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FernUni Perspektive Nr. 51 | Frühjahr 2015

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<strong>FernUni</strong> <strong>Perspektive</strong> Seite 3<br />

UNESCO-Welttag der Philosophie<br />

Glück – Ziel und Problem des Menschen<br />

„Viel mehr zu verlieren als das Glück<br />

haben wir nicht. Viel mehr zu gewinnen<br />

auch nicht.“ Mit diesen<br />

Worten stimmte Prof. Dr. Hubertus<br />

Busche als Geschäftsführer des Instituts<br />

für Philosophie der <strong>FernUni</strong>versität<br />

in Hagen die fast 300 Teilnehmenden<br />

auf das Symposium<br />

zum UNESCO-Welttag der Philosophie<br />

ein. Seine Botschaft war zugleich<br />

eine Erklärung für das große<br />

Interesse an der Veranstaltung.<br />

Mittlerweile ist es bereits Tradition,<br />

dass dieser Gedenktag auch an der<br />

<strong>FernUni</strong>versität begangen wird. Das<br />

Institut für Philosophie hatte hierzu<br />

im Rahmen der „Hagener Woche<br />

der Philosophie“ bereits zum<br />

siebten Mal Lehrende, Studierende<br />

und Interessierte eingeladen. Wieder<br />

einmal war der Zuspruch sehr<br />

groß.<br />

„Wir freuen uns sehr“, sagte Professor<br />

Busche, „dass außer zahlreichen<br />

Bürgerinnen und Bürgern<br />

auch rund 150 Schülerinnen und<br />

Schüler von Gymnasien der Region<br />

zusammen mit ihren Kursleiterinnen<br />

und Kursleitern zu uns gekommen<br />

sind. Das zeigt, dass auch<br />

die akademische Philosophie ungeachtet<br />

ihrer Verwissenschaftlichung<br />

noch immer enge Berührungen mit<br />

den Brennpunkten des menschlichen<br />

Alltags hat.“<br />

Thema gesellschaftlich relevant<br />

Wieder stand ein Thema von großer<br />

gesellschaftlicher Relevanz im Mittelpunkt,<br />

nämlich die Frage nach<br />

dem „Glück als Ziel und Problem<br />

des Menschen“. Das Glück ist nicht<br />

nur eines der ältesten Themen der<br />

Philosophie, sondern erlebte auch<br />

gerade in den vergangenen Jahren<br />

im Horizont von beruflicher Beanspruchung<br />

und biografischer Bastel-Identität<br />

eine Hochkonjunktur.<br />

Prorektorin Prof. Dr. Ingrid Josephs<br />

betonte in ihren Eröffnungsworten,<br />

dass der Schlüssel zum Glück<br />

nicht in der Produktion sogenannter<br />

Glückshormone liege und nicht<br />

auf das Haben von Glücksgefühlen<br />

reduziert werden dürfe.<br />

Dr. Lutz Möller von der Deutschen<br />

UNESCO-Kommission ermutigte<br />

die Teilnehmenden des Symposiums,<br />

sich auch zukünftig mit philosophischen<br />

Fragen zu beschäftigen.<br />

„Auch wenn wir Fragen immer wieder<br />

neu stellen, wir stellen sie besser.<br />

Wir kommen gesellschaftlich<br />

und politisch voran, und das haben<br />

wir auch der Philosophie zu verdanken“,<br />

betonte er.<br />

Diskussion rund um<br />

den Glücksbegriff (v.l.):<br />

Prof. Hubertus Busche,<br />

Prof. em. Maximilian<br />

Forschner, Prof. Thomas<br />

Bedorf und Dr. Steffen<br />

Herrmann<br />

Der Welttag der Philosophie hat an der <strong>FernUni</strong>versität Tradition. Das stellten<br />

erneut fast 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter Beweis, unter ihnen<br />

