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Fachfrau Gesundheit EFZ Fachmann Gesundheit EFZ

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Berufliche Grundbildung<br />

gesundheitsberufe<br />

<strong>Fachfrau</strong> <strong>Gesundheit</strong> <strong>EFZ</strong><br />

<strong>Fachmann</strong> <strong>Gesundheit</strong> <strong>EFZ</strong><br />

<strong>Fachfrau</strong>en und Fachmänner <strong>Gesundheit</strong> (FaGe) arbeiten in Spitälern, Alters-,<br />

Pflege- und Behindertenheimen, bei der Spitex, in psychiatrischen Kliniken und<br />

Rehabilitationszentren. Sie pflegen, betreuen und begleiten Personen jeden Alters<br />

und führen anhand ihres Kompetenzbereiches medizinaltechnische Verrichtungen<br />

aus. Sie gestalten mit ihnen ihren Alltag und erbringen administrative und logistische<br />

Dienstleistungen. Nach Abschluss der Ausbildung können FaGe auf dem Beruf<br />

arbeiten oder eine weiterführende Ausbildung im <strong>Gesundheit</strong>swesen absolvieren.<br />

Die Ausbildung...<br />

ist eine dreijährige Berufslehre und schliesst mit einem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis<br />

als «<strong>Fachfrau</strong>/<strong>Fachmann</strong> <strong>Gesundheit</strong> <strong>EFZ</strong>» ab. Sie findet in einem<br />

anerkannten Lehrbetrieb (Spital, Alters-, Pflege- und Behindertenheim, Spitex,<br />

psychiatrische Klinik oder Rehabilitationszentrum), in der Berufsfachschule und<br />

in den überbetrieblichen Kursen (ÜK) statt. FaGe erlernen Kompetenzen in 14 Bereichen,<br />

beispielsweise in Pflege und Betreuung, Alltagsgestaltung, Hygiene,<br />

Kleidung und Wäsche, Medizinaltechnik oder Arbeitsorganisation, und können<br />

entweder während (BMS 1) oder nach (BMS 2) der Grundbildung die Berufsmatur<br />

erlangen. Wenn Sie über 22 Jahre alt sind und mindestens zwei Jahre Berufserfahrung<br />

im <strong>Gesundheit</strong>s- oder Sozialwesen haben, können Sie die FaGe-Ausbildung<br />

in einer verkürzten Zeit absolvieren.<br />

Kontakt und weitere Informationen<br />

OdA <strong>Gesundheit</strong> Bern<br />

Sägemattstrasse 1<br />

3098 Köniz<br />

Tel. 031 970 40 70<br />

info@oda-gesundheit-bern.ch<br />

www.oda-gesundheit-bern.ch<br />

Offene Lehrstellen:<br />

Kantonaler Lehrstellennachweis (LeNa):<br />

www.erz.be.ch/lena


Mein Alltag als <strong>Fachmann</strong><br />

<strong>Gesundheit</strong><br />

Die Voraussetzungen<br />

Um FaGe zu werden, solltest du...<br />

obligatorische Schulzeit abgeschlossen<br />

haben.<br />

Einfühlungsvermögen und eine<br />

wertschätzende Grundhaltung<br />

haben sowie gerne kommunizieren.<br />

Du bist eine wichtig Ansprechperson<br />

für die Klientinnen und Klienten und<br />

hast immer ein offenes Ohr für<br />

deren Bedürfnisse.<br />

aufmerksam sein und sorgfältig<br />

arbeiten. Du arbeitest in einem Umfeld,<br />

in dem Hygiene und Sicherheit<br />

oberste Priorität haben.<br />

flexibel sein und gut organisieren<br />

können. Jeder Arbeitstag als FaGe<br />

hält neue Aufgaben und Herausforderung<br />

bereit.<br />

Deutschkenntnisse haben<br />

verantwortungsbewusst sein.<br />

gerne im Team arbeiten.<br />

körperlich und psychisch belastbar<br />

sein. Als FaGe bist du mit Situationen<br />

konfrontiert, die belastend<br />

sein können.<br />

«Der Alltag als <strong>Fachmann</strong> <strong>Gesundheit</strong> in einem Alters- und Pflegeheim ist äusserst<br />

vielseitig. Nach Arbeitsbeginn lese ich mich zunächst in die Pflegedokumentation<br />

ein. Dann unterstütze ich die Heimbewohnenden beim Aufstehen und der Kurztoilette<br />

und messe Blutzucker. Pflegerische und medizinaltechnische Arbeiten wie<br />

das Wechseln bestimmter Verbände und das Spritzen von Insulin führe ich im Auftrag<br />

einer diplomierten Pflegefachfrau aus. Danach unterstütze ich die Bewohnenden<br />

beim Morgenessen, streiche Brote, gebe wenn nötig das Essen ein. Dabei<br />

erfasse ich die verschiedenen Essgewohnheiten und achte auf die zeitgerechte<br />

