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frauTV - WDR.de

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500 Sendungen. 15 Jahre eigener Kopf.


vorwort<br />

2<br />

Danke, <strong>frauTV</strong>!<br />

Der Wie<strong>de</strong>reinstieg in <strong>de</strong>n Beruf nach <strong>de</strong>r Erziehungsphase, <strong>de</strong>r Spagat zwischen Karriere<br />

und Familie, die Probleme von Frauen mit Migrationshintergrund und die immer noch<br />

<strong>de</strong>utlich schlechtere Bezahlung im Vergleich zu Männern – unser wdr-Magazin <strong>frauTV</strong><br />

behan<strong>de</strong>lt viele Themen. Vor allem solche, die berühren, wachrütteln und aufregen. Das<br />

Team von <strong>frauTV</strong> schafft es immer wie<strong>de</strong>r, mit gut recherchierten Beiträgen aus Politik,<br />

Wirtschaft und Medizin, aber auch aus <strong>de</strong>n Bereichen Kultur, Mo<strong>de</strong> und Unterhaltung, die<br />

Zuschauerinnen und Zuschauer zu erreichen und zu begeistern. <strong>frauTV</strong> ist inzwischen das<br />

einzige Frauenmagazin im <strong>de</strong>utschen Fernsehen, und ich freue mich, dass wir in diesem<br />

Jahr die 500. Sendung feiern können.<br />

<strong>frauTV</strong> stellt konsequent Frauen und ihre ganz eigene Lebenswelt in <strong>de</strong>n Mittelpunkt, ist<br />

<strong>de</strong>swegen aber keineswegs gegen Männer. Das zeigt auch die Zuschauerstruktur. Rund 30<br />

Prozent <strong>de</strong>r <strong>frauTV</strong>-Seher sind männlich. Denn neben frauenpolitischen und emotionalen<br />

Themen geht es hier auch oft um Männer und ihre Probleme o<strong>de</strong>r Erlebnisse in und mit<br />

<strong>de</strong>r Frauenwelt.<br />

Übrigens: Hier im wdr wird die Frauenför<strong>de</strong>rung schon lange groß geschrieben. Bei uns<br />

sind 31 Prozent aller Führungskräfte weiblich, in <strong>de</strong>n Redaktionen sind es sogar 36,6<br />

Prozent. Die sechsköpfi ge Geschäftsleitung ist zur Hälfte mit Frauen besetzt. Exemplarisch<br />

für so viel Frauenpower steht auch Lisa Ortgies, die in 15 Jahren zum Gesicht von <strong>frauTV</strong><br />

gewor<strong>de</strong>n ist. Sie versteht es, frauenpolitische For<strong>de</strong>rungen mit Kompetenz und Esprit zu<br />

verbin<strong>de</strong>n.<br />

<strong>frauTV</strong> ist für mich eine wichtige und außergewöhnliche Sendung, die die Lebenswirklichkeit<br />

von Frauen darstellt und <strong>de</strong>n Zuschauerinnen Mut macht. Ein mo<strong>de</strong>rnes Frauenmagazin<br />

braucht einen offenen und klaren Blick auf alle Themen, die mit journalistischer<br />

Sorgfalt und mitunter auch mit einer Portion Humor behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n.<br />

Ich gratuliere <strong>de</strong>m gesamten Team sehr herzlich und wünsche mir für die Zukunft noch<br />

mehr anregen<strong>de</strong>, brisante und lei<strong>de</strong>nschaftliche Frauen- und Männerthemen.<br />

Monika Piel<br />

wdr-Intendantin<br />

“ …<br />

“ …<br />

Die Welt braucht<br />

<strong>frauTV</strong>…<br />

weil Frauen aus unserer<br />

Gesellschaft ja kaum mehr<br />

wegzu<strong>de</strong>nken sind.“<br />

Matthias Bongard (west.art, wdr 2 u.a.)<br />

“ “<br />

… weil es <strong>de</strong>r Sendung gelingt, auch bekannten<br />

Themen ihren individuellen Dreh zu<br />

geben. Bei <strong>frauTV</strong> bekomme ich<br />

immer eine interessante neue<br />

Perspektive zu sehen.“<br />

Tom Buhrow, Mo<strong>de</strong>rator<br />

„Tagesthemen“<br />

weil Frauen da einfach mal<br />

Dinge über sich erfahren, von <strong>de</strong>nen<br />

sie vorher gar nichts geahnt<br />

haben. Danke Lisa!“<br />

Sabine Heinrich,<br />

Mo<strong>de</strong>ratorin<br />

(1LIVE u.a.)<br />

“… weil es in <strong>de</strong>r Medienwelt <strong>de</strong>r<br />

rote Teppich für die Frauen ist,<br />

und <strong>de</strong>r kann nicht lang genug<br />

sein!“<br />

Simone Sombecki, Mo<strong>de</strong>ratorin und<br />

Schauspielerin („Tiere suchen ein Zuhause“,<br />

„Ein Fall für die Anrheiner“)<br />

“…weil <strong>frauTV</strong> dann zeigen kann,<br />

warum die Welt <strong>frauTV</strong> braucht.“<br />

Carolin Emke (Publizistin, „Wie wir<br />

begehren“ u.a.)<br />

“ Die<br />

“ …<br />

“ …<br />

weil mir meine<br />

Frau befohlen hat,<br />

das zu sagen.<br />

Herbert Feuerstein, (Multi-Talent)<br />

Welt braucht <strong>frauTV</strong>, weil man<br />

sonst sein Fernsehgerät ja wirklich<br />

aus <strong>de</strong>m Fenster schmeißen<br />

könnte.“<br />

Gerburg Jahnke,<br />

Kabarettistin<br />

“<br />

PrOMinenTe grATuLAnTen<br />

weil das öffentlich-rechtliche Fernsehen weiter wenigstens<br />

ein Format und festen Sen<strong>de</strong>platz braucht, in<br />

<strong>de</strong>m Themen aus <strong>de</strong>m Blickwinkel von Frauen wi<strong>de</strong>rgespiegelt<br />

wer<strong>de</strong>n. Und das min<strong>de</strong>stens doppelt so lange<br />

