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Mobilkommunikationstechnik Mobile Communications

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Inhalt<br />

<strong>Mobilkommunikationstechnik</strong><br />

<strong>Mobile</strong> <strong>Communications</strong><br />

Andreas Waadt<br />

andreas.waadt@kommunikationstechnik.org<br />

1 Digitaler zellularer Mobilfunk<br />

2 Informationstheorie<br />

3 Mobilfunkkanal<br />

4 Modulation<br />

5 Mobilfunkübertragung<br />

6 Mobilfunknetz<br />

Literatur: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />

Stuttgart: B.G. Teubner, 1997<br />

A.F. Molisch: Wireless communications. New York, 2005<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 1<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 2<br />

1 Digitaler zellularer Mobilfunk<br />

1.1 Geschichte der Telekommunikation<br />

1.2 Entstehung digitaler zellularer Mobilfunksysteme<br />

1.2.1 Übersicht<br />

1.2.2 Anfänge des Mobilfunks<br />

1.2.3 Erste zellulare Mobilfunk-Generation (1G)<br />

1.2.4 Zweite Generation (2G)<br />

1.2.5 Generation 2+, HSCSD, GPRS und EDGE<br />

1.2.6 Dritte Generation (3G)<br />

1.2.7 Vierte Generation (4G)<br />

1.3 Spektrum-Knappheit<br />

1.1 Geschichte der Telekommunikationstechnik<br />

• ca. 1184 v. Chr.: Griechen übermitteln die Nachricht vom Sieg über Troja<br />

per Feuerzeichenkette in das 555 km entfernte Argos [1] .<br />

• ab ca. 200 v. Chr.: Römer verwenden Feuerzeichentelegrafie um<br />

frei formulierbare Botschaften zu übermitteln.<br />

• 1791: Claude Chappe demonstriert den (optischen) Flügeltelegrafen<br />

• 1835: Erfindung des elektrischen Telegrafen von Samuel Morse<br />

• 1861: Erfindung des Telefons durch Johann Philipp Reis<br />

(„das Pferd frisst keinen Gurkensalat“)<br />

• 1901: erste transatlantische Funkübertragung durch Guglielmo Marconi<br />

• ab Ende 1970er Jahre: weltweit werden die ersten<br />

zellularen Mobilfunknetze der<br />

ersten Generation (1G) eingeführt<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 3<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

[1]: H. Hiebel, H. Hiebler, K. Kogler: Große Medienchronik. Fink, München, 1999.<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 4


1.2 Entstehung digitaler zellularer Mobilfunksysteme<br />

1.2.1 Übersicht<br />

• 1958: A-Netz<br />

• 1972: B-Netz<br />

• 1985: C-Netz (1G)<br />

• 1991: D-Netz (2G, GSM)<br />

• 1994: E-Netz<br />

• 1998: GPRS (2,5G)<br />

• 2004: UMTS (3G)<br />

• 2006: HSDPA (3,5G)<br />

• 2010: LTE (3,9G)<br />

• 2013: LTE Advanced<br />

(4G)<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

1958<br />

Zellularer Mobilfunk<br />

1. Generation (1G)<br />

A-Netz<br />

1972<br />

1977<br />

GSM (2G)<br />

B-Netz<br />

1985<br />

IMT-2000 (3G)<br />

C-Netz<br />

LTE<br />

UMTS<br />

E-Netz<br />

D-Netz<br />

1991 2004<br />

1994 2000 2010<br />

Zeit<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 5<br />

Technische Entwicklung zellularer Mobilfunksysteme<br />

Datenrate<br />

100 Mbit/s<br />

<br />

7 Mbit/s<br />

10 kbit/s<br />

2 kbit/s<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

Sprache<br />

Sprache &<br />

Daten<br />

Multimedia<br />

Multimedia<br />

1979 1G 1992 2G 2004 3G 2010...201x<br />

AMPS<br />

NMT<br />

TACS<br />

JTACS<br />

C450<br />

RC2000<br />

GSM<br />

DCS1800<br />

PDC<br />

PCS<br />

IMT-2000<br />

CDMA-2000<br />

UMTS<br />

4G<br />

LTE<br />

Advanced<br />

Wichtige Beispiele<br />

Zeit<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 6<br />

Zellulares Konzept /(1)<br />

Zellulares Konzept /(2)<br />

• Patent von Bell Laboratories von 1972<br />

• Kleine Funkversorgungsgebiete<br />

Basisstation<br />

mit variablen Zellradien<br />

• Weiterreichen (Handover)<br />

• Niedrige Sendeleistungen<br />

• Geringer Stromverbrauch<br />

(dadurch „Handys“ möglich)<br />

• Geringer Elektrosmog<br />

• Gute Frequenzökonomie<br />

• Zellulares Konzept ab 1G stets verwendet<br />

Abwärtsstrecke<br />

Mobilstation<br />

• Frequenzwiederholung<br />

• Dadurch keine exklusive<br />

Nutzung von Frequenzen<br />

durch eine einzige<br />

Basisstation<br />

• Gruppe von Zellen,<br />

in denen das zugewiesene<br />

Frequenzspektrum<br />

einmal vollständig<br />

verwendet wird,<br />

heißt „Cluster“<br />

Basisstation<br />

Cluster mit drei Zellen,<br />

Clusterordnung r = 3<br />

Abwärtsstrecke<br />

Gleichkanalinterferenz<br />

Mobilstation<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Siehe auch: B. Walke, M.P. Althoff, P. Seidenberg:<br />

UMTS – Ein Kurs. Weil der Stadt: Schlembach, 2001, Bild 2.2, S. 15<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 7<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Siehe auch: B. Walke, M.P. Althoff, P. Seidenberg:<br />

UMTS – Ein Kurs. Weil der Stadt: Schlembach, 2001, Bild 2.3, S. 16<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 8


Netzelemente in GSM<br />

OMC<br />

PLMN &<br />

Internat.<br />

Signalisierung in GSM – Beispiel für eine SMS<br />

HLR<br />

MS<br />

MS<br />

BTS<br />

BTS<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

BTS<br />

MS<br />

BTS<br />

BSC<br />

MSC<br />

OMC<br />

BSC<br />

BSC<br />

MS<br />

<strong>Mobile</strong> Station<br />

Base Transceiver Station<br />

Base Station Controller<br />

<strong>Mobile</strong> Switching Center<br />

Operation and Maintenance Center<br />

MSC<br />

Weitere<br />

MSC<br />

ISC<br />

EIR<br />

AUC<br />

SIM Sibsciber Identity Modul<br />

IMSI International Subscriber Identity<br />

IMEI Internationel <strong>Mobile</strong> Equipment Identity<br />

MSISDN <strong>Mobile</strong> Subscriber ISDN Number<br />

ISDN Integrated Services Digital Network<br />

GMSC<br />

HLR<br />

VLR<br />

EIR<br />

PSTN<br />

ISDN<br />

GMSC<br />

ISC<br />

PLMN:<br />

PSTN:<br />

ISDN:<br />

AUC<br />

HLR<br />

VLR<br />

Gateway MSC<br />

International<br />

Service Center<br />

Lublic Land<br />

<strong>Mobile</strong> Network<br />

Public Switched<br />

Telephone<br />

Network<br />

Integrated<br />

Services Digital<br />

Network<br />

Equipement<br />

Identity Register<br />

Authentication<br />

Center<br />

Home Location<br />

Center<br />

Visitor Location<br />

Center<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 9<br />

MS <strong>Mobile</strong> Station<br />

SM Short Message<br />

NSS Network Switching Subsystem<br />

MSC <strong>Mobile</strong> Switching Center<br />

HLR Home Location Register<br />

VLR Visitor Location Register<br />

BSC Base Station Controller<br />

BTS Base Transceiver Station<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Benutzer<br />

SRISM MAP-Send-Routing-Info-For-SM<br />

FWSM MAP-Forward-Short-Message<br />

ACK Acknowledgement<br />

IMSI International <strong>Mobile</strong> Subscriber Identity<br />

Quelle: Digital cellular telecommunications<br />

system; <strong>Mobile</strong> Application Part (MAP), GSM<br />

09.02, ETS 300 599, 2000<br />

MS<br />

SM<br />

BTS<br />

SMS<br />

Center<br />

BSC<br />

BTS<br />

MSC<br />

BTS<br />

NSS<br />

(MSC-Gebiet)<br />

VLR HLR<br />

BSC<br />

BTS<br />

BTS<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 10<br />

1.2.2 Anfänge des Mobilfunks<br />

Erste Mobilfunksysteme in der Bundesrepublik<br />

A-Netz (1958 – 1977):<br />

im 200 MHz-Band (154 MHz...177 MHz)<br />

Kanalabstand: 50 kHz<br />

Frequenzmodulation (FM), Handvermittlung, kein Handover (HO)<br />

Wichtige Eigenschaften der ersten Mobilfunksysteme<br />

(A-Netz und B-Netz)<br />

• Hohe Sendeleistungen<br />

( 20 W) in Basis- und<br />

Mobilstationen<br />

• Somit große Funkversorgungsgebiete<br />

(Radius ca. 150<br />

km)<br />

B-Netz (1972 – 1994):<br />

Kanalabstand: 20 kHz<br />

Wahlverfahren, nicht handvermittelt, kein HO,<br />

jeder Funkfeststation hat eine eigene Vorwahl<br />

auch in Luxemburg, den Niederlanden und in Österreich<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 11<br />

• Hoher Stromverbrauch<br />

• Keine „Handys“<br />

• Geringe Infrastrukturkosten<br />

• Geringe Teilnehmerkapazität<br />

• Geringe Frequenzökonomie<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Quelle: B. Walke, M.P. Althoff, P. Seidenberg:<br />

UMTS – Ein Kurs. Weil der Stadt: Schlembach, 2001, Bild 2.1, S. 14<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 12


1.2.3 Erste zellulare Mobilfunk-Generation (1G)<br />

Merkmale zellularer Mobilfunksysteme der erster Generation:<br />

• automatische Vermittlung und einheitliche Vorwahlen,<br />

• Weiterreichen beim Zellwechsel (Handover, HO),<br />

• tragbare Mobiltelefone.<br />

Beispiele:<br />

AMPS (Advanced <strong>Mobile</strong> Phone System), USA, ab 1979<br />

• 800 MHz-Band. Erstes zellulares Mobilfunksystem der Welt, gehört zu den am<br />

weitesten verbreiteten zellularen Mobilfunksystemen der ersten Generation (USA,<br />

Kanada, Mittel- und Südamerika, Australien und Südostasien).<br />

C-Netz, Deutschland, ab 1985<br />

• 450 MHz-Band. Betrieb auch in Portugal und Südafrika<br />

Weitere Beispiele zellularer Mobilfunksysteme<br />

der ersten Generation (1G)<br />

NMT (Nordic <strong>Mobile</strong> Telephone)<br />

• 450 und 900 MHz-Band in Skandinavien, Benelux, Frankreich, Österreich,<br />

Spanien<br />

TACS (Total Access Communication System)<br />

• 900 MHz-Band in Großbritannien, Spanien, Nigeria, China<br />

JTACS (Japan TACS)<br />

• 900 MHz-Band in Japan<br />

RC 2000 (RadioCom 2000)<br />

• 200, 400 und 900 MHz-Band in Frankreich<br />

Die Mobilfunksysteme der ersten Generation waren untereinander nicht<br />

kompatibel.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 13<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 14<br />

1.2.4 Zweite Generation (2G)<br />

Merkmale zellularer Mobilfunksysteme der zweiten Generation:<br />

• digitale Übertragung,<br />

• internationale Standardisierung.<br />

Beispiele:<br />

PCS (Personal <strong>Communications</strong> Services)<br />

Amerikanischer Rahmenstandard mit verschiedenen Varianten in den 800 MHz und<br />

1900 MHz Frequenzbändern, unter anderem:<br />

• D-AMPS (Digital AMPS), ANSI/TIA IS-54, IS-136:<br />

• Digitaler Nachfolger von AMPS,<br />

• Time Division Multiple Access (TDMA) mit 30 kHz Trägerabstand<br />

• cdmaOne, ANSI/TIA IS-95:<br />

• Code Division Multiple Access (CDMA) mit 1,25 MHz Trägerabstand<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

ANSI<br />

TIA<br />

American National Standards Institute<br />

Telecommunications Industry Association<br />

IS<br />

Interim Standard<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 15<br />

Weitere Beispiele zellularer Mobilfunksysteme<br />

der zweiten Generation (2G)<br />

PDC (Personal Digital Cellular System)<br />

• Japanischer Standard im 800 und 1500 MHz-Band<br />

GSM (Global System for <strong>Mobile</strong> <strong>Communications</strong>)<br />

• Europäischer ETSI-Standard, später 3GPP-Standard<br />

• im 900 MHz-Band mit Varianten in anderen Frequenzbändern<br />

(z.B. DCS 1800, PCS 1900)<br />

• in Deutschland ab 1991 „D-Netz“ (900 MHz), ab 1994 „E-Netz“ (1800 MHz)<br />

• in den USA in den PCS-Bändern bei 850 und 1900 MHz,<br />

• weitere Varianten bei 400 MHz und 450 MHz.<br />

• Hauptziele bei der Einführung in Europa:<br />

• koordinierter Aufbau von GSM-basierten Mobilfunknetzen und Infrastruktur,<br />

• internationale personenbezogene Mobilität (international roaming).<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

ETSI European Telecommunications Standards Institute<br />

3GPP 3rd Generation Partnership Project<br />

DCS Digital Communication Service<br />

PCS Personal <strong>Communications</strong> Services<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 16


Wichtige Parameter von GSM<br />

Vielfachzugriffsverfahren<br />

Frequenzgeteilter Zeitmultiplex<br />

Modulationsart<br />

GMSK (Gaussian Minimum Shift Keying)<br />

Trägerabstand / MHz 0,2<br />

Symbolrate des Sendesignals / kbit/s 270,833<br />

Dauer eines TDMA-Rahmens / ms 4,615<br />

Anzahl der Zeitschlitze pro TDMA-<br />

Rahmen 8 (Halbraten-Sprachcodierung: 16)<br />

Maximale Informationsrate pro<br />

Teilnehmer<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Sprache/Vollrate: 13 kbit/s<br />

Sprache/Enhanced Full Rate: 12,2 kbit/s<br />

Sprache/Halbrate: 6,5 kbit/s<br />

Daten (TCH/9.6): 9,6 kbit/s<br />

GSM Phase 2+ HSCSD: 115,2 kbit/s<br />

GSM Phase 2+ GPRS: 171,2 kbit/s<br />

GSM Phase 2+ EDGE: 384 kbit/s<br />

Quelle: T. Ojanperä, R. Prasad (Eds.):<br />

Wideband CDMA for Third Generation <strong>Mobile</strong> <strong>Communications</strong>. Boston: Artech House, 1998, Tabelle 1.2, S. 7<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 17<br />

1.2.5 Generation 2+, HSCSD, GPRS und EDGE<br />

Die GSM-Erweiterungen<br />

• HSCSD (High Speed Circuit Switched Data)<br />

• GPRS (General Packet Radio Service) und<br />

• EDGE (Enhanced Data Rates for GSM Evolution)<br />

wurden als Generation „2,5“ oder auch Generation (Phase) „2+“ als<br />

Übergangslösungen zwischen der zweiten und der dritten Generation<br />

eingeführt.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 18<br />

High Speed Circuit Switched Data (HSCSD)<br />

Erweiterung des GSM-Standards in der Phase 2+ in Richtung 3G:<br />

• Verbindungsorienterte Kommunikation,<br />

geeignet für leitungsvermittelte Anwendungen (z.B. Video-Telefonie)<br />

• Punktierung bei der Fehlerschutzcodierung<br />

pro Zeitschlitz 14,4 kbit/s<br />

• Zuweisung von N z (1...8) Zeitschlitzen zu einem Teilnehmer<br />

erlaubt die Erhöhung der Datenrate pro Teilnehmer auf bis zu<br />

115,2 kbit/s<br />

General Packet Radio Service (GPRS)<br />

Erweiterung des GSM-Standards in der Phase 2+ in Richtung 3G:<br />

• Verbindungslose Kommunikation, geeignet für paketvermittelte<br />

Anwendungen (z.B. E-Mail, Telnet, „WWW-Browsing“)<br />

• Flexible ARQ (Automatic Repeat Request)-Protokolle<br />

• Veränderte Fehlerschutzcodierung<br />

pro Zeitschlitz 9,05 kbit/s, 13,4 kbit/s, 15,6 kbit/s oder 21,4 kbit/s<br />

• Zuweisung von N z (1...8) Zeitschlitzen<br />

erlaubt die Erhöhung der Datenrate pro Teilnehmer auf bis zu 171,2<br />

kbit/s;<br />

diese Zuweisung kann für Aufwärtsstrecke und Abwärtsstrecke<br />

getrennt erfolgen<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Quelle: T. Ojanperä, R. Prasad (Eds.):<br />

Wideband CDMA for Third Generation <strong>Mobile</strong> <strong>Communications</strong>. Boston: Artech House, 1998, S. 10<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 19<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Quelle: A. Furuskär, S. Mazur, F. Müller, H. Olofsson: EDGE: Enhanced Data Rates for GSM and TDMA/136 Evolution<br />

IEEE Personal <strong>Communications</strong>, Bd. 6 (1999), Nr. 3, S. 56-66<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 20


GPRS – Endgeräteklassen<br />

Class A: konventioneller GSM-Betrieb und GPRS-Datenbetrieb simultan<br />

Class B: unterstützt GSM und GPRS nicht gleichzeitig,<br />

simultanes „Monitoring“ von GSM und GPRS<br />

Class C: nur GPRS- Datenbetrieb<br />

Multislot-Klasse Anzahl der gleichzeitig zugewiesenen Zeitschlitze ...<br />

... in der Abwärtsstrecke ... in der Aufwärtsstrecke<br />

4 3 1<br />

8 4 1<br />

10 4 2<br />

12 4 4<br />

18 8 8<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Quelle: A. Furuskär, S. Mazur, F. Müller, H. Olofsson: EDGE: Enhanced Data Rates for GSM and TDMA/136 Evolution<br />

IEEE Personal <strong>Communications</strong>, Bd. 6 (1999), Nr. 3, S. 56-66<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 21<br />

Enhanced Data Rates for GSM Evolution (EDGE)<br />

• Erweiterung des GSM-Standards in der Phase 2+ in Richtung 3G:<br />

• Ergänzte Modulation: Zur Erhöhung der Datenrate kann anstelle der<br />

binären Modulationsart GMSK (Gaussian Minimum Shift Keying) auch<br />

eine achtwertige Modulationsart, (3/8)-Offset-8-PSK (Phase Shift<br />

Keying), eingesetzt werden. Zur spektralen Formung wird der GMSK-<br />

Grundimpuls verwendet.<br />

• Einführung einer Verbindungsqualitätskontrolle („Link Quality Control“)<br />

zur<br />

• Adaption von Modulation und Fehlerschutzcode<br />

abhängig von der momentanen Güte des Übertragungskanals<br />

(„Link Adaptation“)<br />

• Verwendung von Hybridem ARQ mit Soft Combining und<br />

inkrementeller Redundanz („Incremental Redundancy“)<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Quelle: A. Furuskär, S. Mazur, F. Müller, H. Olofsson: EDGE: Enhanced Data Rates for GSM and TDMA/136 Evolution<br />

IEEE Personal <strong>Communications</strong>, Bd. 6 (1999), Nr. 3, S. 56-66<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 22<br />

EDGE - Varianten<br />

ECSD<br />

(Enhanced<br />

Circuit Switched Data)<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Classic EDGE<br />

(Europa)<br />

EGPRS<br />

(Enhanced GPRS)<br />

Compact EDGE<br />

(USA)<br />

D-AMPS<br />

(ANSI/TIA-136)<br />

Wiederverwenden der GSM/GPRS-Protokolle der Sicherungsschicht<br />

Paketdienste mit mindestens 384 kbit/s für Geschwindigkeiten unter 100 km/h<br />

Paketdienste mit mindestens 144 kbit/s für Geschwindigkeiten unter 250 km/h<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 23<br />

Wichtige Parameter von EDGE<br />

Modulationsart<br />

GMSK und (3/8)-Offset-8-PSK mit<br />

spektraler Formung mit dem GMSK-<br />

Grundimpuls<br />

Trägerabstand / MHz 0,2<br />

Symbolrate des Sendesignals / ksym/s 270,833<br />

Dauer eines TDMA-Rahmens / ms 4,615<br />

Anzahl der Zeitschlitze pro TDMA-<br />

Rahmen 8<br />

Maximale Datenrate<br />

384 kbit/s<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 24


1.2.6 Dritte Generation (3G)<br />

Anforderungen an 3G-Systeme nach IMT-2000:<br />

• 2 Mbit/s in Indoor-Umgebungen, 144 kbit/s für mobile Anwendung,<br />

• globale Abdeckung.<br />

Beispiele:<br />

• CDMA-2000 (3GPP2-Standard „IS-2000“)<br />

• CDMA mit 3,75 MHz Trägerabstand (drei cdmaOne-Kanäle)<br />

• Bandspreizung mit variabler Chip-Rate: 1,2288 Mchip/s - 14,75 Mchip/s<br />

• UMTS (Universal <strong>Mobile</strong> Telecommunications System, 3GPP-Standard)<br />

• CDMA mit 5 MHz Trägerabstand<br />

• Bandspreizung mit konstanter Chip-Rate: 3,84 Mchip/s<br />

unterschiedliche Datenraten durch unterschiedliche Spreizfaktoren<br />

Bandbreiten der zweiten und dritten Mobilfunkgeneration<br />

5 MHz<br />

3G: Universal <strong>Mobile</strong> Telecommunications System (UMTS)<br />

200 kHz<br />

2G: Global System for <strong>Mobile</strong> <strong>Communications</strong> (GSM)<br />

Teilnehmerbandbreite<br />

UMTS hat die fünfundzwanzigfache Bandbreite von GSM!<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

IMT-2000:<br />

International <strong>Mobile</strong> Telecommunications-2000<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 25<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 26<br />

Schmalbandige und breitbandige Übertragung<br />

Ausschnitt aus der Übertragungsfunktion |H(f,t)|<br />

des Mobilfunkkanals zu einem festem Zeitpunkt t = t 0<br />

Frequenzbereich und Duplex-Verfahren<br />

• UTRA TDD (Time Domain Duplex) in ungepaarten Bändern<br />

1900 MHz 2100 MHz<br />

Siehe auch: B. Walke, M.P. Althoff, P. Seidenberg:<br />

UMTS – Ein Kurs. Weil der Stadt: Schlembach,<br />

2001, S. 48f.<br />

• UTRA (UMTS Terrestrial Radio Access) FDD (Frequency Domain Duplex)<br />

in gepaarten Bändern<br />

Typische<br />

Varianz<br />

Typische<br />

Varianz<br />

20 60 30 15<br />

60 30<br />

f<br />

schmalbandige<br />

Übertragung<br />

breitbandige<br />

Übertragung<br />

f<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Breitbandige Übertragung führt gegenüber der<br />

schmalbandigen Übertragung zu einer<br />

geringeren Varianz der Empfangsleistung.<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 27<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

UTRA<br />

TDD<br />

UTRA<br />

FDD<br />

UMTS<br />

Satellit<br />

Quelle: T. Ojanperä, R. Prasad (Eds.):<br />

Wideband CDMA for Third Generation <strong>Mobile</strong> <strong>Communications</strong>. Boston: Artech House, 1998, Bild 1.7, S. 20<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 28


Technische Schlüsselparameter von UMTS<br />

UTRA FDD<br />

UTRA TDD<br />

Vielfachzugriff W-CDMA (F/CDMA) TD/CDMA (F/T/CDMA)<br />

Duplex FDD TDD<br />

Trägerabstand<br />

5 MHz<br />

Chiprate<br />

3,84 Mchip/s<br />

Zeitschlitzstruktur<br />

15 Zeitschlitze pro Rahmen<br />

Rahmendauer<br />

10 ms<br />

Datenmodulation<br />

QPSK (4-PSK)<br />

Intrafrequenz-Weiterreichen Weich („Soft Handover“) Hart („Hard Handover“)<br />

Interfrequenz-Weiterreichen<br />

Hart<br />

Spreizfaktoren 4...512 1...16<br />

High Speed Downlink Packet Access (HSDPA) (3.5 G)<br />

• Paketvermittelter Datendienst in der Abwärtsstrecke von UTRA FDD<br />

• Variable Datenraten 1.2 Mbit/s (Kat. 1) - 84.4 Mbit/s (Kat. 28).<br />

• Verbindungsqualitätskontrolle ähnlich wie bei EDGE:<br />

• adaptive Modulation (QPSK, 16-QAM und 64 QAM) und<br />

Fehlerschutzcodierung,<br />

• hybrides ARQ,<br />

• Analog zu HSDPA im Downlink gibt es für den Uplink HSUPA<br />

(High Speed Uplink Packet Access)<br />

mit 0,73 Mbit/s (Kat. 1) - 23 Mbit/s (Kat. 9).<br />

F/CDMA: Frequency Divided Code Division Multiple Access<br />

F/T/CDMA: Frequency and Time Divided Code Division Multiple Access<br />

W-CDMA: Wideband Code Division Multiple Access<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

TD/CDMA:<br />

FDD:<br />

TDD:<br />

QPSK:<br />

Quelle: H. Holma, A. Toskala (Eds.):<br />

WCDMA for UMTS. Chichester: Wiley, 2000, Tabelle 12.1, S. 285<br />

Time Divided Code Division Multiple Access<br />

Frequency Domain Duplex<br />

Time Domain Duplex<br />

Quaternary Phase Shift Keying<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 29<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 30<br />

1.2.7 Vierte Generation (4G)<br />

Anforderungen an 4G-Systeme nach ITU:<br />

• Datenrate im Downlink: 100 Mbit/s (mobiler Benutzer)<br />

1000 Mbit/s (unbewegter Benutzer)<br />

• Datenrate im Uplink: 50 Mbit/s<br />

• Modulation: Ortogonal Frequency Division Multiplex (OFDM).<br />

Beispiele:<br />

• IEEE 802.16m WiMAX<br />

(“Worldwide Interoperability for Microwave Access”)<br />

• LTE („Long Term Evolution“) (3,9G)<br />

• LTE-Advanced (geplante Erweiterung von LTE)<br />

Beispiele zellularer Mobilfunksysteme der vierten<br />

Generation (4G) /1<br />

LTE (3,9G)<br />

• Verschiedene Frequenzbänder,<br />

z.B. in Deutschland: 800 MHz und 2600 MHz<br />

• Variable Bandbreite: 1,4 MHz - 20 MHz mit bis zu 1200 Subträgern<br />

• Adaptive Modulation (QPSK, 16-QAM, 64-QAM) und Fehlerschutzcodierung<br />

• Multiple Input Multiple Output (MIMO)<br />

• Bis zu 300 Mbps im Downlink und bis zu 75 Mbps im Uplink<br />

• 5 ms Latenz<br />

• Mobilität bis zu 500 km/h<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

ITU:<br />

International Telecommunication Union<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 31<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 32


Beispiele zellularer Mobilfunksysteme der vierten<br />

Generation (4G) /2<br />

IEEE 802.16m WiMAX<br />

• Variable Bandbreite: 1.25 MHz - 20 MHz mit bis zu 2048 Subträgern<br />

• Adaptive Modulation (BPSK, QPSK, 16-QAM, 64-QAM)<br />

und Fehlerschutzcodierung<br />

• Hybrides ARQ<br />

• MIMO<br />

Übertragungsdauern bei verschiedenen Mobilfunksystemen<br />

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Size in bits 25 k 25 k 400 k 800 k 6 M 7.5 M 2.4 G 5.2 G<br />

Radio system Time to transmit<br />

GSM 9.6 kbit/s 2.6 s 2.6 s 41.7 s 1.4 min 10.4 min 13 min 2.9 d 5.3 d<br />

phase 1<br />

HSCSD 28.8 kbit/s 0.87 s 0.87 s 13.9 s 27.8 s 3.5 min 4.3 min 23.1 h 2.1 d<br />

GPRS 115 kbit/s 0.22 s 0.22 s 3.5 s 7 s 52.2 s 1.1 min 5.8 h 12.6 h<br />

EDGE 384 kbit/s 0.07 s 0.07 s 1 s 2.1 s 15.6 s 19.5 s 1.7 h 3.8 h<br />

HSDPA 7.2 Mbit/s 3.5 ms 3.5 ms 0.056 s 0.11 s 0.83 s 1 s 5.6 min 12 min<br />

LTE 300 Mbit/s 83 µs 83 µs 1,3 ms 2,7 ms 20 ms 25 ms 8 s 17,3 s<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 33<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Quelle: UBS Warburg<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 34<br />

Kommunikation und Internet<br />

Mio. Teilnehmer<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Drahtgebundene Kommunikation<br />

Drahtlose Kommunikation<br />

Internet (total)<br />

Internet (drahtlos)<br />

96 97 98 99 00 01 02 03 04 05<br />

Jahr<br />

Quelle: Forschungsbericht der ETH Zürich, 2000.<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 35<br />

Zahl der Anschlüsse im dt. Mobilfunknetz<br />

Zahl der Anschlüsse / Mio.<br />

100,0<br />

80,0<br />

60,0<br />

40,0<br />

20,0<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Zahl der Einwohner in der Bundesrepublick Deutschland<br />

71,3<br />

(Stand 2009)<br />

64,8<br />

59,1<br />

56,1<br />

48,2<br />

0,3 0,5 1,0 1,8<br />

0,0<br />

13,9<br />

5,6 8,3<br />

3,8 2,5<br />

23,4<br />

82,8<br />

79,2<br />

97,2<br />

107,2<br />

Jahr<br />

1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 36


1.4 Spektrum-Knappheit<br />

Wachsende Nachfrage nach Frequenzspektrum<br />

• Wachsende Zahl von Kommunikationsanwendungen wird mobil.<br />

• Um Interferenzen zu vermeiden,<br />

muss jedem Funksystem durch die<br />

Regulierungsbehörden ein<br />

Frequenzband zugewiesen werden.<br />

• Eine Schlüsselrolle im mobilen<br />

Informationszeitalter hat daher<br />

das Frequenzspektrum.<br />

• Doch der nutzbare Frequenzbereich ist eine Ressource<br />

(typisch 500 MHz – 5 GHz).<br />

• Höhere Frequenzen geringere Reichweite<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Quelle: http://www.itu.int/ITU-D/ict/statistics/ict/<br />

Nachfrage – Angebot = Knappheit oder Überlastung<br />

• Die wachsende Nachfrage und das begrenzte Angebot führen zur<br />

Frequenzverknappung.<br />

• “Scarcity is the most serious challenge facing the wireless industry<br />

today... and it is only going to get worse”<br />

(William Kennard, FCC Chairman, 2000)<br />

Ausnutzung des Frequenz-Spektrums<br />

• “Scarcity is artificial; induced<br />

by regulation”<br />

(Ronald Coase, Nobelpreisträger für<br />

Wirtschaftswissenschaften, 1959)<br />

Leistung / dB<br />

Fernsehen<br />

Mobilfunk<br />

• Die Ressource<br />

Frequenzspektrum ist<br />

begrenzt aber nicht knapp.<br />

• Niedrigere Frequenzen größere Antennen<br />

f / GHz<br />

20. Juni 2012<br />

Kommunikations<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 37<br />

Folie 38<br />

Technik<br />

Verbesserung der Frequenzausnutzung<br />

Kognitive Radios<br />

• Messung der Spektrum-<br />

Ausnutzung:<br />

• Messung durch die<br />

NSF an 8 Standorten<br />

1% 17,4 %<br />

in den USA Frequenzbereich: f = 30 MHz – 2.9 GHz<br />

Quelle: Shared Spectrum Company, Spectrum Occupancy Measurements Chicago, Illinois November 16-18, 2005, 2005<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Minimum<br />

(National Radio Astronomy<br />

Observatory, Greenbank)<br />

• Lösungsidee: dynamische Spektrum-Allozierung<br />

• Benutzer ohne Lizenz („secondary users“)<br />

• scannt das Frequenzspektrum<br />

• detektiert Benutzer mit Lizenz („primary users“)<br />

• belegt freie Frequenzbereiche („white spaces“)<br />

• Erfordert Endgeräte mit kognitiven Fähigkeit<br />

Maximum<br />

(Chicago)<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 39<br />

• Ein Kognitives Radio (CR) ist ein<br />

Software-definiertes Radio (SDR)<br />

mit kognitiven Fähigkeiten.<br />

• Ein CR sollte wissen<br />

• wo es ist (Selbst-Lokalisierung),<br />

• was es kann (Selbsterkenntnis),<br />

• wo erreichbare Basisstationen und<br />

Benutzer sind.<br />

• Beispiel:<br />

• Wireless Regional Area Network<br />

(WRAN, IEEE 802.22)<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

UMTS/CDMA?<br />

GSM? WLAN?<br />

WiMAX?<br />

DECT?<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 40


Inhalt<br />

2 Informationstheorie<br />

1 Digitaler zellularer Mobilfunk<br />

2 Informationstheorie<br />

3 Mobilfunkkanal<br />

4 Modulation<br />

5 Mobilfunkübertragung<br />

6 Mobilfunknetz<br />

2.1 Von Informationsentropie und Kanalkapazität<br />

2.2 Entropie wertdiskreter Nachrichten<br />

2.3 Entropie stetig verteilter Variablen<br />

2.4 Kanalkapazität diskreter Kanäle<br />

2.5 Kanalkapazität kontinuierlicher Kanäle mit AWGN<br />

2.6 Shannon-Hartley-Gesetz<br />

Literatur: C. E. Shannon: Mathematical Theory of Communication,<br />

University of Illinois Press, 1949.<br />

2.7 Maximale Datenrate bei diskretem Symbolalphabet<br />

S. Wendt: A More Natural Axiomatic Basis for the Entropy Formula in<br />

Information Theorie, University of Kaiserslautern, 1998.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 41<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 42<br />

2.1 Von Informationsentropie und Kanalkapazität<br />

Dimension von Informationsmengen<br />

• 1948: Claude Elwood Shannon: „A Mathematical Theory of Communication“<br />

• Entropie H ist ein Maß für die Informationsmenge einer Nachricht m.<br />

Ohne Berücksichtigung von a-priori-Wahrscheinlichkeiten, ist sie<br />

definiert als der Logarithmus der Kardinalität (Mächtigkeit M) des<br />

Nachrichtenraums Ω.<br />

H0 logM<br />

m , M<br />

• Kanalkapazität C ist ein Maß für die maximal erreichbare Informations-<br />

Datenrate auf einem Kanal. In einem störungsfreien Kanal berechnet sie<br />

sich zu:<br />

logMT<br />

<br />

C0<br />

lim<br />

T Übertragungszeit für eine Nachricht<br />

T T MT Anzahl möglicher Nachrichten mit<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

<br />

• Information ist eine dimensionslose Größe.<br />

• Abhängig von der Basis des verwendeten Logarithmus werden oft<br />

Hilfsmaßeinheiten oder Pseudoeinheiten verwendet:<br />

• Bit „binary digit“, Basis 2: log2<br />

M<br />

ldM<br />

• Byte<br />

8 Bits<br />

• Nit (Nat) „Naperian Digit“, Basis e loge<br />

M<br />

lnM<br />

• Umrechnung am Bsp. bit ↔ nat:<br />

H<br />

nat<br />

H 1<br />

H ln2<br />

0.693<br />

H<br />

bit ld e bit<br />

bit<br />

der Länge T<br />

20. Juni 2012<br />

Kommunikations<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 43<br />

Folie 44<br />

Technik<br />

M<br />

<br />

<br />

lnM<br />

ld ld e


2.2 Entropie wertdiskreter Nachrichten<br />

– Beispiel einer Informationsmenge<br />

• Die Informationsmenge einer Nachricht, kann als Grenzwert der<br />

mindestens benötigte Anzahl von Ja-/Nein-Fragen definiert werden, die<br />

im Mittel nötig sind, um die Nachricht zu erkennen (zu unterscheiden).<br />

• Bsp.: Gretel tanzt einmal pro Woche. An welchem Wochentag tanzt sie?<br />

1<br />

2<br />

3<br />

ist es einer der ersten vier Werktage?<br />

ja<br />

nein<br />

ist es einer der ersten beiden Werktage?<br />

ist es Sonntag?<br />

ja<br />

ist es Montag? nein<br />

ist es Mittwoch nein<br />

ist es Freitag?<br />

ja<br />

ja nein ja nein ja nein<br />

So<br />

Mo Di Mi Do Fr Sa<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

F<br />

EF<br />

6/7 1/ 7<br />

6 1<br />

p F 3 2<br />

7 7<br />

<br />

i i<br />

i<br />

1<br />

2<br />

20<br />

2,857<br />

7<br />

Anzahl<br />

Fragen:<br />

F i<br />

Wahrscheinlichkeit<br />

p i<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 45<br />

Optimales Frageschema bei Gleichverteilung der Alternativen<br />

• Anzahl zu unterscheidende Möglichkeiten M = 7<br />

•<br />

7<br />

Übergangs-Wahrscheinlichkeiten p ij ,<br />

4 3<br />

• Bei einem optimalen Frageschema werden 1. Frage<br />

7 7<br />

im Mittel<br />

4 3<br />

4 3 2 3 1<br />

1<br />

11 1 3 2<br />

1<br />

2<br />

7 7 3<br />

<br />

7 3<br />

<br />

<br />

2. Frage<br />

3<br />

3<br />

2,857 Fragen benötigt,<br />

2<br />

1<br />

um den Wochentag zu ermitteln, an dem<br />

Gretel tanzt.<br />

3. Frage<br />

1<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

1<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 46<br />

Gebündeltes Frageschema<br />

• Das Frageschema kann gebündelt werden, wenn direkt die Tanztage<br />

von a>1 aufeinanderfolgenden Wochen ermittelt werden. Bsp. a=2:<br />

49<br />

24<br />

49<br />

25<br />

49<br />

1. Frage<br />

24<br />

25<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

1<br />

12<br />

25<br />

13<br />

25<br />

2. Frage<br />

12<br />

13<br />

F<br />

a<br />

1<br />

6<br />

13<br />

7<br />

13<br />

3. Frage<br />

6<br />

7<br />

1<br />

3<br />

7<br />

4<br />

7<br />

4. Frage<br />

3<br />

4<br />

1<br />

3<br />

2<br />

3<br />

1<br />

5. Frage<br />

1 155346<br />

2,8469<br />

2 49<br />

1<br />

2<br />

1<br />

6. Frage<br />

1<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 47<br />

Entropie als Grenzwert der Anzahl von Binärentscheidungen<br />

• Im gebündelten Frageschema sind M a Fälle zu unterscheiden.<br />

• k Binärentscheidungen können im günstigsten Fall 2 k Fälle<br />

unterscheiden.<br />

• Allgemein gilt: Ma , , Ma , 0, k:<br />

1<br />

2 M<br />

2<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

k a k<br />

• Das Verhältnis aus Binärentscheidungen F zur Anzahl a konvergiert für<br />

a→∞ gegen die Entropie der ermittelten Information.<br />

lim<br />

a<br />

F<br />

a<br />

<br />

k<br />

lim<br />

a<br />

a<br />

k 1<br />

lim<br />

a<br />

a<br />

ldM<br />

<br />

k 1aldM<br />

k<br />

k 1 ld<br />

k M <br />

a<br />

a<br />

H<br />

<br />

0<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 48


Entropie bei nicht gleichverteilten Alternativen /(1)<br />

• Bisher: Unterscheidung von 7 Wochentage, die jeweils mit gleichen<br />

Wahrscheinlichkeiten p i =1/7 auftreten.<br />

• Im Folgenden werden nicht gleichverteilte Wahrscheinlichkeiten<br />

angenommen, z.B. p i =5%, i=0..5, und p 6 =70%.<br />

70% • Bei Aufteilung der Alternativen in N Elementarereignisse<br />

gleicher Wahrscheinlichkeit, z.B. p e =5%,<br />

ist die Entropie der Elementarereignisse H e =ld(N),<br />

z.B. 1 <br />

H <br />

5%<br />

e<br />

ld<br />

ld20<br />

5%<br />

<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

p 0<br />

5%<br />

m 0<br />

1<br />

p 6<br />

70%<br />

m 6<br />

14<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 49<br />

Entropie bei nicht gleichverteilten Alternativen /(2)<br />

• Bei Erfragung eines Elementarereignisses wird mit der<br />

Wahrscheinlichkeit p i die Informationsmenge ld(m i ) zu viel erfragt.<br />

0<br />

ld<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

M<br />

1<br />

i 0<br />

H H p ld<br />

m<br />

e<br />

M<br />

1 <br />

1 pi<br />

H pi<br />

ld <br />

pe<br />

i 0<br />

pe<br />

<br />

1<br />

i<br />

<br />

i<br />

<br />

1<br />

0<br />

M1 M1<br />

1 <br />

H pi ldpipi<br />

ld <br />

i0 i0 pe<br />

<br />

• Bei nicht gleichverteilten Alternativen berechnet sich die Entropie also zu<br />