Medikamentenverabreichung. Nach dem Morgenessen räume ich das Geschirr weg.<br />

Im weiteren Verlauf des Morgens helfe ich beim Duschen oder Baden und wähle<br />

gemeinsam mit den Bewohnenden die Kleidung für den Tag aus. Dabei nutze ich<br />

vorhandene Ressourcen der Bewohner und versuche, diese auch zu fördern. Ich<br />

kontrolliere, ob noch genügend Pflegematerial und Medikamente vorhanden sind<br />

und gebe Bestellungen für die Abteilung auf. Beim Mittagessen unterstütze ich die<br />

Bewohnenden wieder; wenn ich abends Dienst habe auch beim Abendessen und<br />

bei den Vorbereitungen auf die Nacht.<br />

Die Schwerpunkte der Tätigkeit von <strong>Fachfrau</strong>en und Fachmännern <strong>Gesundheit</strong> unterscheiden<br />

sich je nach Arbeitsort. Bei uns im Alters- und Pflegeheim nimmt die<br />

Freizeitgestaltung mehr Raum ein als im Spital oder in der Spitex. Vor allem am<br />

Nachmittag spiele, singe, bastle ich mit Bewohnenden oder führe ein Gespräch mit<br />

ihnen, lese vor, gehe mit ihnen spazieren, räume mit ihnen das Zimmer auf.<br />

Die Unterstützung und Betreuung, welche die Bewohnenden benötigen, ist ganz<br />

unterschiedlich. Einer Bewohnerin wasche ich jeweils den Intimbereich, weil sie es<br />

selber nicht mehr kann. Die Socken und Hosen zieht sie selber an. Dann rutscht sie<br />

zum Bettrand und stützt sich auf eine Gehhilfe. Ich fahre das Bett etwas weg,<br />

stelle den Rollstuhl parat, sie setzt sich hinein und fährt selber zum Lavabo, wo ich<br />

ihr Waschtücher und ein Becken mit Wasser parat gestellt habe. Den Oberkörper<br />

wäscht sie sich weitgehend selbständig, den Rücken übernehme ich. Dann zieht sie<br />

sich fertig an, kämmt sich das Haar, cremt sich das Gesicht ein und ordnet ihre<br />

Toilettenutensilien im Necessaire. Jetzt ist sie bereit für den Tag. Ich mache das Bett<br />

und räume die Wäsche und den Abfall weg. Dann sprechen wir über das Wetter,<br />

das Heimfest oder die Nachrichten in Fernsehen und Radio. Je nachdem wie es ihr<br />

gerade geht, ist sie gesprächig oder eher ruhig den Tag über und ich passe mich<br />

dieser Situation an.<br />

Durch die körperliche und emotionale Nähe zu den Menschen entwickelt sich eine<br />

besondere Beziehung. Es ist schön, jemandem die letzte Phase des Lebens so angenehm<br />

wie möglich zu gestalten, die traurigen wie fröhlichen Zeiten mit ihnen zu<br />

erleben und wo nötig zu unterstützen. Bei aller Vertrautheit bleibt die Verbindung<br />

aber eine rein berufliche.<br />

Die Ausbildung und Arbeit als <strong>Fachmann</strong> <strong>Gesundheit</strong> hat mich verändert. Ich bin<br />

spontaner und offener. Viel besser nehme ich heute betagte Menschen als Persönlichkeiten<br />

mit einer Fülle von Erfahrungen, Gefühlen und Gedanken wahr. Dieser<br />

neue Blick bereichert meinen Alltag.»<br />

8/2013 «<strong>Gesundheit</strong>sberufe – Profis für Menschen». Erhältlich bei: OdA <strong>Gesundheit</strong> Bern,<br />

Tel. 031 970 40 70, info@gesundheitsberufe-bern.ch, www.gesundheitsberufe-bern.ch

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