Mobilkommunikationstechnik Mobile Communications
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Mobilkommunikationstechnik Mobile Communications
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Inhalt<br />
<strong>Mobilkommunikationstechnik</strong><br />
<strong>Mobile</strong> <strong>Communications</strong><br />
Andreas Waadt<br />
andreas.waadt@kommunikationstechnik.org<br />
1 Digitaler zellularer Mobilfunk<br />
2 Informationstheorie<br />
3 Mobilfunkkanal<br />
4 Modulation<br />
5 Mobilfunkübertragung<br />
6 Mobilfunknetz<br />
Literatur: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />
Stuttgart: B.G. Teubner, 1997<br />
A.F. Molisch: Wireless communications. New York, 2005<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 1<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 2<br />
1 Digitaler zellularer Mobilfunk<br />
1.1 Geschichte der Telekommunikation<br />
1.2 Entstehung digitaler zellularer Mobilfunksysteme<br />
1.2.1 Übersicht<br />
1.2.2 Anfänge des Mobilfunks<br />
1.2.3 Erste zellulare Mobilfunk-Generation (1G)<br />
1.2.4 Zweite Generation (2G)<br />
1.2.5 Generation 2+, HSCSD, GPRS und EDGE<br />
1.2.6 Dritte Generation (3G)<br />
1.2.7 Vierte Generation (4G)<br />
1.3 Spektrum-Knappheit<br />
1.1 Geschichte der Telekommunikationstechnik<br />
• ca. 1184 v. Chr.: Griechen übermitteln die Nachricht vom Sieg über Troja<br />
per Feuerzeichenkette in das 555 km entfernte Argos [1] .<br />
• ab ca. 200 v. Chr.: Römer verwenden Feuerzeichentelegrafie um<br />
frei formulierbare Botschaften zu übermitteln.<br />
• 1791: Claude Chappe demonstriert den (optischen) Flügeltelegrafen<br />
• 1835: Erfindung des elektrischen Telegrafen von Samuel Morse<br />
• 1861: Erfindung des Telefons durch Johann Philipp Reis<br />
(„das Pferd frisst keinen Gurkensalat“)<br />
• 1901: erste transatlantische Funkübertragung durch Guglielmo Marconi<br />
• ab Ende 1970er Jahre: weltweit werden die ersten<br />
zellularen Mobilfunknetze der<br />
ersten Generation (1G) eingeführt<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 3<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
[1]: H. Hiebel, H. Hiebler, K. Kogler: Große Medienchronik. Fink, München, 1999.<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 4
1.2 Entstehung digitaler zellularer Mobilfunksysteme<br />
1.2.1 Übersicht<br />
• 1958: A-Netz<br />
• 1972: B-Netz<br />
• 1985: C-Netz (1G)<br />
• 1991: D-Netz (2G, GSM)<br />
• 1994: E-Netz<br />
• 1998: GPRS (2,5G)<br />
• 2004: UMTS (3G)<br />
• 2006: HSDPA (3,5G)<br />
• 2010: LTE (3,9G)<br />
• 2013: LTE Advanced<br />
(4G)<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
1958<br />
Zellularer Mobilfunk<br />
1. Generation (1G)<br />
A-Netz<br />
1972<br />
1977<br />
GSM (2G)<br />
B-Netz<br />
1985<br />
IMT-2000 (3G)<br />
C-Netz<br />
LTE<br />
UMTS<br />
E-Netz<br />
D-Netz<br />
1991 2004<br />
1994 2000 2010<br />
Zeit<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 5<br />
Technische Entwicklung zellularer Mobilfunksysteme<br />
Datenrate<br />
100 Mbit/s<br />
<br />
7 Mbit/s<br />
10 kbit/s<br />
2 kbit/s<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
Sprache<br />
Sprache &<br />
Daten<br />
Multimedia<br />
Multimedia<br />
1979 1G 1992 2G 2004 3G 2010...201x<br />
AMPS<br />
NMT<br />
TACS<br />
JTACS<br />
C450<br />
RC2000<br />
GSM<br />
DCS1800<br />
PDC<br />
PCS<br />
IMT-2000<br />
CDMA-2000<br />
UMTS<br />
4G<br />
LTE<br />
Advanced<br />
Wichtige Beispiele<br />
Zeit<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 6<br />
Zellulares Konzept /(1)<br />
Zellulares Konzept /(2)<br />
• Patent von Bell Laboratories von 1972<br />
• Kleine Funkversorgungsgebiete<br />
Basisstation<br />
mit variablen Zellradien<br />
• Weiterreichen (Handover)<br />
• Niedrige Sendeleistungen<br />
• Geringer Stromverbrauch<br />
(dadurch „Handys“ möglich)<br />
• Geringer Elektrosmog<br />
• Gute Frequenzökonomie<br />
• Zellulares Konzept ab 1G stets verwendet<br />
Abwärtsstrecke<br />
Mobilstation<br />
• Frequenzwiederholung<br />
• Dadurch keine exklusive<br />
Nutzung von Frequenzen<br />
durch eine einzige<br />
Basisstation<br />
• Gruppe von Zellen,<br />
in denen das zugewiesene<br />
Frequenzspektrum<br />
einmal vollständig<br />
verwendet wird,<br />
heißt „Cluster“<br />
Basisstation<br />
Cluster mit drei Zellen,<br />
Clusterordnung r = 3<br />
Abwärtsstrecke<br />
Gleichkanalinterferenz<br />
Mobilstation<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Siehe auch: B. Walke, M.P. Althoff, P. Seidenberg:<br />
UMTS – Ein Kurs. Weil der Stadt: Schlembach, 2001, Bild 2.2, S. 15<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 7<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Siehe auch: B. Walke, M.P. Althoff, P. Seidenberg:<br />
UMTS – Ein Kurs. Weil der Stadt: Schlembach, 2001, Bild 2.3, S. 16<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 8
Netzelemente in GSM<br />
OMC<br />
PLMN &<br />
Internat.<br />
Signalisierung in GSM – Beispiel für eine SMS<br />
HLR<br />
MS<br />
MS<br />
BTS<br />
BTS<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
BTS<br />
MS<br />
BTS<br />
BSC<br />
MSC<br />
OMC<br />
BSC<br />
BSC<br />
MS<br />
<strong>Mobile</strong> Station<br />
Base Transceiver Station<br />
Base Station Controller<br />
<strong>Mobile</strong> Switching Center<br />
Operation and Maintenance Center<br />
MSC<br />
Weitere<br />
MSC<br />
ISC<br />
EIR<br />
AUC<br />
SIM Sibsciber Identity Modul<br />
IMSI International Subscriber Identity<br />
IMEI Internationel <strong>Mobile</strong> Equipment Identity<br />
MSISDN <strong>Mobile</strong> Subscriber ISDN Number<br />
ISDN Integrated Services Digital Network<br />
GMSC<br />
HLR<br />
VLR<br />
EIR<br />
PSTN<br />
ISDN<br />
GMSC<br />
ISC<br />
PLMN:<br />
PSTN:<br />
ISDN:<br />
AUC<br />
HLR<br />
VLR<br />
Gateway MSC<br />
International<br />
Service Center<br />
Lublic Land<br />
<strong>Mobile</strong> Network<br />
Public Switched<br />
Telephone<br />
Network<br />
Integrated<br />
Services Digital<br />
Network<br />
Equipement<br />
Identity Register<br />
Authentication<br />
Center<br />
Home Location<br />
Center<br />
Visitor Location<br />
Center<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 9<br />
MS <strong>Mobile</strong> Station<br />
SM Short Message<br />
NSS Network Switching Subsystem<br />
MSC <strong>Mobile</strong> Switching Center<br />
HLR Home Location Register<br />
VLR Visitor Location Register<br />
BSC Base Station Controller<br />
BTS Base Transceiver Station<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Benutzer<br />
SRISM MAP-Send-Routing-Info-For-SM<br />
FWSM MAP-Forward-Short-Message<br />
ACK Acknowledgement<br />
IMSI International <strong>Mobile</strong> Subscriber Identity<br />
Quelle: Digital cellular telecommunications<br />
system; <strong>Mobile</strong> Application Part (MAP), GSM<br />
09.02, ETS 300 599, 2000<br />
MS<br />
SM<br />
BTS<br />
SMS<br />
Center<br />
BSC<br />
BTS<br />
MSC<br />
BTS<br />
NSS<br />
(MSC-Gebiet)<br />
VLR HLR<br />
BSC<br />
BTS<br />
BTS<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 10<br />
1.2.2 Anfänge des Mobilfunks<br />
Erste Mobilfunksysteme in der Bundesrepublik<br />
A-Netz (1958 – 1977):<br />
im 200 MHz-Band (154 MHz...177 MHz)<br />
Kanalabstand: 50 kHz<br />
Frequenzmodulation (FM), Handvermittlung, kein Handover (HO)<br />
Wichtige Eigenschaften der ersten Mobilfunksysteme<br />
(A-Netz und B-Netz)<br />
• Hohe Sendeleistungen<br />
( 20 W) in Basis- und<br />
Mobilstationen<br />
• Somit große Funkversorgungsgebiete<br />
(Radius ca. 150<br />
km)<br />
B-Netz (1972 – 1994):<br />
Kanalabstand: 20 kHz<br />
Wahlverfahren, nicht handvermittelt, kein HO,<br />
jeder Funkfeststation hat eine eigene Vorwahl<br />
auch in Luxemburg, den Niederlanden und in Österreich<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 11<br />
• Hoher Stromverbrauch<br />
• Keine „Handys“<br />
• Geringe Infrastrukturkosten<br />
• Geringe Teilnehmerkapazität<br />
• Geringe Frequenzökonomie<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Quelle: B. Walke, M.P. Althoff, P. Seidenberg:<br />
UMTS – Ein Kurs. Weil der Stadt: Schlembach, 2001, Bild 2.1, S. 14<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 12
1.2.3 Erste zellulare Mobilfunk-Generation (1G)<br />
Merkmale zellularer Mobilfunksysteme der erster Generation:<br />
• automatische Vermittlung und einheitliche Vorwahlen,<br />
• Weiterreichen beim Zellwechsel (Handover, HO),<br />
• tragbare Mobiltelefone.<br />
Beispiele:<br />
AMPS (Advanced <strong>Mobile</strong> Phone System), USA, ab 1979<br />
• 800 MHz-Band. Erstes zellulares Mobilfunksystem der Welt, gehört zu den am<br />
weitesten verbreiteten zellularen Mobilfunksystemen der ersten Generation (USA,<br />
Kanada, Mittel- und Südamerika, Australien und Südostasien).<br />
C-Netz, Deutschland, ab 1985<br />
• 450 MHz-Band. Betrieb auch in Portugal und Südafrika<br />
Weitere Beispiele zellularer Mobilfunksysteme<br />
der ersten Generation (1G)<br />
NMT (Nordic <strong>Mobile</strong> Telephone)<br />
• 450 und 900 MHz-Band in Skandinavien, Benelux, Frankreich, Österreich,<br />
Spanien<br />
TACS (Total Access Communication System)<br />
• 900 MHz-Band in Großbritannien, Spanien, Nigeria, China<br />
JTACS (Japan TACS)<br />
• 900 MHz-Band in Japan<br />
RC 2000 (RadioCom 2000)<br />
• 200, 400 und 900 MHz-Band in Frankreich<br />
Die Mobilfunksysteme der ersten Generation waren untereinander nicht<br />
kompatibel.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 13<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 14<br />
1.2.4 Zweite Generation (2G)<br />
Merkmale zellularer Mobilfunksysteme der zweiten Generation:<br />
• digitale Übertragung,<br />
• internationale Standardisierung.<br />
Beispiele:<br />
PCS (Personal <strong>Communications</strong> Services)<br />
Amerikanischer Rahmenstandard mit verschiedenen Varianten in den 800 MHz und<br />
1900 MHz Frequenzbändern, unter anderem:<br />
• D-AMPS (Digital AMPS), ANSI/TIA IS-54, IS-136:<br />
• Digitaler Nachfolger von AMPS,<br />
• Time Division Multiple Access (TDMA) mit 30 kHz Trägerabstand<br />
• cdmaOne, ANSI/TIA IS-95:<br />
• Code Division Multiple Access (CDMA) mit 1,25 MHz Trägerabstand<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
ANSI<br />
TIA<br />
American National Standards Institute<br />
Telecommunications Industry Association<br />
IS<br />
Interim Standard<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 15<br />
Weitere Beispiele zellularer Mobilfunksysteme<br />
der zweiten Generation (2G)<br />
PDC (Personal Digital Cellular System)<br />
• Japanischer Standard im 800 und 1500 MHz-Band<br />
GSM (Global System for <strong>Mobile</strong> <strong>Communications</strong>)<br />
• Europäischer ETSI-Standard, später 3GPP-Standard<br />
• im 900 MHz-Band mit Varianten in anderen Frequenzbändern<br />
(z.B. DCS 1800, PCS 1900)<br />
• in Deutschland ab 1991 „D-Netz“ (900 MHz), ab 1994 „E-Netz“ (1800 MHz)<br />
• in den USA in den PCS-Bändern bei 850 und 1900 MHz,<br />
• weitere Varianten bei 400 MHz und 450 MHz.<br />
• Hauptziele bei der Einführung in Europa:<br />
• koordinierter Aufbau von GSM-basierten Mobilfunknetzen und Infrastruktur,<br />
• internationale personenbezogene Mobilität (international roaming).<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
ETSI European Telecommunications Standards Institute<br />
3GPP 3rd Generation Partnership Project<br />
DCS Digital Communication Service<br />
PCS Personal <strong>Communications</strong> Services<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 16
Wichtige Parameter von GSM<br />
Vielfachzugriffsverfahren<br />
Frequenzgeteilter Zeitmultiplex<br />
Modulationsart<br />
GMSK (Gaussian Minimum Shift Keying)<br />
Trägerabstand / MHz 0,2<br />
Symbolrate des Sendesignals / kbit/s 270,833<br />
Dauer eines TDMA-Rahmens / ms 4,615<br />
Anzahl der Zeitschlitze pro TDMA-<br />
Rahmen 8 (Halbraten-Sprachcodierung: 16)<br />
Maximale Informationsrate pro<br />
Teilnehmer<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Sprache/Vollrate: 13 kbit/s<br />
Sprache/Enhanced Full Rate: 12,2 kbit/s<br />
Sprache/Halbrate: 6,5 kbit/s<br />
Daten (TCH/9.6): 9,6 kbit/s<br />
GSM Phase 2+ HSCSD: 115,2 kbit/s<br />
GSM Phase 2+ GPRS: 171,2 kbit/s<br />
GSM Phase 2+ EDGE: 384 kbit/s<br />
Quelle: T. Ojanperä, R. Prasad (Eds.):<br />
Wideband CDMA for Third Generation <strong>Mobile</strong> <strong>Communications</strong>. Boston: Artech House, 1998, Tabelle 1.2, S. 7<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 17<br />
1.2.5 Generation 2+, HSCSD, GPRS und EDGE<br />
Die GSM-Erweiterungen<br />
• HSCSD (High Speed Circuit Switched Data)<br />
• GPRS (General Packet Radio Service) und<br />
• EDGE (Enhanced Data Rates for GSM Evolution)<br />
wurden als Generation „2,5“ oder auch Generation (Phase) „2+“ als<br />
Übergangslösungen zwischen der zweiten und der dritten Generation<br />
eingeführt.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 18<br />
High Speed Circuit Switched Data (HSCSD)<br />
Erweiterung des GSM-Standards in der Phase 2+ in Richtung 3G:<br />
• Verbindungsorienterte Kommunikation,<br />
geeignet für leitungsvermittelte Anwendungen (z.B. Video-Telefonie)<br />
• Punktierung bei der Fehlerschutzcodierung<br />
pro Zeitschlitz 14,4 kbit/s<br />
• Zuweisung von N z (1...8) Zeitschlitzen zu einem Teilnehmer<br />
erlaubt die Erhöhung der Datenrate pro Teilnehmer auf bis zu<br />
115,2 kbit/s<br />
General Packet Radio Service (GPRS)<br />
Erweiterung des GSM-Standards in der Phase 2+ in Richtung 3G:<br />
• Verbindungslose Kommunikation, geeignet für paketvermittelte<br />
Anwendungen (z.B. E-Mail, Telnet, „WWW-Browsing“)<br />
• Flexible ARQ (Automatic Repeat Request)-Protokolle<br />
• Veränderte Fehlerschutzcodierung<br />
pro Zeitschlitz 9,05 kbit/s, 13,4 kbit/s, 15,6 kbit/s oder 21,4 kbit/s<br />
• Zuweisung von N z (1...8) Zeitschlitzen<br />
erlaubt die Erhöhung der Datenrate pro Teilnehmer auf bis zu 171,2<br />
kbit/s;<br />
diese Zuweisung kann für Aufwärtsstrecke und Abwärtsstrecke<br />
getrennt erfolgen<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Quelle: T. Ojanperä, R. Prasad (Eds.):<br />
Wideband CDMA for Third Generation <strong>Mobile</strong> <strong>Communications</strong>. Boston: Artech House, 1998, S. 10<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 19<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Quelle: A. Furuskär, S. Mazur, F. Müller, H. Olofsson: EDGE: Enhanced Data Rates for GSM and TDMA/136 Evolution<br />
IEEE Personal <strong>Communications</strong>, Bd. 6 (1999), Nr. 3, S. 56-66<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 20
GPRS – Endgeräteklassen<br />
Class A: konventioneller GSM-Betrieb und GPRS-Datenbetrieb simultan<br />
Class B: unterstützt GSM und GPRS nicht gleichzeitig,<br />
simultanes „Monitoring“ von GSM und GPRS<br />
Class C: nur GPRS- Datenbetrieb<br />
Multislot-Klasse Anzahl der gleichzeitig zugewiesenen Zeitschlitze ...<br />
... in der Abwärtsstrecke ... in der Aufwärtsstrecke<br />
4 3 1<br />
8 4 1<br />
10 4 2<br />
12 4 4<br />
18 8 8<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Quelle: A. Furuskär, S. Mazur, F. Müller, H. Olofsson: EDGE: Enhanced Data Rates for GSM and TDMA/136 Evolution<br />
IEEE Personal <strong>Communications</strong>, Bd. 6 (1999), Nr. 3, S. 56-66<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 21<br />
Enhanced Data Rates for GSM Evolution (EDGE)<br />
• Erweiterung des GSM-Standards in der Phase 2+ in Richtung 3G:<br />
• Ergänzte Modulation: Zur Erhöhung der Datenrate kann anstelle der<br />
binären Modulationsart GMSK (Gaussian Minimum Shift Keying) auch<br />
eine achtwertige Modulationsart, (3/8)-Offset-8-PSK (Phase Shift<br />
Keying), eingesetzt werden. Zur spektralen Formung wird der GMSK-<br />
Grundimpuls verwendet.<br />
• Einführung einer Verbindungsqualitätskontrolle („Link Quality Control“)<br />
zur<br />
• Adaption von Modulation und Fehlerschutzcode<br />
abhängig von der momentanen Güte des Übertragungskanals<br />
(„Link Adaptation“)<br />
• Verwendung von Hybridem ARQ mit Soft Combining und<br />
inkrementeller Redundanz („Incremental Redundancy“)<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Quelle: A. Furuskär, S. Mazur, F. Müller, H. Olofsson: EDGE: Enhanced Data Rates for GSM and TDMA/136 Evolution<br />
IEEE Personal <strong>Communications</strong>, Bd. 6 (1999), Nr. 3, S. 56-66<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 22<br />
EDGE - Varianten<br />
ECSD<br />
(Enhanced<br />
Circuit Switched Data)<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Classic EDGE<br />
(Europa)<br />
EGPRS<br />
(Enhanced GPRS)<br />
Compact EDGE<br />
(USA)<br />
D-AMPS<br />
(ANSI/TIA-136)<br />
Wiederverwenden der GSM/GPRS-Protokolle der Sicherungsschicht<br />
Paketdienste mit mindestens 384 kbit/s für Geschwindigkeiten unter 100 km/h<br />
Paketdienste mit mindestens 144 kbit/s für Geschwindigkeiten unter 250 km/h<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 23<br />
Wichtige Parameter von EDGE<br />
Modulationsart<br />
GMSK und (3/8)-Offset-8-PSK mit<br />
spektraler Formung mit dem GMSK-<br />
Grundimpuls<br />
Trägerabstand / MHz 0,2<br />
Symbolrate des Sendesignals / ksym/s 270,833<br />
Dauer eines TDMA-Rahmens / ms 4,615<br />
Anzahl der Zeitschlitze pro TDMA-<br />
Rahmen 8<br />
Maximale Datenrate<br />
384 kbit/s<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 24
1.2.6 Dritte Generation (3G)<br />
Anforderungen an 3G-Systeme nach IMT-2000:<br />
• 2 Mbit/s in Indoor-Umgebungen, 144 kbit/s für mobile Anwendung,<br />
• globale Abdeckung.<br />
Beispiele:<br />
• CDMA-2000 (3GPP2-Standard „IS-2000“)<br />
• CDMA mit 3,75 MHz Trägerabstand (drei cdmaOne-Kanäle)<br />
• Bandspreizung mit variabler Chip-Rate: 1,2288 Mchip/s - 14,75 Mchip/s<br />
• UMTS (Universal <strong>Mobile</strong> Telecommunications System, 3GPP-Standard)<br />
• CDMA mit 5 MHz Trägerabstand<br />
• Bandspreizung mit konstanter Chip-Rate: 3,84 Mchip/s<br />
unterschiedliche Datenraten durch unterschiedliche Spreizfaktoren<br />
Bandbreiten der zweiten und dritten Mobilfunkgeneration<br />
5 MHz<br />
3G: Universal <strong>Mobile</strong> Telecommunications System (UMTS)<br />
200 kHz<br />
2G: Global System for <strong>Mobile</strong> <strong>Communications</strong> (GSM)<br />
Teilnehmerbandbreite<br />
UMTS hat die fünfundzwanzigfache Bandbreite von GSM!<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
IMT-2000:<br />
International <strong>Mobile</strong> Telecommunications-2000<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 25<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 26<br />
Schmalbandige und breitbandige Übertragung<br />
Ausschnitt aus der Übertragungsfunktion |H(f,t)|<br />
des Mobilfunkkanals zu einem festem Zeitpunkt t = t 0<br />
Frequenzbereich und Duplex-Verfahren<br />
• UTRA TDD (Time Domain Duplex) in ungepaarten Bändern<br />
1900 MHz 2100 MHz<br />
Siehe auch: B. Walke, M.P. Althoff, P. Seidenberg:<br />
UMTS – Ein Kurs. Weil der Stadt: Schlembach,<br />
2001, S. 48f.<br />
• UTRA (UMTS Terrestrial Radio Access) FDD (Frequency Domain Duplex)<br />
in gepaarten Bändern<br />
Typische<br />
Varianz<br />
Typische<br />
Varianz<br />
20 60 30 15<br />
60 30<br />
f<br />
schmalbandige<br />
Übertragung<br />
breitbandige<br />
Übertragung<br />
f<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Breitbandige Übertragung führt gegenüber der<br />
schmalbandigen Übertragung zu einer<br />
geringeren Varianz der Empfangsleistung.<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 27<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
UTRA<br />
TDD<br />
UTRA<br />
FDD<br />
UMTS<br />
Satellit<br />
Quelle: T. Ojanperä, R. Prasad (Eds.):<br />
Wideband CDMA for Third Generation <strong>Mobile</strong> <strong>Communications</strong>. Boston: Artech House, 1998, Bild 1.7, S. 20<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 28
Technische Schlüsselparameter von UMTS<br />
UTRA FDD<br />
UTRA TDD<br />
Vielfachzugriff W-CDMA (F/CDMA) TD/CDMA (F/T/CDMA)<br />
Duplex FDD TDD<br />
Trägerabstand<br />
5 MHz<br />
Chiprate<br />
3,84 Mchip/s<br />
Zeitschlitzstruktur<br />
15 Zeitschlitze pro Rahmen<br />
Rahmendauer<br />
10 ms<br />
Datenmodulation<br />
QPSK (4-PSK)<br />
Intrafrequenz-Weiterreichen Weich („Soft Handover“) Hart („Hard Handover“)<br />
Interfrequenz-Weiterreichen<br />
Hart<br />
Spreizfaktoren 4...512 1...16<br />
High Speed Downlink Packet Access (HSDPA) (3.5 G)<br />
• Paketvermittelter Datendienst in der Abwärtsstrecke von UTRA FDD<br />
• Variable Datenraten 1.2 Mbit/s (Kat. 1) - 84.4 Mbit/s (Kat. 28).<br />
• Verbindungsqualitätskontrolle ähnlich wie bei EDGE:<br />
• adaptive Modulation (QPSK, 16-QAM und 64 QAM) und<br />
Fehlerschutzcodierung,<br />
• hybrides ARQ,<br />
• Analog zu HSDPA im Downlink gibt es für den Uplink HSUPA<br />
(High Speed Uplink Packet Access)<br />
mit 0,73 Mbit/s (Kat. 1) - 23 Mbit/s (Kat. 9).<br />
F/CDMA: Frequency Divided Code Division Multiple Access<br />
F/T/CDMA: Frequency and Time Divided Code Division Multiple Access<br />
W-CDMA: Wideband Code Division Multiple Access<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
TD/CDMA:<br />
FDD:<br />
TDD:<br />
QPSK:<br />
Quelle: H. Holma, A. Toskala (Eds.):<br />
WCDMA for UMTS. Chichester: Wiley, 2000, Tabelle 12.1, S. 285<br />
Time Divided Code Division Multiple Access<br />
Frequency Domain Duplex<br />
Time Domain Duplex<br />
Quaternary Phase Shift Keying<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 29<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 30<br />
1.2.7 Vierte Generation (4G)<br />
Anforderungen an 4G-Systeme nach ITU:<br />
• Datenrate im Downlink: 100 Mbit/s (mobiler Benutzer)<br />
1000 Mbit/s (unbewegter Benutzer)<br />
• Datenrate im Uplink: 50 Mbit/s<br />
• Modulation: Ortogonal Frequency Division Multiplex (OFDM).<br />
Beispiele:<br />
• IEEE 802.16m WiMAX<br />
(“Worldwide Interoperability for Microwave Access”)<br />
• LTE („Long Term Evolution“) (3,9G)<br />
• LTE-Advanced (geplante Erweiterung von LTE)<br />
Beispiele zellularer Mobilfunksysteme der vierten<br />
Generation (4G) /1<br />
LTE (3,9G)<br />
• Verschiedene Frequenzbänder,<br />
z.B. in Deutschland: 800 MHz und 2600 MHz<br />
• Variable Bandbreite: 1,4 MHz - 20 MHz mit bis zu 1200 Subträgern<br />
• Adaptive Modulation (QPSK, 16-QAM, 64-QAM) und Fehlerschutzcodierung<br />
• Multiple Input Multiple Output (MIMO)<br />
• Bis zu 300 Mbps im Downlink und bis zu 75 Mbps im Uplink<br />
• 5 ms Latenz<br />
• Mobilität bis zu 500 km/h<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
ITU:<br />
International Telecommunication Union<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 31<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 32
Beispiele zellularer Mobilfunksysteme der vierten<br />
Generation (4G) /2<br />
IEEE 802.16m WiMAX<br />
• Variable Bandbreite: 1.25 MHz - 20 MHz mit bis zu 2048 Subträgern<br />
• Adaptive Modulation (BPSK, QPSK, 16-QAM, 64-QAM)<br />
und Fehlerschutzcodierung<br />
• Hybrides ARQ<br />
• MIMO<br />
Übertragungsdauern bei verschiedenen Mobilfunksystemen<br />
Application Page of<br />
Picture on WWW E-Mail & Book 15 min<br />
text E-Mail notebook page Excel file (300 pp) video CD-ROM<br />
Size in bytes 3125 3125 50 k 100 k 750 k 937.5 k 300 M 650 M<br />
Book equivs. (300 pp) 1 p 1 p 16 pp 32 pp 240 pp 1 bk 320 bks 693.3 bks<br />
Size in bits 25 k 25 k 400 k 800 k 6 M 7.5 M 2.4 G 5.2 G<br />
Radio system Time to transmit<br />
GSM 9.6 kbit/s 2.6 s 2.6 s 41.7 s 1.4 min 10.4 min 13 min 2.9 d 5.3 d<br />
phase 1<br />
HSCSD 28.8 kbit/s 0.87 s 0.87 s 13.9 s 27.8 s 3.5 min 4.3 min 23.1 h 2.1 d<br />
GPRS 115 kbit/s 0.22 s 0.22 s 3.5 s 7 s 52.2 s 1.1 min 5.8 h 12.6 h<br />
EDGE 384 kbit/s 0.07 s 0.07 s 1 s 2.1 s 15.6 s 19.5 s 1.7 h 3.8 h<br />
HSDPA 7.2 Mbit/s 3.5 ms 3.5 ms 0.056 s 0.11 s 0.83 s 1 s 5.6 min 12 min<br />
LTE 300 Mbit/s 83 µs 83 µs 1,3 ms 2,7 ms 20 ms 25 ms 8 s 17,3 s<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 33<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Quelle: UBS Warburg<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 34<br />
Kommunikation und Internet<br />
Mio. Teilnehmer<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Drahtgebundene Kommunikation<br />
Drahtlose Kommunikation<br />
Internet (total)<br />
Internet (drahtlos)<br />
96 97 98 99 00 01 02 03 04 05<br />
Jahr<br />
Quelle: Forschungsbericht der ETH Zürich, 2000.<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 35<br />
Zahl der Anschlüsse im dt. Mobilfunknetz<br />
Zahl der Anschlüsse / Mio.<br />
100,0<br />
80,0<br />
60,0<br />
40,0<br />
20,0<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Zahl der Einwohner in der Bundesrepublick Deutschland<br />
71,3<br />
(Stand 2009)<br />
64,8<br />
59,1<br />
56,1<br />
48,2<br />
0,3 0,5 1,0 1,8<br />
0,0<br />
13,9<br />
5,6 8,3<br />
3,8 2,5<br />
23,4<br />
82,8<br />
79,2<br />
97,2<br />
107,2<br />
Jahr<br />
1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 36
1.4 Spektrum-Knappheit<br />
Wachsende Nachfrage nach Frequenzspektrum<br />
• Wachsende Zahl von Kommunikationsanwendungen wird mobil.<br />
• Um Interferenzen zu vermeiden,<br />
muss jedem Funksystem durch die<br />
Regulierungsbehörden ein<br />
Frequenzband zugewiesen werden.<br />
• Eine Schlüsselrolle im mobilen<br />
Informationszeitalter hat daher<br />
das Frequenzspektrum.<br />
• Doch der nutzbare Frequenzbereich ist eine Ressource<br />
(typisch 500 MHz – 5 GHz).<br />
• Höhere Frequenzen geringere Reichweite<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Quelle: http://www.itu.int/ITU-D/ict/statistics/ict/<br />
Nachfrage – Angebot = Knappheit oder Überlastung<br />
• Die wachsende Nachfrage und das begrenzte Angebot führen zur<br />
Frequenzverknappung.<br />
• “Scarcity is the most serious challenge facing the wireless industry<br />
today... and it is only going to get worse”<br />