M<br />

<br />

1 1<br />

H pi<br />

ld <br />

i 0<br />

pi<br />

<br />

1 <br />

E ld<br />

<br />

i<br />

pi<br />

<br />

1 <br />

ld <br />

p<br />

e <br />

20. Juni 2012<br />

Folie 50<br />

Entropie bei korrelierten Ereignissen<br />

• Bei Korrelation aufeinanderfolgender Ereignisse hängt die<br />

Wahrscheinlichkeit p k,i einer Alternative i vom vorrausgehenden Ereignis<br />

k ab.<br />

• Es sei p k die a-priori-Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses k und H k die<br />

bedingte Entropie der Information über eine folgende Alternative, wenn<br />

das Ereignis k vorrausgeht.<br />

• Dann berechnet sich die Entropie der korrelierten Information als<br />

Mittelwert der bedingten Entropien:<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

H<br />

M<br />

1<br />

k 0<br />

p H<br />

k<br />

k<br />

M1 M1<br />

1 <br />

pkpkild <br />

k0 i0<br />

pki<br />

<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 51<br />

Beitrag einzelner Nachrichten zur Entropie<br />

• Der Informationsgehalt einer Nachricht m i mit der Auftrittswahrscheinlichkeit<br />

p i ist:<br />

1 <br />

Imi<br />

ld <br />

pi<br />

<br />

• Ihr Beitrag<br />

p i<br />

0.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

1 <br />

pi<br />

ld <br />

pi<br />

<br />

zur Entropie<br />

• Beweis über Satz von l‘Hopital:<br />

<br />

1 ld<br />

p<br />

lim p ld<br />

p0<br />

<br />

lim<br />

p<br />

0<br />

p 1<br />

p<br />

M<br />

<br />

1 1<br />

H pi<br />

ld <br />

i 0<br />

pi<br />

<br />

p<br />

<br />

d ln<br />

<br />

dp<br />

ln 2<br />

lim<br />

p0<br />

d 1<br />

d p p<br />

verschwindet für<br />

1 1<br />

<br />

ln2<br />

p p <br />

lim lim 0<br />

p0<br />

1<br />

p0<br />

ln 2 <br />

2<br />

p<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 52


Entropie im binären Nachrichtenkanal<br />

• Betrachtet wird ein binärer Nachrichtenkanal, d.h. M = 2.<br />

<br />

1 <br />

1 <br />

pi<br />

1 p0 1p1<br />

Im1<br />

ld <br />

p Im0<br />

ld <br />

0 M2<br />

1 <br />

1 p <br />

<br />

1 <br />

M<br />

1<br />

i<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

ld <br />

H p ld p p p<br />

Die Entropie<br />

wird maximal,<br />

wenn die<br />

Alternativen<br />

(z.B. Symbole)<br />

gleichverteilt<br />

sind.<br />

0 0 1 1<br />

<br />

S p 1<br />

<br />

„Shannon-Funktion“<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 53<br />

2.3 Entropie stetig verteilter Variablen<br />

• Die Entropie stetig verteilter Variablen x kann als Grenzübergang diskret<br />

verteilter Variablen verstanden werden, wenn<br />

• die Anzahl M der Alternativen gegen ∞ divergiert, und<br />

• die Wahrscheinlichkeiten p i der Elementarereignisse x i gegen 0<br />

konvergiert.<br />

• Die Entropie des Zeichensystems ist dann definiert als Erwartungswert<br />

des negativen Logarithmus der Wahrscheinlichkeitsdichte:<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

H <br />

p x ld<br />

p x dx<br />

bit<br />

<br />

1 <br />

E ld<br />

<br />

i<br />

pi<br />

<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 54<br />

Entropie von Gaußverteiltem Rauschen /(1)<br />

• Mit der Wahrscheinlichkeitsdichteverteilung<br />

n<br />

<br />

1<br />

2<br />

<br />

2<br />

μ: Mittelwert<br />

2<br />

pn<br />

n<br />

e<br />

2<br />

σ: Standartabweichung<br />

ergibt sich die Entropie von Gaußverteilten Zufallsvariablen zu<br />

2<br />

n<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

2<br />

2<br />

H<br />

e <br />

n<br />

<br />

p ln<br />

<br />

nat<br />

n<br />

n dn<br />

2<br />

<br />

f<br />

<br />

n<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

n <br />

<br />

pnn dn <br />

2<br />

pn<br />

n ln 2 dn<br />

2<br />

<br />

2<br />

<br />

<br />

Entropie von Gaußverteiltem Rauschen /(2)<br />

H n<br />

2<br />

n <br />

1<br />

<br />

2 E ln 2<br />

nat 2<br />

1 1<br />

<br />

2 2<br />

2<br />

ln2<br />

<br />

2<br />

1 ln e <br />

2<br />

1<br />

ln<br />

2<br />

2 e<br />

2<br />

• Für gegebenen Mittelwert μ und gegebene Varianz σ² hat die<br />

Gaußverteilung die größte Entropie unter allen Verteilungen (*) .<br />

• <br />

<br />

H<br />

<br />

H<br />

<br />

n<br />

1 <br />

2<br />

max max <br />

<br />

p x ldp x dx ld 2 e<br />

bit px<br />

,<br />

2<br />

<br />

bit 2<br />

<br />

<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

<br />

1<br />

<br />

2<br />

2 E n <br />

1<br />

2<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 55<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

(*) Quelle: C.R. Rao: Lineare statistische Methoden und ihre Anwendungen.<br />

Akademie Verlag, Berlin, 1973.<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 56


2.4 Kanalkapazität diskreter Kanäle<br />

– Beispiel zur Kanalkapazität ohne Störung<br />

• Bei störungsfreier Übertragung, berechnet sich die Kanalkapazität zu:<br />

C<br />

0<br />

<br />

log MT <br />

MT <br />

lim<br />

T <br />

T<br />

• Beispiel: zu Bestimmen sei die Kanalkapazität eines Morsekanals.<br />

• Es sind folgende verschieden Zeichen unterschiedlicher Länge L j zu<br />

unterscheiden:<br />

o Kurzer Ton + kurze Pause:<br />

o Langer Ton + kurze Pause:<br />

L1 11<br />

2<br />

L2 31<br />

4<br />

o Wie oben + „Neuer Buchstabe“-Pause:<br />

o Wie oben + „Neues Wort“-Pause:<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

Anzahl möglicher Nachrichten mit<br />

der Länge T<br />

L3 L13 5<br />

L4 L2 3 7<br />

L5 L16 8<br />

L6 L2 6 10<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 57<br />

Morsekanal /(1)<br />

• Mit dem Polynom<br />

ist die Anzahl von Kombinationsmöglichkeiten, das Intervall T in j<br />

Teilintervalle der Längen {2,4,5,7,8,10} zu zerlegen gleich M j (T) .<br />

• Wenn beliebig viele Teilintervalle erlaubt sind, ist das Polynom<br />

zu betrachten.<br />

• Die Kanalkapazität ergibt sich zu<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

2 4 5 7 8 10<br />

j<br />

<br />

<br />

j <br />

x x x x x x M L x<br />

<br />

2 4 5 7 8 10<br />

j<br />

<br />

<br />

<br />

x x x x x x M L x<br />

j0 L0<br />

log MT<br />

C0<br />

lim<br />

T T<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

L<br />

<br />

L0<br />

L<br />

<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 58<br />

Morsekanal /(2)<br />

• Es gilt den Koeffizienten M(T) des Polynoms<br />

zu bestimmen.<br />

• geometrische Reihe →<br />

• Partialbruchzerlegung →<br />

<br />

<br />

L<br />

2 4 5 7 8 10<br />

MLx x x x x x x <br />

L0 j0<br />

1<br />

<br />

1 x x x x x x<br />

<br />

2 4 5 7 8 10<br />

j<br />

<br />

Morsekanal /(3)<br />

• Der Koeffizienten M(T) ist: MT <br />

• μ j<br />

sind die Lösungen von:<br />

c<br />

K<br />

10<br />

j<br />

T<br />

T 1<br />

j 1 <br />

j<br />

2 4 5 7 8 10<br />

x x x x x x 1<br />

• Wegen der strengen Monotonie für x>0 existiert exakt eine positive<br />

Lösung μ p =0,6893. Zudem gibt es 9 (i.A. komplexe) Lösungen μ j .<br />

• Aus der Dreiecksungleichung folgt p j<br />

, j<br />

p<br />

<br />

10<br />

<br />

j 1<br />

<br />

K<br />

j<br />

x <br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

j<br />

<br />

10<br />

K<br />

j 1<br />

<br />

j 1 <br />

<br />

j x <br />

1<br />

<br />

<br />

j <br />

10<br />

<br />

K<br />

j<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

j1 j k0<br />

• Koeffizientenvergleich →<br />

k<br />

x <br />

k<br />

<br />

j <br />

c<br />

k<br />

<br />

<br />

<br />

k 0<br />

K<br />

<br />

10<br />

j<br />

k 1<br />

j 1 <br />

j<br />

c<br />

k<br />

x<br />

k<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 59<br />

• Die Kanalkapazität ergibt sich somit zu:<br />

10<br />

K<br />

<br />

j<br />

<br />

log<br />

K<br />

<br />

T 1<br />

j 1 <br />

0<br />

<br />

log<br />

T 1<br />

j<br />

C0<br />

lim<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

p<br />

lim<br />

<br />

T T<br />

T T<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

1 <br />

bit<br />

log 0,539<br />

<br />

p Zeitschlitz<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 60


2.5 Kanalkapazität kontinuierlicher Kanäle mit AWGN<br />

Betrachtet werde ein wert- und zeitkontinuierliches Signal x(t), das über<br />

einen idealen Kanal übertragen und mit Gaußverteiltem Rauschen n(t)<br />

additiv überlagert wird. n<br />

x<br />

Mit der Standardabweichung σ n des Rauschens, ergibt sich die<br />

Wahrscheinlichkeitsdichte für einen Augenblickswert n des Rauschsignals n(t)<br />

2<br />

n<br />

zu:<br />

<br />

1<br />

2<br />

2n<br />

pn<br />

n<br />

e<br />

2<br />

2<br />

n<br />

1<br />

Für die Entropie H<br />

H n ln 2<br />

nat e 2<br />

n eines Rauschwertes n gilt:<br />

<br />

2<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

idealer<br />

Kanal<br />

x<br />

+<br />

y xn<br />

e<br />

xˆ<br />

Detektor<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 61<br />

Transinformation T(x,y)<br />

• Im AWGN-Kanal wird das gesendete Signal x von einer mittelwertfreien,<br />

Gaußverteilten Störung n der Standartabweichung σ n überlagert. Ein Teil der<br />

Information geht verloren; die Entropie des Rauschens n ist irrelevante Information.<br />

• Die Kanalkapazität ist die Transinformation T(x,y), die pro Zeiteinheit über einen<br />

Kanal maximal übertragen werden kann.<br />

<br />

Entropie H x<br />

des Sendesignals x<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

Entropie H n H y x Irrelevanz<br />

des Rauschens n (Fehlinformation)<br />

Transinformation T(x,y)<br />

Verlust<br />

(Äquivokation)<br />

<br />

H x y<br />

<br />

<br />

<br />

H x<br />

Tx,<br />

y<br />

Entropie H y<br />

des T x,<br />

y<br />

Empfangssignals y<br />

<br />

Hy x<br />

, <br />

HyHn<br />

T x y H y H y x<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 62<br />

Entropie H(x) des Sendesignals<br />

Entropie H(y) des Empfangssignals<br />

• Die Kanalkapazität ist die maximal erreichbare Transinformation T(x,y) pro<br />

Zeiteinheit.<br />

• Die Entropie des Sendesignals x ist maximal, wenn x Gaußverteilt ist.<br />

• Zur Maximierung von H(x) und T(x,y) wird angenommen, x sei Gaußverteilt und<br />

werde mit der mittleren Leistung P x übertragen.<br />

• Dann ist die Entropie von x:<br />

<br />

<br />

1<br />

2 <br />

Hx<br />

max<br />

<br />

<br />

p x ldp x dx max<br />

<br />

ld 2 e<br />

x<br />

px<br />

<br />

<br />

2<br />

<br />

2<br />

x<br />

<br />

• Die Varianz σ x2 von x folgt aus der mittleren Leistung P x und dem Mittelwert μ x :<br />

2<br />

E<br />

x<br />

<br />

<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

2<br />

<br />

2 2<br />

x <br />

E <br />

x<br />

2<br />

x<br />

x Px<br />

x<br />

1<br />

H x ld 2 eP x<br />

2<br />

<br />

<br />

max 2<br />

P<br />

, 0<br />

x x x<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 63<br />

• Analog zur Entropie von x ergibt sich die Entropie des Rauschens aus der<br />

Rauschleistung P n = σ n2 zu<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

1 ld 2<br />

2<br />

2<br />

<br />

n <br />

1 ld 2<br />

2<br />

1 ld 2<br />

2<br />

H n e eP n e<br />

B N<br />

<br />

u 0<br />

• Mit Gaußverteiltem x und n ist auch y = x + n Gaußverteilt, mit den Momenten<br />

y x n 0 und 2 2 <br />

2<br />

1 2 2<br />

y x n folgt Hy ld 2 ex<br />

n<br />

<br />

2<br />

• Die maximale Symbolrate f s ist gleich der Nyquist-Rate f 2B<br />

• Mit der Symbolperiode T s =1/f s ergibt sich die<br />

Übertragungszeit für k Symbole zu t k .<br />

N 0 : spektrale Rauschleistungsdichte<br />

B u : Basisbandbreite<br />

t<br />

s<br />

k<br />

u<br />

k k<br />

kTs<br />

<br />

f 2B<br />

s<br />

u<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 64


2.6 Shannon-Hartley-Gesetz<br />

• Die Kanalkapazität für AWGN–Kanäle ergibt sich zu<br />

<br />

<br />

<br />

max <br />

<br />

<br />

T x tk<br />

, y tk<br />

lim<br />

<br />

max <br />

C<br />

kTxk,<br />

y<br />

lim<br />

tk<br />

<br />

tk<br />

k<br />

k<br />

<br />

<br />

2Bu<br />

<br />

2 2<br />

1 2e<br />

x<br />

n<br />

C 2Bu ld<br />

2<br />

2 2e<br />

<br />

n<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

C B H y H n<br />

2<br />

u<br />

max<br />

k k<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

2<br />

<br />

x<br />

Bu ld1<br />

2 <br />

<br />

n <br />

1 ld 2<br />

k<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

2<br />

e<br />

n <br />

2<br />

1<br />

2 2<br />

Hy ex<br />

n<br />

<br />

H n<br />

max ld 2<br />

2<br />

<br />

CAWGN B ld u <br />

<br />

1 S<br />

N <br />

„Shannon-Hartley-Gesetz“<br />

<br />

, <br />

<br />

T x y <br />

H y H n<br />

<br />

S : Signalleistung<br />

N : Rauschleistung<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 65<br />

2.7 Maximale Datenrate bei diskretem Symbolalphabet<br />

• Wenn x єΩ einem beschränkten Symbolalphabet Ω der Kardinalität<br />

|Ω|=M und fester Symbolperiode T = 1/(2B u ) entstammt, dann ist die<br />

Kapazität C auch durch M beschränkt:<br />

<br />

log AWGN u <br />

<br />

1 S<br />

logMT<br />

<br />

CM C0M,<br />

T<br />

lim<br />

C B<br />

T T<br />

N <br />

<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

R / (bit/s)<br />

R C C<br />

min<br />

AWGN,<br />

M<br />

<br />

R C<br />

AWGN<br />

R C<br />

10<br />

<br />

M<br />

10log S / N<br />

C 2B log M<br />

<br />

M<br />

M=16<br />

M=8<br />

M=4<br />

M=2<br />

u<br />

<br />

0<br />

<br />

x i<br />

<br />

<br />

<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 66<br />

Inhalt<br />

1 Digitaler zellularer Mobilfunk<br />

2 Informationstheorie<br />

3 Mobilfunkkanal<br />

4 Modulation<br />

5 Mobilfunkübertragung<br />

6 Mobilfunknetz<br />

3 Mobilfunkkanal<br />

3.1 Was ist der Mobilfunkkanal?<br />

3.2 Funkfelddämpfung<br />

3.3 Funkreichweite<br />

3.4 Stochastische Beschreibung des Mobilfunkkanals<br />

3.5 Simulation von Mobilfunkkanälen<br />

3.6 Richtungsabhängige Kanalimpulsantworten<br />

Literatur: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />

Stuttgart: B.G. Teubner, 1997<br />

A.F. Molisch: Wireless communications. New York, 2005<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 67<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 68


3 Mobilfunkkanal<br />

3 Mobilfunkkanal<br />

3.1 Was ist der Mobilfunkkanal?<br />

3.1.1 Funk-Übertragungsstrecke<br />

3.1.2 Interferenz<br />

3.1.3 Mehrwegeausbreitung<br />

3.1.4 Zeitvarianz<br />

3.2 Funkfelddämpfung<br />

3.3 Funkreichweite<br />

3.4 Stochastische Beschreibung des Mobilfunkkanals<br />

3.5 Simulation von Mobilfunkkanälen<br />

3.6 Richtungsabhängige Kanalimpulsantworten<br />

3.1 Was ist der Mobilfunkkanal?<br />

3.2 Funkfelddämpfung<br />

3.2.1 Funkausbreitung<br />

3.2.2 Funkfelddämpfung bei langsamem Schwund<br />

3.2.3 Funkfelddämpfung bei schnellem Schwund<br />

3.3 Funkreichweite<br />

3.4 Stochastische Beschreibung des Mobilfunkkanals<br />

3.5 Simulation von Mobilfunkkanälen<br />

3.6 Richtungsabhängige Kanalimpulsantworten<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 69<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 70<br />

3 Mobilfunkkanal<br />

3 Mobilfunkkanal<br />

3.1 Was ist der Mobilfunkkanal?<br />

3.2 Funkfelddämpfung<br />

3.3 Funkreichweite<br />

3.3.1 Übersicht<br />

3.3.2 Sicherheitsabstand (Shadow Margin)<br />

3.3.3 Handover Gain<br />

3.3.4 Empfangsleistung<br />

3.3.5 Maximaler Zellradius<br />

3.3.6 Zusammenfassung zur Funkreichweite<br />

3.4 Stochastische Beschreibung des Mobilfunkkanals<br />

3.5 Simulation von Mobilfunkkanälen<br />

3.6 Richtungsabhängige Kanalimpulsantworten<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 71<br />

3.1 Was ist der Mobilfunkkanal?<br />

3.2 Funkfelddämpfung<br />

3.3 Funkreichweite<br />

3.4 Stochastische Beschreibung des Mobilfunkkanals<br />

3.4.1 Motivation<br />

3.4.2 Kanalimpulsantwort und Übertragungsfunktion<br />

3.4.3 Spektrum am Ausgang des Mobilfunkkanals<br />

3.4.4 Frequenz-Zeit-Korrelationsfunktion<br />

3.4.5 Zeit-Korrelationsfunktion<br />

3.4.6 Frequenz-Korrelationsfunktion<br />

3.4.7 Verzögerungs-Zeit-Korrelationsfunktion<br />

3.4.8 Verzögerungs-Leistungsspektrum<br />

3.5 Simulation von Mobilfunkkanälen<br />

3.6 Richtungsabhängige Kanalimpulsantworten<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

3.4.9 Verzögerungsspreizung<br />

(Delay Spread)<br />

3.4.10 Streufunktion<br />

3.4.11 Doppler-Spektrum<br />

3.4.12 Doppler-Spreizung<br />

3.4.13 Wichtige Zusammenhänge<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 72


3 Mobilfunkkanal<br />

3.1 Was ist der Mobilfunkkanal?<br />

3.2 Funkfelddämpfung<br />

3.3 Funkreichweite<br />

3.4 Stochastische Beschreibung des Mobilfunkkanals<br />

3.5 Simulation von Mobilfunkkanälen<br />

3.5.1 Modellannahmen<br />

3.5.2 Modellbeschreibung<br />

3.6 Richtungsabhängige Kanalimpulsantworten<br />

3.1 Was ist der Mobilfunkkanal?<br />

3.1.1 Funk-Übertragungsstrecke<br />

• Der Mobilfunkkanal verändert das gesendete Signal durch<br />

Daten-Quelle<br />

• Funkfelddämpfung,<br />

• Verzögerung,<br />

• Mehrwegeausbreitung,<br />

• Verzerrung,<br />

• Interferenzen,<br />

• Dopplerverschiebung,<br />

• Rauschen, …<br />

Signale<br />

Signale<br />

Datensymbole<br />

Codeworte<br />

Daten-Senke<br />

Datensymbole<br />

Codeworte<br />

Kanalcodierer Modulator<br />

Kanal Demodulator Kanaldecodierer<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 73<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Sendefilter<br />

C 0 ()<br />

Empfangsfilter<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 74<br />

Idealer Funkkanal<br />

Sender<br />

weißes,<br />

normalverteiltes<br />

Rauschen<br />

n(t)<br />

Freiraum-Ausbreitung<br />

<br />

Empfänger<br />

Der ideale Funkkanal hat folgende Eigenschaften:<br />

• ein einzelner Pfad mit konstanter, zeitinvarianter Dämpfung<br />

• additive Überlagerung mit weißem normalverteiltem Rauschen<br />

am Empfänger-Eingang<br />

Realer Funkkanal<br />

direktes<br />

Teilsignal<br />

gestreutes<br />

Teilsignal<br />

Mobilstation 3<br />

direktes<br />

Teilsignal<br />

gestreutes<br />

Teilsignal<br />

direktes<br />

Teilsignal<br />

gestreutes<br />

Teilsignal<br />

Basisstation 2 Mobilstation Basisstation 1<br />

2<br />

gestreutes<br />

gestreutes direktes Teilsignal Teilsignal<br />

Teilsignal<br />

Tatsächliche Funkkanäle sind Mehrwegekanäle.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 75<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Mobilstation 1<br />

Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />

Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 51, Bild 3.1.<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 76


3.1.2 Interferenz<br />

Intersymbolinterferenz (ISI, Intersymbol Interference)<br />

Aufgrund von Inhomogenitäten des Mobilfunkkanals, die durch die<br />

natürlichen und künstlichen Hindernisse entstehen, breiten sich die von<br />

der Mobilstation 1 abgestrahlten Wellen nicht gleichmäßig im Funkfeld<br />

aus.<br />

Statt dessen finden an den erwähnten Hindernissen Beugungen,<br />

Reflexionen und Streuungen statt. Deshalb erreichen die von der<br />

Mobilstation 1 abgestrahlten Wellen den Empfänger der Basisstation 1<br />

nicht nur auf einem einzigen Weg, sondern auf mehreren Wegen.<br />

Oft besteht keine direkte Sicht (LOS, Line of Sight) zwischen Sendern<br />

und Empfängern, man spricht von Abschattung und NLOS (None Line of<br />

Sight).<br />

Vielfachzugriffsintereferenz (MAI, Multiple Access Interference)<br />

Neben der Aufwärtsstrecke zwischen Mobilstation 1 und Basisstation 1<br />

gibt es in der rechten Zelle noch die ebenfalls durch<br />

Mehrwegeausbreitung gekennzeichnete Aufwärtsstrecke zwischen<br />

Mobilstation 2 und Basisstation 1 , und in der linken Zelle besteht die<br />

auch durch Mehrwegeausbreitung charakterisierte Aufwärtsstrecke<br />

zwischen Mobilstation 3 und Basisstation 2 .<br />

Außerdem werden auf Mobilstation 3 zurückgehende Teilnehmersignale<br />

von Basisstation 1 empfangen. Aufgrund dieser Situation ergibt sich im<br />

Empfänger der Basisstation 1 MAI zwischen denjenigen empfangenen<br />

Teilnehmersignalen, die auf Mobilstation 1 zurückgehen, und<br />

denjenigen, die von den Mobilstationen 2 und 3 herrühren.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 77<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 78<br />

Intrazellinterferenz und Interzellinterferenz<br />

MAI zwischen solchen empfangenen Teilnehmersignalen, die von<br />

Teilnehmern erzeugt werden, die ein und derselben Basisstation<br />

beziehungsweise Zelle zugeordnet sind, heisst Intrazellinterferenz.<br />

Intrazellinterferenz ergibt sich im Empfänger der Basisstation 1<br />

zwischen denjenigen empfangenen Teilnehmersignalen, welche von den<br />

Mobilstationen 1 und 2 herrühren.<br />

MAI zwischen solchen empfangenen Teilnehmersignalen von<br />

Teilnehmern, die verschiedenen Basisstationen beziehungsweise<br />

Zellen zugeordnet sind, heißt Interzellinterferenz.<br />

Interzellinterferenz ergibt sich im Empfänger der Basisstation 1<br />

beispielsweise zwischen denjenigen empfangenen Teilnehmersignalen,<br />

welche von den Mobilstationen 1 und 3 erzeugt werden.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 79<br />

Gleichkanalinterferenz und Nachbarkanalinterferenz<br />

Überlagern sich empfangene Teilnehmersignale, die auf solche<br />

Teilnehmer zurückgehen, die auf dem selben Kanal aktiv sind, so spricht<br />

man von Gleichkanalinterferenz (CCI, Co-Channel Interference).<br />

Nachbarkanalinterferenz (ACI, Adjacent Channel Interference) ergibt<br />

sich beim Überlagern von empfangenen Teilnehmersignalen, die auf<br />

solche Teilnehmer zurückgehen, die auf einander benachbarten Kanälen<br />

aktiv sind.<br />

Ebenso wie ISI verursacht MAI das Verfälschen von gesendeten<br />

Nachrichten. Es ist also notwendig, MAI soweit zu reduzieren, wie es für<br />

die erforderliche Qualität der Nachrichtenübertragung erforderlich ist,<br />

ohne dass die angestrebte hohe Teilnehmerzahl beeinträchtigt wird.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 80


Zusammenfassung der Arten von Interferenz<br />

Art der Interferenz<br />

Entstehung<br />

Intersymbolinterferenz (ISI) Überlagern von über verschiedene Wege empfangenen Versionen<br />

der Teilnehmersignale von einem bestimmten Teilnehmer.<br />

Benachbarte Datensymbole überlagern sich im Empfänger.<br />

Vielfachzugriffsinterferenz (MAI) Überlagern von empfangenen Teilnehmersignalen, die auf<br />

unterschiedliche Teilnehmer zurückgehen,...<br />

Intrazellinterferenz<br />

..., wobei die betreffenden Teilnehmer alle derselben Zelle<br />

zugeordnet ...<br />

Gleichkanalinterferenz ... und auf dem selben Kanal aktiv sind (CCI).<br />

Nachbarkanalinterferenz ... und auf einander benachbarten Kanälen aktiv sind (ACI).<br />

Interzellinterferenz<br />

..., wobei die betreffenden Teilnehmer unterschiedlichen Zellen<br />

zugeordnet ...<br />

Gleichkanalinterferenz ... und auf dem selben Kanal aktiv sind (CCI).<br />

Nachbarkanalinterferenz ... und auf einander benachbarten Kanälen aktiv sind (ACI).<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />

Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 52, Tab. 3.1.<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 81<br />

3.1.3 Mehrwegeausbreitung<br />

• In einem W-Wege-Kanal erreicht das gesendete Signal s(t) den<br />

Empfänger über W unterschiedliche Wege mit unterschiedlichen<br />

Amplituden h k und Verzögerungen k<br />

.<br />

Sender s(t)<br />

Kanal<br />

h1<br />

t1<br />

… hk<br />

<br />

t <br />

k<br />

… hW<br />

<br />

tW<br />

nt <br />

Σ<br />

• Ein Maß für den maximalen<br />

W Empfänger et hk st <br />

knt<br />

<br />

k 1<br />

Gangunterschied<br />

empfangener Echos ist die<br />

et st ht nt<br />

,<br />

Mehrwegespreizung TM max kmin <br />

k.<br />

h t h <br />

t<br />

<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

W k k<br />

k 1<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 82<br />

Mehrwegespreizung<br />

Das im Empfänger der Basisstation 1 durch die Aktivität der Mobilstation<br />

1 entstehende empfangene Teilnehmersignal ergibt sich aus der<br />

Überlagerung der unterschiedlich verzögerten und unterschiedlich<br />

gewichteten Replika des gesendeten Teilnehmersignals.<br />

Diese Replika heißen Echos und führen im Empfänger der Basisstation<br />

1 zur Frequenzselektivität und damit zur ISI (Intersymbolinterferenz).<br />

Die maximale Zeitdifferenz T M , die im Mittel zwischen zwei über<br />

verschiedene Wege empfangenen Wellen auftritt, ist endlich und heißt<br />

Mehrwegespreizung (Multipath Spread).<br />

Typische Werte für die Mehrwegespreizung T M liegen zwischen etwa<br />

1 ns in Pikozellen und etwa 100 s in großen Makrozellen.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 83<br />

Kohärenzbandbreite<br />

Die Verläufe der Empfangsleistung sind bei unterschiedlichen Trägerfrequenzen<br />

unterschiedlich, da das Entstehen des schnellen Schwunds frequenzabhängig ist.<br />

Je geringer der Betrag |f 1 – f 2 | der Differenz der beiden Trägerfrequenzen f 1 und f 2 ist,<br />

umso mehr ähneln sich die Verläufe der Empfangsleistung bei diesen<br />

Trägerfrequenzen.<br />

Dies gilt insbesondere dann, wenn |f 1 – f 2 | geringer als ein bestimmter Wert B c ist, der<br />

nur von den Eigenschaften des Mobilfunkkanals abhängt.<br />

Übersteigt der Betrag |f 1 – f 2 | jedoch deutlich B c , so sind die Verläufe der<br />

Empfangsleistung bei den Trägerfrequenzen f 1 und f 2 in der Regel völlig verschieden.<br />

Die Größe B c heißt Kohärenzbandbreite.<br />

Für die Kohärenzbandbreite gilt näherungsweise mit der Verzögerungsspreizung S<br />

und der Mehrwegespreizung T M<br />

1 1<br />

Bc<br />

.<br />

8S<br />

T<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

M<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 84


Beispiel Zweiwegekanal<br />

|h(τ)|<br />

τ 1 τ 2<br />

τ<br />

<br />

h <br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

1 2<br />

<br />

j2<br />

f<br />

Hf h<br />

e d<br />

<br />

22cos2 <br />

<br />

<br />

H f<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

1<br />

<br />

2 1<br />

f <br />

<br />

TM<br />

<br />

100m<br />

0,33µs<br />

m<br />

<br />

3<br />

310 s<br />

1 1 1<br />

B c<br />

750kHz<br />

T max min <br />

1,33µs<br />

<br />

M<br />

<br />

<br />

500m<br />

2<br />

1, 67 µs<br />

m<br />

<br />

<br />

3<br />

310 s<br />

3.1.4 Zeitvarianz<br />

Verändert sich die Kanalimpulsantwort h nicht mit der Zeit, so spricht<br />

man von einem zeitinvarianten Kanal. In dem Fall hägt die Kanalimpulsantwort<br />

h <br />

nur von der Verzögerung ab.<br />

Aufgrund der Bewegung von Mobilstationen und der Inhomogenität des<br />

Funkfelds sind reale Mobilfunkkanäle zeitvariant.<br />

Die Kanalimpulsantwort ht,<br />

hängt nicht nur von der Verzögerung <br />

ab, sie änder sich auch mit der Zeit t.<br />

Entsprechend ist auch die Funkfelddämpfung zeitvariant.<br />

Bei den sich ergebenden Schwankungen in der Empfangsleistung wird<br />

zwischen Effekten der langsamen und des schellen Schwund<br />

unterschieden.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

750kHz 20. Juni 2012<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 85<br />

Folie 86<br />

<br />

Entstehung zeitvarianter Empfangsleistung<br />

ortsfeste<br />

Basisstation<br />

P<br />

1<br />

e t P<br />

S<br />

A t<br />

<br />

Zeitvariante Empfangsleistung<br />

Funkfelddämpfung<br />

Veranschaulichung zeitvarianter Empfangsleistung / (1)<br />

Empfangsleistung<br />

Frequenz f 1<br />

P e<br />

P e<br />

Kreis mit<br />

konstantem<br />

Radius<br />

<br />

v<br />

<br />

At<br />

P<br />

<br />

P <br />

e<br />

s<br />

t<br />

P const.<br />

Die Mobilstation bewegt sich mit konstantem ||v|| in konstantem Abstand von der Basisstation.<br />

s<br />

Konstante<br />

Sendeleistung<br />

Empfangsleistung<br />

<br />

Einfluss des<br />

Einfluß langsamen des langsamen, Schwund nichtfrequenzselektiven<br />

(„slow fading“, Schwunds<br />

„shadow fading“)<br />

Frequenz f 2<br />

f 1<br />

Zeit<br />

Einfluss des<br />

schnellen Einfluß Schwund des schnellen,<br />

(„fast fading“)<br />

frequenzselektiven<br />

Schwunds<br />

Zeit<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />

Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 60, Bild 3.4.<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 87<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />

Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 61, Bild 3.5.<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 88


Veranschaulichung zeitvarianter Empfangsleistung / (2)<br />

Entstehung des langsamen Schwunds<br />

Empfangsleistung<br />

T K<br />

Kohärenzzeit<br />

Frequenz f 1<br />

P e<br />

P e<br />

• Aufgrund von Hindernissen zwischen Sender und Empfänger kommt<br />

es im Mobilfunk oft zur Abschattung. Das Funksignal erreicht den<br />

Empfänger nur nach ein- oder mehrfacher Reflexion.<br />

<br />

Zeit<br />

• Die Auswirkung der Abschattung auf die Empfangsleisung heißt<br />

langsamer Schwund „slow fading“ oder „shadow fading“.<br />

Empfangsleistung<br />

Einfluß des langsamen, nichtfrequenzselektiven<br />

Schwunds<br />

Frequenz f 2<br />

f 1<br />

Einfluß des schnellen,<br />

frequenzselektiven<br />

Schwunds<br />

Zeit<br />

• Im digitalen Mobilfunk kann langsamer Schwund i.A. beobachtet<br />

werden, wenn sich die Mobilstation mehrere Meter bewegt.<br />

• Ausgehend von einer Trägerfrequenz in GHz-Bereich, reichen zum<br />

Hervorrufen des schnellen Schwund Bewegungen mehrere<br />

Zentimeter aus.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />

Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 61, Bild 3.5.<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 89<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 90<br />

Zeitlicher Abstand der Minima in der Empfangsleistung mit<br />

„Slow Fading“<br />

d<br />

v<br />

d d<br />

liegt bei Strukturbreiten der Hindernisse von 10 m < d < 100 m und bei<br />

Geschwindigkeiten von etwa 50 km/h im Sekundenbereich.<br />

Die Verläufe von P e sind für unterschiedliche Frequenzen praktisch<br />

gleich, da das Entstehen des langsamen Schwunds für die relevanten<br />

Frequenzbereiche kaum frequenzabhängig ist.<br />

Entstehung des schnellen Schwunds<br />

• Das Funksignal erreicht den Empfänger i.A. auf mehreren Wegen<br />

(Pfaden) unterschiedlicher Längen. Durch die Mehrwegeausbreitung<br />

kommt es u.a. zu Intersymbolinterferenz (ISI).<br />

• Zudem können kohärente Wellen mit unterschiedlichem<br />

Gangunterschied konstruktiv oder destruktiv interferieren.<br />

• Durch die Bewegung der Mobilstation ändern sich die Längen<br />

einzelner Pfade, der Gangunterschied der Wellen und die Art der<br />

Interferenz.<br />

• Durch die zeitvariante Interferenz ändert sich die Leistung des<br />

Empfangssignals. Dieser Effekt heißt schneller Schwund oder<br />

„fast fading“.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 91<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 92


Korrelationsdauer<br />

Die raschen Fluktuationen von der Empfangsleistung entstehen durch<br />

den schnellen Schwund („Fast Fading“).<br />

Der zeitliche Abstand T k benachbarter Maxima ergibt sich mit dem Betrag<br />

der Geschwindigkeit der Mobilstation und mit der Wellenlänge des<br />

Trägers grob zu<br />

2 T<br />

k<br />

. v<br />

Der zeitliche Abstand T k heißt Korrelationsdauer oder Kohärenzzeit,<br />

denn erst nachdem mindestens T k verstrichen ist, ist mit einem<br />

vollständig geänderten Zustand des Mobilfunkkanals zu rechnen.<br />

Bei Frequenzen um 2 GHz und einer Fahrzeuggeschwindigkeit von unter<br />

250 km/h ergibt sich eine Korrelationsdauer von mehr als 1 ms.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 93<br />

Dopplerspreizung<br />

• Die Bewegungen der mobilen Teilnehmer führen zum Auftreten des<br />

Doppler-Effekts.<br />

• Mit der Lichtgeschwindigkeit c 0 , der Trägerfrequenz f 0 und dem Betrag<br />

v der Geschwindigkeit ergibt sich die maximale Dopplerfrequenz zu<br />

v<br />

fd,max f0<br />

c<br />

• Es können Dopplerfrequenzen mit positivem und/oder negativen<br />

Vorzeichen auftreten. Die Bandbreite, auf die ein monochromatisches<br />

Signal der Frequenz f 0 aufgrund des Dopplereffekts gespreizt wird,<br />

heißt Dopplerspreizung<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

1<br />

v<br />

B 2 f 2 f<br />

d d,max 0<br />

TK<br />

c<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 94<br />

3.2 Funkfelddämpfung<br />

3.2.1 Funkausbreitung<br />

• Die elektromagnetische Welle wird bei ihrer Ausbreitung im Raum<br />

gedämpft.<br />

Sendeleistung P<br />

• Die Funkfelddämpfung A s ,<br />

Empfangsleistung Pe<br />

Ps<br />

Pe<br />

<br />

a /dB10log10<br />

A<br />

10log10 10log 10 ,<br />

W W<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

p /dBW<br />

s<br />

p /dBW<br />

kann nur in wenigen Spezialfällen mit LOS-Bedingung geschlossen<br />

berechnet werden.<br />

• Stattdessen wird auf eine Vielzahl von Näherungs- und<br />

Vorhersagemodellen zurückgegriffen.<br />

e<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 95<br />

Freiraumausbreitung (LOS, „Line of Sight“)<br />

• Die Empfangsleistung ist proportional zur Leistungsdichte S am<br />

Empfänger und zur effektiven Antennenwirkfläche am Empfänger.<br />

<br />

P s<br />

Isotrop strahlende Antenne<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

2<br />

A 4<br />

Empfangsleistung:<br />

P S A<br />

e 1 e<br />

A<br />

Apertur der<br />

isotropen Antenne<br />

e<br />

2<br />

<br />

<br />

4<br />

G<br />

e<br />

Leistungsdichte:<br />

S<br />

1<br />

Ps<br />

<br />

A<br />

Ps<br />

<br />

2<br />

4<br />

Apertur des Empfängers<br />

Antennengewinn<br />

des Empfängers<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 96


Antennengewinn der Sendeantenne<br />

Eine Sendeantenne mit Richtcharakteristik leuchtet nur einen Teil der Kugeloberfläche<br />

aus.<br />

<br />

P s<br />

Antenne mit Richtcharakteristik<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

