Möhneseher Nr. 19 - der SPD Möhnesee
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<strong>SPD</strong>-Möhnesee Ausgabe <strong>19</strong> / Dezember 2008<br />
PFT im Trinkwasser rückläufig<br />
Ich habe mehrfach über die Trinkwasserverunreinigung<br />
durch die Industrie Chemikalie PFT<br />
berichtet. Auf meinen Vorschlag hat <strong>der</strong> Umweltausschuss,<br />
seit 2006, in je<strong>der</strong> Sitzung, die<br />
Belastungszahlen <strong>der</strong> verschiedenen Messpunkte<br />
an Möhne und Ruhr beraten. Die zuständigen<br />
Behörden informierten den Ausschuss über alle<br />
angeordneten Maßnahmen. Nach den neuesten<br />
Zahlen zeigt sich die Wirkung <strong>der</strong> Aktivkohle<br />
Filteranlage in Scharfenberg. Die Messpunkte<br />
vor <strong>der</strong> Möhnetalsperre, in <strong>der</strong> Möhnetalsperre<br />
und am Ausgleichsweiher zeigen Werte unter<br />
100 Nanogramm / Liter. Dieser Wert ist nach<br />
Feststellungen des Bundesgesundheitsamtes als<br />
unbedenklich anzusehen. Dauerhaft unter<br />
100 Nanogramm liegen auch die Werte bei den<br />
Wassergewinnungsanlagen in Echthausen.<br />
Man kann also feststellen, dass die akute Gefahr<br />
nicht mehr vorhanden ist. Endgültig gelöst<br />
ist das Problem aber erst dann, wenn nach mehreren<br />
Jahren die Messergebnisse dauerhaft unter<br />
den unbedenklichen Werten liegen.<br />
Die mit PFT verseuchte Fläche in Rüthen (Der<br />
Möhneseher 18/2007) wird zur Zeit saniert. Der<br />
vergiftete Boden – ca. 30 000 t - wird abgefahren<br />
und auf einer zugelassenen Deponie im<br />
Ruhrgebiet entsorgt.<br />
Eine Folge des PFT-Skandals stellte sich jetzt<br />
bei Untersuchungen von Anglern heraus, die<br />
über längere Zeit Fische aus dem Möhnesee<br />
verzehrt haben. Das Blutbild zeigt deutlich<br />
überhöhte Werte. Die Langzeitfolgen sind hier<br />
noch unbekannt.<br />
Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“<br />
In diesem Jahr wurde wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kreiswettbewerb<br />
durchgeführt. Als Mitglied <strong>der</strong> Bewertungskommission<br />
habe ich an <strong>der</strong> Bereisung<br />
teilgenommen. Für den Bereich „Dörfer bis zu<br />
800 Einwohnern“ konnte aus <strong>der</strong> Gemeinde<br />
Möhnesee Brüllingsen einen 5. Platz<br />
erringen. Brüllingsen bekam zusätzlich einen<br />
Son<strong>der</strong>preis für die Dorfteichgestaltung. Sieger<br />
in dieser Gruppe wurde Oberense. Bei den<br />
„Dörfern 801 – 3000 Einwohner“ errang Völlinghausen<br />
ebenfalls einen 5. Platz und einen<br />
zusätzlichen Einzelpreis für die Aktivitäten im<br />
Musikbereich aller Altersklassen. In dieser<br />
Gruppe konnte Mönninghausen, Stadt Geseke<br />
den 1. Platz belegen. Insgesamt haben 31 Dörfer<br />
am Wettbewerb 2008 teilgenommen.<br />
Trinkwasser in Gefahr<br />
Der Konflikt zwischen dem Lörmecke Wasserwerk<br />
und <strong>der</strong> Warsteiner Kalksteinindustrie wird<br />
uns vermutlich noch längere Zeit beschäftigen.<br />
Bekanntlich hat die Kalksteinindustrie die Absicht,<br />
beim Abbau in ihren Steinbrüchen weiter in<br />
die Tiefe zu gehen (Der Möhneseher 17/2007). Sollten<br />
diese Pläne genehmigt werden, ist die Lörmecke<br />
Quelle in höchster Gefahr.<br />
info@initiative-trinkwasser.de<br />
Inzwischen hat die Kreisverwaltung in einer Sitzung<br />
des Umweltausschusses Vermutungen bestätigt,<br />
nach denen die Steinindustrie bereits jetzt<br />
tiefer abbaut als durch Genehmigungen erlaubt.<br />
Der Umweltausschuss hat einstimmig festgestellt:<br />
„das Trinkwasser im Warsteiner Massenkalk hat<br />
Vorrang vor den Interessen <strong>der</strong> Steinindustrie“.<br />
Der „Unteren Wasserbehörde“ wird aufgegeben,<br />
konsequent dafür zu sorgen, das Grundwasser im<br />
Warsteiner Massenkalk zu schützen und durch<br />
enge Kontrollen die Genehmigungen, Nebenbestimmungen<br />
und Schutzgebietsverordnungen<br />
zu überwachen. Bereits vorhandene, nicht erlaubte<br />
Beeinträchtigungen sind zu beseitigen.<br />
Zur nächsten Sitzung des Ausschusses, im Februar<br />
2009, werde ich weitere Berichte und Untersuchungsergebnisse<br />
anfor<strong>der</strong>n und dem Ausschuss<br />
vorlegen.<br />
Karl-Heinz Wilmes, Vorsitzen<strong>der</strong> des Ausschusses für Umwelt<br />
im Kreistag des Kreises Soest