(William Kennard, FCC Chairman, 2000)<br />
Ausnutzung des Frequenz-Spektrums<br />
• “Scarcity is artificial; induced<br />
by regulation”<br />
(Ronald Coase, Nobelpreisträger für<br />
Wirtschaftswissenschaften, 1959)<br />
Leistung / dB<br />
Fernsehen<br />
Mobilfunk<br />
• Die Ressource<br />
Frequenzspektrum ist<br />
begrenzt aber nicht knapp.<br />
• Niedrigere Frequenzen größere Antennen<br />
f / GHz<br />
20. Juni 2012<br />
Kommunikations<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 37<br />
Folie 38<br />
Technik<br />
Verbesserung der Frequenzausnutzung<br />
Kognitive Radios<br />
• Messung der Spektrum-<br />
Ausnutzung:<br />
• Messung durch die<br />
NSF an 8 Standorten<br />
1% 17,4 %<br />
in den USA Frequenzbereich: f = 30 MHz – 2.9 GHz<br />
Quelle: Shared Spectrum Company, Spectrum Occupancy Measurements Chicago, Illinois November 16-18, 2005, 2005<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Minimum<br />
(National Radio Astronomy<br />
Observatory, Greenbank)<br />
• Lösungsidee: dynamische Spektrum-Allozierung<br />
• Benutzer ohne Lizenz („secondary users“)<br />
• scannt das Frequenzspektrum<br />
• detektiert Benutzer mit Lizenz („primary users“)<br />
• belegt freie Frequenzbereiche („white spaces“)<br />
• Erfordert Endgeräte mit kognitiven Fähigkeit<br />
Maximum<br />
(Chicago)<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 39<br />
• Ein Kognitives Radio (CR) ist ein<br />
Software-definiertes Radio (SDR)<br />
mit kognitiven Fähigkeiten.<br />
• Ein CR sollte wissen<br />
• wo es ist (Selbst-Lokalisierung),<br />
• was es kann (Selbsterkenntnis),<br />
• wo erreichbare Basisstationen und<br />
Benutzer sind.<br />
• Beispiel:<br />
• Wireless Regional Area Network<br />
(WRAN, IEEE 802.22)<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
UMTS/CDMA?<br />
GSM? WLAN?<br />
WiMAX?<br />
DECT?<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 40
Inhalt<br />
2 Informationstheorie<br />
1 Digitaler zellularer Mobilfunk<br />
2 Informationstheorie<br />
3 Mobilfunkkanal<br />
4 Modulation<br />
5 Mobilfunkübertragung<br />
6 Mobilfunknetz<br />
2.1 Von Informationsentropie und Kanalkapazität<br />
2.2 Entropie wertdiskreter Nachrichten<br />
2.3 Entropie stetig verteilter Variablen<br />
2.4 Kanalkapazität diskreter Kanäle<br />
2.5 Kanalkapazität kontinuierlicher Kanäle mit AWGN<br />
2.6 Shannon-Hartley-Gesetz<br />
Literatur: C. E. Shannon: Mathematical Theory of Communication,<br />
University of Illinois Press, 1949.<br />
2.7 Maximale Datenrate bei diskretem Symbolalphabet<br />
S. Wendt: A More Natural Axiomatic Basis for the Entropy Formula in<br />
Information Theorie, University of Kaiserslautern, 1998.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 41<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 42<br />
2.1 Von Informationsentropie und Kanalkapazität<br />
Dimension von Informationsmengen<br />
• 1948: Claude Elwood Shannon: „A Mathematical Theory of Communication“<br />
• Entropie H ist ein Maß für die Informationsmenge einer Nachricht m.<br />
Ohne Berücksichtigung von a-priori-Wahrscheinlichkeiten, ist sie<br />
definiert als der Logarithmus der Kardinalität (Mächtigkeit M) des<br />
Nachrichtenraums Ω.<br />
H0 logM<br />
m , M<br />
• Kanalkapazität C ist ein Maß für die maximal erreichbare Informations-<br />
Datenrate auf einem Kanal. In einem störungsfreien Kanal berechnet sie<br />
sich zu:<br />
logMT<br />
<br />
C0<br />
lim<br />
T Übertragungszeit für eine Nachricht<br />
T T MT Anzahl möglicher Nachrichten mit<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
<br />
• Information ist eine dimensionslose Größe.<br />
• Abhängig von der Basis des verwendeten Logarithmus werden oft<br />
Hilfsmaßeinheiten oder Pseudoeinheiten verwendet:<br />
• Bit „binary digit“, Basis 2: log2<br />
M<br />
ldM<br />
• Byte<br />
8 Bits<br />
• Nit (Nat) „Naperian Digit“, Basis e loge<br />
M<br />
lnM<br />
• Umrechnung am Bsp. bit ↔ nat:<br />
H<br />
nat<br />
H 1<br />
H ln2<br />
0.693<br />
H<br />
bit ld e bit<br />
bit<br />
der Länge T<br />
20. Juni 2012<br />
Kommunikations<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 43<br />
Folie 44<br />
Technik<br />
M<br />
<br />
<br />
lnM<br />
ld ld e
2.2 Entropie wertdiskreter Nachrichten<br />
– Beispiel einer Informationsmenge<br />
• Die Informationsmenge einer Nachricht, kann als Grenzwert der<br />
mindestens benötigte Anzahl von Ja-/Nein-Fragen definiert werden, die<br />
im Mittel nötig sind, um die Nachricht zu erkennen (zu unterscheiden).<br />
• Bsp.: Gretel tanzt einmal pro Woche. An welchem Wochentag tanzt sie?<br />
1<br />
2<br />
3<br />
ist es einer der ersten vier Werktage?<br />
ja<br />
nein<br />
ist es einer der ersten beiden Werktage?<br />
ist es Sonntag?<br />
ja<br />
ist es Montag? nein<br />
ist es Mittwoch nein<br />
ist es Freitag?<br />
ja<br />
ja nein ja nein ja nein<br />
So<br />
Mo Di Mi Do Fr Sa<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
F<br />
EF<br />
6/7 1/ 7<br />
6 1<br />
p F 3 2<br />
7 7<br />
<br />
i i<br />
i<br />
1<br />
2<br />
20<br />
2,857<br />
7<br />
Anzahl<br />
Fragen:<br />
F i<br />
Wahrscheinlichkeit<br />
p i<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 45<br />
Optimales Frageschema bei Gleichverteilung der Alternativen<br />
• Anzahl zu unterscheidende Möglichkeiten M = 7<br />
•<br />
7<br />
Übergangs-Wahrscheinlichkeiten p ij ,<br />
4 3<br />
• Bei einem optimalen Frageschema werden 1. Frage<br />
7 7<br />
im Mittel<br />
4 3<br />
4 3 2 3 1<br />
1<br />
11 1 3 2<br />
1<br />
2<br />
7 7 3<br />
<br />
7 3<br />
<br />
<br />
2. Frage<br />
3<br />
3<br />
2,857 Fragen benötigt,<br />
2<br />
1<br />
um den Wochentag zu ermitteln, an dem<br />
Gretel tanzt.<br />
3. Frage<br />
1<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
1<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 46<br />
Gebündeltes Frageschema<br />
• Das Frageschema kann gebündelt werden, wenn direkt die Tanztage<br />
von a>1 aufeinanderfolgenden Wochen ermittelt werden. Bsp. a=2:<br />
49<br />
24<br />
49<br />
25<br />
49<br />
1. Frage<br />
24<br />
25<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
1<br />
12<br />
25<br />
13<br />
25<br />
2. Frage<br />
12<br />
13<br />
F<br />
a<br />
1<br />
6<br />
13<br />
7<br />
13<br />
3. Frage<br />
6<br />
7<br />
1<br />
3<br />
7<br />
4<br />
7<br />
4. Frage<br />
3<br />
4<br />
1<br />
3<br />
2<br />
3<br />
1<br />
5. Frage<br />
1 155346<br />
2,8469<br />
2 49<br />
1<br />
2<br />
1<br />
6. Frage<br />
1<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 47<br />
Entropie als Grenzwert der Anzahl von Binärentscheidungen<br />
• Im gebündelten Frageschema sind M a Fälle zu unterscheiden.<br />
• k Binärentscheidungen können im günstigsten Fall 2 k Fälle<br />
unterscheiden.<br />
• Allgemein gilt: Ma , , Ma , 0, k:<br />
1<br />
2 M<br />
2<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
k a k<br />
• Das Verhältnis aus Binärentscheidungen F zur Anzahl a konvergiert für<br />
a→∞ gegen die Entropie der ermittelten Information.<br />
lim<br />
a<br />
F<br />
a<br />
<br />
k<br />
lim<br />
a<br />
a<br />
k 1<br />
lim<br />
a<br />
a<br />
ldM<br />
<br />
k 1aldM<br />
k<br />
k 1 ld<br />
k M <br />
a<br />
a<br />
H<br />
<br />
0<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 48
Entropie bei nicht gleichverteilten Alternativen /(1)<br />
• Bisher: Unterscheidung von 7 Wochentage, die jeweils mit gleichen<br />
Wahrscheinlichkeiten p i =1/7 auftreten.<br />
• Im Folgenden werden nicht gleichverteilte Wahrscheinlichkeiten<br />
angenommen, z.B. p i =5%, i=0..5, und p 6 =70%.<br />
70% • Bei Aufteilung der Alternativen in N Elementarereignisse<br />
gleicher Wahrscheinlichkeit, z.B. p e =5%,<br />
ist die Entropie der Elementarereignisse H e =ld(N),<br />
z.B. 1 <br />
H <br />
5%<br />
e<br />
ld<br />
ld20<br />
5%<br />
<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
p 0<br />
5%<br />
m 0<br />
1<br />
p 6<br />
70%<br />
m 6<br />
14<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 49<br />
Entropie bei nicht gleichverteilten Alternativen /(2)<br />
• Bei Erfragung eines Elementarereignisses wird mit der<br />
Wahrscheinlichkeit p i die Informationsmenge ld(m i ) zu viel erfragt.<br />
0<br />
ld<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
M<br />
1<br />
i 0<br />
H H p ld<br />
m<br />
e<br />
M<br />
1 <br />
1 pi<br />
H pi<br />
ld <br />
pe<br />
i 0<br />
pe<br />
<br />
1<br />
i<br />
<br />
i<br />
<br />
1<br />
0<br />
M1 M1<br />
1 <br />
H pi ldpipi<br />
ld <br />
i0 i0 pe<br />
<br />
• Bei nicht gleichverteilten Alternativen berechnet sich die Entropie also zu<br />
M<br />
<br />
1 1<br />
H pi<br />
ld <br />
i 0<br />
pi<br />
<br />
1 <br />
E ld<br />
<br />
i<br />
pi<br />
<br />
1 <br />
ld <br />
p<br />
e <br />
20. Juni 2012<br />
Folie 50<br />
Entropie bei korrelierten Ereignissen<br />
• Bei Korrelation aufeinanderfolgender Ereignisse hängt die<br />
Wahrscheinlichkeit p k,i einer Alternative i vom vorrausgehenden Ereignis<br />
k ab.<br />
• Es sei p k die a-priori-Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses k und H k die<br />
bedingte Entropie der Information über eine folgende Alternative, wenn<br />
das Ereignis k vorrausgeht.<br />
• Dann berechnet sich die Entropie der korrelierten Information als<br />
Mittelwert der bedingten Entropien:<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
H<br />
M<br />
1<br />
k 0<br />
p H<br />
k<br />
k<br />
M1 M1<br />
1 <br />
pkpkild <br />
k0 i0<br />
pki<br />
<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 51<br />
Beitrag einzelner Nachrichten zur Entropie<br />
• Der Informationsgehalt einer Nachricht m i mit der Auftrittswahrscheinlichkeit<br />
p i ist:<br />
1 <br />
Imi<br />
ld <br />
pi<br />
<br />
• Ihr Beitrag<br />
p i<br />
0.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
1 <br />
pi<br />
ld <br />
pi<br />
<br />
zur Entropie<br />
• Beweis über Satz von l‘Hopital:<br />
<br />
1 ld<br />
p<br />
lim p ld<br />
p0<br />
<br />
lim<br />
p<br />
0<br />
p 1<br />
p<br />
M<br />
<br />
1 1<br />
H pi<br />
ld <br />
i 0<br />
pi<br />
<br />
p<br />
<br />
d ln<br />
<br />
dp<br />
ln 2<br />
lim<br />
p0<br />
d 1<br />
d p p<br />
verschwindet für<br />
1 1<br />
<br />
ln2<br />
p p <br />
lim lim 0<br />
p0<br />
1<br />
p0<br />
ln 2 <br />
2<br />
p<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 52
Entropie im binären Nachrichtenkanal<br />
• Betrachtet wird ein binärer Nachrichtenkanal, d.h. M = 2.<br />
<br />
1 <br />
1 <br />
pi<br />
1 p0 1p1<br />
Im1<br />
ld <br />
p Im0<br />
ld <br />
0 M2<br />
1 <br />
1 p <br />
<br />
1 <br />
M<br />
1<br />
i<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
ld <br />
H p ld p p p<br />
Die Entropie<br />
wird maximal,<br />
wenn die<br />
Alternativen<br />
(z.B. Symbole)<br />
gleichverteilt<br />
sind.<br />
0 0 1 1<br />
<br />
S p 1<br />
<br />
„Shannon-Funktion“<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 53<br />
2.3 Entropie stetig verteilter Variablen<br />
• Die Entropie stetig verteilter Variablen x kann als Grenzübergang diskret<br />
verteilter Variablen verstanden werden, wenn<br />
• die Anzahl M der Alternativen gegen ∞ divergiert, und<br />
• die Wahrscheinlichkeiten p i der Elementarereignisse x i gegen 0<br />
konvergiert.<br />
• Die Entropie des Zeichensystems ist dann definiert als Erwartungswert<br />
des negativen Logarithmus der Wahrscheinlichkeitsdichte:<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
H <br />
p x ld<br />
p x dx<br />
bit<br />
<br />
1 <br />
E ld<br />
<br />
i<br />
pi<br />
<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 54<br />
Entropie von Gaußverteiltem Rauschen /(1)<br />
• Mit der Wahrscheinlichkeitsdichteverteilung<br />
n<br />
<br />
1<br />
2<br />
<br />
2<br />
μ: Mittelwert<br />
2<br />
pn<br />
n<br />
e<br />
2<br />
σ: Standartabweichung<br />
ergibt sich die Entropie von Gaußverteilten Zufallsvariablen zu<br />
2<br />
n<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
2<br />
2<br />
H<br />
e <br />
n<br />
<br />
p ln<br />
<br />
nat<br />
n<br />
n dn<br />
2<br />
<br />
f<br />
<br />
n<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
n <br />
<br />
pnn dn <br />
2<br />
pn<br />
n ln 2 dn<br />
2<br />
<br />
2<br />
<br />
<br />
Entropie von Gaußverteiltem Rauschen /(2)<br />
H n<br />
2<br />
n <br />
1<br />
<br />
2 E ln 2<br />
nat 2<br />
1 1<br />
<br />
2 2<br />
2<br />
ln2<br />
<br />
2<br />
1 ln e <br />
2<br />
1<br />
ln<br />
2<br />
2 e<br />
2<br />
• Für gegebenen Mittelwert μ und gegebene Varianz σ² hat die<br />
Gaußverteilung die größte Entropie unter allen Verteilungen (*) .<br />
• <br />
<br />
H<br />
<br />
H<br />
<br />
n<br />
1 <br />
2<br />
max max <br />
<br />
p x ldp x dx ld 2 e<br />
bit px<br />
,<br />
2<br />
<br />
bit 2<br />
<br />
<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
<br />
1<br />
<br />
2<br />
2 E n <br />
1<br />
2<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 55<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
(*) Quelle: C.R. Rao: Lineare statistische Methoden und ihre Anwendungen.<br />
Akademie Verlag, Berlin, 1973.<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 56
2.4 Kanalkapazität diskreter Kanäle<br />
– Beispiel zur Kanalkapazität ohne Störung<br />
• Bei störungsfreier Übertragung, berechnet sich die Kanalkapazität zu:<br />
C<br />
0<br />
<br />
log MT <br />
MT <br />
lim<br />
T <br />
T<br />
• Beispiel: zu Bestimmen sei die Kanalkapazität eines Morsekanals.<br />
• Es sind folgende verschieden Zeichen unterschiedlicher Länge L j zu<br />
unterscheiden:<br />
o Kurzer Ton + kurze Pause:<br />
o Langer Ton + kurze Pause:<br />
L1 11<br />
2<br />
L2 31<br />
4<br />
o Wie oben + „Neuer Buchstabe“-Pause:<br />
o Wie oben + „Neues Wort“-Pause:<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
Anzahl möglicher Nachrichten mit<br />
der Länge T<br />
L3 L13 5<br />
L4 L2 3 7<br />
L5 L16 8<br />
L6 L2 6 10<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 57<br />
Morsekanal /(1)<br />
• Mit dem Polynom<br />
ist die Anzahl von Kombinationsmöglichkeiten, das Intervall T in j<br />
Teilintervalle der Längen {2,4,5,7,8,10} zu zerlegen gleich M j (T) .<br />
• Wenn beliebig viele Teilintervalle erlaubt sind, ist das Polynom<br />
zu betrachten.<br />
• Die Kanalkapazität ergibt sich zu<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
2 4 5 7 8 10<br />
j<br />
<br />
<br />
j <br />
x x x x x x M L x<br />
<br />
2 4 5 7 8 10<br />
j<br />
<br />
<br />
<br />
x x x x x x M L x<br />
j0 L0<br />
log MT<br />
C0<br />
lim<br />
T T<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
L<br />
<br />
L0<br />
L<br />
<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 58<br />
Morsekanal /(2)<br />
• Es gilt den Koeffizienten M(T) des Polynoms<br />
zu bestimmen.<br />
• geometrische Reihe →<br />
• Partialbruchzerlegung →<br />
<br />
<br />
L<br />
2 4 5 7 8 10<br />
MLx x x x x x x <br />
L0 j0<br />
1<br />
<br />
1 x x x x x x<br />
<br />
2 4 5 7 8 10<br />
j<br />
<br />
Morsekanal /(3)<br />
• Der Koeffizienten M(T) ist: MT <br />
• μ j<br />
sind die Lösungen von:<br />
c<br />
K<br />
10<br />
j<br />
T<br />
T 1<br />
j 1 <br />
j<br />
2 4 5 7 8 10<br />
x x x x x x 1<br />
• Wegen der strengen Monotonie für x>0 existiert exakt eine positive<br />
Lösung μ p =0,6893. Zudem gibt es 9 (i.A. komplexe) Lösungen μ j .<br />
• Aus der Dreiecksungleichung folgt p j<br />
, j<br />
p<br />
<br />
10<br />
<br />
j 1<br />
<br />
K<br />
j<br />
x <br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
j<br />
<br />
10<br />
K<br />
j 1<br />
<br />
j 1 <br />
<br />
j x <br />
1<br />
<br />
<br />
j <br />
10<br />
<br />
K<br />
j<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
j1 j k0<br />
• Koeffizientenvergleich →<br />
k<br />
x <br />
k<br />
<br />
j <br />
c<br />
k<br />
<br />
<br />
<br />
k 0<br />
K<br />
<br />
10<br />
j<br />
k 1<br />
j 1 <br />
j<br />
c<br />
k<br />
x<br />
k<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 59<br />
• Die Kanalkapazität ergibt sich somit zu:<br />
10<br />
K<br />
<br />
j<br />
<br />
log<br />
K<br />
<br />
T 1<br />
j 1 <br />
0<br />
<br />
log<br />
T 1<br />
j<br />
C0<br />
lim<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
p<br />
lim<br />
<br />
T T<br />
T T<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
1 <br />
bit<br />
log 0,539<br />
<br />
p Zeitschlitz<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 60
2.5 Kanalkapazität kontinuierlicher Kanäle mit AWGN<br />
Betrachtet werde ein wert- und zeitkontinuierliches Signal x(t), das über<br />
einen idealen Kanal übertragen und mit Gaußverteiltem Rauschen n(t)<br />
additiv überlagert wird. n<br />
x<br />
Mit der Standardabweichung σ n des Rauschens, ergibt sich die<br />
Wahrscheinlichkeitsdichte für einen Augenblickswert n des Rauschsignals n(t)<br />
2<br />
n<br />
zu:<br />
<br />
1<br />
2<br />
2n<br />
pn<br />
n<br />
e<br />
2<br />
2<br />
n<br />
1<br />
Für die Entropie H<br />
H n ln 2<br />
nat e 2<br />
n eines Rauschwertes n gilt:<br />
<br />
2<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
idealer<br />
Kanal<br />
x<br />
+<br />
y xn<br />
e<br />
xˆ<br />
Detektor<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 61<br />
Transinformation T(x,y)<br />
• Im AWGN-Kanal wird das gesendete Signal x von einer mittelwertfreien,<br />
Gaußverteilten Störung n der Standartabweichung σ n überlagert. Ein Teil der<br />
Information geht verloren; die Entropie des Rauschens n ist irrelevante Information.<br />
• Die Kanalkapazität ist die Transinformation T(x,y), die pro Zeiteinheit über einen<br />
Kanal maximal übertragen werden kann.<br />
<br />
Entropie H x<br />
des Sendesignals x<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
Entropie H n H y x Irrelevanz<br />
des Rauschens n (Fehlinformation)<br />
Transinformation T(x,y)<br />
Verlust<br />
(Äquivokation)<br />
<br />
H x y<br />
<br />
<br />
<br />
H x<br />
Tx,<br />
y<br />
Entropie H y<br />
des T x,<br />
y<br />
Empfangssignals y<br />
<br />
Hy x<br />
, <br />
HyHn<br />
T x y H y H y x<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 62<br />
Entropie H(x) des Sendesignals<br />
Entropie H(y) des Empfangssignals<br />
• Die Kanalkapazität ist die maximal erreichbare Transinformation T(x,y) pro<br />
Zeiteinheit.<br />
• Die Entropie des Sendesignals x ist maximal, wenn x Gaußverteilt ist.<br />
• Zur Maximierung von H(x) und T(x,y) wird angenommen, x sei Gaußverteilt und<br />
werde mit der mittleren Leistung P x übertragen.<br />
• Dann ist die Entropie von x:<br />
<br />
<br />
1<br />
2 <br />
Hx<br />
max<br />
<br />
<br />
p x ldp x dx max<br />
<br />
ld 2 e<br />
x<br />
px<br />
<br />
<br />
2<br />
<br />
2<br />
x<br />
<br />
• Die Varianz σ x2 von x folgt aus der mittleren Leistung P x und dem Mittelwert μ x :<br />
2<br />
E<br />
x<br />
<br />
<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
2<br />
<br />
2 2<br />
x <br />
E <br />
x<br />
2<br />
x<br />
x Px<br />
x<br />
1<br />
H x ld 2 eP x<br />
2<br />
<br />
<br />
max 2<br />
P<br />
, 0<br />
x x x<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 63<br />
• Analog zur Entropie von x ergibt sich die Entropie des Rauschens aus der<br />
Rauschleistung P n = σ n2 zu<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
1 ld 2<br />
2<br />
2<br />
<br />
n <br />
1 ld 2<br />
2<br />
1 ld 2<br />
2<br />
H n e eP n e<br />
B N<br />
<br />
u 0<br />
• Mit Gaußverteiltem x und n ist auch y = x + n Gaußverteilt, mit den Momenten<br />
y x n 0 und 2 2 <br />
2<br />
1 2 2<br />
y x n folgt Hy ld 2 ex<br />
n<br />
<br />
2<br />
• Die maximale Symbolrate f s ist gleich der Nyquist-Rate f 2B<br />
• Mit der Symbolperiode T s =1/f s ergibt sich die<br />
Übertragungszeit für k Symbole zu t k .<br />
N 0 : spektrale Rauschleistungsdichte<br />
B u : Basisbandbreite<br />
t<br />
s<br />
k<br />
u<br />
k k<br />
kTs<br />
<br />
f 2B<br />
s<br />
u<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 64
2.6 Shannon-Hartley-Gesetz<br />
• Die Kanalkapazität für AWGN–Kanäle ergibt sich zu<br />
<br />
<br />
<br />
max <br />
<br />
<br />
T x tk<br />
, y tk<br />
lim<br />
<br />
max <br />
C<br />
kTxk,<br />
y<br />
lim<br />
tk<br />
<br />
tk<br />
k<br />
k<br />
<br />
<br />
2Bu<br />
<br />
2 2<br />
1 2e<br />
x<br />
n<br />
C 2Bu ld<br />
2<br />
2 2e<br />
<br />
n<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
C B H y H n<br />
2<br />
u<br />
max<br />
k k<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
2<br />
<br />
x<br />
Bu ld1<br />
2 <br />
<br />
n <br />
1 ld 2<br />
k<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
2<br />
e<br />
n <br />
2<br />
1<br />
2 2<br />
Hy ex<br />
n<br />
<br />
H n<br />
max ld 2<br />
2<br />
<br />
CAWGN B ld u <br />
<br />
1 S<br />
N <br />
„Shannon-Hartley-Gesetz“<br />
<br />
, <br />
<br />
T x y <br />
H y H n<br />
<br />
S : Signalleistung<br />
N : Rauschleistung<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 65<br />
2.7 Maximale Datenrate bei diskretem Symbolalphabet<br />
• Wenn x єΩ einem beschränkten Symbolalphabet Ω der Kardinalität<br />
|Ω|=M und fester Symbolperiode T = 1/(2B u ) entstammt, dann ist die<br />
Kapazität C auch durch M beschränkt:<br />
<br />
log AWGN u <br />
<br />
1 S<br />
logMT<br />
<br />
CM C0M,<br />
T<br />
lim<br />
C B<br />
T T<br />
N <br />
<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
R / (bit/s)<br />
R C C<br />
min<br />
AWGN,<br />
M<br />
<br />
R C<br />
AWGN<br />
R C<br />
10<br />
<br />
M<br />
10log S / N<br />
C 2B log M<br />
<br />
M<br />
M=16<br />
M=8<br />
M=4<br />
M=2<br />
u<br />
<br />
0<br />
<br />
x i<br />
<br />
<br />
<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 66<br />
Inhalt<br />
1 Digitaler zellularer Mobilfunk<br />
2 Informationstheorie<br />
3 Mobilfunkkanal<br />
4 Modulation<br />
5 Mobilfunkübertragung<br />
6 Mobilfunknetz<br />
3 Mobilfunkkanal<br />
3.1 Was ist der Mobilfunkkanal?<br />
3.2 Funkfelddämpfung<br />
3.3 Funkreichweite<br />
3.4 Stochastische Beschreibung des Mobilfunkkanals<br />
3.5 Simulation von Mobilfunkkanälen<br />
3.6 Richtungsabhängige Kanalimpulsantworten<br />
Literatur: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />
Stuttgart: B.G. Teubner, 1997<br />
A.F. Molisch: Wireless communications. New York, 2005<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 67<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 68
3 Mobilfunkkanal<br />
3 Mobilfunkkanal<br />
3.1 Was ist der Mobilfunkkanal?<br />
3.1.1 Funk-Übertragungsstrecke<br />
3.1.2 Interferenz<br />
3.1.3 Mehrwegeausbreitung<br />
3.1.4 Zeitvarianz<br />
3.2 Funkfelddämpfung<br />
3.3 Funkreichweite<br />
3.4 Stochastische Beschreibung des Mobilfunkkanals<br />
3.5 Simulation von Mobilfunkkanälen<br />
3.6 Richtungsabhängige Kanalimpulsantworten<br />
3.1 Was ist der Mobilfunkkanal?<br />
3.2 Funkfelddämpfung<br />
3.2.1 Funkausbreitung<br />
3.2.2 Funkfelddämpfung bei langsamem Schwund<br />
3.2.3 Funkfelddämpfung bei schnellem Schwund<br />
3.3 Funkreichweite<br />
3.4 Stochastische Beschreibung des Mobilfunkkanals<br />
3.5 Simulation von Mobilfunkkanälen<br />
3.6 Richtungsabhängige Kanalimpulsantworten<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 69<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 70<br />
3 Mobilfunkkanal<br />
3 Mobilfunkkanal<br />
3.1 Was ist der Mobilfunkkanal?<br />
3.2 Funkfelddämpfung<br />
3.3 Funkreichweite<br />
3.3.1 Übersicht<br />
3.3.2 Sicherheitsabstand (Shadow Margin)<br />
3.3.3 Handover Gain<br />
3.3.4 Empfangsleistung<br />
3.3.5 Maximaler Zellradius<br />
3.3.6 Zusammenfassung zur Funkreichweite<br />
3.4 Stochastische Beschreibung des Mobilfunkkanals<br />
3.5 Simulation von Mobilfunkkanälen<br />
3.6 Richtungsabhängige Kanalimpulsantworten<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 71<br />
3.1 Was ist der Mobilfunkkanal?<br />
3.2 Funkfelddämpfung<br />
3.3 Funkreichweite<br />
3.4 Stochastische Beschreibung des Mobilfunkkanals<br />
3.4.1 Motivation<br />
3.4.2 Kanalimpulsantwort und Übertragungsfunktion<br />
3.4.3 Spektrum am Ausgang des Mobilfunkkanals<br />
3.4.4 Frequenz-Zeit-Korrelationsfunktion<br />
3.4.5 Zeit-Korrelationsfunktion<br />
3.4.6 Frequenz-Korrelationsfunktion<br />
3.4.7 Verzögerungs-Zeit-Korrelationsfunktion<br />
3.4.8 Verzögerungs-Leistungsspektrum<br />
3.5 Simulation von Mobilfunkkanälen<br />
3.6 Richtungsabhängige Kanalimpulsantworten<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
3.4.9 Verzögerungsspreizung<br />
(Delay Spread)<br />
3.4.10 Streufunktion<br />
3.4.11 Doppler-Spektrum<br />
3.4.12 Doppler-Spreizung<br />
3.4.13 Wichtige Zusammenhänge<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 72
3 Mobilfunkkanal<br />
3.1 Was ist der Mobilfunkkanal?<br />
3.2 Funkfelddämpfung<br />
3.3 Funkreichweite<br />
3.4 Stochastische Beschreibung des Mobilfunkkanals<br />
3.5 Simulation von Mobilfunkkanälen<br />
3.5.1 Modellannahmen<br />
3.5.2 Modellbeschreibung<br />
3.6 Richtungsabhängige Kanalimpulsantworten<br />
3.1 Was ist der Mobilfunkkanal?<br />
3.1.1 Funk-Übertragungsstrecke<br />
• Der Mobilfunkkanal verändert das gesendete Signal durch<br />
Daten-Quelle<br />
• Funkfelddämpfung,<br />
• Verzögerung,<br />
• Mehrwegeausbreitung,<br />
• Verzerrung,<br />
• Interferenzen,<br />
• Dopplerverschiebung,<br />
• Rauschen, …<br />
Signale<br />
Signale<br />
Datensymbole<br />
Codeworte<br />
Daten-Senke<br />
Datensymbole<br />
Codeworte<br />
Kanalcodierer Modulator<br />
Kanal Demodulator Kanaldecodierer<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 73<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Sendefilter<br />
C 0 ()<br />
Empfangsfilter<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 74<br />
Idealer Funkkanal<br />
Sender<br />
weißes,<br />
normalverteiltes<br />
Rauschen<br />