dauert wie eine Halbzeitpause beim Fußball!“<br />

Joe Bausch, Arzt und Schauspieler („Tatort Köln“ u.a.)<br />

… weil die Welt<br />

sonst ein Stück<br />

ärmer wäre!“<br />

Kai Pfl aume, Mo<strong>de</strong>rator<br />

(„Klein gegen groß“ u.a.)<br />

… <strong>de</strong>nn Frauen sind mittlerweile die besseren<br />

Männer. Der einzige richtige Kerl im Bun<strong>de</strong>stag<br />

ist doch mittlerweile die Merkel und damit<br />

alle verweichlichten Männer mal wie<strong>de</strong>r<br />

gucken können, wie es geht, ein ganzer Kerl<br />

zu sein, brauchen sie <strong>frauTV</strong>!“<br />

Atze Schrö<strong>de</strong>r, Comedian<br />

“… weil <strong>frauTV</strong> kein Blatt<br />

vor <strong>de</strong>n Mund nimmt,<br />

wenn es auch mal um ungemütliche<br />

Themen (rund<br />

um die Frau) geht!“<br />

“<br />

Roger Cicero, Sänger („Für<br />

nichts auf dieser Welt“ u.v.a.)<br />

….weil wir die<br />

Hälfte <strong>de</strong>r Welt<br />

sind, die Hälfte in<br />

Deutschland und wir<br />

müssen genauso gleichberechtigt<br />

im Fernsehen vorkommen wie<br />

die Männer. Darum brauchen wir ein<br />

Frauenmagazin. <strong>frauTV</strong> ist ja das letzte<br />

und einzige in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Fernsehlandschaft.“<br />

Maria von Welser (Erfi n<strong>de</strong>rin <strong>de</strong>s früheren<br />

Frauenmagazins „Mona Lisa“)<br />

3


4<br />

500. Sendung<br />

15 Jahre<br />

Fernsehen für Frauen – und Männer<br />

<strong>frauTV</strong> geht im September zum 500. Mal auf Sendung.<br />

Während die Zeitschriftenregale vor Angeboten für die<br />

weibliche Leserschaft überquellen, ist das wdr-Frauenmagazin<br />

heute das einzige seiner Art in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />

Fernsehlandschaft. Zum Jubiläum präsentiert Mo<strong>de</strong>ratorin<br />

Lisa Ortgies prominente Frauen mit ihren ganz persönlichen<br />

Geschichten: Senta Berger, Gaby Köster, Caroline<br />

Kebekus und Lea Linster berichten facettenreich vom<br />

Frausein heute. Zu sehen ist die Jubiläumsausgabe am<br />

Donnerstag, 27. September 2012, um 22.00 Uhr im wdr<br />

Fernsehen. „Ein mo<strong>de</strong>rnes Frauenmagazin braucht einen<br />

offenen und klaren Blick“, gratuliert wdr-Intendantin<br />

Monika Piel zur 500. Sendung von <strong>frauTV</strong>: „Frauenrelevante<br />

Themen wer<strong>de</strong>n hier vorbildlich mit journalistischer Sorgfalt<br />

und auch mal mit einer Portion Humor behan<strong>de</strong>lt.“<br />

Was Frauen im Fernsehen sehen wollen<br />

<strong>frauTV</strong> zeigt, was <strong>de</strong>r Name verspricht: Themen, die Frauen<br />

betreffen. Bis zu vier Geschichten fin<strong>de</strong>n Platz in <strong>de</strong>m<br />

halbstündigen Magazin, das je<strong>de</strong>n Donnerstag um 22.00<br />

Uhr im wdr Fernsehen und anschließend im Internet unter<br />

www.frautv.<strong>de</strong> zu sehen ist. Die großen politischen<br />

und gesellschaftlichen Themen erzählt <strong>frauTV</strong> an Einzelschicksalen.<br />

<strong>frauTV</strong> zeigt, welche Konsequenzen die „große<br />

Politik“ für die Einzelnen hat. Was frau meistern muss<br />

im Privaten o<strong>de</strong>r im Beruf, das ist Thema bei <strong>frauTV</strong>.<br />

Immer wie<strong>de</strong>r ist die Benachteiligung von Frauen in <strong>de</strong>r<br />

Arbeitswelt ein Thema. Und auch Menschen, die eher selten<br />

im Rampenlicht stehen, kommen hier vor die Kamera<br />

und berichten: die Soldatin, die in Afghanistan diente<br />

o<strong>de</strong>r auch die Fotografin, die sich auf Nacktfotos von<br />

Über-50-Jährigen spezialisiert hat. <strong>frauTV</strong> berichtet über<br />

Kin<strong>de</strong>smissbrauch durch Frauen, über Nazi-„Bräute“ und<br />

wie Frauen damit umgehen, wenn ihr Partner zu Prostituierten<br />

geht. Einen festen Platz bei <strong>frauTV</strong> hat auch die<br />

Journalistin und Mo<strong>de</strong>ratorin Christine Westermann mit<br />

ihren monatlichen Buchtipps.<br />

Mehr als eine Fernsehsendung<br />

<strong>frauTV</strong> ist für viele Zuschauerinnen mehr als eine<br />

„normale“ Fernsehsendung. Je<strong>de</strong> Woche erreichen die<br />

Redaktion 300 bis 400 Zuschriften. Viele Zuschauerinnen<br />

und auch Zuschauer wen<strong>de</strong>n sich mit ganz Persönlichem<br />

an die Redaktion, fast wie bei einer guten Freundin. Diese<br />

Geschichten wer<strong>de</strong>n regelmäßig in <strong>de</strong>r Sendung aufgegriffen.<br />

<strong>frauTV</strong> tanzt auch gerne mal aus <strong>de</strong>r Reihe. Während an<strong>de</strong>re<br />

Urlaub machen, gibt es von <strong>frauTV</strong> im Sommerprogramm<br />

„Übernachtung & Frühstück“: Lisa Ortgies nistet<br />

sich für eine Nacht bei prominenten Zeitgenossen ein und<br />

stellt sie vor, 2012 u.a. <strong>de</strong>n „<strong>de</strong>utschen Johnny Cash“<br />

