Jahrbuch der FernUniversität 2020
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<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2020</strong><br />
Eine Universität für alle,<br />
die mehr wollen<br />
www.fernuni-hagen.de
KURZGEFASST<br />
Mit 79.702 Studierenden<br />
Deutschlands größte<br />
Universität<br />
Forschung und Lehre<br />
in fünf Fakultäten<br />
SIND SIE SCHON GUT VERNETZT –<br />
TROTZ PHYSISCHER DISTANZ?<br />
Erfahren Sie mehr über unsere<br />
Universität: www.fernuni-hagen.de
JAHRBUCH <strong>2020</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> in Hagen<br />
Eine Universität für alle,<br />
die mehr wollen
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
»Wir müssen zwar physisch<br />
Abstand halten, sollten uns aber<br />
bitte nicht ›sozial distanzieren‹.<br />
Besser gefällt es mir umgekehrt:<br />
›Distant Socialising‹, also auf<br />
Entfernung gemeinsam sein.«<br />
Prof. Dr. Ada Pellert<br />
Rektorin <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> in Hagen<br />
als Rektorin bin ich mir natürlich immer bewusst, dass man nicht alles planen kann. Das lehrt<br />
die Erfahrung. Aber wie das Jahr <strong>2020</strong> verlaufen würde, auf das wir in diesem <strong>Jahrbuch</strong> zurückblicken,<br />
dafür hatten wir alle keine Erfahrungswerte. Die Corona-Pandemie war natürlich auch<br />
an <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> in Hagen das alles überschattende Thema des Jahres.<br />
An den Anblick von Menschen mit Mund-Nasen-Schutz haben wir uns inzwischen genauso<br />
gewöhnt wie an leere Stühle an einstigen Orten <strong>der</strong> Begegnung. Nicht gewöhnen möchte ich<br />
mich an das sogenannte »social distancing«. Wir müssen zwar physisch Abstand halten,<br />
sollten uns aber bitte nicht »sozial distanzieren«. Besser gefällt es mir umgekehrt: »Distant<br />
Socialising«, also auf Entfernung gemeinsam sein. Das passt ausgezeichnet zu Deutschlands<br />
führen<strong>der</strong> Fernhochschule mit inzwischen fast 80.000 Studierenden.<br />
In <strong>der</strong> Fernlehre waren wir gut vorbereitet auf die pandemiebedingten Einschränkungen,<br />
auch wenn unser Blended Learning-Konzept durchaus Präsenzphasen vorsieht. Für uns auf dem<br />
Hagener Campus bedeutete es trotz allem eine große Umstellung, aus <strong>der</strong> vertrauten Arbeitsumgebung<br />
in einen Alltag zwischen Homeoffice und Hygienemaßnahmen zu wechseln. Ich<br />
bin allen Beschäftigten in <strong>der</strong> Wissenschaft und in den dienstleistenden Bereichen sehr dankbar<br />
für ihr großes Engagement, mit dem sie trotz aller Schwierigkeiten den Universitätsbetrieb<br />
aufrechterhalten haben.<br />
Die Corona-Krise hat das Erkenntnisinteresse vieler Forscherinnen und Forscher <strong>der</strong><br />
<strong>FernUniversität</strong> geweckt. Selbstverständlich fühlen wir uns in <strong>der</strong> Wissenschaft ganz beson<strong>der</strong>s<br />
aufgerufen, dazu beizutragen, diese enorme Herausfor<strong>der</strong>ung zu bewältigen – das beschränkt<br />
sich ja nicht auf die Virologie o<strong>der</strong> Epidemiologie. Gerade <strong>der</strong> Bildungsbereich steht beson<strong>der</strong>s<br />
im Fokus. Hier haben wir mit dem Hagener Manifest zum New Learning die Initiative<br />
ergriffen, die öffentliche Diskussion zu einem zeitgemäßen Verständnis vom Lernen anzustoßen.<br />
Auch an <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> entwickeln wir uns auf diesem Gebiet weiter und haben im<br />
vergangenen Jahr beispielsweise eine Lehrstrategie formuliert.<br />
Umdenken mussten wir auch beim Thema Veranstaltungen: Vom Kolloquium über wissenschaftliche<br />
Tagungen bis hin zum Campusfest und zu unserem DIES ACADEMICUS – all das fand<br />
seit März <strong>2020</strong> virtuell statt. Es ist schade, dass wir uns nicht vor Ort begegnen konnten, aber<br />
auch schön, dass über die digitalen Kanäle so viele Menschen an diesen Veranstaltungen teilnehmen<br />
konnten. In diesem Sinne: Fühlen Sie sich herzlich willkommen.<br />
Ihre<br />
Ada Pellert<br />
<strong>FernUniversität</strong> in Hagen
Prof. Dr. Ursula Nelles<br />
Vorsitzende des Hochschulrats<br />
<strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> in Hagen<br />
Frank Walter<br />
Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gesellschaft <strong>der</strong><br />
Freunde <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> e.V.<br />
Wenn es die <strong>FernUniversität</strong> nicht gäbe, man hätte sie <strong>2020</strong> unbedingt erfinden<br />
müssen. Von Hagen aus wird seit fast 50 Jahren erfolgreich akademische<br />
Lehre zeit- und ortsunabhängig praktiziert. Die <strong>FernUniversität</strong> ist damit ein<br />
in Deutschland einzigartiges Vorbild für die vielfältigen Möglichkeiten, ein<br />
universitäres Studium aus <strong>der</strong> Ferne anzubieten und zu absolvieren. Genau<br />
mit dieser Herausfor<strong>der</strong>ung waren seit März <strong>2020</strong> nahezu alle Hochschulen<br />
konfrontiert. Ich bin <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> sehr dankbar, dass sie in dieser<br />
Situation Verantwortung übernommen und ihr Wissen mit an<strong>der</strong>en Hochschulen,<br />
aber auch mit Lehrkräften an Schulen, geteilt hat.<br />
Auch im Hochschulrat haben wir in diesem Jahr neue Erfahrungen<br />
gemacht und zum Beispiel Sitzungen im Videokonferenzformat durchführen<br />
müssen. Auch wenn es uns an<strong>der</strong>s lieber gewesen wäre, hat dieses<br />
Format natürlich auch Vorteile.<br />
Trotzdem freue ich mich darauf, wenn wir hoffentlich bald wie<strong>der</strong> am<br />
selben Ort zusammenkommen können und ich dann auch unsere beiden<br />
neuesten Hochschulratsmitglie<strong>der</strong> persönlich begrüßen kann: Christiane<br />
Schönefeld aus dem Vorstand <strong>der</strong> Bundesagentur für Arbeit und Prof. Dr.<br />
Theo J. Bastiaens, Rektor <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>ländischen Open Universiteit. Beide sind<br />
ein großer Gewinn für den Hochschulrat und die <strong>FernUniversität</strong>.<br />
Ihre<br />
Ursula Nelles<br />
Die Corona-Pandemie ist nicht nur für viele betroffene Menschen und unser<br />
Gesundheitssystem eine große Belastung, son<strong>der</strong>n auch für Wirtschaft und<br />
Gesellschaft insgesamt. Gut, dass wir in Deutschland über herausragende<br />
Wissen schaftseinrichtungen verfügen, die eine Schlüsselrolle bei <strong>der</strong> Bewältigung<br />
<strong>der</strong> Krise spielen. An <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> in Hagen gibt es zwar keine<br />
medizinische Fakultät, aber dafür eine ganze Reihe von Forscherinnen und<br />
Forschern, die sich im vergangenen Jahr mit den Auswirkungen <strong>der</strong> Pandemie<br />
beschäftigt und wertvolle Erkenntnisse gewonnen haben.<br />
Genauso wertvoll sind aber auch die Angebote <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> in Lehre<br />
und Weiterbildung. Gerade für Berufstätige, die sich im vergangenen Jahr<br />
vielleicht Gedanken um ihre berufliche Zukunft machen mussten o<strong>der</strong> unerwartet<br />
viel Zeit für die persönliche Weiterentwicklung hatten, eröffnet ein Studium<br />
an <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> neue Perspektiven. Das gilt beispielsweise für den<br />
neuen Studiengang »Mathematisch-technische Softwareentwicklung« o<strong>der</strong><br />
die Weiter bildungen in Datenschutzrecht und Rechtspsychologie.<br />
Es hat mich sehr gefreut, dass wir als Gesellschaft <strong>der</strong> Freunde <strong>der</strong><br />
<strong>FernUniversität</strong> auch im Jahr <strong>2020</strong> wie<strong>der</strong> herausragende Studierende mit<br />
Deutschlandstipendien för<strong>der</strong>n und die besten Abschlussarbeiten prämieren<br />
konnten. Ganz herzlich danke ich <strong>der</strong> Familie des langjährigen Freundes <strong>der</strong><br />
FernUni Bernd Pe<strong>der</strong>zani, die zum zweiten Mal den Preis für die besten Promotionsarbeiten<br />
stiftete, und dem Unternehmen Enervie für die Auszeichnung<br />
<strong>der</strong> besten energiewirtschaftlichen Abschlussarbeit. Allen Preisträger innen und<br />
Preisträgern gratuliere ich an dieser Stelle nochmals ganz herzlich.<br />
Ihr<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2020</strong><br />
Frank Walter
Das Rektorat<br />
Die Leitung <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> in Hagen liegt beim Rektorat <strong>der</strong> Hochschule. Es besteht<br />
aus Prorektor Prof. Dr. Uwe Elsholz, Kanzlerin Birgit Rimpo-Repp, Prorektor Prof. Dr. Andreas<br />
Kleine, Rektorin Prof. Dr. Ada Pellert und Prorektor Prof. Dr. Sebastian Kubis (von links, das Foto<br />
wurde vor dem Pandemiebeginn aufgenommen).<br />
<strong>FernUniversität</strong> in Hagen
Der Hochschulrat<br />
Der Hochschulrat nimmt die Aufgabe als Aufsichtsgremium<br />
<strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> wahr. Ihm gehören fünf externe und fünf<br />
interne Mitglie<strong>der</strong> an: Prof. Dr. Ursula Nelles (Vorsitzende,<br />
oben Mitte) und (im Uhrzeigersinn) Andreas Meyer-Lauber,<br />
Prof. Dr. Annette Elisabeth Töller, Dr. Jürgen Ewert, Prof. Dr.<br />
Theo J. Bastiaens, Christiane Schönefeld, Prof. Dr. Thomas<br />
Eichner, Prof. Dr. Gabriele Zwiehoff sowie (in <strong>der</strong> Mitte)<br />
Dr. Simone Rehm und Prof. Dr. Winfried Hochstättler.<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2020</strong>
25<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2020</strong><br />
Die Uni im<br />
Corona-Betrieb<br />
Hagener Manifest<br />
for<strong>der</strong>t, das Lernen<br />
neu zu denken<br />
Im Normalfall arbeiten über<br />
1.500 Beschäftigte auf dem<br />
FernUni-Campus. Aber was war<br />
im Jahr <strong>2020</strong> schon normal?´<br />
Initiiert von <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> zeichneten<br />
führende Bildungsfachleute in 12 Thesen<br />
ein Bild davon, wie gutes Lernen im<br />
Zeitalter <strong>der</strong> Digitalisierung gelingt.<br />
11<br />
Die Bandbreite <strong>der</strong> Corona-Krise<br />
An <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> befassen sich Forschende unterschiedlicher<br />
Disziplinen mit den Auswirkungen <strong>der</strong> Pandemie.<br />
30
40<br />
Stimmen zur<br />
FernUni<br />
Unsere Studierenden berichten über<br />
ihre Erfahrungen und Ziele.<br />
23 · 35 · 45<br />
51 · 55<br />
Gemeinsame Leitlinien<br />
für Studium und Lehre<br />
Mit einer eigenen Lehrstrategie stellt die<br />
<strong>FernUniversität</strong> die Weichen für die Zukunft.<br />
INHALT<br />
Forschung<br />
11 Die Bandbreite <strong>der</strong> Corona-Krise<br />
15 Die Qualität im Erziehungs- und Bildungswesen im Fokus<br />
16 Lea<strong>der</strong>ship in Krisenzeiten – eine internationale Studie<br />
18 Weiterbildung verlässt ihr Nischendasein<br />
19 Wie können Maschinen und K I Vergessen lernen?<br />
20 Kulturelle »Leitplanken« für das eigene Leben<br />
22 Defizite in Krankenhaus Organisationen<br />
Hochschule<br />
25 Hagener Manifest for<strong>der</strong>t, das Lernen neu zu denken<br />
27 Premiere und Wie<strong>der</strong>sehen<br />
28 Auf dem Weg zum nachhaltigen Campus<br />
30 Die Uni im Corona-Betrieb<br />
32 Service für die Zukunft: Gemeinsam verän<strong>der</strong>n<br />
33 International digital o<strong>der</strong> digital international<br />
34 Die »Marke <strong>FernUniversität</strong>«<br />
Lehre und Studium<br />
37 Krisenfest und ansteckend<br />
39 Der erste Bildungshackathon <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong><br />
40 Gemeinsame Leitlinien für Studium und Lehre<br />
42 Studiengang an <strong>der</strong> Schnittstelle<br />
43 Neue Angebote im psychologischen und<br />
ökonomischen Bachelorstudium<br />
44 Die Chancen mo<strong>der</strong>ner Fernlehre<br />
Transfer und Netzwerke<br />
47 Neue Kompetenzen für künftige Führungskräfte<br />
49 Qualifizierungen für den mo<strong>der</strong>nen Arbeitsmarkt<br />
50 Begabt, engagiert und vielversprechend<br />
Alumnae und Alumni<br />
53 Preiswürdige Leistungen<br />
54 Virtuelle Reise nach Hagen<br />
Unser Jahr in Bil<strong>der</strong>n<br />
56 Rückblick auf <strong>2020</strong><br />
Unsere Universität in Zahlen und Daten<br />
64 Absolvent:innen, Studierende, Hochschule<br />
74 Lehrende aller Fakultäten<br />
77 Promotionen und Habilitationen<br />
80 Das Studienangebot <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong><br />
81 Rektorat, Hochschulrat & Fakultäten <strong>2020</strong><br />
82 Übersicht über den Campus<br />
83 Kontakt und Impressum
Forschung<br />
10 Forschung<br />
<strong>FernUniversität</strong> in Hagen
Die Bandbreite<br />
<strong>der</strong> Corona-Krise<br />
Die Schatten von Corona sind lang. Es gibt kaum einen Bereich, den sie nicht getroffen<br />
haben. Den Staat, Wirtschaftsunternehmen, die Einzelperson – alle hat das Virus<br />
vor neue, vorher unbekannte Herausfor<strong>der</strong>ungen gestellt. Wissenschaftlerinnen und<br />
Wissenschaftler helfen dabei, die neue Situation zu erforschen und einzuordnen. An<br />
<strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> befassen sich Forschende unterschiedlicher Disziplinen mit den<br />
Auswirkungen <strong>der</strong> Corona-Krise. Ein Ausschnitt:<br />
Sprachlose Kommunikation<br />
Neue Begrüßungsformen<br />
revolutionieren<br />
kommunikative Beziehungen<br />
Folge des »Social Distancings« waren vielfältige, oft unbewusste<br />
Verhaltensän<strong>der</strong>ungen. Wer zum Beispiel – außer<br />
Boxer innen und Boxern – hätte es Anfang <strong>2020</strong> für eine<br />
Begrüßung gehalten, geballte Fäuste gegeneinan<strong>der</strong> zu<br />
drücken? Auch Händeschütteln, Umarmungen o<strong>der</strong> Wangenküsse<br />
wurden von Handheben, Kopfnicken o<strong>der</strong> Hand-aufs-<br />
Herz-legen abgelöst. »Wie einigen sich Menschen auf eine<br />
<strong>der</strong> vielen neuen Begrüßungsformen?«, wollte Prof. Dr.<br />
Dorett Funcke, Leiterin <strong>der</strong> Ernsting’s family-Stiftungsprofessur<br />
für Mikrosoziologie, wissen. Welche Folgen haben<br />
die minimalisierten kommunikativen Beziehungen, nachdem<br />
alte Regeln nicht mehr gelten?<br />
Menschen gehen im alltäglichen Leben mit den neuen Kommunikationsformen<br />
reflexiv, also rückbezüglich, um. Dabei ist<br />
in kürzester Zeit viel zu tun, um einen Fauxpas zu vermeiden.<br />
Zunächst müssen sich die Beteiligten nonverbal über die Geste<br />
selbst einigen. Wie und wie weit sie sich durch Mimik, Gesten<br />
und an<strong>der</strong>es nähern, wird auch durch das beobachtete Verhalten<br />
des Gegenübers mitbestimmt. Die Grenze zu an<strong>der</strong>en<br />
ziehen sie kommunikativ, Beobachten und Denken bestimmen<br />
den Grad von Nähe und Distanz. Und das alles, obwohl die<br />
Mimik <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en in <strong>der</strong> Regel von einer Maske verdeckt wird.<br />
Forschung<br />
11
Der Austausch mit<br />
Kolleginnen und Kollegen fehlt vielen<br />
im Homeoffice.<br />
»Diese einmalige Situation<br />
haben wir genutzt,<br />
um Chancen und Risiken<br />
des Homeoffice zu untersuchen.«<br />
Dr. Christiane Stempel<br />
Homeoffice<br />
Wie sehen die Arbeitsbedingungen im Homeoffice<br />
in <strong>der</strong> Corona-Krise aus? Das haben<br />
Dr. Christiane Stempel, Katja Siestrup, Sara<br />
Tsantidis, Johanna Blume und Johanna Kreft<br />
aus dem Lehrgebiet Arbeits- und Organisationspsychologie<br />
untersucht.<br />
Als im Zuge <strong>der</strong> Krise viele Jobs ins Homeoffice<br />
verlegt wurden, gingen zahlreiche<br />
Berufstätige das erste Mal in Heimarbeit,<br />
an<strong>der</strong>e das erste Mal dauerhaft. »Diese<br />
einmalige Situation haben wir genutzt, um<br />
Chancen und Risiken des Homeoffice zu<br />
untersuchen«, blickt Studienleiterin Dr. Christiane<br />
Stempel zurück. Zentral waren Fragen<br />
dazu, wie Beschäftigte das Home office wahrnehmen,<br />
in welchem Ausmaß sich die Bedingungen<br />
zwischen Büro und Heimarbeitsplatz<br />
unterscheiden und wie die Mitarbeitenden<br />
mit diesen Unterschieden umgehen.<br />
Fest stehen inzwischen die Top Drei <strong>der</strong><br />
Vor- und Nachteile des Arbeitens im Homeoffice.<br />
Demnach schätzen die Teilnehmenden<br />
den Wegfall zeitrauben<strong>der</strong> Pendelzeiten,<br />
eine stärkere Flexibilität und Autonomie<br />
sowie konzentrierteres und störungsfreieres<br />
Arbeiten. Gleichzeitig wurden als Nachteile<br />
am häufigsten <strong>der</strong> fehlende Austausch mit<br />
Kolleginnen und Kollegen, ungenügende<br />
räumliche und technische Ausstattung sowie<br />
mangelnde Abgrenzung zwischen Berufsund<br />
Privatleben genannt.<br />
12 Forschung
Politikwissenschaftliche<br />
Län<strong>der</strong>vergleiche<br />
Abstand, Hygiene, Veranstaltungsverbote –<br />
weltweit gleichen sich die Maßnahmen bei<br />
<strong>der</strong> Pandemiebekämpfung. Im Detail hat aber<br />
jedes Land seine eigene Strategie gewählt,<br />
um mit <strong>der</strong> Bedrohung umzugehen. Die<br />
beiden Politikwissenschaftlerinnen Dr. Sonja<br />
Blum und Dr. Renate Reiter aus dem Lehrgebiet<br />
Politikfeldanalyse und Umweltpolitik<br />
haben die Reaktionen europäischer Län<strong>der</strong><br />
während <strong>der</strong> ersten Welle im Frühjahr <strong>2020</strong><br />
miteinan<strong>der</strong> verglichen.<br />
Renate Reiter hat sich gemeinsam mit<br />
einem europäischen Team das Corona-<br />
Management in Deutschland, Belgien, Italien<br />
und Frankreich sowie <strong>der</strong> E U aus verwaltungs-<br />
und politikwissenschaftlicher Perspektive<br />
angeschaut. Dabei kam deutlich heraus,<br />
dass die Staaten in <strong>der</strong> Krise an bewährten<br />
Krisenreaktionsverfahren festgehalten und<br />
sich auf ihre etablierten Strukturen des Krisenmanagements<br />
gestützt haben. »Coronationalism«<br />
und nicht das Lernen von an<strong>der</strong>en<br />
waren für die nationalstaatlichen Reaktionen<br />
prägend. Die E U als übergreifen<strong>der</strong> Akteur<br />
ist dabei praktisch kaum in Erscheinung<br />
getreten.<br />
Sonja Blums Fokus lag auf den Kita- und<br />
Schulschließungen. Sie hat die Reaktionen<br />
von 28 europäischen Län<strong>der</strong>n untersucht.<br />
Insgesamt hat sie festgestellt, dass die Kitaund<br />
Schulschließungen mit verschiedenen<br />
Strategien <strong>der</strong> Pandemiebekämpfung im<br />
Zusammenhang standen und es zwischen<br />
»geöffnet« und »geschlossen« auch sehr<br />
viele Graustufen gab.<br />
Geschlossen<br />
Kita- und Schulschließungen stehen<br />
mit verschiedenen Strategien <strong>der</strong> Pandemie-<br />
bekämpfung im Zusammenhang<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2020</strong><br />
Forschung<br />
13
Corona-Tests schneller<br />
durchführen<br />
Rund um den Globus wurden die Menschen<br />
auf das Virus getestet. Im letzten Sommer<br />
testete man in Deutschland viele Personen,<br />
als sie von Reisen zurückkehrten o<strong>der</strong> als<br />
die Fußball-Bundesliga wie<strong>der</strong> ihren Betrieb<br />
aufnahm. Das sind große Gruppen, die ohne<br />
konkreten Verdacht auf COVID-19 getestet<br />
werden.<br />
Dr. Matthias Täufer von <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong><br />
(Lehrgebiet Analysis) forscht daran, wie man<br />
die Tests bei solchen Gruppen schneller und<br />
effizienter durchführen kann. Das könnte<br />
durch sogenannte Pooltests gelingen. Derzeit<br />
untersuchen die Labore die Corona-Proben<br />
entwe<strong>der</strong> einzeln o<strong>der</strong> nach dem adaptiven<br />
Mehrstufenverfahren. Dabei wird jede Probe<br />
im zweiten Schritt nochmal einzeln überprüft.<br />
Nicht-adaptive Strategien können die Testkapazität<br />
ohne Einbußen bei <strong>der</strong> Erkennungszeit<br />
erhöhen. »Beim Einschrittverfahren werden<br />
die Proben in ›Pools‹ geschickt, gemischt<br />
und aufgeteilt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />
findet man so die Infizierten. Das spart im<br />
Labor Ressourcen und Zeit«, erklärt Täufer.<br />
Dieses Verfahren könnte bei zukünftigen<br />
Pandemien zum Einsatz kommen.<br />
»Beim Einschrittverfahren werden<br />
die Proben in ›Pools‹ geschickt,<br />
gemischt und aufgeteilt.<br />
Mit hoher Wahrscheinlichkeit findet<br />
man so die Infizierten.«<br />
Dr. Matthias Täufer<br />
MEHR ERFAHREN:<br />
fernuni.de/coronaforschung<br />
14 Forschung
BILDUNGSFORSCHUNG<br />
Die Qualität im<br />
Erziehungs- und<br />
Bildungswesen<br />
im Fokus<br />
Sie kooperieren seit mehr als 20 Jahren. Jetzt bauen Prof. Dr.<br />
Julia Schütz, Leiterin des Lehrgebiets Empirische Bildungsforschung,<br />
und Prof. Dr. Dieter Nittel (Goethe-Universität<br />
Frankfurt am Main) ihre wissenschaftliche Zusammenarbeit<br />
aus. Der Biografieforscher hat eine Gastprofessur an <strong>der</strong><br />
<strong>FernUniversität</strong> in Hagen übernommen. Dieter Nittel ist als<br />
Gründungsmitglied des Zentrums für pädagogische Berufsgruppen-<br />
und Organisationsforschung (ZeBO Hagen) eng<br />
mit <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> verbunden.<br />
»Wir wollen die<br />
Bildungsbiografie<br />
als Ganzes<br />
berücksichtigen.«<br />
Die Personalnot<br />
in Kitas spitzt<br />
sich weiter zu.<br />
Prof. Julia Schütz und<br />
Prof. Dieter Nittel<br />
Von Frankfurt bringt er sein von <strong>der</strong> Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />
(D F G) geför<strong>der</strong>tes Projekt zur Qualitätsentwicklung<br />
im Erziehungs- und Bildungswesen mit nach Hagen.<br />
Untersucht werden Qualitätssicherungsverfahren an Gymnasien,<br />
in <strong>der</strong> Erwachsenenbildung, in <strong>der</strong> Elementarbildung<br />
(Kitas und Krippen) sowie in <strong>der</strong> Sozialpädagogik (Kin<strong>der</strong>- und<br />
Jugendarbeit, Suchtarbeit). Im Mittelpunkt stehen praktische<br />
Erfahrungen mit Managementverfahren und Gütesiegeln.<br />
Dabei werden Daten aus den Bundeslän<strong>der</strong>n N R W, Brandenburg,<br />
Bayern und Hamburg verglichen.<br />
»Mit diesem Projekt rücken wir die Qualität im System des<br />
lebenslangen Lernens in den Mittelpunkt. Das ist die Idee<br />
des ZeBO Hagen«, betonen Nittel und Schütz. »Wir wollen<br />
die Bildungsbiografie als Ganzes berücksichtigen.«<br />
Um Qualität im Erziehungs- und Bildungswesen geht es auch<br />
in weiteren Projekten, die am ZeBO Hagen angesiedelt sind.<br />
Etwa in <strong>der</strong> Studie zu Unterricht und Lehre in <strong>der</strong> Corona-Krise.<br />
Auf große gesellschaftliche Resonanz stießen die Ergebnisse<br />
des Län<strong>der</strong>monitorings »Frühkindliche Bildungssysteme <strong>2020</strong>«<br />
und <strong>der</strong> Studie »Professionelles Handeln im System. Perspektiven<br />
pädagogischer Akteurinnen und Akteure auf die Personalsituation<br />
in Kin<strong>der</strong>tageseinrichtungen«. Für beide Projekte hat<br />
die <strong>FernUniversität</strong> im Auftrag <strong>der</strong> Bertelsmann Stiftung Daten<br />
zur Personalausstattung in deutschen Kitas ausgewertet.<br />
Demnach spitzt sich die Personalnot zu. »Um eine kindgerechte<br />
Betreuung, Bildung und Erziehung leisten zu können,<br />
benötigt das System <strong>der</strong> frühkindlichen Bildung dringend<br />
umfangreichere personelle Ressourcen«, sagt Julia Schütz.<br />
Alle Projekte wollen einen Beitrag dazu leisten, län<strong>der</strong>übergreifende<br />
Qualitätsstandards im Bildungs- und Erziehungswesen<br />
zu entwickeln.<br />
MEHR ERFAHREN:<br />
fernuni.de/zebo<br />
15
FORSCHUNGSSCHWERPUNKT D ² L ²<br />
Lea<strong>der</strong>ship in<br />
Krisenzeiten –<br />
eine internationale<br />
Studie<br />