n(t)<br />
Freiraum-Ausbreitung<br />
<br />
Empfänger<br />
Der ideale Funkkanal hat folgende Eigenschaften:<br />
• ein einzelner Pfad mit konstanter, zeitinvarianter Dämpfung<br />
• additive Überlagerung mit weißem normalverteiltem Rauschen<br />
am Empfänger-Eingang<br />
Realer Funkkanal<br />
direktes<br />
Teilsignal<br />
gestreutes<br />
Teilsignal<br />
Mobilstation 3<br />
direktes<br />
Teilsignal<br />
gestreutes<br />
Teilsignal<br />
direktes<br />
Teilsignal<br />
gestreutes<br />
Teilsignal<br />
Basisstation 2 Mobilstation Basisstation 1<br />
2<br />
gestreutes<br />
gestreutes direktes Teilsignal Teilsignal<br />
Teilsignal<br />
Tatsächliche Funkkanäle sind Mehrwegekanäle.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 75<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Mobilstation 1<br />
Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />
Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 51, Bild 3.1.<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 76
3.1.2 Interferenz<br />
Intersymbolinterferenz (ISI, Intersymbol Interference)<br />
Aufgrund von Inhomogenitäten des Mobilfunkkanals, die durch die<br />
natürlichen und künstlichen Hindernisse entstehen, breiten sich die von<br />
der Mobilstation 1 abgestrahlten Wellen nicht gleichmäßig im Funkfeld<br />
aus.<br />
Statt dessen finden an den erwähnten Hindernissen Beugungen,<br />
Reflexionen und Streuungen statt. Deshalb erreichen die von der<br />
Mobilstation 1 abgestrahlten Wellen den Empfänger der Basisstation 1<br />
nicht nur auf einem einzigen Weg, sondern auf mehreren Wegen.<br />
Oft besteht keine direkte Sicht (LOS, Line of Sight) zwischen Sendern<br />
und Empfängern, man spricht von Abschattung und NLOS (None Line of<br />
Sight).<br />
Vielfachzugriffsintereferenz (MAI, Multiple Access Interference)<br />
Neben der Aufwärtsstrecke zwischen Mobilstation 1 und Basisstation 1<br />
gibt es in der rechten Zelle noch die ebenfalls durch<br />
Mehrwegeausbreitung gekennzeichnete Aufwärtsstrecke zwischen<br />
Mobilstation 2 und Basisstation 1 , und in der linken Zelle besteht die<br />
auch durch Mehrwegeausbreitung charakterisierte Aufwärtsstrecke<br />
zwischen Mobilstation 3 und Basisstation 2 .<br />
Außerdem werden auf Mobilstation 3 zurückgehende Teilnehmersignale<br />
von Basisstation 1 empfangen. Aufgrund dieser Situation ergibt sich im<br />
Empfänger der Basisstation 1 MAI zwischen denjenigen empfangenen<br />
Teilnehmersignalen, die auf Mobilstation 1 zurückgehen, und<br />
denjenigen, die von den Mobilstationen 2 und 3 herrühren.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 77<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 78<br />
Intrazellinterferenz und Interzellinterferenz<br />
MAI zwischen solchen empfangenen Teilnehmersignalen, die von<br />
Teilnehmern erzeugt werden, die ein und derselben Basisstation<br />
beziehungsweise Zelle zugeordnet sind, heisst Intrazellinterferenz.<br />
Intrazellinterferenz ergibt sich im Empfänger der Basisstation 1<br />
zwischen denjenigen empfangenen Teilnehmersignalen, welche von den<br />
Mobilstationen 1 und 2 herrühren.<br />
MAI zwischen solchen empfangenen Teilnehmersignalen von<br />
Teilnehmern, die verschiedenen Basisstationen beziehungsweise<br />
Zellen zugeordnet sind, heißt Interzellinterferenz.<br />
Interzellinterferenz ergibt sich im Empfänger der Basisstation 1<br />
beispielsweise zwischen denjenigen empfangenen Teilnehmersignalen,<br />
welche von den Mobilstationen 1 und 3 erzeugt werden.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 79<br />
Gleichkanalinterferenz und Nachbarkanalinterferenz<br />
Überlagern sich empfangene Teilnehmersignale, die auf solche<br />
Teilnehmer zurückgehen, die auf dem selben Kanal aktiv sind, so spricht<br />
man von Gleichkanalinterferenz (CCI, Co-Channel Interference).<br />
Nachbarkanalinterferenz (ACI, Adjacent Channel Interference) ergibt<br />
sich beim Überlagern von empfangenen Teilnehmersignalen, die auf<br />
solche Teilnehmer zurückgehen, die auf einander benachbarten Kanälen<br />
aktiv sind.<br />
Ebenso wie ISI verursacht MAI das Verfälschen von gesendeten<br />
Nachrichten. Es ist also notwendig, MAI soweit zu reduzieren, wie es für<br />
die erforderliche Qualität der Nachrichtenübertragung erforderlich ist,<br />
ohne dass die angestrebte hohe Teilnehmerzahl beeinträchtigt wird.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 80
Zusammenfassung der Arten von Interferenz<br />
Art der Interferenz<br />
Entstehung<br />
Intersymbolinterferenz (ISI) Überlagern von über verschiedene Wege empfangenen Versionen<br />
der Teilnehmersignale von einem bestimmten Teilnehmer.<br />
Benachbarte Datensymbole überlagern sich im Empfänger.<br />
Vielfachzugriffsinterferenz (MAI) Überlagern von empfangenen Teilnehmersignalen, die auf<br />
unterschiedliche Teilnehmer zurückgehen,...<br />
Intrazellinterferenz<br />
..., wobei die betreffenden Teilnehmer alle derselben Zelle<br />
zugeordnet ...<br />
Gleichkanalinterferenz ... und auf dem selben Kanal aktiv sind (CCI).<br />
Nachbarkanalinterferenz ... und auf einander benachbarten Kanälen aktiv sind (ACI).<br />
Interzellinterferenz<br />
..., wobei die betreffenden Teilnehmer unterschiedlichen Zellen<br />
zugeordnet ...<br />
Gleichkanalinterferenz ... und auf dem selben Kanal aktiv sind (CCI).<br />
Nachbarkanalinterferenz ... und auf einander benachbarten Kanälen aktiv sind (ACI).<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />
Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 52, Tab. 3.1.<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 81<br />
3.1.3 Mehrwegeausbreitung<br />
• In einem W-Wege-Kanal erreicht das gesendete Signal s(t) den<br />
Empfänger über W unterschiedliche Wege mit unterschiedlichen<br />
Amplituden h k und Verzögerungen k<br />
.<br />
Sender s(t)<br />
Kanal<br />
h1<br />
t1<br />
… hk<br />
<br />
t <br />
k<br />
… hW<br />
<br />
tW<br />
nt <br />
Σ<br />
• Ein Maß für den maximalen<br />
W Empfänger et hk st <br />
knt<br />
<br />
k 1<br />
Gangunterschied<br />
empfangener Echos ist die<br />
et st ht nt<br />
,<br />
Mehrwegespreizung TM max kmin <br />
k.<br />
h t h <br />
t<br />
<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
W k k<br />
k 1<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 82<br />
Mehrwegespreizung<br />
Das im Empfänger der Basisstation 1 durch die Aktivität der Mobilstation<br />
1 entstehende empfangene Teilnehmersignal ergibt sich aus der<br />
Überlagerung der unterschiedlich verzögerten und unterschiedlich<br />
gewichteten Replika des gesendeten Teilnehmersignals.<br />
Diese Replika heißen Echos und führen im Empfänger der Basisstation<br />
1 zur Frequenzselektivität und damit zur ISI (Intersymbolinterferenz).<br />
Die maximale Zeitdifferenz T M , die im Mittel zwischen zwei über<br />
verschiedene Wege empfangenen Wellen auftritt, ist endlich und heißt<br />
Mehrwegespreizung (Multipath Spread).<br />
Typische Werte für die Mehrwegespreizung T M liegen zwischen etwa<br />
1 ns in Pikozellen und etwa 100 s in großen Makrozellen.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 83<br />
Kohärenzbandbreite<br />
Die Verläufe der Empfangsleistung sind bei unterschiedlichen Trägerfrequenzen<br />
unterschiedlich, da das Entstehen des schnellen Schwunds frequenzabhängig ist.<br />
Je geringer der Betrag |f 1 – f 2 | der Differenz der beiden Trägerfrequenzen f 1 und f 2 ist,<br />
umso mehr ähneln sich die Verläufe der Empfangsleistung bei diesen<br />
Trägerfrequenzen.<br />
Dies gilt insbesondere dann, wenn |f 1 – f 2 | geringer als ein bestimmter Wert B c ist, der<br />
nur von den Eigenschaften des Mobilfunkkanals abhängt.<br />
Übersteigt der Betrag |f 1 – f 2 | jedoch deutlich B c , so sind die Verläufe der<br />
Empfangsleistung bei den Trägerfrequenzen f 1 und f 2 in der Regel völlig verschieden.<br />
Die Größe B c heißt Kohärenzbandbreite.<br />
Für die Kohärenzbandbreite gilt näherungsweise mit der Verzögerungsspreizung S<br />
und der Mehrwegespreizung T M<br />
1 1<br />
Bc<br />
.<br />
8S<br />
T<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
M<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 84
Beispiel Zweiwegekanal<br />
|h(τ)|<br />
τ 1 τ 2<br />
τ<br />
<br />
h <br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
1 2<br />
<br />
j2<br />
f<br />
Hf h<br />
e d<br />
<br />
22cos2 <br />
<br />
<br />
H f<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
1<br />
<br />
2 1<br />
f <br />
<br />
TM<br />
<br />
100m<br />
0,33µs<br />
m<br />
<br />
3<br />
310 s<br />
1 1 1<br />
B c<br />
750kHz<br />
T max min <br />
1,33µs<br />
<br />
M<br />
<br />
<br />
500m<br />
2<br />
1, 67 µs<br />
m<br />
<br />
<br />
3<br />
310 s<br />
3.1.4 Zeitvarianz<br />
Verändert sich die Kanalimpulsantwort h nicht mit der Zeit, so spricht<br />
man von einem zeitinvarianten Kanal. In dem Fall hägt die Kanalimpulsantwort<br />
h <br />
nur von der Verzögerung ab.<br />
Aufgrund der Bewegung von Mobilstationen und der Inhomogenität des<br />
Funkfelds sind reale Mobilfunkkanäle zeitvariant.<br />
Die Kanalimpulsantwort ht,<br />
hängt nicht nur von der Verzögerung <br />
ab, sie änder sich auch mit der Zeit t.<br />
Entsprechend ist auch die Funkfelddämpfung zeitvariant.<br />
Bei den sich ergebenden Schwankungen in der Empfangsleistung wird<br />
zwischen Effekten der langsamen und des schellen Schwund<br />
unterschieden.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
750kHz 20. Juni 2012<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 85<br />
Folie 86<br />
<br />
Entstehung zeitvarianter Empfangsleistung<br />
ortsfeste<br />
Basisstation<br />
P<br />
1<br />
e t P<br />
S<br />
A t<br />
<br />
Zeitvariante Empfangsleistung<br />
Funkfelddämpfung<br />
Veranschaulichung zeitvarianter Empfangsleistung / (1)<br />
Empfangsleistung<br />
Frequenz f 1<br />
P e<br />
P e<br />
Kreis mit<br />
konstantem<br />
Radius<br />
<br />
v<br />
<br />
At<br />
P<br />
<br />
P <br />
e<br />
s<br />
t<br />
P const.<br />
Die Mobilstation bewegt sich mit konstantem ||v|| in konstantem Abstand von der Basisstation.<br />
s<br />
Konstante<br />
Sendeleistung<br />
Empfangsleistung<br />
<br />
Einfluss des<br />
Einfluß langsamen des langsamen, Schwund nichtfrequenzselektiven<br />
(„slow fading“, Schwunds<br />
„shadow fading“)<br />
Frequenz f 2<br />
f 1<br />
Zeit<br />
Einfluss des<br />
schnellen Einfluß Schwund des schnellen,<br />
(„fast fading“)<br />
frequenzselektiven<br />
Schwunds<br />
Zeit<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />
Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 60, Bild 3.4.<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 87<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />
Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 61, Bild 3.5.<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 88
Veranschaulichung zeitvarianter Empfangsleistung / (2)<br />
Entstehung des langsamen Schwunds<br />
Empfangsleistung<br />
T K<br />
Kohärenzzeit<br />
Frequenz f 1<br />
P e<br />
P e<br />
• Aufgrund von Hindernissen zwischen Sender und Empfänger kommt<br />
es im Mobilfunk oft zur Abschattung. Das Funksignal erreicht den<br />
Empfänger nur nach ein- oder mehrfacher Reflexion.<br />
<br />
Zeit<br />
• Die Auswirkung der Abschattung auf die Empfangsleisung heißt<br />
langsamer Schwund „slow fading“ oder „shadow fading“.<br />
Empfangsleistung<br />
Einfluß des langsamen, nichtfrequenzselektiven<br />
Schwunds<br />
Frequenz f 2<br />
f 1<br />
Einfluß des schnellen,<br />
frequenzselektiven<br />
Schwunds<br />
Zeit<br />
• Im digitalen Mobilfunk kann langsamer Schwund i.A. beobachtet<br />
werden, wenn sich die Mobilstation mehrere Meter bewegt.<br />
• Ausgehend von einer Trägerfrequenz in GHz-Bereich, reichen zum<br />
Hervorrufen des schnellen Schwund Bewegungen mehrere<br />
Zentimeter aus.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />
Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 61, Bild 3.5.<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 89<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 90<br />
Zeitlicher Abstand der Minima in der Empfangsleistung mit<br />
„Slow Fading“<br />
d<br />
v<br />
d d<br />
liegt bei Strukturbreiten der Hindernisse von 10 m < d < 100 m und bei<br />
Geschwindigkeiten von etwa 50 km/h im Sekundenbereich.<br />
Die Verläufe von P e sind für unterschiedliche Frequenzen praktisch<br />
gleich, da das Entstehen des langsamen Schwunds für die relevanten<br />
Frequenzbereiche kaum frequenzabhängig ist.<br />
Entstehung des schnellen Schwunds<br />
• Das Funksignal erreicht den Empfänger i.A. auf mehreren Wegen<br />
(Pfaden) unterschiedlicher Längen. Durch die Mehrwegeausbreitung<br />
kommt es u.a. zu Intersymbolinterferenz (ISI).<br />
• Zudem können kohärente Wellen mit unterschiedlichem<br />
Gangunterschied konstruktiv oder destruktiv interferieren.<br />
• Durch die Bewegung der Mobilstation ändern sich die Längen<br />
einzelner Pfade, der Gangunterschied der Wellen und die Art der<br />
Interferenz.<br />
• Durch die zeitvariante Interferenz ändert sich die Leistung des<br />
Empfangssignals. Dieser Effekt heißt schneller Schwund oder<br />
„fast fading“.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 91<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 92
Korrelationsdauer<br />
Die raschen Fluktuationen von der Empfangsleistung entstehen durch<br />
den schnellen Schwund („Fast Fading“).<br />
Der zeitliche Abstand T k benachbarter Maxima ergibt sich mit dem Betrag<br />
der Geschwindigkeit der Mobilstation und mit der Wellenlänge des<br />
Trägers grob zu<br />
2 T<br />
k<br />
. v<br />
Der zeitliche Abstand T k heißt Korrelationsdauer oder Kohärenzzeit,<br />
denn erst nachdem mindestens T k verstrichen ist, ist mit einem<br />
vollständig geänderten Zustand des Mobilfunkkanals zu rechnen.<br />
Bei Frequenzen um 2 GHz und einer Fahrzeuggeschwindigkeit von unter<br />
250 km/h ergibt sich eine Korrelationsdauer von mehr als 1 ms.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 93<br />
Dopplerspreizung<br />
• Die Bewegungen der mobilen Teilnehmer führen zum Auftreten des<br />
Doppler-Effekts.<br />
• Mit der Lichtgeschwindigkeit c 0 , der Trägerfrequenz f 0 und dem Betrag<br />
v der Geschwindigkeit ergibt sich die maximale Dopplerfrequenz zu<br />
v<br />
fd,max f0<br />
c<br />
• Es können Dopplerfrequenzen mit positivem und/oder negativen<br />
Vorzeichen auftreten. Die Bandbreite, auf die ein monochromatisches<br />
Signal der Frequenz f 0 aufgrund des Dopplereffekts gespreizt wird,<br />
heißt Dopplerspreizung<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
1<br />
v<br />
B 2 f 2 f<br />
d d,max 0<br />
TK<br />
c<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 94<br />
3.2 Funkfelddämpfung<br />
3.2.1 Funkausbreitung<br />
• Die elektromagnetische Welle wird bei ihrer Ausbreitung im Raum<br />
gedämpft.<br />
Sendeleistung P<br />
• Die Funkfelddämpfung A s ,<br />
Empfangsleistung Pe<br />
Ps<br />
Pe<br />
<br />
a /dB10log10<br />
A<br />
10log10 10log 10 ,<br />
W W<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
p /dBW<br />
s<br />
p /dBW<br />
kann nur in wenigen Spezialfällen mit LOS-Bedingung geschlossen<br />
berechnet werden.<br />
• Stattdessen wird auf eine Vielzahl von Näherungs- und<br />
Vorhersagemodellen zurückgegriffen.<br />
e<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 95<br />
Freiraumausbreitung (LOS, „Line of Sight“)<br />
• Die Empfangsleistung ist proportional zur Leistungsdichte S am<br />
Empfänger und zur effektiven Antennenwirkfläche am Empfänger.<br />
<br />
P s<br />
Isotrop strahlende Antenne<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
2<br />
A 4<br />
Empfangsleistung:<br />
P S A<br />
e 1 e<br />
A<br />
Apertur der<br />
isotropen Antenne<br />
e<br />
2<br />
<br />
<br />
4<br />
G<br />
e<br />
Leistungsdichte:<br />
S<br />
1<br />
Ps<br />
<br />
A<br />
Ps<br />
<br />
2<br />
4<br />
Apertur des Empfängers<br />
Antennengewinn<br />
des Empfängers<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 96
Antennengewinn der Sendeantenne<br />
Eine Sendeantenne mit Richtcharakteristik leuchtet nur einen Teil der Kugeloberfläche<br />
aus.<br />
<br />
P s<br />
Antenne mit Richtcharakteristik<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
A0<br />
A<br />
G<br />
2<br />
s<br />
1<br />
Leistungsdichte:<br />
S<br />
P<br />
S<br />
s<br />
2<br />
1<br />
A0<br />
Antennengewinn der Sendeantenne:<br />
S<br />
S P A A 4<br />
s 1<br />
A0 Ps<br />
A0<br />
<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 97<br />
Friis-Formel<br />
• Mit dem Antennengewinn G s des Senders und der Apertur A e des<br />
Empfängers, folgt aus der Leistungsdichte S 1 bei Freiraumausbreitung<br />
(LOS) die Friis-Formel:<br />
Pe S1GsAe<br />
• Für die Funkfelddämpfung folgt:<br />
2<br />
GG P<br />
4<br />
<br />
A s e s<br />
2 2<br />
f <br />
P c <br />
e<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
PsGsGe <br />
<br />
4 <br />
2<br />
PsGsGec<br />
<br />
2 2 2<br />
4<br />
f <br />
4<br />
f <br />
<br />
a dB 10log10 A 20log10 20log10 20log10<br />
<br />
c<br />
m/s<br />
Hz m<br />
<br />
<br />
2<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 98<br />
Fresnelzonen / (1)<br />
• Wenn sich zwischen Sender (Tx) und Empfänger (Rx) Hindernisse (H)<br />
befinden, kann es zu Beugung der elektromagnetischen Welle kommen.<br />
Tx<br />
• Für eine besonders gute Funkverbindung (Freiraumausbreitung, „LOS“)<br />
sollte der Raum zwischen Sender und Empfänger weiträumig von<br />
Hindernissen evakuiert sein.<br />
• Dies ist dann der Fall, wenn die erste Fresnelzone größtenteils frei von<br />
Hindernissen ist.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
H<br />
Rx<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 99<br />
Fresnelzonen / (2)<br />
• Die n-te Fresnelzone ist der Raumbereich zwischen Sender und<br />
Empfänger, innerhalb welcher der maximale Gangunterschied<br />
gebeugter und ungebeugter Wellen gleich n ist.<br />
2<br />
Tx<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
dTx<br />
R n<br />
dRx<br />
• Im Abstand d Tx vom Sender und d Rx vom Empfänger ist der Radius R n<br />
der n-ten Fresnelzone gleich<br />
R<br />
n<br />
<br />
Rx<br />
n<br />
dTx<br />
d<br />
2 2<br />
d d<br />
Tx<br />
Rx<br />
Rx<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 100
Dämpfungsexponent<br />
Bei Freiraumausbreitung nimmt die Empfangsleistung P e mit dem<br />
Quadrat der Entfernung ab:<br />
1<br />
Pe Ps<br />
<br />
2<br />
Beim realen Mobilfunkkanal nimmt die Empfangsleistung P e in der Regel<br />
mit einer höheren Potenz von ab, das heißt, es ist mit > 2:<br />
1<br />
Pe<br />
Ps Ps<br />
<br />
<br />
Veranschaulichung zum Dämpfungsexponent α = 4<br />
ortsfeste<br />
Basisstation<br />
P e<br />
/ 2<br />
Streuer<br />
Hindernis<br />
/2<br />
P s<br />
Der Exponent heißt Dämpfungsexponent.<br />
Im Mobilfunk wurde er messtechnisch zu etwa gleich vier bestimmt.<br />
Mobilstation<br />
<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 101<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />
Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 57, Bild 3.2.<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 102<br />
Poynting-Vektor<br />
Für den Betrag P* streu des Poynting-Vektors am Ort des Streuers gilt<br />
Ps<br />
P<br />
.<br />
streu<br />
<br />
2<br />
2<br />
<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
Somit gilt für die Empfangsleistung bei der ortsfesten Basisstation<br />
P<br />
<br />
<br />
streu<br />
e 2<br />
<br />
P<br />
2<br />
<br />
Ps<br />
<br />
<br />
4<br />
2<br />
<br />
<br />
4<br />
.<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 103<br />
3.2.2 Funkfelddämpfung bei langsamem Schwund<br />
Die Funkfelddämpfung a in Dezibel, die sich aus der konstanten<br />
Sendeleistung P s und der zeitabhängigen Empfangsleistung P e zu<br />
P<br />
<br />
s<br />
a dB 10log10<br />
ps<br />
dB pe<br />
dB<br />
Pe<br />
<br />
ergibt, ist beim idealen Funkkanal zeitinvariant, wenn sich die<br />
Mobilstationen in konstantem Abstand von der Basisstation bewegen.<br />
Beim realen Mobilfunkkanal fluktuiert die Funkfelddämpfung a selbst<br />
dann, wenn sich die Mobilstationen in konstantem Abstand<br />
von der Basisstation bewegen.<br />
Die momentane Funkfelddämpfung a kann deshalb als Zufallsvariable<br />
angesehen werden.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 104
Veranschaulichung der Funkfelddämpfung<br />
Langsamer Schwund<br />
160<br />
a dB150<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
140<br />
130<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
80<br />
10 -15 10 -14 10 -13 10 -12 10 -11 10 -10 10 -9<br />
P<br />
P<br />
P<br />
s<br />
s<br />
s<br />
10W<br />
1W<br />
0.1W<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 105<br />
Sowohl aufgrund der Bewegung von Mobilstationen, die in der<br />
Aufwärtsstrecke Sender und in der Abwärtsstrecke Empfänger sind, als<br />
auch aufgrund von Inhomogenitäten des Funkfelds ändert sich die<br />
Wellenausbreitung im Mobilfunkkanal ständig.<br />
Daher sind die Empfangsleistungen zeitabhängig. Diese Zeitabhängigkeit<br />
heißt Zeitvarianz, und die zeitliche Schwankung der<br />
Empfangsleistungen heißt Schwund (Fading).<br />
Die Wellenausbreitung im Mobilfunkkanal ändert sich in der Regel<br />
vollständig, wenn die Mobilstationen Strecken von wenigen zehn Metern<br />
zurücklegen. Existierende Wege verschwinden aufgrund von<br />
P / W<br />
Abschattung oder sind wegen zu geringer Leistungen der über sie<br />
e<br />
empfangenen Wellen nicht mehr relevant, andere Wege entstehen neu.<br />
20. Juni 2012<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Folie 106<br />
Veranschaulichung<br />
der Abschattung<br />
Kreis mit<br />
konstantem<br />
Radius<br />
<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
ortsfeste<br />
Basisstation<br />
v<br />
P P<br />
<br />
10log A 10log 10log<br />
<br />
<br />
S e<br />
10 10 <br />
W<br />
10<br />
W<br />
a p p<br />
A P<br />
P dB S dB e dB<br />
e<br />
Ps<br />
<br />
e<br />
s<br />
const.<br />
P <br />
Mobilstation bewegt sich in konstantem Abstand von der Basisstation.<br />
Die direkte Sicht wird durch Hindernisse abgeschattet.<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 107<br />
Normalverteilung der logarithmischen Funkfelddämpfung<br />
Ein Übertragungsweg ist eine Aneinanderreihung von N tw Teilwegen.<br />
Jeder Teilweg hat eine eigene Funkfelddämpfung, die durch den<br />
Dämpfungskoeffizienten a ntw<br />
beschrieben wird. Diese sind<br />
unabhängige Zufallsvariablen.<br />
P s<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
e a 1<br />
Somit gilt<br />
P P exp a exp a exp<br />
a<br />
N <br />
tw<br />
<br />
N <br />
e s 1 2<br />
<br />
P exp<br />
a a a<br />
s 1 2<br />
a<br />
e 2 a N tw1<br />
tw<br />
Mit dem zentralen Grenzwertsatz folgt, dass die logarithmische<br />
Funkfelddämpfung a 1 +a 2 +…+a N normalverteilt ist.<br />
<br />
e<br />
a N tw<br />
e <br />
Pe<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 108
Lognormal-Schwund<br />
Die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion von a hat den Erwartungswert<br />
a m () und die Standardabweichung a .<br />
Es gilt daher<br />
1 <br />
a<br />
a 2<br />
m( )<br />
<br />
pa a exp <br />
.<br />
2 <br />
2 <br />
2<br />
a <br />
a <br />
Die Standardabweichung a liegt typischerweise zwischen 0 dB und<br />
10 dB.<br />
Der Erwartungswert a m () der Funkfelddämpfung heißt mittlere<br />
Funkfelddämpfung.<br />
Es folgt die Lognormal-Verteilung der Empfangsleistung.<br />
Der langsame Schwund heißt deshalb auch Lognormal-Schwund.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 109<br />
Einflußfaktoren der mittleren Funkfelddämpfung<br />
Auf der Grundlage von theoretischen Überlegungen und Messungen<br />
wurden zahlreiche empirische Beziehungen für a m () erarbeitet.<br />
Es sei a 0 in Dezibel der konstante Anteil von a m (), der beispielsweise<br />
durch Trägerfrequenz f und Gelände bedingt wird.<br />
Für Makrozellen folgt (vereinfachtes “Okumura-Hata-Modell”) 1)<br />
a ( ) a 10log / km .<br />
m 0 10<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
<br />
Mit der mittelwertfreien, normalverteilten Zufallsvariable mit der<br />
Standardabweichung a (Zufallsprozess N(0, a2 )) folgt dann für a<br />
a a 10 log / km <br />
~N(0, a2 )<br />
0 10<br />
a<br />
m<br />
( )<br />
<br />
<br />
1)<br />
Gültig für Frequenzbereich 500 MHz bis 1,5 GHz;<br />
Es gibt noch zahlreiche weitere Modelle, z.B. UMTS 30.03, Walfish-Ikegami<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 110<br />
Veranschaulichung der Normalverteilung von „slow fading“<br />
2<br />
1 <br />
a<br />
a <br />
m( ) <br />
p a exp<br />
<br />
a<br />
0.4<br />
0.3<br />
0.2<br />
0.1<br />
<br />
<br />
2 <br />
2 <br />
<br />
2<br />
a<br />
a <br />
1dB<br />
a<br />
4dB<br />
a<br />
8dB<br />
a<br />
Mittlere Funkfelddämpfung<br />
( ) dB<br />
m<br />
• Empfangsleistung<br />
250<br />
sinkt mit der<br />
Entfernung zwischen<br />
a0 123dB<br />
Sender und<br />
200<br />
Empfänger<br />
• Viele Modelle für 150<br />
Funkfelddämpfung:<br />
• Okumura-Hata 100<br />
•Walfish-Ikegami<br />
• UMTS 30.03<br />
50<br />
Siehe auch: B. Walke, M.P. Althoff, P. Seidenberg:<br />
UMTS – Ein Kurs. Weil der Stadt: Schlembach,<br />
2001, Bild 2.4, S. 18<br />
a /km<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
0<br />
110 120 130 140 150 160<br />
<br />
<br />
a m<br />
<br />
<br />
a<br />
<br />
dB<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
0<br />
0,01 0,1 1 10<br />
100<br />
a 20. Juni 2012<br />
0<br />
10log 10<br />
/ km<br />
Quelle: T. Ojanperä, R. Prasad: WCDMA: Towards IP Mobility and <strong>Mobile</strong> Internet.<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 111<br />
Folie 112<br />
Boston: Artech House, 2001, S. 276, Formel (9.42).
