Kinder sind Zukunft - Katholische Tageseinrichtungen für Kinder im ...

c Vor- und Nachteile bedenken und Ausgleich
suchen
c Kontinuität und Wechsel gestalten
c Zusammenarbeit und Fortbildung
planen
c Fachberatung nutzen
16 KOMPAKT 2/2010
A K T U E l l E S
Gemeinsames „Wachsen und leben“ in einer Gruppe
mit Kindern im Alter von 0,4 bis 6 Jahren
Die katholische Kindertageseinrichtung
St. Franziskus, Familienzentrum NRW im
Verbund Wiehl-Ost, liegt im Oberbergischen
Kreis, im Stadtzentrum von Wiehl.
Fünfundsechzig Kinder besuchen die
drei Gruppen der Einrichtung. Jeweils 25
Kinder von 3-6 Jahren besuchen die zwei
Gruppen der Gruppenform III. Die Eltern
haben hier die Möglichkeit zwischen der
Buchungszeit 25 Std., 35 Std. und 45 Std.
zu wählen. Die dritte Gruppe der Einrichtung
wird von 15 Kindern im Alter von
0,4-6 Jahren besucht. Hier belegen alle
Kinder 45-Std.-Plätze. Die Gruppe setzt
sich zusammen aus einer halben Gruppe
Gruppenform I und einer halben Gruppe
Gruppenform II.
Insgesamt arbeiten in unserer Kindertageseinrichtung
10 pädagogische Mitarbeiterinnen
(8 Fachkräfte und 2 Ergänzungskräfte).
In der altersgemischten Gruppe
arbeiten 3 Fachkräfte und eine Erzieherin
im Anerkennungsjahr.
Als Abteilung Tageseinrichtungen für Kinder
an der Schnittstelle mit den Einrichtungen,
den Trägern und dem Landesjugendamt
nehmen wir an der Fachdiskussion
interessiert teil und sind für Erfahrungsberichte
aus der Praxis dankbar.
a n d R e a s W e l z e l
Unsere Einrichtung besteht seit 1991. Die
„Kleine altersgemischte Ganztagsgruppe“
(GTK) war damals die erste Gruppe dieser
Art im Oberbergischen Kreis. Der damalige
katholische Wiehler Pfarrer arbeitete
intensiv mit der Caritas-Beratungsstelle
„esperanza“ zusammen und wusste um die
Nöte und Sorgen der alleinerziehenden
und teilweise noch schulpflichtigen Mütter.
Gemeinsam mit dem Jugendamt der Stadt
Wiehl setzte er sich für die Entstehung
der kleinen altersgemischten Gruppe ein
und legte Wert auf eine gute Mischung
aller sozialen Schichten. Schon seit jeher
hat diese Gruppe, auch aus umliegenden
Städten und Gemeinden, einen enormen
Zulauf interessierter Eltern.
Es war eine besondere Herausforderung
für die Erzieherinnen der Gruppe, ohne
vorhandene Literatur auf dem Fachmarkt
für unter 3jährige Kinder, ein stimmiges
pädagogisches Konzept zu erarbeiten.
Wichtig erschien es hier, von Beginn an
die Eingewöhnungsphase einfühlsam gemeinsam
mit den Eltern zu gestalten und
diesem Anliegen viel Aufmerksamkeit zu
schenken.
Quellen:
Münch, Maria theresia und textor, Martin R. (hrsg.):
Kindertagesbetreuung für unter Dreijährige zwischen
Ausbau und Bildungsauftrag
landschaftsverband Rheinland, landesjugendamt:
Leitfaden für die Aufnahme von Kindern unter drei
Jahren in Tageseinrichtungen für Kinder
petersen Gisela: Kinder unter 3 Jahren in Tageseinrichtungen
dicV Köln (hrsg.): Zweijährige im Kindergarten / KoMpaKt
spezial
Die Erzieherinnen der Einrichtung, die
Eltern und die Außenstehenden mussten
regelmäßig sehr ausführlich über die
Tagesabläufe, Ziele und Besonderheiten
informiert werden, um sich mit diesem
gemeinsamen „Wachsen und Leben“
vertraut zu machen. Seit Bestehen der
Gruppe wird hier die pädagogische Arbeit
sehr bewusst an den Interessen und
Bedürfnissen der Kinder ausgerichtet und
situationsorientiert gearbeitet.
Dadurch, dass alle Kinder in der altersgemischten
Gruppe 45 Stunden wöchentlich
und durchschnittlich meist 5 Jahre die
Einrichtung besuchen, leben sie familienähnlich
zusammen, entwickeln ausgeprägte
soziale Fähigkeiten und emotionale
Kompetenzen. Von Beginn an nehmen die
Kinder, je nach altersentsprechenden Fähigkeiten,
an allen Ausflügen, Impulsen,
Spiel- und Gesprächskreisen teil.
Die besonderen Aufgaben und Herausforderungen
der Erzieherinnen bestehen
darin, das Gruppengefühl zu fördern und
dennoch für jede Entwicklungsstufe die
entsprechenden Anregungen und Impulse
zu bieten.