – 56.897<br />
Besucher aus 102 Ländern; 2004 – 54.000 Besucher aus<br />
90 Ländern; 2006 – 57.200 Besucher aus 122 Ländern.<br />
Die Kölner Messemacher können sich also über eine quantitative<br />
wie qualitative Steigerung der Besucherzahlen<br />
freuen – mehr Ausländer,<br />
aber auch der wieder erstarkte<br />
deutsche Fachhandel. Die<br />
um 169 geschrumpfte Ausstellerzahl<br />
von 678 spiegelt<br />
den Schrumpf- und Konzentrationsprozess<br />
der Branche<br />
wieder. Denn eigentlich fehlte<br />
nur der Star von 2004 –<br />
Steelcase.<br />
Gerade die Stars der Branche,<br />
wie Vitra, Interstuhl,<br />
Bene, Walter Knoll etc. wurden<br />
von Anfang an belagert,<br />
auch wenn der Dienstag<br />
Nr. 765<br />
Noble Visionen: Interstuhl-Gebrüder<br />
Helmut und Joachim Link<br />
schwach begann. Nach sechs Jahren Baisse hat sich<br />
Nachholbedarf aufgestaut: Der Kunde will endlich Neues.<br />
Eckhart Hansen, dessen Swiss <strong>Design</strong> für Sitag, Drabert,<br />
Klöber, Brunner und Interstuhl Sitzmaschinen entwickelt,<br />
kennt die Unsicherheit der Unternehmen, mal 2<br />
Mio Euro für eine neue Stuhlgeneration zu investieren. Und<br />
durch gerade diese Unsicherheit ähneln sich die Produkte<br />
oft zu sehr. Oder liegt dies etwa an Wander-<strong>Design</strong>ern?<br />
Feuchtigkeitsempfindliche filigrane Sperrholz-Inlets sind<br />
von Netz-<strong>Polster</strong>-Kunststoff-Alu-Kombinationen abgelöst –<br />
hochsensible Drehstuhl-Creationen, am liebsten noch je<br />
nach Jahreszeit umkleidbar. Und gerade diese Stühle sind<br />
für das offizielle Umsatzplus der Büromöbelbranche von<br />
5% verantwortlich.<br />
„Made in Germany” ist wieder gefragt, und das weltweit,<br />
so Werner Link. Mit dieser Erkenntnis investiert Interstuhls<br />
Grande 20 Mio Euro in das schwäbische Werk und<br />
will das 90 Mio Euro schwere Familienunternehmen in fünf<br />
Jahren auf 150 Mio heben. Die Mitarbeiter werden durch<br />
eine Fünf-Jahre-Arbeitsplatzgarantie motiviert, die großen<br />
Pläne anzuschieben. Link ist sich sicher: Asien ist keine<br />
Gefahr (die Materialqualität sei eindeutig schlechter) – der<br />
20 prozentige Preisverfall sei gestoppt – der Anspruch an<br />
speziell deutsche Qualität wachse. Werner Links Aussage<br />
7
Nr. 765 10.11.2006<br />
„der Mittelstand muss den Mut haben zur Globalisierung”<br />
beinhaltet alle Weisheiten dieser Messe. Schließlich bilden<br />
700 mittelständische Hersteller das Rückgrat der europäischen<br />
Büromöbelindustrie; allein die deutschen Exporte<br />
stiegen 2005 um 6,1%.<br />
Waren unter Interstuhls 538 gezeigten Stühlen gleich fünf<br />
neue Familien, so konzentrierte sich Klöber auf die sofort<br />
lieferbare Neuerscheinung Duera. Deren trendige Bedienungstastatur<br />
und 10 cm Schiebesitz<br />
nach der niederländischen<br />
NPR-Norm runden die Stuhlgrazie<br />
von Hausdesigner Mattias Dohm<br />
ab. Klöbers Kampf um Eigenständigkeit<br />
in nerhalb der Sedus-<br />
Gruppe wird von Geschäftsführer<br />
Frank Zander unterstützt, während<br />
Stefan Hahn die scheidende<br />
Exportlegende Wilfrid O. Thamm<br />
ablöst – in stolze 60 Länder Sitzgut<br />
aus Owingen zu liefern und<br />
sogar für den miliardenschweren<br />
Koku yu-Konzern (Japan) ein<br />
Eigenmodell zu produzieren, ist<br />
Traum mancher Drehstuhlfahrer. Klöber macht’s.<br />
Der Neue und der Scheidene:<br />
F. Zander, Klöber-Gf, W. Thamm, Exportleiter<br />
Dauphins Ergonomie-Papst Rolf Selling, der Mann, der<br />
die Branche das Wort „Ergonomie” buchstabieren lehrte,<br />
erhielt in Malte Lenkeit einen würdigen Nachfolger, dessen<br />
