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zum Bericht - Nils Holger Moormann

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Flacke<br />

trifft<br />

<strong>Moormann</strong><br />

<strong>Nils</strong> <strong>Holger</strong> <strong>Moormann</strong>:<br />

„Das ist total<br />

anders und<br />

trotzdem genau<br />

dasselbe.“<br />

160 Design<br />

ich geworden bin, umso mehr habe ich das Feeling<br />

dafür bekommen, diese Freude daran - an so<br />

einer alten Wohnung, so einer knarrenden Treppe.<br />

Sowas kann man gezielt gar nicht bauen...<br />

<strong>Nils</strong> <strong>Holger</strong> <strong>Moormann</strong>: Die haben halt damals<br />

schon gewusst, wie es geht. Sie haben es nur<br />

nicht so schnell machen können. Heute kann<br />

man natürlich viel schneller bauen, einfach den<br />

Entwurf mal schnell am Computer hoch skalieren<br />

und schon schaut der Raum ganz anders aus.<br />

Flacke: Ja, die hatten früher bei solchen Vorhaben<br />

gleich zwei Handycaps - sie konnten nicht<br />

so schnell bauen und sie wurden halt nicht so alt.<br />

<strong>Moormann</strong>: Wir haben hier ja noch ein Gästehaus,<br />

die „Berge“, das wir auch selbst geplant<br />

haben. Da gab es Fenstersituationen, die haben<br />

wir dreimal gemacht. Erst war es zu groß, dann<br />

war es zu klein. Die Handwerker haben natürlich<br />

gesagt, sie würden das auch zehnmal machen,<br />

wenn wir es bezahlen. So ein Vorgehen könnte<br />

man einem Bauherren gar nicht vermitteln. Aber<br />

wenn man selbst der Bauherr ist...<br />

Flacke: Das ist ja in der Industrie dasselbe. Wenn<br />

man heute einen Entwurf vorlegt, der nicht passt<br />

und er dann auch beim zweiten Anlauf<br />

immer noch nicht passt, dann war es das in der<br />

Regel, eine dritte Chance bekommt man heute<br />

Was kann Design? Diese Frage diskutiert MÖBEL-<br />

MARKT Redakteurin Silke Forner mit Jochen<br />

Flacke (rechts) und <strong>Nils</strong> <strong>Holger</strong> <strong>Moormann</strong>.<br />

Fotos: Schwarze, Forner<br />

nicht mehr, das ist im Laufe der Jahre schon<br />

schwieriger geworden, eindeutig.<br />

MM: Damit sind wir ja eigentlich schon genau<br />

beim Thema: Was ist gutes Design? Und was<br />

wird gutes Design in der Zukunft sein? Wie erleben<br />

Sie den Spagat zwischen innerer Überzeugung<br />

und äußeren Einflüssen in Ihrer<br />

täglichen Arbeit?<br />

<strong>Moormann</strong>: Wir haben beide den gleichen Job,<br />

aber trotzdem vollkommen andere Ablasskanäle.<br />

Das ist total anders aber eigentlich genau dasselbe.<br />

Für mich ist so ein Gespräch hier auch deswegen<br />

so spannend, weil ich solche Kunden, mit<br />

denen Jochen Flacke zusammen arbeitet,<br />

eigentlich gar nicht kenne. Man ist ja <strong>zum</strong>eist<br />

doch immer nur in seinem eigenen Dunstkreis<br />

unterwegs. Wenn er mir etwas erzählt, was ich<br />

gar nicht kenne, halte ich ihn zuerst vielleicht für<br />

verrückt. Aber irgendwann wird einem dann klar:<br />

So blöd ist das ja eigentlich gar nicht, vielleicht<br />

muss ich selber einfach mal ein wenig präziser<br />

denken.<br />

Flacke: Der Beruf hat eben diese Facetten und<br />

man lebt ja auch häufig gegen seine innere Überzeugung.<br />

Ich liebe schöne Dinge. Aber ich tue<br />

täglich auch Dinge, die gegen meine innere Überzeugung<br />

sind, entwerfe Möbel, die ich mir selber<br />

nichtmal in den Keller stellen würde.<br />

50 JAHRE<br />

MÖBELMARKT

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