A0<br />

A<br />

G<br />

2<br />

s<br />

1<br />

Leistungsdichte:<br />

S<br />

P<br />

S<br />

s<br />

2<br />

1<br />

A0<br />

Antennengewinn der Sendeantenne:<br />

S<br />

S P A A 4<br />

s 1<br />

A0 Ps<br />

A0<br />

<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 97<br />

Friis-Formel<br />

• Mit dem Antennengewinn G s des Senders und der Apertur A e des<br />

Empfängers, folgt aus der Leistungsdichte S 1 bei Freiraumausbreitung<br />

(LOS) die Friis-Formel:<br />

Pe S1GsAe<br />

• Für die Funkfelddämpfung folgt:<br />

2<br />

GG P<br />

4<br />

<br />

A s e s<br />

2 2<br />

f <br />

P c <br />

e<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

PsGsGe <br />

<br />

4 <br />

2<br />

PsGsGec<br />

<br />

2 2 2<br />

4<br />

f <br />

4<br />

f <br />

<br />

a dB 10log10 A 20log10 20log10 20log10<br />

<br />

c<br />

m/s<br />

Hz m<br />

<br />

<br />

2<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 98<br />

Fresnelzonen / (1)<br />

• Wenn sich zwischen Sender (Tx) und Empfänger (Rx) Hindernisse (H)<br />

befinden, kann es zu Beugung der elektromagnetischen Welle kommen.<br />

Tx<br />

• Für eine besonders gute Funkverbindung (Freiraumausbreitung, „LOS“)<br />

sollte der Raum zwischen Sender und Empfänger weiträumig von<br />

Hindernissen evakuiert sein.<br />

• Dies ist dann der Fall, wenn die erste Fresnelzone größtenteils frei von<br />

Hindernissen ist.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

H<br />

Rx<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 99<br />

Fresnelzonen / (2)<br />

• Die n-te Fresnelzone ist der Raumbereich zwischen Sender und<br />

Empfänger, innerhalb welcher der maximale Gangunterschied<br />

gebeugter und ungebeugter Wellen gleich n ist.<br />

2<br />

Tx<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

dTx<br />

R n<br />

dRx<br />

• Im Abstand d Tx vom Sender und d Rx vom Empfänger ist der Radius R n<br />

der n-ten Fresnelzone gleich<br />

R<br />

n<br />

<br />

Rx<br />

n<br />

dTx<br />

d<br />

2 2<br />

d d<br />

Tx<br />

Rx<br />

Rx<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 100


Dämpfungsexponent<br />

Bei Freiraumausbreitung nimmt die Empfangsleistung P e mit dem<br />

Quadrat der Entfernung ab:<br />

1<br />

Pe Ps<br />

<br />

2<br />

Beim realen Mobilfunkkanal nimmt die Empfangsleistung P e in der Regel<br />

mit einer höheren Potenz von ab, das heißt, es ist mit > 2:<br />

1<br />

Pe<br />

Ps Ps<br />

<br />

<br />

Veranschaulichung zum Dämpfungsexponent α = 4<br />

ortsfeste<br />

Basisstation<br />

P e<br />

/ 2<br />

Streuer<br />

Hindernis<br />

/2<br />

P s<br />

Der Exponent heißt Dämpfungsexponent.<br />

Im Mobilfunk wurde er messtechnisch zu etwa gleich vier bestimmt.<br />

Mobilstation<br />

<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 101<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />

Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 57, Bild 3.2.<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 102<br />

Poynting-Vektor<br />

Für den Betrag P* streu des Poynting-Vektors am Ort des Streuers gilt<br />

Ps<br />

P<br />

.<br />

streu<br />

<br />

2<br />

2<br />

<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

Somit gilt für die Empfangsleistung bei der ortsfesten Basisstation<br />

P<br />

<br />

<br />

streu<br />

e 2<br />

<br />

P<br />

2<br />

<br />

Ps<br />

<br />

<br />

4<br />

2<br />

<br />

<br />

4<br />

.<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 103<br />

3.2.2 Funkfelddämpfung bei langsamem Schwund<br />

Die Funkfelddämpfung a in Dezibel, die sich aus der konstanten<br />

Sendeleistung P s und der zeitabhängigen Empfangsleistung P e zu<br />

P<br />

<br />

s<br />

a dB 10log10<br />

ps<br />

dB pe<br />

dB<br />

Pe<br />

<br />

ergibt, ist beim idealen Funkkanal zeitinvariant, wenn sich die<br />

Mobilstationen in konstantem Abstand von der Basisstation bewegen.<br />

Beim realen Mobilfunkkanal fluktuiert die Funkfelddämpfung a selbst<br />

dann, wenn sich die Mobilstationen in konstantem Abstand<br />

von der Basisstation bewegen.<br />

Die momentane Funkfelddämpfung a kann deshalb als Zufallsvariable<br />

angesehen werden.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 104


Veranschaulichung der Funkfelddämpfung<br />

Langsamer Schwund<br />

160<br />

a dB150<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

10 -15 10 -14 10 -13 10 -12 10 -11 10 -10 10 -9<br />

P<br />

P<br />

P<br />

s<br />

s<br />

s<br />

10W<br />

1W<br />

0.1W<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 105<br />

Sowohl aufgrund der Bewegung von Mobilstationen, die in der<br />

Aufwärtsstrecke Sender und in der Abwärtsstrecke Empfänger sind, als<br />

auch aufgrund von Inhomogenitäten des Funkfelds ändert sich die<br />

Wellenausbreitung im Mobilfunkkanal ständig.<br />

Daher sind die Empfangsleistungen zeitabhängig. Diese Zeitabhängigkeit<br />

heißt Zeitvarianz, und die zeitliche Schwankung der<br />

Empfangsleistungen heißt Schwund (Fading).<br />

Die Wellenausbreitung im Mobilfunkkanal ändert sich in der Regel<br />

vollständig, wenn die Mobilstationen Strecken von wenigen zehn Metern<br />

zurücklegen. Existierende Wege verschwinden aufgrund von<br />

P / W<br />

Abschattung oder sind wegen zu geringer Leistungen der über sie<br />

e<br />

empfangenen Wellen nicht mehr relevant, andere Wege entstehen neu.<br />

20. Juni 2012<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Folie 106<br />

Veranschaulichung<br />

der Abschattung<br />

Kreis mit<br />

konstantem<br />

Radius<br />

<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

ortsfeste<br />

Basisstation<br />

v<br />

P P<br />

<br />

10log A 10log 10log<br />

<br />

<br />

S e<br />

10 10 <br />

W<br />

10<br />

W<br />

a p p<br />

A P<br />

P dB S dB e dB<br />

e<br />

Ps<br />

<br />

e<br />

s<br />

const.<br />

P <br />

Mobilstation bewegt sich in konstantem Abstand von der Basisstation.<br />

Die direkte Sicht wird durch Hindernisse abgeschattet.<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 107<br />

Normalverteilung der logarithmischen Funkfelddämpfung<br />

Ein Übertragungsweg ist eine Aneinanderreihung von N tw Teilwegen.<br />

Jeder Teilweg hat eine eigene Funkfelddämpfung, die durch den<br />

Dämpfungskoeffizienten a ntw<br />

beschrieben wird. Diese sind<br />

unabhängige Zufallsvariablen.<br />

P s<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

e a 1<br />

Somit gilt<br />

P P exp a exp a exp<br />

a<br />

N <br />

tw<br />

<br />

N <br />

e s 1 2<br />

<br />

P exp<br />

a a a<br />

s 1 2<br />

a<br />

e 2 a N tw1<br />

tw<br />

Mit dem zentralen Grenzwertsatz folgt, dass die logarithmische<br />

Funkfelddämpfung a 1 +a 2 +…+a N normalverteilt ist.<br />

<br />

e<br />

a N tw<br />

e <br />

Pe<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 108


Lognormal-Schwund<br />

Die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion von a hat den Erwartungswert<br />

a m () und die Standardabweichung a .<br />

Es gilt daher<br />

1 <br />

a<br />

a 2<br />

m( )<br />

<br />

pa a exp <br />

.<br />

2 <br />

2 <br />

2<br />

a <br />

a <br />

Die Standardabweichung a liegt typischerweise zwischen 0 dB und<br />

10 dB.<br />

Der Erwartungswert a m () der Funkfelddämpfung heißt mittlere<br />

Funkfelddämpfung.<br />

Es folgt die Lognormal-Verteilung der Empfangsleistung.<br />

Der langsame Schwund heißt deshalb auch Lognormal-Schwund.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 109<br />

Einflußfaktoren der mittleren Funkfelddämpfung<br />

Auf der Grundlage von theoretischen Überlegungen und Messungen<br />

wurden zahlreiche empirische Beziehungen für a m () erarbeitet.<br />

Es sei a 0 in Dezibel der konstante Anteil von a m (), der beispielsweise<br />

durch Trägerfrequenz f und Gelände bedingt wird.<br />

Für Makrozellen folgt (vereinfachtes “Okumura-Hata-Modell”) 1)<br />

a ( ) a 10log / km .<br />

m 0 10<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

<br />

Mit der mittelwertfreien, normalverteilten Zufallsvariable mit der<br />

Standardabweichung a (Zufallsprozess N(0, a2 )) folgt dann für a<br />

a a 10 log / km <br />

~N(0, a2 )<br />

0 10<br />

a<br />

m<br />

( )<br />

<br />

<br />

1)<br />

Gültig für Frequenzbereich 500 MHz bis 1,5 GHz;<br />

Es gibt noch zahlreiche weitere Modelle, z.B. UMTS 30.03, Walfish-Ikegami<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 110<br />

Veranschaulichung der Normalverteilung von „slow fading“<br />

2<br />

1 <br />

a<br />

a <br />

m( ) <br />

p a exp<br />

<br />

a<br />

0.4<br />

0.3<br />

0.2<br />

0.1<br />

<br />

<br />

2 <br />

2 <br />

<br />

2<br />

a<br />

a <br />

1dB<br />

a<br />

4dB<br />

a<br />

8dB<br />

a<br />

Mittlere Funkfelddämpfung<br />

( ) dB<br />

m<br />

• Empfangsleistung<br />

250<br />

sinkt mit der<br />

Entfernung zwischen<br />

a0 123dB<br />

Sender und<br />

200<br />

Empfänger<br />

• Viele Modelle für 150<br />

Funkfelddämpfung:<br />

• Okumura-Hata 100<br />

•Walfish-Ikegami<br />

• UMTS 30.03<br />

50<br />

Siehe auch: B. Walke, M.P. Althoff, P. Seidenberg:<br />

UMTS – Ein Kurs. Weil der Stadt: Schlembach,<br />

2001, Bild 2.4, S. 18<br />

a /km<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

0<br />

110 120 130 140 150 160<br />

<br />

<br />

a m<br />

<br />

<br />

a<br />

<br />

dB<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

0<br />

0,01 0,1 1 10<br />

100<br />

a 20. Juni 2012<br />

0<br />

10log 10<br />

/ km<br />

Quelle: T. Ojanperä, R. Prasad: WCDMA: Towards IP Mobility and <strong>Mobile</strong> Internet.<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 111<br />

Folie 112<br />

Boston: Artech House, 2001, S. 276, Formel (9.42).


Mittlere Empfangsleistung<br />

Vorhersagemodelle – Okumura-Hata-Model<br />

P<br />

P e /pW<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

8<br />

7 am( ) 130 dB,<br />

6 Ps<br />

5W.<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

P e,0 0,5 pW<br />

0<br />

0 2 4 6 8 10 /dB a<br />

2<br />

<br />

1 ln10<br />

<br />

e Ps <br />

a<br />

<br />

2<br />

10 <br />

am<br />

( ) 10<br />

10 exp .<br />

Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />

Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 59, Bild 3.3.<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 113<br />

• Gültigkeit des Okumura-Hata-Modell:<br />

Frequenz f<br />

Höhe der Basisstation Hb<br />

Höhe der Mobilstation Hm<br />

Distanz d<br />

Anmerkung<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

150 MHz – 1000 MHz<br />

30 m – 200 m<br />

1 m – 10 m<br />

1 km – 20 km<br />

Benachbarte Gebäude sind nicht höher als<br />

die Basisstation<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 114<br />

Vorhersagemodelle – Okumura-Hata – städtische Umgebung<br />

Vorhersagemodelle – Okumura-Hata – außerstädtische Umgebungen<br />

• Hata-Modell in städtischer Umgebung:<br />

f Hb<br />

au / dB 69,55 26,16 lg 13,82 lg kHm<br />

MHz<br />

m <br />

<br />

Hb<br />

<br />

d <br />

44,9 6,55lg lg <br />

m<br />

<br />

<br />

<br />

km<br />

• Korrekturfaktor für Städte kleiner und mittlerer Größe:<br />

<br />

kHm ( ) 1,1lg f/MHz 0,7 Hm/m 1,56 lg f/MHz 0,8<br />

<br />

• Hata-Modell in vorstädtischer Umgebung:<br />

a<br />

a<br />

2<br />

aHata,u<br />

f <br />

su<br />

/dB -2 lg 5,4<br />

dB<br />

<br />

<br />

<br />

28MHz<br />

<br />

<br />

• Hata-Modell in ländlicher, quasioffener Umgebung:<br />

2<br />

aHata,u<br />

f <br />

f <br />

rqo<br />

/ dB - 4,78 lg 18,33lg 35,94<br />

dB<br />

<br />

MHz<br />

<br />

<br />

MHz<br />

<br />

• Korrekturfaktor für Großstädte:<br />

<br />

2<br />

<br />

8,29 lg 1,54 Hm<br />

/ m <br />

1,1 , wenn f 300 MHz<br />

kHm ( ) <br />

2<br />

<br />

<br />

3, 2 lg 11,75 Hm<br />

/ m<br />

4,97 , wenn f 300 MHz<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 115<br />

• Hata-Modell in ländlicher, offener Umgebung<br />

a<br />

2<br />

aHata,u<br />

f <br />

f <br />

ro<br />

/ dB - 4,78 lg 18,33lg 40,94<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

dB<br />

<br />

MHz<br />

<br />

<br />

MHz<br />

<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 116


Vorhersagemodelle – Okumura-Hata – typische Funkfelddämpfungen<br />

Vorhersagemodelle – COST-231-Hata-Modell - Gültigkeit<br />

• Gültigkeit des COST-231-Hata-Modells:<br />

Frequenz f<br />

Höhe der Basisstation<br />

Hb<br />

Höhe der Mobilstation<br />

Hm<br />

Distanz d<br />

Anmerkung<br />

1500 MHz – 2000 MHz<br />

30 m – 200 m<br />

1 m – 10 m<br />

1 km – 20 km<br />

Benachbarte Gebäude sind nicht höher als die<br />

Basisstation<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 117<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 118<br />

Vorhersagemodelle – COST-231-Hata-Modell - Funkfelddämpfung<br />

Vorhersagemodelle – COST-231-Walfish-Ikegami-Modell - Gültigkeit<br />

• Funkfelddämpfung in städtischer Umgebung:<br />

f Hb<br />

au /dB46,339,9lg 13,82lg kHm<br />

MHz<br />

m <br />

<br />

Hb<br />

<br />

d <br />

44,9 6,55lg lg Cm<br />

m<br />

<br />

<br />

<br />

km<br />

• Korrekturfaktor:<br />

<br />

• Gültigkeit des COST-231-Walfish-Ikegami-Modell:<br />

Frequenz f<br />

Höhe der Basisstation<br />

Hb<br />

Höhe der Mobilstation<br />

Hm<br />

Distanz d<br />

Anmerkung<br />

800 MHz – 2000 MHz<br />

4 m – 50 m<br />

1 m – 3 m<br />

20 m – 5 km<br />

für Stadtgebiete geeignet<br />

<br />

kHm ( ) 1,1lg f/MHz 0,7 Hm/m1,56lg f/MHz 0,8<br />

0 dB , für mittelgroße Städte oder Vorstädte<br />

Cm <br />

<br />

3 dB , für Großstadtzentren<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 119<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 120


Vorhersagemodelle – COST-231-Walfish-Ikegami-Modell-<br />

Funkfelddämpfung (1)<br />

Vorhersagemodelle – COST-231-Walfish-Ikegami-Modell-<br />

Funkfelddämpfung (2)<br />

• Funkfelddämpfung:<br />

ao arts amsd , wenn arts amsd<br />

0<br />

au<br />

/dB <br />

ao , wenn arts amsd<br />

0<br />

• Freiraumverlust:<br />

<br />

ao 32, 4 20lg d / km 20lg f / MHz<br />

• Mehrwegeverlust:<br />

d f Hb<br />

<br />

amsd absh ka kd lg kf<br />

lg 9 lg <br />

m MHz m <br />

• Streu- und Beugungsverlust:<br />

d f Hb Hm <br />

arts<br />

16,9 10lg 10lg 20lg<br />

a<br />

km MHz m <br />

• Winkel zwischen Straßenorientierung und direktem Pfad:<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

a<br />

cri<br />

-10 0,354 <br />

, wenn 0


3.2.3 Funkfelddämpfung bei schnellem Schwund<br />

In Funksystemen werden Bandpasssignale gesendet und empfangen.<br />

Zur einfachen Veranschaulichung werde folgendes monochromatisches<br />

Bandpasssignal mit der Trägerfrequenz f 0 gesendet:<br />

<br />

s t A cos 2 f t .<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

0<br />

Dieses Sendesignal erreicht den Empfänger über W Wege, wobei jeder Weg eine<br />

eigene Verzögerungszeit w , w = 1…W, und eine eigene Amplitude A w , w = 1…W,<br />

hat: W<br />

W<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

e t Aw<br />

cos2<br />

f0<br />

t<br />

w Aw<br />

cos2<br />

f0t2f<br />

<br />

0 w<br />

w 1<br />

w 1<br />

<br />

Nullphase <br />

w <br />

W<br />

W<br />

A cos cos 2 ft A sin sin 2 ft<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

w w 0 w w<br />

0<br />

w1 w1<br />

nr<br />

<br />

Re <br />

ni<br />

unkorreliert zum Zeitpunkt t<br />

e t n jn e Kommunikations<br />

20. Juni 2012<br />

j 2<br />

ft 0<br />

<br />

r<br />

<br />

i<br />

<br />

<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 125<br />

Zeitvarianz<br />

Bewegt sich die Mobilstation in einer kleinräumigen Umgebung, so bleibt<br />

• die Anzahl W der Wege und<br />

• deren entsprechende Verzögerungen w , w = 1…W,<br />

unverändert. In diesem Fall folgt für das Empfangssignal<br />

<br />

<br />

e t n t cos 2 ft n t sin 2 ft .<br />

Technik<br />

r 0 i 0<br />

Für den Fall, dass W groß ist, sind n r (t) und n i (t) Musterfunktionen von<br />

mittelwertfreien, bandbegrenzten Gauß-Prozessen mit Var{e(t)} = 2 e:<br />

n t n t N , Enrt<br />

nit 0.<br />

, 0,<br />

2<br />

<br />

r i e<br />

Folie 126<br />

Komplexe Einhüllende<br />

Die Musterfunktionen n r (t) und n i (t) sind Real- bzw. Imaginärteile der<br />

komplexen Einhüllenden<br />

n t n t jn t ,<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

r i<br />

<br />

<br />

<br />

En t 0<br />

n<br />

t n t nr t jni<br />

tnr t jni<br />

t<br />

<br />

E * E<br />

E n t n t E n t n t 2<br />

2<br />

r r i i e<br />

Die Verbunddichte der Werte n r von n r (t) und n i von n i (t) zum Zeitpunkt t<br />

ist<br />

2 2<br />

1 nr<br />

n <br />

i<br />

p<br />

n <br />

r , n<br />

n<br />

i r, ni exp .<br />

2 <br />

2 <br />

2<br />

e 2<br />

e <br />

<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 127<br />

Polarkoordinaten<br />

Mit der Amplitude A e und der Nullphase gemäß<br />

2 2<br />

Ae nr ni , Ae<br />

0,<br />

(Polarkoordinaten)<br />

n<br />

<br />

i<br />

arctan , 0 2<br />

nr<br />

<br />

folgt<br />

e t Acos 2 f t<br />

,<br />

<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

e 0<br />

und es gilt außerdem<br />

n A cos ,<br />

n<br />

r<br />

i<br />

e<br />

e<br />

<br />

<br />

A sin .<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 128


Verbunddichte der Polarkoordinaten<br />

Es folgt die Jacobi-Determinante zu<br />

nr<br />

nr<br />

Ae<br />

cos<br />

Ae<br />

sin<br />

J Ae<br />

.<br />

ni<br />

ni<br />

sin<br />

Ae<br />

cos<br />

A<br />

<br />

e<br />

Somit ergibt sich die Verbunddichte von A e und zu<br />

2<br />

A <br />

e<br />

A <br />

e<br />

p<br />

A <br />

e , <br />

Ae, exp .<br />

2 <br />

2<br />

2<br />

e 2<br />

e <br />

Verteilungsdichten der Nullphase und der Amplitude<br />

Die Verteilungsdichte der Nullphase ist<br />

<br />

2<br />

1 A <br />

e<br />

1<br />

p<br />

<br />

<br />

A<br />

2 e<br />

exp d A<br />

2 e<br />

.<br />

2<br />

e 2e<br />

2<br />

0<br />

Die Verteilungsdichte der Amplitude A e ist<br />

2<br />

2 2<br />

A <br />

e<br />

A <br />

e<br />

A <br />

e<br />

A <br />

e<br />

pA<br />

A<br />

<br />

e e<br />

<br />

exp d exp .<br />

2 2 <br />

2 <br />

2<br />

2 0 e 2 e <br />

e 2<br />

e <br />

Die Verteilungsdichte der Amplitude heißt Rayleigh-Verteilungsdichte.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 129<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 130<br />

Veranschaulichung der Rayleigh-Verteilung von „fast fading“<br />

2<br />

A <br />

e<br />

Ae<br />

pA<br />

A<br />

<br />

<br />

<br />

e e<br />

exp<br />

2 2<br />

<br />

e 2<br />

e <br />

1.4<br />

<br />

e<br />

0,5<br />

1.2<br />

<br />

e<br />

1<br />

1<br />

2<br />

0.8<br />

0.6<br />

0.4<br />

0.2<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

0<br />

-1 0 1 2 3 4 5 6 7<br />

e<br />

A e<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 131<br />

Mehrwegeausbreitung bei direktem Weg<br />

Im Falle eines direkten Weges (direkte Sicht, “Line of Sight”, LOS) gilt<br />

W<br />

e t Acos2 ft <br />

Aw<br />

cos2f tw<br />

<br />

<br />

0 0 0 0<br />

direkter Weg<br />

w 1<br />

indirekter Wege<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

A cos 2 f t n t cos 2 f t n t sin 2 f t<br />

0 0 0 r 0 i 0<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

j 2<br />

ft 0<br />

Re<br />

zr<br />

jzi<br />

e<br />

<br />

<br />

<br />

A0 cos 0 nr t cos 2f0t A0 sin 0 ni t sin 2f0t<br />

<br />

<br />

zr<br />

t zi<br />

t<br />

<br />

<br />

<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 132


Verbunddichte<br />

Für den Fall, dass W groß ist, sind z r (t) und z i (t) Musterfunktionen von<br />

bandbegrenzten Gauß-Prozessen mit Var{e(t)} = 2 e:<br />

<br />

<br />

N<br />

<br />

<br />

r 0 0 e<br />

N<br />

<br />

<br />

i 0 0 e<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

2<br />

<br />

<br />

z t A cos , ,<br />

2<br />

z t A sin , ,<br />

Die Verbunddichte zum Zeitpunkt t ist dann<br />

z (*)<br />

r<br />

t zi<br />

t<br />

E 0.<br />

(*)<br />

sin(·), cos(·) sind<br />

orthogonale Funktionen<br />

zr A0 cos0 zi A0 sin0<br />

2 2<br />

1<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

p<br />

z <br />

r , z<br />

z<br />

i r, zi exp .<br />

2 <br />

2<br />

<br />

2<br />

e <br />

2<br />

e<br />

<br />

<br />

<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 133<br />

Polarkoordinaten<br />

Mit der Amplitude A e und der Nullphase gemäß<br />

2 2<br />

Ae zr zi , Ae<br />

0,<br />

(Polarkoordinaten)<br />

z<br />

<br />

i<br />

arctan , 0 2<br />

zr<br />

<br />

folgt aus der Empfangsleisung mit direktem Weg<br />

e t Acos 2 f t<br />

,<br />

<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

e 0<br />

und es gilt außerdem<br />

z A cos ,<br />

z<br />

r<br />

i<br />

e<br />

e<br />

<br />

<br />

A sin .<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 134<br />

Verbunddichte der Polarkoordinaten<br />

Mit z r , z i folgt die Jacobi-Determinante zu<br />

zr<br />

zr<br />

Ae<br />

cos<br />

Ae<br />

sin<br />

J Ae<br />

.<br />

zi<br />

zi<br />

sin<br />

Ae<br />

cos<br />

Ae<br />

<br />

Somit ergibt sich die Verbunddichte von A e und zu<br />

2 2<br />

A <br />

Ae A0 2A0<br />

zr cos 0 zi sin <br />

e<br />

0<br />

p<br />

A <br />

<br />

e ,<br />

Ae, exp<br />

2 2<br />

2<br />

e <br />

2<br />

e<br />

<br />

2 2<br />

A <br />

Ae A0 2A0Ae cos cos 0 sin sin <br />

e<br />

0<br />

exp<br />

2 2<br />

2<br />

e <br />

2<br />

e<br />

2 2<br />

A <br />

A <br />

<br />

e<br />

A0 2A0Ae cos<br />

e<br />

0 <br />

exp<br />

2 2 <br />

2<br />

e <br />

<br />

<br />

Kommunikations <br />

2<br />

e <br />

Technik<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 135<br />

Verteilungsdichte der Amplitude<br />

Die Verteilungsdichte der Amplitude A e ist<br />

2 2 2<br />

A <br />

<br />

e<br />

Ae A<br />

AA<br />

0 e<br />

cos<br />

0<br />

0<br />

pA<br />

A<br />

<br />

<br />

<br />

e e<br />

exp<br />

2 2<br />

exp d<br />

2<br />

2<br />

e<br />

2<br />

e <br />

0<br />

e<br />

<br />

2 2<br />

A <br />

e<br />

AA<br />

0 e<br />

Ae A0<br />

I0<br />

exp <br />

.<br />

2 2 2<br />

e e 2e<br />

<br />

Die Verteilungsdichte heißt Rice-Verteilungsdichte.<br />

2<br />

1<br />

I0<br />

x<br />

expx<br />

cos<br />

d<br />

2<br />

<br />

0<br />

ist die modifizierte Besselfunktion erster Art nullter Ordnung.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

AA <br />

0 e<br />

2I 0 <br />

2<br />

<br />

e <br />

20. Juni 2012<br />

Folie 136


Veranschaulichung der modifizierten Besselfunktion I 0 (x)<br />

I0<br />

x <br />

2.4<br />

2.2<br />

1.8<br />

1.6<br />

1.4<br />

1.2<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

2<br />

1<br />

0 0.5 1 1.5 2<br />

x<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 137<br />

Veranschaulichung der Rice-Verteilung (1)<br />

A<br />

A<br />

1.2<br />

1<br />

0.8<br />

0.6<br />

0.4<br />

0.2<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

p A<br />

e<br />

<br />

e<br />

<br />

A0 0,1<br />

0<br />

-2 0 2 4 6 8 10<br />

A e<br />

1.2<br />

1<br />

0.8<br />

0.6<br />

0.4<br />

0.2<br />

p A<br />

e<br />

<br />

e<br />

A0 1<br />

<br />

<br />

<br />

A 2 2<br />

e 0 e e 0<br />

I <br />

AA 0 exp<br />

A A<br />

2 2 2 <br />

e e 2e<br />

<br />

0<br />

-2 0 2 4 6 8 10<br />

A e<br />

0,5<br />

e<br />

<br />

e<br />

1<br />

2<br />

e<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 138<br />

Veranschaulichung der Rice-Verteilung (2)<br />

A<br />

A<br />

1.2<br />

0.8<br />

0.6<br />

0.4<br />

0.2<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

1<br />

p A<br />

e<br />

<br />

e<br />

<br />

A0 2<br />

0<br />

-2 0 2 4 6 8 10<br />

A e<br />

1.2<br />

1<br />

0.8<br />

0.6<br />

0.4<br />

0.2<br />

p A<br />

e<br />

<br />

e<br />

A0 4<br />

<br />

<br />

<br />

A 2 2<br />

e 0 e e 0<br />

I <br />

AA 0 exp<br />

A A<br />

2 2 2 <br />

e e 2e<br />

<br />

0<br />

-2 0 2 4 6 8 10<br />

A e<br />

0,5<br />

e<br />

<br />

e<br />

1<br />

2<br />

e<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 139<br />

Zusammenfassung für Schwund<br />

Wahrscheinlichkeitsverteilung der<br />

• Amplitude A e der komplexen Einhüllenden<br />

• Empfangsleistung P e<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

P e<br />

Langsamer Schwund<br />

Schneller Schwund<br />

NLOS<br />

LOS + NLOS<br />

Lognormalverteilung Rayleigh-Verteilung Rice-Verteilung<br />

Lognormalverteilung<br />

Lognormalverteilung<br />

Chi-Quadrat-<br />

Verteilung<br />

Nichtzentrale<br />

(generalisierte)<br />

Chi-Quadrat-<br />

Verteilung<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 140


3.3 Funkreichweite<br />

3.3.1 Übersicht<br />

Die Funkreichweite bestimmt den maximalen Zellradius 0,max und damit<br />

die minimale Anzahl der Zellen beziehungsweise Basisstationen zur<br />

Funkversorgung eines Gebiets.<br />

Ausgangspunkte sind die Standardabweichung a des langsamen<br />

Schwunds und der Dämpfungsexponent sowie das gewünschte<br />

Verhältnis F u derjenigen Fläche einer Zelle, die nach einem festgelegten<br />

Qualitätskriterium im Mittel mit Funk versorgt werden kann, zur gesamten<br />

Fläche 2 0,max der Zelle.<br />

Eine sinnvolle Forderung ist F u gleich 0,95. Dies bedeutet, dass im Mittel<br />

95 % der Zellfläche mit Funk versorgt werden kann.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 141<br />

3.3.2 Sicherheitsabstand (Shadow Margin)<br />

Aus dem Verhältnis a / ergibt sich mit F u die Versorgungswahrscheinlichkeit<br />

P 0<br />

an der Zellgrenze, das heißt im Abstand 0,max<br />

von der Basisstation.<br />

Die Versorgungswahrscheinlichkeit P 0<br />

ist diejenige Wahrscheinlichkeit,<br />

mit der eine erfolgreiche Funkversorgung mit intakter Nachrichtenübertragung<br />

an der Zellgrenze möglich ist.<br />

Aus der Versorgungswahrscheinlichkeit P 0<br />

ergibt sich der wegen des<br />

langsamen Schwunds erforderliche Sicherheitsabstand M log (Shadow<br />

Margin) in Dezibel.<br />

Mit der Umkehrfunktion erf -1 von erf gilt<br />

M<br />

log<br />

1<br />

dB 2 <br />

a<br />

erf 12 P <br />

.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

0<br />

<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 142<br />

Eigenschaften des Sicherheitsabstands (Shadow Margin M log )<br />

Der Sicherheitsabstand M log ist derjenige Spielraum, um welchen die<br />

minimal zulässige Empfangsleistung P e,min zum Gewährleisten der<br />

Funkversorgung bis zum Abstand 0,max von der Basisstation mit der<br />

Versorgungswahrscheinlichkeit P 0<br />

zu erhöhen ist.<br />

Für gegebenes P 0<br />

(P 0<br />

>50%) wächst M log linear mit wachsendem a .<br />

Für konstantes a nimmt M log mit steigendem P 0<br />

zu.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 143<br />

Veranschaulichung des Sicherheitsabstands (Shadow Margin)<br />

M log<br />

dB 24<br />

P<br />

22<br />

<br />

0,99<br />

0<br />

20<br />

18<br />

16<br />

P <br />

0,95<br />

0<br />

14<br />

P <br />

0,90<br />

0<br />

12<br />

P<br />

10<br />

<br />

0,85<br />

0<br />

8<br />

P <br />

0,80<br />

0<br />

6<br />

P <br />

0,75<br />

0<br />

4<br />

2<br />

0<br />

6 6.5 7 7.5 8 8.5 9 9.5 10 a<br />

dB<br />

P 0<br />

0,75 0,80 0,85 0,90 0,95 0,99<br />

M log / dB 5,4 6,7 8,3 10,3 13,2 18,6<br />

Kommunikations<br />

Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />

Technik<br />

Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 64, Bild 3.6.<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 144


3.3.3 Handover Gain<br />

Die Bestimmung des Sicherheitsabstands M log geht von der Existenz<br />

einer isolierten Zelle aus.<br />

In einem Zellnetz ist im Gegensatz zur isolierten Zelle das Weiterreichen<br />

(Handover) einer Mobilstation von Basisstation zu Basisstation möglich.<br />

Durch dieses Weiterreichen reduziert sich die Ausfallwahrscheinlichkeit<br />

und die Versorgungswahrscheinlichkeit steigt.<br />

Dieser vorteilhafte Effekt des Weiterreichens wird durch den Gewinn g HO<br />

in Dezibel modelliert.<br />

Abhängig von der Art des Weiterreichens liegt g HO typischerweise<br />

zwischen 2 dB und 6 dB.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 145<br />

3.3.4 Empfangsleistung<br />

Zunächst wird derjenige Faktor F S ermittelt, um welchen die Übertragungsrate auf<br />

der Luftschnittstelle durch die zusätzlich benötigte Signalisierung je Teilnehmer<br />

erhöht wird.<br />

Nimmt beispielsweise die Übertragung von Signalisierungsinformation<br />

etwa 33 % der Übertragungsdauer der Daten in Anspruch, so ist F S gleich 1,33.<br />

Die minimal zulässige Empfangsleistung ist eine Funktion<br />

• des mittleren Signal-Stör-Verhältnis E b /N 0 , das zum Einhalten des<br />

gewünschten Qualitätskriteriums benötigt wird,<br />

• der Datenrate R je Teilnehmer,<br />

• von F S ,<br />

• der Empfängerrauschzahl F e<br />

• der spektralen Leistungsdichte der Störung k B T (Boltzmann-Konstante<br />

k B = 1,380658 ·10 -23 J/K, absolute Temperatur T).<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 146<br />

Minimal zulässige Empfangsleistung (Abwärtsstrecke)<br />

pe0<br />

R <br />

10log10<br />

<br />

dBW 1bit/s<br />

<br />

0...2dB<br />

7dB<br />

5...15dB<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

festgelegt durch Dienst<br />

F<br />

10log<br />

G<br />

<br />

10log10 S 10 S<br />

<br />

festgelegt durch Sender<br />

kT<br />

10log10 e<br />

10log10 10log10 E<br />

1J<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

B<br />

F<br />

G<br />

<br />

festgelegt durch Empfänger<br />

G<br />

10log10 Eb N0<br />

<br />

<br />

festgelegt durch schnellen Schwund<br />

Mlog<br />

gHO<br />

<br />

festgelegt durch langsamen Schwund<br />

Gewinn der<br />

Sendeantenne (10...20dB)<br />

.<br />

10dB<br />

Gewinn der<br />

Empfangsantenne<br />

(0...3dB)<br />

174dBm/Hz<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 147<br />

Veranschaulichung der minimal zulässigen Empfangsleistung<br />

Pe,min<br />

R <br />

10log10 10log 10 ( 175dB ... 150dB).<br />

1mW<br />

1bit/s<br />

<br />

-80<br />

Pe,min<br />

<br />

10log 10 <br />

1mW<br />

-100<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

-120<br />

-140<br />

festgelegt durch Dienst<br />

„worst case“ (-150dB-Fall)<br />

„best case“ (-175dB-Fall)<br />

-160<br />

1k 10k 0.1M 1M 10M<br />

R /bit/s<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 148


3.3.5 Maximaler Zellradius<br />

Es folgt<br />

<br />

P <br />

s <br />

amax dB 10log10<br />

<br />

P<br />

e,min <br />

und mit dem Vorhersagemodell der Funkfelddämpfung ergibt sich<br />

a<br />

a<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

10log / km .<br />

max 0 10 0,max<br />

Man erhält<br />

<br />

a max a 0 a max a<br />

<br />

0,max 0<br />

10 10 10<br />

km<br />

10 10 10<br />

<br />

<br />

amax<br />

10<br />

10 Ps<br />

/<br />

P<br />

<br />

P<br />

1/ <br />

a0<br />

<br />

s 10<br />

e,min<br />

<br />

<br />

<br />

P<br />

10 .<br />

1/<br />

<br />

e,min<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 149<br />

Veranschaulichung des maximalen Zellradius<br />

Einfluss der minimalen Empfangsleistung<br />

/km 9<br />

0,max<br />

8<br />

Ps<br />

10W<br />

7<br />

Ps<br />

1W<br />

6<br />

Ps 0. 1W<br />

5<br />

4<br />

4<br />

3<br />

a0<br />

123dB<br />

2<br />

1<br />

0<br />

10 -15 10 -14 10 -13 10 -12<br />

e,min<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 150<br />

Veranschaulichung des maximalen Zellradius<br />

Einfluss der Datenrate R<br />

/km<br />

0,max<br />

20<br />

18<br />

Ps<br />

1W<br />

16<br />

Ps<br />

0.1W<br />

14<br />

4<br />

12<br />

a<br />

10<br />

0<br />

123dB<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

1k 10k 0.1M 1M 10M<br />

R / bit/s<br />

Veranschaulichung des maximalen Zellradius<br />

Einfluss der Sendeleistung, R = 1 Mbit/s<br />

3<br />

4<br />

„best case“ (-175dB-Fall)<br />

0,max<br />

/km<br />

a 123dB<br />

0<br />

2<br />

0,8 1 „worst case“ (-150dB-Fall)<br />

0,6<br />

p<br />

0,4<br />

e,min<br />

0,2<br />

0<br />

0,1 mW 1 mW 10 mW 100 mW 1 W<br />

P s<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 151<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 152


Funkreichweite – Excel-Beispiel<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

UMTS "Link Budget" in der Abwärtsstrecke<br />

Dienst<br />

Informationsrate: R / kbit/s 12,2<br />

logarithmische Informationsrate 10lg(R/bit/s) 40,9 dB<br />

Sender<br />

Sendeleistung der Basisstation 10lg(P_s) 21,0 dBm<br />

Sendeleistung der Basisstation: P_s / W 0,125<br />

Sendeleistung der Basisstation: 10lg(P_s) 21,0 dBm<br />

Signalformat im Sender<br />

Signalisierungsfaktor 10lg(F_S) 1,2 dB<br />

relativer Signalisierungsaufwand / % 33<br />

Signalisierungsfaktor: F_S 1,33<br />

Gewinn der Sendeantenne 10lg(g_S) 20,0 dBi<br />

Verluste durch den Körper: v_s 0,0 dB<br />

Sendereinfluss: 10lg(F_S) - 10lg(g_S) + v_s -18,8 dB<br />

Empfänger<br />

Rauschzahl des Empfängers: 10lg(F_e) 7,0 dB<br />

Spektrale Störleistungsdichte: n_0 -174,0 dBm/Hz<br />

n_0 = 10lg(k_B*T/1mJ) -174,0 dBm/Hz<br />

Gewinn der Empfangsantenne: 10lg(g_E) 0,0 dBi<br />

Implementierungsverluste (durch Kabel, Verbindungen usw.): v_e 0,0 dB<br />

Empfängereinfluss: 10lg(F_e) + n_0 - 10lg(g_E) + v_e -167,0 dBm/Hz<br />

Schneller Schwund<br />

Erforderliches Signal-Stör-Verhältnis: 10lg(E_b/N_0) 10,0 dB<br />

Einfluss des schnellen Schwunds 10,0 dB<br />

Langsamer Schwund<br />

Abschattungs-Sicherheitsabstand ("Shadow Margin"): M_log 13,2 dB<br />

"Handover Gain": G_HO 3,2 dB<br />

Einfluss des langsamen Schwunds: M_log - G_HO 10,0 dB<br />

Minimal zulässige Empfangsleistung<br />

Empfangsleistung / W<br />

3,2E-16<br />

10lg(P_e,min) =10lg(R/bit/s) + 10lg(F_S) - 10lg(g_S) + v_s + 10lg(F_e) + n_0 - 10lg(g_E) +<br />

v_e + 10lg(E_b/N_0) + M_log - G_HO -124,9 dBm<br />

10lg(P_e,min) -124,9 dBm<br />

Zellradius nach Okumura-Hata: rho_0<br />

Grunddämpfung: a_0 / dB 123,0 dB<br />

maximal zulässige Dämpfung: a_max 145,9 dB<br />

a_max = 10lg(P_s) - 10lg(P_e,min) / dB 145,9<br />

Dämpfungsexponent: alpha 4,0<br />

Zellradius: rho_0 3,73 km<br />

rho_0 = 10^( (a_max-a_0)/(10*alpha) ) / km 3,73<br />

Zellradius rho_0 3,73 km<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 153<br />

