Die Harnsaure Diathese (Uratdiathese) - Rhizoma Seminare

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Wie bei jeder Retention ausscheidungspflichtiger Substanzen, können auch bei der HS-Diathese Ekzeme und Katarrhe entstehen, die als Kompensationsmechanismen für die insuffiziente Ausscheidung durch die physiologischen Ausscheidungsorgane zu interpretieren sind. In diesem Zusammenhang sind häufig Magenschleimhautentzündungen mit oder ohne Ulcus (als Stauungs-, oder Ausscheidungsgastritis), Reizdarmsyndrome, Zystitis ('Reizblase'), aber auch Bronchitiden zu beobachten. In Stichworten ist das ¨Thema¨ der Pathophysiologie: Überreizung, Entzündung, Kristallose Dabei stehen die folgenden drei Organbereiche im Zentrum der Krankheitsentstehung: Gelenke Blutgefässe Nervensystem Akute, subakute, chronische Entzündungen von Gelenken und periartikulären Geweben Wirbelsäulen - Syndrome Degenerative Prozesse „Ausheilungsblockade“ ( z. B. nach Traumata ) arteriell Tonusvermehrung Kongestionen Hypertonie Hyperkinetische Herz- und Gefässsyndrome venös Tonusverminderung Plethora Varikosis „Vegetative Dysregulation“ Unruhezustände / Gereiztheit Schlafstörungen Depressive Verstimmung Kopfschmerzen / Migräne Prämenstruelles Syndrom Neuralgien Die Mechanismen der Uratdiathese bei rheumatischen Erkrankungen ("Gelenkgicht") wurde oben bereits beschrieben. Zusammenfassend einige für die Uratdiathese typische Krankheiten, bzw. Symptome: • Arthritis urica (Nicht nur am Grosszehengrundgelenk, sondern kann grundsätzlich an jedem Gelenk auftreten) • 'Wirbelsäulensyndrome' • Ischias- und andere Neuralgien (Als radikulärer Reizzustand, aber auch durch HS-bedingte Hyperreaktivität des Nervs [s. u.]) • Arthrosis deformans • Schwellung und Steifheitsgefühl der Hände (bes. morgens) Die im Folgenden beschriebenen Pathomechanismen wurden in der traditionellen Naturheilkunde als "Eingeweidegicht" oder "unentwickelte Gicht" bezeichnet. Im Bereich des Herz-Gefässsystems ist ist die unterschiedliche Reaktionsweise der Blutgefässe auf den Harnsäure – Reiz interessant: Während der arterielle Schenkel mit Tonuserhöhung reagiert, was bis zum Spasmus gehen kann, kommt es im venösen Bereich zur Dilatation. Arterielle Kongestion kombiniert mit passiven venösen Abflussstörungen ergibt Stauungszustände im Kapillarbereich, durch die sowohl die Versorgung des betroffenen Gewebes, als auch die Entsorgung interstitieller Metaboliten eingeschränkt wird. Die draus resultierende Blockade der interstitiellen Transitstrecke schränkt einerseits die Versorgung des Gewebes mit Nährstoffen ein und erschwert andererseits die neuralen und hormonellen Regelfunktionen. Beides schränkt die Leistungsfähigkeit und die Regelungs- und Adaptionsfähigkeit des betroffenen Gewebes erheblich ein, und kann in extremen Fällen sogar zur Umschaltung auf einen anaeroben 'Notstoffwechsel'
führen, der wiederum eine gesteigerte Produktion saurer Metaboliten zur Folge hat. Aus diesen Mechanismen kann sich ein Circulus vitiosus entwickeln, der u. a. in der Pathogenese von Herzinfarkt und Apoplexie eine zentrale Rolle spielt, wie die Forschungen von Dr. med. Berthold Kern belegen 2 . Direkt erkennbar sind die vaskulären Harnsäurewirkungen an folgender Symptomatik: • Hypertonie • Kongestive Zustände des Kopfes: Kopfdruck, -schmerzen, Schwindelgefühle, Ohrgeräusche • Funktionelle Gefässpasmen (z.B. Mb. Raynaud) Analog dazu sind hyperkinetische Herzsyndrome typisch für die Uratdiathese: • Verstärkte Herzdynamik