Mittlere Empfangsleistung<br />
Vorhersagemodelle – Okumura-Hata-Model<br />
P<br />
P e /pW<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
8<br />
7 am( ) 130 dB,<br />
6 Ps<br />
5W.<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
P e,0 0,5 pW<br />
0<br />
0 2 4 6 8 10 /dB a<br />
2<br />
<br />
1 ln10<br />
<br />
e Ps <br />
a<br />
<br />
2<br />
10 <br />
am<br />
( ) 10<br />
10 exp .<br />
Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />
Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 59, Bild 3.3.<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 113<br />
• Gültigkeit des Okumura-Hata-Modell:<br />
Frequenz f<br />
Höhe der Basisstation Hb<br />
Höhe der Mobilstation Hm<br />
Distanz d<br />
Anmerkung<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
150 MHz – 1000 MHz<br />
30 m – 200 m<br />
1 m – 10 m<br />
1 km – 20 km<br />
Benachbarte Gebäude sind nicht höher als<br />
die Basisstation<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 114<br />
Vorhersagemodelle – Okumura-Hata – städtische Umgebung<br />
Vorhersagemodelle – Okumura-Hata – außerstädtische Umgebungen<br />
• Hata-Modell in städtischer Umgebung:<br />
f Hb<br />
au / dB 69,55 26,16 lg 13,82 lg kHm<br />
MHz<br />
m <br />
<br />
Hb<br />
<br />
d <br />
44,9 6,55lg lg <br />
m<br />
<br />
<br />
<br />
km<br />
• Korrekturfaktor für Städte kleiner und mittlerer Größe:<br />
<br />
kHm ( ) 1,1lg f/MHz 0,7 Hm/m 1,56 lg f/MHz 0,8<br />
<br />
• Hata-Modell in vorstädtischer Umgebung:<br />
a<br />
a<br />
2<br />
aHata,u<br />
f <br />
su<br />
/dB -2 lg 5,4<br />
dB<br />
<br />
<br />
<br />
28MHz<br />
<br />
<br />
• Hata-Modell in ländlicher, quasioffener Umgebung:<br />
2<br />
aHata,u<br />
f <br />
f <br />
rqo<br />
/ dB - 4,78 lg 18,33lg 35,94<br />
dB<br />
<br />
MHz<br />
<br />
<br />
MHz<br />
<br />
• Korrekturfaktor für Großstädte:<br />
<br />
2<br />
<br />
8,29 lg 1,54 Hm<br />
/ m <br />
1,1 , wenn f 300 MHz<br />
kHm ( ) <br />
2<br />
<br />
<br />
3, 2 lg 11,75 Hm<br />
/ m<br />
4,97 , wenn f 300 MHz<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 115<br />
• Hata-Modell in ländlicher, offener Umgebung<br />
a<br />
2<br />
aHata,u<br />
f <br />
f <br />
ro<br />
/ dB - 4,78 lg 18,33lg 40,94<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
dB<br />
<br />
MHz<br />
<br />
<br />
MHz<br />
<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 116
Vorhersagemodelle – Okumura-Hata – typische Funkfelddämpfungen<br />
Vorhersagemodelle – COST-231-Hata-Modell - Gültigkeit<br />
• Gültigkeit des COST-231-Hata-Modells:<br />
Frequenz f<br />
Höhe der Basisstation<br />
Hb<br />
Höhe der Mobilstation<br />
Hm<br />
Distanz d<br />
Anmerkung<br />
1500 MHz – 2000 MHz<br />
30 m – 200 m<br />
1 m – 10 m<br />
1 km – 20 km<br />
Benachbarte Gebäude sind nicht höher als die<br />
Basisstation<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 117<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 118<br />
Vorhersagemodelle – COST-231-Hata-Modell - Funkfelddämpfung<br />
Vorhersagemodelle – COST-231-Walfish-Ikegami-Modell - Gültigkeit<br />
• Funkfelddämpfung in städtischer Umgebung:<br />
f Hb<br />
au /dB46,339,9lg 13,82lg kHm<br />
MHz<br />
m <br />
<br />
Hb<br />
<br />
d <br />
44,9 6,55lg lg Cm<br />
m<br />
<br />
<br />
<br />
km<br />
• Korrekturfaktor:<br />
<br />
• Gültigkeit des COST-231-Walfish-Ikegami-Modell:<br />
Frequenz f<br />
Höhe der Basisstation<br />
Hb<br />
Höhe der Mobilstation<br />
Hm<br />
Distanz d<br />
Anmerkung<br />
800 MHz – 2000 MHz<br />
4 m – 50 m<br />
1 m – 3 m<br />
20 m – 5 km<br />
für Stadtgebiete geeignet<br />
<br />
kHm ( ) 1,1lg f/MHz 0,7 Hm/m1,56lg f/MHz 0,8<br />
0 dB , für mittelgroße Städte oder Vorstädte<br />
Cm <br />
<br />
3 dB , für Großstadtzentren<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 119<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 120
Vorhersagemodelle – COST-231-Walfish-Ikegami-Modell-<br />
Funkfelddämpfung (1)<br />
Vorhersagemodelle – COST-231-Walfish-Ikegami-Modell-<br />
Funkfelddämpfung (2)<br />
• Funkfelddämpfung:<br />
ao arts amsd , wenn arts amsd<br />
0<br />
au<br />
/dB <br />
ao , wenn arts amsd<br />
0<br />
• Freiraumverlust:<br />
<br />
ao 32, 4 20lg d / km 20lg f / MHz<br />
• Mehrwegeverlust:<br />
d f Hb<br />
<br />
amsd absh ka kd lg kf<br />
lg 9 lg <br />
m MHz m <br />
• Streu- und Beugungsverlust:<br />
d f Hb Hm <br />
arts<br />
16,9 10lg 10lg 20lg<br />
a<br />
km MHz m <br />
• Winkel zwischen Straßenorientierung und direktem Pfad:<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
a<br />
cri<br />
-10 0,354 <br />
, wenn 0
3.2.3 Funkfelddämpfung bei schnellem Schwund<br />
In Funksystemen werden Bandpasssignale gesendet und empfangen.<br />
Zur einfachen Veranschaulichung werde folgendes monochromatisches<br />
Bandpasssignal mit der Trägerfrequenz f 0 gesendet:<br />
<br />
s t A cos 2 f t .<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
0<br />
Dieses Sendesignal erreicht den Empfänger über W Wege, wobei jeder Weg eine<br />
eigene Verzögerungszeit w , w = 1…W, und eine eigene Amplitude A w , w = 1…W,<br />
hat: W<br />
W<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
e t Aw<br />
cos2<br />
f0<br />
t<br />
w Aw<br />
cos2<br />
f0t2f<br />
<br />
0 w<br />
w 1<br />
w 1<br />
<br />
Nullphase <br />
w <br />
W<br />
W<br />
A cos cos 2 ft A sin sin 2 ft<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
w w 0 w w<br />
0<br />
w1 w1<br />
nr<br />
<br />
Re <br />
ni<br />
unkorreliert zum Zeitpunkt t<br />
e t n jn e Kommunikations<br />
20. Juni 2012<br />
j 2<br />
ft 0<br />
<br />
r<br />
<br />
i<br />
<br />
<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 125<br />
Zeitvarianz<br />
Bewegt sich die Mobilstation in einer kleinräumigen Umgebung, so bleibt<br />
• die Anzahl W der Wege und<br />
• deren entsprechende Verzögerungen w , w = 1…W,<br />
unverändert. In diesem Fall folgt für das Empfangssignal<br />
<br />
<br />
e t n t cos 2 ft n t sin 2 ft .<br />
Technik<br />
r 0 i 0<br />
Für den Fall, dass W groß ist, sind n r (t) und n i (t) Musterfunktionen von<br />
mittelwertfreien, bandbegrenzten Gauß-Prozessen mit Var{e(t)} = 2 e:<br />
n t n t N , Enrt<br />
nit 0.<br />
, 0,<br />
2<br />
<br />
r i e<br />
Folie 126<br />
Komplexe Einhüllende<br />
Die Musterfunktionen n r (t) und n i (t) sind Real- bzw. Imaginärteile der<br />
komplexen Einhüllenden<br />
n t n t jn t ,<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
r i<br />
<br />
<br />
<br />
En t 0<br />
n<br />
t n t nr t jni<br />
tnr t jni<br />
t<br />
<br />
E * E<br />
E n t n t E n t n t 2<br />
2<br />
r r i i e<br />
Die Verbunddichte der Werte n r von n r (t) und n i von n i (t) zum Zeitpunkt t<br />
ist<br />
2 2<br />
1 nr<br />
n <br />
i<br />
p<br />
n <br />
r , n<br />
n<br />
i r, ni exp .<br />
2 <br />
2 <br />
2<br />
e 2<br />
e <br />
<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 127<br />
Polarkoordinaten<br />
Mit der Amplitude A e und der Nullphase gemäß<br />
2 2<br />
Ae nr ni , Ae<br />
0,<br />
(Polarkoordinaten)<br />
n<br />
<br />
i<br />
arctan , 0 2<br />
nr<br />
<br />
folgt<br />
e t Acos 2 f t<br />
,<br />
<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
e 0<br />
und es gilt außerdem<br />
n A cos ,<br />
n<br />
r<br />
i<br />
e<br />
e<br />
<br />
<br />
A sin .<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 128
Verbunddichte der Polarkoordinaten<br />
Es folgt die Jacobi-Determinante zu<br />
nr<br />
nr<br />
Ae<br />
cos<br />
Ae<br />
sin<br />
J Ae<br />
.<br />
ni<br />
ni<br />
sin<br />
Ae<br />
cos<br />
A<br />
<br />
e<br />
Somit ergibt sich die Verbunddichte von A e und zu<br />
2<br />
A <br />
e<br />
A <br />
e<br />
p<br />
A <br />
e , <br />
Ae, exp .<br />
2 <br />
2<br />
2<br />
e 2<br />
e <br />
Verteilungsdichten der Nullphase und der Amplitude<br />
Die Verteilungsdichte der Nullphase ist<br />
<br />
2<br />
1 A <br />
e<br />
1<br />
p<br />
<br />
<br />
A<br />
2 e<br />
exp d A<br />
2 e<br />
.<br />
2<br />
e 2e<br />
2<br />
0<br />
Die Verteilungsdichte der Amplitude A e ist<br />
2<br />
2 2<br />
A <br />
e<br />
A <br />
e<br />
A <br />
e<br />
A <br />
e<br />
pA<br />
A<br />
<br />
e e<br />
<br />
exp d exp .<br />
2 2 <br />
2 <br />
2<br />
2 0 e 2 e <br />
e 2<br />
e <br />
Die Verteilungsdichte der Amplitude heißt Rayleigh-Verteilungsdichte.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 129<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 130<br />
Veranschaulichung der Rayleigh-Verteilung von „fast fading“<br />
2<br />
A <br />
e<br />
Ae<br />
pA<br />
A<br />
<br />
<br />
<br />
e e<br />
exp<br />
2 2<br />
<br />
e 2<br />
e <br />
1.4<br />
<br />
e<br />
0,5<br />
1.2<br />
<br />
e<br />
1<br />
1<br />
2<br />
0.8<br />
0.6<br />
0.4<br />
0.2<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
0<br />
-1 0 1 2 3 4 5 6 7<br />
e<br />
A e<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 131<br />
Mehrwegeausbreitung bei direktem Weg<br />
Im Falle eines direkten Weges (direkte Sicht, “Line of Sight”, LOS) gilt<br />
W<br />
e t Acos2 ft <br />
Aw<br />
cos2f tw<br />
<br />
<br />
0 0 0 0<br />
direkter Weg<br />
w 1<br />
indirekter Wege<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
A cos 2 f t n t cos 2 f t n t sin 2 f t<br />
0 0 0 r 0 i 0<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
j 2<br />
ft 0<br />
Re<br />
zr<br />
jzi<br />
e<br />
<br />
<br />
<br />
A0 cos 0 nr t cos 2f0t A0 sin 0 ni t sin 2f0t<br />
<br />
<br />
zr<br />
t zi<br />
t<br />
<br />
<br />
<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 132
Verbunddichte<br />
Für den Fall, dass W groß ist, sind z r (t) und z i (t) Musterfunktionen von<br />
bandbegrenzten Gauß-Prozessen mit Var{e(t)} = 2 e:<br />
<br />
<br />
N<br />
<br />
<br />
r 0 0 e<br />
N<br />
<br />
<br />
i 0 0 e<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
2<br />
<br />
<br />
z t A cos , ,<br />
2<br />
z t A sin , ,<br />
Die Verbunddichte zum Zeitpunkt t ist dann<br />
z (*)<br />
r<br />
t zi<br />
t<br />
E 0.<br />
(*)<br />
sin(·), cos(·) sind<br />
orthogonale Funktionen<br />
zr A0 cos0 zi A0 sin0<br />
2 2<br />
1<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
p<br />
z <br />
r , z<br />
z<br />
i r, zi exp .<br />
2 <br />
2<br />
<br />
2<br />
e <br />
2<br />
e<br />
<br />
<br />
<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 133<br />
Polarkoordinaten<br />
Mit der Amplitude A e und der Nullphase gemäß<br />
2 2<br />
Ae zr zi , Ae<br />
0,<br />
(Polarkoordinaten)<br />
z<br />
<br />
i<br />
arctan , 0 2<br />
zr<br />
<br />
folgt aus der Empfangsleisung mit direktem Weg<br />
e t Acos 2 f t<br />
,<br />
<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
e 0<br />
und es gilt außerdem<br />
z A cos ,<br />
z<br />
r<br />
i<br />
e<br />
e<br />
<br />
<br />
A sin .<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 134<br />
Verbunddichte der Polarkoordinaten<br />
Mit z r , z i folgt die Jacobi-Determinante zu<br />
zr<br />
zr<br />
Ae<br />
cos<br />
Ae<br />
sin<br />
J Ae<br />
.<br />
zi<br />
zi<br />
sin<br />
Ae<br />
cos<br />
Ae<br />
<br />
Somit ergibt sich die Verbunddichte von A e und zu<br />
2 2<br />
A <br />
Ae A0 2A0<br />
zr cos 0 zi sin <br />
e<br />
0<br />
p<br />
A <br />
<br />
e ,<br />
Ae, exp<br />
2 2<br />
2<br />
e <br />
2<br />
e<br />
<br />
2 2<br />
A <br />
Ae A0 2A0Ae cos cos 0 sin sin <br />
e<br />
0<br />
exp<br />
2 2<br />
2<br />
e <br />
2<br />
e<br />
2 2<br />
A <br />
A <br />
<br />
e<br />
A0 2A0Ae cos<br />
e<br />
0 <br />
exp<br />
2 2 <br />
2<br />
e <br />
<br />
<br />
Kommunikations <br />
2<br />
e <br />
Technik<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 135<br />
Verteilungsdichte der Amplitude<br />
Die Verteilungsdichte der Amplitude A e ist<br />
2 2 2<br />
A <br />
<br />
e<br />
Ae A<br />
AA<br />
0 e<br />
cos<br />
0<br />
0<br />
pA<br />
A<br />
<br />
<br />
<br />
e e<br />
exp<br />
2 2<br />
exp d<br />
2<br />
2<br />
e<br />
2<br />
e <br />
0<br />
e<br />
<br />
2 2<br />
A <br />
e<br />
AA<br />
0 e<br />
Ae A0<br />
I0<br />
exp <br />
.<br />
2 2 2<br />
e e 2e<br />
<br />
Die Verteilungsdichte heißt Rice-Verteilungsdichte.<br />
2<br />
1<br />
I0<br />
x<br />
expx<br />
cos<br />
d<br />
2<br />
<br />
0<br />
ist die modifizierte Besselfunktion erster Art nullter Ordnung.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
AA <br />
0 e<br />
2I 0 <br />
2<br />
<br />
e <br />
20. Juni 2012<br />
Folie 136
Veranschaulichung der modifizierten Besselfunktion I 0 (x)<br />
I0<br />
x <br />
2.4<br />
2.2<br />
1.8<br />
1.6<br />
1.4<br />
1.2<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
2<br />
1<br />
0 0.5 1 1.5 2<br />
x<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 137<br />
Veranschaulichung der Rice-Verteilung (1)<br />
A<br />
A<br />
1.2<br />
1<br />
0.8<br />
0.6<br />
0.4<br />
0.2<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
p A<br />
e<br />
<br />
e<br />
<br />
A0 0,1<br />
0<br />
-2 0 2 4 6 8 10<br />
A e<br />
1.2<br />
1<br />
0.8<br />
0.6<br />
0.4<br />
0.2<br />
p A<br />
e<br />
<br />
e<br />
A0 1<br />
<br />
<br />
<br />
A 2 2<br />
e 0 e e 0<br />
I <br />
AA 0 exp<br />
A A<br />
2 2 2 <br />
e e 2e<br />
<br />
0<br />
-2 0 2 4 6 8 10<br />
A e<br />
0,5<br />
e<br />
<br />
e<br />
1<br />
2<br />
e<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 138<br />
Veranschaulichung der Rice-Verteilung (2)<br />
A<br />
A<br />
1.2<br />
0.8<br />
0.6<br />
0.4<br />
0.2<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
1<br />
p A<br />
e<br />
<br />
e<br />
<br />
A0 2<br />
0<br />
-2 0 2 4 6 8 10<br />
A e<br />
1.2<br />
1<br />
0.8<br />
0.6<br />
0.4<br />
0.2<br />
p A<br />
e<br />
<br />
e<br />
A0 4<br />
<br />
<br />
<br />
A 2 2<br />
e 0 e e 0<br />
I <br />
AA 0 exp<br />
A A<br />
2 2 2 <br />
e e 2e<br />
<br />
0<br />
-2 0 2 4 6 8 10<br />
A e<br />
0,5<br />
e<br />
<br />
e<br />
1<br />
2<br />
e<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 139<br />
Zusammenfassung für Schwund<br />
Wahrscheinlichkeitsverteilung der<br />
• Amplitude A e der komplexen Einhüllenden<br />
• Empfangsleistung P e<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
P e<br />
Langsamer Schwund<br />
Schneller Schwund<br />
NLOS<br />
LOS + NLOS<br />
Lognormalverteilung Rayleigh-Verteilung Rice-Verteilung<br />
Lognormalverteilung<br />
Lognormalverteilung<br />
Chi-Quadrat-<br />
Verteilung<br />
Nichtzentrale<br />
(generalisierte)<br />
Chi-Quadrat-<br />
Verteilung<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 140
3.3 Funkreichweite<br />
3.3.1 Übersicht<br />
Die Funkreichweite bestimmt den maximalen Zellradius 0,max und damit<br />
die minimale Anzahl der Zellen beziehungsweise Basisstationen zur<br />
Funkversorgung eines Gebiets.<br />
Ausgangspunkte sind die Standardabweichung a des langsamen<br />
Schwunds und der Dämpfungsexponent sowie das gewünschte<br />
Verhältnis F u derjenigen Fläche einer Zelle, die nach einem festgelegten<br />
Qualitätskriterium im Mittel mit Funk versorgt werden kann, zur gesamten<br />
Fläche 2 0,max der Zelle.<br />
Eine sinnvolle Forderung ist F u gleich 0,95. Dies bedeutet, dass im Mittel<br />
95 % der Zellfläche mit Funk versorgt werden kann.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 141<br />
3.3.2 Sicherheitsabstand (Shadow Margin)<br />
Aus dem Verhältnis a / ergibt sich mit F u die Versorgungswahrscheinlichkeit<br />
P 0<br />
an der Zellgrenze, das heißt im Abstand 0,max<br />
von der Basisstation.<br />
Die Versorgungswahrscheinlichkeit P 0<br />
ist diejenige Wahrscheinlichkeit,<br />
mit der eine erfolgreiche Funkversorgung mit intakter Nachrichtenübertragung<br />
an der Zellgrenze möglich ist.<br />
Aus der Versorgungswahrscheinlichkeit P 0<br />
ergibt sich der wegen des<br />
langsamen Schwunds erforderliche Sicherheitsabstand M log (Shadow<br />
Margin) in Dezibel.<br />
Mit der Umkehrfunktion erf -1 von erf gilt<br />
M<br />
log<br />
1<br />
dB 2 <br />
a<br />
erf 12 P <br />
.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
0<br />
<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 142<br />
Eigenschaften des Sicherheitsabstands (Shadow Margin M log )<br />
Der Sicherheitsabstand M log ist derjenige Spielraum, um welchen die<br />
minimal zulässige Empfangsleistung P e,min zum Gewährleisten der<br />
Funkversorgung bis zum Abstand 0,max von der Basisstation mit der<br />
Versorgungswahrscheinlichkeit P 0<br />
zu erhöhen ist.<br />
Für gegebenes P 0<br />
(P 0<br />
>50%) wächst M log linear mit wachsendem a .<br />
Für konstantes a nimmt M log mit steigendem P 0<br />
zu.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 143<br />
Veranschaulichung des Sicherheitsabstands (Shadow Margin)<br />
M log<br />
dB 24<br />
P<br />
22<br />
<br />
0,99<br />
0<br />
20<br />
18<br />
16<br />
P <br />
0,95<br />
0<br />
14<br />
P <br />
0,90<br />
0<br />
12<br />
P<br />
10<br />
<br />
0,85<br />
0<br />
8<br />
P <br />
0,80<br />
0<br />
6<br />
P <br />
0,75<br />
0<br />
4<br />
2<br />
0<br />
6 6.5 7 7.5 8 8.5 9 9.5 10 a<br />
dB<br />
P 0<br />
0,75 0,80 0,85 0,90 0,95 0,99<br />
M log / dB 5,4 6,7 8,3 10,3 13,2 18,6<br />
Kommunikations<br />
Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />
Technik<br />
Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 64, Bild 3.6.<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 144
3.3.3 Handover Gain<br />
Die Bestimmung des Sicherheitsabstands M log geht von der Existenz<br />
einer isolierten Zelle aus.<br />
In einem Zellnetz ist im Gegensatz zur isolierten Zelle das Weiterreichen<br />
(Handover) einer Mobilstation von Basisstation zu Basisstation möglich.<br />
Durch dieses Weiterreichen reduziert sich die Ausfallwahrscheinlichkeit<br />
und die Versorgungswahrscheinlichkeit steigt.<br />
Dieser vorteilhafte Effekt des Weiterreichens wird durch den Gewinn g HO<br />
in Dezibel modelliert.<br />
Abhängig von der Art des Weiterreichens liegt g HO typischerweise<br />
zwischen 2 dB und 6 dB.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 145<br />
3.3.4 Empfangsleistung<br />
Zunächst wird derjenige Faktor F S ermittelt, um welchen die Übertragungsrate auf<br />
der Luftschnittstelle durch die zusätzlich benötigte Signalisierung je Teilnehmer<br />
erhöht wird.<br />
Nimmt beispielsweise die Übertragung von Signalisierungsinformation<br />
etwa 33 % der Übertragungsdauer der Daten in Anspruch, so ist F S gleich 1,33.<br />
Die minimal zulässige Empfangsleistung ist eine Funktion<br />
• des mittleren Signal-Stör-Verhältnis E b /N 0 , das zum Einhalten des<br />
gewünschten Qualitätskriteriums benötigt wird,<br />
• der Datenrate R je Teilnehmer,<br />
• von F S ,<br />
• der Empfängerrauschzahl F e<br />
• der spektralen Leistungsdichte der Störung k B T (Boltzmann-Konstante<br />
k B = 1,380658 ·10 -23 J/K, absolute Temperatur T).<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 146<br />
Minimal zulässige Empfangsleistung (Abwärtsstrecke)<br />
pe0<br />
R <br />
10log10<br />
<br />
dBW 1bit/s<br />
<br />
0...2dB<br />
7dB<br />
5...15dB<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
festgelegt durch Dienst<br />
F<br />
10log<br />
G<br />
<br />
10log10 S 10 S<br />
<br />
festgelegt durch Sender<br />
kT<br />
10log10 e<br />
10log10 10log10 E<br />
1J<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
B<br />
F<br />
G<br />
<br />
festgelegt durch Empfänger<br />
G<br />
10log10 Eb N0<br />
<br />
<br />
festgelegt durch schnellen Schwund<br />
Mlog<br />
gHO<br />
<br />
festgelegt durch langsamen Schwund<br />
Gewinn der<br />
Sendeantenne (10...20dB)<br />
.<br />
10dB<br />
Gewinn der<br />
Empfangsantenne<br />
(0...3dB)<br />
174dBm/Hz<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 147<br />
Veranschaulichung der minimal zulässigen Empfangsleistung<br />
Pe,min<br />
R <br />
10log10 10log 10 ( 175dB ... 150dB).<br />
1mW<br />
1bit/s<br />
<br />
-80<br />
Pe,min<br />
<br />
10log 10 <br />
1mW<br />
-100<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
-120<br />
-140<br />
festgelegt durch Dienst<br />
„worst case“ (-150dB-Fall)<br />
„best case“ (-175dB-Fall)<br />
-160<br />
1k 10k 0.1M 1M 10M<br />
R /bit/s<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 148
3.3.5 Maximaler Zellradius<br />
Es folgt<br />
<br />
P <br />
s <br />
amax dB 10log10<br />
<br />
P<br />
e,min <br />
und mit dem Vorhersagemodell der Funkfelddämpfung ergibt sich<br />
a<br />
a<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
10log / km .<br />
max 0 10 0,max<br />
Man erhält<br />
<br />
a max a 0 a max a<br />
<br />
0,max 0<br />
10 10 10<br />
km<br />
10 10 10<br />
<br />
<br />
amax<br />
10<br />
10 Ps<br />
/<br />
P<br />
<br />
P<br />
1/ <br />
a0<br />
<br />
s 10<br />
e,min<br />
<br />
<br />
<br />
P<br />
10 .<br />
1/<br />
<br />
e,min<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 149<br />
Veranschaulichung des maximalen Zellradius<br />
Einfluss der minimalen Empfangsleistung<br />
/km 9<br />
0,max<br />
8<br />
Ps<br />
10W<br />
7<br />
Ps<br />
1W<br />
6<br />
Ps 0. 1W<br />
5<br />
4<br />
4<br />
3<br />
a0<br />
123dB<br />
2<br />
1<br />
0<br />
10 -15 10 -14 10 -13 10 -12<br />
e,min<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 150<br />
Veranschaulichung des maximalen Zellradius<br />
Einfluss der Datenrate R<br />
/km<br />
0,max<br />
20<br />
18<br />
Ps<br />
1W<br />
16<br />
Ps<br />
0.1W<br />
14<br />
4<br />
12<br />
a<br />
10<br />
0<br />
123dB<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
1k 10k 0.1M 1M 10M<br />
R / bit/s<br />
Veranschaulichung des maximalen Zellradius<br />
Einfluss der Sendeleistung, R = 1 Mbit/s<br />
3<br />
4<br />
„best case“ (-175dB-Fall)<br />
0,max<br />
/km<br />
a 123dB<br />
0<br />
2<br />
0,8 1 „worst case“ (-150dB-Fall)<br />
0,6<br />
p<br />
0,4<br />
e,min<br />
0,2<br />
0<br />