Die Corona-Pandemie hat die digitalen Transformationsprozesse<br />
an den Hochschulen beschleunigt. Quasi über<br />
Nacht mussten Hochschulen weltweit ihre Strukturen vor<br />
allem in Lehre und Verwaltung von Präsenz auf Online<br />
umstellen. Einige Hochschulen haben das gut gemeistert,<br />
die meisten jedoch standen und stehen vor <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
schneller und umfangreicher Maßnahmen.<br />
Wie vor allem Hochschulleitungen und -führungskräfte<br />
weltweit auf den raschen Wandel reagiert haben, hat eine<br />
Studie unter dem Titel »Leading in Times of Crisis: Higher<br />
»In Anbetracht <strong>der</strong> Fülle an Daten,<br />
die seit Ausbruch <strong>der</strong> Pandemie erhoben werden,<br />
können wir sicher in den kommenden Jahren<br />
bessere Vorhersagungen treffen und<br />
den digitalen Wandel in <strong>der</strong> Hochschullehre<br />
datengeleitet begleiten.«<br />
Prof. Friedrich Hesse<br />
Education Lea<strong>der</strong>ship during the COVID-19<br />
Pandemic« untersucht. Die Studie ist angelegt<br />
im Rahmen des Forschungs schwer punktes<br />
Digitalisierung, Diversität und Lebenslanges<br />
Lernen. Konsequenzen für die Hochschulbildung<br />
(D ² L ²) an <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong>. Beteiligt<br />
daran sind auch das Alexan<strong>der</strong> von Humboldt<br />
Institut für Internet und Gesellschaft und <strong>der</strong><br />
Global Learning Council.<br />
Die Studie wie<strong>der</strong>um ist Teil eines um fassen<strong>der</strong>en<br />
Forschungsprojektes: Organisationale<br />
Adaptivität im deutschen Hochschulkontext<br />
(OrA), ein dreijähriges Kooperationsprojekt<br />
zwischen dem FernUni-Forschungscluster<br />
D ² L ² und dem Alexan<strong>der</strong> von Humboldt<br />
Institut für Internet und Gesellschaft (H I I G).<br />
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler<br />
bei<strong>der</strong> Institutionen arbeiten gemeinsam<br />
an <strong>der</strong> zentralen Frage, wie Lehr- und Lerninnovationen<br />
an Hochschulen erfolgreich<br />
adaptiert werden können.<br />
16 Forschung <strong>FernUniversität</strong> in Hagen
Aufbau <strong>der</strong> Studie<br />
Wie also sieht Lea<strong>der</strong>ship in Krisenzeiten<br />
aus? Die empirische Studie besteht aus zwei<br />
Umfragen, die zeitlich versetzt durchgeführt<br />
wurden, sowie Tiefeninterviews mit Teilnehmenden.<br />
Die erste Umfrage war im Frühjahr<br />
<strong>2020</strong> abgeschlossen, die zweite Befragung<br />
lief im Spätherbst. »Durch die zeitlich versetzten<br />
Umfragen konnten wir analysieren, ob<br />
und wie digitale Lehre vom Krisenmodus in<br />
nachhaltigere Formen übergeht«, beschreibt<br />
Dr. Melissa Laufer vom H I I G. Insgesamt nahmen<br />
an <strong>der</strong> ersten Umfrage 85 Teilnehmerrinnen<br />
und Teilnehmer aus 25 Län<strong>der</strong>n, an<br />
<strong>der</strong> zweiten 38 aus 18 Län<strong>der</strong>n teil.<br />
Zwischenergebnisse<br />
Die vorläufigen Ergebnisse zeigen, dass viele<br />
<strong>der</strong> Bemühungen in erster Linie dem Krisenmanagement<br />
<strong>der</strong> Pandemie zugutekamen.<br />
Die langfristig notwendigen und ganzheitlich<br />
gedachten Lösungen waren oft noch in<br />
Bearbeitung zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Erhebung.<br />
»Viele Hochschulen sahen zwar die ›Chance<br />
in <strong>der</strong> Krise‹ um neue, innovative Lehransätze<br />
zu fahren«, sagt Dr. Anne Leiser vom Global<br />
Learning Council. »Es zeigte sich aber, dass<br />
es nicht den einen, den richtigen Ansatz für<br />
die digitale Bildungswende gibt.« Je nach<br />
Schwerpunkt <strong>der</strong> Hochschule, Zusammensetzung<br />
<strong>der</strong> Studierendenschaft, Konkurrenz<br />
in <strong>der</strong> regionalen Hochschullandschaft und<br />
Infrastruktur des Landes standen unterschiedliche<br />
Lösungsansätze im Fokus. So<br />
verfolgten einige Hochschulen etwa synchrone<br />
o<strong>der</strong> asynchrone Ansätze zur Organisation<br />
<strong>der</strong> digitalen Lehre, an<strong>der</strong>e entwickelten<br />
hybride Lehrmodelle o<strong>der</strong> setzten<br />
Blended Learning um und kombinierten so<br />
Online- und Präsenz unterricht.<br />
Es sind allerdings einige allgemein gültige<br />
Trends zu verzeichnen: So gaben mehr<br />
als 75 Prozent <strong>der</strong> Befragten an, dass die<br />
Aus- und Weiterbildung von Lehrenden in<br />
digitalen Lehrmethoden höchste Priorität<br />
habe. Beim Thema »Digital Divide« wurde<br />
häufig die Spaltung zwischen Studierenden<br />
und Lehrenden hervorgehoben. H I I G-Wissenschaftler<br />
Dr. Benedikt Fecher deutet dies<br />
75 %<br />
<strong>der</strong> Befragten möchten die Aus- und<br />
Weiterbildung von Lehrenden in digitalen<br />
Lehrmethoden fokussieren<br />
»als Anzeichen dafür, dass Lehre in Hochschulen,<br />
insbeson<strong>der</strong>e wenn digitale Tools<br />
zum Einsatz kommen, in Zukunft besser<br />
begleitet und evaluiert wird. Somit gibt es<br />
eine Verbesserung von Lehre.« Gute Lehre<br />
könnte in Zukunft durch den Einsatz Künstlicher<br />
Intelligenz gleichermaßen messbar<br />
werden – wie gute Forschung es bereits ist.<br />
Lehre mit digitalen Technologien kann also<br />
nicht nur per se an<strong>der</strong>s gestaltet werden,<br />
son<strong>der</strong>n durch quantifizierbare Ergebnisse<br />
auch einen neuen Stellenwert bekommen.<br />
Ausblick<br />
»In Anbetracht <strong>der</strong> Fülle an Daten, die seit<br />
Ausbruch <strong>der</strong> Pandemie erhoben werden,<br />
können wir sicher in den kommenden Jahren<br />
bessere Vorhersagungen treffen und<br />
den digitalen Wandel in <strong>der</strong> Hochschullehre<br />
datengeleitet begleiten«, fasst Prof. Dr. Dr.<br />
Friedrich Hesse vom Forschungsschwerpunkt<br />
D ² L ² zusammen.<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2020</strong><br />
Forschung<br />
17
B UND-LÄNDER-WETTBEWERB<br />
Ni-<br />
Weiterbildung<br />
verlässt ihr<br />
schendasein<br />
»Wie wird das Thema<br />
›Weiterbildung‹ verstanden,<br />
wo wird es verortet,<br />
wie wird es implementiert?«<br />
Prof. Eva Cendon<br />
Hochschulen den Weg in die Zukunft zu<br />
ebnen – das war das Ziel des Bund Län<strong>der</strong>-<br />
Wettbewerbs »Aufstieg durch Bildung: offene<br />
Hochschulen«. Ihn begleitete ein wissenschaftliches<br />
Konsortium, unter an<strong>der</strong>em geleitet<br />
von zwei Forschenden <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong>:<br />
Prof. Dr. Eva Cendon (Lehrgebiet Wissenschaftliche<br />
Weiterbildung und Hochschuldidaktik)<br />
und Prof. Dr. Uwe Elsholz (Lehrgebiet<br />
Lebenslanges Lernen). <strong>2020</strong> zog das<br />
Team mit einer Ergebnisbroschüre und dem<br />
Sammelband »Wandel an Hochschulen?«<br />
Bilanz zur umfangreichen För<strong>der</strong>linie. Insgesamt<br />
investierte das Bundesministerium für<br />
Bildung und Forschung 250 Millionen Euro.<br />
»Die Idee war, die Hochschulen für neue<br />
Zielgruppen zu öffnen«, erklärt Prof. Cendon.<br />
Vor allem Menschen mit Familie und Beruf<br />
soll <strong>der</strong> Einstieg leichter fallen.<br />
Von 2011 bis <strong>2020</strong> machten über 100 Einrichtungen<br />
aus dem akademischen Bildungsbereich<br />
mit. »In insgesamt 77 Projekten<br />
beteiligte sich etwa ein Viertel <strong>der</strong> Hochschulen<br />
in Deutschland.« Als wichtigen<br />
Ausgangspunkt nennt Eva Cendon dabei die<br />
Frage nach <strong>der</strong> institutionellen Verankerung<br />
von Weiterbildungsangeboten: »Wie wird das<br />
Thema ›Weiterbildung‹ verstanden, wo wird<br />
es verortet, wie wird es implementiert? Wie<br />
funktioniert die Finanzierung? Wie muss die<br />
Personalstruktur aussehen?« Die Forscherin<br />
betont, dass jede Hochschule selbst abwägen<br />
müsse, wie sie diesen Sektor einbettet. Die<br />
<strong>FernUniversität</strong> gründete hierfür zum Beispiel<br />
ein Institut in G m b H-Form.<br />
Maßgeschnei<strong>der</strong>te Angebote<br />
Eine weitere Kernfrage des Wettbewerbs<br />
rührt beson<strong>der</strong>s an <strong>der</strong> FernUni-D N A: »Wie<br />
müssen Lehren und Lernen eigentlich gestaltet<br />
sein, damit Berufstätige an die Hochschule<br />
kommen?« Lösungen sieht Cendon<br />
zum Beispiel in <strong>der</strong> Anerkennung beruflicher<br />
Leistungen o<strong>der</strong> in speziellen Prüfungen.<br />
Zudem sollte das Angebot stimmen, so die<br />
Expertin: »Viele Hochschulen denken grundsätzlich<br />
in Studiengängen. Ein ganzer<br />
Bachelor- o<strong>der</strong> Masterstudiengang ist aber ein<br />
großer Aufwand.« Sie empfiehlt kompakte<br />
Formate: »Wir müssen vom Kleinen zum<br />
Großen gehen. Etwa mit Zertifikatsprogrammen,<br />
die aus einigen Modulen bestehen.«<br />
Hierbei sollten Hochschulen noch stärker<br />
mit Unternehmen und berufsständischen<br />
Einrichtungen kooperieren.<br />
MEHR ERFAHREN:<br />
fernuni.de/offene-hochschulen<br />
18 Forschung <strong>FernUniversität</strong> in Hagen
INTENTIONALES VERGESSEN<br />
Wie können Maschinen<br />
und K I Vergessen lernen?<br />
Durch die digitale Transformation nehmen wir<br />
immer mehr Informationen auf. Wir können<br />
Informationen, die nicht mehr relevant sind,<br />
vergessen. Maschinen und Künstliche Intelligenzen<br />
(KI) können das nicht. Im Projekt<br />
»Intentionales Vergessen und Än<strong>der</strong>ungen<br />
in Arbeitsprozessen« erforschen <strong>der</strong>zeit acht<br />
Forschungsteams, wie man von unserem<br />
Vergessen profitieren und dies auf Organisationen<br />
übertragen kann. Zu einem Team<br />
gehört Prof. Dr. Christoph Beierle. Er leitet<br />
das Lehrgebiet Wissensbasierte Systeme an<br />
<strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> in Hagen. Geför<strong>der</strong>t wird<br />
das Projekt von <strong>der</strong> Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />
(D F G).<br />
»Der Begriff Vergessen ist oft negativ<br />
besetzt. Situationen, in denen wir etwas vergessen<br />
haben, passieren uns täglich und wir<br />
ärgern uns«, sagt Beierle. Das Nicht-Vergessen<br />
führt aber durch die Informationsflut und die<br />
Digitalisierung zu immer größeren Problemen<br />
und Belastungen in Organisationen und auch<br />
bei den Beschäftigten.<br />
Sinnvoll mit Informationen umgehen<br />
»Um in Zukunft die Informationsflut noch zu<br />
beherrschen, müssen Maschinen vergessen<br />
können«, erklärt Beierle. Die Teams modellieren<br />
mit Methoden <strong>der</strong> Informatik und<br />
<strong>der</strong> Psychologie verschiedene Ansätze, um<br />
zu schauen, wie Maschinen das Vergessen<br />
erlernen könnten. Häufigkeit und letzter<br />
Zeitpunkt <strong>der</strong> Verwendung, Vernetzung mit<br />
an<strong>der</strong>en Angaben und die Verbundenheit mit<br />
Ereignissen sind hierbei von Relevanz.<br />
Informationen, die diese Punkte nicht<br />
mehr erfüllen, können dann unter eine<br />
»Schwelle« rutschen und es bedarf mehr<br />
Aufwand, diese in das Bewusstsein zu<br />
rücken. Im Rahmen des Projekts wurden<br />
auch verschiedene Arten des Vergessens<br />
identifiziert, um sie für Anwendungen nutzbar<br />
zu machen. Eine Anwendung, in <strong>der</strong><br />
intentionales Vergessen erprobt wird, ist <strong>der</strong><br />
Helpdesk <strong>der</strong> T U Dortmund. Beschäftigte<br />
sehen dann nur die Informationen in ihrem<br />
I T-System, die für eine Anfrage relevant sind.<br />
Gewinner »Distinguished Paper<br />
Award«<br />
Für seine Forschung erhielt Beierle gemeinsam<br />
mit Kai Sauerwald (Lehrgebiet Wissensbasierte<br />
Systeme) und Prof. Dr. Gabriele<br />
Kern-Isberner (T U Dortmund) im September<br />
<strong>2020</strong> den »Distinguished Paper Award« <strong>der</strong><br />
E C A I <strong>2020</strong>, <strong>der</strong> bedeutendsten K I-Konferenz<br />
in Europa.<br />
MEHR ERFAHREN:<br />
fernuni.de/intentionales-vergessen<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2020</strong><br />
Forschung<br />
19
SYSTEMRELEVANZ<br />
Kulturelle<br />
»Leitplanken«<br />
für das<br />
eigene Leben<br />
Bedröppelt, aber kreativ<br />
»Wirtschaftlich ist das für unser Theater mitsamt Gastronomie eine<br />
kom plizierte Zeit. Im Rahmen des Infektionsschutzes und unserer Verantwortung<br />
aber nehmen wir die ›Pause‹ an, um neue Pläne zu schmieden<br />
und kreativ zu arbeiten. So haben wir auch ein variables Bestuhlungskonzept<br />
entwickelt, mit dem wir auf alle Vorgaben reagieren können.<br />
Damit ist gesichert, dass wir, sobald es wie<strong>der</strong> möglich ist, unseren Gästen<br />
mit unseren Komödien und Shows auch in Verbindung mit unserer<br />
Gastronomie schöne familiäre Abende bieten können. Sehr hilfreich sind<br />
die finanzielle Unterstützung durch die Finanzierungs programme und<br />
<strong>der</strong> Zuspruch unserer Freunde und Fans. Deshalb sind wir, wie man im<br />
Ruhrgebiet sagt, ›bedröppelt‹ – aber dennoch optimistisch!«<br />
Philipp Stratmann, Geschäftsführer des<br />
Stratmanns Theaters in Essen<br />
Da kann auch <strong>der</strong> Doktor nichts machen:<br />
»Bedröppelt« steht <strong>der</strong> medizinische Kabarettist Ludger<br />
Stratmann im geschlossenen Stratmanns Theater in Essen,<br />
das sein Sohn Philipp als Geschäftsführer leitet.<br />
»Kultur ist nicht nur<br />
systemrelevant,<br />
sie ist existenziell für<br />
unsere Gesellschaft!«<br />
Prof. Frank Hillebrandt<br />
Welche Bedeutung hat die Kultur für die<br />
Gesellschaft? Ist sie tatsächlich »systemrelevant«?<br />
Beides sind grundsätzliche Fragen,<br />
sie stellen sich jedoch verschärft im Zusammenhang<br />
mit <strong>der</strong> Corona-Pandemie. Der<br />
Soziologie-Professor Dr. Frank Hillebrandt<br />
von <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> in Hagen sagt hierzu<br />
mit großem Nachdruck: »Wir leben in einer<br />
Gesellschaft, in <strong>der</strong> die Lebensführung nicht<br />
vorgegeben ist, etwa durch die Geburt. Um<br />
die Form, in <strong>der</strong> wir ganz persönlich leben<br />
wollen, zu finden, brauchen wir das Kulturelle<br />
als Orientierungshilfe. Kultur ist damit grundsätzlich<br />
eine <strong>der</strong> wichtigsten Voraussetzungen<br />
dafür, dass wir unser Leben selbst nach<br />
unseren eigenen Vorstellungen gestalten<br />
können. Sie ist nicht nur systemrelevant, sie<br />
ist existenziell für unsere Gesellschaft!«<br />
20 Forschung <strong>FernUniversität</strong> in Hagen
»Wir leben in einer Gesellschaft,<br />
in <strong>der</strong> die Lebensführung nicht vorgegeben ist,<br />
etwa durch die Geburt. Um die Form,<br />
in <strong>der</strong> wir ganz persönlich leben wollen,<br />
zu finden, brauchen wir das Kulturelle<br />
als Orientierungshilfe.«<br />
Beispielhaft macht <strong>der</strong> Leiter des Hagener<br />
Lehrgebietes Soziologie 1 – Allgemeine<br />
Soziologie und Soziologische Theorie das<br />
an Konzerten und Festivals fest: »Sie sind<br />
höchst wichtig, weil wir da genau die<br />
Menschen finden, mit denen zusammen wir<br />
unsere kulturellen Vorstellungen verwirklichen<br />
können. Wenn das nicht möglich ist,<br />
geht enorm viel verloren und letztendlich<br />
könnte unsere Gesellschaft an den Abgrund<br />
geführt werden.« Soweit ist die Situation<br />
für den Wissenschaftler zurzeit aber nicht.<br />
Prof. Frank Hillebrandt<br />
Das Gefühl<br />
»Hier bin ich richtig« haben<br />
Einen wirklichen Ersatz für ausfallende Konzerte<br />
und Festivals durch virtuelle Formate<br />
sieht Hillebrandt nicht. Gerade die physische<br />
Präsenz, das Zusammenkommen, das Erlebnis,<br />
Musik zu hören, ist durch das Internet o<strong>der</strong><br />
an<strong>der</strong>e digitale Formen für ihn nicht zu ersetzen:<br />
»Physisches Zusammenkommen kann<br />
das durchaus körperliche Gefühl erzeugen,<br />
dass ›ich hier richtig‹ bin, dass das ›meine Veranstaltung‹<br />
ist. Das ist ein unvergleich liches<br />
Gefühl!« Und wenn man das nicht hat?<br />
»Dann geht man einfach nach Hause.«<br />
Rückblickend lassen sich zum Beispiel<br />
viele, oft tiefgehende Verän<strong>der</strong>ungen als<br />
Folge <strong>der</strong> Musik und <strong>der</strong> Festivalkultur <strong>der</strong><br />
1960er- und 1970er-Jahre ebenso erkennen<br />
wie die Bedürfnisse, die sie stillten. Das zeigt<br />
auch das »Love-and-Peace-Festival« 1970<br />
auf Fehmarn. Mit dem Nachfolgeereignis zu<br />
Woodstock haben sich Hillebrandt und seine<br />
Mitarbeiterin Amela Radetinac intensiv befasst.<br />
Den Hippies ging es damals darum, »es<br />
an<strong>der</strong>s zu machen« als üblich. Das hat sich<br />
bis in die heutige Ökonomie durchgesetzt, die<br />
Arbeitsstrukturen etwa sind oft ganz an<strong>der</strong>e<br />
als vor 50 Jahren. In Gesellschaft und Politik<br />
sieht Hillebrandt einen direkten Weg von den<br />
»Blumenkin<strong>der</strong>n« über die Sponti-Bewegung<br />
zu den Grünen. Bei den Musikereignissen war<br />
jedoch nach den Erkenntnissen <strong>der</strong> beiden<br />
FernUni Forschenden nicht die Musik <strong>der</strong><br />
entscheidende Grund für die Popularität eines<br />
Festivals, son<strong>der</strong>n »dass man viele um sich<br />
wusste, die ›so sind wie ich‹; das hört man<br />
auch von Woodstock-Zeitzeuginnen und<br />
-Zeitzeugen.« Dagegen ist die Musik in <strong>der</strong><br />
Erinnerung weniger wichtig.<br />
Existenzielle Grundlage für<br />
offenes Zusammenleben<br />
Kultur ist aus soziologischer Sicht also höchst<br />
relevant für das (Gesellschafts-)System, eine<br />
existenzielle Grundlage für pluralistisches,<br />
offenes Zusammenleben.<br />
Deshalb hat Hillebrandt auch große Probleme<br />
mit <strong>der</strong> Diskussion über die Systemrelevanz:<br />
»Wer sagt, dass die Kultur diese<br />
Relevanz nicht hat, hat überhaupt keine<br />
Ahnung, in welcher Gesellschaft wir leben.<br />
Kultur und alle expressiven Formen, die wir<br />
darunter fassen, sind einfach unbedingt notwendig<br />
für unsere Gesellschaft.« Seine große<br />
Sorge ist, dass – wenn sich die Situation nicht<br />
bessert – viele Veranstalter und Veranstalterinnen<br />
pleitegehen: »Und die kommen nicht<br />
wie<strong>der</strong> zurück, darüber müssen wir uns im<br />
Klaren sein.«<br />
Eine längerfristige Lockdown-Situation<br />
würde damit auch Nachwuchskünstlerinnen<br />
und Nachwuchskünstlern die Chancen<br />
nehmen, bekannt zu werden, sich weiterzuentwickeln,<br />
erfolgreich zu werden und zu<br />
wirken.<br />
MEHR ERFAHREN:<br />
fernuni.de/kulturelle-leitplanken<br />
Forschen zu Popkultur und Festivals:<br />
Prof. Frank Hillebrandt und Amela Radetinac<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2020</strong><br />
Forschung<br />
21
DIGITALISIERUNG<br />
Defizite in Krankenhaus-<br />
Organisationen<br />
Wo sehen Fachleute deutscher Krankenhäuser die größten<br />
Potenziale, um Mängel im Leistungsspektrum zu beheben?<br />
Das wollten Prof. Dr. Stefan Smolnik, Dr. Karolin Kappler und<br />
Florian Neft wissen. Die deutschlandweite Daten erhebung des<br />
Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre, insbeson<strong>der</strong>e Betriebliche<br />
Anwendungssysteme <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> zeigte, dass sich<br />
die Krankenhäuser erheblich anstrengen müssen, um gleichzeitig<br />
Versorgungsqualität, Profitabilität und Risikoresistenz zu<br />
garantieren.<br />
»Krankenhäuser können und müssen auch als Wirtschaftsbetriebe<br />
gesehen werden, in denen es um Wertschöpfung<br />
geht, da viele Prozesse betriebswirtschaftlicher Natur sind«,<br />
betont Karolin Kappler. »Deshalb wollten wir Technologien<br />
und Prozesse, die im Zuge <strong>der</strong> Industrie 4.0 eingeführt wurden,<br />
mit denen in Kliniken vergleichen und schauen, wo die<br />
deutschen Krankenhäuser stehen.«<br />
Die Evaluierung mit Online-Umfrage und Interviews ergab,<br />
dass Mobile Health, Big Data und Internet of Things langfristig<br />
helfen und viele Wertschöpfungsprozesse verbessern<br />
können. Das gilt auch für Robotik, Virtual und Augmented<br />
Reality sowie Radio Frequency Identification (R F I D, »Identifizierung<br />
durch elektromagne tische Wellen«). Die größten<br />
Potenziale maßen die Fachleute vor Ort dem Internet of<br />
Things und Big Data zu: »Viele Kranken häuser sind ja immer<br />
noch recht analog aufgestellt«, so Karolin Kappler. Mit mehr<br />
Digitalisierung hoffen die Befragten, einem <strong>der</strong> größten Probleme<br />
<strong>der</strong> Krankenhäuser abhelfen zu können: unzureichen<strong>der</strong><br />
Flexibilität. In den Interviews kam immer wie<strong>der</strong> heraus, dass<br />
vor allem kleine Krankenhäuser, aber auch die Universitätskliniken,<br />
schnell an ihre Kapazitäts grenzen stoßen können.<br />
Krankenhäuser sind komplexe Organisationen. Ihr medizinischer<br />
(Kern-)Betrieb wird erst durch viele Dienstleistungen<br />
und Prozesse ermöglicht. Beim Einkauf von Gütern und<br />
externen Dienstleistungen sowie beim Recruiting von Arbeitskräften<br />
sind sie mit hoher Nachfrage am Markt konfrontiert –<br />
so wie auch viele Industrieunternehmen.<br />
Ausgangspunkt <strong>der</strong> Studie war die Masterarbeit von Florian<br />
Neft zum Einfluss neuer Logistikdienstleistungen und Technologien<br />
auf die Wertschöpfung im Krankenhaus, bei <strong>der</strong> er von<br />
Karolin Kappler betreut wurde.<br />
MEHR ERFAHREN:<br />
fernuni.de/klinik-defizite<br />
22<br />
Prof. Stefan Smolnik und Dr. Karolin Kappler<br />
Forschung<br />
<strong>FernUniversität</strong> in Hagen
»An <strong>der</strong> FernUni<br />
herrscht ein freiheitlicher<br />
Forschungsgeist.«<br />
Dr. Jens Fischer<br />
aus Hagen · Jurist · Wissenschaftlicher Mitarbeiter an <strong>der</strong><br />
Rechtswissenschaftlichen Fakultät <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong><br />
»Für mich war es ein Glücksfall, an <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> zu promovieren:<br />
Meine Doktormutter Professorin von Schlieffen hat die<br />
Konzeption meiner Dissertation stets unterstützt und als Wissenschaftlerin<br />
selbst entscheidende Impulse gesetzt, an die ich anknüpfen<br />
konnte. In <strong>der</strong> Arbeit habe ich die Struktur juristischer Argumentation<br />
untersucht und zwar vor dem Hintergrund <strong>der</strong> von Aristoteles begründeten<br />
Rhetoriktradition. Unser fachlicher Austausch war immer sehr<br />
inspirierend und fand stets auf Augenhöhe statt. Insgesamt bin ich<br />
begeistert vom Forschungs- und Arbeitsklima an <strong>der</strong> FernUni: Man<br />
hat durch die Vielzahl <strong>der</strong> Veranstaltungen an <strong>der</strong> FernUni immer die<br />
Möglichkeit, auch interdisziplinäre Anregungen zu erhalten. Außerdem<br />
herrscht allgemein ein freiheitlicher Forschungsgeist.«<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2020</strong> Forschung<br />
23
Hochschule<br />
24 Hochschule <strong>FernUniversität</strong> in Hagen
NEW LEARNING<br />
Hagener Manifest for<strong>der</strong>t,<br />
das Lernen neu zu denken<br />
Initiiert von <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> zeichneten führende Bildungsfachleute in 12 Thesen<br />
ein Bild davon, wie gutes Lernen im Zeitalter <strong>der</strong> Digitalisierung gelingt. Mehr als<br />
1.000 Personen haben das Manifest inzwischen unterzeichnet.<br />
Seit im Frühjahr <strong>2020</strong> erstmals pandemiebedingt<br />
Schulen geschlossen wurden, steht<br />
das Thema Bildung ganz oben auf <strong>der</strong><br />
Agenda <strong>der</strong> gesellschaftlichen und politischen<br />
Debatten. Allerdings waren diese häufig<br />
angstgetrieben und defizitorientiert: Es ging<br />
um potenzielle Gesundheitsrisiken von Präsenz-<br />
und Distanzunterricht, um fehlende<br />
