15.03.2015 Aufrufe

August 2008 - Metzerlen-Mariastein

August 2008 - Metzerlen-Mariastein

August 2008 - Metzerlen-Mariastein

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Gerne würde ich noch etwas mehr über den Alltag hinter den Klostermauern erfahren und<br />

natürlich wie sich die Tage nach der Wahl zum Abt neu für Sie gestalten.<br />

Abt Peter: Wir haben ganz klare Alltagsstrukturen und dazu gehören das Morgengebet<br />

(Mette und Laudes) um 5.30 Uhr, die Eucharistiefeier um 9.00 Uhr, das Mittagsgebet (Sext)<br />

um 12.15 Uhr, das Nachmittagsgebet um 15.00 Uhr, das<br />

Abendgebet (Vesper) um 18.00 Uhr und das Nachtgebet<br />

(Komplet) um 20.00 Uhr. Die Gebete helfen mir, mich mit<br />

mir auseinander zu setzen, um meinen Weg gehen zu<br />

können. Sie sind Rituale, welche zu meinem Leben<br />

gehören.<br />

Dazwischen geht jeder seinen Arbeiten und seinen<br />

Aufgaben nach.<br />

Als Abt stehe ich nicht nur meinen Mitbrüdern vor und<br />

begleite sie auf ihrem Weg, sondern trage nun auch die<br />

Verantwortung für die Führung des Klosterbetriebs.<br />

Einmal im Monat findet das Kapitel statt, eine<br />

Versammlung mit allen Mönchen. Ebenfalls etwa einmal<br />

monatlich haben wir das Konsilium, das sind<br />

Besprechungen mit 4 - 5 Mönchen und dem Abt.<br />

Hier werden auch Entscheidungen getroffen, offene<br />

Fragen besprochen welche dann an das Kapitel zurückgehen. Nach dem Essen, welches<br />

nach genauen, fast liturgischen Regeln abläuft, wird oft auch in kleinen Gruppen<br />

ausgetauscht und Anliegen diskutiert.<br />

Als ich die Leitung der Amtsvormundschaft übernahm, musste ich einen zusätzlichen<br />

Management- und Coachingkurs absolvieren. Wie ist das bei Ihnen?<br />

Abt Peter: Ja, darüber mache ich mir derzeit auch Gedanken. Das Know-How, einen solch<br />

grossen Betrieb zu leiten, muss ich mir noch erarbeiten und dazu braucht es evtl. einen<br />

Führungskurs oder eine Weiterbildung im Organisationsmanagement. Es stellt sich für mich<br />

auch die Frage von Supervision, damit ich allfällige Probleme neutral reflektieren kann.<br />

Es ist ja unglaublich, was da auf Sie zukommt. Bedeutet dies nicht auch, dass Sie nun<br />

Prioritäten setzen müssen und evtl. lieb gewonnene Arbeiten aufgeben müssen?<br />

Abt Peter: Da ich an der Theologischen Hochschule in Einsiedeln als Dozent bereits für die<br />

Semester <strong>2008</strong>/2009 zugesagt habe, werde ich diesen Auftrag sicherlich noch erfüllen.<br />

Meine weitere Arbeit als Eherichter muss ich noch überdenken. Der Werk- und<br />

Umweltschutzkommission <strong>Metzerlen</strong>-<strong>Mariastein</strong> habe ich ebenfalls mein Wort gegeben,<br />

diese Amtsperiode noch mit ihr durchzustehen.<br />

Was ist Ihre Arbeit am Interdiözesanen Ehegericht in Fribourg?<br />

Abt Peter: Wenn ein Antrag auf Ehenichtigkeit eingeht, benötigt es zwei Gerichtsinstanzen,<br />

die über eine allfällige Ungültigkeit der Ehe entscheiden. Ich bin Leiter der 2. Instanz, die für<br />

die ganze Schweiz zuständig ist.<br />

Eine gültig geschlossene und vollzogene Ehe gilt nach katholischem Sakraments- und<br />

Rechtsverständnis als unauflösbar. Deshalb kann es keine kirchliche Ehescheidung geben.<br />

Es gibt jedoch Fälle, bei denen aus katholischer Sicht bei der Trauung gar keine gültige Ehe<br />

zustande gekommen ist. Ein kirchliches Gericht kann daher nach sorgfältiger Prüfung zu der<br />

24

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!