0,1 mW 1 mW 10 mW 100 mW 1 W<br />
P s<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 151<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 152
Funkreichweite – Excel-Beispiel<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
UMTS "Link Budget" in der Abwärtsstrecke<br />
Dienst<br />
Informationsrate: R / kbit/s 12,2<br />
logarithmische Informationsrate 10lg(R/bit/s) 40,9 dB<br />
Sender<br />
Sendeleistung der Basisstation 10lg(P_s) 21,0 dBm<br />
Sendeleistung der Basisstation: P_s / W 0,125<br />
Sendeleistung der Basisstation: 10lg(P_s) 21,0 dBm<br />
Signalformat im Sender<br />
Signalisierungsfaktor 10lg(F_S) 1,2 dB<br />
relativer Signalisierungsaufwand / % 33<br />
Signalisierungsfaktor: F_S 1,33<br />
Gewinn der Sendeantenne 10lg(g_S) 20,0 dBi<br />
Verluste durch den Körper: v_s 0,0 dB<br />
Sendereinfluss: 10lg(F_S) - 10lg(g_S) + v_s -18,8 dB<br />
Empfänger<br />
Rauschzahl des Empfängers: 10lg(F_e) 7,0 dB<br />
Spektrale Störleistungsdichte: n_0 -174,0 dBm/Hz<br />
n_0 = 10lg(k_B*T/1mJ) -174,0 dBm/Hz<br />
Gewinn der Empfangsantenne: 10lg(g_E) 0,0 dBi<br />
Implementierungsverluste (durch Kabel, Verbindungen usw.): v_e 0,0 dB<br />
Empfängereinfluss: 10lg(F_e) + n_0 - 10lg(g_E) + v_e -167,0 dBm/Hz<br />
Schneller Schwund<br />
Erforderliches Signal-Stör-Verhältnis: 10lg(E_b/N_0) 10,0 dB<br />
Einfluss des schnellen Schwunds 10,0 dB<br />
Langsamer Schwund<br />
Abschattungs-Sicherheitsabstand ("Shadow Margin"): M_log 13,2 dB<br />
"Handover Gain": G_HO 3,2 dB<br />
Einfluss des langsamen Schwunds: M_log - G_HO 10,0 dB<br />
Minimal zulässige Empfangsleistung<br />
Empfangsleistung / W<br />
3,2E-16<br />
10lg(P_e,min) =10lg(R/bit/s) + 10lg(F_S) - 10lg(g_S) + v_s + 10lg(F_e) + n_0 - 10lg(g_E) +<br />
v_e + 10lg(E_b/N_0) + M_log - G_HO -124,9 dBm<br />
10lg(P_e,min) -124,9 dBm<br />
Zellradius nach Okumura-Hata: rho_0<br />
Grunddämpfung: a_0 / dB 123,0 dB<br />
maximal zulässige Dämpfung: a_max 145,9 dB<br />
a_max = 10lg(P_s) - 10lg(P_e,min) / dB 145,9<br />
Dämpfungsexponent: alpha 4,0<br />
Zellradius: rho_0 3,73 km<br />
rho_0 = 10^( (a_max-a_0)/(10*alpha) ) / km 3,73<br />
Zellradius rho_0 3,73 km<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 153<br />
3.3.6 Zusammenfassung zur Funkreichweite<br />
Sicherheitsabstand<br />
P<br />
1 P<br />
0 out<br />
Pra a max<br />
<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Wahrscheinlichkeitsdichteverteilung der Funkfelddämpfung a:<br />
p a (a)<br />
mittlere Dämpfung a m<br />
<br />
am a0 10log10 <br />
km<br />
<br />
Distanz ρ<br />
(Sender-Empfänger)<br />
mittl. log. Empfangsleistung<br />
in dB(W)<br />
a m<br />
M log<br />
a max<br />
Pout<br />
a/dB<br />
p<br />
a<br />
a<br />
<br />
Pr a<br />
<br />
Versorgungswahrscheinlichkeit<br />
Ausfallwahrscheinlichkeit<br />
a max<br />
1<br />
e<br />
2 <br />
<br />
e<br />
a<br />
<br />
p a<br />
amax<br />
<br />
1 1 M <br />
erf<br />
log<br />
<br />
2 2 <br />
2 a <br />
Pr p p<br />
s<br />
2<br />
aam<br />
( ) <br />
<br />
2<br />
2<br />
a<br />
a<br />
maximale erlaubte Dämpfung a max<br />
(*)<br />
amax ps pe,min<br />
Sicherheitsabstand<br />
Mlog amax am<br />
pe<br />
pe,min<br />
Sendeleistung Minimal erforderliche<br />
Empfangsleistung<br />
(*)<br />
für isotrope Antennen gilt: p p a<br />
<br />
e<br />
e,min<br />
<br />
da<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 154<br />
Berechnung des Zellradius mit Sicherheitsabstand<br />
1) Verhältnis zwischen<br />
a) mittlerer Dämpfung am Zellrand und<br />
b) maximal erlaubter Dämpfung<br />
2) Mittlere Dämpfung am Zellrand<br />
0<br />
<br />
am0 a0 10log10 <br />
km<br />
<br />
3) Maximal erlaubte Dämpfung<br />
a p p<br />
max s e,min<br />
g<br />
g<br />
4) Minimal erforderliche Empfangsleistung<br />
G<br />
E<br />
<br />
<br />
p <br />
b<br />
e,min<br />
10log10 <br />
RkB T0 Fe<br />
<br />
<br />
N0<br />
<br />
<br />
Reichweite ρ 0 :<br />
<br />
G<br />
<br />
1<br />
<br />
E<br />
<br />
10<br />
<br />
Kommunikations<br />
<br />
Technik<br />
/km 0<br />
10 N<br />
s<br />
e<br />
g<br />
HO<br />
1<br />
Abstand, Shadow Margin 2<br />
erf 12P<br />
<br />
a a !<br />
M<br />
<br />
max m 0 log<br />
e<br />
<br />
p p a g<br />
s<br />
g<br />
Antennengewinne bei<br />
nicht isotropen Antennen<br />
<br />
b<br />
p <br />
<br />
s a0 10lg 10lg R 10lg kBT0Fe Mlog<br />
g<br />
s g e g<br />
HO<br />
0 <br />
<br />
<br />
a<br />
s<br />
e<br />
out<br />
g<br />
HO<br />
Handover-Gain<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 155<br />
Einflussfaktoren auf den Zellradius<br />
0 10<br />
Dämpfungsexponent<br />
α<br />
Zellradius ρ 0 in km<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
G<br />
1<br />
<br />
Eb<br />
<br />
p a 10lg<br />
10lgR10lgk T F M g g g<br />
10<br />
<br />
N0<br />
<br />
Sendeleistung<br />
p s<br />
in dB(W)<br />
s 0 B 0 e log s e HO<br />
Datenrate R<br />
in bit/s<br />
Mindestens<br />
erfordertes Signal-<br />
Rausch-Verhältnis<br />
im Empfänger<br />
(E b /N 0 ) G<br />
Boltzmann-Konstante<br />
k B ≈ 1,38·10 -23 J/K<br />
−p e,min , Mindest-Empfangsleistung in dBW<br />
Rausch-Zahl F e<br />
des Empfängers<br />
Grunddämpfung<br />
(Rausch-) Temperatur T 0<br />
a 0 @ ρ =1 km<br />
des Empfängers in K<br />
spektrale<br />
Rauschleistungsdichte N 0 = k B·T 0·F e<br />
Bitenergie E b in J<br />
in W/Hz<br />
E b ·R = E b /T b = P e = Empfangsleistung, mit der Bitperiode T b = 1/R<br />
Shadow<br />
Margin<br />
Handover<br />
Gain<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Antennengewinne<br />
(Sender/Empfänger)<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 156
3.4 Stochastische Beschreibung des Mobilfunkkanals<br />
3.4.1 Motivation<br />
Das Auswerten eines deterministischen Modells für den Mobilfunkkanal<br />
ist sehr aufwendig. Deshalb werden Methoden der Stochastik beim<br />
Erstellen eines Modells für den Mobilfunkkanal angewendet.<br />
Vereinfachend werden die Langzeitstatistik des Mobilfunkkanals<br />
(langsamer Schwund) und die Kurzzeitstatistik des Mobilfunkkanals<br />
(schneller Schwund) getrennt voneinander betrachtet.<br />
Da innerhalb einer Zelle des Zellnetzes vom Einsatz einer<br />
Leistungsregelung ausgegangen werden kann, ist die Langzeitstatistik<br />
innerhalb einer Zelle weitgehend ausregelbar und daher unbedeutend.<br />
Innerhalb einer Zelle des Zellnetzes spielt deshalb nur die<br />
Kurzzeitstatistik eine Rolle.<br />
Nachfolgend wird ausschließlich die Kurzzeitstatistik betrachtet.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 157<br />
3.4.2 Kanalimpulsantwort und Übertragungsfunktion<br />
Der Mobilfunkkanal wird als linear betrachtet. Der Mobilfunkkanal kann<br />
deshalb durch die zeitvariante Kanalimpulsantwort h(τ,t)<br />
beziehungsweise durch die zeitvariante Übertragungsfunktion H(f,t)<br />
beschrieben werden.<br />
Es wird vom Einsatz omnidirektionaler Antennen ausgegangen.<br />
Funkkanäle sind Bandpasskanäle. Anstelle der Behandlung im<br />
Bandpassbereich ist die Betrachtung im äquivalenten Tiefpassbereich<br />
möglich und vorteilhaft.<br />
Alle weiteren Darstellungen erfolgen daher im äquivalenten<br />
Tiefpassbereich.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 158<br />
Darstellung von Bandpasssignalen im äquivalenten Tiefpassbereich<br />
Ein Bandpasssignal s(t) mit der<br />
Mittenfrequenz (Trägerfrequenz) f 0 wird<br />
durch seine komplexe Einhüllende u(t)<br />
dargestellt:<br />
s t Re u texp j2 f t .<br />
<br />
<br />
Ein Bandpass-Filter mit der Impulsantwort<br />
g() und der Übertragungsfunktion G(f) hat<br />
die Impulsantwort h() im äquivalenten<br />
Tiefpassbereich:<br />
<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
g 2Re h exp j2 f0<br />
.<br />
0<br />
<br />
<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 159<br />
Fourier-Transformationen<br />
Die Übertragungsfunktion H(f) im äquivalenten Tiefpassbereich ergibt<br />
sich aus G(f) gemäß:<br />
<br />
H f G( f f<br />
) .<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
0 ff<br />
0<br />
0<br />
Mit der Fourier-Rücktransformation und der Fourier-Transformation folgt<br />
<br />
<br />
g G( f) exp j2 f d f, h H( f) exp j2 f d f,<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Gf ( ) g exp j2 f d , Hf ( ) h exp j2 f d .<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Der Parameter heißt Verzögerungszeit und beschreibt die zeitliche<br />
Spreizung der von den Sendern abgestrahlten Wellen durch die<br />
Mehrwegeausbreitung.<br />
<br />
<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 160
Betrag der Übertragungsfunktion<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
|H(f,t 0 )|<br />
Frequenzselektiver<br />
(Mehrwege-) Kanal<br />
f<br />
|H(f,t 0 )|<br />
Nicht frequenzselektiver<br />
Kanal<br />
f<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 161<br />
h( , t)<br />
t<br />
Zeitvariante Faltung<br />
<br />
t<br />
ut<br />
2 1 <br />
2<br />
<br />
t<br />
2<br />
2 2<br />
h( , t )<br />
3<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
1<br />
t 3<br />
<br />
t<br />
<br />
1 2<br />
v t u t h( , t ) d<br />
<br />
2 2 2<br />
<br />
h( , t )<br />
2<br />
t<br />
<br />
<br />
1 3t2<br />
<br />
<br />
v t u t h( , t ) d u t h( , t ) d .<br />
3 3 3 3 3<br />
2t3t2<br />
<br />
<br />
<br />
t<br />
2 3 2<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
t<br />
t 2<br />
1<br />
t<br />
t 2<br />
<br />
2<br />
t<br />
<br />
<br />
<br />
t<br />
1 3 2<br />
<br />
Zu einem beliebigen Messzeitpunkt t gilt<br />
für beliebige komplexe Einhüllende u(t)<br />
<br />
<br />
( , ) d .<br />
<br />
v t u t h t<br />
<br />
t<br />
<br />
2 2<br />
<br />
u t h( , t ) d .<br />
<br />
<br />
<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 162<br />
3.4.3 Spektrum am Ausgang des Mobilfunkkanals<br />
Das gesendete Teilnehmersignal sei u(t).<br />
Im Falle des zeitvarianten Mobilfunkkanals ergibt sich das Signal v(t) am<br />
Ausgang des Mobilfunkkanals aus der Faltung von u(t) mit h(,t):<br />
<br />
vt () ut () h( ,) t ut ( ) h( , t)<br />
d <br />
<br />
<br />
<br />
j 2 f t j 2<br />
f<br />
<br />
<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
<br />
<br />
U f e d f H f, t e dfd<br />
<br />
<br />
<br />
j2<br />
ft<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
j2<br />
ff<br />
<br />
U f H f , t e e ddfdf<br />
<br />
<br />
f f<br />
<br />
2<br />
e j ft<br />
U f H f, t ff dfdf<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
2<br />
j<br />
<br />
<br />
<br />
ft<br />
U f H f, t e df<br />
<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 163<br />
Zeitvarianter Kanal<br />
Das Spektrum V(f) von v(t) ist dann<br />
j 2<br />
e<br />
ft<br />
V f v t dt<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
2<br />
2<br />
<br />
j ft j ft<br />
U f H f , t e df e dt<br />
<br />
j2<br />
ff t<br />
<br />
U f H f , t e df dt<br />
<br />
<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 164
Monochromatisches Teilnehmersignal im zeitvarianten Kanal<br />
Es werde ein unmodulierter Träger der Trägerfrequenz f 0 als gesendetes<br />
Teilnehmersignal betrachtet.<br />
Mit der konstanten komplexen Amplitude A gilt<br />
ut () Aexpj2 ft<br />
0 ,<br />
Uf ( ) A<br />
ff<br />
.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
0<br />
<br />
Es folgt dann für einen zeitvarianten Kanal<br />
<br />
0 0<br />
<br />
<br />
V f A H f , t exp j2 f f t d t.<br />
v(t) ist nicht mehr monochromatisch, es hat eine nichtverschwindende<br />
spektrale Breite, die durch die Zeitvarianz bestimmt wird.<br />
H(f,t) beschreibt also eine zusätzliche multiplikative Modulation, die auf<br />
das gesendete Teilnehmersignal wirkt.<br />
<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 165<br />
Zeitinvarianter Kanal<br />
Für einen zeitinvarianten Kanal folgt die bekannte Form<br />
<br />
<br />
<br />
V f U f ' H f ', t exp j2 f ' f t dtd f '<br />
<br />
<br />
<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
U f H f .<br />
' <br />
H f<br />
Funktion der Zeit t<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Uf ' Hf ' <br />
expj2 f ' ftdt<br />
d f '<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
f<br />
' f<br />
<br />
<br />
<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 166<br />
Einflüsse auf das Aussehen von<br />
Kanalimpulsantwort und Übertragungsfunktion<br />
Das Aussehen von Kanalimpulsantwort und Übertragungsfunktion wird<br />
beeinflusst<br />
• vom betrachteten Ausbreitungsgebiet,<br />
• vom Weg (Trajektorie) der Mobilstation und<br />
• von der Geschwindigkeit der Mobilstation.<br />
In der weiteren Behandlung wird daher davon ausgegangen,<br />
• dass das betrachtete Ausbreitungsgebiet beibehalten wird,<br />
• dass die Geschwindigkeit der Mobilstation konstant bleibt und<br />
• dass der langsame Schwund durch eine entsprechende<br />
Leistungsregelung unterdrückt wird.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 167<br />
Modellierung als stochastischer Prozess<br />
Die Kanalimpulsantwort h(,t) beziehungsweise die Übertragungsfunktion<br />
H(f,t) des Mobilfunkkanals werden durch zwei stochastische<br />
zweidimensionale Prozesse beschrieben.<br />
Diese stochastischen Prozesse werden durch eine zufällige<br />
Überlagerung einer großen Anzahl von Wegen modelliert.<br />
Nach dem zentralen Grenzwertsatz sind diese Prozesse normalverteilt.<br />
Deshalb genügt die Angabe von Erwartungswert und<br />
Korrelationsfunktion.<br />
Zum Ermitteln der Eigenschaften dieser Prozesse ist die Durchführung<br />
von zahlreichen Messungen erforderlich; dies geschieht nachstehend im<br />
Gedankenexperiment. Die betrachtete Mobilstation fährt bei jeder<br />
Messung einen anderen Weg durch das Ausbreitungsgebiet.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 168
Zeitvariante Übertragungsfunktion<br />
Im Folgenden wird angenommen, dass derjenige Prozess, der die<br />
Übertragungsfunktion H(f,t) des Mobilfunkkanals beschreibt, den<br />
Erwartungswert<br />
<br />
<br />
<br />
E H f, t 0<br />
t<br />
hat.<br />
Wegen des zentralen Grenzwertsatzes genügen Inphase- und<br />
Qudaratur-Komponente einer mittelwertfreien Normalverteilung, haben<br />
identische Varianzen und sind voneinander statistisch unabhängig.<br />
Deshalb ist der stochastische Prozess, der |H(f,t)| beschreibt, Rayleighverteilt.<br />
Zeitvariante Kanalimpulsantwort<br />
Die Kanalimpulsantwort h(,t) ergibt sich durch inverse<br />
Fouriertransformation der Übertragungsfunktion H(f,t) des<br />
Mobilfunkkanals.<br />
Es gilt<br />
<br />
h, t Hf, texpj2fd f.<br />
<br />
Für den Erwartungswert folgt<br />
<br />
<br />
t<br />
h<br />
t<br />
<br />
E , 0<br />
<br />
<br />
<br />
E H f, t exp j2 f d f.<br />
t<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 169<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 170<br />
3.4.4 Frequenz-Zeit-Korrelationsfunktion<br />
Die stochatsischen Prozesse zur Beschreibung von h(,t) und H(f,t) seien<br />
schwach stationär bezüglich t.<br />
Weiterhin wird vorausgesetzt, dass derjenige Prozess, der H(f,t)<br />
beschreibt, schwach stationär bezüglich f ist.<br />
Mit den abgekürzten Schreibweisen t t 2<br />
t<br />
1<br />
, <br />
werden ausgehend von der Autokorrelationsfunktion der<br />
Übertragungsfunktion<br />
f f f<br />
1 *<br />
f,<br />
t<br />
RH<br />
f , f , t , t E H<br />
F<br />
2<br />
f , t H f , t<br />
Kenngrößen des Mobilfunkkanals betrachtet.<br />
<br />
2 1<br />
<br />
1 2 1 2 1 1 2 2<br />
F (f,t) heißt Frequenz-Zeit-Korrelationsfunktion.<br />
<br />
Veranschaulichung der schwachen Stationärität<br />
* *<br />
H f1 t1Hf2 t2 H f3 t3Hf4<br />
t4<br />
1 E , , 1 E , ,<br />
2 2<br />
H(f 2 ,t 2 )<br />
t<br />
H(f 4 ,t 4 )<br />
H(f,t)<br />
H(f 1 ,t 1 )<br />
t<br />
f<br />
H(f 3 ,t 3 )<br />
t<br />
f<br />
f<br />
<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 171<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 172
Veranschaulichung der Frequenz-Zeit-Korrelationsfunktion<br />
<br />
F<br />
f, t /max f,<br />
t<br />
t<br />
<br />
F<br />
<br />
f<br />
<br />
0<br />
t<br />
<br />
0<br />
f<br />
3.4.5 Zeit-Korrelationsfunktion<br />
Setzt man f = 0, so erhält man die Zeit-Korrelationsfunktion<br />
(Spaced-Time Correlation Function) F (0,t).<br />
| F (,t)| klingt mit wachsendem |t| ab.<br />
H(f,t) fluktuiert in t-Richtung umso rascher, je schneller | F (,t)| mit<br />
wachsendem |t| abklingt.<br />
Die halbe Halbwertsbreite von | F (,t)| ist die bereits eingeführte<br />
Korrelationsdauer T k .<br />
Re{ F (,t)} ist gerade bezüglich t.<br />
Im{ F (,t)} ist ungerade bezüglich t.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 173<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 174<br />
Veranschaulichung der Zeit-Korrelationsfunktion<br />
<br />
0.8<br />
0.6<br />
0.5<br />
0.4<br />
0.2<br />
0, t<br />
/ max 0, t<br />
<br />
F<br />
1<br />
F<br />
0<br />
-2 -1 0 1 2<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
2T k<br />
<br />
T k<br />
Korrelationsdauer (Kohärenzzeit)<br />
<br />
F<br />
t / willk. Einheiten<br />
<br />
<br />
<br />
max 0, t / 2<br />
T<br />
k<br />
<br />
2v<br />
3.4.6 Frequenz-Korrelationsfunktion<br />
Wählt man t = 0, so ergibt sich die Frequenz-Korrelationsfunktion<br />
(Spaced-Frequency Correlation Function) F (f,0).<br />
| F (f,0)| klingt mit wachsendem |f| ab.<br />
H(f,t) fluktuiert in f-Richtung umso rascher, je schneller | F (f,0)| mit<br />
wachsendem |f| abklingt.<br />
Die halbe Halbwertsbreite von | F (f,0)| ist die bereits eingeführte<br />
Kohärenzbandbreite B c .<br />
Re{ F (f,0)} ist gerade bezüglich f.<br />
Im{ F (f,0)} ist ungerade bezüglich f.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 175<br />
Folie 176
Veranschaulichung der Frequenz-Korrelationsfunktion<br />
<br />
F<br />
0.8<br />
0.6<br />
0.5<br />
0.4<br />
0.2<br />
f,0 /max f,0<br />
<br />
F<br />
1<br />
0<br />
-2 -1 0 1 2<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
2<br />
B c<br />
<br />
B c<br />
Kohärenzbandbreite<br />
<br />
F<br />
<br />
f / willk. Einheiten<br />
<br />
<br />
max f ,0 / 2<br />
1<br />
Bc<br />
<br />
T<br />
M<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 177<br />
3.4.7 Verzögerungs-Zeit-Korrelationsfunktion<br />
Ausgehend von der Autokorrelationsfunktion<br />
1 *<br />
Rh 1, 2, t1, t2<br />
E h 1, t1h2,<br />
t2<br />
2<br />
der Kanalimpulsantwort folgt<br />
<br />
1 <br />
*<br />
Rh <br />
1, 2, t1, t2 E H f1, t1 exp j2f11<br />
2 <br />
H f , t exp j2f<br />
df d f .<br />
<br />
Substitution:<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
2 2 2 2 1 2<br />
f<br />
f<br />
f1 f f2<br />
f <br />
2 2<br />
f1<br />
f2<br />
f f f2f1<br />
2<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 178<br />
Jacobi-Determinante<br />
Mit der Jacobi-Determinante<br />
folgt für die Autokorrelationsfunktion<br />
<br />
1 *<br />
Rh 1, 2, t1, t2<br />
E H f1, t1Hf2,<br />
t2<br />
2<br />
<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
f1 f2<br />
1 1<br />
f<br />
f<br />
det( J) 1<br />
f1 f<br />
1 1<br />
2 <br />
<br />
2 2<br />
f f<br />
<br />
<br />
<br />
exp j2<br />
f1 1<br />
j2<br />
f2 2<br />
f<br />
<br />
expj2 12j2f<br />
21<br />
2<br />
<br />
<br />
df1df2<br />
<br />
<br />
1d f<br />
df<br />
<br />
F<br />
<br />
f,<br />
t<br />
<br />
<br />
f<br />
f1<br />
f <br />
2<br />
f<br />
f2<br />
f <br />
2<br />
f1<br />
f2<br />
f <br />
2<br />
f f f<br />
2 1<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 179<br />
Autokorrelationsfunktion der Kanalimpulsantwort<br />
21<br />
Für die Autokorrelationsfunktion ergibt sich<br />
<br />
<br />
<br />
12<br />
<br />
j2f<br />
21<br />
Rh 1, 2, t1, t2 f, texp<br />
j2f df<br />
F<br />
e df<br />
2 <br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
Mit der inversen Fouriertransformierten<br />
T<br />
T 1 <br />
<br />
, t<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
f, t exp j2 f<br />
F<br />
1<br />
d f<br />
2 1 2 1<br />
<br />
<br />
<br />
0<br />
<br />
2<br />
<br />
1<br />
<br />
, t f, texpj2 f df<br />
<br />
<br />
1 F<br />
1<br />
<br />
gilt R t t t <br />
<br />
, , , , .<br />
h 1 2 1 2 T 1 2 1<br />
<br />
<br />
<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 180
Unkorrelierte Streuung<br />
Wide Sense Stationary Uncorrelated Scattering (WSSUS)<br />
Die Verzögerungs-Zeit-Korrelationsfunktion T ( 1 ,t) heißt auch<br />
Multipath Time-Covariance.<br />
Der Verlauf von T ( 1 ,t) längs der 1 -Achse lässt erkennen, wie h(,t)<br />
im Mittel längs der -Achse verläuft.<br />
Entsprechend zeigt der Verlauf von T ( 1 ,t) längs der t-Achse, wie<br />
rasch h(,t) im Mittel mit t fluktuiert.<br />
Aufgrund des Produktterms ( 2 - 1 ) handelt es sich beim<br />
Mobilfunkkanal um einen Kanal mit unkorrelierter Streuung,<br />
„uncorrelated scattering“ (US).<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 181<br />
Diese Eigenschaft der unkorrelierten Streuung folgt aus der Stationarität<br />
im weiteren Sinne bezüglich der Frequenz f des Prozesses, der H(f,t)<br />
beschreibt.<br />
Die Kanalimpulsantwort h(,t) ist<br />
a) im weiteren Sinne stationär, engl. wide sense stationary (WSS), bzgl.<br />
der Zeit t,<br />
b) unkorreliert bezüglich der Verzögerung der Streuung, engl.<br />
uncorrelated scattering (US).<br />
Wegen dieser Eigenschaft des Prozesses, der h(,t) beschreibt,<br />
bezeichnet man den Mobilfunkkanal als WSSUS (Wide Sense Stationary<br />
Uncorrelated Scattering)-Mobilfunkkanal.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 182<br />
3.4.8 Verzögerungs-Leistungsspektrum<br />
Verzögerungs-Leistungsspektren nach COST 207<br />
Für t = 0, wenn man die Zeitdifferenz t in T ( 1 ,t) Null setzt<br />
und für 1 verkürzend schreibt, erhält man das<br />
Verzögerungs-Leistungsspektrum<br />
<br />
T<br />
<br />
,0<br />
<br />
T (,0) heißt u. a. auch Power Delay Profile (PDP).<br />
T (,0) ist reell und gibt an, mit welcher mittleren, normierten Leistung<br />