Gunter Gabriel und <strong>de</strong>n Autor Feridun Zaimoglu. Und auch<br />

<strong>de</strong>r Gefängnisarzt und Schauspieler Joe Bausch („Tatort“)<br />

war schon für „<strong>frauTV</strong> EXTRA – Meine beste Freundin Joe“<br />

im Einsatz.<br />

Getreu ihrem Leitspruch „Unsere Welt hört nicht an unseren<br />

Grenzen auf“, engagiert sich Senta Berger als Schirmherrin<br />

<strong>de</strong>r Initiative „Because I am a Girl“ (Plan International)<br />

und berichtet von ihrer Arbeit für Mädchen in<br />

Entwicklungslän<strong>de</strong>rn.<br />

<strong>frauTV</strong> zeigt die 32-jährige Künstlerin Caroline Kebekus<br />

abseits <strong>de</strong>s Rampenlichts auch mal mit nach<strong>de</strong>nklichen<br />

Tönen. So macht sie sich ernsthaft Sorgen, dass „blonddünn-dicke<br />

Brüste“ für einen Großteil junger Frauen heute<br />

offensichtlich das I<strong>de</strong>al schlechthin gewor<strong>de</strong>n ist.<br />

Über Frauenfreundschaften und ihre ganz beson<strong>de</strong>re Beziehung<br />

sprechen Gaby Köster und ihre beste Freundin<br />

Manuela. Sehr persönlich berichten die bei<strong>de</strong>n darüber,<br />

welche Be<strong>de</strong>utung diese Freundschaft – gera<strong>de</strong> auch während<br />

<strong>de</strong>r schweren Erkrankung von Gaby Köster – hatte.<br />

die<br />

500.<br />

Sendung<br />

die 500. Ausgabe von <strong>frauTV</strong> geht am 27. September auf Sendung. Mo<strong>de</strong>ratorin<br />

Lisa Ortgies präsentiert in <strong>de</strong>r Jubiläumssendung „klassische“ <strong>frauTV</strong>-geschichten<br />

mit prominenten Protagonistinnen. Mit von <strong>de</strong>r Partie sind die Schauspielerin und<br />

Filmproduzentin Senta Berger, die Kölner Stand-up-Comedienne Caroline Kebekus,<br />

Comedy-Star gaby Köster sowie die luxemburgische Spitzenköchin Lea Linster.<br />

JuBiLäuMS-Sendung<br />

do. 27. 09. 2012<br />

22:00 uhr<br />

Die Köchin Lea Linster wur<strong>de</strong> als erste und bisher einzige<br />

Frau mit <strong>de</strong>m renommierten „Bocuse d’Or“ ausgezeichnet.<br />

In <strong>frauTV</strong> erzählt sie von <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>ren Herausfor<strong>de</strong>rung,<br />

in einer Männerdomäne zu bestehen – und sehr<br />

erfolgreich zu sein. Dabei gewährt sie Einblicke in ihren<br />

Alltag und will Frauen Mut machen, sich ihre Lebens-<br />

träume zu erfüllen.<br />

West.art Talk gratuliert mit<br />

Son<strong>de</strong>rsendung zum Jubiläum<br />

West.art Talk schenkt <strong>frauTV</strong> zum Jubiläum eine Sendung.<br />

Mo<strong>de</strong>ratorin Bettina Böttinger diskutiert u.a. mit Nordrhein-<br />

Westfalens Ministerpräsi<strong>de</strong>ntin Hannelore Kraft und Lisa<br />

Ortgies über das Thema „Trümmerfrauen Reloa<strong>de</strong>d – Was<br />

Frauen heute alles wuppen müssen.“ Die Sendung wird am<br />

23. September 2012 um 11.00 Uhr im wdr Fernsehen zu sehen<br />

sein.<br />

5


6<br />

inTervieW<br />

Lisa Ortgies ist geboren<br />

und aufgewachsen im<br />

nie<strong>de</strong>rsächsischen Quakenbrück.<br />

Nach Stationen<br />

in <strong>de</strong>n USA und Paris<br />

studierte sie Psychologie in<br />

Ol<strong>de</strong>nburg und Soziologie<br />

in Hamburg und begann<br />

dann ihre Ausbildung an<br />

<strong>de</strong>r Henri-Nannen-Journalistenschule.<br />

Sie arbeitete für<br />

GEO, dpa, Berliner Kurier,<br />

Rhein-Neckar-Zeitung und<br />

EMMA. Sie verfasste drei<br />

Bücher „Pinkeln im Stau<br />

und an<strong>de</strong>re Katastrophen.<br />

Der Survivalgui<strong>de</strong> für<br />

Frauen“ (2003), „Warum<br />

Schuhe nicht lügen und<br />

an<strong>de</strong>rer Schwachsinn, <strong>de</strong>n<br />

Frauen glauben sollen“<br />

(2004) und „Heimspiel:<br />

Gegen Mamawahn und<br />

Papamythos – Für eine<br />

neue Familie“ (2011).<br />

Lisa Ortgies gehört zum<br />

Vorstand <strong>de</strong>s 2012 gegrün<strong>de</strong>ten<br />

Vereins „Pro Quote<br />

Medien“, <strong>de</strong>r sich stark<br />

macht für mehr Frauen in<br />

Führungspositionen von<br />

Medienunternehmen. Seit<br />

1997 ist sie das Gesicht von<br />

<strong>frauTV</strong>. Lisa Ortgies lebt<br />

mit ihren zwei Kin<strong>de</strong>rn und<br />

ihrem Mann in Hamburg.<br />

Ein Magazin<br />

mit Haltung<br />

Ein Gespräch mit Mo<strong>de</strong>ratorin Lisa Ortgies und<br />

Redaktionsleiterin Dagmar Kieselbach<br />

Frau Ortgies, wie kam Ihre enge<br />

Verbun<strong>de</strong>nheit zu „Frauenthemen“<br />

zustan<strong>de</strong>?<br />

LiSA OrTgieS: Mein Interesse am Feminismus<br />

wur<strong>de</strong> vorher im Studium eher ausgebremst<br />

durch die Art, wie an <strong>de</strong>r Uni Auseinan<strong>de</strong>rsetzungen<br />