3.3.6 Zusammenfassung zur Funkreichweite<br />

Sicherheitsabstand<br />

P<br />

1 P<br />

0 out<br />

Pra a max<br />

<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Wahrscheinlichkeitsdichteverteilung der Funkfelddämpfung a:<br />

p a (a)<br />

mittlere Dämpfung a m<br />

<br />

am a0 10log10 <br />

km<br />

<br />

Distanz ρ<br />

(Sender-Empfänger)<br />

mittl. log. Empfangsleistung<br />

in dB(W)<br />

a m<br />

M log<br />

a max<br />

Pout<br />

a/dB<br />

p<br />

a<br />

a<br />

<br />

Pr a<br />

<br />

Versorgungswahrscheinlichkeit<br />

Ausfallwahrscheinlichkeit<br />

a max<br />

1<br />

e<br />

2 <br />

<br />

e<br />

a<br />

<br />

p a<br />

amax<br />

<br />

1 1 M <br />

erf<br />

log<br />

<br />

2 2 <br />

2 a <br />

Pr p p<br />

s<br />

2<br />

aam<br />

( ) <br />

<br />

2<br />

2<br />

a<br />

a<br />

maximale erlaubte Dämpfung a max<br />

(*)<br />

amax ps pe,min<br />

Sicherheitsabstand<br />

Mlog amax am<br />

pe<br />

pe,min<br />

Sendeleistung Minimal erforderliche<br />

Empfangsleistung<br />

(*)<br />

für isotrope Antennen gilt: p p a<br />

<br />

e<br />

e,min<br />

<br />

da<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 154<br />

Berechnung des Zellradius mit Sicherheitsabstand<br />

1) Verhältnis zwischen<br />

a) mittlerer Dämpfung am Zellrand und<br />

b) maximal erlaubter Dämpfung<br />

2) Mittlere Dämpfung am Zellrand<br />

0<br />

<br />

am0 a0 10log10 <br />

km<br />

<br />

3) Maximal erlaubte Dämpfung<br />

a p p<br />

max s e,min<br />

g<br />

g<br />

4) Minimal erforderliche Empfangsleistung<br />

G<br />

E<br />

<br />

<br />

p <br />

b<br />

e,min<br />

10log10 <br />

RkB T0 Fe<br />

<br />

<br />

N0<br />

<br />

<br />

Reichweite ρ 0 :<br />

<br />

G<br />

<br />

1<br />

<br />

E<br />

<br />

10<br />

<br />

Kommunikations<br />

<br />

Technik<br />

/km 0<br />

10 N<br />

s<br />

e<br />

g<br />

HO<br />

1<br />

Abstand, Shadow Margin 2<br />

erf 12P<br />

<br />

a a !<br />

M<br />

<br />

max m 0 log<br />

e<br />

<br />

p p a g<br />

s<br />

g<br />

Antennengewinne bei<br />

nicht isotropen Antennen<br />

<br />

b<br />

p <br />

<br />

s a0 10lg 10lg R 10lg kBT0Fe Mlog<br />

g<br />

s g e g<br />

HO<br />

0 <br />

<br />

<br />

a<br />

s<br />

e<br />

out<br />

g<br />

HO<br />

Handover-Gain<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 155<br />

Einflussfaktoren auf den Zellradius<br />

0 10<br />

Dämpfungsexponent<br />

α<br />

Zellradius ρ 0 in km<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

G<br />

1<br />

<br />

Eb<br />

<br />

p a 10lg<br />

10lgR10lgk T F M g g g<br />

10<br />

<br />

N0<br />

<br />

Sendeleistung<br />

p s<br />

in dB(W)<br />

s 0 B 0 e log s e HO<br />

Datenrate R<br />

in bit/s<br />

Mindestens<br />

erfordertes Signal-<br />

Rausch-Verhältnis<br />

im Empfänger<br />

(E b /N 0 ) G<br />

Boltzmann-Konstante<br />

k B ≈ 1,38·10 -23 J/K<br />

−p e,min , Mindest-Empfangsleistung in dBW<br />

Rausch-Zahl F e<br />

des Empfängers<br />

Grunddämpfung<br />

(Rausch-) Temperatur T 0<br />

a 0 @ ρ =1 km<br />

des Empfängers in K<br />

spektrale<br />

Rauschleistungsdichte N 0 = k B·T 0·F e<br />

Bitenergie E b in J<br />

in W/Hz<br />

E b ·R = E b /T b = P e = Empfangsleistung, mit der Bitperiode T b = 1/R<br />

Shadow<br />

Margin<br />

Handover<br />

Gain<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Antennengewinne<br />

(Sender/Empfänger)<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 156


3.4 Stochastische Beschreibung des Mobilfunkkanals<br />

3.4.1 Motivation<br />

Das Auswerten eines deterministischen Modells für den Mobilfunkkanal<br />

ist sehr aufwendig. Deshalb werden Methoden der Stochastik beim<br />

Erstellen eines Modells für den Mobilfunkkanal angewendet.<br />

Vereinfachend werden die Langzeitstatistik des Mobilfunkkanals<br />

(langsamer Schwund) und die Kurzzeitstatistik des Mobilfunkkanals<br />

(schneller Schwund) getrennt voneinander betrachtet.<br />

Da innerhalb einer Zelle des Zellnetzes vom Einsatz einer<br />

Leistungsregelung ausgegangen werden kann, ist die Langzeitstatistik<br />

innerhalb einer Zelle weitgehend ausregelbar und daher unbedeutend.<br />

Innerhalb einer Zelle des Zellnetzes spielt deshalb nur die<br />

Kurzzeitstatistik eine Rolle.<br />

Nachfolgend wird ausschließlich die Kurzzeitstatistik betrachtet.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 157<br />

3.4.2 Kanalimpulsantwort und Übertragungsfunktion<br />

Der Mobilfunkkanal wird als linear betrachtet. Der Mobilfunkkanal kann<br />

deshalb durch die zeitvariante Kanalimpulsantwort h(τ,t)<br />

beziehungsweise durch die zeitvariante Übertragungsfunktion H(f,t)<br />

beschrieben werden.<br />

Es wird vom Einsatz omnidirektionaler Antennen ausgegangen.<br />

Funkkanäle sind Bandpasskanäle. Anstelle der Behandlung im<br />

Bandpassbereich ist die Betrachtung im äquivalenten Tiefpassbereich<br />

möglich und vorteilhaft.<br />

Alle weiteren Darstellungen erfolgen daher im äquivalenten<br />

Tiefpassbereich.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 158<br />

Darstellung von Bandpasssignalen im äquivalenten Tiefpassbereich<br />

Ein Bandpasssignal s(t) mit der<br />

Mittenfrequenz (Trägerfrequenz) f 0 wird<br />

durch seine komplexe Einhüllende u(t)<br />

dargestellt:<br />

s t Re u texp j2 f t .<br />

<br />

<br />

Ein Bandpass-Filter mit der Impulsantwort<br />

g() und der Übertragungsfunktion G(f) hat<br />

die Impulsantwort h() im äquivalenten<br />

Tiefpassbereich:<br />

<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

g 2Re h exp j2 f0<br />

.<br />

0<br />

<br />

<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 159<br />

Fourier-Transformationen<br />

Die Übertragungsfunktion H(f) im äquivalenten Tiefpassbereich ergibt<br />

sich aus G(f) gemäß:<br />

<br />

H f G( f f<br />

) .<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

0 ff<br />

0<br />

0<br />

Mit der Fourier-Rücktransformation und der Fourier-Transformation folgt<br />

<br />

<br />

g G( f) exp j2 f d f, h H( f) exp j2 f d f,<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Gf ( ) g exp j2 f d , Hf ( ) h exp j2 f d .<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Der Parameter heißt Verzögerungszeit und beschreibt die zeitliche<br />

Spreizung der von den Sendern abgestrahlten Wellen durch die<br />

Mehrwegeausbreitung.<br />

<br />

<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 160


Betrag der Übertragungsfunktion<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

|H(f,t 0 )|<br />

Frequenzselektiver<br />

(Mehrwege-) Kanal<br />

f<br />

|H(f,t 0 )|<br />

Nicht frequenzselektiver<br />

Kanal<br />

f<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 161<br />

h( , t)<br />

t<br />

Zeitvariante Faltung<br />

<br />

t<br />

ut<br />

2 1 <br />

2<br />

<br />

t<br />

2<br />

2 2<br />

h( , t )<br />

3<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

1<br />

t 3<br />

<br />

t<br />

<br />

1 2<br />

v t u t h( , t ) d<br />

<br />

2 2 2<br />

<br />

h( , t )<br />

2<br />

t<br />

<br />

<br />

1 3t2<br />

<br />

<br />

v t u t h( , t ) d u t h( , t ) d .<br />

3 3 3 3 3<br />

2t3t2<br />

<br />

<br />

<br />

t<br />

2 3 2<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

t<br />

t 2<br />

1<br />

t<br />

t 2<br />

<br />

2<br />

t<br />

<br />

<br />

<br />

t<br />

1 3 2<br />

<br />

Zu einem beliebigen Messzeitpunkt t gilt<br />

für beliebige komplexe Einhüllende u(t)<br />

<br />

<br />

( , ) d .<br />

<br />

v t u t h t<br />

<br />

t<br />

<br />

2 2<br />

<br />

u t h( , t ) d .<br />

<br />

<br />

<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 162<br />

3.4.3 Spektrum am Ausgang des Mobilfunkkanals<br />

Das gesendete Teilnehmersignal sei u(t).<br />

Im Falle des zeitvarianten Mobilfunkkanals ergibt sich das Signal v(t) am<br />

Ausgang des Mobilfunkkanals aus der Faltung von u(t) mit h(,t):<br />

<br />

vt () ut () h( ,) t ut ( ) h( , t)<br />

d <br />

<br />

<br />

<br />

j 2 f t j 2<br />

f<br />

<br />

<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

<br />

<br />

U f e d f H f, t e dfd<br />

<br />

<br />

<br />

j2<br />

ft<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

j2<br />

ff<br />

<br />

U f H f , t e e ddfdf<br />

<br />

<br />

f f<br />

<br />

2<br />

e j ft<br />

U f H f, t ff dfdf<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

2<br />

j<br />

<br />

<br />

<br />

ft<br />

U f H f, t e df<br />

<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 163<br />

Zeitvarianter Kanal<br />

Das Spektrum V(f) von v(t) ist dann<br />

j 2<br />

e<br />

ft<br />

V f v t dt<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

2<br />

2<br />

<br />

j ft j ft<br />

U f H f , t e df e dt<br />

<br />

j2<br />

ff t<br />

<br />

U f H f , t e df dt<br />

<br />

<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 164


Monochromatisches Teilnehmersignal im zeitvarianten Kanal<br />

Es werde ein unmodulierter Träger der Trägerfrequenz f 0 als gesendetes<br />

Teilnehmersignal betrachtet.<br />

Mit der konstanten komplexen Amplitude A gilt<br />

ut () Aexpj2 ft<br />

0 ,<br />

Uf ( ) A<br />

ff<br />

.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

0<br />

<br />

Es folgt dann für einen zeitvarianten Kanal<br />

<br />

0 0<br />

<br />

<br />

V f A H f , t exp j2 f f t d t.<br />

v(t) ist nicht mehr monochromatisch, es hat eine nichtverschwindende<br />

spektrale Breite, die durch die Zeitvarianz bestimmt wird.<br />

H(f,t) beschreibt also eine zusätzliche multiplikative Modulation, die auf<br />

das gesendete Teilnehmersignal wirkt.<br />

<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 165<br />

Zeitinvarianter Kanal<br />

Für einen zeitinvarianten Kanal folgt die bekannte Form<br />

<br />

<br />

<br />

V f U f ' H f ', t exp j2 f ' f t dtd f '<br />

<br />

<br />

<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

U f H f .<br />

' <br />

H f<br />

Funktion der Zeit t<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Uf ' Hf ' <br />

expj2 f ' ftdt<br />

d f '<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

f<br />

' f<br />

<br />

<br />

<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 166<br />

Einflüsse auf das Aussehen von<br />

Kanalimpulsantwort und Übertragungsfunktion<br />

Das Aussehen von Kanalimpulsantwort und Übertragungsfunktion wird<br />

beeinflusst<br />

• vom betrachteten Ausbreitungsgebiet,<br />

• vom Weg (Trajektorie) der Mobilstation und<br />

• von der Geschwindigkeit der Mobilstation.<br />

In der weiteren Behandlung wird daher davon ausgegangen,<br />

• dass das betrachtete Ausbreitungsgebiet beibehalten wird,<br />

• dass die Geschwindigkeit der Mobilstation konstant bleibt und<br />

• dass der langsame Schwund durch eine entsprechende<br />

Leistungsregelung unterdrückt wird.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 167<br />

Modellierung als stochastischer Prozess<br />

Die Kanalimpulsantwort h(,t) beziehungsweise die Übertragungsfunktion<br />

H(f,t) des Mobilfunkkanals werden durch zwei stochastische<br />

zweidimensionale Prozesse beschrieben.<br />

Diese stochastischen Prozesse werden durch eine zufällige<br />

Überlagerung einer großen Anzahl von Wegen modelliert.<br />

Nach dem zentralen Grenzwertsatz sind diese Prozesse normalverteilt.<br />

Deshalb genügt die Angabe von Erwartungswert und<br />

Korrelationsfunktion.<br />

Zum Ermitteln der Eigenschaften dieser Prozesse ist die Durchführung<br />

von zahlreichen Messungen erforderlich; dies geschieht nachstehend im<br />

Gedankenexperiment. Die betrachtete Mobilstation fährt bei jeder<br />

Messung einen anderen Weg durch das Ausbreitungsgebiet.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 168


Zeitvariante Übertragungsfunktion<br />

Im Folgenden wird angenommen, dass derjenige Prozess, der die<br />

Übertragungsfunktion H(f,t) des Mobilfunkkanals beschreibt, den<br />

Erwartungswert<br />

<br />

<br />

<br />

E H f, t 0<br />

t<br />

hat.<br />

Wegen des zentralen Grenzwertsatzes genügen Inphase- und<br />

Qudaratur-Komponente einer mittelwertfreien Normalverteilung, haben<br />

identische Varianzen und sind voneinander statistisch unabhängig.<br />

Deshalb ist der stochastische Prozess, der |H(f,t)| beschreibt, Rayleighverteilt.<br />

Zeitvariante Kanalimpulsantwort<br />

Die Kanalimpulsantwort h(,t) ergibt sich durch inverse<br />

Fouriertransformation der Übertragungsfunktion H(f,t) des<br />

Mobilfunkkanals.<br />

Es gilt<br />

<br />

h, t Hf, texpj2fd f.<br />

<br />

Für den Erwartungswert folgt<br />

<br />

<br />

t<br />

h<br />

t<br />

<br />

E , 0<br />

<br />

<br />

<br />

E H f, t exp j2 f d f.<br />

t<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 169<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 170<br />

3.4.4 Frequenz-Zeit-Korrelationsfunktion<br />

Die stochatsischen Prozesse zur Beschreibung von h(,t) und H(f,t) seien<br />

schwach stationär bezüglich t.<br />

Weiterhin wird vorausgesetzt, dass derjenige Prozess, der H(f,t)<br />

beschreibt, schwach stationär bezüglich f ist.<br />

Mit den abgekürzten Schreibweisen t t 2<br />

t<br />

1<br />

, <br />

werden ausgehend von der Autokorrelationsfunktion der<br />

Übertragungsfunktion<br />

f f f<br />

1 *<br />

f,<br />

t<br />

RH<br />

f , f , t , t E H<br />

F<br />

2<br />

f , t H f , t<br />

Kenngrößen des Mobilfunkkanals betrachtet.<br />

<br />

2 1<br />

<br />

1 2 1 2 1 1 2 2<br />

F (f,t) heißt Frequenz-Zeit-Korrelationsfunktion.<br />

<br />

Veranschaulichung der schwachen Stationärität<br />

* *<br />

H f1 t1Hf2 t2 H f3 t3Hf4<br />

t4<br />

1 E , , 1 E , ,<br />

2 2<br />

H(f 2 ,t 2 )<br />

t<br />

H(f 4 ,t 4 )<br />

H(f,t)<br />

H(f 1 ,t 1 )<br />

t<br />

f<br />

H(f 3 ,t 3 )<br />

t<br />

f<br />

f<br />

<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 171<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 172


Veranschaulichung der Frequenz-Zeit-Korrelationsfunktion<br />

<br />

F<br />

f, t /max f,<br />

t<br />

t<br />

<br />

F<br />

<br />

f<br />

<br />

0<br />

t<br />

<br />

0<br />

f<br />

3.4.5 Zeit-Korrelationsfunktion<br />

Setzt man f = 0, so erhält man die Zeit-Korrelationsfunktion<br />

(Spaced-Time Correlation Function) F (0,t).<br />

| F (,t)| klingt mit wachsendem |t| ab.<br />

H(f,t) fluktuiert in t-Richtung umso rascher, je schneller | F (,t)| mit<br />

wachsendem |t| abklingt.<br />

Die halbe Halbwertsbreite von | F (,t)| ist die bereits eingeführte<br />

Korrelationsdauer T k .<br />

Re{ F (,t)} ist gerade bezüglich t.<br />

Im{ F (,t)} ist ungerade bezüglich t.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 173<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 174<br />

Veranschaulichung der Zeit-Korrelationsfunktion<br />

<br />

0.8<br />

0.6<br />

0.5<br />

0.4<br />

0.2<br />

0, t<br />

/ max 0, t<br />

<br />

F<br />

1<br />

F<br />

0<br />

-2 -1 0 1 2<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

2T k<br />

<br />

T k<br />

Korrelationsdauer (Kohärenzzeit)<br />

<br />

F<br />

t / willk. Einheiten<br />

<br />

<br />

<br />

max 0, t / 2<br />

T<br />

k<br />

<br />

2v<br />

3.4.6 Frequenz-Korrelationsfunktion<br />

Wählt man t = 0, so ergibt sich die Frequenz-Korrelationsfunktion<br />

(Spaced-Frequency Correlation Function) F (f,0).<br />

| F (f,0)| klingt mit wachsendem |f| ab.<br />

H(f,t) fluktuiert in f-Richtung umso rascher, je schneller | F (f,0)| mit<br />

wachsendem |f| abklingt.<br />

Die halbe Halbwertsbreite von | F (f,0)| ist die bereits eingeführte<br />

Kohärenzbandbreite B c .<br />

Re{ F (f,0)} ist gerade bezüglich f.<br />

Im{ F (f,0)} ist ungerade bezüglich f.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 175<br />

Folie 176


Veranschaulichung der Frequenz-Korrelationsfunktion<br />

<br />

F<br />

0.8<br />

0.6<br />

0.5<br />

0.4<br />

0.2<br />

f,0 /max f,0<br />

<br />

F<br />

1<br />

0<br />

-2 -1 0 1 2<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

2<br />

B c<br />

<br />

B c<br />

Kohärenzbandbreite<br />

<br />

F<br />

<br />

f / willk. Einheiten<br />

<br />

<br />

max f ,0 / 2<br />

1<br />

Bc<br />

<br />

T<br />

M<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 177<br />

3.4.7 Verzögerungs-Zeit-Korrelationsfunktion<br />

Ausgehend von der Autokorrelationsfunktion<br />

1 *<br />

Rh 1, 2, t1, t2<br />

E h 1, t1h2,<br />

t2<br />

2<br />

der Kanalimpulsantwort folgt<br />

<br />

1 <br />

*<br />

Rh <br />

1, 2, t1, t2 E H f1, t1 exp j2f11<br />

2 <br />

H f , t exp j2f<br />

df d f .<br />

<br />

Substitution:<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

2 2 2 2 1 2<br />

f<br />

f<br />

f1 f f2<br />

f <br />

2 2<br />

f1<br />

f2<br />

f f f2f1<br />

2<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 178<br />

Jacobi-Determinante<br />

Mit der Jacobi-Determinante<br />

folgt für die Autokorrelationsfunktion<br />

<br />

1 *<br />

Rh 1, 2, t1, t2<br />

E H f1, t1Hf2,<br />

t2<br />

2<br />

<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

f1 f2<br />

1 1<br />

f<br />

f<br />

det( J) 1<br />

f1 f<br />

1 1<br />

2 <br />

<br />

2 2<br />

f f<br />

<br />

<br />

<br />

exp j2<br />

f1 1<br />

j2<br />

f2 2<br />

f<br />

<br />

expj2 12j2f<br />

21<br />

2<br />

<br />

<br />

df1df2<br />

<br />

<br />

1d f<br />

df<br />

<br />

F<br />

<br />

f,<br />

t<br />

<br />

<br />

f<br />

f1<br />

f <br />

2<br />

f<br />

f2<br />

f <br />

2<br />

f1<br />

f2<br />

f <br />

2<br />

f f f<br />

2 1<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 179<br />

Autokorrelationsfunktion der Kanalimpulsantwort<br />

21<br />

Für die Autokorrelationsfunktion ergibt sich<br />

<br />

<br />

<br />

12<br />

<br />

j2f<br />

21<br />

Rh 1, 2, t1, t2 f, texp<br />

j2f df<br />

F<br />

e df<br />

2 <br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

Mit der inversen Fouriertransformierten<br />

T<br />

T 1 <br />

<br />

, t<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

f, t exp j2 f<br />

F<br />

1<br />

d f<br />

2 1 2 1<br />

<br />

<br />

<br />

0<br />

<br />

2<br />

<br />

1<br />

<br />

, t f, texpj2 f df<br />

<br />

<br />

1 F<br />

1<br />

<br />

gilt R t t t <br />

<br />

, , , , .<br />

h 1 2 1 2 T 1 2 1<br />

<br />

<br />

<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 180


Unkorrelierte Streuung<br />

Wide Sense Stationary Uncorrelated Scattering (WSSUS)<br />

Die Verzögerungs-Zeit-Korrelationsfunktion T ( 1 ,t) heißt auch<br />

Multipath Time-Covariance.<br />

Der Verlauf von T ( 1 ,t) längs der 1 -Achse lässt erkennen, wie h(,t)<br />

im Mittel längs der -Achse verläuft.<br />

Entsprechend zeigt der Verlauf von T ( 1 ,t) längs der t-Achse, wie<br />

rasch h(,t) im Mittel mit t fluktuiert.<br />

Aufgrund des Produktterms ( 2 - 1 ) handelt es sich beim<br />

Mobilfunkkanal um einen Kanal mit unkorrelierter Streuung,<br />

„uncorrelated scattering“ (US).<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 181<br />

Diese Eigenschaft der unkorrelierten Streuung folgt aus der Stationarität<br />

im weiteren Sinne bezüglich der Frequenz f des Prozesses, der H(f,t)<br />

beschreibt.<br />

Die Kanalimpulsantwort h(,t) ist<br />

a) im weiteren Sinne stationär, engl. wide sense stationary (WSS), bzgl.<br />

der Zeit t,<br />

b) unkorreliert bezüglich der Verzögerung der Streuung, engl.<br />

uncorrelated scattering (US).<br />

Wegen dieser Eigenschaft des Prozesses, der h(,t) beschreibt,<br />

bezeichnet man den Mobilfunkkanal als WSSUS (Wide Sense Stationary<br />

Uncorrelated Scattering)-Mobilfunkkanal.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 182<br />

3.4.8 Verzögerungs-Leistungsspektrum<br />

Verzögerungs-Leistungsspektren nach COST 207<br />

Für t = 0, wenn man die Zeitdifferenz t in T ( 1 ,t) Null setzt<br />

und für 1 verkürzend schreibt, erhält man das<br />

Verzögerungs-Leistungsspektrum<br />

<br />

T<br />

<br />

,0<br />

<br />

T (,0) heißt u. a. auch Power Delay Profile (PDP).<br />

T (,0) ist reell und gibt an, mit welcher mittleren, normierten Leistung<br />

Wellen mit der Verzögerungszeit empfangen werden.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

F<br />

<br />

f j f f<br />

,0 exp 2 d .<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 183<br />

Ausbreitungsgebiet<br />

ländliche Gebiete<br />

(RA, Rural Area)<br />

typische Gebiete in<br />

Städten und Vororten<br />

(TU, Typical Urban)<br />

ungünstige Gebiete in<br />

Städten und Vororten<br />

(BU, Bad Urban)<br />

typische<br />

Gebiete im Bergland<br />

(HT, Hilly Terrain)<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

T (,0)<br />

exp {- 9,2 /s} für 0 < 0,7 s<br />

0 sonst<br />

exp {- /s} für 0 < 7 s<br />

0 sonst<br />

exp {- /s} für 0 < 5 s<br />

0,5 exp {5 - /s} für 5 s < 10 s<br />

0 sonst<br />

exp {- 3,5 /s} für 0 < 2 s<br />

0,04 exp {15 - /s} für 15 s < 20 s<br />

0 sonst<br />

Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />

Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 83, Tab. 3.4.<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 184


Veranschaulichung der Verzögerungs-Leistungsspektren<br />

10log<br />

10log<br />

10<br />

10<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

,0<br />

T<br />

0,0<br />

T<br />

,0<br />

T<br />

0,0<br />

T<br />

<br />

/ dB<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

-10<br />

-20<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

0<br />

-30<br />

0 2 4 6 8 10<br />

/µs<br />

0<br />

/ dB<br />

BU<br />

-10<br />

-20<br />

RA<br />

-30<br />

0 2 4 6 8 10<br />

/µs<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

0 2 4 6 8 10<br />

,0<br />

<br />

T /µs<br />

10log<br />

10<br />

/ dB<br />

0 0,0<br />

T <br />

HT<br />

-10<br />

-20<br />

10log<br />

,0<br />

T<br />

0,0<br />

TU<br />

-30<br />

0 4 8 12 16 20<br />

/µs<br />

Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />

Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 84, Bild 3.8.<br />

10<br />

<br />

<br />

<br />

T<br />

<br />

/ dB<br />

<br />

<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 185<br />

3.4.9 Verzögerungsspreizung (Delay Spread)<br />

Die mit 2 multiplizierte Wurzel des normierten zweiten Zentralmoments<br />

σ τ2 von T (,0) ist die bereits eingeführte Verzögerungsspreizung S.<br />

Mit der normierten Leistung<br />

<br />

P<br />

<br />

P h<br />

,0<br />

d<br />

e<br />

E<br />

T<br />

<br />

<br />

P<br />

s <br />

und<br />

<br />

<br />

2<br />

<br />

<br />

2 1 2<br />

1<br />

<br />

,0 d <br />

,0<br />

d<br />

T<br />

T<br />

<br />

Ph<br />

<br />

Ph<br />

<br />

<br />

folgt<br />

S 2 <br />

.<br />

Je kleiner S ist, desto geringer ist die zeitliche Spreizung eines<br />

gesendeten Signals. Im Falle S = 0 erfolgt keine zeitliche Spreizung.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 186<br />

3.4.10 Streufunktion<br />

Die Fouriertransformierte der Verzögerungs-Zeit-Korrelationsfunktion<br />

T (,t) bezüglich der Zeitdifferenz t ist reell und lautet<br />

<br />

<br />

S , f , t exp j2 f t d t .<br />

d<br />

<br />

<br />

<br />

T<br />

d<br />

Veranschaulichung der Streufunktion<br />

ortsfester<br />

Empfänger<br />

indirekter<br />

Weg 2<br />

Streugebiet<br />

2<br />

<br />

S , f<br />

d<br />

<br />

f d<br />

Die Funktion S(,f d ) heißt Streufunktion (Scattering Function).<br />

Man erhält die Streufunktion durch doppelte Fouriertransformation aus<br />

der Frequenz-Zeit-Korrelationsfunktion:<br />

<br />

<br />

S , f f, t exp j2 f exp j2 f t d f d t .<br />

d<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

<br />

<br />

F<br />

S(,f d ) ist ein Maß für die mittlere Leistung am Ausgang des<br />

Mobilfunkkanals abhängig von der Verzögerungszeit und von der<br />

Dopplerfrequenz f d .<br />

d<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 187<br />

v 0<br />

direkter<br />

Weg<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

v, v 0<br />

indirekter<br />

Weg 1<br />

mobiler<br />

Sender<br />

Streugebiet 1<br />

, f 0<br />

2 d,2<br />

; f 0<br />

1 d,1<br />

, f f<br />

0 d,direkt d,max<br />

<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 188


3.4.11 Doppler-Spektrum<br />

Die Bewegungen der mobilen Teilnehmer führen zum Auftreten des<br />

Doppler-Effekts.<br />

Mit der Lichtgeschwindigkeit c 0 , der Trägerfrequenz f 0 und dem Betrag<br />

||v|| der Geschwindigkeit ergibt sich die maximale Dopplerfrequenz zu<br />

v<br />

fd,max f0<br />

.<br />

c<br />

0<br />

v / km/h (f 0 = 1800 MHz)<br />

3 30 50 60 70 80<br />

f d,max /Hz 5,0 50,0 83,4 100,0 116,7 133,4<br />

v / km/h (f 0 = 1800 MHz)<br />

90 100 120 150 200 250<br />

f d,max /Hz 150,1 166,7 200,1 250,2 333,6 417,0<br />

Kommunikations<br />

Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />

Technik<br />

Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 77, Tab. 3.3.<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 189<br />

Entstehung des klassischen Doppler-Spektrums<br />

Dopplerfrequenz<br />

Es gilt<br />

isotrop<br />

v<br />

einfallende fd= f0<br />

cos( ),<br />

c<br />

Wellen<br />

0<br />

für ,<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Empfänger<br />

<br />

v, 0<br />

und mit der maximalen Dopplerfrequenz<br />

folgt<br />

f ( ) f cos( ).<br />

d<br />

d,max<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 190<br />

Entstehung des klassischen Doppler-Spektrums<br />

Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion des Einfallswinkels<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Empfänger<br />

isotrop<br />

einfallende<br />

Wellen<br />

<br />

v, 0<br />

Da die Doppler-Frequenz f d eine gerade<br />

Funktion von α ist, genügt die Betrachtung<br />

von 0 α .<br />

Es ist<br />

1 für 0 ,<br />

p<br />

<br />

( ) <br />

0 sonst.<br />

Mit<br />

arccos fd fd,max<br />

<br />

folgt<br />

d 1 1<br />

<br />

dfd<br />

fd,max<br />

f <br />

d<br />

1 <br />

fd,max<br />

<br />

<br />

2<br />

.<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 191<br />

Entstehung des klassischen Doppler-Spektrums<br />

Wahrscheinlichkeitsdichte der Doppler-Frequenz<br />

Jetzt folgt:<br />

<br />

d<br />

p<br />

f<br />

( f <br />

<br />

<br />

d d) p arccos fd fd,max<br />

dfd<br />

1 1<br />

<br />

<br />

für fd<br />

fd,max,<br />

f<br />

2<br />

d,max<br />

f <br />

d<br />

1<br />

<br />

fd,max<br />

<br />

<br />

<br />

0 sonst.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 192


Veranschaulichung des klassischen Doppler-Spektrums nach Jakes<br />

4<br />

Doppler-Spektrum<br />

Sc0,<br />

fd<br />

3<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

2<br />

1<br />

0<br />

-1.5 -1 -0.5 0 0.5 1 1.5<br />

<br />

f<br />

f d,max<br />

d,max<br />

Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />

Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 85, Bild 3.9.<br />

f / f<br />

d<br />

d,max<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 193<br />

3.4.12 Doppler-Spreizung<br />

Die mit 2 multiplizierte Wurzel des normierten zweiten Zentralmoments<br />

σ fd2 von S c (0,f d ) heißt Doppler-Spreizung (Doppler Spread).<br />

Mit der Leistung<br />

<br />

P Sc 0, fd dfd<br />

h<br />

<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

<br />

und<br />

<br />

<br />

2<br />

<br />

<br />

2 1 2<br />

1<br />

<br />

f<br />

f <br />

<br />

d<br />

d<br />

Sc 0, fd dfd fd Sc 0, fd dfd<br />

P<br />

<br />

P<br />

<br />

<br />

folgt<br />

Bd 2 <br />

f<br />

.<br />

d<br />

Je größer die Korrelationsdauer T k ist, umso kleiner ist die Doppler-<br />

Spreizung B d . Im Sinne einer groben Näherung gilt B d 1/T k .<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 194<br />

Doppler-Spektrum und Streufunktion<br />

Das Doppler-Spektrum ist das Integral der Streufunktion über τ<br />

<br />

<br />

<br />

S 0, f S , f d .<br />

c d d<br />

<br />

3.4.13 Wichtige Zusammenhänge<br />

f<br />

0 Frequenz-Zeit- t<br />

0<br />

Korrelationsfunktion<br />

Zeit-<br />

f,<br />

t<br />

F<br />

Frequenz-<br />

Korrelationsfunktion<br />

0, t<br />

Korrelationsfunktion<br />

<br />

f<br />

,0<br />

F F<br />

<br />

Verzögerungs-<br />

Das Verzögerungs-Leistungsspektrum ist das Integral über f d<br />

<br />

,0 ,<br />

T S fd<br />

d fd.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

<br />

Die mittlere, normierte Gesamtleistung am Ausgang des Mobilfunkkanals<br />

ist <br />

P S , f d<br />

d f .<br />

h<br />

<br />

<br />

d d<br />

<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 195<br />

Doppler-Spektrum<br />

S 0, f<br />

c<br />

<br />

d<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

<br />

<br />

d<br />

<br />

S , f d<br />

<br />

T<br />

Streufunktion<br />

S , f<br />

<br />

<br />

, t<br />

Fourier-<br />

Transformation<br />

Fourier-<br />

Transformation<br />

Verzögerungs-Zeit-<br />

Korrelationsfunktion<br />

d<br />

<br />

<br />

<br />

t<br />

0<br />

Leistungsspektrum<br />

,0<br />

T<br />

S , f df<br />

<br />

d<br />

<br />

d<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 196


3.5 Simulation von Mobilfunkkanälen<br />

3.5.1 Modellannahmen<br />

1. Der stochastische Prozess, der |H(f,t)| beschreibt, ist Rayleighverteilt.<br />

Es ist kein direkter Weg vorhanden.<br />

2. Es wird der WSSUS-Mobilfunkkanal gemäß Abschnitt 3.4 verwendet.<br />

3. Das Verzögerungs-Leistungsspektrum T (,0) und das Doppler-<br />

Spektrum S c (0,f d ) sind unabhängig voneinander. Deshalb kann die<br />

Verbundwahrscheinlichkeitsdichte p fd ,(f d ,) als Produkt der<br />

Wahrscheinlichkeitsdichte p fd (f d ) der Dopplerfrequenz f d und der<br />

Wahrscheinlichkeitsdichte p () der Verzögerungszeit geschrieben<br />

werden:<br />

p f , p f p .<br />

d<br />

<br />

f , d f d<br />

d<br />

<br />

Modellannahmen<br />

4. Für T (,0) werden die für die Ausbreitungsgebiete<br />

• ländliches Gebiet (RA, Rural Area),<br />

• typische Gebiete in Städten und Vororten (TU, Typical Urban),<br />

• ungünstige Gebiete in Städten und Vororten (BU, Bad Urban)<br />

und<br />

• Bergland (HT, Hilly Terrain)<br />

nach COST207 festgelegten Verzögerungs-Leistungsspektren<br />

verwendet.<br />

5. Es wird das klassische Doppler-Spektrum S c (0,f d ) nach Jakes<br />

verwendet.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 197<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 198<br />

3.5.2 Modellbeschreibung<br />

Es sei H(f,t) die normierte Übertragungsfunktion, mit<br />

L<br />

1<br />

Hf, t lim expj iexpj2fd,<br />

itexpj2 fi.<br />

L<br />

L<br />

i 1<br />

Es sei h(τ,t) die normierte Kanalimpulsantwort, mit<br />

L<br />

1<br />

h , t lim expjiexpj2 fd,<br />

it i.<br />

L<br />

L<br />

Möglichst<br />

unendlich<br />

viele Wege<br />

i 1<br />

L-Wege-<br />

Kanal<br />

Dopplerfrequenz<br />

des i-ten Weges<br />

Verzögerung<br />

des i-ten Weges<br />

im L-Wege-<br />

Kanal<br />

Zufallsvariablen der Monte-Carlo-Simulation<br />

Das hier angegebene Simulationsverfahren basiert auf der Monte-Carlo-<br />

Simulation.<br />

Beim Erzeugen von H(f,t) und damit von h(,t) wird vom linearen<br />

Überlagern einer im Grenzfall gegen Unendlich gehenden Anzahl L von<br />

Exponentialschwingungen<br />

• der Nullphasen i , i = 1...L,<br />

• der Dopplerfrequenzen f d,i , i = 1...L, und<br />

• der Verzögerungszeiten i , i = 1... L,<br />

ausgegangen.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Normierung<br />

Phasenverschiebung<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 199<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 200


Erzeugen der Zufallsvariablen<br />

Die Nullphasen i , i = 1...L, die Dopplerfrequenzen f d,i , i = 1... L, und die<br />

Verzögerungszeiten i , i = 1... L, können durch eine Variablentransformation,<br />

ausgehend von einem Zufallsgenerator, erzeugt werden.<br />

Dieser Zufallsgenerator liefert 3 L im halboffenen Intervall [0,1[<br />

gleichverteilte und statistisch unabhängige Größen u i .<br />

Führt man v i als Platzhalter für i , f d,i , und i , ein, und ist g v (·) die<br />

gesuchte Kennlinie der Variablentransformation, so gilt<br />

v g u<br />

i<br />

<br />

<br />

v i<br />

.<br />

Vergleich der Verteilungsfunktionen<br />

Sei p v (v i ) die Wahrscheinlichkeitsdichte der Zufallsvariablen v i und<br />

v i<br />

<br />

<br />

Pv<br />

v i<br />

pv<br />

d<br />

, vi z.B. fd,<br />

i, <br />

i<br />

usw.<br />

<br />

die entsprechende Verteilungsfunktion.<br />

P u<br />

<br />

Pv<br />

v<br />

i <br />

Definitionsbereich<br />

u i<br />

u<br />

i<br />

1<br />

Pr<br />

u i0<br />

vi<br />

g <br />

0 v<br />

ui0<br />

!<br />

ui ui Prv i<br />

v<br />

i <br />

0 0<br />

<br />

1<br />

<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 201<br />

u i<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

u i0<br />

0<br />

v i0<br />

1<br />

1<br />

vi<br />

gv<br />

ui<br />

Pv<br />

Puu i Pv<br />

ui<br />

<br />

0<br />

0 0<br />

<br />

0<br />

0<br />

<br />

v i<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 202<br />

Kennlinie zum Erzeugen der Zufallsvariablen<br />

Dann ist g v (u i ) die Umkehrfunktion der Verteilungsfunktion Pr v {v i }, das<br />

heißt, es gilt<br />

-1<br />

Pv<br />

ui<br />

für 0ui<br />

1,<br />

gv<br />

( ui<br />

) <br />

0 sonst.<br />

Analytisch ergibt sich diese Kennlinie wie folgt:<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Pr<br />

!<br />

u u1Prv v1<br />

Pu u1 Pv<br />

gv<br />

u<br />

uu g u<br />

g u -1<br />

u<br />

<br />

<br />

-1<br />

Pv<br />

P<br />

i v<br />

v<br />

P v<br />

i<br />

Pr<br />

<br />

<br />

v g u<br />

v<br />

<br />

0 , ui<br />

0<br />

<br />

P<br />

u ui ui , 0ui<br />

1<br />

<br />

1 , ui<br />

1<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 203<br />

Berechnen der Kennlinie<br />

Die Kennlinie g v (u) erzeugt aus einer gleichverteilten Zufallsvariablen<br />

(Z.V.) ‚u‘ einen Zufallsvariable ‚v‘ mit der Wahrscheinlichkeitsdichte p v (v).<br />

Die Kennlinie kann in zwei Schritten berechnet werden:<br />

1) Die Verteilungsfunktionen P v (v) ist gleich der Stammfunktion von p v (v):<br />