viele Schülerinnen und Schüler.<br />

In seinem Eingangsvortrag stellte<br />

Prof. Hubertus Busche heraus,<br />

dass das deutsche Wort „Glück“<br />

drei ganz unterschiedliche Bedeutungen<br />

hat, nämlich das zufallende,<br />

das erlebte und das erworbene<br />

Glück. Er ging dem Zusammenhang<br />

dieser drei Glücksfaktoren sowie<br />

der Frage nach, an welchen Maßstäben<br />

Intensität und Extensität von<br />

Glück gemessen werden.<br />

Prof. em. Dr. Maximilian Forschner<br />

von der Universität Erlangen-<br />

Nürnberg zeigte, dass dem Denker<br />

John Stuart Mill eine einzigartige<br />

programmatische Vermittlung<br />

von „glücklich sein“ und „Glück haben“<br />

gelang. Diese gründet sich auf<br />

seine Verbindung eines qualitativen<br />

Hedonismus mit sozialreformerischen<br />

Impulsen. Prof. Dr. Thomas<br />

Bedorf und Dr. Steffen Herrmann<br />

(beide <strong>FernUni</strong>versität) stellten abschließend<br />

Spannungsverhältnisse<br />

heraus. Diese bestehen zum einen<br />

für Theodor W. Adorno zwischen<br />

den Selbstdisziplinierungszwängen<br />

industrialisierter Aufklärung und<br />

dem Glücksbedürfnis der Einzelnen.<br />

Zum anderen sind sie für Michel<br />

Foucault mit dem Vordringen<br />

des unternehmerischen Selbst in<br />

Beruf und Privatleben gegeben.<br />

Auch wenn das Niveau der Vorträge<br />

die Schülerinnen und Schüler<br />

teilweise sehr forderte, waren<br />

Neugier und Interesse groß. Und<br />

ihre ganz persönliche Auffassung<br />

vom Glück hatten die vielen jungen<br />

Teilnehmenden ohnehin. „Glücklich<br />

ist der, der Familie und Freunde<br />

hat“, sagte etwa Jacqueline (16).<br />

Und die 18-jährige Miedya meinte:<br />

„Glück bedeutet für mich, nicht zu<br />

leiden.“<br />

can<br />

i<br />

Ein Mitschnitt der Veranstaltung<br />

ist online zu finden unter<br />

http://e.feu.de/philo14<br />

Was für die Studierenden der<br />

<strong>FernUni</strong>versität „Glück” bedeutet,<br />

zeigt unser Storify:<br />

http://e.feu.de/storifyglueck<br />

Gleichstellungskonzept<br />

Kulturwandel nötig<br />

Selfie-Aktion der <strong>FernUni</strong><br />

Jetzt mitmachen!<br />

„Wir brauchen einen Kulturwandel!“,<br />

fordert die nordrhein-westfälische<br />

Ministerin für Innovation,<br />

Wissenschaft und Forschung, Svenja<br />

Schulze, beim Thema Gleichstellung<br />

ein. Sie war zu Gast bei der Impulsveranstaltung<br />

zum Gleichstellungskonzept<br />

(GSK) 2014 – 2017<br />

der <strong>FernUni</strong>versität in Hagen und<br />

diskutierte auf einem Podium mit<br />

zu Fragen über Wissenschaftskarrieren<br />

und Geschlechtergerechtigkeit.<br />

Schulze befürwortet eine Frauenquote,<br />

um mehr Chancengleichheit<br />

zu erreichen. Daran schloss Rektor<br />

Prof. Dr.-Ing. Helmut Hoyer an<br />

und ergänzte: „Die <strong>FernUni</strong>versität<br />

muss als Arbeitgeberin Strukturen<br />

schaffen, die die Vereinbarkeit von<br />

Familie und Beruf verbessern. Familienfreundlichkeit<br />

ist ein zentrales<br />

Gleichstellungsthema.“<br />

Insgesamt war die Resonanz auf die<br />

Impulsveranstaltung zum GSK sehr<br />

positiv. Die Besucherinnen und Besucher<br />

verfolgten neben der Podiumsdiskussion<br />

die Kurzinterviews,<br />

Filmbeiträge und Gender Slams, die<br />

das Thema Gleichstellung mit einem<br />

lockeren Grundton aufgriffen.<br />

Auf dem „Markt der Möglichkeiten“<br />

informierten sich Interessierte<br />

über einzelne Maßnahmen und<br />

Förderinstrumente des GSK aus den<br />

Bereichen Wissenschaftlicher Nachwuchs,<br />

familienfreundliche Hochschule,<br />

Professorinnen und Professoren<br />

sowie Berufungskommissionen.<br />

Das GSK rahmt die systematische<br />

Gleichstellungsarbeit an der Fern-<br />

Universität. Es definiert Ziele und<br />

Maßnahmen und stellt angemessene<br />

Fördermöglichkeiten für eine<br />

gleichberechtigte Teilhabe von Frauen<br />

und Männern bereit. Dazu investiert<br />

die <strong>FernUni</strong>versität in den kommenden<br />

Jahren mehr als fünf Millionen<br />

Euro.<br />

aw<br />

40 Jahre <strong>FernUni</strong>versität: Wir feiern in diesem Jahr runden Geburtstag – feiern<br />

Sie mit! Auf unserer Aktions-Website können Sie Ihr persönliches Selfie-<br />

Foto aufnehmen, einen kurzen Grußtext schreiben und uns zusenden. Einfach<br />

mit dem Smartphone die Seite www.fernuni-hagen.de/foto ansteuern<br />

und teilnehmen (funktioniert natürlich auch auf Desktop-Rechnern; dafür<br />

bitte ein passendes Selbstporträt auf der Festplatte bereithalten)!<br />

Bei unserer Selfie-Aktion können alle Studierenden, Ehemaligen, Beschäftigten,<br />

Freundinnen und Freunde der <strong>FernUni</strong> Teil eines riesigen Mosaikbildes<br />

werden, das wir während des Sommersemesters <strong>2015</strong> regelmäßig aktualisieren.<br />

Per Klick auf jedes Einzelfoto öffnet sich dort eine Sprechblase, auf<br />

der Name und Grußbotschaft stehen.<br />

bae<br />

Diskutierten über Geschlechtergerechtigkeit an der <strong>FernUni</strong>versität: (v.li.) Gleichstellungsbeauftragte Melanie Graf, Senatsvorsitzender<br />

Prof. Sebastian Kubis, Moderatorin Nicole Scheiber, Wissenschaftsministerin Svenja Schulze und Rektor Prof. Helmut Hoyer.<br />

Direkt zur Aktion<br />

Foto: Thinkstock

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