Wer sind wir? Wie ticken wir?
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Aus dem DV 37<br />
Der nächste Morgen war ein kleiner Schock für uns<br />
alle! Früh aufstehen und direkt anfangen das Feuer zu<br />
entfachen. Dann wurde angefangen aufzuräumen, da<br />
die morgendliche Inspektion bevorstand. Die Inspektionen<br />
waren streng. Man musste jeden Morgen den<br />
kompletten Platz um sein Zelt aufräumen, das Geschirr<br />
spülen und all seine Klamotten in die Tasche packen,<br />
den Schlafsack und die Isomatte einrollen sowie die Bodenplane<br />
des Zeltes umklappen, damit die Inspektoren<br />
problemlos durch das Zelt laufen konnten. Der Gesamteindruck<br />
wurde bewertet. Nach der Inspektion starteten<br />
die Workshops, auch Activities genannt. Möglich waren<br />
Workshops wie z.B. Klettern, Kochen, Katapulte bauen,<br />
Feuer machen und einiges mehr. Sehr beliebt waren natürlich<br />
Aktionen wie Hovercraft fahren, bei der man selber<br />
mit einem Luftkissenfahrzeug fahren durfte.<br />
Nach dem ersten Workshop am Vormittag stand dann<br />
das Mittagessen an. Zum Mittagessen gab es jeden Tag<br />
gesunde Sandwiches und zum Nachtisch Chips oder<br />
etwas Süßes. Nach dem Essen hatten <strong>wir</strong> dann ein wenig<br />
Freizeit und konnten entweder etwas schlafen, die<br />
Sonne genießen, mit anderen Pfadfindern aus anderen<br />
Nationen reden, oder gemütlich dem Campeigenen Radiosender<br />
„Radio Blair“ lauschen.<br />
Am Nachmittag ging es dann mit der zweiten Activity<br />
des Tages los. Zu den beliebteren Dingen gehörte dann<br />
auch noch das sogenannte „Atholl Experience“, wobei es<br />
sich um einen Lauf durch einen Wald handelte, bei dem<br />
das Hauptziel war, so dreckig wie möglich zu werden.<br />
Aufgaben waren zum Beispiel durch Schlammlöcher zu<br />
kriechen oder die verschiedenen Schlachtrufe so laut<br />
wie möglich mitzugrölen. Jeder der hier teilnahm, war<br />
am Ende nicht mehr wieder zu erkennen. Doch so abstoßend<br />
sich das auch anhört, hat es riesig Spaß gemacht.<br />
Die Abende konnte man verbringen wie man wollte,<br />
entweder ging man früh zu Bett, man traf sich mit einigen<br />
anderen Pfadfindern, oder man nahm an einer der<br />
abendlichen Partys/Konzerte teil. Langeweile hatte man<br />
nie. Die Abende in diesem Lager waren etwas ganz besonderes,<br />
denn die unterschiedlichen Partys hatten immer<br />
andere Themen, wie z.B. Disko, Steinzeit oder Rock,<br />
doch im Endeffekt waren alle gleich: Viele Leute, super<br />
Stimmung. Aber auch wenn die Stimmung noch so gut<br />
war, um halb elf war Schluss.<br />
Am Wochenende gab es keine Workshops. Stattdessen<br />
wurden Spiele gespielt, oder man hatte mit seiner internationalen<br />
Nachbarschaft Spaß. Die zweite Woche lief<br />
ähnlich wie die erste ab, Activities, Partys und gute Laune.<br />
Allerdings ging es am Donnerstag mit dem Abbau los.<br />
Diese, normalerweise total langweilige Arbeit machte in<br />
diesem Lager einfach Spaß: 1.400 Leute, die zusammen<br />
ihre Lagerbauten und Kochstellen gleichzeitig abbauten.<br />
Der letzte Abend begann mit einer großen Abschlusszeremonie.<br />
Alle trafen sich auf einem großen Hügel, nahe<br />
dem Camp, sangen Lieder am Lagerfeuer und reflektierten<br />
die vergangenen zwei unvergesslichen Wochen.<br />
Außerdem erhielten <strong>wir</strong> jeder eine Blüte einer schottischen<br />
Pflanze, die uns in Zukunft vor Gefahren schützen<br />
soll. Nachdem das Lagerfeuer beendet war, kehrten <strong>wir</strong><br />
in unsere Camps zurück und der emotionale Abschied<br />
begann. Man wusste, dass man seine neu gewonnenen<br />
Freunde vielleicht nie wieder sehen würde.<br />
Am nächsten Morgen wurden <strong>wir</strong> dann von unseren<br />
Gasteltern abgeholt. Diese ermöglichten es uns, drei<br />
Nächte und zwei komplette Tage in einer schottischen<br />
Familie zu verbringen. Es war eine <strong>wir</strong>klich wunderbare<br />
Erfahrung, die man dort machen konnte. Schottische<br />
Haushalte <strong>sind</strong> ähnlich wie die hier in Deutschland. Die<br />
Haupteindrücke waren, dass Schotten sehr gastfreundlich<br />
<strong>sind</strong> und vor allem Fernseher lieben. Einige von uns<br />
fuhren mit ihren Gastfamilien z.B. nach Glasgow und<br />
schauten sich die Stadt ein wenig an. Manche von uns<br />
bekamen auch die Chance einen etwas tieferen Einblick<br />
in die schottische Kultur zu bekommen, weil sie z.B. mit<br />
auf eine schottische Geburtstagsfeier gehen durften.<br />
Diese insgesamt 16 Tage waren unvergesslich. Das Resümee:<br />
Schotten <strong>sind</strong> sehr, sehr gastfreundlich, es regnet in<br />
Schottland längst nicht so viel, wie alle behaupten, und<br />
sich jeden Tag Essen selbst zu kochen ist ein ganz schöner<br />
Aufwand (Danke Mama).<br />
Blair Atholl, das internationale Scoutcamp ist vorbei,<br />
doch die Erinnerungen bleiben und jeder der Teilnehmer<br />
konnte etwas mitnehmen: egal ob Erfahrungen, Freundschaften<br />
oder Abzeichen.<br />
Jan Bernhold, Sebastian Krüger, Elisabeth Knuf<br />
DPSG Mettingen Pfadfinderstufe