Wellen mit der Verzögerungszeit empfangen werden.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
F<br />
<br />
f j f f<br />
,0 exp 2 d .<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 183<br />
Ausbreitungsgebiet<br />
ländliche Gebiete<br />
(RA, Rural Area)<br />
typische Gebiete in<br />
Städten und Vororten<br />
(TU, Typical Urban)<br />
ungünstige Gebiete in<br />
Städten und Vororten<br />
(BU, Bad Urban)<br />
typische<br />
Gebiete im Bergland<br />
(HT, Hilly Terrain)<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
T (,0)<br />
exp {- 9,2 /s} für 0 < 0,7 s<br />
0 sonst<br />
exp {- /s} für 0 < 7 s<br />
0 sonst<br />
exp {- /s} für 0 < 5 s<br />
0,5 exp {5 - /s} für 5 s < 10 s<br />
0 sonst<br />
exp {- 3,5 /s} für 0 < 2 s<br />
0,04 exp {15 - /s} für 15 s < 20 s<br />
0 sonst<br />
Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />
Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 83, Tab. 3.4.<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 184
Veranschaulichung der Verzögerungs-Leistungsspektren<br />
10log<br />
10log<br />
10<br />
10<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
,0<br />
T<br />
0,0<br />
T<br />
,0<br />
T<br />
0,0<br />
T<br />
<br />
/ dB<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
-10<br />
-20<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
0<br />
-30<br />
0 2 4 6 8 10<br />
/µs<br />
0<br />
/ dB<br />
BU<br />
-10<br />
-20<br />
RA<br />
-30<br />
0 2 4 6 8 10<br />
/µs<br />
0<br />
-10<br />
-20<br />
-30<br />
0 2 4 6 8 10<br />
,0<br />
<br />
T /µs<br />
10log<br />
10<br />
/ dB<br />
0 0,0<br />
T <br />
HT<br />
-10<br />
-20<br />
10log<br />
,0<br />
T<br />
0,0<br />
TU<br />
-30<br />
0 4 8 12 16 20<br />
/µs<br />
Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />
Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 84, Bild 3.8.<br />
10<br />
<br />
<br />
<br />
T<br />
<br />
/ dB<br />
<br />
<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 185<br />
3.4.9 Verzögerungsspreizung (Delay Spread)<br />
Die mit 2 multiplizierte Wurzel des normierten zweiten Zentralmoments<br />
σ τ2 von T (,0) ist die bereits eingeführte Verzögerungsspreizung S.<br />
Mit der normierten Leistung<br />
<br />
P<br />
<br />
P h<br />
,0<br />
d<br />
e<br />
E<br />
T<br />
<br />
<br />
P<br />
s <br />
und<br />
<br />
<br />
2<br />
<br />
<br />
2 1 2<br />
1<br />
<br />
,0 d <br />
,0<br />
d<br />
T<br />
T<br />
<br />
Ph<br />
<br />
Ph<br />
<br />
<br />
folgt<br />
S 2 <br />
.<br />
Je kleiner S ist, desto geringer ist die zeitliche Spreizung eines<br />
gesendeten Signals. Im Falle S = 0 erfolgt keine zeitliche Spreizung.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 186<br />
3.4.10 Streufunktion<br />
Die Fouriertransformierte der Verzögerungs-Zeit-Korrelationsfunktion<br />
T (,t) bezüglich der Zeitdifferenz t ist reell und lautet<br />
<br />
<br />
S , f , t exp j2 f t d t .<br />
d<br />
<br />
<br />
<br />
T<br />
d<br />
Veranschaulichung der Streufunktion<br />
ortsfester<br />
Empfänger<br />
indirekter<br />
Weg 2<br />
Streugebiet<br />
2<br />
<br />
S , f<br />
d<br />
<br />
f d<br />
Die Funktion S(,f d ) heißt Streufunktion (Scattering Function).<br />
Man erhält die Streufunktion durch doppelte Fouriertransformation aus<br />
der Frequenz-Zeit-Korrelationsfunktion:<br />
<br />
<br />
S , f f, t exp j2 f exp j2 f t d f d t .<br />
d<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
<br />
<br />
F<br />
S(,f d ) ist ein Maß für die mittlere Leistung am Ausgang des<br />
Mobilfunkkanals abhängig von der Verzögerungszeit und von der<br />
Dopplerfrequenz f d .<br />
d<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 187<br />
v 0<br />
direkter<br />
Weg<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
v, v 0<br />
indirekter<br />
Weg 1<br />
mobiler<br />
Sender<br />
Streugebiet 1<br />
, f 0<br />
2 d,2<br />
; f 0<br />
1 d,1<br />
, f f<br />
0 d,direkt d,max<br />
<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 188
3.4.11 Doppler-Spektrum<br />
Die Bewegungen der mobilen Teilnehmer führen zum Auftreten des<br />
Doppler-Effekts.<br />
Mit der Lichtgeschwindigkeit c 0 , der Trägerfrequenz f 0 und dem Betrag<br />
||v|| der Geschwindigkeit ergibt sich die maximale Dopplerfrequenz zu<br />
v<br />
fd,max f0<br />
.<br />
c<br />
0<br />
v / km/h (f 0 = 1800 MHz)<br />
3 30 50 60 70 80<br />
f d,max /Hz 5,0 50,0 83,4 100,0 116,7 133,4<br />
v / km/h (f 0 = 1800 MHz)<br />
90 100 120 150 200 250<br />
f d,max /Hz 150,1 166,7 200,1 250,2 333,6 417,0<br />
Kommunikations<br />
Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />
Technik<br />
Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 77, Tab. 3.3.<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 189<br />
Entstehung des klassischen Doppler-Spektrums<br />
Dopplerfrequenz<br />
Es gilt<br />
isotrop<br />
v<br />
einfallende fd= f0<br />
cos( ),<br />
c<br />
Wellen<br />
0<br />
für ,<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Empfänger<br />
<br />
v, 0<br />
und mit der maximalen Dopplerfrequenz<br />
folgt<br />
f ( ) f cos( ).<br />
d<br />
d,max<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 190<br />
Entstehung des klassischen Doppler-Spektrums<br />
Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion des Einfallswinkels<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Empfänger<br />
isotrop<br />
einfallende<br />
Wellen<br />
<br />
v, 0<br />
Da die Doppler-Frequenz f d eine gerade<br />
Funktion von α ist, genügt die Betrachtung<br />
von 0 α .<br />
Es ist<br />
1 für 0 ,<br />
p<br />
<br />
( ) <br />
0 sonst.<br />
Mit<br />
arccos fd fd,max<br />
<br />
folgt<br />
d 1 1<br />
<br />
dfd<br />
fd,max<br />
f <br />
d<br />
1 <br />
fd,max<br />
<br />
<br />
2<br />
.<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 191<br />
Entstehung des klassischen Doppler-Spektrums<br />
Wahrscheinlichkeitsdichte der Doppler-Frequenz<br />
Jetzt folgt:<br />
<br />
d<br />
p<br />
f<br />
( f <br />
<br />
<br />
d d) p arccos fd fd,max<br />
dfd<br />
1 1<br />
<br />
<br />
für fd<br />
fd,max,<br />
f<br />
2<br />
d,max<br />
f <br />
d<br />
1<br />
<br />
fd,max<br />
<br />
<br />
<br />
0 sonst.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 192
Veranschaulichung des klassischen Doppler-Spektrums nach Jakes<br />
4<br />
Doppler-Spektrum<br />
Sc0,<br />
fd<br />
3<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
2<br />
1<br />
0<br />
-1.5 -1 -0.5 0 0.5 1 1.5<br />
<br />
f<br />
f d,max<br />
d,max<br />
Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />
Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 85, Bild 3.9.<br />
f / f<br />
d<br />
d,max<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 193<br />
3.4.12 Doppler-Spreizung<br />
Die mit 2 multiplizierte Wurzel des normierten zweiten Zentralmoments<br />
σ fd2 von S c (0,f d ) heißt Doppler-Spreizung (Doppler Spread).<br />
Mit der Leistung<br />
<br />
P Sc 0, fd dfd<br />
h<br />
<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
<br />
und<br />
<br />
<br />
2<br />
<br />
<br />
2 1 2<br />
1<br />
<br />
f<br />
f <br />
<br />
d<br />
d<br />
Sc 0, fd dfd fd Sc 0, fd dfd<br />
P<br />
<br />
P<br />
<br />
<br />
folgt<br />
Bd 2 <br />
f<br />
.<br />
d<br />
Je größer die Korrelationsdauer T k ist, umso kleiner ist die Doppler-<br />
Spreizung B d . Im Sinne einer groben Näherung gilt B d 1/T k .<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 194<br />
Doppler-Spektrum und Streufunktion<br />
Das Doppler-Spektrum ist das Integral der Streufunktion über τ<br />
<br />
<br />
<br />
S 0, f S , f d .<br />
c d d<br />
<br />
3.4.13 Wichtige Zusammenhänge<br />
f<br />
0 Frequenz-Zeit- t<br />
0<br />
Korrelationsfunktion<br />
Zeit-<br />
f,<br />
t<br />
F<br />
Frequenz-<br />
Korrelationsfunktion<br />
0, t<br />
Korrelationsfunktion<br />
<br />
f<br />
,0<br />
F F<br />
<br />
Verzögerungs-<br />
Das Verzögerungs-Leistungsspektrum ist das Integral über f d<br />
<br />
,0 ,<br />
T S fd<br />
d fd.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
<br />
Die mittlere, normierte Gesamtleistung am Ausgang des Mobilfunkkanals<br />
ist <br />
P S , f d<br />
d f .<br />
h<br />
<br />
<br />
d d<br />
<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 195<br />
Doppler-Spektrum<br />
S 0, f<br />
c<br />
<br />
d<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
<br />
<br />
d<br />
<br />
S , f d<br />
<br />
T<br />
Streufunktion<br />
S , f<br />
<br />
<br />
, t<br />
Fourier-<br />
Transformation<br />
Fourier-<br />
Transformation<br />
Verzögerungs-Zeit-<br />
Korrelationsfunktion<br />
d<br />
<br />
<br />
<br />
t<br />
0<br />
Leistungsspektrum<br />
,0<br />
T<br />
S , f df<br />
<br />
d<br />
<br />
d<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 196
3.5 Simulation von Mobilfunkkanälen<br />
3.5.1 Modellannahmen<br />
1. Der stochastische Prozess, der |H(f,t)| beschreibt, ist Rayleighverteilt.<br />
Es ist kein direkter Weg vorhanden.<br />
2. Es wird der WSSUS-Mobilfunkkanal gemäß Abschnitt 3.4 verwendet.<br />
3. Das Verzögerungs-Leistungsspektrum T (,0) und das Doppler-<br />
Spektrum S c (0,f d ) sind unabhängig voneinander. Deshalb kann die<br />
Verbundwahrscheinlichkeitsdichte p fd ,(f d ,) als Produkt der<br />
Wahrscheinlichkeitsdichte p fd (f d ) der Dopplerfrequenz f d und der<br />
Wahrscheinlichkeitsdichte p () der Verzögerungszeit geschrieben<br />
werden:<br />
p f , p f p .<br />
d<br />
<br />
f , d f d<br />
d<br />
<br />
Modellannahmen<br />
4. Für T (,0) werden die für die Ausbreitungsgebiete<br />
• ländliches Gebiet (RA, Rural Area),<br />
• typische Gebiete in Städten und Vororten (TU, Typical Urban),<br />
• ungünstige Gebiete in Städten und Vororten (BU, Bad Urban)<br />
und<br />
• Bergland (HT, Hilly Terrain)<br />
nach COST207 festgelegten Verzögerungs-Leistungsspektren<br />
verwendet.<br />
5. Es wird das klassische Doppler-Spektrum S c (0,f d ) nach Jakes<br />
verwendet.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 197<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 198<br />
3.5.2 Modellbeschreibung<br />
Es sei H(f,t) die normierte Übertragungsfunktion, mit<br />
L<br />
1<br />
Hf, t lim expj iexpj2fd,<br />
itexpj2 fi.<br />
L<br />
L<br />
i 1<br />
Es sei h(τ,t) die normierte Kanalimpulsantwort, mit<br />
L<br />
1<br />
h , t lim expjiexpj2 fd,<br />
it i.<br />
L<br />
L<br />
Möglichst<br />
unendlich<br />
viele Wege<br />
i 1<br />
L-Wege-<br />
Kanal<br />
Dopplerfrequenz<br />
des i-ten Weges<br />
Verzögerung<br />
des i-ten Weges<br />
im L-Wege-<br />
Kanal<br />
Zufallsvariablen der Monte-Carlo-Simulation<br />
Das hier angegebene Simulationsverfahren basiert auf der Monte-Carlo-<br />
Simulation.<br />
Beim Erzeugen von H(f,t) und damit von h(,t) wird vom linearen<br />
Überlagern einer im Grenzfall gegen Unendlich gehenden Anzahl L von<br />
Exponentialschwingungen<br />
• der Nullphasen i , i = 1...L,<br />
• der Dopplerfrequenzen f d,i , i = 1...L, und<br />
• der Verzögerungszeiten i , i = 1... L,<br />
ausgegangen.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Normierung<br />
Phasenverschiebung<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 199<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 200
Erzeugen der Zufallsvariablen<br />
Die Nullphasen i , i = 1...L, die Dopplerfrequenzen f d,i , i = 1... L, und die<br />
Verzögerungszeiten i , i = 1... L, können durch eine Variablentransformation,<br />
ausgehend von einem Zufallsgenerator, erzeugt werden.<br />
Dieser Zufallsgenerator liefert 3 L im halboffenen Intervall [0,1[<br />
gleichverteilte und statistisch unabhängige Größen u i .<br />
Führt man v i als Platzhalter für i , f d,i , und i , ein, und ist g v (·) die<br />
gesuchte Kennlinie der Variablentransformation, so gilt<br />
v g u<br />
i<br />
<br />
<br />
v i<br />
.<br />
Vergleich der Verteilungsfunktionen<br />
Sei p v (v i ) die Wahrscheinlichkeitsdichte der Zufallsvariablen v i und<br />
v i<br />
<br />
<br />
Pv<br />
v i<br />
pv<br />
d<br />
, vi z.B. fd,<br />
i, <br />
i<br />
usw.<br />
<br />
die entsprechende Verteilungsfunktion.<br />
P u<br />
<br />
Pv<br />
v<br />
i <br />
Definitionsbereich<br />
u i<br />
u<br />
i<br />
1<br />
Pr<br />
u i0<br />
vi<br />
g <br />
0 v<br />
ui0<br />
!<br />
ui ui Prv i<br />
v<br />
i <br />
0 0<br />
<br />
1<br />
<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 201<br />
u i<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
u i0<br />
0<br />
v i0<br />
1<br />
1<br />
vi<br />
gv<br />
ui<br />
Pv<br />
Puu i Pv<br />
ui<br />
<br />
0<br />
0 0<br />
<br />
0<br />
0<br />
<br />
v i<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 202<br />
Kennlinie zum Erzeugen der Zufallsvariablen<br />
Dann ist g v (u i ) die Umkehrfunktion der Verteilungsfunktion Pr v {v i }, das<br />
heißt, es gilt<br />
-1<br />
Pv<br />
ui<br />
für 0ui<br />
1,<br />
gv<br />
( ui<br />
) <br />
0 sonst.<br />
Analytisch ergibt sich diese Kennlinie wie folgt:<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Pr<br />
!<br />
u u1Prv v1<br />
Pu u1 Pv<br />
gv<br />
u<br />
uu g u<br />
g u -1<br />
u<br />
<br />
<br />
-1<br />
Pv<br />
P<br />
i v<br />
v<br />
P v<br />
i<br />
Pr<br />
<br />
<br />
v g u<br />
v<br />
<br />
0 , ui<br />
0<br />
<br />
P<br />
u ui ui , 0ui<br />
1<br />
<br />
1 , ui<br />
1<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 203<br />
Berechnen der Kennlinie<br />
Die Kennlinie g v (u) erzeugt aus einer gleichverteilten Zufallsvariablen<br />
(Z.V.) ‚u‘ einen Zufallsvariable ‚v‘ mit der Wahrscheinlichkeitsdichte p v (v).<br />
Die Kennlinie kann in zwei Schritten berechnet werden:<br />
1) Die Verteilungsfunktionen P v (v) ist gleich der Stammfunktion von p v (v):<br />
2) Die Kennlinie g v (u) ist die Umkehrfunktion von P v (v):<br />
v<br />
<br />
<br />
Pv<br />
v i<br />
pv<br />
d<br />
-1<br />
<br />
g u u<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
v i<br />
<br />
P v<br />
<br />
i<br />
Die Z.V. v g u hat dann die Wahrscheinlichkeitsdichte p v (v).<br />
v<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 204
Erzeugen der Dopplerfrequenzen<br />
Stellvertretend für die drei Zufallsvariablen i , f d,i , und i wird die<br />
Erzeugung der Dopplerfrequenzen betrachtet.<br />
Es folgt<br />
0 für fd, i<br />
fd,max,<br />
<br />
1 f <br />
d, i<br />
Prf f <br />
<br />
d d, i<br />
1 arccos für fd, i<br />
fd,max,<br />
fd,max<br />
<br />
<br />
1 für fd, i<br />
fd,max<br />
und daher<br />
fd, i<br />
fd,max cos <br />
ui, 0 ui<br />
1.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 205<br />
Verzögerungs-Leistungsspektren nach ITU<br />
Die ITU hat zur Simulation und Bewertung von 3G-Mobilfunksystemkonzepten<br />
spezielle Kanalmodelle definiert.<br />
Im Gegensatz zu den kontinuierlichen COST 207-Modellen sind die ITU-<br />
Verzögerungs-Leistungsspektren diskret.<br />
Außerdem wird neben dem klassischen (Jakes)-Spektrum ein flaches<br />
Doppler-Spektrum verwendet, wobei gilt<br />
1<br />
, für fd<br />
fd,max<br />
,<br />
p ( 2<br />
f<br />
f<br />
d,max<br />
d d<br />
) f<br />
0, sonst.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 206<br />
Flaches Doppler-Spektrum (FLAT)<br />
Entsprechend ist<br />
0 für fd, i<br />
fd,max<br />
,<br />
<br />
fd, i<br />
fd,max<br />
Prf f <br />
d d, i<br />
<br />
für fd, i<br />
fd,max<br />
,<br />
2fd,max<br />
<br />
1 für fd, i<br />
fd,max<br />
.<br />
Somit folgt<br />
<br />
fd, i<br />
fd,max 2ui 1 , 0ui<br />
1.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 207<br />
Veranschaulichung der Verteilungsfunktionen<br />
1<br />
Pr f f<br />
<br />
d d<br />
Pr<br />
f f<br />
<br />
d d<br />
nach ITU<br />
0.8<br />
0.6<br />
0.4<br />
0.2<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
f<br />
<br />
Pr nach COST<br />
0<br />
-1 -0.5 0 0.5 f / f 1<br />
f<br />
d<br />
d<br />
d<br />
d,max<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 208
Zeitdiskrete Kanalmodelle<br />
Die Simulation auf Digitalrechnern erfolgt zeitdiskret. Daher ist die<br />
Realisierung zeitdiskreter Kanalmodelle erforderlich.<br />
Die Sendesignale in Mobilfunksystemen sind in guter Näherung<br />
bandbegrenzt und haben die HF-Bandbreite B u . Das Tiefpassäquivalent<br />
darf also auf B u /2 bandbegrenzt und mit der Rate B u abgetastet werden.<br />
Ebenso interessiert der Einfluss von Störungen und Interferenzen<br />
(Rauschen) lediglich innerhalb der Nutzbandbreite. Auch das<br />
Tiefpassäquivalent des Rauschens darf auf B u /2 bandbegrenzt und mit<br />
der Rate B u abgetastet werden.<br />
Ersatzschaltbild des Übertragungssystems<br />
Tiefpassfilter<br />
des Senders<br />
<br />
Tiefpassfilter<br />
des Empfängers<br />
<br />
Kanal<br />
s<br />
t<br />
h<br />
<br />
hTP<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
q<br />
t<br />
Sender<br />
gesamter Übertragungskanal<br />
h g<br />
<br />
<br />
h TP<br />
Empfänger<br />
Abtastzeitpunkte<br />
/ n B u<br />
<br />
q<br />
n <br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 209<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 210<br />
Gefilterte Kanalimpulsantwort<br />
Da die zu übertragenden Signale bandbegrenzt sind, darf man den<br />
Mobilfunkkanal ebenfalls mit einem Bandpassfilter der HF-Bandbreite<br />
B HF ≥ B u bandbegrenzen.<br />
Man erhält dann die gefilterte Kanalimpulsantwort im Tiefpassbereich<br />
sin BHF<br />
<br />
hg<br />
, t h,<br />
t <br />
<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
<br />
L<br />
1<br />
sin BHF<br />
<br />
lim expjiexpj2fd,<br />
it i <br />
L<br />
L i 1<br />
<br />
L<br />
1<br />
sin BHF<br />
i<br />
lim expjiexpj2 fd,<br />
it<br />
.<br />
L<br />
L<br />
<br />
i 1<br />
<br />
<br />
<br />
i<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 211<br />
Zeitdiskrete Kanalimpulsantwort<br />
Durch Abtasten mit der Rate B HF ≥ B u folgt die Kanalimpulsantwort im<br />
äquivalenten Tiefpassbereich<br />
<br />
n <br />
<br />
sinB<br />
<br />
<br />
L<br />
HF<br />
i<br />
n <br />
<br />
1<br />
<br />
<br />
BHF<br />
h<br />
<br />
g , t<br />
lim exp j<br />
i<br />
exp j2 fd,<br />
it<br />
.<br />
<br />
B<br />
L<br />
HF L i 1<br />
n <br />
<br />
<br />
i<br />
<br />
BHF<br />
<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 212
Simulierte Kanalimpulsantwort (1)<br />
20log h , t /dB<br />
10<br />
g<br />
<br />
<br />
ITU Indoor A<br />
Maximale Doppler-<br />
Frequenz 5 Hz<br />
L = 300<br />
Bandbreite 100 MHz<br />
Simulierte Kanalimpulsantwort (2)<br />
20log h , t /dB<br />
10<br />
g<br />
<br />
<br />
ITU Indoor A<br />
Maximale Doppler-<br />
Frequenz 5 Hz<br />
L = 300<br />
Bandbreite 5 MHz<br />
/ s<br />
t /ms<br />
/ s<br />
t /ms<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 213<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 214<br />
Simulierte Kanalimpulsantwort (3)<br />
20log h , t /dB<br />
10<br />
g<br />
<br />
<br />
Typisch städtisches<br />
Gebiet (TU)<br />
Maximale Doppler-<br />
Frequenz 84 Hz<br />
L = 100<br />
Bandbreite 2 MHz<br />
Simulierte Kanalimpulsantwort (4)<br />
20log h , t /dB<br />
10<br />
g<br />
<br />
<br />
Typisch städtisches<br />
Gebiet (TU)<br />
Maximale Doppler-<br />
Frequenz 84 Hz<br />
L = 100<br />
Bandbreite 20 MHz<br />
/ s<br />
t /ms<br />
/ s<br />
t /ms<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 215<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 216
Simulierte Übertragungsfunktion<br />
20log H f, t / dB<br />
10<br />
<br />
<br />
Urbanes Ausbreitungsgebiet<br />
Trägerfrequenz<br />
1,8 GHz<br />
Maximale<br />
Dopplerfrequenz<br />
84 Hz<br />
Simulierte Streufunktion<br />
<br />
, /max ,<br />
<br />
S f S f<br />
d<br />
d<br />
<br />
Typisch städtisches<br />
Gebiet (TU)<br />
Maximale Doppler-<br />
Frequenz 166 Hz<br />
Bandbreite 3,84 MHz<br />
f<br />
/MHz<br />
t /ms<br />
/ s<br />
f d /Hz<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 217<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 218<br />
Gemessene Streufunktion<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />
Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 108, Bild 3.18b).<br />
Typisch städtisches<br />
Gebiet (München)<br />
B m = 10 MHz<br />
T p = 25,6 s<br />
Trägerfrequenz<br />
1860 MHz<br />
Geschwindigkeit<br />
50 km/h<br />
Zurückgelegte<br />
Streckenlänge: ca. 60 m<br />
f d,max 84 Hz<br />
T k 6 ms<br />
B c 1,3 MHz<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 219<br />
Gemessene Kanalimpulsantworten<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />
Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 108, Bild 3.18a).<br />
Typisch städtisches<br />
Gebiet (München)<br />
B m = 10 MHz<br />
T p = 25,6 s<br />
Trägerfrequenz<br />
1860 MHz<br />
Geschwindigkeit<br />
50 km/h<br />
Zurückgelegte<br />
Streckenlänge: ca. 60 m<br />
f d,max 84 Hz<br />
T k 6 ms<br />
B c 1,3 MHz<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 220
3.6 Richtungsabhängige Kanalimpulsantworten<br />
Simulationsbeispiel für die Kanalimpulsantwortdichte<br />
• Im Mobilfunk muss mit winkelmäßig anisotropem Einfall der Wellen<br />
gerechnet werden.<br />
• Antennen haben i.A. einen richtungsabhängigen Antennengewinn<br />
(Antennencharakteristik)<br />
• Eine Unterscheidung der aus verschiedenen Richtungen eintreffenden<br />
Wellen ermöglicht z.B.<br />
• Richtungsdiversität<br />
• MIMO (Multiple Input Multiple Output )-Systeme<br />
• Mit dem richtungsabhängigen Antennengewinn G(φ) gilt für den<br />
Zusammenhang zwischen der richtungsabhängigen Impulsantwort<br />
ϑ(τ,t,φ) und h(τ,t):<br />
2<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
, , , <br />
<br />
h t t G d<br />
0<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 221<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />
Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 99, Bild 3.15.<br />
Urbanes Ausbreitungsgebiet<br />
2<br />
Trägerfrequenz<br />