digitale Endgeräte und schwache Internetbandbreiten<br />
o<strong>der</strong> darum, wie Eltern sich<br />
zwischen Homeoffice und Homeschooling<br />
aufreiben. Dass die Corona-Krise aber auch<br />
ein Lernauslöser für das Bildungssystem sein<br />
»Die Revolution<br />
des Lernens<br />
hat begonnen.«<br />
Rektorin Prof. Ada Pellert<br />
kann, davon war die Rektorin <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong>,<br />
Prof. Dr. Ada Pellert, überzeugt. »Die<br />
Revolution des Lernens hat begonnen«, lautete<br />
<strong>der</strong> Titel eines Interviews, das sie im Juni<br />
<strong>2020</strong> <strong>der</strong> Frankfurter Allgemeinen Zeitung<br />
gab. »Die Reaktion auf Corona darf nicht nur<br />
in besserer Hygiene bestehen. Seifenspen<strong>der</strong><br />
sind gut, aber gutes Lernen ist wichtiger«,<br />
betonte Pellert darin. »Wir haben in den vergangenen<br />
Wochen eine neue Praxis von Lernen<br />
kennengelernt. Es wäre jammerschade,<br />
wenn wir das einfach wie<strong>der</strong> vergäßen.«<br />
Das Programm dafür, Lernen neu und<br />
an<strong>der</strong>s zu denken, war zu diesem Zeitpunkt<br />
bereits in Arbeit. Initiiert von <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong><br />
formulierten führende Bildungs expertinnen<br />
und -experten im Sommer <strong>2020</strong> in einem<br />
kollaborativen Arbeitsprozess das Hagener<br />
Manifest zu New Learning. Das brauchte es<br />
nicht erst wegen Corona. Es ist <strong>der</strong> digitale<br />
Wandel, <strong>der</strong> ein grundlegend neues Verständnis<br />
vom Lernen nötig macht. Denn die Digitalisierung<br />
verän<strong>der</strong>t Gesellschaft, Arbeits- und<br />
Lebenswelt fundamental.<br />
In zwölf Thesen führt das Hagener Manifest<br />
aus, wie New Learning es ermöglichen<br />
kann, den digitalen Wandel aktiv mitzugestalten.<br />
Das Manifest beschränkt sich<br />
dabei nicht auf die For<strong>der</strong>ung nach besserer<br />
Hard- und Softwareausstattung und geht<br />
damit weit über die aktuellen tagespolitischen<br />
Kontroversen hinaus. Technik ist zwar ein<br />
wichtiges Mittel für die Neugestaltung des<br />
Lernens, aber kein Selbstzweck. New Learning<br />
bedeutet vielmehr, die Lernenden mit<br />
ihren individuellen Stärken und Bedürfnissen<br />
in den Mittelpunkt zu stellen. Darum for<strong>der</strong>t<br />
das Manifest auch, die Grenzen zwischen<br />
den Bildungseinrichtungen zu überwinden<br />
und das Lernen konsequent als lebenslangen<br />
Weg zu begreifen, bei dem die Lehrenden<br />
die Rolle von partnerschaftlichen Lernbegleiterinnen<br />
und Lernbegleitern übernehmen.<br />
Das Manifest setzt sich darüber hinaus mit<br />
Fragen <strong>der</strong> Bildungsgerechtigkeit, <strong>der</strong> Vernetzung<br />
von Bildungsangeboten und <strong>der</strong><br />
Bewertung von Lernerfolgen auseinan<strong>der</strong>,<br />
mit Medienkompetenz und Data Literacy,<br />
Datenschutz und digitaler Diskriminierung.<br />
<strong>FernUniversität</strong> übernimmt<br />
Verantwortung als Pionierin<br />
des New Learning<br />
In <strong>der</strong> Corona-Krise wurde die FernUni versität<br />
zum Vorbild. Was nun an Schulen und<br />
Hoch schulen zur ungeplanten Notwen digkeit<br />
wurde, wird hier bereits seit mehr als<br />
40 Jahren praktiziert. Die einzige staatliche<br />
Fernuniversität in Deutschland erforscht und<br />
entwickelt immer wie<strong>der</strong> neue Methoden und<br />
Technologien <strong>der</strong> zeit- und ortsunabhängigen<br />
Lehre. Dafür stehen ins beson<strong>der</strong>e das Institut<br />
für Bildungs wissen schaft und Medienforschung,<br />
das Zentrum für päda go gische<br />
Berufsgruppen- und Orga nisa tions forschung<br />
ZeBO Hagen sowie <strong>der</strong> Forschungsschwerpunkt<br />
Digitalisierung, Diversität und Lebenslanges<br />
Lernen D²L². Sie waren maßgeblich<br />
an <strong>der</strong> Formulierung des Hagener Manifests<br />
beteiligt, das auch vom Rektorat <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong><br />
mitgetragen wird.<br />
Vernetzung und Verbreitung<br />
Ziel des Hagener Manifests war es auch, den<br />
Wissenstransfer zwischen Bildungsinstitutionen,<br />
Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft<br />
zu unterstützen und neue Netzwerke zu<br />
knüpfen. Darum hat die <strong>FernUniversität</strong><br />
sich für das Hagener Manifest prominente<br />
und kompetente Unterstützung eingeladen.<br />
Unter den Erstunterzeichnenden sind so<br />
unterschied liche Persönlichkeiten wie die Publizistin<br />
und Kommunikationswissenschaftlerin<br />
Miriam Meckel, <strong>der</strong> Vorstand <strong>der</strong> Bertels mann<br />
Stiftung Jörg Dräger, Magdalena Rogl, Head<br />
of Digital Channels bei Microsoft Deutschland,<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Social-Media-Influencer und »Netz<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2020</strong><br />
Hochschule<br />
25
lehrer« Bob Blume. Die Gruppe teilt nicht nur<br />
die Grundüberzeugung, dass es New Learning<br />
braucht, son<strong>der</strong>n auch den Willen, sich<br />
dafür gemeinsam zu engagieren. Nach <strong>der</strong><br />
Unterzeichnung des Hagener Manifests am<br />
29. September <strong>2020</strong>, die pandemiebedingt in<br />
einer Videokonferenz vollzogen wurde, nutzten<br />
die Erstunterzeichnenden und die Fern<br />
Universität ihre Kommunikationskanäle, um<br />
Mitstreiterinnen und Mitstreiter zu animieren.<br />
Mit Erfolg: Denn bis zum Ende des Jahres<br />
hatten schon mehr als 1.000 Personen das<br />
Hagener Manifest unterzeichnet. Die Berichterstattung<br />
in überregionalen Medien sorgte<br />
ebenso für eine Verbreitung <strong>der</strong> Initiative wie<br />
eine lebhafte Debatte in den Sozialen Medien<br />
unter den Hashtags #NewLearning und<br />
#HagenerManifest.<br />
Virtueller Kongress bringt Wissenschaft,<br />
Praxis und Politik zusammen<br />
Am 26. November <strong>2020</strong> veranstaltete die<br />
<strong>FernUniversität</strong> einen virtuellen Kongress<br />
zum Hagener Manifest, <strong>der</strong> die Debatte um<br />
New Learning weiterführte. In einleitenden<br />
Impulsen beschrieben drei <strong>der</strong> Beteiligten<br />
des Hagener Manifests, wie ihr jeweiliges<br />
Fachgebiet zur Entwicklung von New Learning<br />
beitragen kann. Der Bildungswissenschaftler<br />
Prof. Dr. Jan L. Plass von <strong>der</strong> New<br />
York University beschrieb die Rolle, die neue,<br />
digitale Medien für die Weiterentwicklung<br />
des Lernens haben. Seine Fachkollegin Prof.<br />
Dr. Claudia de Witt von <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong><br />
in Hagen gab Einblick in ihre Forschung<br />
zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz in<br />
adaptiven Lernumgebungen. Prof. Dr. Josef<br />
Schra<strong>der</strong>, wissenschaftlicher Direktor am<br />
Deutschen Institut für Erwachsenenbildung,<br />
widmete sich <strong>der</strong> Frage, was Lehrkräfte<br />
wissen und können müssen, wenn Lernende<br />
im Mittelpunkt stehen sollen. In sechs Workshops<br />
konnten Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
tiefer in die Diskussion einsteigen<br />
und sich aktiv beteiligen: an <strong>der</strong> Entwicklung<br />
von Ideen für einen Wandel des Schul- und<br />
Hochschulsystems, an einem Austausch über<br />
beispielhafte Anwendungen von neuen<br />
Lehrkonzepten, an <strong>der</strong> Verknüpfung von<br />
New Learning und New Work o<strong>der</strong> daran,<br />
radikale Visionen für eine neue Bildungspolitik<br />
zu entwerfen.<br />
Um Bildungspolitik ging es auch in <strong>der</strong><br />
abschließenden Podiumsdiskussion, bei<br />
<strong>der</strong> die FernUni-Rektorin fünf Bundestagsabgeordnete<br />
aus Regierungs- und Oppositionsfraktionen<br />
mit <strong>der</strong> Frage konfrontierte,<br />
wie die Politik New Learning unterstützen<br />
kann – etwa mit gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />
o<strong>der</strong> den nötigen Finanzmitteln.<br />
Aus Sicht von Ada Pellert ist es dabei entscheidend,<br />
dass die Akteurinnen und Akteure<br />
nicht weiter in den Grenzen von Zuständigkeiten,<br />
Institutionen und Einzelsystemen<br />
denken: »Wir kommen nur weiter, wenn wir<br />
nicht mit dem Finger auf an<strong>der</strong>e zeigen, son<strong>der</strong>n<br />
endlich mehr Kooperation für eine neue,<br />
gemeinschaftliche Bildungspolitik wagen.«<br />
MEHR ERFAHREN:<br />
fernuni.de/hagener-manifest<br />
26 Hochschule <strong>FernUniversität</strong> in Hagen
HOCHSCHULRAT<br />
Premiere und Wie<strong>der</strong>sehen<br />
Christiane Schönefeld aus dem Vorstand <strong>der</strong> Bundesagentur für Arbeit und<br />
Prof. Theo J. Bastiaens, Rektor <strong>der</strong> Open Universiteit im nie<strong>der</strong>ländischen Heerlen,<br />
kamen im Jahr <strong>2020</strong> neu in den Hochschulrat <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong>.<br />
Christiane Schönefeld,<br />
Bundesagentur für Arbeit<br />
Prof. Theo J. Bastiaens,<br />
Open Universiteit<br />
Gleich eine doppelte Premiere erlebte <strong>der</strong><br />
Hochschulrat <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> in Hagen<br />
bei seiner 55. Sitzung am 15. Juni <strong>2020</strong>.<br />
Erstmals tagte das Gremium aufgrund<br />
<strong>der</strong> Einschränkungen durch<br />
die Corona-Pandemie in hybri<strong>der</strong><br />
Form – einige <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> waren<br />
per Videokonferenztechnik zugeschaltet<br />
– und erstmals nahm Christiane<br />
Schönefeld als neues Mitglied des Gremiums<br />
teil. Seit 2019 ist sie im Vorstand <strong>der</strong> Bundesagentur<br />
für Arbeit zuständig für den Bereich<br />
Personal, Controlling und Finanzen. In den<br />
Hochschulrat <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> möchte sie<br />
gerne ihre Erfahrungen aus dem Bereich<br />
<strong>der</strong> arbeitsmarktlichen Beratungskompetenz<br />
einbringen. Die engere Verzahnung von Erstausbildung<br />
und Weiterbildung im Sinne des<br />
Lebenslangen Lernens ist ihr ebenso wichtig<br />
wie Innovationen im Bildungssystem: »Ich<br />
glaube, bei dem Thema Digitalisierung von<br />
Bildung können wir in Deutschland noch viel<br />
weiterentwickeln, und das würde ich gerne<br />
mitgestalten.«<br />
Zwar ebenfalls neu im Hochschulrat, aber<br />
dennoch an <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> ein »alter<br />
Bekannter« ist Prof. Dr. Theo J. Bastiaens,<br />
<strong>der</strong> am 9. November <strong>2020</strong> erstmals an einer<br />
Hochschulratssitzung teilnahm. Bastiaens war<br />
von 2006 bis 2018 Professor und Leiter des<br />
Lehrgebiets Mediendidaktik an <strong>der</strong> Fern<br />
Universität und von März 2016 bis Dezember<br />
2018 außerdem Prorektor für Digitalisierung<br />
und Internationalisierung. Im Januar 2019<br />
wurde er zum Rektor <strong>der</strong> Open Universiteit<br />
Ne<strong>der</strong>land in Heerlen gewählt.<br />
In einem Doppelinterview mit FernUni<br />
Rektorin Prof. Ada Pellert anlässlich seines<br />
damaligen Abschieds bekräftigte Bastiaens<br />
2018: »Wir arbeiten gerne zusammen. Wir<br />
haben einiges bewegt und das möchten wir<br />
auch in <strong>der</strong> Zukunft fortführen.« Die Fern<br />
Universität und die Open Universiteit arbeiten<br />
seit Jahren eng zusammen und setzen sich<br />
dabei vor allem gemeinsam für die Weiterentwicklung<br />
<strong>der</strong> Fernlehre in einer europäischen<br />
Perspektive ein. Schon als Prorektor in Hagen<br />
hatte sich Bastiaens für diese Zusammenarbeit<br />
stark gemacht, er setzt dieses Engagement<br />
nun in seiner neuen Rolle als Mitglied des<br />
Hochschulrats <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> fort.<br />
MEHR ÜBER DEN HOCHSCHULRAT:<br />
fernuni.de/hochschulrat<br />
»Wir haben einiges bewegt<br />
und das möchten wir auch<br />
in <strong>der</strong> Zukunft fortführen.«<br />
Prof. Theo J. Bastiaens<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2020</strong><br />
Hochschule<br />
27
Imker Markus Kroll<br />
kümmert sich um<br />
die Bienen auf dem<br />
FernUni-Campus.<br />
AUSSENGELÄNDE<br />
Auf dem Weg zum<br />
nachhaltigen Campus<br />
Wildblumen blühen auf dem Campus. Bienen summen am Waldrand.<br />
Elektroautos werden an den neuen Dockingstationen aufgeladen.<br />
Der Campus <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> in Hagen ist während <strong>der</strong> Corona-<br />
Krise nachhaltiger geworden.<br />
»Das Thema<br />
Nachhaltigkeit liegt<br />
mir am Herzen.«<br />
Kanzlerin Birgit Rimpo-Repp<br />
Kanzlerin Birgit Rimpo-Repp hatte bei ihrem Amtsantritt im<br />
Herbst 2019 angekündigt, die Außenflächen auf dem<br />
Campus vielfältiger und bunter zu gestalten. »Das Thema<br />
Nachhaltigkeit liegt mir am Herzen«, sagt die Verwaltungschefin.<br />
»Ich baue darauf, dass viele Menschen Ideen<br />
einbringen und an den Verän<strong>der</strong>ungen mitarbeiten. Wir<br />
können unsere Universität nur alle gemeinsam verän<strong>der</strong>n.«<br />
Wildblumen und Bienenvölker<br />
Der Anfang ist gemacht. Während <strong>der</strong> Corona-Krise ist viel<br />
passiert. Rund 7.000 <strong>der</strong> insgesamt 19.000 Quadratmeter<br />
Rasen haben sich in bunte Wildblumenwiesen verwandelt.<br />
Zusätzlich wurden 1.250 Blumenzwiebeln auf den Wiesen<br />
eingepflanzt, damit die Außenflächen im Frühjahr noch<br />
farbenfroher werden.<br />
Fünf Bienenvölker sind auf den Hagener Campus gezogen.<br />
»Wir haben an <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> eine wun<strong>der</strong>schöne<br />
Lage mit viel Wald und vielen Blumen auf dem Campus und<br />
drumherum«, sagt Dr. Patric Albrecht als Marketingleiter <strong>der</strong><br />
Hochschule über die Ansiedlung <strong>der</strong> Insekten.<br />
28<br />
Hochschule<br />
<strong>FernUniversität</strong> in Hagen
Die begrünten Dächer sorgen<br />
für gute Luft auf dem Campus.<br />
Tausende Bienen summen nun auf <strong>der</strong> ruhigen<br />
Grünfläche am Waldrand hinter <strong>der</strong> Villa<br />
Bechem. Ein aufklappbarer Schaukasten<br />
beherbergt bald noch ein weiteres Volk. »Er<br />
ermöglicht einen Blick ins Bienenvolk, ohne<br />
es zu stören«, erklärt Imker Markus Kroll.<br />
Der Fachmediendidaktiker an <strong>der</strong> Fakultät<br />
für Kultur- und Sozialwissenschaften betreut<br />
die fleißigen Campus-Bewohnerinnen. Ein<br />
spezielles Wildbienenhotel soll demnächst<br />
die Schwestern <strong>der</strong> Honigbienen anlocken.<br />
»Ich baue darauf,<br />
dass viele Menschen Ideen<br />
einbringen und an den<br />
Verän<strong>der</strong>ungen mitarbeiten.<br />
Wir können unsere<br />
Universität nur alle<br />
gemeinsam verän<strong>der</strong>n.«<br />
Kanzlerin Birgit Rimpo-Repp<br />
Begrünte Dächer und<br />
nachhaltige Baumpflege<br />
Grün, nachhaltig und klimafreundlich sind<br />
zudem die bepflanzten Dächer, die Schadstoffe<br />
und Feinstaub filtern und für gute<br />
Luft auf dem Campus sorgen. Auch die<br />
Baumpflege erfolgt inzwischen nachhaltig<br />
mit Seilklettertechnik und ohne Hubsteiger.<br />
Mobilität<br />
Fahrt aufgenommen hat zudem das Thema<br />
Mobilität. Mit dem E-Bike zur Arbeit fahren:<br />
Das ist für Beschäftigte <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong><br />
nun komfortabler möglich. Auf dem Campus<br />
ist eine abschließbare Fahrradgarage entstanden.<br />
Arbeiten, studieren o<strong>der</strong> die Fern<br />
Universität besuchen und gleichzeitig das<br />
Elektroauto aufladen: Auch das ist seit dem<br />
vergangenen Jahr möglich. In Zusammenarbeit<br />
mit dem regionalen Energie versorger<br />
Mark-E hat das Gebäude management vier<br />
Plätze für Elektroautos auf dem Parkplatz 1<br />
eingerichtet. Die Docking stationen können<br />
mit einer Zeitbegrenzung von jeweils drei<br />
Stunden genutzt werden.<br />
Neuer Spiel- und Sportbereich<br />
Alle Beschäftigten, Studierenden und Gäste<br />
können sich daher schon jetzt freuen, wie<strong>der</strong><br />
häufiger auf dem Campus zu sein, wenn<br />
sich die Lage in <strong>der</strong> Corona-Krise beruhigt<br />
hat. Das Umfeld wird jedenfalls spätestens<br />
ab dem Frühjahr 2021 bunter, aktiver und<br />
nachhaltiger. Auch, weil im laufenden Jahr<br />
ein neuer Sport- und Spielbereich zur aktiven<br />
Mittagspause einladen und zum Treffpunkt<br />
für Beschäftigte und Studierende werden soll.<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2020</strong><br />
Hochschule<br />
29
RÜCKBLICK<br />
Die Uni im Corona-Betrieb<br />
Studierende finden nur selten den Weg nach Hagen. Leer ist <strong>der</strong> Campus <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong><br />
aber eigentlich nicht. Im Normalfall arbeiten über 1.500 Beschäftigte auf dem Gelände rund<br />
um die Universitätsstraße. Aber was war im Jahr <strong>2020</strong> schon normal?<br />
Rektorin Prof. Ada Pellert (links) und<br />
Kanzlerin Birgit Rimpo-Repp wandten<br />
sich in einer Videobotschaft an die<br />
Beschäftigten.<br />
»Wir müssen alles dafür tun, um einen unkontrollierten<br />
Anstieg <strong>der</strong> Fallzahlen zu verhin<strong>der</strong>n und unser Gesundheitssystem<br />
leistungsfähig zu halten«, hieß es im März <strong>2020</strong> vonseiten<br />
<strong>der</strong> Bundesregierung. FernUni-Kanzlerin Birgit Rimpo-<br />
Repp und Rektorin Prof. Dr. Ada Pellert gaben daher in einer<br />
Videobotschaft an die Beschäftigten bekannt: »Alles, was<br />
im Homeoffice möglich ist, soll in den kommenden Wochen<br />
auch von zu Hause aus erledigt werden.«<br />
»Wir werden sukzessive<br />
und mit Augenmaß vorgehen,<br />
höchste Priorität hat die<br />
Gesundheit unserer Beschäftigten<br />
und Studierenden!«<br />
Rektorin Prof. Ada Pellert<br />
Wenn möglich, alle ins Homeoffice<br />
Eine Universität ist allerdings ein komplexes<br />
Gebilde. Damit die Studierenden reibungslos<br />
aus <strong>der</strong> Ferne studieren können, arbeiten<br />
die Beschäftigten normalerweise größtenteils<br />
in Präsenz auf dem Campus. Hinter<br />
<strong>der</strong> einfachen Formel »Alle ins Homeoffice,<br />
wenn’s geht« steckten hochkomplexe Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
– denn die Infrastruktur und<br />
Organisation waren nicht darauf ausgelegt,<br />
dass mit einem Schlag 1.800 Beschäftigte in<br />
Hagen sowie in den Regional- und Studienzentren<br />
hauptsächlich virtuell arbeiten.<br />
Manche Bereiche, insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong><br />
Wissenschaft, waren es zwar gewohnt, von<br />
zu Hause zu arbeiten. Aber auch sie mussten<br />
sich umstellen, da das Videostudio nicht wie<br />
gewohnt zur Verfügung stand o<strong>der</strong> Präsenzveranstaltungen<br />
o<strong>der</strong> Prüfungen nicht in<br />
gewohnter Weise stattfinden konnten. In<br />
manchen an<strong>der</strong>en Bereichen hingegen war<br />
Homeoffice Neuland o<strong>der</strong> auch schlicht<br />
unmöglich. So werden aus dem Logistikzentrum<br />
beispielsweise pro Semester rund<br />
700.000 Artikel an die Studierenden in <strong>der</strong><br />
ganzen Welt geschickt. Die Marschroute<br />
lautete daher minimaler Präsenzbetrieb.<br />
Corona-Taskforce<br />
Bereits zu Beginn <strong>der</strong> Corona-Krise hatte die<br />
<strong>FernUniversität</strong> eine Taskforce eingerichtet,<br />
die die Hochschulleitung berät und allgemeine<br />
Rahmenbedingungen sowie Maßnahmen<br />
vorbereitet. Sie besteht aus <strong>der</strong> Leiterin Eva<br />
Engels (Dezernentin für Personal / Organisation<br />
und Vertreterin <strong>der</strong> Kanzlerin) und weiteren<br />
Mitglie<strong>der</strong>n aus Hochschulverwaltung und<br />
Fakultäten. Die Taskforce ist auch erste<br />
Anlaufstelle für Fragen und Anliegen rund um<br />
Corona aus den unterschiedlichsten Bereichen<br />
<strong>der</strong> Hochschule.<br />
Hochfahren mit Augenmaß<br />
Nach den ersten schweren Wochen im<br />
Frühjahr entspannte sich die Lage Richtung<br />
Sommer etwas und <strong>der</strong> Campus füllte sich<br />
langsam wie<strong>der</strong>. »Wir werden sukzessive<br />
und mit Augenmaß vorgehen, höchste Priorität<br />
hat die Gesundheit unserer Beschäftigten<br />
und Studierenden!«, betonte Rektorin Ada<br />
30 Hochschule <strong>FernUniversität</strong> in Hagen
Mit Maskenpflicht, Abstands- und<br />
Hygieneregeln lief <strong>der</strong> Präsenzbetrieb<br />
im Sommer langsam wie<strong>der</strong> an.<br />
Pellert. Mit Maskenpflicht, Abstands- und<br />
Hygieneregeln und einem Wechselturnus bei<br />
den Beschäftigten in den einzelnen Bereichen<br />
konnte <strong>der</strong> Präsenzbetrieb langsam wie<strong>der</strong><br />
hochgefahren werden.<br />
Größere Veranstaltungen blieben aber<br />
weiterhin virtuell. Die Organisatorinnen und<br />
Organisatoren mussten kreative Lösungen<br />
entwickeln, gemeinsam mit <strong>der</strong> Stabsstelle<br />
Marketing und Veranstaltungsmanagement<br />
und unterstützt von den Medienprofis im<br />
ZMI. Beim Campusfest klickten sich beispielsweise<br />
insgesamt 2.500 Leute in den<br />
Livestream und feierten gemeinsam. Die<br />
Urkundenübergabe an die erfolgreichen<br />
Absolventinnen und Absolventen fand beim<br />
DIES ACADEMICUS ohne Händeschütteln<br />
am Bildschirm statt, wissenschaftliche Reihen<br />
o<strong>der</strong> auch <strong>der</strong> Politische Salon wurden in den<br />
virtuellen Raum verlegt.<br />
Die Lage bleibt dynamisch<br />
Im Laufe des Jahres entwickelte sich die<br />
Lage dann weiterhin dynamisch. Nach dem<br />
Credo »Lockerungen, wenn möglich, weitere<br />
Verschärfungen, wenn nötig« mussten<br />
die Rahmenbedingungen, die das Arbeiten<br />
an <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> regeln, mehrfach an<br />
das Infektionsgeschehen angepasst werden.<br />
Letztlich endete das Jahr <strong>2020</strong> ähnlich,<br />
wie es im März begonnen hatte: mit den<br />
Beschäftigten überwiegend im Homeoffice.<br />
Bund und Län<strong>der</strong> hatten Unternehmen<br />
eindringlich aufgefor<strong>der</strong>t, wo immer dies<br />
umsetzbar ist, Heimarbeit zu ermöglichen.<br />
»Auch wenn sich dieser Passus auf Unternehmen<br />
bezieht, schließen wir uns dem an,<br />
um unseren Beitrag zu leisten, die Infektionszahlen<br />
deutlich zu reduzieren«, verkündeten<br />
Rektorin und Kanzlerin Ende Oktober.<br />
Mittlerweile stellt das die <strong>FernUniversität</strong><br />
auch nicht mehr vor die gleichen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
wie noch im Frühjahr. Die digitale<br />
Infrastruktur wurde aufgerüstet, Arbeiten in<br />
den eigenen vier Wänden und Austauschformate<br />
wie Videokonferenzen gehören für<br />
viele Beschäftigte jetzt zum Alltag. In Sachen<br />
Digitalisierung bedeutete das einen Innovationsboost,<br />
<strong>der</strong> auch für die Zeit nach Corona<br />
mitgenommen werden soll. Telearbeit,<br />
Homeoffice und Mobile Office werden dann<br />
zur alltäglichen Routine gehören.<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2020</strong><br />
Hochschule<br />
31
ZUSAMMENARBEIT<br />
Service für die Zukunft:<br />
Gemeinsam verän<strong>der</strong>n<br />
Wie soll das Arbeiten an <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong><br />
in Zukunft aussehen? Wie wollen die<br />
Beschäftigten miteinan<strong>der</strong> kommunizieren<br />
und zusammenarbeiten – innerhalb <strong>der</strong><br />
Verwaltung, aber auch zwischen dienstleistenden<br />
Bereichen und Fakultäten? Was<br />
bedeutet »Serviceorientierung« und wie<br />
kann diese gestärkt werden?<br />
Seit Februar <strong>2020</strong> wird im Projekt »Service<br />
für die Zukunft« intensiv über diese Fragen<br />