Ergo-Extrakte die Massen fesselte. So wie die Neuinterpretation<br />
des Sattelstuhl-Themas durch Dolpin Tec von<br />
Busse <strong>Design</strong> begeistert, hat Dauphin durch professionelle<br />
<strong>Design</strong>erhilfe endlich den Status erreicht, den die Oberfranken<br />
immer vorgaben. Besonders hervorzuheben ist an<br />
der <strong>Design</strong>erfront aber der ehemalige Wiesner + Hager-<br />
Entwickler und Tausendsassa Martin Ballendat, der allein<br />
bei 12 Orgatec-Ausstellern mit Neuprodukten<br />
präsent war.<br />
Comeback des Fachhandels<br />
Der Spleen zum Direktvertrieb einiger<br />
Protagonisten in der jüngeren Vergangenheit<br />
scheint ausgeträumt. Gerade<br />
der deutsche Fachhandel ist durch<br />
nichts zu ersetzen. So bekennt Samas-<br />
Statthalter Olaf Hoppelshäuser: „die<br />
BRD ist ein Dealermarkt und wird es<br />
bleiben”. Die holländische Samas weiß<br />
das zu beurteilen, denn dort versucht<br />
man gerade, „aus zwölf Eiern ein<br />
Omlett zu machen”, wie Samas-CEO<br />
Hans van der Ven formuliert.<br />
Gemeint sind die nach und nach eingekauften<br />
Samas-Marken wie Drabert, Schärf, Fortschritt,<br />
Martinstoll, Sitag, Assenburg, Falpro, Roneo, MBT und<br />
Sanden mit bis zu 100-jähriger Historie. Um nicht alles<br />
doppelt zu machen, wird das angeblich „größte Entwikklungsbudget<br />
Europas” nun zentral verwaltet, werden Produktionsüberkapazitäten<br />
durch Werks-Zusammenschlüsse<br />
ausgeglichen. Allein der Zentraleinkauf reduzierte seine<br />
Kosten in Höhe von 26 Mio Euro – doch schwarze Gulden<br />
werden auch im dritten Jahr noch nicht in der Konzern-<br />
8<br />
Samas-Lenker Hans van der Ven und<br />
BRD-Statthalter Olaf Hoppelshäuser<br />
Zentrale in Houten gezählt. Aber van der Ven ist guter Hoffnung<br />
– und setzt auf seine Mannschaft. So wird in Houten<br />
das so genannte Village Office Concept vorgelebt. Samas<br />
sucht nach der Verwirklichung des Traums vom „enjoy<br />
your company” für 1600 Mitarbeiter, die das Büro als<br />
Ersatz für ihre Familie<br />
sehen sollen.<br />
Vorreiter van der Ven<br />
setzt auf die Zukunft des<br />
Büros: Firmen könnten<br />
bis zu 25% Produktivitätssteigerung<br />
durch professionell<br />
geplante Büros<br />
erzielen, meint er. Und<br />
nicht nur der Samas-<br />
Boss erwartet für die<br />
Trend Akustik: Hendrik Hund<br />
nächsten 20 Jahre eine<br />
Revolution der Produktivität des Büros durch neue Technologien.<br />
Fürwahr, allein der Flatscreen hat zuletzt Tischflächen<br />
und -formen rapide reduziert. Das Gros der monströsen<br />
Verkettungsgestelle kann nun einfach weggeschmissen<br />
werden. Die technisch und optisch gewitzteste Lösung<br />
präsentierte Bene mit der T-Plattform – einem von Arbeitsplatztypen<br />
unabhängigen System in der horizontalen wie<br />
vertikalen Ebene zur größtmöglichen Flächenausnutzung.<br />
Doch das Problem aller Tischler konnte auch Bene nicht<br />
lösen: Tische halten gute 20 Jahre, Stühle nicht einmal 10.<br />
Bene, Nr. 6 in Europa mit 186,7 Mio Euro Umsatz in 2005,<br />
will die absolute Nummer eins werden. Der Börsengang ist<br />
in vollem Gange.<br />
Ob bei Vitra als Joyn von Ronan & Erwan Bouroullec, die<br />
FX bei Fortschritt oder bei Hund als Teamcon – die<br />
Bench, die überlange Tisch-Bank, wird langsam verstanden,<br />
nicht nur als Callcenter, sondern als multifunktionales<br />
Instrument der Gruppenarbeit im<br />
Großraumbüro. Durch neue Akustik-Screens<br />
sind die Tischbänke<br />
nun zu Einzelarbeitsplätzen um -<br />
funktionierbar. Überhaupt Akustik.<br />
Das war eines der Messethemen,<br />
um Signale zu setzen, so BSO-Vorsitzender<br />
Hendrik Hund. Denn<br />