geführt wur<strong>de</strong>n. Trotz<strong>de</strong>m<br />

blieben solche Themen auf meiner Agenda,<br />

auch wenn ich mich als schreiben<strong>de</strong> Journalistin<br />

mit an<strong>de</strong>rem beschäftigt habe. Bei<br />

<strong>frauTV</strong> hat es dann richtig „klick“ gemacht,<br />

das passte einfach und entwickelte sich<br />

auch. Die Sendung und ich, wir sind immer<br />

weiter aufeinan<strong>de</strong>r zugewachsen.<br />

dAgMAr KieSeLBACH: Wir haben hier einen<br />

eher einfühlsamen Umgang mit <strong>de</strong>n Themen<br />

entwickelt. Das passt auch zu Lisas offenem,<br />

optimistischem aber auch streitbarem Wesen.<br />

Da ist zusammengekommen, was zusammen<br />

gehört.<br />

LiSA OrTgieS: <strong>frauTV</strong> ist ein Magazin mit<br />

Haltung. In <strong>de</strong>r Redaktion sind wir auch<br />

nicht immer einer Meinung. Wir diskutieren<br />

oft heftig, um zu einer Meinung zu kommen.<br />

Diese Freiheit ist etwas ganz Beson<strong>de</strong>res.<br />

<strong>frauTV</strong> ist dauerhaft erfolgreich. Und doch<br />

ist <strong>de</strong>r wdr <strong>de</strong>r einzige Kanal, <strong>de</strong>r ein Frauenmagazin<br />

im Programm hat …<br />

LiSA OrTgieS: Theoretisch leben wir in einer<br />

gleichberechtigten Gesellschaft. Wir haben<br />

zwar eine Kanzlerin, es gibt einzelne Frauen<br />

in Führungspositionen. Dabei sind noch starke<br />

Rollenmuster in <strong>de</strong>n Köpfen verankert.<br />

Mein Eindruck ist, dass sie sich in <strong>de</strong>n letzten<br />

Jahren eher verstärkt haben. Es gibt eine<br />

gewisse Müdigkeit bei uns, was die Themen<br />

Feminismus und Gleichberechtigung angeht.<br />

Dabei haben sie nichts von ihrer Relevanz<br />

eingebüßt, im<br />

Gegenteil. Ein paar<br />

Beispiele: Selbst wenn Väter Elternzeit<br />

nehmen, kippen die Paare danach<br />

wie<strong>de</strong>r in die traditionelle Rollenverteilung,<br />

Alleinerziehen<strong>de</strong>n geht es eher schlechter als<br />

besser, vor allem <strong>de</strong>n Frauen. Die Hausarbeit<br />

wird immer noch zu 75 Prozent von Frauen<br />

erledigt, auch bei Doppelverdienern. Und um<br />

auch mal scheinbar banale Dinge zu nennen:<br />

Seit 15 Jahren kämpfen wir dafür, dass Cellulitis<br />

nicht mehr als Krankheit betrachtet wird!<br />

Die Frauen sollen sich nicht das Geld für diese<br />

teuren, aber völlig wirkungslosen Cremes<br />

aus <strong>de</strong>r Tasche ziehen lassen – lieber für ein<br />

paar neue Schuhe!<br />

dAgMAr KieSeLBACH: <strong>frauTV</strong> ist die einzige<br />

Sendung im <strong>de</strong>utschen Fernsehen mit einem<br />

ganz bewusst frauenspezifischen Blick.<br />

Natürlich kann man Verän<strong>de</strong>rungen nur<br />

erreichen, wenn man gemeinsam mit <strong>de</strong>n<br />

Männern die Probleme anpackt. Aus diesem<br />

Grund sind auch gut zwanzig Prozent<br />

unserer Autoren Männer. Sie unterstützen<br />

uns dabei, Themen so aufzubereiten, dass<br />

auch Männer profitieren. Und manchmal<br />

steuern sie auch dazu bei, dass wir ein wenig<br />

toleranter mit <strong>de</strong>m an<strong>de</strong>ren Geschlecht<br />

umgehen. Zum Beispiel, wenn sie berichten,<br />

wie sehr Männer eine Shoppingtour stressen<br />

kann o<strong>de</strong>r, dass viele Kerle so verunsichert<br />

sind, dass sie gar nicht mehr wissen,<br />

wie sie heute eine Frau anflirten sollen…<br />

W a s<br />

macht<br />

<strong>de</strong>n speziellen<br />

Ansatz von<br />

<strong>frauTV</strong> aus?<br />

LiSA OrTgieS: Wir fangen alles ein, von <strong>de</strong>m<br />

wir glauben, dass es Frauen interessiert. Zum<br />

Beispiel die Kämpfe in Job und Familie. Und<br />

das geht bei uns von <strong>de</strong>r Frauenquote bis<br />

zum häuslichen Putzplan. Wir knüpfen uns<br />

auch die neuen Supermuttis vor. In diesem<br />

Thema steckt viel Zündstoff. Das merken wir<br />

im Gästebuch und auf facebook. Da wird oft<br />

heftig gestritten.<br />

dAgMAr KieSeLBACH: Frauen erleben mit<br />

unserer Sendung so etwas wie einen Abend<br />

mit einer guten Freundin. Da ist kein Thema<br />

tabu! Man re<strong>de</strong>t über Job-Alltag, Familienleben,<br />

einen neuen BH, über Beziehungsstress<br />

o<strong>de</strong>r auch über Sex! Und ich bin sicher, dass<br />

viele Männer sehr gerne bei solch einem<br />

Frauenabend dabei wären. Bei <strong>frauTV</strong> dürfen<br />

sie das und sie lernen eine Menge…<br />

LiSA OrTgieS: Frauenthemen sind ja oft<br />

auch Männerthemen, weil sie eben damit zu<br />

tun haben, wie die Rollen verteilt sind. Das<br />

sind dann zwei Seiten <strong>de</strong>r gleichen Medaille.<br />

Gibt es auch Tabuthemen?<br />

LiSA OrTgieS: Nein, eigentlich nicht. Es gibt<br />

Tabus insofern als wir nicht auch noch auf<br />

<strong>de</strong>n Zug aufspringen wie diejenigen, die sich<br />

mit <strong>de</strong>n angeblichen Frauenthemen Beauty<br />

und Diäten beschäftigen. Wir fragen Frauen,<br />

wie gera<strong>de</strong> in unserer Reihe „Sahneschnittchen“:<br />

Was wollt ihr verän<strong>de</strong>rn? Wir sind<br />

ehrlich und sagen, dass man bei so einem<br />

Prozess Ups und Downs erlebt. Ob es jetzt<br />

ums Abnehmen geht o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Dinge mit<br />