diskutiert und an konkreten Plänen gearbeitet.<br />
»Wir wollen die Verwaltung für die<br />
Zukunft gut aufstellen«, sagen Rektorin Prof.<br />
Dr. Ada Pellert und Kanzlerin Birgit Rimpo-<br />
Repp. »Im Mittelpunkt <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ungen<br />
müssen die Menschen stehen, ihre Ideen und<br />
Kompetenzen.«<br />
Im Februar <strong>2020</strong> ist <strong>der</strong> hochschulweite<br />
Beteiligungsprozess in Präsenz gestartet. In<br />
<strong>der</strong> Corona-Krise ging es mit digitalen Formaten<br />
weiter. »Dank unserer technischen Möglichkeiten ist ein<br />
guter Austausch quer durch alle Bereiche <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong><br />
gelungen«, bilanziert Change-Managerin Dr. Claudia Windfuhr.<br />
»Bei fünf Foren konnten im Jahresverlauf alle mitreden.«<br />
Etwa in Workshops zur Innovationskultur, zur Kommunikation<br />
und zu digitalen Tools.<br />
Ergebnis ist die Gründung von zentralen Einrichtungen<br />
für Forschung, Lehre und Regionalzentren. Diese rücken<br />
organisatorisch aus <strong>der</strong> Verwaltung heraus näher an die<br />
Fakultäten heran. Gleichzeitig ist dies kein Endpunkt, son<strong>der</strong>n<br />
Beginn einer Entwicklung hin zu einem besseren Service für<br />
alle Wissen schaftlerinnen und Wissenschaftler <strong>der</strong> Hochschule.<br />
»Die Gründung <strong>der</strong> Service Einrichtungen markiert<br />
den Beginn <strong>der</strong> neuen Zusammenarbeit«, betont Ada Pellert.<br />
»Diese kann nur erfolgreich sein, wenn wir sie gemeinsam<br />
bewusst betreiben.«<br />
Daher wird das Thema Kommunikation auch im laufenden<br />
Jahr 2021 ein Schwerpunkt sein. »Wir wollen uns darüber<br />
verständigen, wie wir eine Kultur <strong>der</strong> Zusammenarbeit gestalten.<br />
Dazu braucht es definierte Ziele«, gibt Kanzlerin Birgit<br />
Rimpo-Repp einen Ausblick. »Wir möchten mit allen Ebenen<br />
und Bereichen reden: über unser Menschenbild, über Führung<br />
und Führungsstile.«<br />
»Die Gründung <strong>der</strong> Service-<br />
Einrichtungen markiert den Beginn<br />
<strong>der</strong> neuen Zusammenarbeit.«<br />
Prof. Ada Pellert<br />
Das Projekt »Service für die Zukunft« ist in Präsenz gestartet.<br />
Für Kanzlerin Birgit Rimpo-Repp und Rektorin Prof. Ada Pellert<br />
spielt die Kommunikation eine zentrale Rolle.<br />
32<br />
Hochschule<br />
<strong>FernUniversität</strong> in Hagen
»Virtuelle Mobilität<br />
för<strong>der</strong>t auch<br />
Inklusion und Chancengerechtigkeit.«<br />
International digital o<strong>der</strong><br />
digital international<br />
Dr. Ingrid Thaler<br />
»Internationalisierung @home«, »Internationalisierung<br />
<strong>der</strong> Curricula«, »Virtual Mobility«<br />
und »Virtual Exchange« – dahinter<br />
stehen Konzepte, wie Lehrende und Studierende<br />
international und digital mit Partnerinstitutionen<br />
im Ausland zusammenarbeiten.<br />
Die Corona-Pandemie hat das Thema virtuelle<br />
Mobilität an allen Hochschulen erheblich<br />
vorangetrieben. Das Rektorat <strong>der</strong> FernUni<br />
hat daher im Herbst <strong>2020</strong> Empfehlungen<br />
für alle Fakultäten ausgesprochen, in allen<br />
Studiengängen ein internationales Modul<br />
einzubauen: im Bachelor als Wahlpflichtangebot,<br />
im Master als Pflichtmodul.<br />
»Seit 2016 ist die <strong>FernUniversität</strong> in <strong>der</strong><br />
digital-internationalen Lehre mit Pilotprojekten<br />
im För<strong>der</strong>programm Innovative Lehre sehr aktiv,<br />
<strong>2020</strong> wurde sie mit vier Projekten beim D A A DProgramm<br />
International Virtual Academic Collaboration belohnt und ist<br />
damit die erfolgreichste Hochschule im Programm«, so Prof.<br />
Dr. Uwe Elsholz, Prorektor für Internationalisierung, Weiterbildung<br />
und Lehre. »Diese Angebote gilt es weiter auszubauen.«<br />
In allen Projekten geht es darum, die digitale Lehre mit<br />
kollaborativen und internationalen Elementen anzureichern –<br />
und zu verankern. Beispiele dafür sind: Studierende arbeiten<br />
in Teams län<strong>der</strong>übergreifend und aufgabenbezogen zusammen.<br />
Mehrere Partnerhochschulen setzen gemeinsam ein<br />
hybrides Trainingsprogramm für interdisziplinäre Forschungsmethoden<br />
auf.<br />
Englischsprachiger Webauftritt<br />
»Virtuelle Mobilität för<strong>der</strong>t auch Inklusion und Chancengerechtigkeit«,<br />
sagt Dr. Ingrid Thaler, Leiterin des International<br />
Office an <strong>der</strong> FernUni. »Denn so kommen auch Studierende,<br />
<strong>der</strong>en finanzielle o<strong>der</strong> familiäre Situation keine physische<br />
Mobilität zulässt, in Kontakt mit an<strong>der</strong>en Kulturkreisen und<br />
erarbeiten sich wissenschaftliche Themen in einem internationalen<br />
Kontext.« Das International Office war als Anlauf- und<br />
Kontaktstelle in <strong>2020</strong> aus verschiedenen Richtungen gefragt:<br />
zum Erfahrungsaustausch beim D A A D, mit europäischen<br />
Partneruniversitäten und bei <strong>der</strong> E A D T U.<br />
Darüber hinaus hat die <strong>FernUniversität</strong> weitere Schwerpunkte<br />
zur Internationalisierung gesetzt: Mit dem neuen<br />
englischsprachigen Webauftritt hat sich die internationale<br />
Sichtbarkeit signifikant verbessert. Seit <strong>2020</strong> unterstützt <strong>der</strong><br />
Lektoratsservice Englisch alle FernUni-Beschäftigten bei<br />
internationaler Öffentlichkeitsarbeit, Anträgen und Projekten<br />
sowie <strong>der</strong> Übersetzung von Lehrmaterialien.<br />
MEHR ERFAHREN:<br />
fernuni.de/internationalisierung<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2020</strong><br />
Hochschule<br />
33
FERNUNI-SHOP<br />
Die »Marke<br />
<strong>FernUniversität</strong>«<br />
In <strong>der</strong> Musikbranche nennt man es ein »furioses Comeback«: Der FernUni-Shop<br />
machte zu seinem offiziellen Start am 1. Oktober <strong>2020</strong> aus dem Stand einen<br />
Riesensatz nach vorn. Innerhalb <strong>der</strong> ersten 48 Stunden waren die ersten Artikel<br />
ausverkauft.<br />
»Die Bestellungen<br />
<strong>der</strong> Studierenden<br />
sind ganz am Anfang<br />
sprichwörtlich<br />
im Minutentakt<br />
eingegangen.«<br />
Marketingleiter<br />
Dr. Patric Albrecht<br />
»Die Bestellungen <strong>der</strong> Studierenden sind<br />
ganz am Anfang sprichwörtlich im Minutentakt<br />
eingegangen«, freut sich Marketingleiter<br />
Dr. Patric Albrecht. Er und sein Team in <strong>der</strong><br />
Stabsstelle Marketing und Veranstaltungen<br />
haben wohl einen Nerv getroffen mit dem<br />
Angebot gebrandeter Hoodies, Tassen,<br />
Taschen bis hin zum Bleistift mit Blumensamenkapsel<br />
– dem Geheimtipp ...<br />
Die Rahmenbedingungen schienen Albrecht<br />
schon vor längerer Zeit günstig: Sobald<br />
Restbestände des alten FernUni-Shops auftauchten,<br />
<strong>der</strong> vor vielen Jahren lei<strong>der</strong> nur<br />
von kurzer Dauer war, trudelten Nachfragen<br />
nach mehr davon ein. »Vor allem aber war<br />
uns klar: Die meisten unserer Studierenden<br />
sind mit Herzblut dabei«, beschreibt Albrecht.<br />
»Sie identifizieren sich mit <strong>der</strong> FernUni und<br />
möchten das ausdrücken.« Die Stabsstelle<br />
bilanzierte ganz klar: Zu einer mo<strong>der</strong>nen<br />
Bildungseinrichtung gehört ein ordentlicher<br />
Fanshop.<br />
Nachdem das Basissortiment stand, lief die<br />
Testkaufphase erst nur für Beschäftigte an –<br />
und wurde schon zum Kassenschlager. »Die<br />
Resonanz war sehr positiv, das war natürlich<br />
beson<strong>der</strong>s erfreulich«, findet <strong>der</strong> Marketingchef.<br />
Denn: Auch die Identifikation <strong>der</strong><br />
Beschäftigten mit ihrer Arbeitgeberin scheint<br />
hoch zu sein und das möchten sie auch<br />
zeigen. Bis heute ist das positive Feedback<br />
<strong>der</strong> Studierenden konstant: Eine Studentin<br />
trat sogar im FernUni-Kapuzenpulli zu ihrer<br />
mündlichen Prüfung an.<br />
»Wir suchen immer wie<strong>der</strong> neue und<br />
passende Produkte«, verspricht Patric<br />
Albrecht auch zukünftig Abwechslung in<br />
<strong>der</strong> Merchan dising-Palette. Zu Weihnachten<br />
kamen zunächst aber alte Bekannte zurück:<br />
<strong>der</strong> kleine kuschelige Erklärbär und die fröhliche<br />
StudEnte – ein bisschen was fürs Gemüt<br />
am Ende eines beson<strong>der</strong>en Jahres. Sie dürften<br />
unter manchem Baum gelegen haben.<br />
ZUM SHOP:<br />
shop.fernuni-hagen.de<br />
34 Hochschule <strong>FernUniversität</strong> in Hagen
»An <strong>der</strong> FernUni konnte<br />
ich bereits neben <strong>der</strong><br />
Schule Mathe studieren.«<br />
Florian Albrecht<br />
aus Buchholz in <strong>der</strong> Nordheide · mit 17 Jahren Bachelorabschluss<br />
in Mathematik · Masterstudium Mathematik ·<br />
begabter Nachwuchspianist<br />
»An <strong>der</strong> FernUni konnte ich bereits neben <strong>der</strong> Schule Mathe studieren.<br />
Ich bin eingeschrieben, seit ich zwölf bin. Meine Eltern hatten<br />
mich damals auf die Möglichkeit eines Fernstudiums aufmerksam<br />
gemacht. Mittlerweile habe ich meinen Bachelorabschluss und konzentriere<br />
mich im Master auf Diskrete Mathematik. Parallel studiere<br />
ich Klavier an <strong>der</strong> Hochschule für Musik, Theater und Medien<br />
Hannover. Wenn alles nach Plan verläuft, habe ich mit Anfang 20<br />
einen Masterabschluss in Mathematik und einen Bachelorabschluss<br />
in Klavier.«<br />
MEHR ERFAHREN:<br />
fernuni.de/florian-albrecht<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2020</strong> Hochschule<br />
35
Lehre und<br />
Studium<br />
36 Lehre und Studium<br />
<strong>FernUniversität</strong> in Hagen
ONLINE-LEHRE<br />
Krisenfest und ansteckend<br />
Der erste harte Lockdown des Jahres im März <strong>2020</strong> fiel mitten in die Prüfungsphase<br />
an <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong>. Nun mussten aufgrund des Pandemiegeschehens kurzfristige<br />
Lösungen für Prüfungen her. Lehrende haben daraufhin pragmatisch und flexibel<br />
reagiert und für die Studierenden <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> vieles möglich gemacht, was<br />
zuvor kaum denkbar war.<br />
Die Fakultät für Psychologie hatte im März<br />
ihre Klausuren schon abgeschlossen. Sie werden<br />
seit dem Wintersemester 2019/20 zum<br />
Teil elektronisch gestellt, vor Corona allerdings<br />
als iPad-Klausuren in den Regionalzentren <strong>der</strong><br />
<strong>FernUniversität</strong>. Im Sommersemester <strong>2020</strong><br />
gab es dann erstmals E-Klausuren@Home. Das<br />
Prüfungsverfahren wird umfassend wissenschaftlich<br />
begleitet. Die statistischen Daten<br />
zeigen, dass sich die Umstellung auf diese Prüfungsform<br />
positiv auswirkt: Es meldeten sich<br />
mehr Studierende an als für Präsenz klausuren<br />
und die Antrittsquote stieg von 50 Prozent<br />
im Sommersemester 2019 auf 87 Prozent im<br />
Sommersemester <strong>2020</strong>.<br />
Das Thema »E-Klausuren zu Hause«<br />
beschäftigte auch die an<strong>der</strong>en Fakultäten.<br />
Innerhalb von wenigen Wochen stellte die<br />
Rechtswissenschaftliche Fakultät die Prüfungen<br />
für das Wintersemester 2019/20 auf<br />
Open-Book-Klausuren um: Klausuren, die<br />
nicht beaufsichtigt werden und bei denen<br />
ausdrücklich Hilfsmittel zugelassen sind. Dies<br />
passt zur Fachkultur, da juristische Abschlussprüfungen<br />
meist Fallbearbeitungen sind, für<br />
die Gesetzestexte herangezogen werden<br />
dürfen. Aufgrund <strong>der</strong> positiven Erfahrungen<br />
bot die Fakultät häusliche Klausuren im<br />
Sommersemester flächendeckend an.<br />
An diesen Ansatz dockte die Fakultät für<br />
Kultur- und Sozialwissenschaften an, die<br />
ihre Klausuren im Wintersemester 2019/20<br />
noch in Präsenz abschließen konnte. Ab<br />
dem Sommersemester wurden Klausuren zu<br />
»Allen unseren Lehrenden<br />
hatten wir frühzeitig empfohlen,<br />
geplante Präsenzveranstaltungen<br />
auf digitale Formate umzustellen.«<br />
Prof. Sebastian Kubis<br />
Hause geschrieben. Neben Online-Prüfungen<br />
hat die <strong>FernUniversität</strong> noch Präsenzklausuren<br />
abgehalten: in Messe- und Eventhallen o<strong>der</strong><br />
vergleichbaren Räumen unter Einhaltung<br />
<strong>der</strong> notwendigen Hygienemaßnahmen. Die<br />
Fakultät für Wirtschaftswissenschaft sowie<br />
die Fakultät für Mathematik und Informatik<br />
konnten so eine Vielzahl ihrer Prüfungen<br />
ermöglichen. Darüber hinaus wurde zusätzlich<br />
zu mündlichen Videoprüfungen in den<br />
Regionalzentren die häusliche mündliche<br />
Videoprüfung eingeführt.<br />
Die Fakultät für Psychologie<br />
bietet seit dem Winter semester<br />
2019/20 E-Klausuren an.<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2020</strong><br />
Lehre und Studium<br />
37
Um den Wechsel <strong>der</strong> Prüfungsform und<br />
das Angebot digitaler Prüfungen zu unterstützen,<br />
begleitete das Rektorat mithilfe <strong>der</strong><br />
»Corona-Taskforce« den weiteren Fortgang.<br />
»Die <strong>FernUniversität</strong> hat mit ihrer ›Corona-<br />
Ordnung‹ die Prüfungsmöglichkeiten erweitert.<br />
Unser Ziel war es, die Belastungen für<br />
die Fernstudierenden zu minimieren, ihr<br />
Grundrecht auf Studium und Berufszugang<br />
bestmöglich zu gewährleisten und hierbei<br />
gleichzeitig den Gesundheitsschutz und die<br />
universitären Qualitätsanfor<strong>der</strong>ungen bei <strong>der</strong><br />
Abnahme von Hochschulprüfungen sicherzustellen«,<br />
umreißt Prof. Dr. Sebastian Kubis,<br />
Prorektor für Studium und Diversität, die<br />
Rahmenbedingungen.<br />
Auf <strong>der</strong> Basis des beherzten Vorgehens<br />
aller Beteiligten und <strong>der</strong> Beobachtung des<br />
Pandemiegeschehens zeichnete sich bereits<br />
frühzeitig ab: Auch die nächsten Prüfungen<br />
werden weitgehend digital ablaufen.<br />
»Die <strong>FernUniversität</strong> hat<br />
mit ihrer ›Corona-Ordnung‹<br />
die Prüfungsmöglichkeiten<br />
erweitert.«<br />
Prof. Sebastian Kubis<br />
Pünktlicher Semesterstart<br />
In <strong>der</strong> Lehre lief es online insgesamt gut.<br />
»Allen unseren Lehrenden hatten wir frühzeitig<br />
empfohlen, geplante Präsenzveranstaltungen<br />
auf digitale Formate umzustellen«,<br />
so Prorektor Kubis. Zu Beginn des Sommersemesters<br />
– das pünktlich zum 1. April gestartet<br />
war – kristallisierte sich dann heraus: Die<br />
FernUni schwenkt komplett auf Online-Lehre<br />
um. »Das ist ohnehin <strong>der</strong> Kern unserer Lehre.<br />
Allerdings gibt es unterm Strich mehr Präsenzveranstaltungen,<br />
als man denkt«, bilanzierte<br />
Nicole Engelhardt, Leiterin <strong>der</strong> Koordinationsstelle<br />
E -Learning und Bildungstechnologien<br />
an <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong>. Softwarelizenzen für<br />
Videokonferenzprogramme wurden ausgeweitet,<br />
Mentoriate, Tutoriate und Seminare aus<br />
dem Analogen ins Virtuelle verlegt.<br />
Früh bot die <strong>FernUniversität</strong> als Expertin in<br />
<strong>der</strong> Online-Lehre an<strong>der</strong>en Hochschulen ihre<br />
Kenntnisse und Erfahrungen an: Die Starthilfe<br />
für Präsenzhochschulen war gefragt. Deshalb<br />
initiierte die <strong>FernUniversität</strong> in Kooperation<br />
mit dem Hochschulforum Digitalisierung die<br />
Community of Practice »Starthilfe für das<br />
Corona-Semester«. Dort konnten sich Lehrende<br />
Tipps für digitale Lehrangebote holen.<br />
Im Projekt »Tandems« gaben Lehrende <strong>der</strong><br />
FernUni ihre Erfahrungen mit Onlinelehrformaten<br />
weiter an Fachkolleginnen und<br />
-kollegen von Präsenzhochschulen.<br />
Darüber hinaus stellte die FernUni eine<br />
Materialseite mit Grundlagen, Tipps und<br />
Tricks, Methoden und Werkzeugen zusammen,<br />
öffnete Selbstlernkurse auf <strong>der</strong> offenen<br />
Lernplattform und ließ Externe in internen<br />
Workshops zu.<br />
Ausblick<br />
Corona beschleunigte die Digitalisierung<br />
bundesweit: Es wurde viel experimentiert,<br />
weiterentwickelt – und manches wie<strong>der</strong> verworfen.<br />
»Auch an <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> war<br />
und ist <strong>der</strong> Bedarf hoch, sich über Online-<br />
Lehre und insbeson<strong>der</strong>e Online-Prüfungen<br />
auszutauschen«, so Prorektor Kubis. »Dazu<br />
haben wir eine eigene Community of Practice<br />
gegründet, um vor allem die unterschiedlichen<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen in den Fakultäten<br />
stärker einzubeziehen. In weiteren Veranstaltungen,<br />
wie beispielsweise in unserem<br />
Netzwerk Lehre, werden wir die didaktischen<br />
Fragen weiter vertiefen.«<br />
»Dazu haben wir eine eigene<br />
Community of Practice gegründet,<br />
um vor allem die unterschiedlichen<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen in den Fakultäten<br />
stärker einzubeziehen.«<br />
Prof. Sebastian Kubis<br />
38 Lehre und Studium <strong>FernUniversität</strong> in Hagen
#HACKUCATION<br />
Der erste Bildungshackathon<br />
<strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong><br />
Bei einem Hackathon entwickelten Studierende Ideen für die Zukunft <strong>der</strong> Bildung. Einen Tag lang<br />
entwarfen sie Konzepte für Lern-Chatbots, virtuelle Tutoren und digitale Motivationsassistenten.<br />
Eine Fachjury kürte den innovativsten Ansatz.<br />
Der erste Bildungshackathon <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong><br />
in Hagen war zwar als Codier-Wettbewerb<br />
gedacht, zeichnete sich aber vor allem durch<br />
sein ergebnisoffenes Konzept aus. »Wenn wir<br />
die Digitalisierung im Bildungsbereich zielführend<br />
voranbringen wollen, dann brauchen wir<br />
den Austausch mit den Studierenden, denn<br />
sie wissen genau, was ihnen an Angeboten<br />
noch fehlt«, fasste Rektorin Prof. Dr. Ada<br />
Pellert die Motivation hinter dem deutschlandweiten<br />
Aufruf zusammen. Diesem<br />
waren Studierende sämtlicher Hochschulen<br />
und Fachrichtungen gefolgt. Sie reisten am<br />
7. März nach Hagen, um unter dem Motto<br />
#HackUcation in lockerer Arbeitsatmosphäre<br />
Apps, Programme o<strong>der</strong> Prototypen für die<br />
Zukunft <strong>der</strong> Bildung zu entwickeln.<br />
Was an diesem Tag niemand ahnte: Die<br />
Digitalisierung im Bildungsbereich sollte<br />
angesichts <strong>der</strong> Corona-Pandemie zu einem<br />
<strong>der</strong> zentralsten gesamtgesellschaftlichen<br />
Diskussionsthemen des Jahres werden. Und:<br />
Der Hackathon sollte ebenfalls coronabedingt<br />
für viele Monate die letzte Groß veranstaltung<br />
an <strong>der</strong> FernUni sein.<br />
#HackUcation ist Hacken<br />
plus Bildung plus FernUni<br />
Im Mittelpunkt <strong>der</strong> Veranstaltung stand <strong>der</strong><br />
kreative Austausch in Arbeitsgruppen, zu<br />
denen sich die Studierenden spontan zusammengefunden<br />
hatten. Sie befasste sich intensiv<br />
damit, neue Trends aus <strong>der</strong> Arbeitswelt<br />
in den Hochschulbereich zu überführen o<strong>der</strong><br />
mit dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz in<br />
<strong>der</strong> Lehre. Gegen Abend näherte sich dann<br />
die größte Herausfor<strong>der</strong>ung des Tages: Jede<br />
Gruppe musste die Ergebnisse ihrer Arbeit vor<br />
Publikum präsentieren und hatte dafür nur<br />
jeweils drei Minuten Zeit.<br />
Für diesen aus <strong>der</strong> Geschäftswelt bekannten<br />
Elevator Pitch riet Veranstalter Dr. Markus<br />
Deimann, <strong>der</strong> den Bildungshackathon nach<br />
Hagen gebracht hatte, zu einem gesunden<br />
Selbstvertrauen: »Es ist wichtig, sich zu<br />
fokussieren und die Aufregung in den Griff<br />
zu bekommen. Das kann bei <strong>der</strong> Präsentation<br />
durchaus helfen, um die Idee auf den Punkt<br />
zu bringen.«<br />
Von <strong>der</strong> Idee zum Elevator Pitch –<br />
an einem Tag<br />
Der Pitch gelang aus Sicht <strong>der</strong> Jury dem<br />
Team rund um Luise am besten. Luise heißt<br />
ein digitaler Knotenpunkt, <strong>der</strong> Studierenden<br />
dabei helfen soll, ihr Studium individuell und<br />
frei von hierarchischen Strukturen zu gestalten.<br />
Neben einer herausragenden Vortragsweise<br />
<strong>der</strong> drei Gewinnerinnen lobte die Jury<br />
vor allem die Machbarkeit und den Innovationsgehalt<br />
ihrer Idee. Das Team konnte sich<br />
zudem über 1.000 Euro Preisgeld freuen, das<br />
die Gesellschaft <strong>der</strong> FernUni-Freunde zur Verfügung<br />
gestellt hatte. Kooperationspartner<br />
des Bildungshackathons in Hagen war das<br />
Hochschulforum Digitalisierung (H F D).<br />
Veranstalter Dr. Markus Deimann<br />
mit dem Gewinnerinnenteam:<br />
Johanna Franka Schleipen,<br />
Dagmar Schlüter und Christine<br />
Redeker (von links nach rechts).<br />
»Wenn wir die<br />
Digitalisierung im<br />
Bildungsbereich<br />
zielführend voranbringen<br />
wollen,<br />
dann brauchen wir<br />
den Austausch mit<br />
den Studierenden,<br />
denn sie wissen genau,<br />
was ihnen an<br />
Angeboten noch fehlt.«<br />
Prof. Ada Pellert<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2020</strong><br />
Lehre und Studium<br />
39
LEHRSTRATEGIE<br />
Gemeinsame Leitlinien<br />
für Studium und Lehre<br />
Mit einer eigenen Lehrstrategie stellt die <strong>FernUniversität</strong> die Weichen für die Zukunft.<br />
Die gemeinsamen Leitlinien für Studium und Lehre sind Ergebnis eines breit angelegten<br />
Diskussionsprozesses in <strong>der</strong> Hochschule.<br />
Lehrende, Studierende, Hochschulleitung<br />
und Fakultäten haben sich darauf verständigt,<br />
welches Leitbild und welche Ziele die Universität<br />
in den nächsten Jahren in <strong>der</strong> Fernlehre<br />
verfolgt. Was das konkret für die Praxis heißt,<br />
verrät Prorektor Prof. Dr. Sebastian Kubis im<br />
Interview.<br />
Herr Prof. Kubis, welche Vorteile erhoffen<br />
Sie sich von <strong>der</strong> Lehrstrategie?<br />
Sebastian Kubis: Die Lehrstrategie richtet sich<br />
an alle Mitglie<strong>der</strong> unserer Hochschule und ist<br />
die Grundlage für die Weiterentwicklung von<br />
»Die Lehrstrategie hilft uns als ›roter Faden‹,<br />
hohe fachliche und didaktische Standards<br />
zu erfüllen, den Studienerfolg zu för<strong>der</strong>n<br />
und passende Studienangebote für<br />
eine heterogene Gesellschaft anzubieten.«<br />
Prof. Sebastian Kubis<br />
Studium und Lehre. Sie hilft uns als »roter<br />
Faden«, hohe fachliche und didaktische<br />
Standards zu erfüllen, den Studienerfolg zu<br />
för<strong>der</strong>n und passende Studienangebote für<br />
eine heterogene Gesellschaft anzubieten. Wir<br />
haben auf dieser Basis neue Ideen entwickelt,<br />
wie wir das Fernstudium für unterschiedliche<br />
Studierende zuschneiden können.<br />
Welche Ideen sind das und wie tragen<br />
diese in Zukunft dazu bei, die Lehre an<br />
<strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> weiterzuentwickeln?<br />
Neben <strong>der</strong> Pilotierung des Zertifikatsstudiums<br />
gehört dazu, dass wir unser Studienmaterial,<br />
den Zugang zu den Inhalten und unser<br />
Prüfungswesen weiterentwickeln. Studienerfolg<br />
entscheidet sich vielfach am Anfang<br />
des Studiums. Die Gestaltung dieser erfolgskritischen<br />
Phase ist daher beson<strong>der</strong>s wichtig.<br />
Dazu entwickeln wir einen ganzen Strauß<br />
an Angeboten, um unsere Studierenden<br />
umfassend zu unterstützen.<br />
Die Lehrstrategie als »roter Faden«<br />
Die Lehrstrategie <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> formuliert ein<br />
gemeinsames Grundverständnis für eine zeitgemäße<br />
Fernlehre mit einem Blended-Learning-Modell – einem<br />