2) Die Kennlinie g v (u) ist die Umkehrfunktion von P v (v):<br />

v<br />

<br />

<br />

Pv<br />

v i<br />

pv<br />

d<br />

-1<br />

<br />

g u u<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

v i<br />

<br />

P v<br />

<br />

i<br />

Die Z.V. v g u hat dann die Wahrscheinlichkeitsdichte p v (v).<br />

v<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 204


Erzeugen der Dopplerfrequenzen<br />

Stellvertretend für die drei Zufallsvariablen i , f d,i , und i wird die<br />

Erzeugung der Dopplerfrequenzen betrachtet.<br />

Es folgt<br />

0 für fd, i<br />

fd,max,<br />

<br />

1 f <br />

d, i<br />

Prf f <br />

<br />

d d, i<br />

1 arccos für fd, i<br />

fd,max,<br />

fd,max<br />

<br />

<br />

1 für fd, i<br />

fd,max<br />

und daher<br />

fd, i<br />

fd,max cos <br />

ui, 0 ui<br />

1.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 205<br />

Verzögerungs-Leistungsspektren nach ITU<br />

Die ITU hat zur Simulation und Bewertung von 3G-Mobilfunksystemkonzepten<br />

spezielle Kanalmodelle definiert.<br />

Im Gegensatz zu den kontinuierlichen COST 207-Modellen sind die ITU-<br />

Verzögerungs-Leistungsspektren diskret.<br />

Außerdem wird neben dem klassischen (Jakes)-Spektrum ein flaches<br />

Doppler-Spektrum verwendet, wobei gilt<br />

1<br />

, für fd<br />

fd,max<br />

,<br />

p ( 2<br />

f<br />

f<br />

d,max<br />

d d<br />

) f<br />

0, sonst.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 206<br />

Flaches Doppler-Spektrum (FLAT)<br />

Entsprechend ist<br />

0 für fd, i<br />

fd,max<br />

,<br />

<br />

fd, i<br />

fd,max<br />

Prf f <br />

d d, i<br />

<br />

für fd, i<br />

fd,max<br />

,<br />

2fd,max<br />

<br />

1 für fd, i<br />

fd,max<br />

.<br />

Somit folgt<br />

<br />

fd, i<br />

fd,max 2ui 1 , 0ui<br />

1.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 207<br />

Veranschaulichung der Verteilungsfunktionen<br />

1<br />

Pr f f<br />

<br />

d d<br />

Pr<br />

f f<br />

<br />

d d<br />

nach ITU<br />

0.8<br />

0.6<br />

0.4<br />

0.2<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

f<br />

<br />

Pr nach COST<br />

0<br />

-1 -0.5 0 0.5 f / f 1<br />

f<br />

d<br />

d<br />

d<br />

d,max<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 208


Zeitdiskrete Kanalmodelle<br />

Die Simulation auf Digitalrechnern erfolgt zeitdiskret. Daher ist die<br />

Realisierung zeitdiskreter Kanalmodelle erforderlich.<br />

Die Sendesignale in Mobilfunksystemen sind in guter Näherung<br />

bandbegrenzt und haben die HF-Bandbreite B u . Das Tiefpassäquivalent<br />

darf also auf B u /2 bandbegrenzt und mit der Rate B u abgetastet werden.<br />

Ebenso interessiert der Einfluss von Störungen und Interferenzen<br />

(Rauschen) lediglich innerhalb der Nutzbandbreite. Auch das<br />

Tiefpassäquivalent des Rauschens darf auf B u /2 bandbegrenzt und mit<br />

der Rate B u abgetastet werden.<br />

Ersatzschaltbild des Übertragungssystems<br />

Tiefpassfilter<br />

des Senders<br />

<br />

Tiefpassfilter<br />

des Empfängers<br />

<br />

Kanal<br />

s<br />

t<br />

h<br />

<br />

hTP<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

q<br />

t<br />

Sender<br />

gesamter Übertragungskanal<br />

h g<br />

<br />

<br />

h TP<br />

Empfänger<br />

Abtastzeitpunkte<br />

/ n B u<br />

<br />

q<br />

n <br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 209<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 210<br />

Gefilterte Kanalimpulsantwort<br />

Da die zu übertragenden Signale bandbegrenzt sind, darf man den<br />

Mobilfunkkanal ebenfalls mit einem Bandpassfilter der HF-Bandbreite<br />

B HF ≥ B u bandbegrenzen.<br />

Man erhält dann die gefilterte Kanalimpulsantwort im Tiefpassbereich<br />

sin BHF<br />

<br />

hg<br />

, t h,<br />

t <br />

<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

<br />

L<br />

1<br />

sin BHF<br />

<br />

lim expjiexpj2fd,<br />

it i <br />

L<br />

L i 1<br />

<br />

L<br />

1<br />

sin BHF<br />

i<br />

lim expjiexpj2 fd,<br />

it<br />

.<br />

L<br />

L<br />

<br />

i 1<br />

<br />

<br />

<br />

i<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 211<br />

Zeitdiskrete Kanalimpulsantwort<br />

Durch Abtasten mit der Rate B HF ≥ B u folgt die Kanalimpulsantwort im<br />

äquivalenten Tiefpassbereich<br />

<br />

n <br />

<br />

sinB<br />

<br />

<br />

L<br />

HF<br />

i<br />

n <br />

<br />

1<br />

<br />

<br />

BHF<br />

h<br />

<br />

g , t<br />

lim exp j<br />

i<br />

exp j2 fd,<br />

it<br />

.<br />

<br />

B<br />

L<br />

HF L i 1<br />

n <br />

<br />

<br />

i<br />

<br />

BHF<br />

<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 212


Simulierte Kanalimpulsantwort (1)<br />

20log h , t /dB<br />

10<br />

g<br />

<br />

<br />

ITU Indoor A<br />

Maximale Doppler-<br />

Frequenz 5 Hz<br />

L = 300<br />

Bandbreite 100 MHz<br />

Simulierte Kanalimpulsantwort (2)<br />

20log h , t /dB<br />

10<br />

g<br />

<br />

<br />

ITU Indoor A<br />

Maximale Doppler-<br />

Frequenz 5 Hz<br />

L = 300<br />

Bandbreite 5 MHz<br />

/ s<br />

t /ms<br />

/ s<br />

t /ms<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 213<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 214<br />

Simulierte Kanalimpulsantwort (3)<br />

20log h , t /dB<br />

10<br />

g<br />

<br />

<br />

Typisch städtisches<br />

Gebiet (TU)<br />

Maximale Doppler-<br />

Frequenz 84 Hz<br />

L = 100<br />

Bandbreite 2 MHz<br />

Simulierte Kanalimpulsantwort (4)<br />

20log h , t /dB<br />

10<br />

g<br />

<br />

<br />

Typisch städtisches<br />

Gebiet (TU)<br />

Maximale Doppler-<br />

Frequenz 84 Hz<br />

L = 100<br />

Bandbreite 20 MHz<br />

/ s<br />

t /ms<br />

/ s<br />

t /ms<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 215<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 216


Simulierte Übertragungsfunktion<br />

20log H f, t / dB<br />

10<br />

<br />

<br />

Urbanes Ausbreitungsgebiet<br />

Trägerfrequenz<br />

1,8 GHz<br />

Maximale<br />

Dopplerfrequenz<br />

84 Hz<br />

Simulierte Streufunktion<br />

<br />

, /max ,<br />

<br />

S f S f<br />

d<br />

d<br />

<br />

Typisch städtisches<br />

Gebiet (TU)<br />

Maximale Doppler-<br />

Frequenz 166 Hz<br />

Bandbreite 3,84 MHz<br />

f<br />

/MHz<br />

t /ms<br />

/ s<br />

f d /Hz<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 217<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 218<br />

Gemessene Streufunktion<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />

Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 108, Bild 3.18b).<br />

Typisch städtisches<br />

Gebiet (München)<br />

B m = 10 MHz<br />

T p = 25,6 s<br />

Trägerfrequenz<br />

1860 MHz<br />

Geschwindigkeit<br />

50 km/h<br />

Zurückgelegte<br />

Streckenlänge: ca. 60 m<br />

f d,max 84 Hz<br />

T k 6 ms<br />

B c 1,3 MHz<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 219<br />

Gemessene Kanalimpulsantworten<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />

Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 108, Bild 3.18a).<br />

Typisch städtisches<br />

Gebiet (München)<br />

B m = 10 MHz<br />

T p = 25,6 s<br />

Trägerfrequenz<br />

1860 MHz<br />

Geschwindigkeit<br />

50 km/h<br />

Zurückgelegte<br />

Streckenlänge: ca. 60 m<br />

f d,max 84 Hz<br />

T k 6 ms<br />

B c 1,3 MHz<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 220


3.6 Richtungsabhängige Kanalimpulsantworten<br />

Simulationsbeispiel für die Kanalimpulsantwortdichte<br />

• Im Mobilfunk muss mit winkelmäßig anisotropem Einfall der Wellen<br />

gerechnet werden.<br />

• Antennen haben i.A. einen richtungsabhängigen Antennengewinn<br />

(Antennencharakteristik)<br />

• Eine Unterscheidung der aus verschiedenen Richtungen eintreffenden<br />

Wellen ermöglicht z.B.<br />

• Richtungsdiversität<br />

• MIMO (Multiple Input Multiple Output )-Systeme<br />

• Mit dem richtungsabhängigen Antennengewinn G(φ) gilt für den<br />

Zusammenhang zwischen der richtungsabhängigen Impulsantwort<br />

ϑ(τ,t,φ) und h(τ,t):<br />

2<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

, , , <br />

<br />

h t t G d<br />

0<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 221<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />

Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 99, Bild 3.15.<br />

Urbanes Ausbreitungsgebiet<br />

2<br />

Trägerfrequenz<br />

1,8 GHz<br />

Bandbegrenzung<br />

2 MHz<br />

Geschwindigkeit<br />

25 m/s<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 222<br />

Richtungsauflösende Kanalvermessung - Messaufbau<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Langsam rotierende<br />

Richtantenne mit<br />

Hauptkeulenbreite 9 o an<br />

der Basisstation<br />

Messung mit SIMOCS-<br />

2000<br />

Messbandbreite<br />

10 MHz<br />

Trägerfrequenz<br />

1840 MHz<br />

Periodendauer<br />

51,2 µs<br />

Abtastperioden:<br />

= 0,1 µs<br />

= 0,25 o<br />

Quelle: J.J. Blanz: Empfangsantennendiversität in CDMA-Mobilfunksystemen<br />

mit gemeinsamer Detektion der Teilnehmersignale. Düsseldorf: VDI, 1998, S. 104, Bild 3.1.<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 223<br />

Richtungsauflösende Kanalvermessung - Messergebnis<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Messung in<br />

Oberbayern<br />

Flaches, städtisches<br />

Gebiet mit dichter<br />

Bebauung, 6-...8-<br />

geschoßige Gebäude<br />

Schmale Straßen<br />

Rotierende<br />

Basisstation 37,5 m<br />

über Grund<br />

Quelle: J.J. Blanz: Empfangsantennendiversität in CDMA-Mobilfunksystemen<br />

mit gemeinsamer Detektion der Teilnehmersignale. Düsseldorf: VDI, 1998, S. 106, Bild 3.2.<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 224


Inhalt<br />

4 Modulation<br />

1 Digitaler zellularer Mobilfunk<br />

2 Informationstheorie<br />

3 Mobilfunkkanal<br />

4 Modulation<br />

5 Mobilfunkübertragung<br />

6 Mobilfunknetz<br />

4.1 Systemmodell<br />

4.2 Grundlegende Modulationsarten<br />

4.3 Beispiele von Modulationsverfahren<br />

4.4 Modulation und Datenraten in 3GPP<br />

4.5 Orthogonal Frequency Division Multiplexing (OFDM)<br />

4.6 Signalqualität und Übertragungsfehler<br />

Literatur: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />

Stuttgart: B.G. Teubner, 1997<br />

A.F. Molisch: Wireless communications. New York, 2005<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 225<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 226<br />

4 Modulation<br />

4 Modulation<br />

4.1 Systemmodell<br />

4.2 Grundlegende Modulationsarten<br />

4.2.1 Übersicht<br />

4.2.2 Amplitudenmodulation (AM)<br />

4.2.3 Frequenzmodulation (FM)<br />

4.2.4 Phasenmodulation (PM)<br />

4.2.5 Quadraturamplitudenmodulation (QAM)<br />

4.2.6 Signalsynthese<br />

4.3 Beispiele von Modulationsverfahren<br />

4.4 Modulation und Datenraten in 3GPP<br />

4.5 Orthogonal Frequency Division Multiplexing (OFDM)<br />

4.6 Signalqualität und Übertragungsfehler<br />

4.1 Systemmodell<br />

4.2 Grundlegende Modulationsarten<br />

4.3 Beispiele von Modulationsverfahren<br />

4.3.1 Binary Phase Shift Keying (BPSK)<br />

4.3.2 Offset Quartenary Phase Shift Keying (OQPSK)<br />

4.3.3 Minimum Shift Keying (MSK)<br />

4.3.4 Gaussian Minimum Shift Keying (GMSK)<br />

4.3.5 „8-ary“ Phase Shift Keying (8-PSK)<br />

4.3.6 Root-Raised Cosine (RRC)<br />

4.4 Modulation und Datenraten in 3GPP<br />

4.5 Orthogonal Frequency Division Multiplexing (OFDM)<br />

4.6 Signalqualität und Übertragungsfehler<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 227<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 228


4.1 Systemmodell<br />

• In der Funktechnik werden hochfrequente Trägersignale übertragen, die dem<br />

Datensignal entsprechend moduliert werden.<br />

• Die Rückgewinnung des Datensignals aus dem modulierten Trägersignal ist<br />

Aufgabe des Demodulators.<br />

• Geräte, die sowohl modulieren als auch demodulieren können, werden als „Modem“<br />

bezeichnet.<br />

Daten-Quelle<br />

Takt Datensymbole<br />

Signale<br />

Signale<br />

Daten-Senke<br />

Datensymbole Takt<br />

Codesymbole<br />

Codesymbole<br />

Kanalcoder Modulator Kanal Demodulator Kanaldecoder<br />

Kommunikations<br />

Takt<br />

Takt<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 229<br />

4.2 Grundlegende Modulationsarten<br />

4.2.1 Übersicht<br />

• Zu den modulierten Parameter des Trägersignals gehören<br />

Amplitude (AM), Frequenz (FM) und Phase (PM).<br />

st Atcos2<br />

ftt t<br />

• Entsprechend unterscheidet<br />

man zwischen<br />

• Amplitudenmodulation (AM)<br />

• Frequenzmodulation (FM)<br />

• Phasenmodulation (PM)<br />

• Quadraturamplitudenmodulation (QAM)<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

2<br />

Re e j ft<br />

i t cos2<br />

ft q t sin2<br />

ft <br />

s t i t jq t<br />

<br />

<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 230<br />

4.2.2 Amplitudenmodulation (AM)<br />

4.2.3 Frequenzmodulation (FM)<br />

analoges Eingangssignal u(t)<br />

AM moduliertes Signal s(t)<br />

analoges Eingangssignal u(t)<br />

FM moduliertes Signal s(t)<br />

u(t)<br />

digitales Eingangssignal u(t) st utcos2<br />

f0t<br />

<br />

0<br />

digitales Eingangssignal u(t)<br />

t<br />

<br />

<br />

s<br />

t A0 cos2 f0t 2h<br />

ud 0<br />

<br />

<br />

<br />

u(t)<br />

u(t)<br />

u(t)<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

modulierte Amplitude<br />

<br />

<br />

A t u t<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 231<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

modulierte Frequenz<br />

1 d<br />

f<br />

t f0<br />

hu t<br />

2<br />

dt<br />

<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 232


4.2.4 Phasenmodulation (PM)<br />

analoges Eingangssignal u(t)<br />

PM moduliertes Signal s(t)<br />

h = 0,5<br />

4.2.5 Quadraturamplitudenmodulation (QAM)<br />

analoges Eingangssignal u(t)<br />

QAM moduliertes Signal s(t)<br />

u(t)<br />

digitales Eingangssignal u(t)<br />

<br />

<br />

<br />

s t A cos 2 f t 2hu t <br />

0 0 0<br />

<br />

digitales Eingangssignal u(t)<br />

<br />

Re <br />

s t i t jq t e<br />

j2<br />

f t<br />

0<br />

<br />

h = 0,5<br />

u(t)<br />

u(t)<br />

u(t)<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

<br />

modulierte Phase t 2f t 2hu t <br />

0 0<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 233<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

i(t) Inphasen-Komponente<br />

q(t) Quadratur-Komponente<br />

<br />

<br />

<br />

0<br />

s t Re u t e<br />

j2<br />

ft<br />

<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 234<br />

4.2.6 Signalsynthese<br />

Inphasen- und Quadratur-Komponenten<br />

• sin(ωt) und cos(ωt) bilden ein orthogonales Funktionensystem. Als Trägersignal<br />

erlauben sie daher die gleichzeitige Übertragung zweier Signale mit gleicher<br />

Frequenz. Wegen der Orthogonalität können die Signale im Empfänger separiert<br />

werden.<br />

i(t)<br />

q(t)<br />

cos(ωt)<br />

-sin(ωt)<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

+ s(t)<br />

komplexes Trägersignal: s t u t e<br />

s t i jq cos t j sin t<br />

• Darstellung im komplexen Zahlenraum:<br />

komplexes Basisbandsignal:<br />

ut it jqt<br />

<br />

jt<br />

<br />

cos sin sin cos<br />

<br />

s t i t q t j i t q t<br />

st<br />

Rest<br />

cos<br />

sin<br />

<br />

reelles Trägersignal:<br />

s t i t t q t t<br />

Konstellationsdiagramm<br />

• Die Darstellungen der komplexen Datensymbole bilden das Konstellationsdiagramm.<br />

16-QAM<br />

mit Gray-Coding (benachbarte Symbole<br />

unterscheiden sich um 1 bit)<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

PSK: Phase Shift Keying (PM)<br />

20. Juni 2012<br />

ω = 2 π f<br />

Folie 235<br />

Folie 236<br />

0 QPSK: Quadrature Phase Shift Keying (4-PSK)<br />

(0,1)<br />

x<br />

x<br />

j·q<br />

+1<br />

45°<br />

-1 1 2<br />

+1<br />

2<br />

(1,1)<br />

ω<br />

-1<br />

1<br />

j<br />

2 2<br />

4<br />

u1<br />

e j<br />

2 2<br />

x (0,0)<br />

x<br />

(1,0)<br />

i<br />

4-PSK,<br />

(QPSK)<br />

(4-QAM)<br />

Re <br />

jt<br />

Re <br />

jt<br />

Re <br />

jt<br />

s t u e<br />

2 2<br />

s t u e<br />

3 3<br />

s t u e<br />

4 4<br />

jt<br />

Re <br />

s t u e<br />

1 1


Basissignale<br />

• Für jedes Datensymbol wird ein anderes Basissignal übertragen.<br />

d 1 =(0,0) d 2 =(0,1) d 3 =(1,1) d 4 =(1,0)<br />

d 1 =(0,0) d 2 =(0,1) d 3 =(1,0) d 4 =(1,0)<br />

Sendefilter<br />

• Das abrupte Umschalten von Frequenz oder Phase führt im<br />

Frequenzbereich zu hohen spektralen Seitenbändern, wodurch eine<br />

große Bandbreite belegt würde.<br />

• Um die Phasensprünge zu vermeiden werden Sendefilter zur<br />

spektralen Formung verwendet.<br />

• Die verwendeten Sendefilter können zu Intersymbolinterferenzen (ISI)<br />

führen.<br />

Phasensprünge<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 237<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 238<br />

4.3 Beispiele von Modulationsverfahren<br />

4.3.1 Binary Phase Shift Keying (BPSK)<br />

Erzeugung des Basisbandsignals<br />

Informationsbits<br />

{u k }<br />

u 1; 1<br />

k<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

q()<br />

1<br />

Filter, Impulsantwort<br />

q()<br />

0<br />

1<br />

Einhüllende<br />

e s (t)<br />

/T<br />

t kT 1<br />

<br />

k<br />

1<br />

es<br />

( t) ukrect uk<br />

rect <br />

k T 2 k<br />

T 2<br />

BPSK:<br />

Binary Phase Shift Keying<br />

<br />

q<br />

<br />

k<br />

T: Symboldauer<br />

<br />

tkT<br />

k<br />

e <br />

j 0t<br />

st <br />

<br />

e t e<br />

S<br />

<br />

0<br />

j<br />

t<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 239<br />

Binary Phase Shift Keying (BPSK)<br />

Beispiel zur Erzeugung des Basisbandsignals<br />

Einhüllende<br />

e s (t)<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

+1<br />

-1<br />

0<br />

vier Informationsbits<br />

u 0 u 1 u 2 u 3<br />

+1 +1 -1 -1<br />

1 2 3 4<br />

t/T<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 240


4.3.2 Offset Quartenary Phase Shift Keying (OQPSK)<br />

Erzeugung des Basisbandsignals<br />

Informationsbits<br />

{j k+1 u k }<br />

Filter,<br />

Impulsantwort<br />

q()<br />

u k<br />

1; 1<br />

q()<br />

1<br />

0<br />

1<br />

2<br />

komplexe<br />

Einhüllende<br />

e s (t)<br />

/T<br />

T: Symboldauer<br />

4.3.3 Minimum Shift Keying (MSK)<br />

Erzeugung der komplexen Hüllkurve<br />

Informationsbits<br />

{u k }<br />

1; 1<br />

u k<br />

Filter,<br />

Impulsantwort<br />

2 hq()<br />

(t)<br />

h: Modulationsindex,<br />

z.B. h =0,5 (MSK)<br />

q()<br />

0,5<br />

Hüllkurvenerzeuger<br />

exp {j (t)}<br />

q() = 0,5<br />

für T<br />

komplexe<br />

Einhüllende<br />

e s (t)<br />

k1 t kT 1<br />

k1<br />

<br />

k<br />

1<br />

es<br />

() t j ukrect j uk<br />

rect <br />

k 2T<br />

2 k<br />

2T<br />

2<br />

<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

q<br />

<br />

k<br />

<br />

tkT<br />

k<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 241<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

0<br />

q() = 0<br />

für 0<br />

1<br />

/T<br />

T: Symboldauer<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 242<br />

Minimum Shift Keying (MSK)<br />

Beispiel der Signalerzeugung /(1)<br />

<br />

/2<br />

(t)<br />

0<br />

u 0 u 1 u 2 u 3<br />

+1 +1 -1 -1<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

vier Informationsbits<br />

1 2 3 4<br />

MSK ist<br />

t/T<br />

• eine Modulationsart mit<br />

stetiger Phase und daher<br />

• eine Modulationsart mit<br />

Gedächtnis!<br />

Wegen des Modulationsindex<br />

h = 1/2 ändert sich die Phase<br />

(t) um den Betrag /2 während<br />

der Symboldauer T.<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 243<br />

Minimum Shift Keying (MSK)<br />

Beispiel der Signalerzeugung /(2)<br />

(t)<br />

Re{kompl.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

/2<br />

Einhüllende}+1<br />

-1<br />

0<br />

0<br />

u 0 = +1 u 1 = +1 u 2 = -1 u 3 = -1<br />

1 2 3 4<br />

1 2 3 4<br />

t/T<br />

t/T<br />

sinusförmiger<br />

Grundimpuls<br />

C 0 ()<br />

der Dauer 2T<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 244


Minimum Shift Keying (MSK)<br />

Beispiel der Signalerzeugung /(3)<br />

(t)<br />

Im{kompl.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

/2<br />

Einhüllende}+1<br />

-1<br />

0<br />

0<br />

u 0 = +1 u 1 = +1 u 2 = -1 u 3 = -1<br />

1 2 3 4<br />

1 2 3 4<br />

t/T<br />

t/T<br />

sinusförmiger<br />

Grundimpuls<br />

C 0 ()<br />

der Dauer 2T<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 245<br />

Re{kompl.<br />

Im{kompl.<br />

Minimum Shift Keying (MSK)<br />

MSK als lineare Modulationsart<br />

Einhüllende}+1<br />

-1<br />

Einhüllende}+1<br />

-1<br />

0<br />

0<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

+1<br />

1 2 3 4<br />

-1<br />

e s (t) = j k+1 a k C 0 (t - kT)<br />

+j +j<br />

1 2 3 4<br />

t/T<br />

t/T<br />

Informationsbits<br />

u 0<br />

= +1<br />

a 0<br />

= +1<br />

u 1<br />

= +1<br />

a 1<br />

= +1<br />

u 2<br />

= -1<br />

a 2<br />

= -1<br />

u 3<br />

= -1<br />

differenziell codierte Bits<br />

a k = u k a k-1 , a -1 = +1<br />

Gewichtsfaktoren<br />

j k+1 a k<br />

j 1 a 0<br />

= +j<br />

j 2 a 1<br />

= -1<br />

j 3 a 2<br />

= +j<br />

a 3<br />

= +1<br />

j 4 a 3<br />

= +1<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 246<br />

Minimum Shift Keying (MSK)<br />

MSK-Signal als lineares Basisbandsignal<br />

Informationsbits<br />

{u k }<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Filter,<br />

Impulsantwort<br />

2 hq()<br />

(t)<br />

h: Modulationsindex,<br />

z.B. h =0,5 (MSK)<br />

<br />

Hüllkurvenerzeuger<br />

exp {j (t)}<br />

komplexe<br />

Einhüllende<br />

e s (t)<br />

<br />

k+1 k+1<br />

<br />

<br />

<br />

e () t exp j () t j a C tkT j a C<br />

<br />

s k 0 k 0 k<br />

k t kT<br />

k<br />

k<br />

komplexe<br />

Einhüllende<br />

MSK ist im Basisbandbereich eine lineare Modulationsart!<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 247<br />

Minimum Shift Keying (MSK)<br />

Basisbandempfänger mit signalangepasstem Filter für MSK /(1)<br />

Die Impulsantwort des signalangepassten Filters (MF, Matched Filter) ist<br />

hMF ( ) C0<br />

<br />

.<br />

Das Ausgangssignal des signalangepassten Filters ist<br />

k+1 <br />

eMF () t <br />

j akC0 t kT C0<br />

<br />

k<br />

<br />

<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

<br />

<br />

AKF ( )<br />

h<br />

k+1<br />

j ak<br />

C0 k<br />

C0<br />

<br />

<br />

k<br />

<br />

<br />

C0<br />

<br />

k<br />

MF<br />

<br />

( )<br />

t kT<br />

<br />

<br />

<br />

21 <br />

<br />

<br />

C<br />

2<br />

0 C0<br />

<br />

<br />

<br />

Inphasen-Komponente<br />

Quadratur-Komponente<br />

k<br />

<br />

<br />

(-1) a t 2 1 T j (-1) a ( t 2 T).<br />

<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 248


Minimum Shift Keying (MSK)<br />

Basisbandempfänger mit signalangepasstem Filter für MSK /(2)<br />

Impulsantwort des<br />

signalangepassten Filters<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

1<br />

0.8<br />

0.6<br />

0.4<br />

0.2<br />

0<br />

C0<br />

<br />

<br />

-2 -1 0 1 2<br />

<br />

C0<br />

<br />

<br />

/T<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 249<br />

Minimum Shift Keying (MSK)<br />

Basisbandempfänger mit signalangepasstem Filter für MSK /(3)<br />

AKF C 0 () von C 0()<br />

1.2<br />

1<br />

0.8<br />

0.6<br />

0.4<br />

0.2<br />

MSK<br />

OQPSK<br />

0<br />

-3 -2 -1 0 1 2 /T 3<br />

Die AKF hat von Null verschiedene Abtastwerte zu den Zeitpunkten –T, 0 und T.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 250<br />

Minimum Shift Keying (MSK)<br />

Basisbandempfänger mit signalangepasstem Filter für MSK /(4)<br />

<br />

<br />

<br />

MF 2 <br />

1 C<br />

2 <br />

0 C0<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

MF( ) (-1) 21 <br />

j (-1)<br />

2 <br />

C0 C0<br />

<br />

t 21T <br />

<br />

t 2T<br />

e t a a<br />

Die AKF von C 0 () ist reell.<br />

<br />

<br />

e () t (-1) a t 21 T j (-1) a ( t 2 T )<br />

Das Ausgangssignal des signalangepassten Filters werde<br />

folgendermaßen abgetastet:<br />

<br />

<br />

• Die Inphasenkomponente wird zu den Zeitpunkten (2-1)T<br />

abgetastet.<br />

• Die Quadraturkomponente wird zu den Zeitpunkten 2T<br />

abgetastet.<br />

<br />

Minimum Shift Keying (MSK)<br />

Basisbandempfänger mit signalangepasstem Filter für MSK /(5)<br />

Ausgangssignal des<br />

signalangepassten Filters<br />

Realteil<br />

Imaginärteil<br />

0.5 1 j 4 a<br />

-0.5 0<br />

3 = +1 (a 3 =+1)<br />

j<br />

-1<br />

2 a 1 = -1 (a 1 =+1)<br />

-2 -1 0 1 2 3 4 5<br />

0.5 1<br />

-0.5 0 j 1 a 0 = +j (a 0 =+1) j 3 a 2 = +j (a 2 =-1)<br />

Abtastwert<br />

-1<br />

-2 -1 0 1 2 3 4 5<br />

t/T<br />

t/T<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 251<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 252


Minimum Shift Keying (MSK)<br />

Basisbandempfänger mit signalangepasstem Filter für MSK /(6)<br />

Wird jeder Abtastwert mit dem Faktor (-1) - multipliziert, so ergibt sich die<br />

Folge {a k } der gesendeten Datenbits. Man spricht von „Derotation“.<br />

Wegen der Struktur der AKF von C 0 () sind die Abtastwerte in Real- und<br />

Imaginärteil frei von Intersymbolinterferenz. Die erste Nyquist-Bedingung<br />

ist in Real- und Imaginärteil erfüllt:<br />

1 , 0<br />

C<br />

2T<br />

<br />

0<br />

0 , <br />

<br />

\0<br />

MSK ist diejenige Modulationsart mit stetiger Phase und dem<br />

kleinstmöglichen Modulationsindex (h = 1/2), für die ein<br />

intersymbolinterferenzfreier MF-Empfang im Falle von idealen<br />

Übertragungskanälen möglich ist.<br />

Das MF ist in diesem Fall der Optimalempfänger.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 253<br />

Minimum Shift Keying (MSK)<br />

MSK-Signal als Bandpasssignal /(1)<br />

Informationsbits<br />

{u k }<br />

Kommunikations<br />

Technik <br />

Filter,<br />

Impulsantwort<br />

2 hq()<br />

(t)<br />

h: Modulationsindex,<br />

z.B. h =0,5 (MSK)<br />

<br />

st ( ) Re exp j ( t) exp j2 ft<br />

0<br />

<br />

komplexe<br />

Einhüllende<br />

komplexer<br />

Träger<br />

Hüllkurvenerzeuger<br />

exp {j (t)}<br />

komplexe<br />

Einhüllende<br />

e s (t)<br />

Trägerfrequenz<br />

<br />

exp j<br />

2<br />

ft<br />

0<br />

<br />

Re{ . }<br />

idealisierter<br />

Mischer<br />

<br />

<br />

<br />

Re expj ( k1) akC0( tkT) expj2<br />

f0t<br />

k 2 <br />

<br />

k1<br />

j<br />

<br />

<br />

s(t)<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 254<br />

Minimum Shift Keying (MSK)<br />

MSK-Signal als Bandpasssignal /(2)<br />

<br />

st () Re aC k 0( tkT)expj 4ft 0<br />

k1<br />

k<br />

2 <br />

4n<br />

1<br />

<br />

Re aC k 0<br />

( tkT) jexpj tk<br />

k<br />

2 T <br />

4n1<br />

f0<br />

<br />

4T<br />

4n<br />

1<br />

<br />

Re aC k 0<br />

( tkT) jexpj ( tkT) (4n1)<br />

kk<br />

k<br />

2 T<br />

<br />

t<br />

kT<br />

<br />

Re aC k 0<br />

( tkT) jexpj4n1<br />

j2<br />

nk<br />

k<br />

<br />

2T<br />

<br />

t<br />

kT<br />

Re aC<br />

k 0<br />

( tkT) jexpj4n1<br />

<br />

k<br />

<br />

2T<br />

<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 255<br />

Minimum Shift Keying (MSK)<br />

MSK-Signal als Bandpasssignal /(3)<br />

<br />

k <br />

st () Re ak<br />

C0<br />

( ) jexpj4n1<br />

<br />

k 2 T <br />

k<br />

<br />

k <br />

ak<br />

C0<br />

<br />

sin4n1<br />

<br />

k<br />

2 T<br />

<br />

<br />

<br />

a D tkT<br />

k<br />

k<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

0, n<br />

<br />

<br />

D<br />

0, n<br />

<br />

<br />

k<br />

<br />

t kT<br />

t kT<br />

MSK ist im Bandpassbereich ebenfalls eine lineare Modulationsart!<br />

k<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 256


4.3.4 Gaussian Minimum Shift Keying (GMSK)<br />

GMSK-Grundimpuls<br />

C 0<br />

<br />

Der GMSK-Grundimpuls<br />

1,0<br />

<br />

0,9<br />

0,8<br />

0,7<br />

0,6<br />

0,5<br />

0,4<br />

0,3<br />

0,2<br />

0,1<br />

0<br />

0 1 2 2,5 3 4 5<br />

/T<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

• hat bei GSM eine Dauer<br />

von etwa 5T.<br />

• ist symmetrisch zur<br />

Achse = 2,5T.<br />

• erfüllt nicht die erste<br />

Nyquist-Bedingung,<br />

daher entsteht<br />

Intersymbolinterferenz im<br />

Empfänger.<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 257<br />

Gaussian Minimum Shift Keying (GMSK)<br />

Vergleich verschiedener Energiedichtespektren<br />

10 log 10 (Energiedichtespektrum)/dB<br />

20<br />

0<br />

-20<br />

-40<br />

-60<br />

-80<br />

-100<br />

0 0.5 1 1.5 2 2.5 3<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

T: Symboldauer<br />

GMSK-<br />

Grundimpuls<br />

fT<br />

BPSK<br />

OQPSK<br />

MSK<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 258<br />

Gaussian Minimum Shift Keying (GMSK)<br />

Veranschaulichung des Energiedichtespektrums<br />

10 log 10 (Energiedichtespektrum)/dB<br />

-20<br />

-40<br />

-60<br />

-80<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20<br />

0<br />

GMSK<br />

nur GMSK-<br />

Grundimpuls C 0 ()<br />

-100<br />

0 0,5 1 1,5 fT 2<br />

T: Symboldauer<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 259<br />

4.3.5 „8-ary“ Phase Shift Keying (8-PSK)<br />

Symbolalphabet<br />

001<br />

000<br />

101<br />

Im{u}<br />

010<br />

100<br />

/4<br />

Konstellationsdiagramm<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Einheitskreis<br />

011<br />

110<br />

111<br />

Re{u}<br />

Um höhere Datenraten zu unterstützen, verwendet<br />

EDGE eine Variante von 8-PSK.<br />

Es soll gelten:<br />

u<br />

1.<br />

Die Modulationsart soll linear sein, daher M-PSK.<br />

Die Bitrate soll dreimal so groß sein wie bei GMSK:<br />

M 8<br />

<br />

u , expj n n<br />

07<br />

4 <br />

Bitkombination, die dem jeweiligen Symbol zugeordnet ist<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 260


8-ary Phase Shift Keying (8-PSK)<br />

Nulldurchgänge der Einhüllenden<br />

001<br />

000<br />

101<br />

Im{u}<br />

010<br />

100<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Einheitskreis<br />

011<br />

110<br />

111<br />

Re{u}<br />

Damit die Frequenzkanäle von GSM weiterverwendet<br />

werden können, erfolgt eine spektrale Formung mit<br />

dem GMSK-Grundimpuls.<br />

Bei 8-PSK und spektraler Formung mit dem GMSK-<br />

Grundimpuls ergibt sich eine Zeitabhängigkeit der<br />

Amplitude der Einhüllenden.<br />

Angenommen, das Symbol mit der Bitkombination<br />

011 wurde gerade übertragen und das jetzt zu<br />

übertragende Symbol sei 101. In diesem Fall ergibt<br />

sich sogar ein Nulldurchgang der Einhüllenden.<br />

Wegen möglicher Nulldurchgänge beim<br />

Symbolwechsel ist diese Zeitabhängigkeit<br />

so stark, dass der Einsatz von nichtlinearen<br />

Sendern problematisch wird.<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 261<br />

(3/8)-Offset-8-ary Phase Shift Keying (8-PSK)<br />

Symbolalphabet<br />

Konstellationsdiagramm<br />

Drehsinn<br />

001<br />

000<br />

101<br />

Im{u}<br />

010<br />

100<br />

Konstellationsdiagramm<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Einheitskreis<br />

011<br />

111<br />

Re{u}<br />

3<br />

110 8 <br />

Die Stärke der Zeitabhängigkeit kann reduziert<br />

werden, wenn die Symbolkonstellation mit jedem<br />

Symboltakt um (3/8) im Gegenuhrzeigersinn<br />

gedreht wird.<br />

Mögliche Symbolübergänge sind nebenstehend<br />

eingezeichnet.<br />

Jetzt werden Nulldurchgänge vermieden.<br />

Aus diesem Grund wird bei EDGE diese Variante<br />

von 8-PSK eingesetzt.<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 262<br />

4.3.6 Root-Raised Cosine (RRC)<br />

Roll-Off-Charakteristik (Raised Cosine, RC)<br />

UMTS verwendet<br />

als Modulation eine<br />

QPSK.<br />

Zur spektralen<br />

Formung wird ein<br />

RRC-Sendefilter<br />

verwendet.<br />

Die gewünschte intersymbolinterferenzfreie Übertragung erfordert,<br />

dass die AKF x U () des Grundimpulses C U () die erste Nyquist-<br />

Bedingung bezogen auf T erfüllt.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

d.h.<br />

Grund-<br />

Impuls<br />

C U ()<br />

Vereinfachtes Übertragungsmodell<br />

Sender<br />

<br />

<br />

Kanal<br />

()<br />

AKF x U<br />

xU t T<br />

0, <br />

\0<br />

MF<br />

C U (-)<br />

Empfänger<br />

1/T<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 263<br />

Raised Cosine (RC)<br />

Roll-Off-Charakteristik (Raised Cosine, RC)<br />

Die bekannte Kosinus-Roll-Off-Charakteristik erfüllt diese Forderung:<br />

x<br />

<br />

<br />

<br />

sin<br />

cos<br />

<br />

T T<br />

<br />

<br />

.<br />

<br />

<br />

T<br />

1 2<br />

<br />

T <br />

U 2<br />

sorgt für das Erfüllen der<br />

ersten Nyquist-Bedingung<br />

bzgl. 1/T<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

sorgt für Dämpfung<br />

des Amplitudenverlaufs<br />

Es muss noch C U () berechnet werden.<br />

Quelle: J.G. Proakis:<br />

Digital <strong>Communications</strong>. New York: McGraw-Hill, 2. Auflage, 1989, S. 536.<br />

T: Symboldauer<br />

: Roll-Off (-Parameter)<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 264


Raised Cosine (RC)<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

x C C RC<br />

U U U<br />

τ/T<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 265<br />

Raised Cosine (RC)<br />

Veranschaulichung der Kosinus-Roll-Off-Charakteristik (RC)<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

x C C<br />

U U U<br />

1.4<br />

1.2<br />

1<br />

0.8<br />

0.6<br />

0.4<br />

0.2<br />

0<br />

-0.2<br />

-0.4<br />

Raised Cosine (RC)<br />

= 0,9<br />

= 0,5<br />

= 0,22<br />

-5 -4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4 5<br />

/T<br />

x U () erfüllt die erste Nyquist-Bedingung!<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 266<br />

Root-Raised Cosine (RRC), Wurzel-Kosinus<br />

Puls-Formung<br />

Root-Raised Cosine (RRC), Wurzel-Kosinus<br />

Veranschaulichung der Wurzel-Kosinus-Roll-Off-Charakteristik (RRC)<br />

Die verwendeten Sendesignale werden daher mit solchen Modulatoren<br />

erzeugt, deren Grundimpulse eine Wurzel-Kosinus-Roll-Off-<br />

Charakteristik hat.<br />

Mit dem Roll-Off gilt für den nichtkausalen Grundimpuls<br />

<br />

4 cos1 sin1<br />

<br />

T<br />

<br />

T T<br />

C<br />

<br />

U <br />

.<br />

2<br />

<br />

1 4<br />

<br />

T T<br />

T: Symboldauer<br />

C U () erfüllt die erste Nyquist-Bedingung bzgl. 1/T nicht!<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Quelle: K.-D. Kammeyer:<br />

Nachrichtenübertragung. Stuttgart: Teubner, 2. Auflage, 1996, S. 169.<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 267<br />

C U<br />

1.4<br />

1.2<br />

<br />

1<br />

0.8<br />

0.6<br />

0.4<br />

0.2<br />

0<br />

-0.2<br />

-0.4<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Root Raised Cosine (RRC)<br />

= 0,9<br />

= 0,5<br />

= 0,22<br />

-5 -4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4 5<br />

/T<br />

Wegen der unendlichen Dauer von C U () ist das<br />

Energiedichtespektrum nur endlich ausgedehnt!<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 268


Root-Raised Cosine (RRC), Wurzel-Kosinus<br />

Übertragungsfunktion<br />

Für die Übertragungsfunktion der Wurzel-Kosinus-Roll-Off-<br />

Charakteristik gilt<br />

<br />

1 für 2fT<br />

1 ,<br />

<br />

<br />

Hfcos 2 f T 1 <br />

für 1 2fT<br />

1 ,<br />

4<br />

<br />

<br />

<br />

0 sonst.<br />

T: Symboldauer<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Quelle: K.-D. Kammeyer:<br />

Nachrichtenübertragung. Stuttgart: Teubner, 2. Auflage, 1996, S. 169.<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 269<br />

Root-Raised Cosine (RRC), Wurzel-Kosinus<br />

Veranschaulichung des Energiedichtespektrums<br />

20log 10 (Übertragungsfunktion)/dB<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20<br />

