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Radpilgerreise nach Santiago de Compostela

Radpilgerreise auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela

Radpilgerreise auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela

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km lang von 400 hm auf 720 hm. „Wo es bergauf geht, geht es auch wie<strong>de</strong>r bergab“,<br />

sage ich mir, <strong>de</strong>n heutigen Tag körperlich noch nicht ausgereizt. Kurzentschlossen<br />

verla<strong>de</strong>n wir die Rä<strong>de</strong>r nicht auf <strong>de</strong>n Anhänger, son<strong>de</strong>rn fahren zu fünft, <strong>de</strong>n<br />

Windschatten ausnutzend, tief gebückt am Vor<strong>de</strong>rmann hängend, mit <strong>de</strong>m Rad die<br />

Strecke zurück zum Hotel. Da so nur <strong>de</strong>r Vor<strong>de</strong>rmann <strong>de</strong>m Windschatten ausgesetzt<br />

ist, wechseln wir alle paar Minuten <strong>de</strong>n Frontmann durch, in<strong>de</strong>m er einfach etwas<br />

<strong>nach</strong> links fährt und sich hinten wie<strong>de</strong>r einreiht. Dann ist <strong>de</strong>r nächste dran, <strong>de</strong>r<br />

ebenfalls sein Bestes gibt, und so weiter. Dadurch fahren wir bei Geschwindigkeiten<br />

um die 40 bis 50 Stun<strong>de</strong>nkilometern in knapp fünfzehn Minuten zurück, was uns<br />

allen einen Riesenspaß bereitet.<br />

Heute, ausreichend Zeit, genießen wir unser „Bus-Bier“ und sehen Werner zu, <strong>de</strong>r<br />

mit <strong>de</strong>m Wasserschlauch seinen Bus abspritzt und anschließend mit mitgebrachter<br />

Bürste reinigt, die auf einem langen Stil angebracht ist. Anschließend checken wir ein<br />

und suchen auch <strong>de</strong>n Pool auf, in <strong>de</strong>m sich bereits viele unserer Gruppe tummeln.<br />

Durch Musik angelockt, gehen Ludwig und ich <strong>nach</strong> <strong>de</strong>m Aben<strong>de</strong>ssen in <strong>de</strong>n Ort, wo<br />

eine Art Bürgerfest stattfin<strong>de</strong>t. Zahlreiche Bands spielen auf mehreren Bühnen, es<br />

gibt viele Stän<strong>de</strong> mit Getränken und Speisen. Der ganze Ort scheint unterwegs zu<br />

sein, <strong>de</strong>nn man wird mehr o<strong>de</strong>r weniger durch die dichte Menschentraube<br />

geschoben. Aber auch viele aus unserer Gruppe trifft man an, so gibt es immer<br />

wie<strong>de</strong>r ein schnelles Pläuschchen, o<strong>de</strong>r trinkt gemeinsam ein Bier o<strong>de</strong>r einen<br />

Longdrink. Die Zeit vergeht wie im Nu, erst gegen 2 Uhr kommen wir ins Bett.<br />

6.2.13 Di 8.9. – <strong>Santiago</strong>: <strong>de</strong>r Weg ist das Ziel<br />

Beim Aufstehen um 7.30 Uhr sage ich scherzhaft: „Oje, hoffentlich wird es nicht zu<br />

kurvig, ich kann heute nur gera<strong>de</strong>aus fahren“ und lege mich gleich wie<strong>de</strong>r zurück, da<br />

Ludwig heute zuerst das Bad belegt. Nach <strong>de</strong>m Frühstücken geht es mit <strong>de</strong>m Bus<br />

bis <strong>nach</strong> Ventas, <strong>de</strong>m gestrigen Ziel. Noch Zeit für ein Nickerchen im Bus. Gegen 9<br />

Uhr la<strong>de</strong>n wir die Rä<strong>de</strong>r aus und fahren abwärts über Airexe, Pala <strong>de</strong> Rei <strong>nach</strong><br />

Meli<strong>de</strong>.<br />

In Meli<strong>de</strong>, einer kleinen galicischen<br />

Stadt, halten wir eine Andacht und<br />

anschließend die Mittagspause. Gegen<br />

14 Uhr fahren wir wie auf einer<br />

Achterbahn über viele kleine Anstiege<br />

weiter <strong>nach</strong> Arzúa, ein Ort, <strong>de</strong>r als<br />

letzter Etappenort vor <strong>Santiago</strong> große<br />

Be<strong>de</strong>utung hat, weil sich von da aus die<br />

verbleiben<strong>de</strong>n 39 km an einem Tag<br />

bewältigen lassen. Auch hier pausieren<br />

wir im Schatten <strong>de</strong>r Bäume auf <strong>de</strong>m<br />

Bild 48: Radausla<strong>de</strong>n zur letzten Etappe<br />

48

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