Mix aus Studienbriefen, online-basierten Lehr- und<br />
Lernangeboten und Präsenzveranstaltungen. Das strategische<br />
Dokument trägt dazu bei, den Lehrprozess auch<br />
als institutionelle Aufgabe zu sehen. Damit wird die Lehre<br />
gestärkt und verbessert, ohne die Freiheit <strong>der</strong> einzelnen<br />
Lehrenden o<strong>der</strong> ihre Verantwortung für die Lehre einzuschränken.<br />
Berücksichtigt werden auch die Spezifika <strong>der</strong><br />
einzelnen Fachkulturen. Erfolgreiche Beispiele aus <strong>der</strong><br />
Praxis sind die Pilotierung des Zertifikatsstudiums (siehe<br />
Seite 43) und die Unterstützung des Studieneinstiegs und<br />
<strong>der</strong> Studierfähigkeit (siehe Interview).<br />
Was können sich Studierende unter<br />
diesen Angeboten konkret vorstellen?<br />
Die Unterstützung <strong>der</strong> Studierfähigkeit<br />
beschränkt sich nicht nur auf die Studieneingangsphase,<br />
son<strong>der</strong>n erstreckt sich über den<br />
gesamten Studienverlauf. Ein gutes Beispiel<br />
dafür ist die Schreibberatung. Schreibanlässe<br />
finden sich je nach Studiengang schon in<br />
den ersten Modulen o<strong>der</strong> erst kurz vor <strong>der</strong><br />
Abschlussarbeit. Weitere Bereiche, die wir<br />
im laufenden Jahr 2021 umsetzen werden,<br />
40 Lehre und Studium <strong>FernUniversität</strong> in Hagen
sind Mathematik, Statistik, Data Literacy und<br />
ein »Peer-Mentoring« für Studierende mit<br />
gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Das<br />
alles dient einem zentralen strategischen<br />
Ziel <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong>: Wir wollen unseren<br />
Studierenden ein erfolgreiches Studium<br />
ermöglichen.<br />
Wie sieht die Perspektive für<br />
die nächsten Jahre aus?<br />
Die Angebote zur Unterstützung von<br />
Studien einstieg und Studierfähigkeit sind ein<br />
Baustein von vielen. Nach <strong>der</strong> Verabschiedung<br />
<strong>der</strong> Lehrstrategie geht es nun darum,<br />
unsere Ideen umzusetzen und weitere konkrete<br />
Maßnahmen zu entwickeln. Die Corona<br />
Epidemie hat uns gezeigt, wie wichtig die<br />
<strong>FernUniversität</strong> ist. Zugleich wird die Frage<br />
immer drängen<strong>der</strong>, welches Modell von<br />
Fernlehre wir vor Augen haben. Unsere große<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung für die nächsten Jahre dürfte<br />
sein, dass das Studium an <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong><br />
noch umfassen<strong>der</strong> als bisher in unserer<br />
digitalen, diversen Welt ankommt. In mancher<br />
Hinsicht werden wir uns durchaus<br />
»neu erfinden« müssen.<br />
MEHR ERFAHREN:<br />
fernuni.de/lehrstrategie<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2020</strong><br />
Lehre und Studium<br />
41
NEUES ANGEBOT<br />
Studiengang an<br />
<strong>der</strong> Schnittstelle<br />
»Mit dem Studiengang<br />
orientieren wir uns am<br />
Arbeitsmarkt und geben<br />
unseren Studierenden<br />
das Wissen mit, das sie<br />
brauchen, um dort<br />
erfolgreich zu sein.«<br />
Prof. Jörg Desel<br />
Unsere heutige Welt ist digital. Um die technischen<br />
Hintergründe zu verstehen, braucht<br />
man jedoch ein Zahlenverständnis, das weit<br />
über Einsen und Nullen hinausgeht. Sowohl<br />
Kenntnisse aus <strong>der</strong> Mathematik als auch aus<br />
<strong>der</strong> Informatik sind nötig. Bislang mussten<br />
Studieninteressierte sich zwischen den Studienrichtungen<br />
Mathematik und Informatik<br />
entscheiden. Seit dem Wintersemester<br />
<strong>2020</strong>/21 bietet die Fakultät für Mathematik<br />
und Informatik darüber hinaus die Möglichkeit,<br />
Wissen aus beiden Fachrichtungen<br />
gleichzeitig zu sammeln.<br />
Der neue Bachelorstudiengang Mathematisch-technische<br />
Softwareentwicklung<br />
ist fachübergreifend und vermittelt sowohl<br />
mathematisches Fachwissen als auch informatische<br />
Kompetenzen. In <strong>der</strong> Studieneingangsphase<br />
werden Grundlagen im Bereich<br />
<strong>der</strong> Mathematik und aus <strong>der</strong> Informatik<br />
vermittelt. In <strong>der</strong> Anwendungsphase und<br />
im Abschlussmodul können Studierende<br />
entsprechend ihrem Interesse einen Schwerpunkt<br />
wählen. Sie lernen, Softwaresysteme<br />
auf <strong>der</strong> Basis von mathematischen Modellen<br />
und Methoden zu entwickeln, aufzubauen<br />
und zu warten. Sie erstellen dabei Schnittstellen<br />
für Benutzerinnen und Benutzer o<strong>der</strong><br />
richten Anwendungen, Datenbanken und<br />
Netzwerke ein.<br />
Vielfältige Berufsaussichten<br />
Mathematisch-technische Softwareentwicklerinnen<br />
und Softwareentwickler haben sehr<br />
gute und vielfältige Berufsaussichten. »Mit<br />
dem Studiengang orientieren wir uns am<br />
Arbeitsmarkt und geben unseren Studierenden<br />
das Wissen mit, das sie brauchen, um<br />
dort erfolgreich zu sein«, sagt <strong>der</strong> Dekan<br />
<strong>der</strong> Fakultät Prof. Dr. Jörg Desel. Absolventinnen<br />
und Absolventen legen den Grundstein<br />
für funktionierende Softwaresysteme<br />
<strong>der</strong> Wirtschaft und können beispielsweise<br />
in Software- und Systemhäusern sowie an<br />
Hochschulen und Forschungseinrichtungen<br />
arbeiten. »Wir sind zuversichtlich, in Zukunft<br />
noch enger mit Unternehmen zusammenarbeiten<br />
zu können, um Theorie und Praxis<br />
damit weiter zu verzahnen«, sagt die MaTSE-<br />
Koordinatorin Dr. Simone Anna Opel.<br />
MEHR ERFAHREN:<br />
fernuni-hagen.de/bsc-matse<br />
42 Lehre und Studium <strong>FernUniversität</strong> in Hagen
ZERTIFIKATE<br />
Neue Angebote im<br />
psychologischen und<br />
ökonomischen<br />
Bachelorstudium<br />
Dr. Anna-Rebecca Müller<br />
Die Studierenden <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> heben sich vom Durchschnitt<br />
an deutschen Universitäten ab: Sie stehen oft mitten<br />
im Leben, managen zeitgleich Job, Familie und Studium. Für<br />
einige bedeutet die Mehrfachbelastung auch, dass sie kein<br />
ganzes Bachelorstudium absolvieren können und sich kleinteiligere<br />
Lernziele stecken müssen. Für sie stellen die Fakultäten<br />
für Psychologie und Wirtschaftswissenschaft seit <strong>2020</strong><br />
Qualifikationsnachweise unterhalb des Bachelorzeugnisses<br />
aus. Zertifiziert werden dabei Leistungen auf Universitätsniveau<br />
im Umfang von 60 E C T S-Punkten.<br />
Im Bachelorstudiengang Psychologie können Studierende<br />
sich in vier konkreten Anwendungsbereichen<br />
zertifizieren lassen: Soziale Prozesse und Arbeitswelt;<br />
Soziale Prozesse, Diversität und Intervention; Entwicklung<br />
und Bildung sowie Entwicklung und Gesundheit.<br />
»Wir haben die Schwerpunkte bewusst so<br />
gesetzt, dass sie einen deutlichen Praxisbezug<br />
haben«, sagt Dr. Anna-Rebecca Müller, die den<br />
Bachelorstudiengang Psychologie koordiniert.<br />
Um die Zertifikate zu erlangen, müssen<br />
Psychologiestudierende bestimmte Kombinationen<br />
aus Grundlagen- und Anwendungsmodulen absolvieren.<br />
»Wenn Studierende trotzdem noch ihren Bachelorabschluss<br />
anstreben, werden die zertifizierten Leistungen<br />
automatisch anerkannt«, erklärt Anna-Rebecca Müller.<br />
Ähnlich ist das Angebot im Bachelor Wirtschaftswissenschaft.<br />
Wenn Studierende sechs <strong>der</strong> zehn Pflichtmodule<br />
erfolgreich absolviert haben, fertigt die Fakultät für Wirtschaftswissenschaft<br />
darüber auf Antrag ein Zertifikat aus. Die<br />
im Zertifikat ausgewiesene Durchschnittsnote ergibt sich aus<br />
dem Durchschnitt <strong>der</strong> Prozentpunkte <strong>der</strong> sechs absolvierten<br />
Pflichtmodule.<br />
»Das Zertifikat kann natürlich gerade für berufstätige<br />
Studierende hilfreich sein, um gegenüber ihrem <strong>der</strong>zeitigen<br />
o<strong>der</strong> potenziellen Arbeitgeber den Erwerb von 60 E C T S <br />
Punkten zu belegen, also den Abschluss des ersten Drittels<br />
des Curriculums«, sieht Dr. Jens Wehrmann, Geschäftsführer<br />
<strong>der</strong> Fakultät, den Nutzen des Zertifikats. Deshalb soll es an<br />
<strong>der</strong> Fakultät für Wirtschaftswissenschaft ab dem Wintersemester<br />
2021 auch ein entsprechendes Zertifikatsangebot<br />
für Masterstudierende geben.<br />
MEHR ERFAHREN ÜBER ZERTIFIKATE PSYCHOLOGIE:<br />
fernuni.de/psychologie-zertifikate<br />
MEHR ERFAHREN ÜBER ZERTIFIKATE<br />
WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFT:<br />
fernuni.de/wiwi-perspektiven<br />
»Wir haben die<br />
Schwerpunkte bewusst<br />
so gesetzt, dass sie<br />
einen deutlichen<br />
Praxisbezug haben.«<br />
Dr. Anna-Rebecca Müller<br />
43
LEHRPREIS<br />
Die Chancen<br />
mo<strong>der</strong>ner Fernlehre<br />
Die Lehrenden in den Fokus zu holen, ist <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> ein Anliegen – immer und insbeson<strong>der</strong>e<br />
im »Corona-Jahr«. Deshalb vergab die FernUni auch <strong>2020</strong> einen Lehrpreis für ein Bachelor- sowie ein<br />
Master-Modul. Überreicht wurden die Urkunden beim digitalen DIES ACADEMICUS.<br />
Einführung in die Psychologie, ihre Methoden<br />
und Techniken wissenschaftlichen Arbeitens<br />
Prof. Dr. Stefan Stürmer, Dr. Verena Walpurger, Jennifer Raimann,<br />
Dr. Natali Reich-Stiebert, Dr. Laura Froehlich (alle Betreuung);<br />
Prof. Dr. Oliver Christ und Anja Mun<strong>der</strong> (Einführung in die Methoden<br />
<strong>der</strong> Psychologie)<br />
Zukunftsweisende Führung<br />
Prof. Dr. Jürgen Weibler, Dr. Sigrid Endres und Dr. Jürgen Deeg<br />
(alle Betreuung) sowie Nadine Schumann (organisatorische und<br />
redaktionelle Unterstützung)<br />
Den Bachelor-Lehrpreis erhielt das Modul<br />
Einführung in die Psychologie, ihre Methoden<br />
und Techniken wissenschaftlichen Arbeitens<br />
des Lehrgebiets für Sozialpsychologie (Prof. Dr.<br />
Stefan Stürmer). Im Master ging die Auszeichnung<br />
an das Modul Zukunftsweisende Führung<br />
des B W LLehrstuhls für Personalführung<br />
und Organisation (Prof. Dr. Jürgen Weibler).<br />
Dazu trugen wesentlich die Studierenden <strong>der</strong><br />
FernUni bei: vom Vorschlag bis zur Auswahl.<br />
Prof. Stefan<br />
Stürmer (links)<br />
und Prof. Jürgen<br />
Weibler (rechts)<br />
nahmen den<br />
Preis virtuell von<br />
Prorektor Prof.<br />
Sebastian Kubis<br />
entgegen.<br />
Gute, engagierte Betreuung gab den Ausschlag<br />
für das Team aus <strong>der</strong> Sozial psycho logie<br />
plus Lob dafür, dass das Modul beson<strong>der</strong>s zur<br />
Interaktion zwischen den Studierenden anregt<br />
und das Lehrkonzept kontinuierlich verbessert<br />
wird.<br />
Neben wöchentlichen interaktiven Vodcasts<br />
sowie Tools wie Glossar und Quiz<br />
werden die Studierenden dazu animiert, in<br />
Kleingruppen zu arbeiten und sich gegenseitig<br />
Feedback zu geben. »Wir machen<br />
damit vor allem die Studierenden im ersten<br />
Semester mit den organisatorischen und<br />
inhaltlichen Aspekten eines Studiums vertraut«,<br />
beschreibt Dr. Verena Walpurger,<br />
Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Modul.<br />
»Außerdem versuchen wir, die hohe Vielfalt<br />
an Erfahrungen und Wissen, die unsere<br />
Studierenden mitbringen, gewinnbringend<br />
für alle einzusetzen.« Fragen und Wünsche<br />
<strong>der</strong> Studierenden werden am Semesterende<br />
abgefragt und evaluiert. Die damit einhergehenden<br />
Än<strong>der</strong>ungen werden transparent<br />
kommuniziert.<br />
Außerordentliches Engagement gilt auch<br />
für das prämierte Master-Modul. Außerdem<br />
heben die Studierenden den beson<strong>der</strong>en<br />
Austausch zwischen dem Lehrstuhl mit den<br />
Studierenden und dem Fachschaftsrat hervor.<br />
»Zukunftsweisende Führung« beschäftigt<br />
sich eingangs mit Forschungstrends, beleuchtet<br />
und analysiert anschließend kritisch die<br />
Prozesse, durch die Führung ganz praktisch<br />
im Arbeitsalltag umgesetzt wird. »Dadurch<br />
reflektieren wir das bereits vielfach selbst<br />
erlebte Führungsgeschehen«, beschreibt<br />
Prof. Weibler. »Die Studierenden schärfen ihr<br />
Urteilsvermögen. Sie werden aber auch dazu<br />
ermuntert, selbst Führung zu übernehmen –<br />
und so ihr eigenes Potenzial zu entfalten.«<br />
Die Studierenden erproben sich selbstständig<br />
über Einsendearbeiten daran, die Sachverhalte<br />
wissenschaftlich zu durchdringen. »Wir<br />
als Lehrstuhl nehmen studentische Anliegen<br />
ernst und bemühen uns um eine unbürokratische<br />
Kommunikation«, sieht sich Weibler<br />
mit seinem Team durch die Auszeichnung<br />
bestärkt.<br />
MEHR ERFAHREN:<br />
fernuni.de/lehrpreis<strong>2020</strong><br />
44<br />
Lehre und Studium<br />
<strong>FernUniversität</strong> in Hagen
»Gelernt wird auch schon<br />
mal im Trainingslager,<br />
im Flugzeug o<strong>der</strong> im Bus.«<br />
Manuel Faißt<br />
aus Oberried · Nordischer Kombinierer und<br />
Bachelor Wirtschaftswissenschaft<br />
»Mir ist es wichtig, neben dem Profisport ein zweites Standbein zu<br />
haben. In meinem Wirtschaftsstudium geht es gut voran. Der Bachelor-Abschluss<br />
ist in Reichweite. Vielleicht hänge ich auch den Master<br />
noch dran. Das eröffnet mir verschiedene Möglichkeiten. Festlegen<br />
möchte ich mich während meiner Sportkarriere aber noch nicht. Die<br />
Olympischen Winterspiele 2022 in Peking sind mein großer Traum.<br />
Dafür trainiere ich hart, im Schnitt drei bis vier Stunden am Tag. Im<br />
Winter bin ich unheimlich viel unterwegs. Mir kommt es als Sportler<br />
daher sehr entgegen, dass es an <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> nur wenige<br />
Präsenztermine gibt. So kann ich flexibel entscheiden, wann und wo<br />
ich studiere. Gelernt wird auch schon mal im Trainingslager, im<br />
Flugzeug o<strong>der</strong> im Bus.«<br />
MEHR ERFAHREN:<br />
fernuni.de/manuel-faisst<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2020</strong> Lehre und Studium<br />
45
Transfer und<br />
Netzwerke<br />
46<br />
Transfer und Netzwerke<br />
<strong>FernUniversität</strong> in Hagen
WEITERBILDUNG<br />
Neue Kompetenzen für<br />
künftige Führungskräfte<br />
Ihr erstes Weiterbildungsprogramm hat die<br />
Management-Akademie Hagen unter dem<br />
Dach <strong>der</strong> Weiterbildungstochter Fe U W <strong>der</strong><br />
<strong>FernUniversität</strong> erfolgreich abgeschlossen.<br />
Entwickelt wurde es im konstruktiven Austausch<br />
von Lehrenden <strong>der</strong> Hagener Hochschule<br />
mit Unternehmen aus Südwestfalen.<br />
Auf die <strong>FernUniversität</strong> in Hagen stießen<br />
südwestfälische Arbeitgeber auf <strong>der</strong> Suche<br />
nach einer Institution, die die Führungskompetenzen<br />
und -persönlichkeiten ihrer<br />
motivierten Nachwuchsführungskräfte gezielt<br />
weiterentwickeln konnte. Das Ergebnis <strong>der</strong><br />
Gespräche war »Führung übernehmen«, das<br />
»Was wir heute hier erleben,<br />
zeigt, dass man unter<br />
den gegebenen Umständen<br />
sehr viel erreicht hat.«<br />
Dr. Hans-Toni Junius, Firma C.D.Wälzholz<br />
erste Weiterbildungsprogramm <strong>der</strong> Management-Akademie<br />
Hagen. Nach zwölfmonatiger<br />
Dauer konnte <strong>der</strong> erste Durchgang als Pilotprojekt<br />
im Oktober abgeschlossen werden,<br />
13 <strong>der</strong> ursprünglich 15 Teilnehmenden<br />
erhielten ihre Urkunden.<br />
Für das Weiterbildungsprogramm bot<br />
die »<strong>FernUniversität</strong> in Hagen – Institut für<br />
wissen schaftliche Weiterbildung G m b H«<br />
(FeUW) den passenden didaktischen wie<br />
auch kaufmännischen und rechtlichen<br />
Rahmen: Da sie außerhalb <strong>der</strong> Hochschulorganisation<br />
steht, kann sie vieles sehr<br />
schnell und flexibel realisieren, etwa neue<br />
Ideen für Weiter bildungen testen o<strong>der</strong><br />
gemeinsam mit Partnerorganisationen aus<br />
<strong>der</strong> Praxis Weiterbildungsformate entwickeln.<br />
Bedürfnisse <strong>der</strong><br />
Unternehmen im Auge<br />
Lehrende <strong>der</strong> Hochschule entwickelten für<br />
»Führung übernehmen« ein auf zwölf Monate<br />
angelegtes Weiterbildungsprogramm. Der<br />
breite Fächer differenzierter Inhalte hat die<br />
Bedürfnisse <strong>der</strong> Unternehmen im Auge.<br />
Er reicht von Lea<strong>der</strong>ship und führungsbezogenem<br />
Personalmanagement über<br />
die Profilierung und Entwicklung von<br />
Führungs persönlichkeit, internationale<br />
Unternehmens führung und innovative<br />
Geschäftsmodelle bis hin zur Verän<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> Arbeitswelt durch die Digitalisierung.<br />
Worauf die Lehrenden die Nachwuchsführungskräfte<br />
nicht vorbereiten konnten,<br />
war die Pandemie: Auch die Fe U W musste<br />
ihre Aktivitäten ab März <strong>2020</strong> auf »online«<br />
umstellen, die Teilnehmenden mussten ihre<br />
neu erworbenen Kenntnisse in <strong>der</strong> Praxis<br />
anwenden und gleichzeitig weitere, nicht<br />
auf dem Lehrplan stehende, Kompetenzen<br />
erwerben.<br />
Unternehmen gut beraten,<br />
die FernUni zu nutzen<br />
Seine Sicht als Arbeitgeber gab Dr. Hans-Toni<br />
Junius, Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Geschäftsführung<br />
und Gesellschafter <strong>der</strong> C.D.Wälzholz G m b H<br />
& Co. K G in Hagen, bei <strong>der</strong> Abschlussveranstaltung<br />
wie<strong>der</strong>: »Was wir heute hier erleben,<br />
zeigt, dass man unter den gegebenen<br />
Umständen sehr viel erreicht hat. Die Digitalisierung<br />
des Arbeitsplatzes und die Fehlerkultur<br />
haben durch die heutigen Umstände<br />
eine ganz an<strong>der</strong>e Bedeutung bekommen.<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2020</strong><br />
Transfer und Netzwerke<br />
47
Für das Gruppenbild legten Prof. Jürgen Weibler und<br />
FeUW-Geschäftsführerin Constanze Schick (zweite<br />
von rechts) sowie die FeUW-Programmkoordinatorin<br />
Angelika Langwald (rechts) und Antonia Knop kurz die<br />
Masken ab. Teilnehmende <strong>der</strong> Weiterbildung und Vorgesetzte<br />
waren von den Unternehmen aus zugeschaltet.<br />
Daher möchte ich allen Teilnehmenden, die bis<br />
zuletzt durchgehalten haben, und allen Lehrenden<br />
ein großes Kompliment machen – tolle<br />
Leistung!« Dr. Junius möchte die Erfahrungen<br />
seiner Mitarbeitenden auswerten, die an <strong>der</strong><br />
Weiterbildung teilgenommen haben, um das<br />
Angebot noch besser werden zu lassen. Und:<br />
»Die FernUni ist uns hier so nah, sie ist eine so<br />
große Einrichtung, dass die Unternehmen in<br />
Südwestfalen gut beraten sind, wenn sie sie<br />
auch nutzen! Und die FernUni tut gut daran,<br />
wenn sie – auch für die Außenwirkung – hier<br />
in Südwestfalen solche Projekte organisiert.«<br />
Digitale Führung im Alltag<br />
erfolgreich umsetzen<br />
»Gerade in <strong>der</strong> aktuellen Situation mussten<br />
wir alle lernen, dass die digitale Führung<br />
nicht nur eine Theorie ist, son<strong>der</strong>n im<br />
Arbeitsalltag erfolgreich umgesetzt werden<br />
muss«, betonte Prof. Dr. Ada Pellert bei <strong>der</strong><br />
Abschlussveranstaltung. »Es geht nicht nur<br />
um Tools und Technik, son<strong>der</strong>n um die Motivation<br />
von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen<br />
aus <strong>der</strong> Ferne, um Kommunikation und Vertrauen.«<br />
Ziel sei es, so die Rektorin <strong>der</strong> Fern<br />
Universität weiter, »einschlägige Forschung<br />
und Unternehmenspraxis zu vereinen. Dieses<br />
gemeinsame Experimentierfeld konnten wir<br />
nun mit dem Pilotdurchgang testen.« Sie<br />
und die FeUW-Geschäftsführerin Constanze<br />
Schick bedankten sich bei den beteiligten<br />
Firmen für den konstruktiven Austausch:<br />
»Durch unsere regelmäßigen Treffen konnten<br />
wir situativ auf Optimierungsvorschläge<br />
eingehen und Pläne für die nächsten Durchgänge<br />
schmieden.«<br />
»Ziel ist es,<br />
einschlägige Forschung<br />
und Unternehmenspraxis<br />
zu vereinen.«<br />
Prof. Ada Pellert<br />
48 Transfer und Netzwerke <strong>FernUniversität</strong> in Hagen
NEUE WEITERBILDUNGSANGEBOTE<br />
Qualifizierungen für den<br />
mo<strong>der</strong>nen Arbeitsmarkt<br />
Datenschutzrecht<br />
Die europäische Datenschutzgrundverordnung<br />
(D S G V O) ist ein komplexes Gesetzeswerk, das<br />
Verantwortliche verunsichert. Aber nicht nur <strong>der</strong><br />
Gesetzestext ist schwer durchschaubar: Hinzu<br />
kommt, dass zahlreiche Gerichte und Behörden die<br />
Vorschriften unterschiedlich anwenden. Fast alle<br />
müssen sich mit <strong>der</strong> Materie beschäftigen, doch<br />
dazu fehlt oft das Fachwissen. Daher hat Prof. Dr.<br />
Osman Isfen von <strong>der</strong> Rechtswissenschaftlichen<br />
Fakultät das Weiter bildungsangebot Datenschutzrecht<br />
ins Leben gerufen, das Verantwortlichen<br />
die Verordnung näherbringt. Dieses qualifiziert<br />
Interessierte mit mo<strong>der</strong>nen Methoden. Gestartet<br />
ist das Programm im April.<br />
Psychologie für Rechtsberufe<br />
Erstmals im Wintersemester <strong>2020</strong>/21 ist unter <strong>der</strong><br />
Leitung von Prof. Dr. Stefan Stürmer ein neues<br />
Qualifizierungsangebot für Juristinnen und Juristen<br />
sowie Beschäftigte in rechtsnahen Berufen<br />
gestartet. Das Zertifikatsstudium berücksichtigt<br />
den steigenden Bedarf an psychologischem Wissen<br />
im juristischen Kontext. Die Weiterbildung behandelt<br />
unter an<strong>der</strong>em, inwieweit sich psychologische<br />
Einflüsse auf juristisches Urteilen, Entscheiden<br />
und Handeln auswirken. Das auf zwei Semester<br />
angelegte Zertifikatsstudium richtet sich an Berufstätige<br />
mit den Arbeitsschwerpunkten Jugendhilfe,<br />
Justizvollzug und Familien- und Strafrecht. Die<br />
Qualifizierung eignet sich auch für fortgeschrittene<br />
Studierende in einschlägigen Studiengängen.<br />
Schule Digital<br />
Die Corona-Pandemie hat die Schule auf den Kopf<br />
gestellt. Jahrelang wurde es versäumt, Lehrmethoden<br />
zu mo<strong>der</strong>nisieren und zu digitalisieren, und nun muss<br />
beides auf einen Schlag passieren. Insbeson<strong>der</strong>e<br />
Lehrerinnen und Lehrer, die erste Ansprechpersonen<br />
für Schülerinnen und Schüler und <strong>der</strong>en Eltern sind,<br />
müssen vieles abfangen. Ohne landeseinheitliche Vorgaben<br />
o<strong>der</strong> Konzepte ist jede Lehrkraft auf sich selbst<br />
gestellt, um den Unterricht zu mo<strong>der</strong>nisieren. Es<br />
reicht nicht, jedem Schüler und je<strong>der</strong> Schülerin lediglich<br />
ein Tablet zur Verfügung zu stellen: Das Weiterbildungsangebot<br />
Schule Digital, geleitet von Prof. Dr.<br />
Eva Cendon, qualifiziert Lehrkräfte im Umgang mit<br />
digitalen Lehrmethoden, um zeitgemäßen Unterricht<br />
zu gestalten.<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2020</strong><br />
Transfer und Netzwerke<br />
49
DEUTSCHLANDSTIPENDIUM<br />
Begabt, engagiert und vielversprechend<br />
»Sie sind<br />
ausgewählt worden,<br />
denn Sie leisten<br />
Erstaunliches<br />
in Ihrer Ausbildung.«<br />
Stipendiatinnen<br />
und Stipendiaten<br />
mit<br />
För<strong>der</strong>innen<br />
und För<strong>der</strong>ern<br />
bei <strong>der</strong> Feier<br />
»Das Deutschlandstipendium motiviert und<br />
erkennt unsere Mühen an. Es könnte keine<br />
größere Bestätigung im Studium geben als<br />
diese. Das Treffen rundet diese Wertschätzung<br />
ab.« Eine <strong>der</strong> 34 Studentinnen und<br />
Studenten <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> in Hagen, die<br />
im Studienjahr 2019/20 ein Deutschlandstipendium<br />
erhielten, ist Maren Cordes. Beim<br />
Treffen <strong>der</strong> Geehrten war sie die »Stimme«<br />