<strong>de</strong>nen man unzufrie<strong>de</strong>n ist.<br />

Frau Ortgies, Sie sind von Anfang an<br />

bei <strong>frauTV</strong> dabei. Wie hat sich die<br />

Sendung verän<strong>de</strong>rt?<br />

LiSA OrTgieS: Am Anfang spielten Partnerschaft,<br />

Sexualität o<strong>de</strong>r auch die Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf eine sehr kleine<br />

Rolle. Ein wichtiger Wan<strong>de</strong>l hat sich auch<br />

bei <strong>de</strong>n Zuschauern vollzogen: Junge Frauen<br />

sind dazugekommen. Das Publikum hat sich<br />

verjüngt. Zu<strong>de</strong>m sind viele Männer hinzugekommen.<br />

Welche Pläne gibt es für die Zukunft<br />

von <strong>frauTV</strong>? Welche inhaltlichen Bereiche<br />

sollen ausgebaut wer<strong>de</strong>n?<br />

dAgMAr KieSeLBACH: Frauen brauchen immer<br />

noch sehr viele Vorbil<strong>de</strong>r, die ihnen Mut<br />

machen: Wie fin<strong>de</strong> ich <strong>de</strong>n optimalen Einstieg<br />

nach <strong>de</strong>r Elternzeit in <strong>de</strong>n Job? Welche Rechte<br />

habe ich bei einer Trennung? Die Liste ließe<br />

sich beliebig fortführen. Wir zeigen Frauen, die<br />

Lösungswege gefun<strong>de</strong>n haben, geben Tipps,<br />

Informationen und stellen auch Missstän<strong>de</strong><br />

an <strong>de</strong>n Pranger. Davon gibt es lei<strong>de</strong>r auch im<br />

Jahr 2012 noch immer viel zu viele!<br />

Der drohen<strong>de</strong> und teils schon jetzt existieren<strong>de</strong><br />

Rentengap wird wichtig für uns, auch<br />

Tabuthemen wie häusliche Gewalt. Da tut<br />

Aufklärung Not und es ist unser dringen<strong>de</strong>s<br />

Anliegen, Frauen zu stärken und ihnen zu<br />

zeigen, wo sie Hilfe und Unterstützung fin<strong>de</strong>n<br />

können.<br />

Dagmar Kieselbach ist seit<br />

2008 Redaktionsleiterin von<br />

<strong>frauTV</strong> in <strong>de</strong>r Programmgruppe<br />

Kultur <strong>de</strong>s wdr<br />

Fernsehens. Dort kümmert<br />

sie sich außer<strong>de</strong>m um die<br />

Sendung Kölner Treff.<br />

Die gebürtige Wuppertalerin<br />

arbeitete nach ihrem<br />

Studium zunächst als<br />

Sozialarbeiterin. Als Quereinsteigerin<br />

arbeitete sie<br />

dann u.a. für das Radio und<br />

die „Aktuelle Stun<strong>de</strong>“. Es<br />

folgten weitere Stationen<br />

bei <strong>de</strong>r Deutschen Welle<br />

und verschie<strong>de</strong>nen Produktionsfirmen,<br />

wo sie unter<br />

an<strong>de</strong>rem als Producer die<br />

Verbrauchershow<br />

„Wie Bitte?!“ betreute.<br />

Nach Gründung einer<br />

eigenen Produktionsfirma<br />

und Arbeiten als freie<br />

Autorin – u.a. für <strong>frauTV</strong> –<br />

wechselte sie 2005 als<br />

Redakteurin zum wdr.<br />

Dagmar Kieselbach lebt in<br />

Köln.<br />

7


8<br />

BunTeS AuS 15 JAHren<br />

500 sendungen<br />

MUT GEMACHT<br />

Neues wagen<br />

Susanne H. aus Havixbeck bei Münster,<br />

eine alleinerziehen<strong>de</strong> Mutter, arbeitete<br />

in einem Call-Center. Bei <strong>frauTV</strong> sah sie<br />

einen Beitrag über eine Frau, die <strong>de</strong>n Mut<br />

gehabt hatte, eine Umschulung zu machen<br />

und ihr Leben neu zu gestalten. Nach<br />

einer schlafl osen Nacht traf sie eine lebensverän<strong>de</strong>rn<strong>de</strong><br />

Entscheidung: Das kann<br />

ich auch! Und begann eine Ausbildung zur<br />

Altenpfl egerin.<br />

AUFMERKSAM<br />

Die Metho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Firma<br />

Schlecker<br />

Als eines <strong>de</strong>r ersten Magazine hat<br />

<strong>frauTV</strong> 2009 über die Zeitarbeitsfi rma<br />

<strong>de</strong>r heute insolventen Drogeriemarktketten<br />

Schlecker und Schlecker XL<br />

berichtet: Autorin Anja Lüber zeigte in<br />

ihrem Beitrag, dass Schlecker ver<strong>de</strong>ckt<br />

eine Zeitarbeitsfi rma gegrün<strong>de</strong>t hatte,<br />

alle Mitarbeiterinnen <strong>de</strong>s Unternehmens<br />

nach und nach entließ und – über<br />

die Zeitarbeitsfi rma – mit be<strong>de</strong>utend<br />

schlechteren Konditionen wie<strong>de</strong>r eingestellt<br />

hatte. Das Unternehmen än<strong>de</strong>rte<br />

daraufhin seine Geschäftspraxis.<br />

ERNST GENOMMEN<br />

Thema Sex & Co.<br />

arbeitswelt<br />

Zwangsverheiratungen von Männern<br />

Immer wie<strong>de</strong>r Thema bei <strong>frauTV</strong><br />

Das bewegte die Zuschauerinnen und Zuschauer beson<strong>de</strong>rs<br />

Geprügelte Generation:<br />

Das Trauma - Gewalt als Erziehungsmittel in <strong>de</strong>n 50er und 60er Jahren.<br />