1,8 GHz<br />
Bandbegrenzung<br />
2 MHz<br />
Geschwindigkeit<br />
25 m/s<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 222<br />
Richtungsauflösende Kanalvermessung - Messaufbau<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Langsam rotierende<br />
Richtantenne mit<br />
Hauptkeulenbreite 9 o an<br />
der Basisstation<br />
Messung mit SIMOCS-<br />
2000<br />
Messbandbreite<br />
10 MHz<br />
Trägerfrequenz<br />
1840 MHz<br />
Periodendauer<br />
51,2 µs<br />
Abtastperioden:<br />
= 0,1 µs<br />
= 0,25 o<br />
Quelle: J.J. Blanz: Empfangsantennendiversität in CDMA-Mobilfunksystemen<br />
mit gemeinsamer Detektion der Teilnehmersignale. Düsseldorf: VDI, 1998, S. 104, Bild 3.1.<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 223<br />
Richtungsauflösende Kanalvermessung - Messergebnis<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Messung in<br />
Oberbayern<br />
Flaches, städtisches<br />
Gebiet mit dichter<br />
Bebauung, 6-...8-<br />
geschoßige Gebäude<br />
Schmale Straßen<br />
Rotierende<br />
Basisstation 37,5 m<br />
über Grund<br />
Quelle: J.J. Blanz: Empfangsantennendiversität in CDMA-Mobilfunksystemen<br />
mit gemeinsamer Detektion der Teilnehmersignale. Düsseldorf: VDI, 1998, S. 106, Bild 3.2.<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 224
Inhalt<br />
4 Modulation<br />
1 Digitaler zellularer Mobilfunk<br />
2 Informationstheorie<br />
3 Mobilfunkkanal<br />
4 Modulation<br />
5 Mobilfunkübertragung<br />
6 Mobilfunknetz<br />
4.1 Systemmodell<br />
4.2 Grundlegende Modulationsarten<br />
4.3 Beispiele von Modulationsverfahren<br />
4.4 Modulation und Datenraten in 3GPP<br />
4.5 Orthogonal Frequency Division Multiplexing (OFDM)<br />
4.6 Signalqualität und Übertragungsfehler<br />
Literatur: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />
Stuttgart: B.G. Teubner, 1997<br />
A.F. Molisch: Wireless communications. New York, 2005<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 225<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 226<br />
4 Modulation<br />
4 Modulation<br />
4.1 Systemmodell<br />
4.2 Grundlegende Modulationsarten<br />
4.2.1 Übersicht<br />
4.2.2 Amplitudenmodulation (AM)<br />
4.2.3 Frequenzmodulation (FM)<br />
4.2.4 Phasenmodulation (PM)<br />
4.2.5 Quadraturamplitudenmodulation (QAM)<br />
4.2.6 Signalsynthese<br />
4.3 Beispiele von Modulationsverfahren<br />
4.4 Modulation und Datenraten in 3GPP<br />
4.5 Orthogonal Frequency Division Multiplexing (OFDM)<br />
4.6 Signalqualität und Übertragungsfehler<br />
4.1 Systemmodell<br />
4.2 Grundlegende Modulationsarten<br />
4.3 Beispiele von Modulationsverfahren<br />
4.3.1 Binary Phase Shift Keying (BPSK)<br />
4.3.2 Offset Quartenary Phase Shift Keying (OQPSK)<br />
4.3.3 Minimum Shift Keying (MSK)<br />
4.3.4 Gaussian Minimum Shift Keying (GMSK)<br />
4.3.5 „8-ary“ Phase Shift Keying (8-PSK)<br />
4.3.6 Root-Raised Cosine (RRC)<br />
4.4 Modulation und Datenraten in 3GPP<br />
4.5 Orthogonal Frequency Division Multiplexing (OFDM)<br />
4.6 Signalqualität und Übertragungsfehler<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 227<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 228
4.1 Systemmodell<br />
• In der Funktechnik werden hochfrequente Trägersignale übertragen, die dem<br />
Datensignal entsprechend moduliert werden.<br />
• Die Rückgewinnung des Datensignals aus dem modulierten Trägersignal ist<br />
Aufgabe des Demodulators.<br />
• Geräte, die sowohl modulieren als auch demodulieren können, werden als „Modem“<br />
bezeichnet.<br />
Daten-Quelle<br />
Takt Datensymbole<br />
Signale<br />
Signale<br />
Daten-Senke<br />
Datensymbole Takt<br />
Codesymbole<br />
Codesymbole<br />
Kanalcoder Modulator Kanal Demodulator Kanaldecoder<br />
Kommunikations<br />
Takt<br />
Takt<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 229<br />
4.2 Grundlegende Modulationsarten<br />
4.2.1 Übersicht<br />
• Zu den modulierten Parameter des Trägersignals gehören<br />
Amplitude (AM), Frequenz (FM) und Phase (PM).<br />
st Atcos2<br />
ftt t<br />
• Entsprechend unterscheidet<br />
man zwischen<br />
• Amplitudenmodulation (AM)<br />
• Frequenzmodulation (FM)<br />
• Phasenmodulation (PM)<br />
• Quadraturamplitudenmodulation (QAM)<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
2<br />
Re e j ft<br />
i t cos2<br />
ft q t sin2<br />
ft <br />
s t i t jq t<br />
<br />
<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 230<br />
4.2.2 Amplitudenmodulation (AM)<br />
4.2.3 Frequenzmodulation (FM)<br />
analoges Eingangssignal u(t)<br />
AM moduliertes Signal s(t)<br />
analoges Eingangssignal u(t)<br />
FM moduliertes Signal s(t)<br />
u(t)<br />
digitales Eingangssignal u(t) st utcos2<br />
f0t<br />
<br />
0<br />
digitales Eingangssignal u(t)<br />
t<br />
<br />
<br />
s<br />
t A0 cos2 f0t 2h<br />
ud 0<br />
<br />
<br />
<br />
u(t)<br />
u(t)<br />
u(t)<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
modulierte Amplitude<br />
<br />
<br />
A t u t<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 231<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
modulierte Frequenz<br />
1 d<br />
f<br />
t f0<br />
hu t<br />
2<br />
dt<br />
<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 232
4.2.4 Phasenmodulation (PM)<br />
analoges Eingangssignal u(t)<br />
PM moduliertes Signal s(t)<br />
h = 0,5<br />
4.2.5 Quadraturamplitudenmodulation (QAM)<br />
analoges Eingangssignal u(t)<br />
QAM moduliertes Signal s(t)<br />
u(t)<br />
digitales Eingangssignal u(t)<br />
<br />
<br />
<br />
s t A cos 2 f t 2hu t <br />
0 0 0<br />
<br />
digitales Eingangssignal u(t)<br />
<br />
Re <br />
s t i t jq t e<br />
j2<br />
f t<br />
0<br />
<br />
h = 0,5<br />
u(t)<br />
u(t)<br />
u(t)<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
<br />
modulierte Phase t 2f t 2hu t <br />
0 0<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 233<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
i(t) Inphasen-Komponente<br />
q(t) Quadratur-Komponente<br />
<br />
<br />
<br />
0<br />
s t Re u t e<br />
j2<br />
ft<br />
<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 234<br />
4.2.6 Signalsynthese<br />
Inphasen- und Quadratur-Komponenten<br />
• sin(ωt) und cos(ωt) bilden ein orthogonales Funktionensystem. Als Trägersignal<br />
erlauben sie daher die gleichzeitige Übertragung zweier Signale mit gleicher<br />
Frequenz. Wegen der Orthogonalität können die Signale im Empfänger separiert<br />
werden.<br />
i(t)<br />
q(t)<br />
cos(ωt)<br />
-sin(ωt)<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
+ s(t)<br />
komplexes Trägersignal: s t u t e<br />
s t i jq cos t j sin t<br />
• Darstellung im komplexen Zahlenraum:<br />
komplexes Basisbandsignal:<br />
ut it jqt<br />
<br />
jt<br />
<br />
cos sin sin cos<br />
<br />
s t i t q t j i t q t<br />
st<br />
Rest<br />
cos<br />
sin<br />
<br />
reelles Trägersignal:<br />
s t i t t q t t<br />
Konstellationsdiagramm<br />
• Die Darstellungen der komplexen Datensymbole bilden das Konstellationsdiagramm.<br />
16-QAM<br />
mit Gray-Coding (benachbarte Symbole<br />
unterscheiden sich um 1 bit)<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
PSK: Phase Shift Keying (PM)<br />
20. Juni 2012<br />
ω = 2 π f<br />
Folie 235<br />
Folie 236<br />
0 QPSK: Quadrature Phase Shift Keying (4-PSK)<br />
(0,1)<br />
x<br />
x<br />
j·q<br />
+1<br />
45°<br />
-1 1 2<br />
+1<br />
2<br />
(1,1)<br />
ω<br />
-1<br />
1<br />
j<br />
2 2<br />
4<br />
u1<br />
e j<br />
2 2<br />
x (0,0)<br />
x<br />
(1,0)<br />
i<br />
4-PSK,<br />
(QPSK)<br />
(4-QAM)<br />
Re <br />
jt<br />
Re <br />
jt<br />
Re <br />
jt<br />
s t u e<br />
2 2<br />
s t u e<br />
3 3<br />
s t u e<br />
4 4<br />
jt<br />
Re <br />
s t u e<br />
1 1
Basissignale<br />
• Für jedes Datensymbol wird ein anderes Basissignal übertragen.<br />
d 1 =(0,0) d 2 =(0,1) d 3 =(1,1) d 4 =(1,0)<br />
d 1 =(0,0) d 2 =(0,1) d 3 =(1,0) d 4 =(1,0)<br />
Sendefilter<br />
• Das abrupte Umschalten von Frequenz oder Phase führt im<br />
Frequenzbereich zu hohen spektralen Seitenbändern, wodurch eine<br />
große Bandbreite belegt würde.<br />
• Um die Phasensprünge zu vermeiden werden Sendefilter zur<br />
spektralen Formung verwendet.<br />
• Die verwendeten Sendefilter können zu Intersymbolinterferenzen (ISI)<br />
führen.<br />
Phasensprünge<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 237<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 238<br />
4.3 Beispiele von Modulationsverfahren<br />
4.3.1 Binary Phase Shift Keying (BPSK)<br />
Erzeugung des Basisbandsignals<br />
Informationsbits<br />
{u k }<br />
u 1; 1<br />
k<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
q()<br />
1<br />
Filter, Impulsantwort<br />
q()<br />
0<br />
1<br />
Einhüllende<br />
e s (t)<br />
/T<br />
t kT 1<br />
<br />
k<br />
1<br />
es<br />
( t) ukrect uk<br />
rect <br />
k T 2 k<br />
T 2<br />
BPSK:<br />
Binary Phase Shift Keying<br />
<br />
q<br />
<br />
k<br />
T: Symboldauer<br />
<br />
tkT<br />
k<br />
e <br />
j 0t<br />
st <br />
<br />
e t e<br />
S<br />
<br />
0<br />
j<br />
t<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 239<br />
Binary Phase Shift Keying (BPSK)<br />
Beispiel zur Erzeugung des Basisbandsignals<br />
Einhüllende<br />
e s (t)<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
+1<br />
-1<br />
0<br />
vier Informationsbits<br />
u 0 u 1 u 2 u 3<br />
+1 +1 -1 -1<br />
1 2 3 4<br />
t/T<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 240
4.3.2 Offset Quartenary Phase Shift Keying (OQPSK)<br />
Erzeugung des Basisbandsignals<br />
Informationsbits<br />
{j k+1 u k }<br />
Filter,<br />
Impulsantwort<br />
q()<br />
u k<br />
1; 1<br />
q()<br />
1<br />
0<br />
1<br />
2<br />
komplexe<br />
Einhüllende<br />
e s (t)<br />
/T<br />
T: Symboldauer<br />
4.3.3 Minimum Shift Keying (MSK)<br />
Erzeugung der komplexen Hüllkurve<br />
Informationsbits<br />
{u k }<br />
1; 1<br />
u k<br />
Filter,<br />
Impulsantwort<br />
2 hq()<br />
(t)<br />
h: Modulationsindex,<br />
z.B. h =0,5 (MSK)<br />
q()<br />
0,5<br />
Hüllkurvenerzeuger<br />
exp {j (t)}<br />
q() = 0,5<br />
für T<br />
komplexe<br />
Einhüllende<br />
e s (t)<br />
k1 t kT 1<br />
k1<br />
<br />
k<br />
1<br />
es<br />
() t j ukrect j uk<br />
rect <br />
k 2T<br />
2 k<br />
2T<br />
2<br />
<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
q<br />
<br />
k<br />
<br />
tkT<br />
k<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 241<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
0<br />
q() = 0<br />
für 0<br />
1<br />
/T<br />
T: Symboldauer<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 242<br />
Minimum Shift Keying (MSK)<br />
Beispiel der Signalerzeugung /(1)<br />
<br />
/2<br />
(t)<br />
0<br />
u 0 u 1 u 2 u 3<br />
+1 +1 -1 -1<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
vier Informationsbits<br />
1 2 3 4<br />
MSK ist<br />
t/T<br />
• eine Modulationsart mit<br />
stetiger Phase und daher<br />
• eine Modulationsart mit<br />
Gedächtnis!<br />
Wegen des Modulationsindex<br />
h = 1/2 ändert sich die Phase<br />
(t) um den Betrag /2 während<br />
der Symboldauer T.<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 243<br />
Minimum Shift Keying (MSK)<br />
Beispiel der Signalerzeugung /(2)<br />
(t)<br />
Re{kompl.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
/2<br />
Einhüllende}+1<br />
-1<br />
0<br />
0<br />
u 0 = +1 u 1 = +1 u 2 = -1 u 3 = -1<br />
1 2 3 4<br />
1 2 3 4<br />
t/T<br />
t/T<br />
sinusförmiger<br />
Grundimpuls<br />
C 0 ()<br />
der Dauer 2T<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 244
Minimum Shift Keying (MSK)<br />
Beispiel der Signalerzeugung /(3)<br />
(t)<br />
Im{kompl.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
/2<br />
Einhüllende}+1<br />
-1<br />
0<br />
0<br />
u 0 = +1 u 1 = +1 u 2 = -1 u 3 = -1<br />
1 2 3 4<br />
1 2 3 4<br />
t/T<br />
t/T<br />
sinusförmiger<br />
Grundimpuls<br />
C 0 ()<br />
der Dauer 2T<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 245<br />
Re{kompl.<br />
Im{kompl.<br />
Minimum Shift Keying (MSK)<br />
MSK als lineare Modulationsart<br />
Einhüllende}+1<br />
-1<br />
Einhüllende}+1<br />
-1<br />
0<br />
0<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
+1<br />
1 2 3 4<br />
-1<br />
e s (t) = j k+1 a k C 0 (t - kT)<br />
+j +j<br />
1 2 3 4<br />
t/T<br />
t/T<br />
Informationsbits<br />
u 0<br />
= +1<br />
a 0<br />
= +1<br />
u 1<br />
= +1<br />
a 1<br />
= +1<br />
u 2<br />
= -1<br />
a 2<br />
= -1<br />
u 3<br />
= -1<br />
differenziell codierte Bits<br />
a k = u k a k-1 , a -1 = +1<br />
Gewichtsfaktoren<br />
j k+1 a k<br />
j 1 a 0<br />
= +j<br />
j 2 a 1<br />
= -1<br />
j 3 a 2<br />
= +j<br />
a 3<br />
= +1<br />
j 4 a 3<br />
= +1<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 246<br />
Minimum Shift Keying (MSK)<br />
MSK-Signal als lineares Basisbandsignal<br />
Informationsbits<br />
{u k }<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Filter,<br />
Impulsantwort<br />
2 hq()<br />
(t)<br />
h: Modulationsindex,<br />
z.B. h =0,5 (MSK)<br />
<br />
Hüllkurvenerzeuger<br />
exp {j (t)}<br />
komplexe<br />
Einhüllende<br />
e s (t)<br />
<br />
k+1 k+1<br />
<br />
<br />
<br />
e () t exp j () t j a C tkT j a C<br />
<br />
s k 0 k 0 k<br />
k t kT<br />
k<br />
k<br />
komplexe<br />
Einhüllende<br />
MSK ist im Basisbandbereich eine lineare Modulationsart!<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 247<br />
Minimum Shift Keying (MSK)<br />
Basisbandempfänger mit signalangepasstem Filter für MSK /(1)<br />
Die Impulsantwort des signalangepassten Filters (MF, Matched Filter) ist<br />
hMF ( ) C0<br />
<br />
.<br />
Das Ausgangssignal des signalangepassten Filters ist<br />
k+1 <br />
eMF () t <br />
j akC0 t kT C0<br />
<br />
k<br />
<br />
<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
<br />
<br />
AKF ( )<br />
h<br />
k+1<br />
j ak<br />
C0 k<br />
C0<br />
<br />
<br />
k<br />
<br />
<br />
C0<br />
<br />
k<br />
MF<br />
<br />
( )<br />
t kT<br />
<br />
<br />
<br />
21 <br />
<br />
<br />
C<br />
2<br />
0 C0<br />
<br />
<br />
<br />
Inphasen-Komponente<br />
Quadratur-Komponente<br />
k<br />
<br />
<br />
(-1) a t 2 1 T j (-1) a ( t 2 T).<br />
<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 248
Minimum Shift Keying (MSK)<br />
Basisbandempfänger mit signalangepasstem Filter für MSK /(2)<br />
Impulsantwort des<br />
signalangepassten Filters<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
1<br />
0.8<br />
0.6<br />
0.4<br />
0.2<br />
0<br />
C0<br />
<br />
<br />
-2 -1 0 1 2<br />
<br />
C0<br />
<br />
<br />
/T<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 249<br />
Minimum Shift Keying (MSK)<br />
Basisbandempfänger mit signalangepasstem Filter für MSK /(3)<br />
AKF C 0 () von C 0()<br />
1.2<br />
1<br />
0.8<br />
0.6<br />
0.4<br />
0.2<br />
MSK<br />
OQPSK<br />
0<br />
-3 -2 -1 0 1 2 /T 3<br />
Die AKF hat von Null verschiedene Abtastwerte zu den Zeitpunkten –T, 0 und T.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 250<br />
Minimum Shift Keying (MSK)<br />
Basisbandempfänger mit signalangepasstem Filter für MSK /(4)<br />
<br />
<br />
<br />
MF 2 <br />
1 C<br />
2 <br />
0 C0<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
MF( ) (-1) 21 <br />
j (-1)<br />
2 <br />
C0 C0<br />
<br />
t 21T <br />
<br />
t 2T<br />
e t a a<br />
Die AKF von C 0 () ist reell.<br />
<br />
<br />
e () t (-1) a t 21 T j (-1) a ( t 2 T )<br />
Das Ausgangssignal des signalangepassten Filters werde<br />
folgendermaßen abgetastet:<br />
<br />
<br />
• Die Inphasenkomponente wird zu den Zeitpunkten (2-1)T<br />
abgetastet.<br />
• Die Quadraturkomponente wird zu den Zeitpunkten 2T<br />
abgetastet.<br />
<br />
Minimum Shift Keying (MSK)<br />
Basisbandempfänger mit signalangepasstem Filter für MSK /(5)<br />
Ausgangssignal des<br />
signalangepassten Filters<br />
Realteil<br />
Imaginärteil<br />
0.5 1 j 4 a<br />
-0.5 0<br />
3 = +1 (a 3 =+1)<br />
j<br />
-1<br />
2 a 1 = -1 (a 1 =+1)<br />
-2 -1 0 1 2 3 4 5<br />
0.5 1<br />
-0.5 0 j 1 a 0 = +j (a 0 =+1) j 3 a 2 = +j (a 2 =-1)<br />
Abtastwert<br />
-1<br />
-2 -1 0 1 2 3 4 5<br />
t/T<br />
t/T<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 251<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 252
Minimum Shift Keying (MSK)<br />
Basisbandempfänger mit signalangepasstem Filter für MSK /(6)<br />
Wird jeder Abtastwert mit dem Faktor (-1) - multipliziert, so ergibt sich die<br />
Folge {a k } der gesendeten Datenbits. Man spricht von „Derotation“.<br />
Wegen der Struktur der AKF von C 0 () sind die Abtastwerte in Real- und<br />
Imaginärteil frei von Intersymbolinterferenz. Die erste Nyquist-Bedingung<br />
ist in Real- und Imaginärteil erfüllt:<br />
1 , 0<br />
C<br />
2T<br />
<br />
0<br />
0 , <br />
<br />
\0<br />
MSK ist diejenige Modulationsart mit stetiger Phase und dem<br />
kleinstmöglichen Modulationsindex (h = 1/2), für die ein<br />
intersymbolinterferenzfreier MF-Empfang im Falle von idealen<br />
Übertragungskanälen möglich ist.<br />
Das MF ist in diesem Fall der Optimalempfänger.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 253<br />
Minimum Shift Keying (MSK)<br />
MSK-Signal als Bandpasssignal /(1)<br />
Informationsbits<br />
{u k }<br />
Kommunikations<br />
Technik <br />
Filter,<br />
Impulsantwort<br />
2 hq()<br />
(t)<br />
h: Modulationsindex,<br />
z.B. h =0,5 (MSK)<br />
<br />
st ( ) Re exp j ( t) exp j2 ft<br />
0<br />
<br />
komplexe<br />
Einhüllende<br />
komplexer<br />
Träger<br />
Hüllkurvenerzeuger<br />
exp {j (t)}<br />
komplexe<br />
Einhüllende<br />
e s (t)<br />
Trägerfrequenz<br />
<br />
exp j<br />
2<br />
ft<br />
0<br />
<br />
Re{ . }<br />
idealisierter<br />
Mischer<br />
<br />
<br />
<br />
Re expj ( k1) akC0( tkT) expj2<br />
f0t<br />
k 2 <br />
<br />
k1<br />
j<br />
<br />
<br />
s(t)<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 254<br />
Minimum Shift Keying (MSK)<br />
MSK-Signal als Bandpasssignal /(2)<br />
<br />
st () Re aC k 0( tkT)expj 4ft 0<br />
k1<br />
k<br />
2 <br />
4n<br />
1<br />
<br />
Re aC k 0<br />
( tkT) jexpj tk<br />
k<br />
2 T <br />
4n1<br />
f0<br />
<br />
4T<br />
4n<br />
1<br />
<br />
Re aC k 0<br />
( tkT) jexpj ( tkT) (4n1)<br />
kk<br />
k<br />
2 T<br />
<br />
t<br />
kT<br />
<br />
Re aC k 0<br />
( tkT) jexpj4n1<br />
j2<br />
nk<br />
k<br />
<br />
2T<br />
<br />
t<br />
kT<br />
Re aC<br />
k 0<br />
( tkT) jexpj4n1<br />
<br />
k<br />
<br />
2T<br />
<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 255<br />
Minimum Shift Keying (MSK)<br />
MSK-Signal als Bandpasssignal /(3)<br />
<br />
k <br />
st () Re ak<br />
C0<br />
( ) jexpj4n1<br />
<br />
k 2 T <br />
k<br />
<br />
k <br />
ak<br />
C0<br />
<br />
sin4n1<br />
<br />
k<br />
2 T<br />
<br />
<br />
<br />
a D tkT<br />
k<br />
k<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
0, n<br />
<br />
<br />
D<br />
0, n<br />
<br />
<br />
k<br />
<br />
t kT<br />
t kT<br />
MSK ist im Bandpassbereich ebenfalls eine lineare Modulationsart!<br />
k<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 256
4.3.4 Gaussian Minimum Shift Keying (GMSK)<br />
GMSK-Grundimpuls<br />
C 0<br />
<br />
Der GMSK-Grundimpuls<br />
1,0<br />
<br />
0,9<br />
0,8<br />
0,7<br />
0,6<br />
0,5<br />
0,4<br />
0,3<br />
0,2<br />
0,1<br />
0<br />
0 1 2 2,5 3 4 5<br />
/T<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
• hat bei GSM eine Dauer<br />
von etwa 5T.<br />
• ist symmetrisch zur<br />
Achse = 2,5T.<br />
• erfüllt nicht die erste<br />
Nyquist-Bedingung,<br />
daher entsteht<br />
Intersymbolinterferenz im<br />
Empfänger.<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 257<br />
Gaussian Minimum Shift Keying (GMSK)<br />
Vergleich verschiedener Energiedichtespektren<br />
10 log 10 (Energiedichtespektrum)/dB<br />
20<br />
0<br />
-20<br />
-40<br />
-60<br />
-80<br />
-100<br />
0 0.5 1 1.5 2 2.5 3<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
T: Symboldauer<br />
GMSK-<br />
Grundimpuls<br />
fT<br />
BPSK<br />
OQPSK<br />
MSK<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 258<br />
Gaussian Minimum Shift Keying (GMSK)<br />
Veranschaulichung des Energiedichtespektrums<br />
10 log 10 (Energiedichtespektrum)/dB<br />
-20<br />
-40<br />
-60<br />
-80<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20<br />
0<br />
GMSK<br />
nur GMSK-<br />
Grundimpuls C 0 ()<br />
-100<br />
0 0,5 1 1,5 fT 2<br />
T: Symboldauer<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 259<br />
4.3.5 „8-ary“ Phase Shift Keying (8-PSK)<br />
Symbolalphabet<br />
001<br />
000<br />
101<br />
Im{u}<br />
010<br />
100<br />
/4<br />
Konstellationsdiagramm<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Einheitskreis<br />
011<br />
110<br />
111<br />
Re{u}<br />
Um höhere Datenraten zu unterstützen, verwendet<br />
EDGE eine Variante von 8-PSK.<br />
Es soll gelten:<br />
u<br />
1.<br />
Die Modulationsart soll linear sein, daher M-PSK.<br />
Die Bitrate soll dreimal so groß sein wie bei GMSK:<br />
M 8<br />
<br />
u , expj n n<br />
07<br />
4 <br />
Bitkombination, die dem jeweiligen Symbol zugeordnet ist<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 260
8-ary Phase Shift Keying (8-PSK)<br />
Nulldurchgänge der Einhüllenden<br />
001<br />
000<br />
101<br />
Im{u}<br />
010<br />
100<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Einheitskreis<br />
011<br />
110<br />
111<br />
Re{u}<br />
Damit die Frequenzkanäle von GSM weiterverwendet<br />
werden können, erfolgt eine spektrale Formung mit<br />
dem GMSK-Grundimpuls.<br />
Bei 8-PSK und spektraler Formung mit dem GMSK-<br />
Grundimpuls ergibt sich eine Zeitabhängigkeit der<br />
Amplitude der Einhüllenden.<br />
Angenommen, das Symbol mit der Bitkombination<br />
011 wurde gerade übertragen und das jetzt zu<br />
übertragende Symbol sei 101. In diesem Fall ergibt<br />
sich sogar ein Nulldurchgang der Einhüllenden.<br />
Wegen möglicher Nulldurchgänge beim<br />