<strong>der</strong> Stipendiatinnen und Stipendiaten.<br />
Zwei Tage lang lernten sie noch kurz vor<br />
<strong>der</strong> Pandemie ihre Universität, Lehrende, die<br />
Stadt und ein för<strong>der</strong>ndes Unternehmen, die<br />
Firma dormakaba im benachbarten Ennepetal,<br />
kennen. Das Programm war so gestaltet,<br />
dass die Teilnehmenden sich immer wie<strong>der</strong><br />
untereinan<strong>der</strong> vernetzen konnten. Zur abendlichen Feier, bei<br />
<strong>der</strong> die Stipendien urkunden überreicht wurden, kamen auch<br />
Stipendiengebende.<br />
Für die Gesellschaft <strong>der</strong> Freunde <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> e.V.<br />
und die för<strong>der</strong>nden Unternehmen und Privatpersonen sprach<br />
Frank Walter: »Die Entscheidungskriterien für die Vergabe <strong>der</strong><br />
Deutschlandstipendien sind sehr hoch angesetzt: sehr gute<br />
Noten und Studienleistungen, Verantwortungsbereitschaft…<br />
Aber auch <strong>der</strong> Wille, Hürden erfolgreich zu nehmen. Sie sind<br />
ausgewählt worden, denn Sie leisten Erstaunliches in Ihrer<br />
Ausbildung.«<br />
Die achte Generation <strong>der</strong> Geför<strong>der</strong>ten an <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong><br />
wurde aus 251 Bewerberinnen und Bewerbern ausgewählt:<br />
»Sie sind beson<strong>der</strong>s begabt, beson<strong>der</strong>s engagiert, beson<strong>der</strong>s<br />
vielversprechend«, betonte FernUni-Rektorin Prof. Dr. Ada<br />
Pellert. Die meisten sind voll berufstätig, einige haben Kin<strong>der</strong>,<br />
engagieren sich stark sozial o<strong>der</strong> arbeiten ehrenamtlich.<br />
Frank Walter, Freundesgesellschaft<br />
»Das Deutschlandstipendium<br />
motiviert und erkennt unsere<br />
Mühen an. Es könnte keine<br />
größere Bestätigung im Studium<br />
geben als diese.«<br />
Studentin Maren Cordes<br />
50 Transfer und Netzwerke <strong>FernUniversität</strong> in Hagen
»Wenn es die FernUni<br />
nicht gäbe, hätte ich<br />
starke Kompromisse<br />
machen müssen.«<br />
Julia Beideck<br />
aus Köln · Masterstudium Psychologie ·<br />
paralleles Präsenzstudium V W L · sozial vielfältig engagiert<br />
»Ich arbeite gerne mit Menschen und war unter an<strong>der</strong>em in einem<br />
Altenheim, einem Kin<strong>der</strong>heim o<strong>der</strong> auch in <strong>der</strong> Flüchtlingshilfe tätig.<br />
Aus Interesse am Individuum und den biologischen Hintergründen<br />
habe ich einen Bachelorabschluss in Psychologie an einer Präsenzuni<br />
gemacht. Da ich auch die politischen und gesellschaftlichen<br />
Zusammenhänge verstehen wollte, habe ich mich anschließend für<br />
ein V W L-Bachelorstudium entschieden. Parallel wollte ich aber auch<br />
noch meinen Master in Psychologie machen. Wenn es die FernUni<br />
nicht gäbe, hätte ich starke Kompromisse machen müssen. An ihr<br />
kann ich meine Zeit frei und flexibel einteilen. So kann ich genau das<br />
machen, was ich will.«<br />
MEHR ERFAHREN:<br />
fernuni.de/julia-beideck<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2020</strong> Transfer und Netzwerke 51
Alumnae und<br />
Alumni<br />
52<br />
Alumnae und Alumni<br />
<strong>FernUniversität</strong> in Hagen
Rektorin Prof. Ada Pellert<br />
(3. Reihe, 2. von links) sprach<br />
mit allen ausgezeichneten<br />
Studierenden sowie Promovendinnen<br />
und Promovenden<br />
über ihre Arbeiten.<br />
DIES ACADEMICUS<br />
Preiswürdige Leistungen<br />
FernUni-Rektorin Prof. Dr. Ada Pellert kam beim digitalen DIES ACADEMICUS aus dem<br />
Gratulieren nicht mehr heraus: Jeweils per Videokonferenz zeichnete sie herausragende<br />
Studien- und Promotionsleistungen aus und sprach mit den Preisträgerinnen und<br />
-trägern über ihre Arbeiten.<br />
Traditionell unterstützte die Gesellschaft <strong>der</strong><br />
Freunde <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> (G d F) die Preise<br />
für herausragende Bachelor- und Masterarbeiten.<br />
Zum zweiten Mal stiftete die Familie<br />
des im Jahr 2017 verstorbenen, langjährigen<br />
För<strong>der</strong>ers <strong>der</strong> FernUni Bernd Pe<strong>der</strong>zani den<br />
Preis für die besten Promotionsarbeiten.<br />
Weiterhin för<strong>der</strong>t auch die Enervie Südwestfalen<br />
Energie und Wasser AG eine<br />
herausragende Abschlussarbeit zu energiewirtschaftlichen<br />
Fragestellungen. Thema<br />
<strong>der</strong> <strong>2020</strong> ausgezeichneten Masterarbeit war<br />
»Unterschiedliche fossile Brennstoffe und<br />
das Grüne Paradoxon«. Fabian Best untersuchte<br />
das Verhalten von Konsumentinnen,<br />
Konsumenten und Industrie bei voraussehbaren<br />
Preis steigerungen auf fossile Brennstoffe,<br />
wie etwa durch die Einführung einer<br />
C O 2<br />
-Steuer. »Das grüne Paradoxon entsteht<br />
durch den Ankündigungseffekt, <strong>der</strong> mit einer<br />
zukünftigen Emissionssteuer einhergeht. Die<br />
Verbraucherinnen und Verbraucher wissen<br />
um die Preissteigerungen und verlagern den<br />
Verbrauch in die Gegenwart«, sagt Fabian<br />
Best. Dadurch käme es in <strong>der</strong> Gegenwart –<br />
eben paradoxerweise – zu einem höheren<br />
C O 2<br />
-Ausstoß. Fabian Best hat den Master in<br />
Wirtschaftswissenschaft an <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong><br />
parallel zum Beruf absolviert.<br />
Außerdem verlieh die <strong>FernUniversität</strong><br />
den D A A DPreis an die spanische Muttersprach<br />
lerin und Informatikstudentin Isabel<br />
del Burgo Castillo (42) aus Berlin. Die Auszeichnung<br />
hat sie sich mit ihren herausragenden<br />
Studien leis tungen (1,0) im Master<br />
Studiengang Praktische Informatik verdient.<br />
»Beson<strong>der</strong>s gut gefällt mir <strong>der</strong> Praxisbezug<br />
des Studiengangs«, stellt Isabel del Burgo<br />
Castillo fest, die bereits in Spanien B W L und<br />
in England Umweltwissenschaft studiert hat.<br />
Mit einem Fernstudium in Informatik will sie<br />
nun ihre beruflichen Chancen verbessern.<br />
»Es macht mir einfach Spaß, durch Programmieren<br />
Probleme zu lösen«, erklärt sie und<br />
ergänzt: »Mir ist es wichtig, auch im Beruf<br />
immer weiter dazulernen zu können.«<br />
Per Videobotschaft gratulierten <strong>der</strong><br />
G d F Vor sitzende Frank Walter, Maja Pe<strong>der</strong>zani<br />
und <strong>der</strong> Enervie-Vorstandsvorsitzende Erik<br />
Höhne allen Preisträgerinnen und Preisträgern.<br />
ZUM VIDEO:<br />
fernuni.de/dies20<br />
»Mir ist es wichtig,<br />
auch im Beruf immer<br />
weiter dazulernen zu<br />
können.«<br />
Isabel del Burgo Castillo<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2020</strong><br />
Alumnae und Alumni<br />
53
HOMECOMING<br />
Virtuelle Reise nach Hagen<br />
In diesem Jahr trafen sich Absolventinnen und Absolventen <strong>der</strong> FernUni statt<br />
auf dem Campus erstmals virtuell zum Homecoming. Einige <strong>der</strong> insgesamt knapp<br />
150 Teilnehmenden hatten sich aus dem nicht deutschsprachigen Ausland<br />
zugeschaltet: Finnland, Brasilien und Japan.<br />
Auch Takehito Yamamoto hatte sich beim<br />
virtuellen Homecoming zugeschaltet: Der<br />
Japaner arbeitete bei einer Bank in seinem<br />
Heimatland, als er sich für Wirtschaftswissenschaft<br />
an <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> einschrieb.<br />
»Inzwischen bin ich als Ökonom <strong>der</strong> Eurozone<br />
am Mizuho Research Institute beschäftigt«,<br />
erzählt Yamamoto. »Jeden Tag analysiere ich<br />
Wirtschaftsdaten aus Deutschland. Ohne<br />
mein FernUni-Studium wäre ich nicht in <strong>der</strong><br />
Lage dazu.«<br />
Mehr digitale Veranstaltungen<br />
gewünscht<br />
Takehito Yamamoto nutzte die Gelegenheit<br />
beim Homecoming, um sich mit an<strong>der</strong>en<br />
Absolventinnen und Absolventen auszutauschen.<br />
Außerdem berichtete Prof. Dr. Uwe<br />
Elsholz, Prorektor für Weiterbildung, Transfer<br />
und Internationalisierung, über die Ergebnisse<br />
einer Umfrage unter Absolventinnen<br />
und Absolventen. Sie wünschen sich digitale<br />
Treffen – wie das virtuelle Homecoming – als<br />
Ergänzung zu Präsenzveranstaltungen vor<br />
allem zum Austausch, zur Vernetzung und<br />
für wissenschaftliche Veranstaltungen.<br />
»Wir möchten unsere Alumniarbeit intensivieren<br />
und über das Studium hinaus in Verbindung<br />
bleiben. Absolventinnen und Absolventen<br />
sind wertvolle Multiplikatorinnen<br />
und Multiplikatoren für die FernUni«, sagte<br />
Prof. Elsholz zum Hintergrund <strong>der</strong> Umfrage.<br />
»Unser Ziel ist es, vorhandene Netzwerke<br />
auszubauen und neue Möglichkeiten zur<br />
Vernetzung zu schaffen. Dazu möchten wir<br />
unter an<strong>der</strong>em die Alumni-Aktivitäten in<br />
den Regionalzentren verstärken.« Denkbar<br />
sind neue lokale Alumnigruppen vor Ort.<br />
Informiert werden möchten ehemalige<br />
Studierende insbeson<strong>der</strong>e über Studien- und<br />
Weiterbildungsthemen, über Forschungsprojekte<br />
<strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> sowie über<br />
Erfahrungen an<strong>der</strong>er Fernstudieren<strong>der</strong>.<br />
»Damit sich Alumnae und Alumni untereinan<strong>der</strong><br />
vernetzen können, richten wir eine<br />
geschützte Gruppe über die freie Moodle-<br />
Plattform <strong>der</strong> FernUni ein«, so Elsholz.<br />
»Jeden Tag analysiere ich<br />
Wirtschaftsdaten aus Deutschland.<br />
Ohne mein FernUni- Studium<br />
wäre ich nicht in <strong>der</strong> Lage dazu.«<br />
Takehito Yamamoto<br />
MEHR ERFAHREN:<br />
fernuni.de/alumni<br />
54 Alumnae und Alumni <strong>FernUniversität</strong> in Hagen
»Die Unterstützung<br />
durch die Lehrenden<br />
war phänomenal!«<br />
Bianca Walther<br />
aus Berlin · Masterstudium Geschichte <strong>der</strong> Europäischen Mo<strong>der</strong>ne ·<br />
freiberufliche Konferenzdolmetscherin und Historikerin, Bloggerin,<br />
Podcasterin und Sichtbarmacherin von Frauen in <strong>der</strong> Geschichte<br />
»Mit meinem FernUni-Studium habe ich mir einen lang gehegten<br />
Wunsch erfüllt: die Geschichte von Frauen zu erforschen, die ihre<br />
eigenen Wege gingen – ohne, dass ich dafür meinen Beruf aufgeben<br />
müsste. Die Lehrenden am Historischen Institut ließen mir bei meiner<br />
Spezialisierung nicht nur alle Freiheiten, son<strong>der</strong>n unterstützten mich<br />
auch darin, meine Masterarbeit über weibliche Lebensgemeinschaften<br />
um 1900 in ein Dissertationsprojekt weiterzuentwickeln. Das<br />
Studium hat mir eine zweite Welt eröffnet, in die ich jetzt auch über<br />
Blog, Podcast, Twitter und an<strong>der</strong>e Kanäle gern alle mitnehme, die<br />
Lust darauf haben zu erfahren, was Frauen um 1900 bewegte.<br />
Es kommt uns oft überraschend bekannt vor.«<br />
MEHR ERFAHREN:<br />
fernuni.de/bianca-walther<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2020</strong> Alumnae und Alumni<br />
55
Unser Jahr<br />
in Bil<strong>der</strong>n<br />
24 Stunden<br />
Politische Psychologie<br />
Zum Organisationsteam<br />
<strong>der</strong> Tagung »24-hours<br />
of Political Psychology«<br />
gehörte auch die Wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterin im<br />
Lehrgebiet Community<br />
Psychology Dr. Jolanda van<br />
<strong>der</strong> Noll (rechts). Für die<br />
Tagung kamen über<br />
100 Fachleute aus ganz<br />
Deutschland nach Hagen.<br />
JANUAR Erste Promotion<br />
Die noch junge Fakultät für<br />
Psychologie freut sich über<br />
die erste Promotion: Prof. Dr.<br />
Christel Salewski (Mitte) als<br />
Vorsitzende des Promotionsausschusses<br />
und Dr. Andrea<br />
Kettenbach (rechts) als<br />
Geschäftsführerin <strong>der</strong> Fakultät<br />
für Psychologie gratulieren<br />
Dr. Sarina Schäfer bei<br />
<strong>der</strong> Urkunden übergabe.<br />
Sie untersuchte in ihrer<br />
Dissertation die Kontakte<br />
zwischen Gruppen.<br />
FEBRUAR<br />
Englischsprachiger Webauftritt<br />
Seit Februar <strong>2020</strong> findet ein internationales<br />
Publikum zahlreiche Informationen auf den<br />
Webseiten <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> auch auf<br />
Englisch. Viele Seiten sind direkt ins Englische<br />
übersetzt, für die internationale Zielgruppe<br />
angepasst o<strong>der</strong> neu erstellt worden.<br />
56 Unser Jahr in Bil<strong>der</strong>n
MÄRZ<br />
Diskussion über<br />
Künstliche Intelligenz<br />
Beim Politischen Salon im Hagener Theater-<br />
Café diskutierten die Gäste auf dem Podium<br />
mit <strong>der</strong> Hagener Stadtgesellschaft. Der Abend<br />
drehte sich um »Künstliche Intelligenz« – und<br />
damit verbunden um fantastische Zukunftsvisionen,<br />
hehre Hoffnungen, aber auch Kritik,<br />
Sorgen und Zweifel.<br />
APRIL<br />
K I in <strong>der</strong> Hochschulbildung<br />
Die <strong>FernUniversität</strong> und das Projekt K I-Campus<br />
fragten in einem Online-Symposium, welche<br />
Rolle Künstliche Intelligenz künftig in <strong>der</strong><br />
Hochschulbildung spielen wird. Rund 100 Teilnehmende<br />
aus Wissenschaft, Studium und Praxis<br />
trafen sich im digitalen Audimax, um den<br />
Vorträgen von Prof. Dr. Niels Pinkwart und<br />
Prof. Dr. Claudia de Witt zu folgen und<br />
anschließend gemeinsam zu diskutieren.<br />
20 Jahre infernum<br />
Das Interdisziplinäre Fernstudium Umweltwissenschaften<br />
»infernum« <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong><br />
und des Instituts Fraunhofer<br />
UMSICHT feierte sein 20-jähriges Bestehen.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> Corona Pandemie mussten<br />
die Feierlich keiten kurz fristig in den virtuellen<br />
Raum verlagert werden. Gratulationen<br />
kamen daher als Videogruß, als Gedicht<br />
o<strong>der</strong> als rockiges Ständchen.<br />
Unser Jahr in Bil<strong>der</strong>n<br />
57
Start <strong>der</strong> Community of Practice<br />
Bei dem Projekt <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> und des Hochschulforums<br />
Digitalisierung vernetzen sich Hochschulen aus ganz Deutschland<br />
zum Austausch über digitale Lehre. Knapp 180 Teilnehmende<br />
hatten sich bei <strong>der</strong> Kick-off-Veranstaltung »Starthilfe<br />
für das Corona-Semester – FernUni-Expert*innen unterstützen«<br />
bei Adobe Connect eingewählt.<br />
JUNI<br />
Fachtagung zur Geschlechtervielfalt<br />
Prof. Dr. Susanne Baer, Richterin im Ersten<br />
Senat des Bundesverfassungsgerichts in<br />
Karlsruhe, hielt den Eröffnungsvortrag bei<br />
<strong>der</strong> »Fachtagung Personenstand: divers.<br />
Gleichstellung weiterdenken«. Die Tagung<br />
war als Hybridveranstaltung organisiert – mit<br />
ausgewählten Gästen vor Ort in Hagen und<br />
300 Online Teilnehmenden.<br />
Neue Forschungsgruppe<br />
Die neue interdisziplinäre<br />
Forschungsgruppe »Gen<strong>der</strong><br />
Politics« will die Schnittstelle<br />
zwischen Politik und<br />
geschlechtlichen Kategorien<br />
aus verschiedenen Perspektiven<br />
untersuchen. Dem<br />
Vorhaben haben sich Forschende<br />
aus vier Fakultäten<br />
angeschlossen.<br />
58 <strong>FernUniversität</strong> in Hagen
Digitaltag<br />
Mit Abstand auf <strong>der</strong> Bühne<br />
und live zugeschaltet aus<br />
dem Homeoffice – Bildungsexpertinnen<br />
und -experten<br />
<strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> beteiligten<br />
sich mit einem digitalen<br />
Dialog am ersten bundesweiten<br />
Digitaltag. Das Thema<br />
hätte aktueller kaum sein<br />
können: »Corona-Schock im<br />
Bildungssektor« lautete <strong>der</strong><br />
Titel <strong>der</strong> Veranstaltung.<br />
70. Geburtstag<br />
Prof. Dr. Helmut Hoyer war<br />
fast 19 Jahre lang Rektor <strong>der</strong><br />
<strong>FernUniversität</strong>. Am 20. Juni<br />
wurde er 70 Jahre alt. Auch<br />
im Ruhestand setzt er sich<br />
für die Digitalisierung <strong>der</strong><br />
Fernlehre ein.<br />
JULI<br />
Umwelträtin<br />
Seit 1. Juli berät Dr. Annette Elisabeth<br />
Töller, Professorin für Politikfeldanalyse und<br />
Umweltpolitik, im Sachverständigenrat für<br />
Umweltfragen die Bundesregierung.<br />
Eine Beson<strong>der</strong>heit ist, dass sie sich<br />
nicht zuerst für bestimmte<br />
Umweltthemen interessiert,<br />
son<strong>der</strong>n vor allem für politische<br />
Prozesse und Institutionen.<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2020</strong> Unser Jahr in Bil<strong>der</strong>n 59
Kooperation erneuert<br />
Die <strong>FernUniversität</strong> und die Johannes Kepler<br />
Universität Linz haben ihre Zusammenarbeit<br />
auf ein neues Fundament gestellt. Um die<br />
Betreuung <strong>der</strong> rund 3.000 Studierenden vor<br />
Ort weiter zu verbessern, soll unter an<strong>der</strong>em<br />
das Wiener Studienzentrum in das historische<br />
Gebäude <strong>der</strong> ehemaligen Postsparkasse in<br />
zentraler Lage umziehen.<br />
AUGUST<br />
Digitales Campusfest<br />
»Ein ganz tolles Fest: super Musik, spannende Einblicke hinter<br />
die Kulissen und professionelle Organisation«, kommentierte<br />
ein Zuschauer das erste digitale Campusfest <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong><br />
in den sozialen Medien. »Das Campusfest hat sowas<br />
von gerockt – inklusive mir von zu Hause aus«, schrieb eine<br />
Zuschauerin. Insgesamt klickten sich 2.500 Leute in den<br />
Livestream und feierten gemeinsam – wenn auch an verschiedenen<br />
Standorten.<br />
MEHR INFOS UND FOTOS:<br />
fernuni.de/campusfest<strong>2020</strong><br />
Ausbildung im Hybridformat<br />
Neun Auszubildende sind planmäßig am 1. August an <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> in<br />
ihr Berufsleben gestartet. Pandemiebedingt findet die Ausbildung nicht nur<br />
auf dem Campus und in <strong>der</strong> Berufsschule, son<strong>der</strong>n auch im Homeoffice statt.<br />
60
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2020</strong> Unser Jahr in Bil<strong>der</strong>n 61
SEPTEMBER<br />
Neuer Senatsvorsitzen<strong>der</strong><br />
Prof. Dr. Robert Gaschler ist<br />
neuer Senatsvorsitzen<strong>der</strong>.<br />
Auf seiner konstituierenden<br />
Sitzung hatte <strong>der</strong> Senat <strong>der</strong><br />
<strong>FernUniversität</strong> den Professor<br />
für Allgemeine Psychologie<br />
mit großer Mehrheit gewählt.<br />
OKTOBER<br />
Staatsministerin<br />
zu Besuch<br />
Die Staatsministerin für<br />
Internationale Kultur politik<br />
im Auswärtigen Amt,<br />
Michelle Müntefering (links),<br />
besuchte gemeinsam mit<br />
dem Hagener SPD-Bundestagsabgeordneten<br />
René<br />
Röspel die <strong>FernUniversität</strong>.<br />
Sie informierten sich über die<br />
internationalen Aktivitäten<br />
und Standorte.<br />
Wer braucht Feminismus?<br />
Bei <strong>der</strong> Veranstaltung <strong>der</strong> Universitätsbibliothek »Wer braucht<br />
Feminismus?« ging es um Geschlechtergerechtigkeit in <strong>der</strong><br />
Corona-Zeit. Mehr als 100 Personen aus dem gesamten<br />
Bundes gebiet folgten dem interaktiven Vortrag von Jasmin<br />
Mittag (Initiatorin <strong>der</strong> Kampagne »Wer braucht Feminismus?«<br />
in Deutschland) und <strong>der</strong> Diskussion mit Kirsten Pinkvoss<br />
(Gleichstellungsbeauftragte <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong>).<br />
62 Unser Jahr in Bil<strong>der</strong>n <strong>FernUniversität</strong> in Hagen
Meisterin im Recycling<br />
Die <strong>FernUniversität</strong> belegte den ersten Platz im Papieratlaswettbewerb<br />
<strong>2020</strong>. Sie ist die recyclingpapierfreundlichste<br />
Hochschule Deutschlands. FernUni-Kanzlerin Birgit Rimpo-<br />
Repp (sechste von links) nahm die Auszeichnung von<br />
Bundesumwelt ministerin Svenja Schulze (Mitte) entgegen.<br />
DEZEMBER<br />
Neues Weiterbildungsportal<br />
Neben Forschung und Lehre ist Weiterbildung<br />
die dritte Säule <strong>der</strong> FernUnversität.<br />
An den Bedürfnissen <strong>der</strong> Arbeitswelt ausgerichtet,<br />
können sich Interessierte durch<br />
kompakte Programme, Zertifikatskurse und<br />
auch weiterbildende Masterstudiengänge<br />
qualifizieren. Seit dem 1. Dezember gibt es<br />
das neue Weiterbildungsportal im Web, das<br />
die Angebote ansprechend präsentiert und<br />
über Neuigkeiten informiert.<br />
NOVEMBER<br />
#InstaTakeover<br />
Im November gab die <strong>FernUniversität</strong> erstmals ihren Instagram-Account aus <strong>der</strong><br />
Hand. FernUni-Studentin Carolin Hartmann (@einfach.carolin) übernahm einen<br />
Tag lang den Kanal @fernunihagen. Die Community erhielt einen Einblick in ihr<br />
Studentinnen-Leben als berufstätige Mama mitten in <strong>der</strong> Examensvorbereitung<br />
an <strong>der</strong> Rechtswissenschaftlichen Fakultät. Die Instagram-Stories wurden am Tag<br />
<strong>der</strong> Übernahme mehr als 2.500-mal angeschaut.<br />
Die Zukunft des Lernens<br />
Beim DIES ACADEMICUS sprach Rektorin Prof. Dr. Ada Pellert mit Dr. Jörg<br />
Dräger über die Gegenwart des Bildungssystems und die Zukunft des Lernens.<br />
Der Vorstand <strong>der</strong> Bertelsmann Stiftung zählt gemeinsam mit an<strong>der</strong>en führenden<br />
Bildungsexpertinnen und -experten zu den Erstunterzeichnenden des von<br />
<strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> initiierten »Hagener Manifests zu New Learning«.<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2020</strong><br />
Unser Jahr in Bil<strong>der</strong>n<br />
63
Unsere<br />
Universität<br />
in Zahlen<br />
und Daten<br />
2.803<br />
ABSOLVENTINNEN UND ABSOLVENTEN<br />
IM PRÜFUNGSJAHR <strong>2020</strong><br />
Unsere Absolventinnen<br />
und Absolventen<br />
ABSCHLÜSSE PRÜFUNGSJAHRE 2005 BIS <strong>2020</strong> (INKLUSIVE WEITERBILDUNGSMASTER)<br />
Herzlichen Glückwunsch! 2.803 Studierende haben im Jahr <strong>2020</strong><br />
erfolgreich ihr Studium an <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> in Hagen beendet.<br />
Ihr Universitätszeugnis ist nicht nur <strong>der</strong> Nachweis ihrer akademischen<br />
Qualifikation, son<strong>der</strong>n auch <strong>der</strong> beste Beweis für großen Ehrgeiz,<br />
ein hohes Maß an Motivation und starkes Durchhaltevermögen. Denn<br />
die meisten von ihnen haben ihr Fernstudium neben dem Beruf, <strong>der</strong><br />
Familienarbeit o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Verpflichtungen gemeistert.<br />
2.000<br />
1.500<br />
1.000<br />
WS<br />
SS<br />
500<br />
Gesamt<br />
1.161 1.372 1.530 1.738 1.997 1.328 1.807 2.088 2.547 3.129 3.028 2.996 3.067 3.191<br />
2.892<br />
2.803<br />
2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018<br />
2019<br />
<strong>2020</strong><br />
64 Unsere Universität in Zahlen und Daten <strong>FernUniversität</strong> in Hagen
ABSOLVENTINNEN / ABSOLVENTEN* <strong>2020</strong> NACH FAKULTÄTEN UND GESCHLECHT<br />
*inklusive Weiterbildungsmaster<br />
ABSOLVENTINNEN / ABSOLVENTEN* <strong>2020</strong> NACH BUNDESLÄNDERN BZW. AUSLAND<br />
*inklusive Weiterbildungsmaster<br />
494<br />
Kultur- und Sozialwissenschaften<br />
BW Baden-Württemberg<br />
BY Bayern<br />
BE Berlin<br />
BB Brandenburg<br />
784<br />
NW<br />
20 %<br />
65 %<br />
HB Bremen<br />
HH Hamburg<br />
HE Hessen<br />
34 %<br />
1.021<br />
Wirtschaftswissenschaft<br />
MV Mecklenburg-Vorpommern<br />
NI Nie<strong>der</strong>sachsen<br />
NW Nordrhein-Westfalen<br />
40 %<br />
785<br />
Psychologie<br />
80%<br />
ABSOLVENTINNEN/<br />
ABSOLVENTEN JE<br />
Fakultäten &<br />
Geschlecht<br />
RP Rheinland-Pfalz<br />
SL Saarland<br />
SN Sachsen<br />
ST Sachsen-Anhalt<br />
SH Schleswig-Holstein<br />
204<br />
NI<br />
22<br />
85<br />
HH<br />
62<br />
SH<br />
202<br />
Mathematik<br />
und Informatik<br />
80 %<br />
20 %<br />
46%<br />
54 %<br />