0<br />

-20<br />

-40<br />

-60<br />

α = 0.0<br />

= 0,22<br />

= 0,5<br />

= 0,9<br />

-80<br />

-100<br />

-120<br />

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4<br />

fT<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 270<br />

4.4 Modulation und Datenraten in 3GPP<br />

GSM (CSD) HSCSD GPRS EDGE HSDPA<br />

Trägerabstand 200 kHz 200 kHz 200 kHz 200 kHz 5 MHz<br />

Symbolrate des<br />

270,833/ms 270,833/ms 270,833/ms 270,833/ms 3,84/µs<br />

Sendesignals<br />

Belegung der<br />

Zeitschlitze<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

1/8<br />

1/8,.. n/8,..<br />

8/8<br />

1/8,.. n/8,..<br />

8/8<br />

Modulationsart GMSK GMSK GMSK<br />

Datenrate /kbps 9,6 - 14,4 n· 14,4<br />

2G<br />

GSM Global System for <strong>Mobile</strong> <strong>Communications</strong><br />

CSD Circuit Switched Data<br />

2.5G<br />

n· (9,05 -<br />

21,4)<br />

HSCSD High Speed Circuit Switched Data<br />

GPRS General Packet Radio Service<br />

EDGE Enhanced Data Rates for GSM Evolution<br />

Quelle: 3GPP TS 45.005, 3GPP TS 23.060, 3GPP TS 25.306 v9.0.0.<br />

1/8,.. n/8,..<br />

8/8<br />

GMSK,<br />

8-PSK<br />

n· (8,8 -<br />

59,2)<br />

3.5G<br />

5/15 –<br />

15/15<br />

QPSK,<br />

16-QAM<br />

1200 -<br />

14000<br />

HSDPA High Speed Downlink Packet Access<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 271<br />

4.5 Orthogonal Frequency Division Multiplexing<br />

(OFDM)<br />

OFDM verwendet N SC Subträger schmaler Bandbreite B SC . Im Vergleich<br />

zu Einträgerverfahren steigt die Symboldauer um Faktor N SC .<br />

Konstellationsdiagramm (QPSK) Daten: 0 1 1 1 0 0 1 0 1 1 0 0 0 1 1 0<br />

|S(f,t)|<br />

j·q<br />

(0,1) (0,0)<br />

(1,1)<br />

x<br />

x<br />

Zeit t<br />

GI<br />

x<br />

x<br />

(1,0)<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

i<br />

OFDM<br />

B SC<br />

(N SC = 4)<br />

Frequenz f<br />

|S(f,t)|<br />

SC: Sub-Carrier,<br />

Guard-Intervall<br />

Zeit t<br />

Einträgerverfahren<br />

GI: Guard-Intervall<br />

B = N SC·B SC<br />

Frequenz<br />

f<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 272


OFDM - Spektrum<br />

Bei ganzzahlig Vielfachen der<br />

Symbolfrequenz sind die OFDM<br />

Subträger idealerweise<br />

orthogonal und frei von<br />

Interferenz.<br />

Bandpasssignal<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Basisband<br />

T: Symboldauer<br />

SC1<br />

B SC = B / N SC<br />

B = B SC · N SC<br />

= 1/T · 8<br />

= 8/T<br />

SC8<br />

-5 -3 -1 1 3 5<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 273<br />

OFDM - Zeitsignal<br />

Das Zeitsignal wird bei FFT-OFDM im<br />

Empfänger durch die inverse schnellen<br />

Fourier-Transformation (IFFT) aus dem<br />

Spektrum erzeugt.<br />

Der Empfänger tastet das Zeitsignal ab<br />

und berechnet durch schnelle Fourier-<br />

Transformation (FFT) das Spektrum.<br />

Um die Orthogonalität der Subträger<br />

auch bei Mehrwegeausbreitung zu<br />

gewährleisten, kann das GI durch ein<br />

„Cyclic Prefix“ (CP) vom Symbolende<br />

gefüllt werden.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

s(t)<br />

Symboldauer<br />

T<br />

1. OFDM-<br />

Symbol<br />

T S<br />

CP<br />

GI<br />

Symbolperiode T + GI<br />

2. Symbol 3. Symbol<br />

Zeit t<br />

N SC = 8 8-FFT, 8 Samples pro Symbol<br />

Bandbreite B = B SC · N SC<br />

Sample-Periode T S = 1/B<br />

Symboldauer T = N SC · T S = N SC / B<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 274<br />

4.6 Signalqualität und Übertragungsfehler<br />

In digitalen Systemen werden Bitfehler und Blockfehler betrachtet. Beide<br />

hängen vom Signal-Stör-Verhältnis E b /N 0 am Empfängereingang ab.<br />

Mehrere zu übertragende Symbole werden in Blöcken zusammengefasst.<br />

Die Blockfehlerverhältnis BLER (Block Error Ratio) ist das Verhältnis aus<br />

fehlerhaft empfangenen Blöcken zu insgesamt übertragenen Blöcken.<br />

Das Bitfehlerverhältnis BER (Bit Error Ratio) ist das Verhältnis aus<br />

fehlerhaft empfangenen Bits zu insgesamt übertragenen Bits. Dieses ist im<br />

statistischen Mittel gleich der Bitfehlerwahrscheinlichkeit P b .<br />

In idealen AWGN-Kanälen kann die uncodierte Bitfehlerwahrscheinlichkeit<br />

P b für einfache Modulationen analytisch berechnet werden. Für komplexere<br />

Modellen wird die P b (E b /N 0 )-Kurve durch Simulation bestimmt.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

E b Bitenergie = Energie pro (Information-) Bit am Empfängereingang<br />

N 0 spektrale Rauschleistungsdichte am Empfängereingang<br />

AWGN Aditive White Gaussian Noise<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 275<br />

Systemmodell für BPSK im AWGN-Kanal<br />

Betrachtet werde das abgebildete digitale Übertragungssystem. Der Kanal<br />

sei ideal, die Datensymbole d 0 , d 1 seien gleichwahrscheinlich, p0 p1 0,5.<br />

n<br />

dd <br />

s E<br />

0,<br />

d1<br />

b r sn<br />

e<br />

dˆ<br />

Modulator<br />

Kanal<br />

Detektor<br />

Das übertragene Signal s wird am Empfänger mit additivem, weißen<br />

Rauschen n überlagert. n ist eine mittelwertfreie, normalverteilte<br />

Zufallsvariable mit der Wahrscheinlichkeitsdichteverteilung<br />

2<br />

n<br />

<br />

2<br />

2n<br />

1<br />

pn<br />

n<br />

e<br />

2<br />

2<br />

n<br />

Die bedingte Wahrscheinlichkeitsdichteverteilung von r ist somit<br />

r<br />

E 2<br />

b<br />

<br />

1<br />

2<br />

2n<br />

pn<br />

Kommunikations<br />

r|<br />

s Eb<br />

e<br />

2<br />

Technik<br />

2<br />

n<br />

+<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 276


Spektrale Rauschleistungsdichte /(1)<br />

Die Musterfunktionen n r (t) und n i (t) seien Real- bzw. Imaginärteile der<br />

komplexen Einhüllenden des bandbegrenzten, mittelwertfreien<br />

Tiefpassrauschens n t nr t jni t , E n<br />

t 0<br />

<br />

n<br />

t n t nr t jni<br />

tnr t jni<br />

t<br />

2<br />

Enr<br />

t nr<br />

t Eni t ni<br />

t <br />

2 .<br />

E * E<br />

<br />

<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

2 2<br />

<br />

Das zugehörige (reelle) Bandpassrauschen<br />

nt nrtcos2ft 0 nit sin2ft<br />

0 <br />

ist ebenfalls mittelwertfrei mit Var{n(t)} = 1 2 :<br />

n t , n t N 0, 2 .<br />

r<br />

i <br />

<br />

<br />

<br />

<br />

E n t n t 0.<br />

r<br />

i<br />

unkorreliert<br />

zum Zeitpunkt t<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 277<br />

Spektrale Rauschleistungsdichte /(2)<br />

Bandbegrenztes spektrale Rauschleistungsdichte<br />

weißes Rauschen<br />

(komplexwertig,<br />

äquivalenter<br />

Tiefpassbereich), N 0<br />

Leistung P N<br />

-f 0<br />

Bandbreite<br />

B T<br />

<br />

Rauschleistung<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

N 0 /2<br />

-B T /2 +B T /2<br />

Bandbreite<br />

B T<br />

<br />

<br />

P N B<br />

N 0 T<br />

+f 0<br />

Bandbreite<br />

B T<br />

f<br />

thermisches<br />

Rauschen:<br />

N 0 = k · T ·F N<br />

Boltzmann-<br />

Konstante:<br />

1,38 ·10 -23 J/K<br />

Rauschzahl des<br />

Empfängers<br />

Temperatur<br />

in Kelvin:<br />

ca. 300 K<br />

Bandbegrenztes,<br />

weißes Rauschen<br />

(reeller Bandpassbereich),<br />

Leistungsdichte N 0 /2 ist<br />

gleich der Varianz σ 2<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 278<br />

Bitfehlerwahrscheinlichkeit für BPSK im AWGN-Kanal /(1)<br />

2<br />

Mit der spektralen Rauschleistungsdichte N0 2<br />

n<br />

folgt für die bedingte<br />

Wahrscheinlichkeitsdichteverteilung von r :<br />

2<br />

b<br />

1<br />

0<br />

n | <br />

b <br />

r E<br />

N<br />

p r s E e<br />

N<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

0<br />

Die Entscheidungsschwelle S des Detektors liegt wegen der Symmetrie der<br />

Störung in der Mitte der beiden übertragenen Datensymbolen:<br />

Eb<br />

Eb<br />

S <br />

0<br />

2<br />

Ein Detektionsfehler tritt genau dann auf, wenn sich r im<br />

Entscheidungsbereich von d 1 befindet, obwohl d 0 übertragen wurde, oder<br />

Pr r 0 | s E Pr r 0 | s E<br />

umgekehrt: <br />

b<br />

b<br />

P<br />

b<br />

<br />

2<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 279<br />

Bitfehlerwahrscheinlichkeit für BPSK im AWGN-Kanal /(2)<br />

Das Integral über die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion ist nicht analytisch zu<br />

berechnen. Es kann durch die komplementäre Fehlerfunktion<br />

<br />

2 t erfcx<br />

e 2<br />

dt<br />

<br />

<br />

x<br />

ausgedrückt werden.<br />

2<br />

0<br />

r<br />

Eb<br />

<br />

1<br />

N0<br />

Pr r 0 | s Eb<br />

e dr<br />

N<br />

<br />

1<br />

2<br />

z 1 E <br />

b<br />

e dz erfc <br />

<br />

2 N<br />

0 <br />

Eb<br />

0 <br />

Entsprechend lässt sich auch die Wahrscheinlichkeit der zweiten<br />

Fehlerhypotese berechnen:<br />

r<br />

E 2<br />

<br />

b<br />

1<br />

1 E <br />

N0<br />

b<br />

Pr r 0 | s Eb<br />

e dr<br />

N<br />

<br />

erfc <br />

2 N0<br />

<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

0<br />

0<br />

N0<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 280


Bitfehlerwahrscheinlichkeit für BPSK im AWGN-Kanal /(3)<br />

Inhalt<br />

Die Bitfehlerwahrscheinlichkeit ergibt sich zu<br />

<br />

1 1<br />

1 E <br />

b<br />

Pb Pr r 0 | s Eb Pr r 0 | s Eb<br />

erfc <br />

2 2<br />

2 N0<br />

<br />

1 Digitaler zellularer Mobilfunk<br />

2 Informationstheorie<br />

3 Mobilfunkkanal<br />

4 Modulation<br />

5 Mobilfunkübertragung<br />

6 Mobilfunknetz<br />

Literatur: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />

Stuttgart: B.G. Teubner, 1997<br />

A.F. Molisch: Wireless communications. New York, 2005<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 281<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 282<br />

5 Mobilfunkübertragung<br />

5.1 Diversität<br />

5.1.1 Diversitätsprinzip<br />

5.1.2 Klassifikation<br />

5.2 Vielfachzugriff<br />

5.2.1 Allgemeines Prinzip<br />

5.2.2 Wichtige Vielfachzugriffsverfahren<br />

5.3 Signalstruktur<br />

5.4 Kanalschätzung und Datendetektion<br />

5.4.1 Prinzipien der Kanalschätzung<br />

5.4.2 Prinzipien der Datendetektion<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 283<br />

5.1 Diversität<br />

5.1.1 Diversitätsprinzip<br />

Die Übertragungsqualität wird durch Zeitvarianz und Frequenzselektivität des<br />

Mobilfunkkanals und zeitlich veränderliche Vielfachzugriffsinterferenz beeinflusst.<br />

Wegen der Frequenzselektivität des Mobilfunkkanals hängen Träger-zu-Interferenz-<br />

Verhältnis C/I (Carrier to Interference ratio) und E b /N 0 von der Trägerfrequenz ab.<br />

Gesendete Teilnehmersignale, die schmalbandiger als die Kohärenzbandbreite B c<br />

des Mobilfunkkanals sind, erfahren daher bei unterschiedlichen Trägerfrequenzen<br />

unterschiedliche Dämpfungen.<br />

B c ist abhängig vom Ausbreitungsgebiet.<br />

Wegen der Zeitvarianz des Mobilfunkkanals variieren C/I beziehungsweise das<br />

Bitenergie zu Rauschverhältnis E b /N 0 mit der Zeit.<br />

Gesendete Teilnehmersignale, die kürzer als die Korrelationsdauer T k des<br />

Mobilfunkkanals sind, werden bei der Nachrichtenübertragung von Zeit zu Zeit<br />

aufgrund des Schwunds stark gedämpft.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 284


Momentanes Signal-Stör-Verhältnis<br />

Wegen der zeitlich veränderlichen Vielfachzugriffsinterferenz schwankt<br />

die Interferenzleistung I am Empfängereingang.<br />

Einem gesendeten Teilnehmersignal, für dessen Dauer sich die Situation<br />

bezüglich der Vielfachzugriffsinterferenz nicht ändert, kann sich von Zeit<br />

zu Zeit eine ausgeprägte Vielfachzugriffsinterferenz überlagern. Dies<br />

führt zu einem geringen C/I und E b /N 0 .<br />

Ein allzu geringes momentanes C/I bzw. ein allzu kleines momentanes<br />

E b /N 0 führen im Empfänger zum Verfälschen der gesendeten<br />

Nachrichten und damit zu einer unzureichenden Übertragungsqualität<br />

oder sogar zum Unterbrechen intakter Nachrichtenübertragungen.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 285<br />

Normierte Standardabweichungen<br />

Geeignete Parameter, die sowohl den Einfluss des frequenzselektiven<br />

Schwunds auf gesendete Teilnehmersignale als auch den Einfluss der<br />

Vielfachzugriffsinterferenz enthalten, sind die normierten<br />

Standardabweichungen<br />

Var C/<br />

I<br />

sC/I<br />

<br />

,<br />

E C/<br />

I<br />

s<br />

E /N<br />

b 0<br />

<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

b 0<br />

<br />

Var E / N<br />

E E / N<br />

b 0<br />

.<br />

Bei konstantem Erwartungswert E{C/I} verschlechtert sich die<br />

Übertragungsqualität mit wachsender Varianz Var{C/I}, was zu einem<br />

großen Wert von s C/I führt.<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 286<br />

Ziel der Diversität<br />

Das Ausnutzen von Diversität hat das Erreichen eines möglichst kleinen<br />

s C/I beziehungsweise s E zum Ziel.<br />

b/N0<br />

Dieses Ziel wird dadurch erreicht, dass den Empfängern mindestens<br />

zwei verschiedene Versionen eines jeden gesendeten Teilnehmersignals<br />

zugeführt und in deren Empfängern geeignet kombiniert und verarbeitet<br />

werden.<br />

Der durch dieses Vorgehen erzielbare Vorteil ist umso größer, je geringer<br />

die genannten Versionen eines gesendeten Teilnehmersignals statistisch<br />

voneinander abhängig sind.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 287<br />

Auswirkungen von Diversität<br />

10 0 P (Bitfehlerverhältnis)<br />

b<br />

zunehmender Grad<br />

10 0 Pr C/<br />

I <br />

an Diversität<br />

10 -1<br />

10 -1<br />

10 -2<br />

s C/I<br />

10 -3 s 10 -2<br />

E b / N 0<br />

10 -4<br />

10 -3<br />

0 2 4 6 8 10 -5 -2.5 0 2.5 5<br />

10log / /dB<br />

10log<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

E N <br />

<br />

10 b 0<br />

10<br />

Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />

Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 114, Bild 4.1.<br />

(Ausfallwahrscheinlichkeit)<br />

zunehmender<br />

Grad an<br />

Diversität<br />

/dB<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 288


Kombinier-Verfahren<br />

Für das Kombinieren der verschiedenen Versionen des gesendeten<br />

Teilnehmersignals werden verschiedene Methoden verwendet, z.B.<br />

• Auswahlkombinieren (SC, Selection Combining), bei dem nur eine<br />

einzige, geeignet ausgewählte Version des gesendeten<br />

schlechtestes<br />

Verfahren<br />

bestes<br />

Verfahren<br />

Teilnehmersignals im Empfänger verarbeitet wird,<br />

• Gleichgewinnkombinieren (EGC, Equal Gain Combining), bei dem<br />

alle verfügbaren Versionen des gesendeten Teilnehmersignals<br />

phasenrichtig, aber ohne Rücksichtnahme auf ihre verschiedenen<br />

Amplituden kombiniert werden, und<br />

• Maximalverhältniskombinieren (MRC, Maximal-Ratio Combining),<br />

bei dem alle verfügbaren Versionen des gesendeten<br />

Teilnehmersignals kohärent bezüglich Amplitude und Nullphase<br />

kombiniert werden.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 289<br />

5.1.2 Klassifikation<br />

Art der Diversität<br />

Frequenzdiversität<br />

Zeitdiversität<br />

Raumdiversität<br />

Antennendiversität<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

(Mikrodiversität)<br />

Richtungsdiversität<br />

Polarisationsdiversität<br />

Makrodiversität<br />

Interferenzdiversität<br />

Maßnahmen zum Ausnutzen der Diversität<br />

Teilnehmerbandbreite B u größer als<br />

Kohärenzbandbreite B c des Mobilfunkkanals<br />

Kanalcodierung und Verschachtelung<br />

mehrere omnidirektionale Antennen<br />

sektorisierte Antennen, Antennenarrays<br />

Antennen mit verschiedenen Orientierungen<br />

Remote-Antennen, Soft-Handover<br />

CDMA; Frequenzspringen (FH); Zeitspringen<br />

(TH); Remote-Antennen; Soft-Handover<br />

Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />

Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 116, Tab. 4.1.<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 290<br />

5.2 Vielfachzugriff<br />

5.2.1 Allgemeines Prinzip<br />

Teilnehmer<br />

1<br />

Bestimmte Eigenschaft, anhand derer<br />

das Teilnehmersignal von anderen<br />

Teilnehmersignalen unterscheidbar ist<br />

5.4.2 Wichtige Vielfachzugriffsverfahren<br />

Digitale zellulare Mobilfunksysteme verwenden Vielfachzugriffsverfahren,<br />

um eine möglichst große Teilnehmerzahl zuzulassen.<br />

Frequenzmultiplex<br />

(FDMA, Frequency<br />

Division Multiple Access)<br />

Zeitmultiplex<br />

(TDMA, Time<br />

Division Multiple Access)<br />

hybrides<br />

Vielfachzugriffsverfahren<br />

Teilnehmer<br />

2<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Teilnehmer<br />

3<br />

Basisstation<br />

Empfänger hat Kenntnis über die bestimmten<br />

Eigenschaften, anhand derer die auf verschiedene<br />

Teilnehmer zurückgehenden Teilnehmersignale<br />

unterscheidbar und somit separierbar sind<br />

Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />

Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 123, Bild 4.4.<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 291<br />

Codemultiplex<br />

(CDMA, Code<br />

Division Multiple Access)<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Raummultiplex<br />

(SDMA, Space<br />

Division Multiple Access)<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 292


Frequenzmultiplex (FDMA)<br />

Zeitmultiplex (TDMA)<br />

Frequenz<br />

Prinzip:<br />

Einteilen der verfügbaren Systembandbreite B<br />

in gleichbreite Frequenzkanäle der Teilnehmerbandbreite<br />

B u .<br />

TDMA-Rahmen der Dauer T fr<br />

Prinzip:<br />

Einteilen der Übertragungsdauer in TDMA-<br />

Rahmen der Dauer T fr mit N Z Zeitschlitzen<br />

der Dauer T Z .<br />

Systembandbreite<br />

Jeder Teilnehmer hat einen Frequenzkanal.<br />

Separierbarkeit:<br />

durch Filterung.<br />

Frequenz<br />

Systembandbreite<br />

Jeder Teilnehmer hat einen Zeitschlitz.<br />

Separierbarkeit:<br />

durch Synchronisation.<br />

Zeit<br />

Bewertung:<br />

sehr robust.<br />

Zeit<br />

Bewertung:<br />

robust.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 293<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 294<br />

Raummultiplex (SDMA)<br />

Codemultiplex (CDMA)<br />

Sektor 3 mit<br />

Teilnehmer 3<br />

Sektor 2 mit<br />

Teilnehmer 2<br />

Prinzip:<br />

adaptives oder nicht adaptives<br />

Einteilen des Raumes, z.B. einer<br />

Zelle, in Sektoren.<br />

Prinzip:<br />

K Teilnehmer senden gleichzeitig im selben<br />

Frequenzband und verwenden in Sendern<br />

und Empfängern bekannte CDMA-Codes.<br />

Sektor 1 mit<br />

Teilnehmer 1<br />

Jeder Teilnehmer ist in einem<br />

einzigen Sektor aktiv.<br />

Separierbarkeit:<br />

Antennen mit Richtcharakteristik,<br />

Antennenarrays.<br />

Frequenz<br />

Systembandbreite<br />

Jeder Teilnehmer hat einen CDMA-Code.<br />

Separierbarkeit:<br />

anhand der CDMA-Codes durch Korrelation<br />

oder Mehrteilnehmerdetektion.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Bewertung:<br />

robust.<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 295<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Zeit<br />

Bewertung:<br />

robust.<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 296


Bandspreiztechnik durch Codemultiplex<br />

Vereinfachtes Systemkonzept<br />

Datensignal<br />

d (1) (t)<br />

Datensignal<br />

d (2) (t)<br />

Datensignal<br />

d (K) (t)<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Spreizmodulator 1<br />

CDMA-Code c (1) (t)<br />

x<br />

Spreizmodulator 2<br />

CDMA-Code c (2) (t)<br />

x<br />

.<br />

Spreizmodulator K<br />

CDMA-Code c (K) (t)<br />

x<br />

x (1) (t)<br />

x (2) (t)<br />

x (K) (t)<br />

Störung<br />

n(t)<br />

<br />

Empfangssignal<br />

e(t) = K<br />

x (k) (t) + n(t)<br />

k = 1<br />

Empfänger k<br />

y(t)<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 297<br />

Prinzip der Frequenzspreizung<br />

N 0 /2<br />

N 0 /2<br />

N 0 /2<br />

||S(f)||<br />

||S(f)||<br />

||S(f)||<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Frequenzspreizung<br />

(im Sender)<br />

Entspreizung<br />

(im Empfänger)<br />

f<br />

f<br />

f<br />

• Beim FDMA (Frequenzmultiplex)<br />

verwenden unterschiedliche Kanäle<br />

unterschiedliche Frequenzbänder.<br />

• Beim CDMA (Codemultiplex) teilen sich<br />

mehrere Kanäle ein gemeinsames<br />

Frequenzband. Die Kanäle<br />

unterscheiden sich durch<br />

unterschiedliche Spreizcodes.<br />

• Mit der Kenntnis des verwendeten<br />

Spreizcodes kann ein Empfänger ein<br />

Signal wieder entspreizen und die<br />

Signalenergie vieler Chips<br />

akkumulieren.<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 298<br />

Codemultiplex CDMA - Spreizung<br />

CDMA – Entspreizung<br />

Datensignal<br />

d (1) (t)<br />

d (2) (t)<br />

x (1) (t)<br />

x (2) (t)<br />

1<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Symboldauer T s<br />

Datensymbol „+1“ Datensymbol „-1“<br />

Chipdauer T c 1 1 1<br />

-1 -1 -1<br />

-1 -1<br />

1. CDMA-Code c (1) (t)<br />

1 1 1<br />

-1 -1 -1<br />

-c (1) (t)<br />

1 1 1 1<br />

1<br />

-1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1<br />

2. CDMA-Code c (2) (t) -c (2) (t)<br />

1 1<br />

1<br />

1<br />

Zeit<br />

Zeit<br />

Zeit<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 299<br />

• Faltung mit der Chipfolge c (1) (t)<br />

x (1) (t)<br />

x (2) (t)<br />

1<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

TS<br />

() 1 () 1<br />

x () t c () t 8 ˆd<br />

1<br />

0<br />

1 1<br />

0 1<br />

1 1 1<br />

-1 -1 -1<br />

-1 -1<br />

1 -1 +1 -1 -1 +1 -1 +1<br />

TS<br />

( 2) ( 1)<br />

x t c t<br />

0<br />

1 1<br />

-1 -1 -1 -1 -1<br />

() () 0<br />

und Schwellwertentscheidung<br />

2TS<br />

() 1 () 1<br />

x () t c () t 8<br />

ˆd<br />

2<br />

TS<br />

1 1 1<br />

-1 -1 -1<br />

1<br />

-1 -1 -1<br />

0 1<br />

1 1<br />

keine Nachbarkanalinterferenz<br />

1<br />

1<br />

Zeit<br />

Zeit<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 300


CDMA – signalangepasstes Filter<br />

• Ein Spreizcode ist durch eine Chipfolge c (k) definiert, die Anstelle<br />

einezelner Symbole versendet werden.<br />

• Die Entspreizung des Signals x (1) (t) erfolgt durch ein signalangepasstes<br />

Filter für den verwendeten Spreizcode.<br />

s(t)<br />

-1<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

s(t-T C ) s(t-2T C ) s(t-3T C ) s(t-4T C ) s(t-5T C ) s(t-6T C ) s(t-7T C )<br />

T C T C T C T C T C T C T C<br />

+1 -1 -1 +1 +1 -1 +1<br />

<br />

() 1 () 1<br />

8T C C<br />

<br />

Σ<br />

<br />

s t c t s() c ( t)<br />

d<br />

<br />

T 8T<br />

S<br />

C<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 301<br />

OVSF (Orthogonal Variable Spreading Factor)-Codes (1)<br />

Erzeugungsregel:<br />

W1<br />

1,<br />

<br />

Wn<br />

Wn<br />

<br />

Wn<br />

1<br />

<br />

, n 1,2,3 .<br />

Wn<br />

Wn<br />

Es ist also<br />

W<br />

2<br />

1 1 <br />

<br />

1 1<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

c 2 1 <br />

<br />

c 2<br />

2<br />

W<br />

3<br />

c 4 1 <br />

<br />

1 1 1 1 <br />

<br />

<br />

<br />

1 1 1 1 .<br />

1 1 1 1<br />

<br />

<br />

<br />

1 1 1 1 <br />

c 4<br />

4<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 302<br />

OVSF (Orthogonal Variable Spreading Factor)-Codes (3)<br />

Beispiel<br />

W<br />

1 1 1 1 1 1 1 1 <br />

<br />

<br />

<br />

1 1 1 1 1 1 1 1<br />

<br />

c8<br />

1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />

<br />

<br />

<br />

c<br />

2<br />

1 1 1 1 1 1 1 1 <br />

1 1 1 1 1 1 1 1<br />

8 8 <br />

<br />

c<br />

1 1 1 1 1 1 1 1 <br />

1 1 1 1 1 1 1 1 <br />

<br />

1 1 1 1 1 1 1 1<br />

<br />

<br />

8<br />

4<br />

<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 303<br />

OVSF (Orthogonal Variable Spreading Factor)-Codes (4)<br />

Beispiel<br />

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 <br />

<br />

<br />

<br />

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />

<br />

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />

<br />

<br />

<br />

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 <br />

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />

<br />

<br />

<br />

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />

1 1 1 <br />

c16<br />

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1 <br />

<br />

<br />

c16<br />

2<br />

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />

<br />

W5<br />

<br />

<br />

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

16 16<br />

c<br />

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 <br />

<br />

<br />

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 <br />

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />

<br />

<br />

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 <br />

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />

<br />

<br />

<br />

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />

1<br />

<br />

Kommunikations<br />

<br />

Technik 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />

1 1 1 1<br />

<br />

<br />

<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 304


OVSF (Orthogonal Variable Spreading Factor)-Codes (2)<br />

Die Nummer der OVSF-Codeebene ist n.<br />

Mit dem Zeilenvektor<br />

<br />

m<br />

<br />

c W W W<br />

n<br />

n<br />

2 n1 ,<br />

,1 n 1 ,2 n 1 n , 1 2 ,<br />

m <br />

m<br />

m <br />

<br />

m,2<br />

gilt allgemein<br />

c n 1<br />

2<br />

<br />

n<br />

c 2<br />

2<br />

Wn<br />

1<br />

<br />

<br />

<br />

n<br />

n<br />

<br />

c2<br />

2<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

, n 1,2,3 .<br />

<br />

<br />

<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 305<br />

OVSF (Orthogonal Variable Spreading Factor)-Codes (5)<br />

OVSF-Codebaum<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

c 1 1 <br />

OVSF-<br />

Codeebene<br />

0<br />

c 2 1 <br />

c 2 2<br />

OVSF-<br />

Codeebene<br />

1<br />

c 4 1 <br />

c 4 3<br />

c 4 2<br />

c 4 4<br />

OVSF-<br />

Codeebene<br />

2<br />

1 8 <br />

c<br />

c 8 5<br />

c 8 3<br />

c 8 7<br />

c 8 2<br />

c 8 6<br />

c 8 4<br />

c 8 8<br />

OVSF-<br />

Codeebene<br />

3<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 306<br />

OVSF (Orthogonal Variable Spreading Factor)-Codes (6)<br />

Orthogonalität in einer OVSF-Codeebene<br />

OVSF-Codes einer OVSF-Codeebene sind paarweise orthogonal!<br />

Denn es gilt<br />

T n<br />

c 2 , falls l m<br />

n<br />

n l <br />

n m , l, m 1 2 .<br />

2 c 2 <br />

0, sonst,<br />

<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 307<br />

OVSF (Orthogonal Variable Spreading Factor)-Codes (7)<br />

OVSF-Codebaumaufbau<br />

Die Konstruktion des OVSF-Codebaums basiert auf folgendem<br />

Zusammenhang:<br />

n<br />

c m c m , c m , falls 1 m 2 ,<br />

<br />

<br />

n1<br />

n n<br />

2 2 2<br />

<br />

c c c<br />

n n n n1<br />

n1<br />

m n m2 , n m2 , falls 2 m 2 .<br />

2 2 2<br />

Somit gilt z.B.<br />

c 1 c 1 , c 1 , c 5 c 1 , c<br />

1 ,<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

8 4 4 8 4 4<br />

c 2 c 2 , c 2 , c 6 c 2 , c<br />

2 ,<br />

8 4 4 8 4 4<br />

c 3 c 3 , c 3 , c 7 c 3 , c<br />

3 ,<br />

8 4 4 8 4 4<br />

c 4 c 4 , c 4 , c 8 c 4 , c<br />

4 .<br />

8 4 4 8 4 4<br />

<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 308


OVSF (Orthogonal Variable Spreading Factor)-Codes (8)<br />

Unterschiedliche Spreizfaktoren<br />

OVSF (Orthogonal Variable Spreading Factor)-Codes (9)<br />

Unterschiedliche Spreizfaktoren<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

c 1 1 <br />

c 2 1<br />

c 2 2<br />

c 4 1<br />

c 4 3<br />

c 4 2<br />

c 4 4<br />

c 8 1 <br />

c 8 5<br />

c 8 3<br />

c 8 7<br />

c 8 2<br />

c 8 6<br />

c 8 4<br />

c 8 8<br />

OVSF-Codes sind nicht orthogonal!<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 309<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

c 1 1 <br />

c 2 1<br />

c 2 2<br />

c 4 1<br />

c 4 3<br />

c 4 2<br />

c 4 4<br />

c 8 1 <br />

c 8 5<br />

c 8 3<br />

c 8 7<br />

c 8 2<br />

c 8 6<br />

c 8 4<br />

c 8 8<br />

OVSF-Codes sind orthogonal!<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 310<br />

OVSF (Orthogonal Variable Spreading Factor)-Codes (10)<br />

Zusammenfassung<br />

• OVSF-Codes einer OVSF-Codeebene sind paarweise orthogonal.<br />

• Die Orthogonalität wird auch über unterschiedliche OVSF-<br />

Codeebenen gewährleistet, sofern die jeweiligen OVSF-Codes<br />

unterschiedlichen Zweigen des OVSF-Codebaums entstammen.<br />

• OVSF-Codes erlauben somit das perfekte Separieren von<br />

Datenströmen eines Teilnehmers (Aufwärtsstrecke) bzw. von<br />

Verbindungen zu verschiedenen Teilnehmern einer Zelle<br />

(Abwärtsstrecke), auch wenn die Datenströme unterschiedliche<br />

Datenraten haben und daher zu verschiedenen OVSF-Codeebenen<br />

gehören.<br />

5.3 Signalstruktur<br />

Aus den Anforderungen einer hohen Mobilität und Flexibilität verbunden<br />

mit dem Ziel möglichst hoher Spektrumeffizienz , ergeben sich drei<br />

wichtige Forderungen an die physikalische Schicht:<br />

1. Es soll ein möglichst hoher Grad an Diversität erzielt werden.<br />

2. Der Vielfachzugriff soll mit einem hybriden<br />

Vielfachzugriffsverfahren erfolgen, das möglichst flexibel und<br />

adaptiv ist.<br />

3. Wegen Zeitvarianz und Frequenzselektivität sollte die<br />

Datendetektion adaptiv und kohärent sein.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 311<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 312


Einflüsse auf die Signalstruktur<br />

Zeitvarianz<br />

des Mobilfunkkanals<br />

Anzahl gleichzeitig<br />

zu schätzender<br />

Kanalimpulsantworten<br />

Kohärenzbandbreite B c<br />

bzw. Mehrwegespreizung T M<br />

des Mobilfunkkanals<br />

Signalverarbeitungs- und<br />

Realisierungsaufwand<br />

des Datendetektors<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

möglichst hohe<br />

spektrale Effizienz Ü<br />

wiederholte Kanalschätzung und<br />

adaptive kohärente<br />

Datendetektion<br />

Lernfolgen<br />

Bursts<br />

zu übertragende<br />

Nachricht<br />

erfordert<br />

einbringen<br />

Einfluss auf Konstruktion<br />

Frequenzselektivität<br />

des Mobilfunkkanals<br />

Teilnehmerbandbreite<br />

B u<br />

gewünschte<br />

Datenraten<br />

Korrelationsdauer T k<br />

des Mobilfunkkanals<br />

Energieverbrauch<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 313<br />

Allgemeine Burststruktur<br />

Lernfolge als Präambel<br />

Präambel<br />

Lernfolge<br />

Lernfolge als Mittambel<br />

Erster nachrichtentragender<br />

Teil<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Burstdauer T bu<br />

nachrichtentragender Teil des Bursts<br />

Mittambel<br />

Lernfolge<br />

Zweiter nachrichtentragender<br />

Teil<br />

Schutzzeit<br />

T g<br />

Schutzzeit<br />

T g<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 314<br />

5.4 Kanalschätzung und Datendetektion<br />

5.4.1 Prinzipien der Kanalschätzung<br />

Das Problem der Kanalschätzung kann als Schätzproblem in einem<br />

MIMO (Multiple Input/Multiple Output)-System aufgefasst werden, da die<br />

Empfangsfolge die von allen K Teilnehmern gleichzeitig gesendeten<br />

Mittambeln m (k) enthält.<br />

Das Ziel der Kanalschätzung ist das Ermitteln optimal geschätzter<br />

Kanalimpulsantworten pro Empfangssensor k a .<br />

Abhängig von der Wahl des Optimalitätskriteriums und der dem<br />

Kanalschätzer vorliegenden a-priori-Kenntnis sind verschiedene<br />

Realisierungen des Kanalschätzers möglich.<br />

Systemstruktur<br />

Nachrichtenquelle<br />

1 Sender 1<br />

Quellencodierer<br />

1<br />

Nachrichtenquelle<br />

K Sender K<br />

Quellencodierer<br />

K<br />

Nachrichtensenke<br />

1<br />

Nachrichtensenke<br />

K<br />

Empfänger<br />

Quellendecodierer<br />

1<br />

Quellendecodierer<br />

K<br />

Kanalcodierer<br />

1<br />

Kanalcodierer<br />

K<br />

Kanaldecodierer<br />

1<br />

.<br />

Kanaldecodierer<br />

K<br />

Verschachteler<br />

1<br />

.<br />

Verschachteler<br />

K<br />

Entschachteler<br />

1<br />

Entschachteler<br />

K<br />

Burstbildner<br />

1<br />

Burstbildner<br />

K<br />

Demodulator<br />

adaptive<br />

kohärente<br />

Datendetektion<br />

A<br />

D<br />

Modulator,<br />

Filter, Verstärker 1<br />

Modulator,<br />

Filter, Verstärker K<br />

Verstärker,<br />

Filter<br />

Sendeantenne<br />

1<br />

Sendeantenne<br />

K<br />

Empfangsantenne<br />

1<br />

Empfangsantenne<br />

K a<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 315<br />

A-priori-Kenntnis<br />

Decodierte Information<br />

Zuverlässigkeitsinformation<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

KK a zeitdiskrete Übertragungskanäle<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 316