Betreuungsgeld: Eine Erfi ndung für reiche Frauen?<br />

Nacktfotos mit 60plus: Warum Ältere sich vor <strong>de</strong>r Kamera ausziehen.<br />

Frauen in <strong>de</strong>r rechten Szene: Je<strong>de</strong>r fünfte Nazi ist weiblich.<br />

Frauen im Islam: Leben mit und ohne Schleier.<br />

Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen:<br />

Deutschland unter <strong>de</strong>n führen<strong>de</strong>n Nationen.<br />

Familie und Beruf: Die mo<strong>de</strong>rne Frau als Wun<strong>de</strong>rwesen?<br />

Körperkult: Sahneschnittchen, Bauchweghöschen und „Designer Vagina“.<br />

Eigene Sexualität ausleben: Selbstbefriedigung bei Frauen – ein Tabubruch.<br />

Hilfe bei <strong>de</strong>r Pfl ege von Angehörigen: Die Palliativschwester.<br />

Probleme in <strong>de</strong>r Partnerschaft: Was bringt eine Paartherapie?<br />

Medizinthemen für Frauen: Von Brustkrebs bis Gebärmutterentfernung.<br />

Frau als Spielball <strong>de</strong>r Hormone: Von <strong>de</strong>r Pubertät bis zu <strong>de</strong>n Wechseljahren.<br />

Unterhaltsrecht: Die Wahrheit über die neue Gesetzgebung.<br />

Beste Freundin als Lebensstütze: Gemeinsam Krisen meistern.<br />

Schattenfrauen: Der schwierige Wie<strong>de</strong>reinstieg in <strong>de</strong>n Beruf nach <strong>de</strong>r Familienzeit.<br />

Gefahr Minijob: Auf <strong>de</strong>m Weg in die Altersarmut?<br />

Was an<strong>de</strong>rswo nach „Schmud<strong>de</strong>lecke“<br />

riecht, kommt bei <strong>frauTV</strong> zur Sprache:<br />

Erektionsprobleme, Operationen im Schambereich<br />

o<strong>de</strong>r die Sexualbegleiterin für<br />

Senioren stehen hier auf <strong>de</strong>r Agenda, ernsthaft<br />

und journalistisch. Und auch ganz persönlich:<br />

<strong>frauTV</strong>-Autor Jörg Meyer berichtete<br />

2008 in einem Beitrag darüber, dass immer<br />

mehr Frauen dazu neigen, sich im Schambereich<br />

komplett zu rasieren. Er hielt dabei<br />

auch mit seiner Verwun<strong>de</strong>rung über die<br />

Entwicklung nicht hinterm Berg – und erhielt<br />

eine Resonanz mit sehr unterschiedlichen<br />

Meinungen über <strong>de</strong>n Trend.<br />

„Zwangsverheiratungen – auch Männer sind betroffen“, ein Film von<br />

<strong>frauTV</strong>-Autorin Dr. Anke Wolff-Graf wur<strong>de</strong> 2012 für <strong>de</strong>n renommierten<br />

CIVIS Preis nominiert. Die Jury hob hervor, dass <strong>frauTV</strong> mit <strong>de</strong>m Beitrag<br />

„ein gesellschaftlich weitgehend unbekanntes Phänomen thematisiert“.<br />

“<br />

BESCHWERDE<br />

Verursacht <strong>frauTV</strong> eine<br />

niedrige Geburtenrate?<br />

<strong>frauTV</strong> plädiert, dass Frauen sich aus<br />

egoistischen Grün<strong>de</strong>n je<strong>de</strong>rzeit trennen<br />

können. Die Sendung hat seit Jahren<br />

eine ver<strong>de</strong>ckte beziehungs- und<br />

männerfeindliche Grun<strong>de</strong>instellung<br />

und hat eine erhebliche Mitverantwortung,<br />

dass Deutschland eine <strong>de</strong>r<br />

“<br />

niedrigsten Geburtsraten <strong>de</strong>r Welt hat.<br />

Diese Zuschrift von Norbert (48) hängt mahnend an <strong>de</strong>r<br />

Redaktions-Pinnwand.<br />

hier wird <strong>frauTV</strong> gemacht<br />

Die Redaktion<br />

Leiterin <strong>de</strong>r <strong>frauTV</strong>-Redaktion in Köln ist seit 2008 Dagmar<br />

Kieselbach. Mit im Team sind die bei<strong>de</strong>n Redakteurinnen<br />

Cornelia Elsholz und Susanne Garsoffky sowie die Redaktionsassistentinnen<br />

Marcella Quaglia und Susanne Rehbein<br />

und – seit Januar 2012 – <strong>de</strong>r erste Redakteur in <strong>de</strong>r<br />

Geschichte von <strong>frauTV</strong>, Florian Schwarz.<br />

Von 1999 bis 2008 leitete Tina Kohaus die Redaktion.<br />

Inge von Böninghausen, die erste Redaktionsleiterin<br />

(1997 – 1999) mo<strong>de</strong>rierte <strong>frauTV</strong> auch, gemeinsam mit Lisa<br />

Ortgies. Im Frühjahr 2008 führte Mo<strong>de</strong>ratorin Angela Maas<br />

durch die Sendung. Zu <strong>de</strong>r Zeit war Lisa Ortgies bei <strong>de</strong>r<br />

Zeitschrift EMMA.<br />

ANFÄNGE<br />

Wie Lisa Ortgies zu <strong>frauTV</strong> kam<br />

IDEENFINDUNG<br />

Thema aus <strong>de</strong>r Handtasche<br />

Nach ihrer Ausbildung zur Journalistin an <strong>de</strong>r Henri-Nannen-Schule<br />

schnupperte Lisa Ortgies bei einem Hamburger Lokalsen<strong>de</strong>r Fernsehluft.<br />

