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Kinder sind Zukunft - Katholische Tageseinrichtungen für Kinder im ...

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Liebe Leserin,<br />

Lieber Leser,<br />

V O r W O r T<br />

Ein Beitrag in der Süddeutschen Zeitung über den <strong>im</strong> diesem Mai stattgefundenen Ökumenischen<br />

Kirchentag endete mit einer ungewöhnlichen Bilanz. „Bei einem Abendgottesdienst<br />

wurde keinerlei Kirchenpolitik gemacht, sondern nur gemeinsam gesungen…“ Der<br />

Reporter hatte „nach der Feier den anhaltenden Eindruck, dass man mit der Ökumene<br />

um einiges weiter wäre, wenn mehr und besser gesungen würde.“ Wahrscheinlich ist die se<br />

Vermutung nicht nur <strong>für</strong> die aufeinander zugehenden christlichen Kirchen st<strong>im</strong>mig. Gemeinsam<br />

zu singen hätte sicher auch <strong>für</strong> internationale Kl<strong>im</strong>akonferenzen oder Abrüstungsgespräche<br />

seinen Reiz. Und auch <strong>für</strong> Teamgespräche.<br />

Aber ebenso wichtig ist Gesang, ist die musizierende, ist alle musische Betätigung in den<br />

<strong>Kinder</strong>gruppen. Gemeinsam zu singen und zu musizieren, und ich betone hier besonders:<br />

gemeinsam, ist <strong>für</strong> die kindliche Entwicklung bzw. Persönlichkeitsbildung ein grundlegendes<br />

Element.<br />

Dass die musikalische Bildung als Baustein Schlüsselkompetenzen wie Kreativität und<br />

Selbständigkeit sowie Kommunikations- und Problemlösungsfähigkeiten in unterschiedlichen<br />

Lernumwelten fördert, ist wahrlich keine neue Erkenntnis. Das bestätigt u.a. auch<br />

eine Langzeitstudie des Musikpädagogen Prof. Dr. Hans Günther Bastian – zu finden<br />

unter den Fachbeiträgen zur Kindheitsforschung <strong>im</strong> Online-Familienhandbuch.<br />

Sein Fazit: die Schulleistungen musikbetont unterrichteter Schüler haben <strong>im</strong> Laufe der<br />

Jahre zugenommen. Die Gründe hier<strong>für</strong> liegen vor allem in den vielfältigen Inhalten musikalischer<br />

Betätigung. Das Spielen eines Instrumentes erfordert eine verflochtene Kombination<br />

aus Motorik, Sensomotorik, Emotion, Intelligenz und höchster Konzentration.<br />

Doch schon be<strong>im</strong> Kleinkind <strong>im</strong> Alter von drei bis sechs Jahren zeigen Untersuchungen:<br />

Bei entsprechender musikalischer (Aus-)Übung entwickelt sich ein hohes Maß an Konzentrationsfähigkeit<br />

und Gewissenhaftigkeit; es verbessern sich deutlich Sprachgefühl sowie<br />

motorische Fähigkeiten; die Teamfähigkeit n<strong>im</strong>mt zu, Gewaltbereitschaft und Diskr<strong>im</strong>inierung<br />

nehmen ab. Das heißt: Kognitive und soziale Kompetenzen werden gestärkt.<br />

Musik ist sicherlich kein Allheilmittel <strong>für</strong> alle Probleme in Erziehung und Bildung oder<br />

<strong>für</strong> das Bestreben um eine bessere Gesellschaft. Sie kann jedoch, mit Freude und Engagement<br />

betrieben, zu beider Verbesserung wesentlich beitragen. Musik als Prävention <strong>im</strong><br />

besten Sinne! So leisten auch die Einrichtungen der Elementarpädagogik in diesem Bereich<br />

ihren Beitrag. Singen und Musizieren ist <strong>für</strong> die <strong>Kinder</strong> weit mehr als angenehmer<br />

Zeitvertreib, diese Erkenntnis gilt es zu vertiefen, sensibel und aktiv <strong>im</strong> Alltag umzusetzen.<br />

(Siehe auch den Beitrag von Bernadette Knecht auf den Seiten 22 und 23.)<br />

Ihr<br />

Matthias Vornweg<br />

Übrigens: „Wer singt, betet doppelt!“ Das wusste schon der heilige Augustinus.<br />

KOMPAKT 2/2010 3

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