Prinzipielle Struktur des lernfolgenbasierten Kanalschätzers<br />

Anordnung der Datensymbole<br />

e<br />

( ka<br />

)<br />

m<br />

für die Kanalschätzung<br />

unerlässlich<br />

a-priori-Kenntnis<br />

über m<br />

( k )<br />

Kanalschätzer<br />

(1, ka<br />

)<br />

h<br />

( Kk , a )<br />

h<br />

erster nachrichtentragender<br />

Teil<br />

( k ,1)<br />

d<br />

d<br />

( k ,1)<br />

1<br />

( k ,1)<br />

d N<br />

( k )<br />

c<br />

m<br />

( k )<br />

1<br />

T c<br />

Mittambel<br />

( k )<br />

m<br />

T bu<br />

( k )<br />

m L<br />

m<br />

zweiter nachrichtentragender<br />

Teil<br />

( k ,2)<br />

d<br />

d<br />

( k ,2)<br />

1<br />

( k ,2)<br />

d N<br />

Schutzzeit<br />

T g<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

a-priori-Kenntnis a-priori-Kenntnis<br />

( kk , a )<br />

( k<br />

über h<br />

über a )<br />

nm<br />

mögliches Einbringen<br />

in die Kanalschätzung<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 317<br />

c<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

( k )<br />

1<br />

T c<br />

T s<br />

( k )<br />

c Q<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 318<br />

Empfangsfolgen<br />

Betrag der komplexen<br />

( kk , a )<br />

Amplitude e<br />

1. Weg,<br />

( kk , a )<br />

Gewicht h1<br />

Zeit<br />

Schutzzeit<br />

2. Weg,<br />

NQ Chips<br />

NQ Chips<br />

L m Chips<br />

Schutzzeit<br />

( kk , a )<br />

Gewicht h<br />

2<br />

NQ Chips<br />

1 NQ Chips<br />

L m Chips<br />

Schutzzeit<br />

Gewicht h<br />

3. Weg,<br />

+<br />

NQ Chips<br />

3<br />

2<br />

NQ Chips<br />

L m Chips<br />

T c<br />

+<br />

Schutzzeit<br />

3<br />

2T NQ Chips<br />

c<br />

NQ Chips<br />

L m Chips<br />

W-ter Weg,<br />

+<br />

Gewicht h W<br />

W<br />

( kk , a )<br />

W<br />

1<br />

T e<br />

c<br />

Nummer w des Wegs<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

( kk , a )<br />

( kk , a )<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 319<br />

Struktur der Empfangsfolge<br />

e<br />

( ka<br />

)<br />

1<br />

(1)<br />

NQ Abtastwerte<br />

( ka<br />

)<br />

e NQ<br />

( ka<br />

,1)<br />

d<br />

(1) Nur bestimmt durch d<br />

( k ,1)<br />

(2) Mischterm, bestimmt durch<br />

( k,1) ( k)<br />

d , m<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

e<br />

(2)<br />

W-1 Abtastwerte<br />

(3)<br />

L m -W+1 Abtastwerte<br />

e<br />

e<br />

( ka<br />

)<br />

m<br />

( ka<br />

)<br />

(3) Nur bestimmt durch m<br />

(4)<br />

W-1 Abtastwerte<br />

( k )<br />

e<br />

( ka<br />

,2)<br />

d<br />

(5)<br />

NQ Abtastwerte<br />

( ka<br />

) ( ka<br />

)<br />

( ka<br />

)<br />

( ka<br />

) ( ka<br />

)<br />

( ka<br />

)<br />

eNQ<br />

1<br />

eNQ<br />

W 1<br />

eNQ<br />

<br />

e<br />

W NQ L<br />

e<br />

m NQ Lm<br />

1 eNQ Lm<br />

W<br />

( ka<br />

)<br />

( ka<br />

)<br />

eNQ Lm<br />

W 1<br />

e<br />

2NQLm<br />

W<br />

1<br />

(5) Nur bestimmt durch d<br />

( k ,2)<br />

(4) Mischterm, bestimmt durch<br />

( k,2) ( k)<br />

d , m<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 320


Signale zur Kanalschätzung<br />

def<br />

LL W<br />

<br />

m<br />

1<br />

( k )<br />

( k )<br />

m<br />

L W 2<br />

m L<br />

•<br />

( kk , a )<br />

h W<br />

<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

h<br />

•<br />

( kk , a )<br />

2<br />

m<br />

h<br />

( k )<br />

1<br />

•<br />

( kk , a )<br />

1<br />

letzte W-1 Abtastwerte kopieren<br />

( k )<br />

m<br />

L<br />

( ka<br />

)<br />

eNQ Lm<br />

W 1<br />

( ka<br />

)<br />

( ka<br />

)<br />

( ka<br />

)<br />

( a )<br />

eNQ<br />

1<br />

eNQ<br />

W 1<br />

e k<br />

( ka<br />

)<br />

NQ <br />

e<br />

W<br />

NQ L<br />

e<br />

m NQ Lm<br />

1<br />

zur Kanalschätzung verwendeter<br />

Empfangssignalausschnitt<br />

Mittambel-<br />

Basiscode<br />

Faltung mit der Kanalimpulsantwort<br />

( kk , a )<br />

h der Länge W<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 321<br />

Mittambelempfangssignal im Einteilnehmersystem<br />

Es wird ein Einteilnehmersystem betrachtet.<br />

Es gelten folgende Zusammenhänge:<br />

e G h n<br />

h<br />

( kk , ) ( k) ( kk , ) ( k )<br />

<br />

( kk , a) ( , a) ( , a) ( , a)<br />

h kk 1 , h kk 2 , ,<br />

h kk<br />

W<br />

n<br />

a a a<br />

<br />

<br />

<br />

e<br />

( k a) ( a) ( a) ( a)<br />

m n k , k 1, ,<br />

k<br />

NQ W nNQ W nNQL<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

( kk , a) ( kk , a)<br />

NQW , ,<br />

eNQL<br />

m<br />

<br />

T<br />

<br />

T<br />

m<br />

<br />

T<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 322<br />

Mittambelmatrix im Einteilnehmersystem<br />

Entsprechend ist die Mittambelmatrix gleich<br />

G<br />

<br />

( k) ( k) ( k) ( k) ( k) ( k) ( k)<br />

m1 mL mL1 mL2 mL3 mL4 mLW2<br />

<br />

( k) ( k) ( k) ( k) ( k) ( k) ( k)<br />

( k ) m2 m1 mL mL 1<br />

mL2 mL3 mL W3<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

m m m m m m m<br />

Mittambel-<br />

Basiscode<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

( k) ( k) ( k) ( k) ( k) ( k) ( k)<br />

L L1 L2 L3 L4 L5 <br />

LW1<br />

Die Mittambelmatrix ist eine Toeplitzmatrix und zyklisch.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 323<br />

Mehrteilnehmersystem mit K Teilnehmern<br />

In einem Mehrteilnehmersystem mit K Teilnehmern gilt entsprechend<br />

K<br />

( ka) m<br />

<br />

( k) ( k, ka) <br />

( ka)<br />

k 1<br />

e G h n<br />

Gh<br />

<br />

( k ) (1) (2) ( K ) ( k )<br />

a<br />

Gh G G G h<br />

<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

( k ) ( k )<br />

a<br />

n<br />

a<br />

, , ,<br />

<br />

a<br />

(1) (1) ( K) ( K) (1, ka<br />

)<br />

<br />

m1 mLW2m1 mLW2<br />

h<br />

<br />

<br />

(1) (1) ( K) ( K) ( K, ka<br />

)<br />

m m m m<br />

<br />

h<br />

<br />

L LW1 L LW1 <br />

<br />

( k a) ( k a) ( k a)<br />

nNQW nNQL<br />

nm , ,<br />

m<br />

<br />

T<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 324


Maximum-Likelihood-Kanalschätzer und<br />

aufwandsgünstiger Kanalschätzer<br />

Der Maximum-Likelihood-Kanalschätzer ist<br />

<br />

( k )<br />

<br />

a<br />

a a a<br />

h G Rn G G R<br />

m<br />

n<br />

e<br />

m m<br />

Ziel des aufwandsgünstigen Kanalschätzers<br />

Durch geschickte Wahl der Mittambeln den Aufwand dieser Schätzung<br />

zu verkleinern.<br />

Wählt man G quadratisch regulär, d.h. L = KW, so ist G invertierbar und<br />

es gilt<br />

( ka<br />

)<br />

1 ( ka ) H1 H ( ka )-1 ( ka ) 1 ( ka<br />

)<br />

h G Rn<br />

G <br />

m <br />

G Rn<br />

e<br />

m m<br />

G em .<br />

ILL<br />

<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

H ( k )-1<br />

1<br />

H ( k )-1 ( k )<br />

I<br />

LL<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 325<br />

Übersicht gebräuchlicher Algorithmen zur Kanalschätzung<br />

Kanalschätzer<br />

signalangepasste<br />

Filterung *)<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

mathematische Darstellung<br />

Optimalitätskriterium<br />

maximales<br />

Signal-Stör-<br />

Verhältnis<br />

Verwenden von a-<br />

priori-Kenntnis über<br />

m (k) n m<br />

(ka)<br />

h (k a)<br />

ja nein nein<br />

Gaußsche<br />

H<br />

<br />

H<br />

G G G<br />

Erwartungstreue ja nein nein<br />

Schätzung<br />

H ( k<br />

ML-Schätzung<br />

a)-1 1<br />

H ( ka)-1<br />

G R G G R<br />

Erwartungstreue ja ja nein<br />

MAP-Schätzung<br />

M<br />

1 H<br />

L G<br />

1<br />

<br />

<br />

( ka<br />

)<br />

h<br />

<br />

nm<br />

<br />

nm<br />

H ( k a )-1 ( k 1<br />

a )-1<br />

<br />

H ( k a )-1<br />

n <br />

m<br />

h<br />

nm<br />

G R G R G R<br />

<br />

hˆ<br />

M e<br />

<br />

h<br />

m<br />

*) 1<br />

1 H<br />

L Diag G G<br />

hat systematische Schätzfehler<br />

<br />

minimaler<br />

quadratischer<br />

Schätzfehler<br />

ja ja ja<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 326<br />

Veranschaulichung der multivarianten Gaußverteilung<br />

Wahrscheinlichkeitsdichteverteilung<br />

für mittelwertfreies gaußverteiltes<br />

Rauschen n mit der Autokorrelationsmatrix<br />

E{n H·n} = R nn :<br />

1 H 1<br />

1<br />

n Rnnn<br />

2<br />

pn<br />

n<br />

e<br />

n<br />

2<br />

R<br />

nn<br />

4.5.2 Prinzipien der Datendetektion<br />

Systemgleichung<br />

e d<br />

(ka)<br />

= A (k a)<br />

d + n<br />

Empfangsvektor<br />

Systemmatrix<br />

kombinierter<br />

Datenvektor<br />

Störvektor<br />

Konturplot (Niveaulinien) für<br />

R nn σ²·I<br />

(gefärbtes<br />

Rauschen)<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Konturplot (Niveaulinien) für<br />

R nn σ²·I<br />

(weißes<br />

Rauschen)<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 327<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

CDMA-<br />

Codes<br />

Kanalimpulsantworten<br />

mit<br />

T<br />

d d , d d , d , .<br />

(1)T (2)T ( )T<br />

T ( ) ( ) ( ) ( )<br />

<br />

K k d k d k d k<br />

<br />

1 2<br />

N<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 328


Aufbau der Systemmatrix<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

( k ) (1, k ) (2, k ) ( K, k )<br />

a a a a<br />

A A , A A ,<br />

A<br />

( kk , )<br />

a<br />

<br />

KN Spalten<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 329<br />

Prinzipielle Struktur des Datendetektors<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

für die adaptive kohärente<br />

Datendetektion unerlässlich<br />

Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 214, Bild 5.2.<br />

Folie 330<br />

Übersicht über optimale Datendetektoren<br />

minimale Symbolfehlerwahrscheinlichkeit<br />

MAP- d<br />

q<br />

<br />

Folgenschätzer<br />

d<br />

ML-<br />

Folgenschätzer<br />

<br />

q<br />

MAP-<br />

( k )<br />

Symbolschätzer<br />

d<br />

n<br />

<br />

( k )<br />

ML- d<br />

n<br />

<br />

Symbolschätzer<br />

Prd<br />

n<br />

( k )<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Mathematische Darstellung<br />

ed<br />

d d<br />

argmax p | Pr<br />

d argmax p e | d<br />

d<br />

<br />

d<br />

<br />

( k )<br />

q,<br />

argmaxPr d |<br />

( k )<br />

n<br />

e<br />

d<br />

d n<br />

<br />

<br />

( k )<br />

q,<br />

argmaxPr d |<br />

( k )<br />

n<br />

e<br />

d<br />

d n<br />

const.<br />

<br />

<br />

<br />

minimale Folgenfehlerwahrscheinlichkeit<br />

minimale Folgenfehlerwahrscheinlichkeit<br />

Kanalimpulsant-<br />

( kk , a )<br />

h<br />

<br />

1<br />

0 0<br />

a-priori-Kenntnis<br />

<br />

<br />

über<br />

( k )<br />

( kk , a )<br />

c<br />

worten h<br />

( kk ,<br />

<br />

a) ( kk , a)<br />

h2 h1<br />

0 <br />

<br />

<br />

(1)<br />

<br />

<br />

d<br />

e adaptiver kohärenter<br />

0 <br />

d<br />

( K )<br />

Datendetektor<br />

<br />

( ,<br />

NQ W 1 Zeilen.<br />

d<br />

kka) ( kk , a)<br />

hWQ1 hW Q2<br />

0 <br />

<br />

( kk , a )<br />

<br />

0 hW Q1<br />

0<br />

a-priori-Kenntnis a-priori-Kenntnis<br />

<br />

( k )<br />

über d<br />

über n<br />

<br />

d<br />

<br />

<br />

( kk ,<br />

<br />

mögliches Einbringen in die<br />

a ) <br />

0 0 hW Q1<br />

<br />

<br />

adaptive kohärente Datendetektion<br />

Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />

20. Juni 2012<br />

Datendetektor<br />

Optimalitätskriterium<br />

a-priori-<br />

Kenntnis<br />

über<br />

( k )<br />

c<br />

( kk , a )<br />

h<br />

Verwenden von a-priori-<br />

Kenntnis über d in Form<br />

von<br />

R d<br />

Prd<br />

Pr<br />

ja ja nein ja nein<br />

ja ja nein nein nein<br />

ja ja nein nein ja<br />

ja ja nein nein nein<br />

Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />

Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 216, Tab. 5.2.<br />

<br />

( k )<br />

d n<br />

<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 331<br />

Übersicht über suboptimale Datendetektoren<br />

ZF-BLE<br />

Erwartungstreue<br />

MMSE-<br />

BLE<br />

ZF-<br />

BDFE<br />

MMSE-<br />

BDFE<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Mathematische Darstellung<br />

Sd<br />

IKN<br />

<br />

H 1 1<br />

d <br />

H 1<br />

Md<br />

A Rn A A Rnd<br />

Sd<br />

IKN<br />

<br />

H 1 1 1<br />

d <br />

H 1<br />

Md<br />

A Rn<br />

ARd<br />

A Rnd<br />

T<br />

T<br />

T<br />

1 n1<br />

<br />

<br />

d <br />

<br />

c<br />

,<br />

<br />

d <br />

d<br />

q <br />

n KN<br />

<br />

<br />

1,1 1, n1<br />

Sd IKN<br />

, HI<br />

<br />

KN , n<br />

KN KN , KN<br />

<br />

H<br />

1<br />

H 1<br />

nd<br />

1<br />

M<br />

d<br />

Σ H Σ A R<br />

T<br />

T<br />

T<br />

<br />

1 n1<br />

<br />

<br />

<br />

c<br />

,<br />

<br />

<br />

q <br />

n KN<br />

<br />

<br />

1,1 1, n1<br />

d<br />

KN , ' <br />

KN , n<br />

KN KN , KN<br />

d d d<br />

<br />

S I H I<br />

H<br />

<br />

1 H 1<br />

nd<br />

M Σ H Σ A R<br />

1<br />

d ' ' '<br />

<br />

<br />

minimale Symbolfehlerwahrscheinlichkeit<br />

Datendetektor<br />

Optimalitätskriterium<br />

a-priori-<br />

Kenntnis<br />

über<br />

Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />

Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 218, Tab. 5.3.<br />

Verwenden von a-priori-<br />

Kenntnis über d in Form von<br />

ja ja nein nein nein nein<br />

MMSE ja ja nein ja nein nein<br />

Erwartungstreue<br />

mit<br />

quantisierter<br />

Rückkopplung<br />

MMSE mit<br />

quantisierter<br />

Rückkopplung<br />

( k )<br />

c<br />

h<br />

( kk , a )<br />

Vd<br />

R d<br />

Prd<br />

Pr<br />

ja ja ja nein nein nein<br />

ja ja ja ja nein nein<br />

<br />

( k )<br />

d n<br />

<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 332


Arbeitsweise der suboptimalen Datendetektoren<br />

H 1 H 1<br />

H<br />

e<br />

<br />

d<br />

' A Rn<br />

ed<br />

A Rn<br />

A d oder<br />

nd<br />

bekannte<br />

Größe<br />

unbekannte<br />

Größe<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

d<br />

d<br />

H<br />

H<br />

0<br />

H<br />

H<br />

0<br />

2<br />

Σ H<br />

0<br />

<br />

<br />

1 1 H 1<br />

<br />

d<br />

<br />

nd<br />

d<br />

<br />

d<br />

'<br />

A R A R d A R e e<br />

Cholesky-Zerlegung<br />

und Schurzerlegung<br />

2<br />

Σ H d<br />

0<br />

z<br />

d<br />

=<br />

=<br />

=<br />

e d<br />

'<br />

e<br />

d<br />

'<br />

z<br />

rekursives<br />

Auflösen<br />

nach z<br />

rekursives<br />

Auflösen<br />

nach d<br />

Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />

Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 317, Bild B.2.<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 333<br />

Inhalt<br />

1 Digitaler zellularer Mobilfunk<br />

2 Informationstheorie<br />

3 Mobilfunkkanal<br />

4 Modulation<br />

5 Mobilfunkübertragung<br />

6 Mobilfunknetz<br />

Literatur: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />

Stuttgart: B.G. Teubner, 1997<br />

A.F. Molisch: Wireless communications. New York, 2005<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 334<br />

6 Mobilfunknetz<br />

6.1 Öffentliches landgestütztes Mobilfunknetz<br />

6.2 Eigenschaften von Zellnetzen<br />

6.3 Mobilfunksystem als verlustbehaftetes System<br />

6.3.1 Verlust durch Blockierung<br />

6.3.2 Verlust durch unzureichende Funkversorgung<br />

6.3.3 Einfluss des Zellnetzes<br />

6.4 Effizienz von Kommunikationssystemen<br />

6.4.1 Wirkungsgrad<br />

6.4.2 Spektrumeffizienz im Mobilfunknetz<br />

6.4.3 Ermitteln der Spektrumeffizienz<br />

6.1 Öffentliches landgestütztes Mobilfunknetz<br />

„Public Land <strong>Mobile</strong> Network“ (PLMN) Datenbanken<br />

• HLR: Home Location Register<br />

• VLR: Visitor Location Register<br />

• SCF: Service Control Function<br />

• EIR: Equipment Identity Register<br />

• AuC: Authentication Register<br />

• GCR: Group Call Register<br />

Netzwerkelemente<br />

• PLMSN: Public Land <strong>Mobile</strong> Network<br />

• MSC: <strong>Mobile</strong> Switching Center<br />

• GMSC: Gateway-MSC<br />

• BSC: Base Station Center<br />

• BTS: Base Transceiver Station<br />

• PSTN: Public Switched Telephone Network<br />

• ISDN: Integrated Services Digital Network<br />

• LE: Local Exchange<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 335<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Quelle: Digital cellular telecommunications system; <strong>Mobile</strong> Application Part (MAP), GSM 09.02, ETS 300 599, 2000<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 336


Netzwerkebene des PLMN<br />

6.2 Eigenschaften von Zellnetzen<br />

GSM-Netz (PLMN)<br />

MSC-Region<br />

MSC-Region<br />

Zellulare Mobilfunknetze unterteilen das zu versorgende Gebiet in Zellen.<br />

Die Basisstation jeder Zelle verwendet zur Übertragung einen Teil der<br />

Gesamt-Übertragungsbandbreite B.<br />

Location Area<br />

Location Area<br />

Die Gesamt-Übertragungsbandbreite B kann hierzu in N F<br />

Teilfrequenzbänder der Breite B T eingeteilt werden.<br />

BS-Controller<br />

Zelle Zelle<br />

BS-Controller<br />

BS-Controller<br />

Location Area<br />

MSC-Region<br />

Dann wird der betreffenden Basisstation eine Anzahl dieser<br />

Teilfrequenzbänder der Breite B T zugewiesen.<br />

Die Zahl der Zellen ist bei großen Netzen im Allgemeinen so groß, dass<br />

Teilfrequenzbänder mehrfach wiederverwendet werden müssen, um das<br />

Verkehrsaufkommen bewältigen zu können.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

GSM:<br />

PLMN:<br />

MSC:<br />

Global System for <strong>Mobile</strong> <strong>Communications</strong><br />

Public Land <strong>Mobile</strong> Network<br />

<strong>Mobile</strong> Switching Center<br />

BS:<br />

BSC:<br />

Base Station<br />

Base Station Controller<br />

Quelle: Achim Seebens<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 337<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 338<br />

Frequenzzuweisung im Cluster<br />

Basisstation<br />

Cluster mit drei Zellen,<br />

Clusterordnung r = 3<br />

Durch diese Art des Zuweisens von Teilfrequenzbändern<br />

wird vermieden, dass sich der Funkverkehr in den drei Zellen<br />

eines Clusters gegenseitig beeinflusst.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Diejenigen Zellen, welche<br />

unterschiedliche Teilfrequenzbänder<br />

verwenden, werden zu<br />

Gruppen (Cluster) zusammengefasst.<br />

Die Anzahl r der Zellen in einem<br />

Cluster heißt Clusterordnung oder<br />

Reuse-Faktor.<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 339<br />

Gleichkanalinterferenz durch Frequenzwiederholung<br />

Abwärtsstrecke<br />

Basisstation<br />

Cluster mit drei Zellen,<br />

Clusterordnung r = 3<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Mobilstation<br />

Gleichkanalinterferenz<br />

Da die Anzahl der Frequenzbänder N F endlich ist, müssen die in einer bestimmten Zelle<br />

verwendeten Teile der Bandbreite B in anderen Zellen wieder verwendet werden. Alle<br />

Zellen mit der selben Frequenz sollten möglichst (gleich) weit voneinander entfernt<br />

sein, damit das gegenseitige Beeinflussen (Gleichkanalinterferenz) gering ist.<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 340


Ideale Geometrie des Zellnetzes<br />

Bei regelmäßiger Anordnung der Basisstationen mit gleichen Abständen haben die<br />

Zellen eine hexagonale Form.<br />

Alle Mobilstationen einer Zelle sind mit der gleichen Basisstation verbunden.<br />

Sobald eine andere Basisstation besser empfangen wird als die bisherige, findet<br />

ein Handover statt (ideal). Handover definieren die Zellgrenzen.<br />

Handover-Grenze zwischen zwei Zellen<br />

Zwei Basisstationen<br />

Isolinie (Äquipotentiallinie)<br />

BS 1 BS 2<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 341<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 342<br />

Handover-Grenzen zwischen vielen Zellen<br />

(Voronoi-Diagramm)<br />

Beispiel eines Voronoi-Diagramms in einem Zellnetz<br />

Viele Basisstationen<br />

d<br />

In einem einfachen Modell<br />

haben alle Basisstationen<br />

den gleichen Abstand<br />

zueinander.<br />

0<br />

Das Voronoi-Diagramm<br />

dieser Anordnung ergibt<br />

hexagonale Zellen.<br />

Isolinien (Äquipotentiallinien)<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 343<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 344


Hexagonales Zellnetz mit Clusterordnung (Reuse-Faktor) r = 3<br />

d<br />

D<br />

0<br />

60<br />

n 1<br />

0<br />

x<br />

y<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

n 3<br />

d/2<br />

d<br />

0<br />

<br />

cos 30<br />

3<br />

d<br />

<br />

<br />

Hexagonales Zellnetz mit Clusterordnung (Reuse-Faktor) r = 4<br />

D<br />

n 1<br />

0<br />

d<br />

x<br />

y<br />

<br />

D 2n n<br />

0 1<br />

<br />

2d<br />

cos 30<br />

<br />

r<br />

d 3<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 345<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

n 4<br />

D 2n<br />

0<br />

2d<br />

r<br />

d<br />

4<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 346<br />

Hexagonales Zellnetz mit Clusterordnung (Reuse-Faktor) r = 7<br />

D<br />

n 1<br />

0<br />

x<br />

y<br />

Cluster-Ordnung im hexagonalen Netz<br />

Bei vollständiger Pflasterung der zweidimensionalen Ebene mit<br />

regelmäßigen Sechsecken ist der Reuse-Faktor r eine Zahl folgender<br />

Form: 2 2<br />

r i j ij, i, j , i j, i j 0.<br />

Mit dem Zellabstand d ergibt sich der Abstand D zwischen benachbarten<br />

Clustern zu D d r<br />

n 7<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

d<br />

<br />

D 3n n<br />

0 1<br />

<br />

<br />

r<br />

d 7<br />

<br />

<br />

d<br />

sin 30 d<br />

<br />

3 <br />

0<br />

cos 30d<br />

<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 347<br />

Mögliche Reuse-Faktoren sind<br />

i 1 1 2 2 3 2 3 4 3 4 5 3 4 5<br />

j 0 1 0 1 0 2 1 0 2 1 0 3 2 1<br />

r 1 3 4 7 9 12 13 16 19 21 25 27 28 31<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 348


Entwurf zellularer Mobilfunksysteme<br />

Ein digitales zellulares Mobilfunksystem basiert auf einem Zellnetz mit<br />

einer großen Anzahl von Basisstationen.<br />

Es ist wünschenswert, ein bestimmtes Gebiet durch eine möglichst<br />

geringe Anzahl von Basisstationen mit Funk zu versorgen.<br />

Die Anzahl der insgesamt benötigten Basisstationen und damit auch die<br />

Basisstationsflächendichte (Anzahl der Basisstationen pro Fläche) und<br />

der Zellradius 0 hängen ab, von<br />

• der Funkreichweite 0,max ([ 0,max ]=km) und<br />

• der Flächendichte des Funkverkehrs,<br />

kurz Verkehrsdichte D ([D]=Erl/km²),<br />

• vom gewählten Reuse-Faktor r.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 349<br />

Nomenklatur der Verkehrstheorie - Angebot<br />

Die Summe aller dauerhaft voll ausgelasteten Nachrichtenkanäle heißt<br />

Verkehr. Er ist dimensionslos, wird aber zu Ehren des dänischen<br />

Verkehrstheoretikers Agner Krarup Erlang in Erlang (Erl) angegeben.<br />

Der von einem Teilnehmer (oder Abnehmer) erzeugte Verkehr T heißt<br />

Angebot pro Teilnehmer.<br />

Mit der Anzahl N T,Z<br />

der Teilnehmer pro Zelle ergibt sich das Angebot<br />

einer Zelle zu Z NT,ZT<br />

Mit der Anzahl NT,C<br />

NT,Z<br />

r<br />

der Teilnehmer pro Cluster ergibt sich das<br />

Angebot eines Clusters zu C NT,CT rZ<br />

Das gesamte Angebot ergibt sich mit der gesamten Teilnehmerzahl<br />

zu <br />

N T T<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

N T<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 350<br />

Nomenklatur der Verkehrstheorie - Zahl der Verkehrskanäle<br />

Bei Betrachtung eines bestimmten Dienstes steht jedem Cluster zur<br />

Realisierung von Kommunikationsverbindungen eine Anzahl K C von<br />

Verkehrskanälen zur Verfügung. Diese Anzahl K C ergibt sich aus der zur<br />

Verfügung stehenden Übertragungsbandbreite B, der<br />

Teilnehmerbandbreite B T und der Anzahl K F der (nutzbaren)<br />

Verkehrskanäle je Teilfrequenzband:<br />

B <br />

!<br />

KC<br />

<br />

KF<br />

NF<br />

KF<br />

<br />

B<br />

C,max<br />

T <br />

Die Anzahl K Z der Verkehrskanäle pro Zelle hängt vom verwendeten<br />

Reuse-Faktor ab:<br />

K B<br />

K<br />

!<br />

K <br />

C<br />

F<br />

<br />

Z <br />

r BT<br />

r<br />

Z,max<br />

<br />

Zahl der Verkehrskanäle - Beispiel<br />

Reuse-Faktor r<br />

1 3 4 7 9 12 13 16 19 21 25 27 28 31<br />

K Z<br />

2400 800 600 342 266 200 184 150 126 114 96 88 85 77<br />

Ohne Betrachtung von<br />

Gleichkanalinterferenz<br />

nimmt die erzielte<br />

Kommunikation mit<br />

wachsender<br />

Clusterordnung ab.<br />

K C =2400<br />

2 2<br />

r i j ij, i j, i j 0<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

x<br />

<br />

abgerundet, d.h. kleinste ganze Zahl größer oder gleich x.<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 351<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 352


Verkehrsdichte und Zellradius - Beispiel<br />

Flächenbezogene Verkehrsdichte D<br />

Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />

Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 42, Bild 2.12.<br />

D / (Erl/km²)<br />

500<br />

300<br />

200<br />

100<br />

50<br />

30<br />

20 r 1<br />

10 r 3<br />

5 r 4<br />

3<br />

2 r 7<br />

1 r 9<br />

0.5<br />

0.3<br />

1 2 3 5<br />

0<br />

/km<br />

maximaler Verkehr<br />

pro Zelle<br />

<br />

D <br />

A<br />

Z,max<br />

Z<br />

Zellfläche<br />

K<br />

<br />

A<br />

Z<br />

Z<br />

Clusterzahl und benötigte Zahl von Basisstationen<br />

Bei der folgenden Abschätzung soll die minimale Anzahl benötigter<br />

Cluster und Basisstationen bestimmt werden.<br />

Es sei angenommen, dass sich die Anzahl der Teilnehmer N T<br />

gleichmäßig über die gesamte zu versorgende Fläche verteilt.<br />

Weiterhin wird davon ausgegangen, dass alle Verkehrskanäle nutzbar<br />

sind.<br />

Der Einfluss von Gleichkanalinterferenzen, die durch Gleichkanal-<br />

Zellen verursacht werden, wird hier zunächst nicht betrachtet.<br />

Zusammenhang zwischen maximaler Verkehrsdichte D und Zellradius 0<br />

Kommunikations mit dem Reuse-Faktor r als Parameter<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 353<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 354<br />

Beispiel zur Clusterzahl – Benötigte Verkehrskanäle<br />

Beispiel:<br />

Erl<br />

Jeder Teilnehmer verursache das Angebot T<br />

0,03 Teilnehmer<br />

Es sei N T gleich 2,5 Mio. Teilnehmer.<br />

Die Gesamt-Übertragungsbandbreite sei B = 11,2 MHz,<br />

die Teilnehmerbandbreite B T = 1,6 MHz und<br />

die Anzahl der Verkehrskanäle je Teilnehmerbandbreite K F = 96.<br />

Die Anzahl aller (nutzbaren) Verkehrskanäle muss mindestens dem<br />

gesamten Angebot aller Teilnehmer entsprechen<br />

K<br />

ges<br />

<br />

6<br />

ges N<br />

TT<br />

<br />

2,5 10 0,03 <br />

Erl 75000 Erl.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

x aufgerundet, d.h. kleinste ganze Zahl größer oder gleich x.<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 355<br />

Beispiel zur Clusterzahl – Benötigte Cluster<br />

Die Anzahl K C der Verkehrskanäle pro Cluster ergibt sich aus der<br />

Gesamt-Übertragungsbandbreite B = 11,2 MHz, der<br />

Teilnehmerbandbreite B T = 1,6 MHz und der Anzahl K F = 96 der<br />

Verkehrskanäle je Teilnehmerbandbreite zu<br />

B 11,2 <br />

KC<br />

KF <br />

96<br />

Erl 672 Erl.<br />

BT<br />

1, 6 <br />

Aus der Mindestanzahl K ges der benötigten Verkehrskanäle und der<br />

Anzahl K C der Verkehrskanäle pro Cluster folgt die mindestens benötigte<br />

Anzahl N Cluster der Cluster zu<br />

ges<br />

75000<br />

NCluster<br />

<br />

<br />

112.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

K<br />

C<br />

<br />

<br />

672<br />

<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 356


Beispiel zur Clusterzahl – Benötigte Basisstationen<br />

Wenn nur ganze Cluster verwendet werden, folgt mit dem Reuse-Faktor r<br />

die minimale Anzahl N BTS der Basisstationen bzw. die minimale Anzahl<br />

N Z der Zellen zu<br />

N N<br />

rN<br />

Für N Cluster = 112 folgt<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Z BTS Cluster .<br />

r 1 3 4 7<br />

N Z = N BTS 112 336 448 784<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 357<br />

6.3 Mobilfunksystem als verlustbehaftetes System<br />

Die Versorgung im zellularen Mobilfunksystem kann aus verschiedenen<br />

Gründen versagen:<br />

6.3.1 Verlust durch Blockierung<br />

Das von den Teilnehmern erzeugte Angebot unterliegt einem<br />

Zufallsprozess. Übersteigt das erzeugte Angebot den maximal möglichen<br />

Verkehr, so entsteht Verlust.<br />

6.3.2 Verlust durch unzureichende Funkversorgung<br />

Das Mobilfunksignal wird von Interferenzen und Rauschen überlagert.<br />

Diese Störungen werde durch Zufallsprozesse bestimmt. Unterschreitet<br />

das Nutzsignal- zu Störverhältnis einen charakteristischen Schwellwert,<br />

können bestimmte Mobilfunkdienste (z.B. Telefonie) nicht mehr erbracht<br />

werden.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 358<br />

6.3.1 Verlust durch Blockierung<br />

• Das von den Teilnehmern hervorgerufene Angebot λ kann ausgedrückt<br />

werden in Abhängigkeit von<br />

• der mittleren Belegungsdauer t m (auch Bediendauer: die Zeit, wie<br />

lange ein Telefonat im Mittel dauert) und<br />

• dem mittleren Anrufabstand t a (die Zeit, die im Mittel zwischen zwei<br />

neuen Gesprächen vergeht).<br />

1<br />

t<br />

t<br />

m<br />

a<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Bediendauer t<br />

a<br />

m<br />

1<br />

<br />

<br />

Bedienrate pro Kanal<br />

1<br />

Eingaberate , Rate, mit der neue Gespräche beginnen<br />

t<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 359<br />

Mobilfunksystem als Automat mit endlichen Zuständen<br />

• Ein neues Gespräch wird dann blockiert, wenn bereits alle K Z Kanäle<br />

belegt sind. Das heißt, die Wahrscheinlichkeit für das Blockieren eines<br />

Gespräches ist gleich der Wahrscheinlichkeit, mit der alle K Z Kanäle<br />

einer Zelle belegt sind.<br />

• Die Funkzelle kann als Automat mit K Z +1 Zuständen betrachtet werden,<br />

wobei die Zustandsnummer die Anzahl der belegten Kanäle<br />

repräsentiert.<br />

Eingaberate<br />

Λ Λ Λ Λ<br />

0 1 2 K Z<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

Bedienrate<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 360


Zustandswahrscheinlichkeit und belegte Kanäle<br />

• Da sich der Automat immer in nur einem Zustand befinden kann, müssen<br />

Übergänge in höhere Zustände genauso oft geschehen, wie umgekehrt.<br />

• Mit der Zustandswahrscheinlichkeit P k des k-ten Zustands muss also<br />

gelten:<br />

P <br />

k1<br />

Pk<br />

k<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

Pk<br />

Pk<br />

1<br />

k<br />

Λ<br />

Pk1<br />

<br />

<br />

k<br />

k 1 <br />

Λ<br />

(k-1) k (k+1)<br />

<br />

<br />

P k 2<br />

Pk<br />

1 <br />

<br />

<br />

P<br />

k ! <br />

Λ<br />

k<br />

0<br />

k<br />

Z<br />

P<br />

k !<br />

0<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 361<br />

Erlangsche Verlustformel<br />

• Aus<br />

Pk<br />

k<br />

Z<br />

P<br />

k !<br />

• Die Blockierwahrscheinlichkeit P B oder Verlustwahrscheinlichkeit P V für<br />

ein Gespräch ist gleich der Wahrscheinlichkeit P Kz , das bereits alle K Z<br />

Kanäle belegt sind.<br />

K Z<br />

Z<br />

„Erlang-B-Formel“ oder<br />

K<br />

Z<br />

!<br />

„Erlangsche Verlustformel“<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

0<br />

und der Normierungsbedingung<br />

P<br />

P<br />

k<br />

B<br />

<br />

k<br />

Z<br />

k !<br />

i<br />

Z<br />

i !<br />

K<br />

Z<br />

i 0<br />

P<br />

<br />

K Z K Z i<br />

Z<br />

<br />

i 0<br />

i !<br />

K<br />

Z<br />

k 0<br />

P 1<br />

k<br />

folgt:<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 362<br />

Genauigkeit der Berechnungen<br />

Veranschaulichung der Verlustwahrscheinlichkeit<br />

• Die Erlang-B-Formel geht davon aus, dass Verlust das Anrufverhalten<br />

der Kunden nicht ändert. Dies ist nicht so. Ein Kunde, dessen Gespräch<br />

blockiert wird, wird mit erhöhter Wahrscheinlichkeit erneut versuchen<br />

anzurufen.<br />

• Dieser Effekt führt zu einer Unterschätzung der Blockierwahrscheinlichkeit P B .<br />

• Weil die Anzahl der Verkehrsquelle in Wirklichkeit begrenzt ist, nimmt<br />

die Eingaberate Λ ab, wenn bereits viele Kanäle belegt sind.<br />

• Dieser Effekt führt zu einer Überschätzung der Blockierwahrscheinlichkeit P B .<br />

Er kann jedoch vernachlässigt werden, wenn die Zahl der Verkehrsquellen N T,Z<br />

im Vergleich zur Zahl der Kanäle K Z sehr groß ist (N T,Z >>K Z ).<br />

• Die Formel ist daher als gute Näherung zu betrachten.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 363<br />

Mit wachsendem K Z sinkt die Blockierwahrscheinlichkeit P B .<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Z<br />

Z<br />

PB<br />

<br />

K<br />

Z<br />

<br />

1<br />

<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 364


Normiertes Angebot<br />

Bei konstantem Angebot λ Z sinkt P B mit wachsendem K Z<br />

(bzw. mit sinkendem Reuse-Faktor r).<br />

Bei konstanter Anzahl von Clustern, muss jede Zelle jedoch ein höheres<br />

λ Z abwickeln, wenn r sinkt. Man betrachtet deshalb das auf die Anzahl<br />

der Verkehrskanäle K Z normierte Angebot<br />

Z<br />

Z<br />

r<br />

<br />

KZ<br />

KC<br />

λ Z /K Z kann nur Werte zwischen 0 Erl und 1 Erl annehmen.<br />

Selbst für konstantes λ Z /K Z ergibt sich eine Verringerung von P B mit<br />

wachsendem K Z (bzw. mit sinkendem Reuse-Faktor r).<br />

Diesen allgemeingültigen Umstand bezeichnet man als Bündelgewinn.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 365<br />

Veranschaulichung des Bündelgewinns<br />

Z<br />

1, 0<br />

K<br />

Z<br />

0, 9<br />

0,8<br />

0,7<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Z<br />

P V<br />

10 -1<br />

10 -2<br />

10 -3<br />

0 20 40 60 80 K 100<br />

10 0<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 366<br />

Veranschaulichung des normierten Angebots<br />

Z<br />

Z<br />

K<br />

1<br />

0.95<br />

0.9<br />

0.85<br />

0.8<br />

0.75<br />

0.7<br />

0 100 200 300 400 500<br />

Bei konstanter Blockierwahrscheinlichkeit P B wächst das relative Angebot λ Z /K Z mit<br />

K Z . Wegen des Bündelgewinns sind große Zellen und kleines r verkehrstheoretisch<br />

vorteilhaft.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

PB 2%<br />

PB 1%<br />

K Z<br />

Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />

Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 46, Bild 2.13.<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 367<br />

6.3.2 Verlust durch unzureichende Funkversorgung<br />

Die Versorgung im zellularen Mobilfunksystem kann aus verschiedenen<br />

Gründen versagen:<br />

6.3.1 Verlust durch Blockierung<br />

Das Gespräch kommt nicht zustande, es wird blockiert, weil alle Kanäle<br />

belegt sind. Die Wahrscheinlichkeit für das Blockieren eines Gesprächs<br />

wird durch die Erlang-B-Formel, oder Erlangsche Verlustformel<br />

beschrieben.<br />

6.3.2 Verlust durch unzureichende Funkversorgung<br />

Das Gespräch kommt nicht zustande oder wird beendet, weil die<br />

Signalqualität, d.h. das Signal-Rausch-Verhältnis (SNR), (E b /N 0 ), bzw.<br />

das Signal-Stör-Verhältnis (C/I), unzureichend ist.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 368


Obere Grenzen der Übertragungsqualität<br />

Da dienstabhängig eine bestimmte Fehlerwahrscheinlichkeit P bG nicht<br />

überschritten werden darf, kann das zum Aufrechterhalten einer intakten<br />

Nachrichtenübertragung mindestens erforderliche mittlere Signal-Stör-<br />

Verhältnis x 0 =(E b /N 0 ) G aus den Simulationsergebnissen bestimmt werden.<br />

Je störfester und damit effizienter das Nachrichtenübertragungssystem ist,<br />

desto geringer ist x 0 bei gegebenem P bG .<br />

Ist E b /N 0 größer als x 0 , so ist das erreichte Bitfehlerverhältnis P b stets<br />

kleiner als P bG .<br />

Bei idealer Nachrichtenübertragung ohne systematische Störeinflüsse (z.B.<br />

nichtlineare Signalverzerrungen, Fehler bei der Kanalschätzung) hat P b<br />

einen wasserfallartigen, streng monoton fallenden Verlauf über E b /N 0 .<br />

Reale Nachrichtenübertragung<br />

In realen Mobilfunksystemen führen systematische Störeinflüsse (z.B.<br />

Quantisierung, nichtlineare Signalverzerrungen durch den Einsatz<br />

nichtlinearer Systemkomponenten wie Sendeverstärker, Fehler bei der<br />

Kanalschätzung) zur Vermehrung von Detektionsfehlern gegenüber der<br />

idealen Nachrichtenübertragung. Außerdem kann spektrale Formung das<br />

Verringern von E b bewirken.<br />

Daher ist das bei einem gegebenen E b /N 0 erzielbare P b bei realen<br />

Mobilfunksystemen größer als im Fall der idealen Nachrichtenübertragung.<br />

Der Verlauf von P b als Funktion von E b /N 0 gegenüber der idealen<br />

Nachrichtenübertragung ist flacher und zu größeren Werten von E b /N 0<br />

verschoben.<br />

Systematische Störeinflüsse führen zu einem irreduziblen Fehlerteppich.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 369<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 370<br />