271<br />
Rechtswissenschaft<br />
60%<br />
TH Thüringen<br />
87<br />
RP<br />
179<br />
HE<br />
HB<br />
20<br />
191<br />
BE<br />
18<br />
MV<br />
27<br />
SL<br />
ST<br />
460<br />
294 24<br />
47<br />
BY<br />
BW 75<br />
BB<br />
TH<br />
SN<br />
224<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2020</strong><br />
Unsere Universität in Zahlen und Daten<br />
Ausland<br />
65
Unsere<br />
Studierenden<br />
Haben Sie es schon gewusst? Im Wintersemester <strong>2020</strong>/21 waren<br />
an <strong>der</strong> FernUni versität in Hagen 79.702 Studierende eingeschrieben.<br />
Davon waren knapp die Hälfte Frauen und rund 80 Prozent berufstätig.<br />
Damit ist die FernUni – nach Studierendenzahlen – die größte<br />
Hochschule bundesweit. Zudem ist sie weltweit die einzige deutschsprachige<br />
staatliche Fernuniversität.<br />
79.702<br />
STUDIERENDE IM WINTERSEMESTER <strong>2020</strong>/21<br />
68.257 Studierende in Studiengängen<br />
7.311 Akademiestudierende<br />
2.638 Weiterbildungsstudierende<br />
1.496 Beurlaubte<br />
STUDIERENDE IM W S<br />
<strong>2020</strong>/21 2019/20 2018/19<br />
Studierende insgesamt (inklusive Beurlaubte) 79.702 76.936 76.611<br />
Studierende aktiv (ohne Beurlaubte) 78.206 75.426 75.277<br />
Männer 53 % 54 % 53 %<br />
Frauen 47 % 46 % 47 %<br />
divers < 1 %<br />
Studierende in Studiengängen 68.257 67.088 67.165<br />
Akademiestudierende 7.311 6.028 5.652<br />
Weiterbildungsstudierende 2.638 2.310 2.460<br />
berufstätig ca. 80 % ca. 80 % ca. 80 %<br />
mit abgeschlossenem Erststudium 51 % 49 % 47 %<br />
66 Unsere Universität in Zahlen und Daten <strong>FernUniversität</strong> in Hagen
22 %<br />
%<br />
STUDIERENDE NACH FAKULTÄTEN UND GESCHLECHT*<br />
* nicht alle Studierenden sind einer<br />
Fakultät zugeordnet<br />
22.679<br />
Wirtschaftswissenschaft<br />
STUDIERENDE NACH STAATSANGEHÖRIGKEIT (OHNE BEURLAUBTE)<br />
<strong>2020</strong>/21 2019/20 2018/19<br />
deutsche 70.743 68.195 67.984<br />
ausländische insgesamt 7.463 7.231 7.293<br />
11.410<br />
Rechtswissenschaft<br />
%<br />
48<br />
52 %<br />
36 %<br />
STUDIERENDE JE<br />
Fakultäten &<br />
Geschlecht<br />
64%<br />
59 %<br />
16.156<br />
Kultur- und Sozialwissenschaften<br />
davon europäische 6.468 6.344 6.500<br />
AKTUELLER WOHNORT UNSERER STUDIERENDEN (OHNE BEURLAUBTE)<br />
<strong>2020</strong>/21 2019/20 2018/19<br />
in Deutschland 72.264 69.603 69.273<br />
im Ausland insgesamt 5.942 5.823 6.004<br />
davon in Europa 5.416 5.278 5.444<br />
78 %<br />
41<br />
12.753<br />
Mathematik<br />
und Informatik<br />
29%<br />
71%<br />
14.397<br />
Psychologie<br />
ALTERSSTRUKTUR DER STUDIERENDEN IM W S <strong>2020</strong>/2021<br />
2.000<br />
Altersschwerpunkt<br />
29 – 35 Jahre<br />
IMMATRIKULIERT IN DEN FAKULTÄTEN (OHNE BEURLAUBTE)<br />
<strong>2020</strong>/21 2019/20 2018/19<br />
Kultur- und Sozialwissenschaften 21 % 20 % 20 %<br />
Psychologie 19 % 19 % 19 %<br />
Mathematik und Informatik 16 % 16 % 16 %<br />
Wirtschaftswissenschaft 29 % 31 % 32 %<br />
Rechtswissenschaftliche Fakultät 15 % 14 % 13 %<br />
1.500<br />
1.000<br />
500<br />
Bachelor<br />
Master<br />
15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85 90<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2020</strong><br />
Unsere Universität in Zahlen und Daten<br />
67
DATEN UND FAKTEN<br />
Hochschule<br />
HOCHSCHULPERSONAL 1 , BESETZUNG ZUM 01.10.<strong>2020</strong><br />
V Z Ä 2<br />
Kopfzahlen<br />
Gesamt davon Frauen Gesamt davon Frauen<br />
Hauptamtliche Rektoratsmitglie<strong>der</strong> 2 2 2 2<br />
W2-/W3-Professuren / Lehrstühle auf Dauer 3<br />
(inklusive Vertretungen) 84 22 84 22<br />
Fraunhoferprofessuren 1 0 1 0<br />
befristete W2-/W3-Professuren / Lehrstühle 3 3 3 3<br />
Stiftungsprofessur W2* 1 1 1 1<br />
Juniorprofessuren W1 5 3 5 3<br />
Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen /<br />
Mitarbeiter 441,59 195,51 519 239<br />
Wissenschaftliche & studentische Hilfskräfte 59,60 32,15 234 114<br />
Tutorinnen / Tutoren 39,79 22,83 287 117<br />
Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter in<br />
Verwaltung und Technik 615,64 401,15 720 491<br />
Gesamtes Hochschulpersonal 1.252,62 682,64 1.856 1.018<br />
HAUSHALT, IN MIO. EURO<br />
Einnahmen 98,7<br />
darin enthalten<br />
laufen<strong>der</strong> Landeszuschuss 76,2<br />
Einnahmen aus Gebühren und sonstigen Einnahmen 17,1<br />
Beiträge Dritter / Weiterbildung 5,4<br />
Sonstige temporäre Zuschüsse des Landes (nicht in den Erträgen/Einnahmen enthalten) 14,7<br />
Hochschulpakt 4 11,0<br />
sonstige Zuschüsse 5 3,7<br />
68 Unsere Universität in Zahlen und Daten <strong>FernUniversität</strong> in Hagen<br />
<strong>2020</strong><br />
Legende für alle Tabellen auf den Seiten 68 – 73<br />
1 Gemäß Hochschulentwicklungsplan (HEP) <strong>2020</strong> in <strong>der</strong> Fassung vom 18.09.2017.<br />
Angabe <strong>der</strong> Beschäftigten ohne externe Lehrbeauftragte und Gastwissenschaftlerinnen<br />
und Gastwissenschaftler; inklusive <strong>der</strong> Auszubildenden. Es wurden nur aktive Beschäftigte<br />
ausgewiesen; (son<strong>der</strong>-)beurlaubte Beschäftigte sind nicht mitgezählt worden.<br />
Finanzierung aus laufendem Landeszuschuss, Son<strong>der</strong>zuweisungen des Landes wie<br />
zum Beispiel Hochschulpakt <strong>2020</strong> sowie Dritt- und Weiterbildungsmittel. In den<br />
Kopfzahlen sind keine Doppelzählungen (Beschäftigte mit zwei Personalnummern)<br />
enthalten. Bei Beschäftigten mit unbefristeten und gleich zeitig befristeten Verträgen<br />
werden die Vollzeitäquivalente (V Z Ä) vertragsecht zugeordnet und die Person<br />
wird nur bei <strong>der</strong> Kopfzahl für unbefristete Beschäftigte gezählt.<br />
2 Abkürzung für Vollzeitäquivalent (V Z Ä), das sich aus individueller Arbeitszeit im<br />
Verhältnis zur gesetzlichen (Beamte 39 bis 41 Stunden) o<strong>der</strong> tarifrechtlichen Wochenarbeitszeit<br />
(Angestellte 39,83 Stunden) berechnet. Nebenberuflich Beschäftigte werden<br />
ins Verhältnis zur tarifrechtlichen Wochenarbeitszeit gesetzt.<br />
3 W2 / W3 besetzungsunabhängig gemäß Hochschulentwicklungsplan (HEP) <strong>2020</strong> in <strong>der</strong><br />
Fassung vom 18.09.2017<br />
4 Hochschulpakt III (H S P III) inklusive Kompensationsmittel, Masterprogramm, Entwicklungsperspektive,<br />
Fellowships, Inklusive Hochschule<br />
5 Beihilfe, D F GAntrag Kapazitätserweiterung des Rechenzentrums, Kein Abschluss ohne<br />
Anschluss (K A o A), Servicestellen, Zuwendungen für Professorinnenprogramm, Digitale<br />
Hochschule N R W, Digitalisierungsoffensive N R W, Chancengerechte Hochschule N R W<br />
6 Kopfzahlen<br />
7 Fallzahlen<br />
8 im Prüfungsjahr<br />
9 im Kalen<strong>der</strong>jahr
Fakultät für Kultur- und<br />
Sozialwissenschaften<br />
HOCHSCHULPERSONAL 1 , BESETZUNG ZUM 01.10.<strong>2020</strong><br />
<strong>2020</strong>/21 2019/20 2018/19<br />
in Studiengängen 6 13.427 12.921 13.144<br />
Akademiestudierende 6 2.132 1.751 1.678<br />
Weiterbildungsstudierende 6 597 500 497<br />
Gesamt 16.156 15.172 15.319<br />
in Bachelorstudiengängen 7 10.566 10.353 10.667<br />
in Masterstudiengängen 7 3.303 3.027 2.922<br />
in auslaufenden Studiengängen 7 242 312 43<br />
Studienanfänger / innen 669 553 569<br />
Studienfachanfänger / innen 7 2.337 1.977 2.002<br />
mit Anschrift in Deutschland 12.069 11.543 11.698<br />
mit Anschrift im Ausland 1.358 1.378 1.446<br />
ABSOLVENTINNEN UND ABSOLVENTEN 8 <strong>2020</strong> 2019 2018<br />
Bachelor 326 434 1.161<br />
Master 127 156 334<br />
Weiterbildende Masterabschlüsse 41 30 32<br />
Gesamt 494 620 1.527<br />
V Z Ä 2<br />
Kopfzahlen<br />
Gesamt davon Frauen Gesamt davon Frauen<br />
Professuren / Lehrstühle<br />
<strong>der</strong> Wertigkeit W2 / W3 3 25 12 25 12<br />
W2- / W3-Professuren /<br />
Lehrstühle auf Dauer 22 10 22 10<br />
Fraunhoferprofessuren 1 0 1 0<br />
Professur- / Lehrstuhlvertretungen 1 1 1 1<br />
befristete Professuren / Lehrstühle 1 1 1 1<br />
Juniorprofessuren W1 2 2 2 2<br />
Stiftungsprofessuren W2 1 1 1 1<br />
Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen /<br />
Mitarbeiter 103,30 54,30 125 67<br />
Wissenschaftliche und<br />
studentische Hilfskräfte 20,28 11,14 70 44<br />
Tutorinnen / Tutoren 16,63 10,18 55 35<br />
Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter<br />
in Verwaltung und Technik 23,76 21,68 32 29<br />
Gesamtes Hochschulpersonal<br />
in <strong>der</strong> Fakultät für Kultur- und<br />
Sozialwissenschaften 191,97 109,30 310 187<br />
Promotionen 8 15 14 14<br />
Habilitationen 9 1 4 1<br />
* Studierende in den Psychologiestudiengängen gehören seit dem<br />
Wintersemester 2018 / 19 zur neu gegründeten Fakultät für Psychologie.<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2020</strong><br />
Unsere Universität in Zahlen und Daten<br />
69
Fakultät für Mathematik<br />
und Informatik<br />
STUDIERENDE IM W S<br />
<strong>2020</strong>/21 2019/20 2018/19<br />
in Studiengängen 6 10.270 10.086 9.724<br />
Akademiestudierende 6 1.807 1.428 1.250<br />
Weiterbildungsstudierende 6 676 503 603<br />
Gesamt 12.753 12.017 11.577<br />
in Bachelorstudiengängen 7 7.892 7.544 7.287<br />
in Masterstudiengängen 7 2.750 2.571 2.342<br />
in auslaufenden Studiengängen 7 0 337 450<br />
in Zusatz- und Ergänzungsstudiengängen 7 0 0 0<br />
Studienanfänger / innen 336 295 294<br />
Studienfachanfänger / innen 7 1.466 1.528 1.485<br />
mit Anschrift in Deutschland 9.292 9.121 8.787<br />
mit Anschrift im Ausland 978 965 937<br />
ABSOLVENTINNEN UND ABSOLVENTEN 8 <strong>2020</strong> 2019 2018<br />
HOCHSCHULPERSONAL 1 , BESETZUNG ZUM 01.10.<strong>2020</strong><br />
V Z Ä 2<br />
Kopfzahlen<br />
Gesamt davon Frauen Gesamt davon Frauen<br />
Professuren / Lehrstühle<br />
<strong>der</strong> Wertigkeit W2 / W3 3 20 2 20 2<br />
W2- / W3-Professuren / Lehrstühle<br />
auf Dauer 20 2 20 2<br />
Fraunhoferprofessuren 0 0 0 0<br />
Professur- / Lehrstuhlvertretungen 0 0 0 0<br />
befristete Professuren / Lehrstühle 0 0 0 0<br />
Juniorprofessuren W1 2 1 2 1<br />
Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen /<br />
Mitarbeiter 68,13 13,23 74 14<br />
Wissenschaftliche und<br />
studentische Hilfskräfte 4,82 1,58 18 6<br />
Tutorinnen / Tutoren 2,37 0,57 38 5<br />
Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter<br />
in Verwaltung und Technik 28,30 19,50 30 20<br />
Gesamtes Hochschulpersonal in <strong>der</strong><br />
Fakultät für Mathematik und 125,62 37,88 182 48<br />
Bachelor 79 77 68<br />
Master 96 94 216<br />
Diplomabschlüsse 84 31 20<br />
in Zusatz- & Ergänzungsstudiengängen 0 0 1<br />
Gesamt 259 202 305<br />
Promotionen 8 12 11 8<br />
Habilitationen 9 1 1 1<br />
70 Unsere Universität in Zahlen und Daten <strong>FernUniversität</strong> in Hagen
Fakultät für<br />
Psychologie<br />
HOCHSCHULPERSONAL 1 , BESETZUNG ZUM 01.10.<strong>2020</strong><br />
<strong>2020</strong>/21 2019/20 2018/19<br />
in Studiengängen 6 14.364 14.098 14.176<br />
Akademiestudierende 6 0 0 0<br />
Weiterbildungsstudierende 6 33 0 0<br />
Gesamt 14.397 14.098 14.176<br />
in Bachelorstudiengängen 7 13.358 13.113 13.210<br />
in Masterstudiengängen 7 1.587 1.539 1.531<br />
in auslaufenden Studiengängen 7 0 0 0<br />
Studienanfänger / innen 904 995 957<br />
Studienfachanfänger / innen 7 3.347 3.356 3.409<br />
mit Anschrift in Deutschland 13.244 13.004 13.054<br />
mit Anschrift im Ausland 1.120 1.094 1.122<br />
V Z Ä 2<br />
Kopfzahlen<br />
Gesamt davon Frauen Gesamt davon Frauen<br />
Professuren / Lehrstühle<br />
<strong>der</strong> Wertigkeit W2 / W3 3 11 5 11 5<br />
W2- / W3-Professuren / Lehrstühle<br />
auf Dauer 10 4 10 4<br />
Fraunhoferprofessuren 0 0 0 0<br />
Professur- / Lehrstuhlvertretungen 0 0 0 0<br />
befristete Professuren / Lehrstühle 1 1 1 1<br />
Juniorprofessuren W1 0 0 0 0<br />
Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen /<br />
Mitarbeiter 62,79 41,03 77 52<br />
Wissenschaftliche und<br />
studentische Hilfskräfte 8,75 6,14 36 27<br />
Tutorinnen / Tutoren 7,51 6,08 23 19<br />
Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter<br />
in Verwaltung und Technik 10,50 7,50 11 8<br />
<strong>2020</strong> 2019 2018<br />
Bachelor 563 617 0<br />
Master 195 168 0<br />
Gesamt 758 785 0<br />
Gesamtes Hochschulpersonal<br />
in <strong>der</strong> Fakultät für Psychologie 100,55 65,75 158 111<br />
Promotionen 8 2 0 0<br />
Habilitationen 9 1 1 0<br />
* Die Fakultät für Psychologie wurde am 1.10.2018 gegründet.<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2020</strong><br />
Unsere Universität in Zahlen und Daten<br />
71
Fakultät für<br />
Wirtschaftswissenschaft<br />
STUDIERENDE IM W S<br />
<strong>2020</strong>/21 2019/20 2018/19<br />
in Studiengängen 6 20.135 20.705 21.536<br />
Akademiestudierende 6 2.270 1.956 1.993<br />
Weiterbildungsstudierende 6 274 263 264<br />
Gesamt 22.679 22.924 23.793<br />
in Bachelorstudiengängen 7 12.544 12.250 13.090<br />
in Masterstudiengängen 7 8.170 7.214 6.750<br />
in auslaufenden Studiengängen 7 0 1.762 2.167<br />
in Zusatz- und Ergänzungsstudiengängen 7 0 0 0<br />
Studienanfänger / innen 756 677 749<br />
Studienfachanfänger / innen 7 3.183 2.888 2.634<br />
mit Anschrift in Deutschland 18.768 19.273 19.972<br />
mit Anschrift im Ausland 1.367 1.432 1.564<br />
ABSOLVENTINNEN UND ABSOLVENTEN 8 <strong>2020</strong> 2019 2018<br />
HOCHSCHULPERSONAL 1 , BESETZUNG ZUM 01.10.<strong>2020</strong><br />
V Z Ä 2<br />
Kopfzahlen<br />
Gesamt davon Frauen Gesamt davon Frauen<br />
Professuren / Lehrstühle<br />
<strong>der</strong> Wertigkeit W2 / W3 3 20 1 20 1<br />
W2- / W3-Professuren / Lehrstühle<br />
auf Dauer 19 1 19 1<br />
Fraunhoferprofessuren 0 0 0 0<br />
Professur- / Lehrstuhlvertretungen 1 0 1 0<br />
befristete Professuren / Lehrstühle 0 0 0 0<br />
Juniorprofessuren W1 0 0 0 0<br />
Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen /<br />
Mitarbeiter 92,95 34,60 92,95 41<br />
Wissenschaftliche und<br />
studentische Hilfskräfte 11,96 4,56 47 22<br />
Tutorinnen / Tutoren 6,79 1,36 104 25<br />
Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter<br />
in Verwaltung und Technik 23,13 22,13 29 28<br />
Gesamtes Hochschulpersonal in <strong>der</strong><br />
Fakultät für Wirtschaftswissenschaft 154,83 63,65 307 117<br />
Bachelor 391 468 489<br />
Master 361 430 409<br />
Diplomabschlüsse 233 97 121<br />
in Zusatz- & Ergänzungsstudiengängen 0 0 0<br />
Weiterbildende Masterabschlüsse 36 47 32<br />
Gesamt 1.021 1.042 1.051<br />
Promotionen 8 11 12 7<br />
Habilitationen 9 1 0 1<br />
72 Unsere Universität in Zahlen und Daten <strong>FernUniversität</strong> in Hagen
Rechtswissenschaftliche<br />
Fakultät<br />
STUDIERENDE IM W S<br />
<strong>2020</strong>/21 2019/20 2018/19<br />
in Studiengängen 6 10.061 9.278 8.585<br />
Akademiestudierende 6 522 437 377<br />
Weiterbildungsstudierende 6 827 860 895<br />
Gesamt 11.410 10.575 9.857<br />
in Bachelorstudiengängen 7 9.064 8.378 7.705<br />
in Masterstudiengängen 7 1.183 1.122 1.130<br />
in Staatsexamen 7 2.724 2.121 1.472<br />
in auslaufenden Studiengängen 7 0 0 0<br />
Studienanfänger / innen 334 329 259<br />
Studienfachanfänger / innen 7 2.132 2.009 1.707<br />
mit Anschrift in Deutschland 9.781 9.029 8.342<br />
mit Anschrift im Ausland 280 249 243<br />
ABSOLVENTINNEN UND ABSOLVENTEN 8 <strong>2020</strong> 2019 2018<br />
HOCHSCHULPERSONAL 1 , BESETZUNG ZUM 01.10.<strong>2020</strong><br />
V Z Ä 2<br />
Kopfzahlen<br />
Gesamt davon Frauen Gesamt davon Frauen<br />
Professuren / Lehrstühle<br />
<strong>der</strong> Wertigkeit W2 / W3 3 12 5 12 5<br />
W2- / W3-Professuren/Lehrstühle<br />
auf Dauer 11 4 11 4<br />
Fraunhoferprofessuren 0 0 0 0<br />
Professur- / Lehrstuhlvertretungen 0 0 0 0<br />
befristete Professuren / Lehrstühle 1 1 1 1<br />
Juniorprofessuren W1 1 0 1 0<br />
Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen /<br />
Mitarbeiter 46,74 23,35 59 30<br />
Wissenschaftliche und<br />
studentische Hilfskräfte 8,40 5,14 38 25<br />
Tutorinnen / Tutoren 2,59 1,04 54 21<br />
Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter<br />
in Verwaltung und Technik 14,73 12,73 20 18<br />
Gesamtes Hochschulpersonal in <strong>der</strong><br />
Rechtswissenschaftlichen Fakultät 85,46 47,26 184 99<br />
Bachelor 119 129 139<br />
Master 57 58 57<br />
sonstige Abschüsse 0 0 0<br />
in Zusatz- & Ergänzungsstudiengängen 0 0 0<br />
Weiterbildende Masterabschlüsse 95 56 112<br />
Gesamt 271 243 308<br />
Promotionen 8 11 3 12<br />
Habilitationen 9 0 0 0<br />
73
DATEN UND FAKTEN<br />
Lehrende aller Fakultäten *<br />
Fakultät für Kultur- und<br />
Sozialwissenschaften<br />
Prof. Dr. Thomas Bedorf<br />
Philosophie III, Praktische<br />
Philosophie: Technik, Geschichte,<br />
Gesellschaft<br />
Prof. Dr. Hubertus Busche<br />
Philosophie I<br />
Prof. Dr. Eva Cendon<br />
Wissenschaftliche Weiterbildung<br />
und Hochschuldidaktik<br />
Prof. Dr. Görge Deerberg<br />
Umweltwissenschaften<br />
Prof. Dr. Uwe Elsholz<br />
Lebenslanges Lernen<br />
Prof. Dr. Dorett Funcke<br />
Ernsting’s family-Stiftungsprofessur<br />
für Mikrosoziologie<br />
Prof. Dr. Frank Hillebrandt<br />
Soziologie I, Allgemeine Soziologie<br />
und soziologische Theorie<br />
Prof. Dr. Thomas Sören<br />
Hoffmann<br />
Philosophie II, Praktische Philosophie:<br />
Ethik, Recht, Ökonomie<br />
Prof. Dr. Sandra Hofhues<br />
Mediendidaktik<br />
Prof. Dr. Lars Holtkamp<br />
Politikwissenschaft IV:<br />
Politik und Verwaltung<br />
Prof. Dr. Viktoria Kaina<br />
Politikwissenschaft I:<br />
Staat und Regieren<br />
Prof. Dr. Susanne Lütz<br />
Politikwissenschaft II:<br />
Internationale Politik<br />
Prof. Dr. Jürgen G. Nagel<br />
Geschichte Europas in <strong>der</strong> Welt<br />
Prof. Dr. Michael Niehaus<br />
Neuere deutsche Literaturwissenschaft<br />
und Medienästhetik<br />
Prof. Dr. Alexandra Przyrembel<br />
Geschichte <strong>der</strong> Europäischen<br />
Mo<strong>der</strong>ne<br />
Prof. Dr. Peter Risthaus<br />
Neuere deutsche Literaturwissenschaft<br />
und Mediengeschichte<br />
Prof. Dr. Felicitas Schmie<strong>der</strong><br />
Geschichte und Gegenwart<br />
Alteuropas<br />
Prof. Dr. Julia Schütz<br />
Empirische Bildungsforschung<br />
Prof. Dr. Uwe Steiner<br />
Neuere deutsche Literaturwissenschaft<br />
und Medientheorie<br />
Prof. Dr. Michael Stoiber<br />
Politikwissenschaft V:<br />
Vergleichende Politikwissenschaft<br />
Prof. Dr. Annette Elisabeth<br />
Töller<br />
Politikwissenschaft III: Politikfeldanalyse<br />
und Umweltpolitik<br />
Prof. Dr. Uwe Vormbusch<br />
Soziologie II, Soziologische<br />
Gegenwartsdiagnosen<br />
Prof. Dr. Katharina Walgenbach<br />
Bildung und Differenz<br />
Prof. Dr. Sylvia Wilz<br />
Soziologie III, Organisations soziologie<br />
und qualitative Methoden<br />
Prof. Dr. Claudia de Witt<br />
Bildungstheorie und<br />
Medienpädagogik<br />
Dr. Anja Schierbaum<br />
(Lehrgebietsvertretung)<br />
Allgemeine Bildungswissenschaft<br />
Junior-Professuren<br />
Jun.-Prof. Dr. Dr. Orsolya<br />
Friedrich<br />
Medizinethik<br />
Jun.-Prof. Dr. Irina Gradinari<br />
Literatur- und medienwissenschaftliche<br />
Gen<strong>der</strong>forschung<br />
Arbeitsstellen<br />
Dr. Daniel Schubbe-Åkerlund<br />
Kulturwissenschaftliche<br />
Grundlagen<br />
Dr. Markus Tausendpfund<br />
Quantitative Methoden<br />
Außerplanmäßige Profes sorinnen<br />
und Professoren<br />
Prof. Dr. Wolfgang Kruse<br />
Geschichte <strong>der</strong> europäischen<br />
Mo<strong>der</strong>ne<br />
Prof. Dr. Arthur Schlegelmilch<br />
Neuere Geschichte<br />
Fakultät für Mathematik<br />
und Informatik<br />
Prof. Dr. Christoph Beierle<br />
Wissensbasierte Systeme<br />
Prof. Dr. Jörg Desel<br />
Softwaretechnik und Theorie<br />
<strong>der</strong> Programmierung<br />
Prof. Dr. Ralf Hartmut Güting<br />
Datenbanksysteme für neue<br />
Anwendungen<br />
Prof. Dr. Jörg M. Haake<br />
Kooperative Systeme<br />
Prof. Dr. Matthias Hemmje<br />
Multimedia und Internetanwendungen<br />
Prof. Dr. Winfried Hochstättler<br />
Diskrete Mathematik und<br />
Optimierung<br />
Prof. Dr. Jörg Keller<br />
Parallelität und V L S I<br />
* Stand: 31.12.<strong>2020</strong><br />
74 Unsere Universität in Zahlen und Daten <strong>FernUniversität</strong> in Hagen
Prof. Dr. Werner Kirsch<br />
Stochastik<br />
Prof. Dr. Torsten Linß<br />
Numerische Mathematik<br />
Prof. Dr. Lars Mönch<br />
Unternehmensweite<br />
Softwaresysteme<br />
Prof. Dr. Delio Mugnolo<br />
Analysis<br />
Prof. Dr. Gabriele Peters<br />
Mensch-Computer-Interaktion<br />
Prof. Dr. Wolfram Schiffmann<br />
Rechnerarchitektur<br />
Prof. Dr. André Schulz<br />
Theoretische Informatik<br />
Prof. Dr. Wolfgang Spitzer<br />
Stochastik und<br />
Mathematische Physik<br />
Prof. Dr. Friedrich Steimann<br />
Programmiersysteme<br />
Prof. Dr. Herwig Unger<br />
Kommunikationsnetze<br />
Prof. Dr. Luise Unger<br />
Algebra<br />
Junior-Professuren<br />
Jun.-Prof. Dr. Steffen Kionke<br />
Junior-Professur Algebra<br />
Jun.-Prof. Dr. Lena Oden<br />
Junior-Professur Technische<br />
Informatik<br />
Lehrbefugte und<br />
Lehrbeauftragte<br />
Dr. Robin Bergenthum<br />
Dr. Ulrich Borgolte<br />
Prof. Dr. Andrei Duma<br />
Birgit Feldmann<br />
apl. Prof. Dr. Michael Gerke<br />
PD Dr. Klaus Gotthardt<br />
Dr. Eugen Grycko<br />
PD Dr. Stefan Helfert<br />
Prof. Dr. Christian Icking<br />
Dr. Daniela Keller<br />
PD Dr. Mario Kubek<br />
Dr. Sebastian Küpper<br />
Prof. Dr. Zhong Li<br />
Prof. Dr. Rainer Merkl<br />
PD Dr. Tobias Mühlenbruch<br />
apl. Prof. Dr. Michael Skrzipek<br />
Dr. Reinhard Strangmeier<br />
Dr. Andreas Wiegner<br />
Fakultät für<br />
Psychologie<br />
Prof. Dr. Oliver Christ<br />
Psychologische Methodenlehre<br />
und Evaluation<br />
Prof. Dr. Jan Dettmers<br />
Arbeits- und Organisationspsychologie<br />
Prof. Dr. Robert Gaschler<br />
Allgemeine Psychologie:<br />
Lernen, Motivation, Emotion<br />
Prof. Dr. Kathrin Jonkmann<br />
Bildungspsychologie<br />
Prof. Dr. Ingrid Josephs<br />
Psychologie des Erwachsenenalters<br />
Prof. Dr. Roman Liepelt<br />
Allgemeine Psychologie: Urteilen,<br />
Entscheiden, Handeln<br />
Prof. Dr. Andreas Mokros<br />
Persönlichkeits-, Rechtspsychologie<br />
und Diagnostik<br />
Prof. Dr. Aileen Oeberst<br />
Medienpsychologie<br />
Prof. Dr. Anette Rohmann<br />
Community Psychology<br />
Prof. Dr. Christel Salewski<br />
Gesundheitspsychologie<br />
Prof. Dr. Stefan Stürmer<br />
Sozialpsychologie<br />
Lehrbeauftragte<br />
Ramona Allstadt Torras<br />
Jessica Bohlscheid<br />
Kai Buchholz<br />
Kathrin Budel<br />
Dr. Philipp Engelberg<br />
Alina Fahrenwaldt<br />
Dr. Susann Fiedler<br />
Dr. Judith Flen<strong>der</strong><br />
Dr. Petra Gelléri<br />
Dr. Minou Ghaffari<br />
Chantal Göritz<br />
Dr. Horst Heidbrink<br />
Dr. Anne Huber<br />
Sigrid Klein<br />
Rebekka Kottowitz<br />
Dr. Uta Kraus<br />
Inna Ksenofontov<br />
Mia Lange<br />
Dr. Agostino Mazziotta<br />
Fiona Maria tho Pesch<br />
Dr. Rima-Maria Rahal<br />
Marina Richter<br />
Marlene Rösner<br />
Lena Scholz<br />
Diana Schühner<br />
Lisa Schulz<br />
Dr. David Tigges<br />
Dr. Marieke van Egmond<br />
Michael Waha<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2020</strong><br />
Unsere Universität in Zahlen und Daten<br />
75
Fakultät für Wirtschaftswissenschaft<br />
Prof. Dr. Rainer Baule<br />
Bank- und Finanzwirtschaft<br />
PD Dr. Ulrich Bretschnei<strong>der</strong><br />
(Lehrstuhlvertretung)<br />
Informationsmanagement<br />
Prof. Dr. Gerrit Brösel<br />
Wirtschaftsprüfung<br />
Prof. Dr. Thomas Eichner<br />
Finanzwissenschaft<br />
Prof. Dr. Sabine Fließ<br />
Douglas-Stiftungslehrstuhl für<br />
Dienstleistungsmanagement<br />
Prof. Dr. Joachim Grosser<br />
Wirtschaftspolitik<br />
Prof. Dr. Jörn Littkemann<br />
Unternehmensrechnung und<br />
Controlling<br />
Prof. Dr. Stephan Meyering<br />
Betriebswirtschaftliche Steuerlehre<br />