Akustik ist nach wie vor ein Stiefkind<br />
in der Büroeinrichtung, um die<br />
sich wenige Spezialisten wie Preform<br />
kümmern. Das hat die Bürogemeinde<br />
erkannt. Innovationen<br />
sind gefragt. Und vielleicht wirken<br />
sie ja schon leicht magnetisch. So<br />
meint BSO-Chef Hendrik Hund zu<br />
spüren, „dass der Druck im Kastenmöbel-Bereich nachlässt.<br />
Selbst Fachhändler kommen wieder mit Endkunden<br />
zur Messe”. Die Orgatec lieferte also viele Gründe, wieder<br />
Mut zu fassen.<br />
Den hatte das Vorzeigeunternehmen Walter Knoll freilich<br />
schon viel früher und war auch dieses Mal wieder der<br />
absolute Star auf der Messe – dank eines Feuerwerks an<br />
genialen und frischen Ideen wie Think Park, Drift Island,<br />
Together Lounges, mit denen die Walter Knolls den inter-
10.11.2006<br />
nationalen Jungeinkäufer-Geschmack wieder mal voll trafen.<br />
Die Hochpreisdenke ist hier Verkaufsargument. Firmenstratege<br />
Markus Benz blickt stolz auf eine Umsatzverdreifachung<br />
innerhalb von fünf Jahren auf 50 Millionen<br />
Euro. Dieses Vorbild könnte so manch anderen auf der<br />
Suche nach der Highclass-Liga um den Schlaf bringen.<br />
<strong>Wulf</strong> <strong>Rabe</strong><br />
MFO<br />
BRD flach legen<br />
Klaus Hartmann, Wahlportugiese und King der deutschen<br />
Matratzenszene, will es auf seine alten Tage noch mal<br />
richtig wissen. Das gesetzliche Rentenalter hat Hartmann,<br />
einst Gründer des Marktführers Matratzen Concord, Köln,<br />
zwar hinter sich gelassen, doch das hindert den in Colares-Penedo<br />
in Portugal residierenden Unternehmer nicht<br />
daran, mit seiner MFO Matratzen Factory Outlet AG, Elsdorf,<br />
für das Jahr 2007 den endgültigen Angriff auf sein<br />
früheres Unternehmen Matratzen Concord anzustrengen.<br />
1999 hatte Hartmann Concord an die holländische Beter<br />
Bed AG für viel Bares verkauft, und sich vor zwei Jahren<br />
dann beim ehemaligen Konkurrenten, dem damals vor sich<br />
hindümpelden Direktvertreiber Bettina, eingekauft. Aus<br />
Bettina machte Hartmann MFO. Mit Michael Bahn, Wolfgang<br />
Grigull und Stefan Schadler sammelte Hartmann in<br />
Elsdorf so ziemlich sein altes Concord-Team um sich. Und<br />
das strickt nun an der Großoffensive: Aus aktuell rund 200<br />
Filialen sollen schon im nächsten Jahr rund 400 werden. In<br />
Elsdorf spricht man von nicht weniger als einer Verdoppelung.<br />
Vorbereitungen zu diesem Coup sind bereits an vielen<br />
Eckimmobilien dieser Republik zu sehen. Der Nachschub<br />
für die MFO-Filialen, die eine doch sichtbar aufgeräumtere<br />
Handschrift als die Concord-Buden tragen sollen,<br />
kommt aus dem hauseigenen Werk in Elsdorf, aber auch<br />
von anderen Lieferanten, z.B. Hukla. Wohl wegen des ganzen<br />
Expansionsstresses schaffen es die MFO-Strategen<br />
Bahn, Grigull & Co. derzeit gar nicht, ihre Pläne öffentlich<br />
zu kommentieren. Und so muss auch das Gerücht unbestätigt<br />
bleiben, wonach sich Hartmann bei MFO zwecks<br />
Expansionsfinanzierung mit einem geldigen Investor<br />
zusammengetan haben soll. Genannt wird hier eine ehemalige<br />
Gesellschafterfamilie des Haarspraygiganten Wella<br />
AG, die im Zuge des Konzern-Verkaufs an Procter & Gamble<br />
zu veritablem Reichtum gekommen ist.<br />
Wohn Partner Verbandsgründer Wenz<br />
Lothar Wenz, Niederbayer, ehemaliger Möbelhausbesitzer in<br />
Deggendorf, Mitgründer des MZE-Verbandes und zuletzt lange<br />
Jahre als Handelsvertreter u.a. für Bröcker und Wohngruppe<br />
sowie als Betreiber einer eigenen Importfirma aktiv,<br />
macht ernst: Er gründete einen neuen Einkaufsverband und<br />