Als hier die Schwangerschaftsvertretung <strong>de</strong>r Nachrichten-<br />

Mo<strong>de</strong>ratorin ausfi el, wur<strong>de</strong> eine Ersatzfrau gesucht. So fand sich<br />

Lisa Ortgies abends als Nachrichten-Anchor auf <strong>de</strong>m Bildschirm<br />

wie<strong>de</strong>r und überzeugte. Sie mo<strong>de</strong>rierte fortan regelmäßig zwei<br />

Nachrichtensendungen. Ihr Talent blieb auch beim NDR nicht unbemerkt,<br />

<strong>de</strong>r sie 1996 für sein Kultur-Magazin „Arena“ (heute:<br />

„Kulturjournal“) verpfl ichtete. Kurz darauf wur<strong>de</strong> sie vom wdr zum<br />

Casting für ein neues Frauenmagazin eingela<strong>de</strong>n.<br />

2x<br />

Zuschauer verdoppelt<br />

In <strong>de</strong>n 15 Jahren, die <strong>frauTV</strong><br />

Lisa Ortgies reist je<strong>de</strong> Woche aus ihrer Wahlheimat Hamburg nach auf Sendung ist, hat sich die<br />

Köln zur <strong>frauTV</strong>-Produktion. Sie erlebt täglich, was es be<strong>de</strong>utet, <strong>de</strong>n Zuschauerschaft mehr als<br />

Spagat zwischen Familie und Job zu meistern. Als sie sie eines Tages<br />

in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Redaktion auf <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Suche nach ihrem ihrem Handy Handy die HandtaHandtasche durchwühlte, fand sie statt<strong>de</strong>ssen die Fernbedienung <strong>de</strong>s<br />

heimatlichen Fernsehers. Fernsehers. Ein Fehlgriff mit Folgen: Folgen: Für <strong>frauTV</strong><br />

verdoppelt. Knapp eine halbe<br />

Million Menschen schalten<br />

mittlerweile wöchentlich<br />

in NRW ein, bun<strong>de</strong>sweit<br />

sind es auch mal bis zu ei-<br />

war die I<strong>de</strong>e zu einer neuen Rubrik geboren. „Handtaschenner Million. Davon sind rund<br />

geschichten“ erzählen nun, was Frauen alles in ihren Hand- ein Drittel Männer. In NRW<br />

taschen transportieren.<br />

erreichte das Magazin 2011<br />

einen Marktanteil von 7,1<br />

Prozent.<br />

PERSÖNLICHES<br />

Lebensgeschichten<br />

Regelmäßig wen<strong>de</strong>n sich – vor allem Frauen – mit ihren persönlichen<br />

Geschichten an <strong>frauTV</strong>. Viele davon wur<strong>de</strong>n auch schon<br />

in <strong>de</strong>r Sendung aufgegriffen, zum Beispiel die Geschichte von<br />

Kirsten, die im Mai 2011 an die Redaktion schrieb. Sie berichtete<br />

– in <strong>de</strong>r Sendung durch Perücke und frem<strong>de</strong> Kleidung unkenntlich<br />

gemacht – davon, wie sehr sie darunter litt, dass sie sich<br />

nicht zu ihrer Bisexualität bekennen wollte. Bei <strong>de</strong>n Dreharbeiten<br />

merkte sie, wie frem<strong>de</strong> Menschen, nämlich das Fernsehteam, sie<br />

verstan<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>n Rücken stärkten. Das gab ihr neue Bestätigung.<br />

Gut ein Jahr später tritt sie erneut vor die Kamera, voller<br />

Selbstbewusstsein und Lebensfreu<strong>de</strong>. Wenn sie heute An<strong>de</strong>re an<br />

ihrer Entwicklung teilhaben lässt, verzichtet sie darauf, anonym<br />

zu bleiben: „Man kann sehr viel erreichen, wenn man seine eigenen<br />

Ziele ganz konsequent verfolgt.“ Der Beitrag wird im Herbst<br />

2012 bei <strong>frauTV</strong> zu sehen sein.<br />

9


10<br />

POST FÜr FrAu Tv<br />

Das sagen die<br />

Zuschauerinnen<br />

und Zuschauer<br />

Wie kaum eine an<strong>de</strong>re Fernsehsendung geht <strong>frauTV</strong> auf die<br />

Themen <strong>de</strong>r Zuschauerinnen ein. umfragen <strong>de</strong>r wdr Medienforschung<br />

haben ergeben, dass sie das Magazin sehr für seine<br />

hohe glaubwürdigkeit schätzen. Außer<strong>de</strong>m fi n<strong>de</strong>n sie <strong>frauTV</strong><br />

beson<strong>de</strong>rs informativ und fi n<strong>de</strong>n darin viel gesprächsstoff.<br />

Wenn die Sendung vorbei ist,<br />

hab ich das Gefühl ich kann<br />

ALLES schaffen. Und das ist<br />

ein wirklich gutes Gefühl!<br />

Petra D. aus Velbert<br />

Warum ich gerne <strong>frauTV</strong> gucke?<br />

Weil ich mich nach <strong>de</strong>r<br />

Sendung „fraulicher“ fühle,<br />

und weil es einfach Spaß<br />

macht <strong>frauTV</strong> zu gucken. Und<br />

das heißt schon etwas. Denn<br />

ansonsten gucke ich überhaupt kein<br />

Fernsehen.<br />

Ulrike P.<br />

<strong>frauTV</strong> ist für mich wie <strong>de</strong>r TATORT,<br />

generationenübergreifend.<br />

Sophie F. aus Köln<br />

Mir gefällt die Vielseitigkeit <strong>de</strong>r Beiträge.<br />

Frauen sollten eben nicht nur auf Rezepte,<br />

Shoppingtipps, Horoskope, Mo<strong>de</strong><br />

und Make-up reduziert wer<strong>de</strong>n. Es gibt<br />

schließlich ebenso viele Damen, die<br />

sich für Wissenschaft, Automobile<br />

o<strong>de</strong>r Politik interessieren.<br />

Susan V. aus Bochum<br />

Ich schaue <strong>frauTV</strong>, weil ihr es schafft, dass<br />

ich zu dieser fortgeschrittenen Sen<strong>de</strong>zeit<br />

entspannt auf <strong>de</strong>m Sofa liege und nicht einschlafe!<br />

Das gelingt selbst George Clooney ab<br />

22 Uhr nicht mehr.<br />

Hedda Z. aus Bonn<br />

Ich schaue <strong>frauTV</strong>, weil ich mal eine an<strong>de</strong>re<br />