Prof. Dr. Rainer Olbrich<br />
Marketing<br />
apl. Prof. Dr. Bianca<br />
Rundshagen<br />
Mikroökonomie<br />
Prof. Dr. Ewald Scherm<br />
Organisation und Planung<br />
Prof. Dr. Hans-Jörg Schmerer<br />
Internationale Ökonomie<br />
Prof. Dr. Robert Schmidt<br />
Mikroökonomie<br />
Rechtswissenschaftliche<br />
Fakultät<br />
Prof. Dr. Andreas Bergmann<br />
Bürgerliches Recht, Privatrechtsgeschichte<br />
sowie Handels- und<br />
Gesellschaftsrecht<br />
Prof. Dr. Andrea Edenharter<br />
Staats- und Verwaltungsrecht,<br />
Europarecht, Religionsverfassungsrecht<br />
und Rechtsvergleichung<br />
Prof. Dr. Andreas Haratsch<br />
Deutsches und Europäisches Verfassungs-<br />
und Verwaltungsrecht<br />
sowie Völkerrecht<br />
Prof. Dr. Osman Isfen<br />
Strafrecht, Strafprozessrecht,<br />
Wirtschaftsstrafrecht<br />
und Internationales Strafrecht<br />
Prof. Dr. Katharina Gräfin von<br />
Schlieffen<br />
Öffentliches Recht, juristische<br />
Rhetorik und Rechtsphilosophie<br />
Prof. Dr. Stephan Stübinger<br />
Strafrecht, Strafrechtsgeschichte<br />
und Rechtsphilosophie<br />
Prof. Dr. Kerstin Tillmanns<br />
Bürgerliches Recht, Arbeitsrecht und<br />
Rechtsvergleichung<br />
Prof. Dr. Barbara Völzmann-<br />
Stickelbrock<br />
Bürgerliches Recht, Wirtschaftsrecht,<br />
Gewerblicher Rechtsschutz,<br />
Urheberrecht und Zivilprozessrecht<br />
Prof. Dr. Ulrich Wackerbarth<br />
Bürgerliches Recht, Unternehmensrecht<br />
und Rechtsvergleichung<br />
Lehrbeauftragte in den<br />
Studiengängen<br />
Prof. Dr. Eva Feldmann<br />
Prof. Dr. Dimitris Melissas<br />
Prof. Dr. Paul Melot<br />
de Beauregard<br />
Dr. Beate Maasch-Feisel<br />
Dr. Danny Amlow<br />
Dr. Sebastian Piecha<br />
Ulrike Schultz<br />
Dr. Olga Jurasz<br />
Dr. Stefan Schimke<br />
Dr. Dennis Werner<br />
Prof. Dr. Thomas Hering<br />
Investitionstheorie und<br />
Unternehmens bewertung<br />
Prof. Dr. Karsten Kieckhäfer<br />
Produktion und Logistik<br />
Prof. Dr. Andreas Kleine<br />
Quantitative Methoden und<br />
Wirtschaftsmathematik<br />
Prof. Dr. Robinson Kruse-Becher<br />
Angewandte Statistik<br />
Prof. Dr. Stefan Smolnik<br />
Betriebliche Anwendungssysteme<br />
Prof. Dr. Stefan Strecker<br />
Entwicklung von Informationssystemen<br />
Prof. Dr. Jürgen Weibler<br />
Personalführung und Organisation<br />
N.N.<br />
Makroökonomie<br />
Prof. Dr. Sebastian Kubis,<br />
L L. M. (Illinois)<br />
Wilhelm Peter Radt Stiftungslehrstuhl<br />
für Bürgerliches Recht,<br />
Gewerblichen Rechtsschutz,<br />
Internationales Privat- und<br />
Zivilprozessrecht<br />
Prof. Dr. Karl-August Prinz<br />
von Sachsen Gessaphe<br />
Bürgerliches Recht, Zivilprozessrecht,<br />
Internationales Privatrecht<br />
und Rechtsvergleichung<br />
Prof. Dr. Gabriele Zwiehoff<br />
Arbeitsbereich für Strafrecht<br />
und Strafprozessrecht<br />
Dr. Anja Böning<br />
(Lehrstuhlvertretung)<br />
Gen<strong>der</strong> im Recht<br />
Junior-Professuren<br />
Jun.-Prof. Dr. Julius Weitzdörfer<br />
Abteilung Japanisches Recht am<br />
Institut für internationale Rechtsbeziehungen<br />
Dr. Gero Ziegenhorn<br />
76 Unsere Universität in Zahlen und Daten <strong>FernUniversität</strong> in Hagen
Ausgeschieden <strong>2020</strong><br />
29. Februar<br />
Prof. Dr. Hermann Singer<br />
Angewandte Statistik und<br />
Methoden <strong>der</strong> empirischen<br />
Sozialforschung<br />
29. Februar<br />
Prof. Dr. Helmut Wagner<br />
Makroökonomie<br />
DATEN UND FAKTEN<br />
Promotionen und<br />
Habilitationen*<br />
31. März<br />
Prof. Dr. Cathleen Grunert<br />
Allgemeine Bildungswissenschaft<br />
Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften<br />
Devantier, Sven<br />
Franz Dahlem. Eine politische Biographie.<br />
Berufungen <strong>2020</strong><br />
1. Januar<br />
Prof. Dr. Roman Liepelt<br />
Allgemeine Psychologie: Urteilen,<br />
Entscheiden, Handeln<br />
1. April<br />
Prof. Dr. Dorett Funcke<br />
Ernsting’s family-Stiftungsprofessur<br />
für Mikrosoziologie<br />
1. September<br />
Jun.-Prof. Dr. Julius Weitzdörfer<br />
Abteilung Japanisches Recht am<br />
Institut für internationale Rechtsbeziehungen<br />
1. Oktober<br />
Prof. Dr. Sandra Hofhues<br />
Mediendidaktik<br />
Promotionen<br />
Bovermann, Klaudia<br />
Potentials and Limits of Gamification in<br />
Distance Education to Foster Students’<br />
Motivation. An empirical work using<br />
quantitative and qualitative analysis to<br />
expand the literature.<br />
Brockmann, Nils Arne<br />
Wenn Parlamente vors Volk ziehen – Ratsreferenden<br />
in <strong>der</strong> kommunalen Demokratie.<br />
Brückner, Denise<br />
Didaktische Leitlinien für die Gestaltung<br />
<strong>der</strong> Studieneingangsphase beruflich Qualifizierter<br />
– Ein Beitrag zur Erhöhung <strong>der</strong><br />
Durch lässigkeit zwischen beruflicher und<br />
hochschulischer Bildung.<br />
Diener, Eveline<br />
Das Bayerische Landeskriminalamt und seine<br />
»Zigeunerpolizeistelle«, dann, »Landfahrerzentrale«<br />
und schließlich »Nachrichten sammelund<br />
Auskunftsstelle über Landfahrer« (1946<br />
bis 1965): Kontinuitäten und Diskontinuitäten<br />
<strong>der</strong> bayerischen »Zigeuner«- bzw. »Landfahrerermittlung«<br />
im 20. Jahrhun<strong>der</strong>t.<br />
Gerlek, Selin<br />
Korporalität und Praxis. Revision <strong>der</strong> Leib-<br />
Körper-Differenz in Maurice Merleau-Pontys<br />
philosophischem Werk.<br />
Gluding, Tanja<br />
Die Nutzung digitaler sozialer Netzwerkdienste<br />
zur Personalrekrutierung.<br />
Vom Post & Pray zum Active Sourcing.<br />
Holzmeier, Nadine<br />
Weltgeschichte als Diagramm.<br />
Die Chronologia Magna des Paolino Veneto.<br />
*01.01.<strong>2020</strong> – 31.12.<strong>2020</strong><br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2020</strong><br />
Unsere Universität in Zahlen und Daten<br />
77
Martin, Jörg<br />
Freiheit, Gleichheit und Gewinn – Gestaltung<br />
wirtschaftlichen Handelns in Kleinstädten<br />
des Ulmer Raums 1650 – 1850 (Blaubeuren,<br />
Ehingen, Schelklingen).<br />
Melcher, Reinhold<br />
Der Zusammenhang zwischen politischer<br />
Versiertheit und Wahlentscheidungsqualität.<br />
Eine Fundierung auf Basis <strong>der</strong> Bundestagswahl<br />
2017.<br />
Rempfer, Dorothee<br />
Gen<strong>der</strong>konstruktionen im »Missionsfeld«.<br />
Die Arbeit <strong>der</strong> Rheinischen Missionsgesellschaft<br />
im südlichen Afrika und in Indonesien.<br />
Schäfer, Lisa<br />
Europabil<strong>der</strong> und die (Un-)Möglichkeit einer<br />
E U-Erweiterung um die Türkei. Die Regierungs-<br />
und Parteipositionen in Deutschland,<br />
dem Vereinigten Königreich und Österreich<br />
im Vergleich.<br />
Stöcklein, Rainer<br />
Die Rezeption und Transformation <strong>der</strong><br />
sozial-politischen Maßnahmen <strong>der</strong> S E D im<br />
ländlichen Raum. Das Beispiel des Bezirkes<br />
Suhl, insbeson<strong>der</strong>e südlich des Rennsteiges<br />
1971 – 1989.<br />
Taube, Gabriele<br />
Schulische Berufsorientierung in Mecklenburg-Vorpommern.<br />
Expertenhandeln im<br />
Vergleich.<br />
Weber, Christopher<br />
Die Funktion des Erhabenen in G.E. Lessings<br />
Ästhetik des »Laokoon«.<br />
Habilitationen<br />
Ochs, Dr. Eva<br />
Beruf als Berufung? Die Work-Life-Balance<br />
bürgerlicher Männer im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t.<br />
Fakultät für Mathe matik<br />
und Informatik<br />
Promotionen<br />
Besner, Manfred<br />
Axiomatizations of Harsanyi Solutions and<br />
Extensions, Values for Level Structures, and<br />
Polynomial-Time Algorithms.<br />
Bouti, Adil<br />
Homomorphe Verschlüsselung und<br />
Cloud-Computing.<br />
Huang, Yanyong<br />
Dynamic Knowledge Acquisition from<br />
Complex Data with Rough Sets.<br />
Kutsch, Steven<br />
Knowledge Representation and Inductive<br />
Reasoning using Conditional Logic and Sets<br />
of Ranking Functions.<br />
Maget, Christoph<br />
Auf sichere Mobilfunkkommunikation<br />
gestütztes Fahrzeugleitsystem.<br />
Münst, Wolfgang<br />
Prediction of Driver Behavior and Decision<br />
Strategies for Autonomous Driving. Using<br />
Machine Learning and Decision Theory.<br />
Samorukov, Dimitri<br />
Dezentrale Anwendungen:<br />
Operationen auf verteilten Daten.<br />
Tapsai, Chalermpol<br />
Thai Language Segmentation by Automatic<br />
Ranking Trie with Misspelling Correction.<br />
Then, Matthias<br />
Supporting Qualifications-Based Learning<br />
(Q B L) in a Higher Education Institution‘s I T<br />
Infrastructure.<br />
Tóth, Gábor Gyozo ´´ ´´<br />
Correlated Voting in Multipopulation Models,<br />
Two-Tier Voting Systems, and the Democracy<br />
Deficit.<br />
Vieth, Udo<br />
Systemtechnische Untersuchung des<br />
Potentials prädiktiver Ladestrategien für<br />
Photovoltaik Speichersysteme dem Anstieg<br />
anthropogener Kohlendioxidkonzentration<br />
<strong>der</strong> Biosphäre entgegen zu wirken.<br />
Vu, Binh<br />
A Taxonomy Management System Supporting<br />
Crowd-Based Taxonomy Generation,<br />
Evolution, and Management.<br />
Habilitationen<br />
Wendzel, Dr. Steffen<br />
Network Information Hiding:<br />
Terminology, Taxonomy, Methodology<br />
and Countermeasures.<br />
Fakultät für<br />
Psychologie<br />
Promotion<br />
Reimann, Daniel<br />
Weighing the visual evidence – Experiments<br />
on the perception of data graphs.<br />
Mun<strong>der</strong>, Anja<br />
Standing Up for Whom?<br />
A Social Identity Model for Targets’<br />
Confrontation of a Discriminatory Incident.<br />
Habilitation<br />
Siem, Dr. Birte<br />
Approaching the Other: Determinants of<br />
Positive Behavior across Group Boundaries in<br />
Benign and Conflictual Intergroup Contexts.<br />
78 Unsere Universität in Zahlen und Daten <strong>FernUniversität</strong> in Hagen
Fakultät für Wirtschaftswissenschaft<br />
Promotionen<br />
Shkel, David<br />
Zur Berücksichtigung des Modellrisikos<br />
bei <strong>der</strong> Bewertung strukturierter Finanzprodukte.<br />
Rechtswissen schaftliche<br />
Fakultät<br />
Promotionen<br />
Klus, Gabriel<br />
Das Adhäsionsverfahren –<br />
Zur Neufassung eines von <strong>der</strong> Rechtspraxis<br />
ignorierten Instituts.<br />
Hintzen, Christoph<br />
Deutsche Outbound-Investitionen in <strong>der</strong><br />
digitalen Wirtschaft – eine steuer-planerische<br />
Analyse unter beson<strong>der</strong>er Berücksichtigung<br />
<strong>der</strong> Standortwahl sowie weiterer<br />
sachverhaltsgestalten<strong>der</strong> Aktionsparameter.<br />
Kruse, Björn<br />
Soziale Medien in Organisationen: adaptive<br />
Anpassung von Regelwerken anhand des<br />
Vergleichs <strong>der</strong> angestrebten und tatsächlichen<br />
Nutzung.<br />
Lazarz, Katrin<br />
Die Abbildung von Leasingverhältnissen nach<br />
den I F R S und nach <strong>der</strong> handels-rechtlichen<br />
Rechnungslegung. Ein kritischer Vergleich.<br />
Martin, Malte<br />
Social Comparisons and the Environment:<br />
Essays on the Effects of Conformity, Guilt<br />
Aversion and Surprise Seeking.<br />
Münchhalfen, Patrick<br />
Nutzen, Grenzen und Notwendigkeit<br />
regulatorischer Pflichtinformationen für<br />
strukturierte Finanzprodukte.<br />
Murach, Michael<br />
Essays in macroeconomics on selected<br />
aspects of growth and structural change<br />
in China.<br />
Walochnik, Stephan<br />
Bewertung von Eigentumswohnungen.<br />
Wessels, Sebastian<br />
Performancemessung von Optionsportfolios<br />
und <strong>der</strong>en Anwendung zur<br />
Margenschätzung bei strukturierten<br />
Finanzprodukten.<br />
Wiens, Cynthia<br />
Planung von Naturschutzgebieten mit<br />
quantitativen Methoden.<br />
Zimmermann, Salome<br />
Differences in Kind and Degree:<br />
How Institutional Logics Shape Corporate<br />
Sustainability Strategies – a Multiple Case<br />
Study in the German Banking Industry.<br />
Habilitation<br />
Toll, Dr. Christian<br />
Finanzwirtschaft und<br />
Unternehmensbewertung.<br />
Falkner, Dirk<br />
Straftheorie von Leo Tolstoi.<br />
Fischer, Jens<br />
Analogie und Argument. Eine rechtsrhetorische<br />
Untersuchung zur Struktur juristischer<br />
Begründungen.<br />
Got, Yishan<br />
Die Durchsetzung Europäischer Patente und<br />
das geplante Einheitliche Patentgerichtsübereinkommen.<br />
Instanzentzug und Zuständigkeiten<br />
des Einheitlichen Patentgerichts.<br />
Gwose, Martin<br />
Der Beurteilungszeitpunkt <strong>der</strong> Kündigung<br />
nach dem K Sch G. Eine Untersuchung<br />
<strong>der</strong> dogmatischen und rechtsmethodischen<br />
Grundlagen des Wie<strong>der</strong>einstellungsanspruchs.<br />
Hagen, Julius<br />
Die Nebenklage im System strafprozessualer<br />
Verletztenbeteiligung. Gesetzgebung und<br />
Reformdiskussion von 1877 bis 2017.<br />
Klötzer, Leonard<br />
Mediation in <strong>der</strong> Ziviljustiz – Potenzialentfaltung<br />
durch Einbindung <strong>der</strong> Mediatoren<br />
im Rechtsvergleich zwischen Deutschland<br />
und Florida.<br />
Oberkönig, Marcel<br />
Der Anspruch auf ein Arbeitszeugnis in seiner<br />
historischen Entwicklung und gegenwärtigen<br />
inhaltlichen Ausprägung.<br />
Quast, Daniel<br />
Mediation bei Pattsituationen in <strong>der</strong><br />
G m b H – Mediationsklauseln zur Überwindung<br />
von Pattsituationen zwischen<br />
G m b H Gesellschaftern.<br />
Seiters, Michael<br />
Das strafrechtliche Schuldprinzip im<br />
Spannungsfeld zwischen philosophischem,<br />
theologischem und juridischem Verständnis<br />
von Schuld.<br />
Siebler, Björn<br />
Eine strafrechtliche Betrachtung des<br />
Phänomens <strong>der</strong> Firmenbestattung –<br />
Ein unscheinbarer Modus Operandi?<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2020</strong><br />
Unsere Universität in Zahlen und Daten<br />
79
Das Studienangebot <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong><br />
Fakultät für Kultur- und<br />
Sozialwissenschaften<br />
Fakultät für Mathematik<br />
und Informatik<br />
Fakultät für<br />
Psychologie<br />
Fakultät für Wirtschaftswissenschaft<br />
Rechtswissenschaftliche<br />
Fakultät<br />
80<br />
Bachelorstudiengänge<br />
– Bildungswissenschaft<br />
– Kulturwissenschaften mit<br />
Fachschwerpunkt Geschichte,<br />
Literaturwissenschaft, Philosophie<br />
– Politikwissenschaft, Verwaltungswissenschaft,<br />
Soziologie<br />
Masterstudiengänge<br />
– Bildung und Medien – e Education<br />
– Geschichte Europas – Epochen,<br />
Umbrüche, Verflechtungen<br />
– Neuere deutsche Literatur im<br />
medienkulturellen Kontext<br />
– Philosophie – Philosophie im<br />
europäischen Kontext<br />
– Politikwissenschaft – Regieren<br />
und Partizipation<br />
– Soziologie – Zugänge zur<br />
Gegenwartsgesellschaft<br />
Bachelorstudiengänge<br />
– Informatik<br />
– Mathematik<br />
– Mathematisch-technische<br />
Softwareentwicklung<br />
– Wirtschaftsinformatik<br />
Masterstudiengänge<br />
– Informatik<br />
– Mathematik<br />
– Praktische Informatik<br />
– Wirtschaftsinformatik<br />
Weiterbildende Masterstudiengänge<br />
– Europäischer Gewerblicher Rechtsschutz<br />
– Hagener Masterstudium Management<br />
– Interdisziplinäres Fernstudium<br />
Umweltwissenschaften – infernum<br />
– Master of Laws Anwaltsrecht<br />
– Master of Laws Wirtschafts- und<br />
Arbeitsrecht<br />
– Weiterbilden<strong>der</strong> Masterstudiengang<br />
Mediation<br />
Akademiestudien<br />
Das gesamte grundständige Studienangebot<br />
<strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> steht auch Interessierten<br />
in den Akademiestudien zur Verfügung. Das<br />
Bachelorstudiengänge<br />
– Psychologie<br />
Masterstudiengänge<br />
– Psychologie<br />
Der Bachelor und <strong>der</strong> Master Wirtschaftsinformatik<br />
sind gemeinsame Angebote <strong>der</strong><br />
Fakultäten für Mathematik und Informatik<br />
und für Wirtschaftswissenschaft.<br />
Bachelorstudiengänge<br />
– Wirtschaftsinformatik<br />
– Wirtschaftswissenschaft<br />
Masterstudiengänge<br />
– Volkswirtschaftslehre<br />
– Wirtschaftsinformatik<br />
– Wirtschaftswissenschaft<br />
– Wirtschaftswissenschaft für<br />
Ingenieur/-innen und<br />
Naturwissenschaftler/-innen<br />
Akademiestudium an <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong><br />
entspricht dem Gasthörerstudium an<br />
Präsenzhochschulen. Der Nachweis eines<br />
bestimmten Schulabschlusses ist für die<br />
Zulassung zum Akademiestudium nicht<br />
erfor<strong>der</strong>lich, da nicht in einen Studiengang<br />
eingeschrieben wird und somit kein Hochschulabschluss<br />
erlangt wird.<br />
Weiterbildende Studien und Kurse<br />
– Schule Digital<br />
– Betriebswirtschaftliche Weiterbildung<br />
– Fachanwaltsausbildung Strafrecht<br />
– Führungsnachwuchsprogramm –<br />
»Führung übernehmen«<br />
– Grundlagen des Japanischen Rechts<br />
Bachelorstudiengänge<br />
– Rechtswissenschaft –<br />
Bachelor of Laws<br />
– Erste Juristische Prüfung<br />
Masterstudiengänge<br />
– Rechtswissenschaft –<br />
Master of Laws<br />
– Introduction to Digital Competences for<br />
Educators (englisch)<br />
– Hagener Zertifikatsstudium Management<br />
– Medizinethik<br />
– Psychologie für Rechtsberufe<br />
– Projektmanagement<br />
– Recht für Patentanwältinnen<br />
und Patentanwälte<br />
– Sportrecht<br />
– Steuerstrafrecht<br />
– Weiterbildendes Studium Datenschutzrecht<br />
– Weiterbildendes Studium Mediation<br />
– Weiterbildendes Studium Mediation<br />
Kompakt<br />
– Weiterbildungskurse Projektmanagement<br />
und Informatik<br />
– Zertifikatsstudium Umweltwissenschaften
Rektorat, Hochschulrat &<br />
Fakultäten <strong>2020</strong><br />
Rektorat<br />
Hochschulrat<br />
Fakultäten<br />
Rektorin Prof. Dr. Ada Pellert<br />
Prorektor Prof. Dr. Uwe Elsholz<br />
Prorektor Prof. Dr. Andreas Kleine<br />
Prorektor Prof. Dr. Sebastian Kubis<br />
Kanzlerin Birgit Rimpo-Repp<br />
Kontakt: Cornelia Katke<br />
Telefon: +49 2331 987-2401<br />
E-Mail: rektorin@fernuni-hagen.de<br />
Prof. Dr. Theo J. Bastiaens<br />
Prof. Dr. Thomas Eichner<br />
Dr. Jürgen Ewert<br />
Prof. Dr. Winfried Hochstättler<br />
Andreas Meyer-Lauber<br />
Prof. Dr. Ursula Nelles<br />
(Vorsitzende)<br />
Dr. Simone Rehm<br />
Christiane Schönefeld<br />
Prof. Dr. Annette Elisabeth Töller<br />
Prof. Dr. Gabriele Zwiehoff<br />
Fakultät für Kultur- und<br />
Sozialwissenschaften<br />
Dekan: Prof. Dr. Jürgen G. Nagel<br />
E-Mail: ksw.dekanat@fernuni-hagen.de<br />
Fakultät für Mathe matik<br />
und Informatik<br />
Dekan: Prof. Dr. Jörg Desel<br />
E-Mail: dekanat.mathinf@fernuni-hagen.de<br />
Fakultät für<br />
Wirtschaftswissenschaft<br />
Dekan: Prof. Dr. Stephan Meyering<br />
E-Mail: wiwi.dekanat@fernuni-hagen.de<br />
Rechtswissen schaftliche<br />
Fakultät<br />
Dekan: Prof. Dr. Stephan Stübinger<br />
E-Mail: dekanat.rewi@fernuni-hagen.de<br />
Kontakt: Irmgard Broekmann<br />
E-Mail: hochschulrat@fernuni-hagen.de<br />
Fakultät für<br />
Psychologie<br />
Dekan: Prof. Dr. Stefan Stürmer<br />
E-Mail: psy.dekanat@fernuni-hagen.de<br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2020</strong><br />
Unsere Universität in Zahlen und Daten<br />
81
Übersicht über<br />
den Campus<br />
1 Kultur- und Sozialwissenschaften<br />
Universitätsstraße 33<br />
2 Seminargebäude<br />
Universitätsstraße 33<br />
3 Informatikzentrum<br />
Universitätsstraße 11<br />
4 Mensa<br />
Universitätsstraße 31<br />
10 Villa Bechem<br />
Feithstraße 152<br />
11 Pavillon<br />
Universitätsstraße 43<br />
Nicht abgebildet:<br />
Logistikzentrum, Druckerei<br />
Profilstraße 10b · 58093 Hagen<br />
5 Philipp-Reis-Gebäude<br />
Universitätsstraße 27<br />
6 Universitätsbibliothek<br />
Universitätsstraße 23<br />
7 Eugen-Schmalenbach-Gebäude<br />
Universitätsstraße 41<br />
8 Allgemeines Verfügungszentrum<br />
Universitätsstraße 21<br />
9 U47<br />
Universitätsstraße 47<br />
82
Kontakt und<br />
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Universitätsstraße 11 · 58097 Hagen<br />
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Universitätsstraße 47 · 58097 Hagen<br />
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E-Mail: presse@fernuni-hagen.de<br />
Herausgeberin<br />
Die Rektorin <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong><br />
in Hagen, Prof. Dr. Ada Pellert<br />
Autorinnen und Autoren<br />
Carolin Annemüller (Seiten 11 – 14, 15, 28 – 29,<br />
32, 40 – 41, 45)<br />
Gerd Dapprich (Seiten 11 – 14, 20 – 21, 22,<br />
47 – 48, 50, 55)<br />
Stephan Düppe (Seiten 25 – 26, 27)<br />
Annemarie Gonsiorczyk (Seiten 11 – 14, 19, 42)<br />
Carina Grewe (Seiten 11 – 14, 30 – 31, 35, 51,<br />
56 – 63)<br />
Sarah Müller (Seiten 39, 43)<br />
Benedikt Reuse (Seiten 18, 28 – 29, 43)<br />
Carsten San<strong>der</strong> (Seite 49)<br />
Anja Wetter (Seiten 16 – 17, 23, 33, 34,<br />
37 – 38, 44, 53, 54)<br />
Fotos<br />
André Jung (Seite 45)<br />
Andrew Brookes / Cultura / Getty Images (Seite 14)<br />
Anke Jürgens (Seite 56 unten links)<br />
BMU/Sascha Hilgers (Seite 63 oben links)<br />
BsWei / iStock / GettyImages (Seite 18)<br />
Claudia Bernhard/Lebensgeflüster Fotografie<br />
(Seite 63 unten links)<br />
damircudic / E+ / GettyImages (Seite 36)<br />
Daniel Karmann – Bundesagentur für Arbeit<br />
(Seiten 7 unten links und 27 links)<br />
FatCamera / E+ / GettyImages (Seite 15)<br />
<strong>FernUniversität</strong> (Seiten 28, 29, 30, 32, 34, 37,<br />
39, 44, 48, 49 links und Mitte, 50, 52,<br />
56 oben, 57, 58 oben links, 58 oben rechts,<br />
59 oben, 60 unten links, 60 unten rechts, 61,<br />
62 oben links, 62 unten links, 63 unten rechts)<br />
fotosipsak_E+_Getty Images (Seite 19)<br />
Hardy Welsch (Seiten 7 rechts, 7 Mitte links,<br />
7 Mitte dritte von links, 22 unten rechts,<br />
49 rechts, 59 rechts, 63 oben rechts)<br />
Herby Sachs (Seite 7 oben rechts)<br />
Jakob Studnar (Seiten 12, 41 und 9, 56 rechts)<br />
Jasmin Mittag (Seite 62 rechts)<br />
Jerad Heffner / Moment / GettyImages<br />
(Seiten 16 und 8)<br />
Max Kavalenko – Universität Stuttgart<br />
(Seite 7 Mitte zweite von links)<br />
Open Universiteit, Heerlen, Nie<strong>der</strong>lande<br />
(Seiten 7 unten und 27 unten)<br />
PeopleImages / iStock / Getty Images (Seite 24)<br />
Petra Maus (Seiten 55 und 9)<br />
Privat Florian Albrecht (Seite 35)<br />
Privat Julia Beideck (Seite 51)<br />
Privat Prof. Gabriele Zwiehoff (Seite 7 oben<br />
links)<br />
sefa ozel / E+ / GettyImages (Seite 46 Fotomontage<br />
unter Verwendung einer Bildschirmaufnahme<br />
<strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong>)<br />
SIGNA/Stefan Seelig (Seite 60 oben)<br />
South_agency / E+ / Getty Images (Seiten 13<br />
und 8)<br />
Torsten Silz (Seite 42)<br />
Veit Mette (Seiten 5 rechts, 22 unten links,<br />
40, 59 links)<br />
Volker Wiciok (Seite 1, 2, 4, 5 links, 6, 10,<br />
20, 21, 22 oben, 23, 31 u. 8, 43, 58 unten)<br />
Westend61 / Lizenzfrei / Getty Images<br />
(Seite 33)<br />
Grafische Gestaltung und<br />
barrierefreie PDF-Ausgabe<br />
mehrwert intermediale kommunikation<br />
G m b H, Köln<br />
Druck und Verarbeitung<br />
L U C G m b H, Selm<br />
Auflage<br />
5.000 Exemplare<br />
Korrektur<br />
Im <strong>Jahrbuch</strong> 2019 ist uns im Beitrag »2.222 Prüfungen« bedauerlicherweise ein <br />
Fehler unterlaufen: Statt »Es war die 2.222 Prüfung, die Prof. Dr. Friedrich Steimann […]<br />
abgenommen hat«, muss es richtig heißen: »Es war die 2.222 mündliche Fach prüfung,<br />
die Prof. Dr. Friedrich Steimann [...] abgenommen hat.«<br />
Nachhaltigkeit und Barrierefreiheit<br />
Diversität und Nachhaltigkeit sind für die<br />
<strong>FernUniversität</strong> wichtige Werte. Daher ist<br />
die digitale Version des <strong>Jahrbuch</strong>s als barrierefreies<br />
PDF gestaltet, die gedruckte Version<br />
wird klimaneutral auf Papier aus verant wortungs<br />
vollen Quellen produziert.<br />
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fernuni.de/jahrbuch<br />
99933 – 5 – 01 – JD1<br />
*S002660377*<br />
002 660 377 (03/21)