verschickte in dieser Woche eine selbst verfasste Pressemitteilung.<br />
Auf der M.O.W. war Wenz bereits unterwegs und sammelte<br />
Visitenkarten von Dutzenden von Herstellern ein. Jetzt<br />
ist für ihn die Stunde der Wahrheit gekommen: „Wir teilen<br />
Ihnen mit, dass trotz der Marktunruhen ein neuer Einkaufsverband<br />
gegründet wurde.“ Wohn Partner Möbeleinkauf +<br />
Marketing GmbH heißt der und sitzt in Niederschöna im<br />
sächsischen Landkreis Freiberg. Über andere doch irgendwie<br />
wichtige Punkte wie eventuelle Unterschriften von Mitgliedshäusern<br />
oder bereits abgeschlossene Lieferantenverträge<br />
lässt sich der Verbandsgründer vorerst noch nicht aus. Lothar<br />
Wenz’ Verbandsstrategie in einem Satz: Er wolle mit ausgewählten<br />
Herstellern einen optimalen Umsatz erreichen. Kontakt:<br />
Tel.: 035209 / 30000; E-Mail: lotharwenz@t-online.de.<br />
Garant: Fünf Sterne<br />
Franz Hampel, Vorstand des Garant-Verbandes, Rheda-Wiedenbrück,<br />
hat das Jubiläumsjahr recht positiv empfunden. 50-Jähriges<br />
feierten die Garant-ler im Mai mit großer Sause und vielen<br />
Zukunftsgedanken. Die begleitenden Jubiläumsaktionen im Handel<br />
spülen der Truppe am Jahresende wohl ein zweistelliges Umsatzplus<br />
im Inland in die Kassen. Darauf lässt sich aufbauen, finden<br />
Hampel, Vorstandskollege Horst Paetzel & Co. Bei Bad (mittlerweile<br />
über 700 Händler) und Küche sieht sich Garant ohnehin gut aufgestellt,<br />
„und auch im Wohnen haben wir aufgeholt“, berichtet<br />
Hampel. Einzelne Abgänge („keine dramatischen Zahlen!“ Hampel)<br />
versucht die Garant-Mannschaft über noch mehr Profilierung am<br />
allseits beliebten point of sale zu kompensieren. Dabei helfen soll<br />
im nächsten Jahr ein neues Handelskonzept mit dem Titel „5-Sterne,<br />
die Ihre Zukunft bedeuten“. Die im Herbst verkündete<br />
Zusammenarbeit mit GfM/Trend wird sich dabei laut Hampel auch<br />
weiterhin weder zu einer Kooperation oder Fusion auswachsen,<br />
sondern sich auf gemeinsame Zuteilungen für die Industrie oder<br />
Prospekte und Werbung konzentrieren. „Verbände müssen weiterhin<br />
eine Heimat für ihre Mitglieder sein“, sagt Verbandsquerdenker<br />
Hampel, „aber sie sollten im Inneren, bei Dienstleistungen und im<br />
Marketing, viel stärker zusammenarbeiten.“ An diesem Punkt zeigt<br />
sich Hampel „immer für Gespräche offen“.<br />
Miele: Im Osten geht die Sonne auf<br />
Der Gütersloher Gerätehersteller Miele & Cie. KG hat sich<br />
frühzeitig für eine Bearbeitung des osteuropäischen Marktes<br />
entschieden und schon 1991 in Tschechien eine eigene Vertriebsgesellschaft<br />
gegründet. Das war sogar die erste im osteuropäischen<br />
Raum. Das vergangene<br />
Ge schäftsjahr (Miele-<br />
Umsatz weltweit 2,54 Mrd. €)<br />
haben die Tschechen mit ei nem<br />
Plus von fast 30 Prozent auf<br />
annähernd 11 Mio € abschließen<br />
können. Und auch für das laufende<br />
Jahr, schätzt Tomas Abraham,<br />
seit 13 Jahren bei Miele-<br />
Tschechien und seit 6 Jahren<br />
dort als Geschäftsführer en -<br />
gagiert, „machen wir be stimmt<br />
ein Plus von 20%“. Wobei Miele<br />
in Tschechien bes tenfalls „drei<br />
bis fünf Prozent der Bevölkerung“<br />
erreicht, er gänzt Dr. Markus<br />
Miele. Und die werden jetzt in<br />
Nr. 765<br />
Kochfelder als Kunstobjekte :<br />
Dr. Markus Miele, Tomas Abraham<br />
feinster Umgebung im neuen gut 520 qm großen Showroom<br />
namens Miele-Gallery, direkt vis-à-vis des Hilton-Hotels, empfangen.<br />
Der eigentliche Miele-Stützpunkt Tschechien befindet<br />
sich allerdings in Unicov, in der Nähe von Brno (Brünn). Dort ist<br />
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