Bitfehlerverhältnis<br />

Brauchbarkeit eines realen Mobilfunksystems<br />

Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />

Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 30, Bild 2.7.<br />

P b<br />

G<br />

P b<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

verboten<br />

ideal<br />

10log 10<br />

real<br />

<br />

<br />

<br />

10log x G<br />

10 0<br />

dienstabhängiger<br />

Arbeitspunkt<br />

10log E / N<br />

erlaubt<br />

10 b 0<br />

irreduzibler<br />

Fehlerteppich<br />

<br />

10log E / N /dB<br />

10 b 0<br />

<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 371<br />

Sei P bG nun das maximal zulässige Bitfehlerverhältnis. Ein reales<br />

Mobilfunksystem ist nur dann brauchbar, wenn P bG oberhalb des<br />

ausflachenden Verlaufs der P b -Kurve und damit oberhalb des<br />

irreduziblen Fehlerteppichs ist. Ist dies nicht der Fall, so muss das<br />

Konzept des Mobilfunksystems geeignet modifiziert werden.<br />

Durch P bG und das zugehörige (E b /N 0 ) G wird ein dienstabhängiger<br />

Arbeitspunkt des realen Mobilfunksystems festgelegt.<br />

Zum Erreichen dieses dienstabhängigen Arbeitspunkts ist ein um <br />

größeres (E b /N 0 ) G erforderlich als bei der idealen<br />

Nachrichtenübertragung.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 372


6.3.3 Einfluss des Zellnetzes<br />

Zusätzlich zum thermischen Rauschen im Empfänger, treten in realen<br />

Zellnetzen durch Interferenzen weitere Störsignale auf. Dadurch wird<br />

das erreichbare Signal-Stör-Verhältnis weiter eingeschränkt.<br />

Das Aufrechterhalten des benötigten Signal-Stör-Verhältnisses (E b /N 0 ) G<br />

kann ebenso wenig garantiert werden wie eine intakte<br />

Nachrichtenübertragung. Das Abreißen der Nachrichtenübertragung<br />

wird in wenigen Prozent aller Fälle toleriert.<br />

Das Untersuchen der Statistik der Interzellinterferenz erlaubt eine<br />

quantitative Aussage über die Wahrscheinlichkeit dieses Abreißens.<br />

Interzellinterferenz tritt sowohl als Nachbarkanalinterferenz als auch als<br />

Gleichkanalinterferenz auf.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 373<br />

Träger- zu Interferenz-Verhältnis C / I<br />

• Das Träger- zu Interferenz-Verhältnis C/ Iist der Quotient aus<br />

• der Empfangsleistung C des Nutzsignals und<br />

• der Summe aller Störleistungen I im Empfänger<br />

C C<br />

<br />

N<br />

I<br />

I<br />

Basisstation<br />

Ik<br />

P<br />

<br />

<br />

I I 2<br />

1<br />

N<br />

N<br />

k1<br />

0<br />

Rauschen<br />

I 3<br />

Interferenz<br />

C<br />

• I k ist die Leistung, mit der<br />

das k-te Interferenzsignal<br />

empfangen wird.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Mobilstation<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 374<br />

Interferenzbegrenzte Systeme<br />

Reichweitebegrenzte Systeme<br />

• Empfangsleistung C ist<br />

ausreichend<br />

• Anzahl der Kanäle ist auch<br />

ausreichend<br />

• aber es fällt zu viel<br />

Interferenz I ein<br />

• C/I ist zu gering<br />

Basisstation<br />

I<br />

C<br />

Mobilstation<br />

• Mobilstation befindet sich<br />

am Rand oder außerhalb der<br />

Zelle<br />

• Empfangsleistung C ist<br />

wegen zu hoher<br />

Funkfelddämfpung zu<br />

niedrig<br />

• C/I ist zu gering<br />

Basisstation<br />

C<br />

Mobilstation<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Quelle: B. Walke, M.P. Althoff, P. Seidenberg:<br />

UMTS – Ein Kurs. Weil der Stadt: Schlembach, 2001, Bild 2.7, S. 22<br />

C<br />

I<br />

E<br />

<br />

<br />

G N<br />

C<br />

<br />

<br />

I<br />

<br />

<br />

b<br />

0<br />

<br />

<br />

<br />

G<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 375<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Quelle: B. Walke, M.P. Althoff, P. Seidenberg:<br />

UMTS – Ein Kurs. Weil der Stadt: Schlembach, 2001, Bild 2.6, S. 21<br />

G<br />

G<br />

C<br />

E<br />

<br />

b<br />

<br />

0 <br />

<br />

C<br />

I I N<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 376


Kapazitätsbegrenzte Systeme<br />

• Empfangsleistung C ist<br />

ausreichend<br />

• Interferenz I ist gering und<br />

nicht begrenzend<br />

• C/I reicht aus<br />

• Mobilstationen befinden sich<br />

innerhalb der Zelle<br />

• Keine Ressourcen (Kanäle)<br />

mehr verfügbar<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Basisstation<br />

C<br />

Quelle: B. Walke, M.P. Althoff, P. Seidenberg:<br />

UMTS – Ein Kurs. Weil der Stadt: Schlembach, 2001, Bild 2.8, S. 23<br />

I<br />

K<br />

<br />

Mobilstation<br />

1<br />

Eb<br />

C P<br />

A <br />

E<br />

N<br />

b<br />

<br />

PN<br />

<br />

I N0 BT<br />

<br />

E<br />

<br />

N<br />

b<br />

0 0<br />

<br />

<br />

<br />

G<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 377<br />

S<br />

Ausfallwahrscheinlichkeit - P out<br />

Um die Statistik der Gleichkanalinterferenz aus anderen Zellen zu ermitteln,<br />

wird in Simulationen die Interferenzsituation in vielen möglichen Szenarien<br />

bestimmt und aus den Ergebnissen die Verteilungsfunktion des sich an den<br />

Empfängern einstellenden mittleren Träger-zu-Interferenz-Verhältnisses C/I<br />

ermittelt .<br />

Die Verteilungsfunktion Pr{C/I < } sagt aus, mit welcher<br />

Wahrscheinlichkeit das C/I einen bestimmten Wert nicht<br />

überschreitet.<br />

Diese Wahrscheinlichkeit, mit der das C/I den Wert nicht überschreitet,<br />

entspricht der Ausfallwahrscheinlichkeit P out (Outage Probability), mit<br />

der eine intakte Nachrichtenübertragung zusammenbricht.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 378<br />

Verteilungsfunktion der Ausfallwahrscheinlichkeit<br />

Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />

Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 34, Bild 2.9.<br />

<br />

Pr <br />

<br />

C<br />

I<br />

P<br />

out<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

G<br />

P out<br />

dienstabhängiger<br />

Arbeitspunkt<br />

erlaubt<br />

real<br />

ideal<br />

10log<br />

10<br />

10log <br />

10log x ' <br />

10 0<br />

10 0<br />

<br />

'<br />

verboten<br />

<br />

10log<br />

10<br />

<br />

<br />

<br />

C<br />

<br />

<br />

I<br />

<br />

<br />

N<br />

/dB<br />

0 : spektrale Rauschleistungsdichte<br />

P<br />

G<br />

n : Rauschleistung<br />

G<br />

E<br />

<br />

b<br />

20. Juni 2012<br />

20. Juni 2012<br />

<br />

Kommunikations<br />

N<br />

Folie 379<br />

• Modulationsordnung M, …<br />

Folie 380<br />

0<br />

<br />

<br />

Bitfehlerverhältnis und Signal-Störverhältnis<br />

• Das Signal-Störverhältnis kann nach verschiedenen Definitionen<br />

angegeben werden. Dies ist bei der Bewertung der Ergebnisse von<br />

Bitfehlersimulationen oder –Messungen zu beachten.<br />

E b : Bitenergie<br />

E s : Symbolenergie<br />

P e : Empfangsleistung<br />

Technik<br />

Das Signal-Störverhältnis im<br />

Empfänger hängt unter anderem ab<br />

von:<br />

• Sendeleistung P S , [P S ] = W,<br />

• Funkfelddämpfung a(ρ),<br />

• Temperatur T, [T] = K,<br />

• Rauschzahl F N ,<br />

• Bandbreite B T , [B T ] = Hz,<br />

• Datenrate R, [R] = bit/s,<br />

• Coderate R C ,


Berechnung des Signal-Störverhältnisses<br />

• Bezüglich der Größen, die das Signal-Störverhältnis im Empfänger<br />

bestimmen, gelten folgende Zusammenhänge:<br />

• Funkfelddämpfung: das Verhältnis aus Sendeleistung P S zu Empfangsleistung P E ist<br />

eine Funktion vom Abstand ρ zwischen Sender und Empfänger.<br />

PS<br />

P<br />

A <br />

S<br />

PE<br />

f<br />

<br />

a/dB 10log P<br />

<br />

<br />

10 A<br />

10log10 10log10<br />

<br />

E<br />

W W<br />

• Symbolenergie: das Integral der Signalleistung P E über eine Symbolperiode T S .<br />

E P T<br />

S E S<br />

• Modulationsordnung: Anzahl M der verschiedenen Symbole im Symbolalphabet.<br />

• Coderate: Verhältnis der Anzahl von uncodierten Bits zur codierten Bits.<br />

• Rauschzahl: Verhältnis aus spektraler Rauschleistungsdiche im Empfänger und<br />

reiner thermischer Rauschleistungsdichte.<br />

N0<br />

N0<br />

<br />

Kommunikations FN<br />

f /dB 10 log<br />

Technik k <br />

N<br />

<br />

T<br />

10 <br />

kT<br />

T: Temperatur<br />

k: Bolzmannkonstante<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 381<br />

Signalleistungs- zu Rauschleistungs-Verhältnis P E / P N /(1)<br />

• Betrachtet wird ein Scenario mit einem Sender S1 und einem<br />

Empfänger E1. Der Abstand zwischen S1 und E1 ist ρ1, die mittlere<br />

Funkfelddämpfung zwischen S1 und E1 ist A1. S1 sendet ein Signal mit<br />

der Sendeleistung P S1 . Dieses wird von E1 mit der Empfangsleistung<br />

P E1 empfangen.<br />

• Berechnen der Empfangsleistung P E :<br />

PS1<br />

P<br />

P<br />

P<br />

<br />

E1<br />

<br />

10 10 <br />

10<br />

A1<br />

W W <br />

pE1<br />

/ dB pS1<br />

/ dB a1/ dB<br />

oder logarithmisch in Milliwatt,<br />

PE1<br />

PS1<br />

<br />

bzw. in dBm:<br />

10log10 10log10 10log10<br />

A1<br />

mW<br />

mW<br />

<br />

p /dBm p /dBm a1/dB<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

E1<br />

S1<br />

, oder logarithmisch: 10log 10log 10log A1<br />

E1<br />

S1<br />

<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 382<br />

Signalleistungs- zu Rauschleistungs-Verhältnis P E / P N /(2)<br />

• Berechnen der Rauschleistung P N :<br />

• Das Rauschen im Empfänger sei mittelwertfrei und Gaußverteilt. Der<br />

Empfänger habe eine Temperatur von T und eine Rauschzahl von F N .<br />

Die Bandbreite des Empfangsfilters sei B T . Dann folgt für die<br />

Rauschleistung im Empfänger:<br />

P N B<br />

F B kT , oder logarithmisch:<br />

p<br />

N 0 T<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

N<br />

T<br />

<br />

/ dB 10 log P <br />

/ dB 10 log B <br />

f<br />

10 log<br />

k T <br />

<br />

W Hz J <br />

N<br />

T<br />

N 10 N 10 10<br />

f<br />

N<br />

/dB10log<br />

F<br />

FN 10<br />

fN<br />

10<br />

<br />

N<br />

<br />

204 dB/Hz, bei T 300K<br />

174 dBm/Hz<br />

Bolzmannkonstante:<br />

k 1,3810<br />

23 Ws<br />

K<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 383<br />

Signalleistungs- zu Rauschleistungs-Verhältnis P E / P N /(3)<br />

• Das sich im oben betrachteten Scenario ergebende Signalleistung zu<br />

Rauschleistungs-Verhältnis P E1 / P N ist<br />

P<br />

<br />

E1<br />

10log<br />

10 pE1 / dB - pN<br />

/ dB pE1<br />

/dBm- pN<br />

/dBm<br />

PN<br />

<br />

P <br />

B kT<br />

<br />

10log p - a1 f 10log 10log<br />

<br />

W/Hz<br />

<br />

<br />

<br />

P<br />

E1<br />

T<br />

10 S1 N 10 <br />

10<br />

N<br />

Hz<br />

<br />

P <br />

<br />

p<br />

<br />

<br />

E1<br />

pN<br />

C<br />

<br />

E1<br />

• P entspricht dem Träger- zu Interferenz-Verhältnis C/I, wenn es<br />

N<br />

PN<br />

keine Interferenzen gibt und das thermische Rauschen im Empfänger<br />

die einzige Störung ist. Allgemein gilt: PE<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

C<br />

I<br />

<br />

P<br />

N<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 384


Bitenergie- zu spektraler Rauschleistungsdichte-Verhältnis E b / N 0 /(1) Bitenergie- zu spektraler Rauschleistungsdichte-Verhältnis E b / N 0 /(2)<br />

• Betrachtet wird weiterhin das oben beschriebene Scenario mit Sender<br />

• Spektrale Rauschleistungsdichte N 0 :<br />

S1 und Empfänger E1.<br />

• N 0 ist das Verhältnis aus Rauschleistung und Bandbreite:<br />

• Berechnen der Bitenergie E b :<br />

PN<br />

N0<br />

<br />

N0 BT<br />

<br />

(Energie pro Informationsbit im Empfangssignal im Empfänger E1)<br />

10log<br />

10<br />

B<br />

<br />

pN / dB -10log10<br />

<br />

T<br />

W/Hz<br />

Hz<br />

<br />

• E b ist der Erwartungswert vom Integral der Empfangsleistung über<br />

N0<br />

kT<br />

<br />

t0T eine Bitperiode: <br />

b <br />

N0 FNkT<br />

10log<br />

10 <br />

fN / dB 10log10<br />

<br />

<br />

J <br />

Eb<br />

E<br />

PE1dt<br />

J <br />

PE1<br />

Tb<br />

204 dB/Hz, bei T 300K<br />

<br />

t0<br />

<br />

Bolzmannkonstante:<br />

174 dBm/Hz<br />

<br />

23 Ws<br />

• Die Bitperiodendauer ist der Kehrwert der Nettodatenrate:<br />

k 1,3810<br />

Thermisches Grundrauschen,<br />

K<br />

hängt nur von der Temperatur ab.<br />

T 1<br />

b<br />

<br />

Rnetto<br />

PE1<br />

PS1<br />

• Damit ergibt sich die Bitenergie zu Eb<br />

<br />

Rauschzahl F N des Empfängers<br />

Rnetto<br />

A1<br />

Rnetto<br />

ist ein Maß, um welchen Faktor<br />

Rnetto<br />

<br />

das Grundrauschen durch den<br />

Kommunikations<br />

10log<br />

10 Eb / J pS1 a1 10log10<br />

20. Juni 2012<br />

Kommunikations<br />

Empfänger verstärkt wird.<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 385<br />

Technik<br />

bit/s<br />

Folie 386<br />

<br />

Technik<br />

Bitenergie- zu spektraler Rauschleistungsdichte-Verhältnis E b / N 0 /(3)<br />

Netto und Brutto-Datenraten<br />

• Das sich im oben betrachteten Scenario ergebende Bitenergie- zu<br />

spektraler Rauschleistungsdichte-Verhältnis E b / N 0 ist<br />

b<br />

10log E <br />

10 <br />

N0<br />

<br />

<br />

S1<br />

10log<br />

P k<br />

10<br />

10log<br />

T <br />

10 FN<br />

<br />

A1 Rnetto<br />

<br />

J <br />

<br />

Eb<br />

Rnetto<br />

kT<br />

<br />

pS1 a110log10 fN 10log10<br />

<br />

bit/s J <br />

• Zum Vergleich: die Formel für das SNR als Leistungsverhältnis ist<br />

P <br />

E1<br />

<br />

BT<br />

kT<br />

<br />

10log10 pS1 - a1<br />

fN 10log10 10log10<br />

<br />

N<br />

Hz<br />

<br />

W/Hz<br />

<br />

P <br />

<br />

p<br />

<br />

<br />

E1 <br />

Kommunikations<br />

pN<br />

Technik<br />

N0<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 387<br />

• Die Netto-Datenrate R netto<br />

ist die Anzahl übermittelter Informationsbits pro Zeiteinheit.<br />

• R netto ist im Allgemeinen um einen Faktor F R kleiner als die Brutto-<br />

Datenrate R brutto .<br />

• F R hängt ab von:<br />

Rnetto<br />

FR<br />

RC1<br />

FSig<br />

• der Coderate R C ,<br />

Rbrutto<br />

• dem Anteil F Sig der Signalsierungsinformation der Brutto-Daten, die<br />

zusätzlich zu den Nutzdaten übertragen werden müssen.<br />

Der Anteil der Nutzdaten ist dann (1-F Sig ).<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Anzahl der Nutzdatenbits pro Rahmen<br />

zeitliche Dauer eines Rahmens<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 388


Netto und Brutto-Datenraten – Beispiel /(1)<br />

• Betrachtet werde folgendes Szenarium:<br />

• Die zu sendenden Datenbits u i werden zu Datenworten<br />

u u T<br />

1, u2,<br />

u3<br />

von je 3 Bits zusammengefasst und durch Multiplikation mit<br />

1 0 0 1 0 1 1<br />

<br />

<br />

G 0 1 0 1 1 1 0<br />

0 0 1 0 1 1 1<br />

<br />

<br />

kanalcodiert. Die codierten Codeworte<br />

c Gu<br />

haben die Länge 7. Die sich ergebende Coderate ist<br />

L 3<br />

C<br />

0,43<br />

Kommunikations<br />

R u<br />

L<br />

c<br />

7<br />

, also etwa 43 %.<br />

Technik<br />

T<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 389<br />

Netto und Brutto-Datenraten – Beispiel /(2)<br />

• Die Coderate ist R c = 3/7.<br />

• Die codierten Daten werden mit einer Bruttodatenrate von<br />

R brutto = 1 Mbps übertragen.<br />

• Zusätzlich zu den eigentlichen Daten u wird Signalisierungsinformation<br />

übertragen. Diese macht von den insgesamt übertragenen Daten einen<br />

Anteil von F Sig = 40 % aus.<br />

• Die Nettodatenrate ergibt sich dann zu<br />

Rnetto FR Rbrutto<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

1<br />

<br />

R F R<br />

C Sig brutto<br />

3 6 bit<br />

10,4110<br />

0,26Rbrutto<br />

260 kbps<br />

7 s<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 390<br />

Spreizfaktor bei CDMA<br />

Datensignal<br />

d (1) (t)<br />

d (2) (t)<br />

x (1) (t)<br />

x (2) (t)<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Spreizfaktor Q = 8<br />

Symboldauer T s<br />

Datensymbol „+1“ Datensymbol „-1“<br />

1<br />

Chipdauer T c TS<br />

8<br />

1<br />

1 1 1 1 1 1 1<br />

-1 -1 -1<br />

-1 -1 -1 -1 -1<br />

1. CDMA-Code c (1) (t) -c (1) (t)<br />

1 1 1 1<br />

1<br />

-1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1<br />

2. CDMA-Code c (2) (t) -c (2) (t)<br />

1 1<br />

1<br />

Zeit<br />

Zeit<br />

Zeit<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 391<br />

Spreizfaktor Q, Chiprate und Datenrate – Beispiel<br />

• Betrachtet wird weiterhin das oben beschriebene Scenario aus der<br />

SNR-Berechnung mit Sender S1 und Empfänger E1.<br />

• Jedes binäre Symbol wird noch mit einem Spreizcode der Länge 8 auf<br />

Q = 8 Chips pro Symbol gespreizt.<br />

• Die Chiprate, mit der die Chips gesendet werden, soll der oben<br />

betrachteten Bruttodatenrate entsprechen:<br />

6 chip<br />

Rchip<br />

110<br />

<br />

s<br />

• Damit ergibt sich die neue Nettodatenrate zu<br />

6 chip<br />

R<br />

110 <br />

chip 3<br />

Rnetto RC 1FSig<br />

10,4 s 32 kbps<br />

Q 7<br />

chip<br />

8 bit<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 392


Modulationsordnung, Symbolrate und Datenrate - Beispiel<br />

• Betrachtet wird weiterhin das oben beschriebene Szenarium.<br />

• Durch den Einsatz einer höherwertigen Modulation können nun mehrere<br />

Bits zu einem Symbol zusammengefasst werden.<br />

• Die Modulationsordnung sei M =16 (z.B. 16-QAM).<br />

• Somit können mit einem Symbol log 2 (16) = 4 bits übertragen werden.<br />

• Damit ergibt sich die neue Nettodatenrate zu:<br />

Rchip<br />

R RC1FSiglog2M<br />

Q<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

6 bit<br />

10<br />

3<br />

s 10,4ld16<br />

128,6 kbps<br />

8 7<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 393<br />

Symbolenergie- zu Rausch-Verhältnis E S / N 0 /(1)<br />

• Betrachtet wird das oben beschriebene Scenario mit einem Sender S1<br />

und einem Empfänger E1 im Abstand ρ1, mit der Funkfelddämpfung A1,<br />

der Sendeleistung P S1 und der Empfangsleistung P E1 .<br />

• Berechnen der Symbolenergie E S :<br />

(Energie pro Datensymbol im Empfangssignal im Empfänger E1)<br />

• E S ist der Erwartungswert vom Integral der Empfangsleistung über<br />

t0T<br />

S<br />

eine Symbolperiode: <br />

ES<br />

E<br />

PE1dt<br />

PE1<br />

TS<br />

<br />

t0<br />

<br />

• Die Symbolperiodendauer folgt aus der Bruttodatenrate und der<br />

Modulationsordnung: 1 log2<br />

M<br />

<br />

TS<br />

<br />

Rsymbol<br />

Rbrutto<br />

PE1<br />

log<br />

• Damit ergibt sich die Symbolenergie zu<br />

M<br />

PS1 log2<br />

M<br />

<br />

ES<br />

<br />

<br />

R A1<br />

R<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

brutto<br />

brutto<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 394<br />

Symbolenergie- zu Rausch-Verhältnis E S / N 0 /(2)<br />

PS1 log2<br />

M<br />

<br />

• Mit der Symbolenergie ES<br />

<br />

A1<br />

R<br />

brutto<br />

und der spektralen Rauschleistungsdichte N0 FNkT<br />

ergibt sich das Symbolenergie- zu Rausch-Verhältnis E S / N 0 zu<br />

S<br />

10log E <br />

10 <br />

N0<br />

<br />

log<br />

10log<br />

P M k<br />

10log<br />

T <br />

F<br />

<br />

W 1 <br />

J <br />

<br />

S1 2<br />

10 10 N<br />

A Rbrutto<br />

<br />

E<br />

N<br />

S<br />

0<br />

Umrechnen von C / I zu E b / N 0 - Beispiel /(1)<br />

• Gegeben sei ein Signal-zu-Störverhältnis von 10log 10<br />

bei folgender Konfiguration:<br />

C / I 10 dB<br />

6 chip<br />

• CDMA mit Spreizfaktor Q = 8 und Chiprate Rchip<br />

3010<br />

s<br />

• Benutzerbandbreite: B T = 30 MHz<br />

• Kanalkodierung mit Coderate R C = 0,8<br />

• höherwertige Modulation mit Modulationsordnung M = 32.<br />

<br />

• Welchem Bitenergie-zu-Rauschverhältnis E b /N 0 entspricht das oben<br />

genannte C/I?<br />

E <br />

S<br />

1 R <br />

brutto<br />

kT<br />

<br />

10log10 pS1 a1 10log10 fN 10log10<br />

<br />

N0 log2M<br />

bit/s <br />

J <br />

E ld<br />

b<br />

M<br />

<br />

10log10 10log10<br />

Kommunikations<br />

<br />

0 <br />

20. Juni 2012<br />

C<br />

1<br />

<br />

Sig<br />

Folie 395<br />

Technik<br />

N <br />

R F Kommunikations<br />

20. Juni 2012<br />

<br />

Folie 396<br />

Technik


Umrechnen von C / I zu E b / N 0 - Beispiel /(2)<br />

• Die Bitenergie ergibt sich aus der Signalleistung und der Datenrate zu<br />

E C R<br />

b<br />

/<br />

• Die spektrale Rauschleistungsdichte entspricht der Störleistung pro<br />

Bandbreite: N0 I / BT<br />

• Aus der Chiprate R chip , dem Spreizfaktor Q, der Modulationsordnung M<br />

und der Coderate R C folgt die Nettodatenrate<br />

R<br />

6<br />

chip<br />

3010 bit/s<br />

R log 2 MR<br />

C log<br />

2 32 <br />

0,8<br />

6 bit<br />

1510 Q<br />

8<br />

s<br />

• Damit folgt für das Bitenergie-zu-Rauschverhältnis:<br />

E <br />

b C<br />

I <br />

C<br />

10log10 10log10 10log10<br />

10log10 10log R<br />

10 <br />

<br />

N0 R BT<br />

<br />

I BT<br />

<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

6<br />

1510<br />

<br />

10 dB 10log10 13 dB<br />

6 <br />

3010<br />

<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 397<br />

Träger- zu Interferenz-Verhältnis C / I – Beispiel /(1)<br />

• Betrachtet wird das oben beschriebene Scenario mit dem Sender S1 und dem<br />

Empfänger E1 im Abstand ρ1, und mit folgende Konfiguration:<br />

• Sendeleistung von S1: P S1 = 2W,<br />

• Funkfelddämpfung a1 zwischen S1 und E1: a1 = 123dB,<br />

• Nettodatenrate: R = 1Mbps,<br />

• Benutzerbandbreite: B T = 1MHz,<br />

• Temperatur im Empfänger: T = 300K,<br />

• Rauschzahl des Empfängers: f N = 7dB.<br />

• Zusätzlich befindet sich im Abstand ρ2 vom Empfänger E1 ein weiterer<br />

Sender S2, der mit gleicher Leistung P S2 =P S1 =2W auf dem gleichen Kanal<br />

wie Sender S1 sendet und somit Interferenz erzeugt.<br />

• Die Funkfelddämpfung zwischen S2 und E1 ist a2 = 133dB.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 398<br />

Träger- zu Interferenz-Verhältnis C / I – Beispiel /(2)<br />

• Berechnen der Trägerleistung C:<br />

C ist die Empfangsleistung P E1 des Nutzsignals:<br />

10log<br />

10( ) <br />

E1<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

C p<br />

S1<br />

10log a1<br />

<br />

10<br />

P<br />

<br />

<br />

W <br />

P<br />

E1<br />

PS1<br />

<br />

A1<br />

10log 2 123dB<br />

• Berechnen der Interferenzleistungen I k :<br />

I k ist die Leistung P I,k,rx , mit der das k-te Interferenzsignal empfangen<br />

wird:<br />

10log<br />

10(<br />

I1) p<br />

PS2<br />

<br />

E2 10log10<br />

a2<br />

10log10<br />

2<br />

133dB<br />

W <br />

• Berechnen der Rauschleistung P N :<br />

PN FN BT<br />

k T<br />

p f 10log<br />

B 10log<br />

kT<br />

N N 10 T 10<br />

7dB<br />

60dB - 204dB 137dB<br />

10<br />

120dB<br />

130dB<br />

Träger- zu Interferenz-Verhältnis C / I – Beispiel /(3)<br />

• Das Träger- zu Interferenz-Verhältnis ergibt sich wie folgt:<br />

C C<br />

PE1<br />

<br />

k<br />

<br />

I<br />

I P<br />

PE2<br />

PN<br />

10log<br />

<br />

20. Juni 2012<br />

Kommunikations 120dB-129,21dB 9,21dB<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 399<br />

Folie 400<br />

Technik<br />

<br />

k<br />

k1<br />

C<br />

<br />

p 10log P P<br />

I <br />

10 E1 10 E2 N<br />

N<br />

pE2<br />

pN<br />

C<br />

<br />

<br />

10<br />

<br />

10<br />

10log10 pE1 10log10<br />

10 10 <br />

I <br />

130 137<br />

C<br />

<br />

<br />

<br />

10<br />

<br />

10<br />

10log10 120dB 10log10<br />

10 10 <br />

I


6.4 Effizienz von Kommunikationssystemen<br />

6.4.1 Wirkungsgrad<br />

• Die volkswirtschaftliche Ressource Frequenzbereich ist begrenzt. Das<br />

Interesse einer effizienten Ausnutzen ist groß.<br />

• Kommunikationstechnische Systeme werden daher bezüglich ihrer<br />

Effizienz beurteilt.<br />

• Ein quantitatives Maß für Effizienz ist der Wirkungsgrad eines Systems.<br />

Der Wirkungsgrad η ist das Verhältnis von Ertrag zu Aufwand:<br />

Aufwand<br />

Nutzen<br />

Nutzen<br />

<br />

Aufwand<br />

6.4.2 Spektrumeffizienz im Mobilfunknetz<br />

Die Spektrumeffizienz ist das Verhältnis von Ertrag, d.h. erzielte<br />

Kommunikation, zum Aufwand, d.h. verfügbare Ressourcen wie z.B.<br />

dem lizenzierten Frequenzbereich:<br />

erzielte Kommunikation .<br />

verfügbare Ressourcen<br />

Ein Maß für die erzielte Kommunikation ist z.B. der Verkehr, die Summe<br />

aller dauerhaft voll ausgelasteten Nachrichtenkanäle. Sie hat die Einheit<br />

„Erlang“ (Erl).<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

20. Juni 2012<br />

Verlust Folie 401<br />

Folie 402<br />

Varianten der Spektrumeffizienz<br />

1. Ist die erzielte Kommunikation die Summe aller dauerhaft aktiven<br />

Kanalbelegungen pro Zelle, so erhält man die spektrale<br />

Verkehrseffizienz<br />

V mit der Einheit [ V ] = Erl/Hz/Zelle.<br />

2. Ist die erzielte Kommunikation die Übertragungsrate in einer Zelle, so<br />

ergibt sich die spektrale Übertragungseffizienz (spektrale Effizienz,<br />

zellulare Radiokapazität)<br />

Ü mit der Dimension [ Ü ] = bit/s/Hz/Zelle.<br />

3. Ist die erzielte Kommunikation die Summe der wirksamen<br />

Teilnehmerzugehörigkeiten, so ergibt sich die spektrale<br />

Teilnehmereffizienz<br />

T mit der Dimension [ T ] = Teilnehmer/Hz/Zelle.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 403<br />

Beispiel: Spektrale Effizienz (zellulare Radiokapazität)<br />

Isolierte Referenzzelle<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Abwärtsstrecke<br />

Referenzzelle mit Mobilstation<br />

Zunächst wird eine isolierte Referenzzelle betrachtet. In dieser isolierten<br />

Zelle stehe die Bandbreite B Z und die Kanalkapazität C Z zur Verfügung.<br />

Nachbarkanalinterferenz wird vernachlässigt.<br />

Weiterhin wird ein bestimmter Kommunikationsdienst betrachtet, z.B. die<br />

Übertragung von Sprache. Die Informationsrate des Dienstes pro Kanal<br />

sei R T , gemessen in bit/s/Erl.<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 404


Beispiel: Spektrale Effizienz (zellulare Radiokapazität)<br />

Maximale Informationsrate in der Referenzzelle<br />

Abwärtsstrecke<br />

Beispiel: Spektrale Effizienz (zellulare Radiokapazität)<br />

Interzellinterferenz<br />

Abwärtsstrecke<br />

Unter Annahme einer Idealen Aufteilung der zur Verfügung stehenden<br />

Bandbreite, kann die Referenzzelle maximal K Z,max = C Z /R T Kanäle mit<br />

dem betrachteten Kommunikationsdienst bedienen. K Z,max wird in Erl/Zelle<br />

angegeben.<br />

Die maximale Informationsrate in der Zelle ist C Z = K Z,max·R T , gemessen in<br />

bit/s/Zelle.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Referenzzelle mit Mobilstation<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 405<br />

Im Zellnetz gibt es in bestimmten geometrischen Abständen von der<br />

Referenzzelle Zellen, welche dieselben Frequenzkanäle benutzen<br />

(Gleichkanalzellen). Durch diese entsteht Gleichkanalinterferenz.<br />

Diese Gleichkanalinterferenz bewirkt, dass die maximale Informationsrate<br />

in der Referenzzelle K Z·R T in der Regel kleiner ist als K Z,max·R T .<br />

Allgemein ist 0 K Z K Z,max .<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Gleichkanalinterferenz<br />

Referenzzelle mit Mobilstation<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 406<br />

Beispiel: Spektrale Effizienz (zellulare Radiokapazität)<br />

Clusterordnung und Gleichkanalinterferenz<br />

Abwärtsstrecke<br />

Beispiel: Spektrale Effizienz (zellulare Radiokapazität)<br />

Gesamtübertragungsbandbreite<br />

Abwärtsstrecke<br />

Gleichkanalinterferenz, die Informationsrate in der Zelle und K Z sind<br />

Funktion der Clusterordnung r.<br />

Je kleiner r und somit je näher die Gleichkanalzellen der Referenzzelle<br />

sind, desto größer ist die Gleichkanalinterferenz und umso kleiner ist K Z .<br />

Je größer r und somit je ferner die Gleichkanalzellen der Referenzzelle<br />

sind, desto kleiner ist die Gleichkanalinterferenz und umso größer ist K Z .<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Gleichkanalinterferenz<br />

Referenzzelle mit Mobilstation<br />

(*) Die Bandbreite sei konstant: B Z ≠ f(r)<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 407<br />

Zwischen den bislang betrachteten Zellen des Zellnetzes liegen weitere<br />

Zellen, welche andere Frequenzen verwenden.<br />

Damit die Informationsrate K Z·R T in der Referenzzelle erzielt<br />

werden kann, wird die Bandbreite B auf r Zellen eines Clusters aufgeteilt.<br />

Somit braucht man für die Informationsrate K Z·R T in der Referenzzelle im<br />

Gesamtsystem die Gesamtübertragungsbandbreite r·B Z .<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Gleichkanalinterferenz<br />

Referenzzelle mit Mobilstation<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 408


Beispiel: Spektrale Effizienz (zellulare Radiokapazität)<br />

Ergebnis<br />

Somit erhält man die maximale spektrale Effizienz, gemessen in<br />

kbit/s/MHz/Zelle:<br />

maximale Informationsrate<br />

in der Referenzzelle,<br />

gemessen in bit/s/Zelle<br />

KZ<br />

<br />

Ü<br />

B<br />

Z<br />

R<br />

r<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

T<br />

.<br />

verfügbare Systemressourcen<br />

(Gesamtübertragungsbandbreite),<br />

gemessen in Hz<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 409<br />

Beispiel: Veranschaulichen der spektralen Effizienz<br />

80<br />

Ü<br />

<br />

K Z wächst,<br />

75 B wächst<br />

K Z = K max = const.,<br />

70<br />

B wächst<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

65<br />

60<br />

Vielfachzugriffsinterferenz<br />

begrenzt K Z auf<br />

Werte kleiner<br />

als das maximal<br />

mögliche K max<br />

des Systems<br />

K Z ist maximal,<br />

55<br />

Systembandbreite<br />

wird verschwendet<br />

50<br />

r<br />

1 3 4 7<br />

Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />

Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 38, Bild 2.10.<br />

KZ<br />

R<br />

<br />

Ü<br />

B r<br />

Z<br />

T<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 410<br />

6.4.3 Ermitteln der Spektrumeffizienz<br />

Zur Ermittlung der Spektrumeffizienz sind zunächst folgende Fragen<br />

zu klären:<br />

• Welche Datenübertragungsrate wird für den vorgesehenen Dienst<br />

mindestens benötigt?<br />

• Welche Fehlerraten werden von dem vorgesehenen Dienst maximal<br />

toleriert?<br />

• Welche Signalqualität wird zum Erzielen der benötigten Datenrate<br />

und der tolerierbaren Fehlerrate benötigt?<br />

• Mit welcher Sicherheit kann die benötigte Signalqualität vom<br />

Mobilfunknetz gewährleitet werden?<br />

•Welche Ausfallwahrscheinlichkeit ist tolerierbar?<br />

kann z.B. durch Monte-Carlo-Simulation abgeschätzt werden.<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 411<br />

Interferenz, Dienstqualität (QoS, Quality of Service) und Systemlast<br />

wachsende<br />

Dienstqualität<br />

(QoS)<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

wachsende Interferenz<br />

QoS 1 QoS 0 QoS 2 L 1<br />

L 2<br />

L 0<br />

Ü Ü,max<br />

L S<br />

wachsende<br />

Systemlast<br />

Eine kleine Systemlast führt i.d.R. zu einer hohen Dienstqualität.<br />

Mit zunehmender Systemlast verringert sich die Dienstqualität.<br />

L S : Systemlast<br />

<br />

<br />

<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 412


Bestimmen der Spektrumeffizienz als Funktion der Systemlast<br />

• Aus dem maximal tolerierbaren Bitfehlerverhältnis P bG ergibt sich<br />

durch Simulation das mindestens erforderlichen mittleren (E b /N 0 ) G ,<br />

beziehungsweise das das mindestens erforderliche mittleren Trägerzu-Interferenz-Verhältnis<br />

(C/I) G = 0 .<br />

• Die Interferenzleistung hängt von der Systemlasten L S ab.<br />

• Für verschiedene Systemlasten L S ergeben sich aus 0 verschiedene<br />

Ausfallwahrscheinlichkeiten P out = Pr( 10log 10 (C/I) < 0 ).<br />

• Aus der Systemlasten L S ergibt sich zusammen mit der Datenrate R je<br />

Teilnehmer und mit der von einem Teilnehmer belegten<br />

Teilnehmerbandbreite B T ein Schätzwert für die Spektrumeffizienz .<br />

LS<br />

<br />

K<br />

K<br />

Z<br />

Z,max<br />

;<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

Beispiel: Ermitteln der spektralen Effizienz<br />

10 0 P<br />

10 0 Pr<br />

b<br />

C/<br />

I <br />

10 -1<br />

10 -1<br />

10 -2<br />

G<br />

P out<br />

-5 0 5 10 15<br />

10 -3 L<br />

10 -2<br />

S<br />

25%<br />

LS<br />

25%<br />

G<br />

P b<br />

LS<br />

50%<br />

LS<br />

50%<br />

LS<br />

75%<br />

LS<br />

75%<br />

Ü Ü,max LS<br />

;<br />

KZ,max RT<br />

;<br />

10 -4 LS<br />

100%<br />

10 -3<br />

LS<br />

100%<br />

Ü,max<br />

BZ<br />

r<br />

RT<br />

K<br />

1 2 3 4 5 6 7 8<br />

Z<br />

<br />

B <br />

10log <br />

Ü<br />

10<br />

Eb / N0<br />

/ dB<br />

10log<br />

10 / dB<br />

B<br />

KZ,max KF NCCH<br />

20. Juni 2012<br />

rB<br />

<br />

Z<br />

r Kommunikations<br />

20. Juni 2012<br />

T <br />

Folie 413<br />

Folie 414<br />

Technik<br />

Eb / N0<br />

C/<br />

I<br />

Beispiel: Ermitteln der spektralen Effizienz<br />

C<br />

E <br />

<br />

b<br />

Es sei 10log10 10log10<br />

3dB.<br />

I N0<br />

<br />

Aus der vorgestellten Grafik folgt:<br />

G<br />

G<br />

Eb<br />

C<br />

<br />

L s <br />

N<br />

P<br />

0 I<br />

out<br />

<br />

P<br />

<br />

G<br />

out<br />

4%<br />

Beispiel: Quantitative Bestimmung der spektralen Effizienz<br />

Die maximal mögliche spektrale Effizienz bei Volllast sei<br />

500 kbit/s/MHz/Zelle.<br />

Ü,max<br />

Somit folgt<br />

100 %<br />

75 %<br />

50 %<br />

25 %<br />

7,75 dB<br />

6,9 dB<br />

5,8 dB<br />

5,25 dB<br />

4,75 dB<br />

3,9 dB<br />

2,8 dB<br />

2,25 dB<br />

100 %<br />

65 %<br />

20 %<br />

0,2 %<br />

G<br />

P out<br />

G<br />

P out<br />

G<br />

P out<br />

G<br />

P out<br />

L<br />

<br />

G<br />

S<br />

25%<br />

G<br />

G<br />

LS<br />

LS500 kbit/s/MHz/Zelle<br />

Ü Ü,max<br />

0,25500 kbit/s/MHz/Zelle<br />

125 kbit/s/MHz/Zelle.<br />

bit<br />

0,<br />

125 sHzZelle <br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 415<br />

Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 416


Kommunikations<br />

Technik<br />

20. Juni 2012<br />

Folie 417

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