Sicht brauche, und weil es gut tut, <strong>frauTV</strong> zu<br />

gucken!<br />

Susanne S. aus Mülheim an <strong>de</strong>r Ruhr<br />

Die Sendung begleitet mich schon viele Jahre<br />

und hat mit dazu beigetragen, dass ich heute<br />

so bin, wie ich bin und ein selbstbestimmtes<br />

Leben führe. Mir gefällt beson<strong>de</strong>rs gut, dass<br />

die Vielfalt <strong>de</strong>s Frauseins dargestellt wird! Ich<br />

fi n<strong>de</strong> mich da immer irgendwie wie<strong>de</strong>r - mit all<br />

meinen Stärken und Schwächen.<br />

Indra V. aus Moers<br />

Nach je<strong>de</strong>r Sendung nehme ich etwas mit und<br />

sehe manche Dinge mit an<strong>de</strong>ren Augen.<br />

Anke D. aus Mülheim an <strong>de</strong>r Ruhr<br />

Ich gucke <strong>frauTV</strong>, weil die Sendung auch<br />

Männern neue Perspektiven zeigt!<br />

Thomas H. aus Aachen<br />

Frauenmagazine seit 1962<br />

<strong>frauTV</strong> ist heute das einzige Magazin im<br />

<strong>de</strong>utschen Fernsehen, das sich ausdrücklich<br />

an Frauen richtet. das war nicht immer<br />

so. Fernsehen für Frauen gehörte mal zum<br />

nachmittagsprogramm <strong>de</strong>r Ard.<br />

In <strong>de</strong>n ersten Jahren produzierte <strong>de</strong>r wdr<br />

für die ARD Sendungen, die sich mit praktischen<br />

Tipps an die nicht berufstätige Hausfrau<br />

richteten. Mit Themenschwerpunkten rund um<br />

die drei K – Kin<strong>de</strong>r, Küche, Kirche – waren sie<br />

<strong>de</strong>m traditionellen Frauenbild <strong>de</strong>r 50er Jahre<br />

verhaftet, wie Guter Rat am Zuschnei<strong>de</strong>tisch<br />

o<strong>de</strong>r Gesehen – Gekonnt. Die Sen<strong>de</strong>reihe Meine<br />

Groschen – <strong>de</strong>ine Groschen (1962- 1968) war<br />

eine auf journalistischen Recherchen basieren<strong>de</strong><br />

Verbrauchersendung und erfreute sich großer<br />

Beliebtheit.<br />

1969 löste das vom wdr produzierte Magazin<br />

Fortifeif die traditionelle Sendung für die Frau<br />

im ARD-Nachmittagsprogramm ab. Hin zu gesellschaftskritischen<br />

Themen lautete das Credo<br />

– und mit Themen wie Schwangerschaftsabbruch<br />

o<strong>de</strong>r Ehescheidung eckten neue Sendungen, u.a.<br />

„Das Podium“, auch an.<br />

Das 1975 von <strong>de</strong>r UNO ausgerufene „Jahr <strong>de</strong>r<br />

Frau“ und die damit einhergehen<strong>de</strong> Mobilisierung<br />

<strong>de</strong>r Öffentlichkeit setzte auch Impulse für<br />

das Fernsehen. 1979 startete die Reihe Fragestun<strong>de</strong>n,<br />

in <strong>de</strong>m Experten Zuschauerfragen<br />

beantworteten. 1980 initiierte die wdr-Redakteurin<br />

und Mo<strong>de</strong>ratorin Inge von Böninghausen<br />

mit <strong>de</strong>m Magazin Frauen-Studien ein <strong>de</strong>zidiert<br />

feministisches Programm, das ab 1984 unter<br />

<strong>de</strong>m Titel Frauen-Fragen zu sehen war. Die<br />

Reihe setzte sich kritisch mit <strong>de</strong>m traditionellen,<br />

familienorientierten Frauenbild auseinan<strong>de</strong>r. Die<br />

Grundhaltung war feministisch und kämpferisch<br />

– und die Keimzelle für <strong>frauTV</strong>...<br />

FrAu Tv iM wdr<br />

11


Das einzige Frauenmagazin im <strong>de</strong>utschen Fernsehen<br />

impressum:<br />

Herausgegeben vom<br />

West<strong>de</strong>utschen Rundfunk Köln<br />

Presse und Information, Appellhofplatz 1,<br />

50667 Köln<br />

Postanschrift 50600 Köln<br />

Redaktion: Annika Hoffmann<br />

Bildkommunikation: Cornelia Göbel-Lanczak<br />

Texte: planpunkt: PR GmbH<br />

Gestaltung: hattemer Kommunikation GmbH<br />

Druck: Kettler Druck<br />

Fotos: NDR/T. Jan<strong>de</strong>r, NDR/F. P. Wartenberg<br />

Photography, SR/Becker&Bren<strong>de</strong>l, SWR/V.<br />

Tittel, wdr/T. Brill, wdr/dpa, wdr/dapd,<br />

wdr/Encanto, wdr/B. Fürst-Fastré, wdr/A.<br />

Fußwinkel, wdr/M. Gran<strong>de</strong>, wdr/imago,<br />

wdr/Picture Pool wdr/H. Sachs<br />

Pressekontakt:<br />

Annika Hoffmann<br />

wdr Presse und Information<br />

Telefon: 0221 220 7125<br />

Email: annika.hoffmann@wdr.<strong>de</strong>

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