mit oder ohne Tachykardie ("Herz klopft bis zum Hals") • Paroxysmale Tachykardie • Stenokardie Im venösen Bereich führt die Uratdiathese zu folgenden Krankheitszuständen, die funktionell und mit organischen Befunden auftreten können: • Abdominalplethora (Latente oder manifeste Pfortaderstauung) Wichtige irisdiagnostische Zeichen: Krausenektasierung generell oder in den Sektoren der Bauchorgane; Transversalen, bes. Leber-, Nieren- und Milzsektor • Kleinbeckenplethora (Mögliche Folgen: Stauungszystitis mit Symptomatik der 'Reizblase'; Hypermenorrhoe; Myome; Prostatitis; Prostatahypertrophie • Plethora in den (klappenlosen) Vertebralvenen der LWS (-> hartnäckig rezidivierende lumbale Wurzelreizsyndrome und Lumboischialgiesyndrome) Dieser Pathomechanismus ist relativ häufig! Daher sollte an diese Möglichkeit diagnostisch immer gedacht werden, wenn Röntgen / CT / MRT keine Befunde zeigen, die die Schmerzen plausibel erklären, bzw. bei hartnäckiger Therapieresistenz. Achten Sie auf die bei 'Abdominalplethora' iridologischen Zeichen! • Varikose; Phlebitis; Thrombosen; Hämorrhoiden Die pathogenetischen Wirkungen der Harnsäure auf Nervengewebe stellt ein häufiges, aber in vielen Fällen unerkanntes Problem der HS Diathese dar. Die in der obigen Tabelle aufgeführten Symptome werden daher häufig als 'psychosomatische Störungen' fehldiagnostiziert – und auch so behandelt. Es handelt sich dabei durchweg um Reizzustände, die alle Bereiche des Nervensystems (Vegetativum, sensibles und motorisches NS) betreffen können und so zu einer grossen Vielfalt unspezifischer Beschwerdebilder führen können. Ein häufig geschildertes Symptom ist innere Unruhe: "Ich habe das Gefühl, in meinem Bauch vibriert es, ich weiss aber nicht, wieso...", oft verknüpft mit Gereiztheit und Überforderungsgefühlen. Auch bei Phobien sollte man an die Harnsäure als pathogenetischen Kofaktor denken. Ein- und Durchschlafstörungen, bzw. oberflächlicher, unruhiger und wenig erholsamer Schlaf zeigen, wie stark diese Patienten 'unter Strom stehen' und nicht 'abschalten' können. Hält ein solcher Zustand über längere Zeit an, ist auch eine Entwicklung in Richtung Depression möglich. Migräne und unterschiedliche Arten von Kopfschmerzen können auf der Basis zweier harnsäureinduzierter Pathomechanismen entstehen: Einerseits als Folge der bereits beschriebenen Störungen der Gefässdynamik, die zu kongestiven und plethorischen Zuständen im Kopf mit der Folge perivasaler Ödeme führen, und andererseits durch die direkte Reizung des Nervengewebes. Diese Mechanismen können auch Hintergrund von Neuralgien sein – unabhängig von deren Lokalisation. Selbst wenn organische Veränderungen, wie Spinalwurzelkompression (z. B. Ischias-, Intercostalneuralgie) oder Zahnwurzelabszesse oder Sinusitiden (z. B. Trigeminusneuralgie) als primärer Auslöser nachweisbar sind, kann dennoch die Harnsäure als 'Verstärkungsfaktor', bzw. Heilungsblockade eine Rolle im multikausalen Ursachennetz spielen. Die Erfahrungen des Autors zeigen, dass bei Neuralgiepatienten fast ausnahmslos eine Uratdiathese besteht. 2 Eine sehr umfassende Sammlung von Arbeiten zu diesem Thema hat der Kollege Wolf- Alexander Melhorn auf seiner Webseite zusammengetragen: www.melhorn.de/Strophplaedoyer/
Seite 1 und 2: Konstitutionsmedizin Die Harnsaure
Seite 3: Bild 2: Lymphatisch - hydrogenoide
Seite 7 und 8: Grad) dämpft 'hitzige' hyperkineti
Seite 9 und 10: in den Geweben. Verschlechterung de

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