handbuch kundennutzen
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Auch im BtoB und bei Geldentscheidungen?<br />
Selbst die scheinbar so nüchternen, in den männer-dominierten Führungsetagen getroffenen<br />
strategischen Entscheidungen haben in hohem Maße mit Emotionen zu tun:<br />
mit Prestige, mit Macht, mit Reviergehabe, mit Positionskämpfen - und mit dem beruflichen<br />
Überleben. Gerade Top-Entscheider sind weit weniger Intellekt-gesteuert,<br />
als es zunächst den Anschein hat. Auch wenn sie das noch so verbergen wollen.<br />
Sogar reine Geldentscheidungen sind in Wirklichkeit emotionale Entscheidungen -<br />
denn Geld ist eine hochemotionale Sache. Schnäppchenkäufe sind nichts anderes als<br />
Beutezüge. Selbst eine offensichtlich so sachliche Aussage wie: „Ich habe das Angebot<br />
A gewählt, weil es das billigste war“ ist in eine Fülle emotionaler Wertungen eingebettet.<br />
Denn Kaufentscheidungen sind nichts anderes als eine emotional gesteuerte<br />
Nutzenrechnung.<br />
Lust statt Frust erzeugen<br />
Wie unser Hirn das macht? Immer dann, wenn wir etwas gedacht oder getan haben,<br />
das aus Sicht des Gehirns eine Belohnung verdient, werden Glückshormone ausgeschüttet.<br />
Diese körpereigenen Opiate, den Drogen chemisch sehr ähnlich, geben uns<br />
ein wohliges Gefühl, sie machen uns je nach Art und Dosierung glücklich, euphorisch,<br />
ekstatisch. Und sie machen uns süchtig. Davon wollen wir mehr!<br />
Positive Gefühle sagen uns, was wir tun, und negative, was wir besser lassen sollten.<br />
Diese Strategie der Natur hilft uns nicht nur, zu Überleben, sondern kann auch unsere<br />
Lebensqualität bemerkenswert verbessern. So hat die Evolution es eingerichtet,<br />
dass wir Menschen ständig auf der Suche nach guten Gefühlen sind. Zuhause genauso<br />
wie beim Kaufen und im Berufsleben.<br />
Glück macht süchtig<br />
Für den Verkauf bedeutet dies: Wem es gelingt, eine Wohlfühl-Atmosphäre zu gestalten,<br />
eine positive Stimmung zu erzeugen, dem Kunden Momente des Glücks zu verschaffen,<br />
der wird dauerhaft erfolgreich sein. Denn wem es gut geht, wer sich achtsam<br />
behandelt, wertgeschätzt und bestätigt fühlt, kauft eher - und mehr. Dann<br />
werden Kauflust-Zentren aktiviert, das Geld sitzt lockerer und der Preis als alleiniges<br />
Entscheidungskriterium tritt deutlich in den Hintergrund.<br />
In einem positiven Zustand zu sein, hat weitere Vorteile. Wir werden offener und damit<br />
kreativer. Wir werden agiler und schreiten zur Tat. Und kleine Fehler verzeihen<br />
wir gern. Alles in allem: Wir sehen die Welt ein wenig durch die rosarote Brille; so<br />
wie ein Verliebter, der nur die guten Seiten sieht und über Schwächen milde hinwegschaut.<br />
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