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Abbildung 24: Strukturstabilisierung durch Kalk<br />
Kalk verkittet Tonteilchen, „verschachtelt“ sie<br />
unter Bildung von vielen Primärporen. Ohne Kalkung<br />
liegen die Bodenteilchen unverbunden vor,<br />
und können bei Wasserzufuhr dispergieren und<br />
sind deshalb leicht verlagerbar. Dadurch kommt es<br />
zur Bodenverschlämmung mit der Folge erhöhter<br />
Erosionsgefahr. Neben Tonteilchen verkitten besonders<br />
auch Grobschluffteilchen beim Vorhandensein<br />
von Kalk zu stabilen Aggregaten (Kartenhausstruktur).<br />
Bei abnehmenden Wassergehalt fällt Calcium als<br />
Calciumcarbonat oder –silikat, vorzugsweise an den<br />
Kornberührungsstellen, aus und verkittet dadurch<br />
die primären Bodenteilchen zu größeren Aggregaten.<br />
5.2.1 Beispiele für verschiedene Arten der Kalkung<br />
• Branntkalk (CaO) ist in Wasser sehr leicht löslich. Deshalb ist er eher<br />
für schwere Böden geeignet, da auf leichten Böden, die schlecht gepuffert<br />
sind, die Gefahr einer zu starken pH-Verschiebung besteht. Für den<br />
Ökologischen Landbau ist Branntkalk allerdings nicht zugelassen,<br />
ebenso wie Carbokalk, einem Abfallprodukt aus der Zuckerindustrie, der<br />
in seinen Eigenschaften dem Kohlensauren Kalk ähnlich ist.<br />
• Kohlensaurer Kalk (CaCO3) ist schwer wasserlöslich, wirkt deshalb<br />
langsamer und ist somit auch für leichte Böden geeignet.<br />
• Hüttenkalk (Ca + Mg-Silikate) ist langsam aber nachhaltig wirkend,<br />
günstig für „schonende“ Aufkalkung sandiger Böden.<br />
• Gips (CaSO4) hat in Bezug auf die Struktur eine ähnlich schnelle Wirkung<br />
wie Branntkalk, wirkt allerdings pH-Wert senkend. Aufgrund seiner<br />
höheren Löslichkeit kommt es aber auch zu einer schnelleren Auswaschung.<br />
• Beim Einsatz von dolomitischen Düngern erfolgt gleichzeitig eine<br />
Versorgung des Bodens mit Magnesium.<br />
• Für den Ökologischen Landbau sind noch kalkhaltige Gesteinsmehle mit<br />
jedoch sehr unterschiedlichen Kalkgehalten und Algenkalk von Bedeutung.<br />
Abbildung 25: Kartenhausstruktur<br />
Abbildung 25: Kartenhausstruktur<br />
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