Symbolwechsel ist diese Zeitabhängigkeit<br />
so stark, dass der Einsatz von nichtlinearen<br />
Sendern problematisch wird.<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 261<br />
(3/8)-Offset-8-ary Phase Shift Keying (8-PSK)<br />
Symbolalphabet<br />
Konstellationsdiagramm<br />
Drehsinn<br />
001<br />
000<br />
101<br />
Im{u}<br />
010<br />
100<br />
Konstellationsdiagramm<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Einheitskreis<br />
011<br />
111<br />
Re{u}<br />
3<br />
110 8 <br />
Die Stärke der Zeitabhängigkeit kann reduziert<br />
werden, wenn die Symbolkonstellation mit jedem<br />
Symboltakt um (3/8) im Gegenuhrzeigersinn<br />
gedreht wird.<br />
Mögliche Symbolübergänge sind nebenstehend<br />
eingezeichnet.<br />
Jetzt werden Nulldurchgänge vermieden.<br />
Aus diesem Grund wird bei EDGE diese Variante<br />
von 8-PSK eingesetzt.<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 262<br />
4.3.6 Root-Raised Cosine (RRC)<br />
Roll-Off-Charakteristik (Raised Cosine, RC)<br />
UMTS verwendet<br />
als Modulation eine<br />
QPSK.<br />
Zur spektralen<br />
Formung wird ein<br />
RRC-Sendefilter<br />
verwendet.<br />
Die gewünschte intersymbolinterferenzfreie Übertragung erfordert,<br />
dass die AKF x U () des Grundimpulses C U () die erste Nyquist-<br />
Bedingung bezogen auf T erfüllt.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
d.h.<br />
Grund-<br />
Impuls<br />
C U ()<br />
Vereinfachtes Übertragungsmodell<br />
Sender<br />
<br />
<br />
Kanal<br />
()<br />
AKF x U<br />
xU t T<br />
0, <br />
\0<br />
MF<br />
C U (-)<br />
Empfänger<br />
1/T<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 263<br />
Raised Cosine (RC)<br />
Roll-Off-Charakteristik (Raised Cosine, RC)<br />
Die bekannte Kosinus-Roll-Off-Charakteristik erfüllt diese Forderung:<br />
x<br />
<br />
<br />
<br />
sin<br />
cos<br />
<br />
T T<br />
<br />
<br />
.<br />
<br />
<br />
T<br />
1 2<br />
<br />
T <br />
U 2<br />
sorgt für das Erfüllen der<br />
ersten Nyquist-Bedingung<br />
bzgl. 1/T<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
sorgt für Dämpfung<br />
des Amplitudenverlaufs<br />
Es muss noch C U () berechnet werden.<br />
Quelle: J.G. Proakis:<br />
Digital <strong>Communications</strong>. New York: McGraw-Hill, 2. Auflage, 1989, S. 536.<br />
T: Symboldauer<br />
: Roll-Off (-Parameter)<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 264
Raised Cosine (RC)<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
x C C RC<br />
U U U<br />
τ/T<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 265<br />
Raised Cosine (RC)<br />
Veranschaulichung der Kosinus-Roll-Off-Charakteristik (RC)<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
x C C<br />
U U U<br />
1.4<br />
1.2<br />
1<br />
0.8<br />
0.6<br />
0.4<br />
0.2<br />
0<br />
-0.2<br />
-0.4<br />
Raised Cosine (RC)<br />
= 0,9<br />
= 0,5<br />
= 0,22<br />
-5 -4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4 5<br />
/T<br />
x U () erfüllt die erste Nyquist-Bedingung!<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 266<br />
Root-Raised Cosine (RRC), Wurzel-Kosinus<br />
Puls-Formung<br />
Root-Raised Cosine (RRC), Wurzel-Kosinus<br />
Veranschaulichung der Wurzel-Kosinus-Roll-Off-Charakteristik (RRC)<br />
Die verwendeten Sendesignale werden daher mit solchen Modulatoren<br />
erzeugt, deren Grundimpulse eine Wurzel-Kosinus-Roll-Off-<br />
Charakteristik hat.<br />
Mit dem Roll-Off gilt für den nichtkausalen Grundimpuls<br />
<br />
4 cos1 sin1<br />
<br />
T<br />
<br />
T T<br />
C<br />
<br />
U <br />
.<br />
2<br />
<br />
1 4<br />
<br />
T T<br />
T: Symboldauer<br />
C U () erfüllt die erste Nyquist-Bedingung bzgl. 1/T nicht!<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Quelle: K.-D. Kammeyer:<br />
Nachrichtenübertragung. Stuttgart: Teubner, 2. Auflage, 1996, S. 169.<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 267<br />
C U<br />
1.4<br />
1.2<br />
<br />
1<br />
0.8<br />
0.6<br />
0.4<br />
0.2<br />
0<br />
-0.2<br />
-0.4<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Root Raised Cosine (RRC)<br />
= 0,9<br />
= 0,5<br />
= 0,22<br />
-5 -4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4 5<br />
/T<br />
Wegen der unendlichen Dauer von C U () ist das<br />
Energiedichtespektrum nur endlich ausgedehnt!<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 268
Root-Raised Cosine (RRC), Wurzel-Kosinus<br />
Übertragungsfunktion<br />
Für die Übertragungsfunktion der Wurzel-Kosinus-Roll-Off-<br />
Charakteristik gilt<br />
<br />
1 für 2fT<br />
1 ,<br />
<br />
<br />
Hfcos 2 f T 1 <br />
für 1 2fT<br />
1 ,<br />
4<br />
<br />
<br />
<br />
0 sonst.<br />
T: Symboldauer<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Quelle: K.-D. Kammeyer:<br />
Nachrichtenübertragung. Stuttgart: Teubner, 2. Auflage, 1996, S. 169.<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 269<br />
Root-Raised Cosine (RRC), Wurzel-Kosinus<br />
Veranschaulichung des Energiedichtespektrums<br />
20log 10 (Übertragungsfunktion)/dB<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20<br />
0<br />
-20<br />
-40<br />
-60<br />
α = 0.0<br />
= 0,22<br />
= 0,5<br />
= 0,9<br />
-80<br />
-100<br />
-120<br />
0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4<br />
fT<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 270<br />
4.4 Modulation und Datenraten in 3GPP<br />
GSM (CSD) HSCSD GPRS EDGE HSDPA<br />
Trägerabstand 200 kHz 200 kHz 200 kHz 200 kHz 5 MHz<br />
Symbolrate des<br />
270,833/ms 270,833/ms 270,833/ms 270,833/ms 3,84/µs<br />
Sendesignals<br />
Belegung der<br />
Zeitschlitze<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
1/8<br />
1/8,.. n/8,..<br />
8/8<br />
1/8,.. n/8,..<br />
8/8<br />
Modulationsart GMSK GMSK GMSK<br />
Datenrate /kbps 9,6 - 14,4 n· 14,4<br />
2G<br />
GSM Global System for <strong>Mobile</strong> <strong>Communications</strong><br />
CSD Circuit Switched Data<br />
2.5G<br />
n· (9,05 -<br />
21,4)<br />
HSCSD High Speed Circuit Switched Data<br />
GPRS General Packet Radio Service<br />
EDGE Enhanced Data Rates for GSM Evolution<br />
Quelle: 3GPP TS 45.005, 3GPP TS 23.060, 3GPP TS 25.306 v9.0.0.<br />
1/8,.. n/8,..<br />
8/8<br />
GMSK,<br />
8-PSK<br />
n· (8,8 -<br />
59,2)<br />
3.5G<br />
5/15 –<br />
15/15<br />
QPSK,<br />
16-QAM<br />
1200 -<br />
14000<br />
HSDPA High Speed Downlink Packet Access<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 271<br />
4.5 Orthogonal Frequency Division Multiplexing<br />
(OFDM)<br />
OFDM verwendet N SC Subträger schmaler Bandbreite B SC . Im Vergleich<br />
zu Einträgerverfahren steigt die Symboldauer um Faktor N SC .<br />
Konstellationsdiagramm (QPSK) Daten: 0 1 1 1 0 0 1 0 1 1 0 0 0 1 1 0<br />
|S(f,t)|<br />
j·q<br />
(0,1) (0,0)<br />
(1,1)<br />
x<br />
x<br />
Zeit t<br />
GI<br />
x<br />
x<br />
(1,0)<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
i<br />
OFDM<br />
B SC<br />
(N SC = 4)<br />
Frequenz f<br />
|S(f,t)|<br />
SC: Sub-Carrier,<br />
Guard-Intervall<br />
Zeit t<br />
Einträgerverfahren<br />
GI: Guard-Intervall<br />
B = N SC·B SC<br />
Frequenz<br />
f<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 272
OFDM - Spektrum<br />
Bei ganzzahlig Vielfachen der<br />
Symbolfrequenz sind die OFDM<br />
Subträger idealerweise<br />
orthogonal und frei von<br />
Interferenz.<br />
Bandpasssignal<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Basisband<br />
T: Symboldauer<br />
SC1<br />
B SC = B / N SC<br />
B = B SC · N SC<br />
= 1/T · 8<br />
= 8/T<br />
SC8<br />
-5 -3 -1 1 3 5<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 273<br />
OFDM - Zeitsignal<br />
Das Zeitsignal wird bei FFT-OFDM im<br />
Empfänger durch die inverse schnellen<br />
Fourier-Transformation (IFFT) aus dem<br />
Spektrum erzeugt.<br />
Der Empfänger tastet das Zeitsignal ab<br />
und berechnet durch schnelle Fourier-<br />
Transformation (FFT) das Spektrum.<br />
Um die Orthogonalität der Subträger<br />
auch bei Mehrwegeausbreitung zu<br />
gewährleisten, kann das GI durch ein<br />
„Cyclic Prefix“ (CP) vom Symbolende<br />
gefüllt werden.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
s(t)<br />
Symboldauer<br />
T<br />
1. OFDM-<br />
Symbol<br />
T S<br />
CP<br />
GI<br />
Symbolperiode T + GI<br />
2. Symbol 3. Symbol<br />
Zeit t<br />
N SC = 8 8-FFT, 8 Samples pro Symbol<br />
Bandbreite B = B SC · N SC<br />
Sample-Periode T S = 1/B<br />
Symboldauer T = N SC · T S = N SC / B<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 274<br />
4.6 Signalqualität und Übertragungsfehler<br />
In digitalen Systemen werden Bitfehler und Blockfehler betrachtet. Beide<br />
hängen vom Signal-Stör-Verhältnis E b /N 0 am Empfängereingang ab.<br />
Mehrere zu übertragende Symbole werden in Blöcken zusammengefasst.<br />
Die Blockfehlerverhältnis BLER (Block Error Ratio) ist das Verhältnis aus<br />
fehlerhaft empfangenen Blöcken zu insgesamt übertragenen Blöcken.<br />
Das Bitfehlerverhältnis BER (Bit Error Ratio) ist das Verhältnis aus<br />
fehlerhaft empfangenen Bits zu insgesamt übertragenen Bits. Dieses ist im<br />
statistischen Mittel gleich der Bitfehlerwahrscheinlichkeit P b .<br />
In idealen AWGN-Kanälen kann die uncodierte Bitfehlerwahrscheinlichkeit<br />
P b für einfache Modulationen analytisch berechnet werden. Für komplexere<br />
Modellen wird die P b (E b /N 0 )-Kurve durch Simulation bestimmt.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
E b Bitenergie = Energie pro (Information-) Bit am Empfängereingang<br />
N 0 spektrale Rauschleistungsdichte am Empfängereingang<br />
AWGN Aditive White Gaussian Noise<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 275<br />
Systemmodell für BPSK im AWGN-Kanal<br />
Betrachtet werde das abgebildete digitale Übertragungssystem. Der Kanal<br />
sei ideal, die Datensymbole d 0 , d 1 seien gleichwahrscheinlich, p0 p1 0,5.<br />
n<br />
dd <br />
s E<br />
0,<br />
d1<br />
b r sn<br />
e<br />
dˆ<br />
Modulator<br />
Kanal<br />
Detektor<br />
Das übertragene Signal s wird am Empfänger mit additivem, weißen<br />
Rauschen n überlagert. n ist eine mittelwertfreie, normalverteilte<br />
Zufallsvariable mit der Wahrscheinlichkeitsdichteverteilung<br />
2<br />
n<br />
<br />
2<br />
2n<br />
1<br />
pn<br />
n<br />
e<br />
2<br />
2<br />
n<br />
Die bedingte Wahrscheinlichkeitsdichteverteilung von r ist somit<br />
r<br />
E 2<br />
b<br />
<br />
1<br />
2<br />
2n<br />
pn<br />
Kommunikations<br />
r|<br />
s Eb<br />
e<br />
2<br />
Technik<br />
2<br />
n<br />
+<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 276
Spektrale Rauschleistungsdichte /(1)<br />
Die Musterfunktionen n r (t) und n i (t) seien Real- bzw. Imaginärteile der<br />
komplexen Einhüllenden des bandbegrenzten, mittelwertfreien<br />
Tiefpassrauschens n t nr t jni t , E n<br />
t 0<br />
<br />
n<br />
t n t nr t jni<br />
tnr t jni<br />
t<br />
2<br />
Enr<br />
t nr<br />
t Eni t ni<br />
t <br />
2 .<br />
E * E<br />
<br />
<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
2 2<br />
<br />
Das zugehörige (reelle) Bandpassrauschen<br />
nt nrtcos2ft 0 nit sin2ft<br />
0 <br />
ist ebenfalls mittelwertfrei mit Var{n(t)} = 1 2 :<br />
n t , n t N 0, 2 .<br />
r<br />
i <br />
<br />
<br />
<br />
<br />
E n t n t 0.<br />
r<br />
i<br />
unkorreliert<br />
zum Zeitpunkt t<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 277<br />
Spektrale Rauschleistungsdichte /(2)<br />
Bandbegrenztes spektrale Rauschleistungsdichte<br />
weißes Rauschen<br />
(komplexwertig,<br />
äquivalenter<br />
Tiefpassbereich), N 0<br />
Leistung P N<br />
-f 0<br />
Bandbreite<br />
B T<br />
<br />
Rauschleistung<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
N 0 /2<br />
-B T /2 +B T /2<br />
Bandbreite<br />
B T<br />
<br />
<br />
P N B<br />
N 0 T<br />
+f 0<br />
Bandbreite<br />
B T<br />
f<br />
thermisches<br />
Rauschen:<br />
N 0 = k · T ·F N<br />
Boltzmann-<br />
Konstante:<br />
1,38 ·10 -23 J/K<br />
Rauschzahl des<br />
Empfängers<br />
Temperatur<br />
in Kelvin:<br />
ca. 300 K<br />
Bandbegrenztes,<br />
weißes Rauschen<br />
(reeller Bandpassbereich),<br />
Leistungsdichte N 0 /2 ist<br />
gleich der Varianz σ 2<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 278<br />
Bitfehlerwahrscheinlichkeit für BPSK im AWGN-Kanal /(1)<br />
2<br />
Mit der spektralen Rauschleistungsdichte N0 2<br />
n<br />
folgt für die bedingte<br />
Wahrscheinlichkeitsdichteverteilung von r :<br />
2<br />
b<br />
1<br />
0<br />
n | <br />
b <br />
r E<br />
N<br />
p r s E e<br />
N<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
0<br />
Die Entscheidungsschwelle S des Detektors liegt wegen der Symmetrie der<br />
Störung in der Mitte der beiden übertragenen Datensymbolen:<br />
Eb<br />
Eb<br />
S <br />
0<br />
2<br />
Ein Detektionsfehler tritt genau dann auf, wenn sich r im<br />
Entscheidungsbereich von d 1 befindet, obwohl d 0 übertragen wurde, oder<br />
Pr r 0 | s E Pr r 0 | s E<br />
umgekehrt: <br />
b<br />
b<br />
P<br />
b<br />
<br />
2<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 279<br />
Bitfehlerwahrscheinlichkeit für BPSK im AWGN-Kanal /(2)<br />
Das Integral über die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion ist nicht analytisch zu<br />
berechnen. Es kann durch die komplementäre Fehlerfunktion<br />
<br />
2 t erfcx<br />
e 2<br />
dt<br />
<br />
<br />
x<br />
ausgedrückt werden.<br />
2<br />
0<br />
r<br />
Eb<br />
<br />
1<br />
N0<br />
Pr r 0 | s Eb<br />
e dr<br />
N<br />
<br />
1<br />
2<br />
z 1 E <br />
b<br />
e dz erfc <br />
<br />
2 N<br />
0 <br />
Eb<br />
0 <br />
Entsprechend lässt sich auch die Wahrscheinlichkeit der zweiten<br />
Fehlerhypotese berechnen:<br />
r<br />
E 2<br />
<br />
b<br />
1<br />
1 E <br />
N0<br />
b<br />
Pr r 0 | s Eb<br />
e dr<br />
N<br />
<br />
erfc <br />
2 N0<br />
<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
0<br />
0<br />
N0<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 280
Bitfehlerwahrscheinlichkeit für BPSK im AWGN-Kanal /(3)<br />
Inhalt<br />
Die Bitfehlerwahrscheinlichkeit ergibt sich zu<br />
<br />
1 1<br />
1 E <br />
b<br />
Pb Pr r 0 | s Eb Pr r 0 | s Eb<br />
erfc <br />
2 2<br />
2 N0<br />
<br />
1 Digitaler zellularer Mobilfunk<br />
2 Informationstheorie<br />
3 Mobilfunkkanal<br />
4 Modulation<br />
5 Mobilfunkübertragung<br />
6 Mobilfunknetz<br />
Literatur: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />
Stuttgart: B.G. Teubner, 1997<br />
A.F. Molisch: Wireless communications. New York, 2005<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 281<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 282<br />
5 Mobilfunkübertragung<br />
5.1 Diversität<br />
5.1.1 Diversitätsprinzip<br />
5.1.2 Klassifikation<br />
5.2 Vielfachzugriff<br />
5.2.1 Allgemeines Prinzip<br />
5.2.2 Wichtige Vielfachzugriffsverfahren<br />
5.3 Signalstruktur<br />
5.4 Kanalschätzung und Datendetektion<br />
5.4.1 Prinzipien der Kanalschätzung<br />
5.4.2 Prinzipien der Datendetektion<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 283<br />
5.1 Diversität<br />
5.1.1 Diversitätsprinzip<br />
Die Übertragungsqualität wird durch Zeitvarianz und Frequenzselektivität des<br />
Mobilfunkkanals und zeitlich veränderliche Vielfachzugriffsinterferenz beeinflusst.<br />
Wegen der Frequenzselektivität des Mobilfunkkanals hängen Träger-zu-Interferenz-<br />
Verhältnis C/I (Carrier to Interference ratio) und E b /N 0 von der Trägerfrequenz ab.<br />
Gesendete Teilnehmersignale, die schmalbandiger als die Kohärenzbandbreite B c<br />
des Mobilfunkkanals sind, erfahren daher bei unterschiedlichen Trägerfrequenzen<br />
unterschiedliche Dämpfungen.<br />
B c ist abhängig vom Ausbreitungsgebiet.<br />
Wegen der Zeitvarianz des Mobilfunkkanals variieren C/I beziehungsweise das<br />
Bitenergie zu Rauschverhältnis E b /N 0 mit der Zeit.<br />
Gesendete Teilnehmersignale, die kürzer als die Korrelationsdauer T k des<br />
Mobilfunkkanals sind, werden bei der Nachrichtenübertragung von Zeit zu Zeit<br />
aufgrund des Schwunds stark gedämpft.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 284
Momentanes Signal-Stör-Verhältnis<br />
Wegen der zeitlich veränderlichen Vielfachzugriffsinterferenz schwankt<br />
die Interferenzleistung I am Empfängereingang.<br />
Einem gesendeten Teilnehmersignal, für dessen Dauer sich die Situation<br />
bezüglich der Vielfachzugriffsinterferenz nicht ändert, kann sich von Zeit<br />
zu Zeit eine ausgeprägte Vielfachzugriffsinterferenz überlagern. Dies<br />
führt zu einem geringen C/I und E b /N 0 .<br />
Ein allzu geringes momentanes C/I bzw. ein allzu kleines momentanes<br />
E b /N 0 führen im Empfänger zum Verfälschen der gesendeten<br />
Nachrichten und damit zu einer unzureichenden Übertragungsqualität<br />
oder sogar zum Unterbrechen intakter Nachrichtenübertragungen.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 285<br />
Normierte Standardabweichungen<br />
Geeignete Parameter, die sowohl den Einfluss des frequenzselektiven<br />
Schwunds auf gesendete Teilnehmersignale als auch den Einfluss der<br />
Vielfachzugriffsinterferenz enthalten, sind die normierten<br />
Standardabweichungen<br />
Var C/<br />
I<br />
sC/I<br />
<br />
,<br />
E C/<br />
I<br />
s<br />
E /N<br />
b 0<br />
<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
b 0<br />
<br />
Var E / N<br />
E E / N<br />
b 0<br />
.<br />
Bei konstantem Erwartungswert E{C/I} verschlechtert sich die<br />
Übertragungsqualität mit wachsender Varianz Var{C/I}, was zu einem<br />
großen Wert von s C/I führt.<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 286<br />
Ziel der Diversität<br />
Das Ausnutzen von Diversität hat das Erreichen eines möglichst kleinen<br />
s C/I beziehungsweise s E zum Ziel.<br />
b/N0<br />
Dieses Ziel wird dadurch erreicht, dass den Empfängern mindestens<br />
zwei verschiedene Versionen eines jeden gesendeten Teilnehmersignals<br />
zugeführt und in deren Empfängern geeignet kombiniert und verarbeitet<br />
werden.<br />
Der durch dieses Vorgehen erzielbare Vorteil ist umso größer, je geringer<br />
die genannten Versionen eines gesendeten Teilnehmersignals statistisch<br />
voneinander abhängig sind.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 287<br />
Auswirkungen von Diversität<br />
10 0 P (Bitfehlerverhältnis)<br />
b<br />
zunehmender Grad<br />
10 0 Pr C/<br />
I <br />
an Diversität<br />
10 -1<br />
10 -1<br />
10 -2<br />
s C/I<br />
10 -3 s 10 -2<br />
E b / N 0<br />
10 -4<br />
10 -3<br />
0 2 4 6 8 10 -5 -2.5 0 2.5 5<br />
10log / /dB<br />
10log<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
E N <br />
<br />
10 b 0<br />
10<br />
Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />
Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 114, Bild 4.1.<br />
(Ausfallwahrscheinlichkeit)<br />
zunehmender<br />
Grad an<br />
Diversität<br />
/dB<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 288
Kombinier-Verfahren<br />
Für das Kombinieren der verschiedenen Versionen des gesendeten<br />
Teilnehmersignals werden verschiedene Methoden verwendet, z.B.<br />
• Auswahlkombinieren (SC, Selection Combining), bei dem nur eine<br />
einzige, geeignet ausgewählte Version des gesendeten<br />
schlechtestes<br />
Verfahren<br />
bestes<br />
Verfahren<br />
Teilnehmersignals im Empfänger verarbeitet wird,<br />
• Gleichgewinnkombinieren (EGC, Equal Gain Combining), bei dem<br />
alle verfügbaren Versionen des gesendeten Teilnehmersignals<br />
phasenrichtig, aber ohne Rücksichtnahme auf ihre verschiedenen<br />
Amplituden kombiniert werden, und<br />
• Maximalverhältniskombinieren (MRC, Maximal-Ratio Combining),<br />
bei dem alle verfügbaren Versionen des gesendeten<br />
Teilnehmersignals kohärent bezüglich Amplitude und Nullphase<br />
kombiniert werden.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 289<br />
5.1.2 Klassifikation<br />
Art der Diversität<br />
Frequenzdiversität<br />
Zeitdiversität<br />
Raumdiversität<br />
Antennendiversität<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
(Mikrodiversität)<br />
Richtungsdiversität<br />
Polarisationsdiversität<br />
Makrodiversität<br />
Interferenzdiversität<br />
Maßnahmen zum Ausnutzen der Diversität<br />
Teilnehmerbandbreite B u größer als<br />
Kohärenzbandbreite B c des Mobilfunkkanals<br />
Kanalcodierung und Verschachtelung<br />
mehrere omnidirektionale Antennen<br />
sektorisierte Antennen, Antennenarrays<br />
Antennen mit verschiedenen Orientierungen<br />
Remote-Antennen, Soft-Handover<br />
CDMA; Frequenzspringen (FH); Zeitspringen<br />
(TH); Remote-Antennen; Soft-Handover<br />
Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />
Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 116, Tab. 4.1.<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 290<br />
5.2 Vielfachzugriff<br />
5.2.1 Allgemeines Prinzip<br />
Teilnehmer<br />
1<br />
Bestimmte Eigenschaft, anhand derer<br />
das Teilnehmersignal von anderen<br />
Teilnehmersignalen unterscheidbar ist<br />
5.4.2 Wichtige Vielfachzugriffsverfahren<br />
Digitale zellulare Mobilfunksysteme verwenden Vielfachzugriffsverfahren,<br />
um eine möglichst große Teilnehmerzahl zuzulassen.<br />
Frequenzmultiplex<br />
(FDMA, Frequency<br />
Division Multiple Access)<br />
Zeitmultiplex<br />
(TDMA, Time<br />
Division Multiple Access)<br />
hybrides<br />
Vielfachzugriffsverfahren<br />
Teilnehmer<br />
2<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Teilnehmer<br />
3<br />
Basisstation<br />
Empfänger hat Kenntnis über die bestimmten<br />
Eigenschaften, anhand derer die auf verschiedene<br />
Teilnehmer zurückgehenden Teilnehmersignale<br />
unterscheidbar und somit separierbar sind<br />
Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />
Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 123, Bild 4.4.<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 291<br />
Codemultiplex<br />
(CDMA, Code<br />
Division Multiple Access)<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Raummultiplex<br />
(SDMA, Space<br />
Division Multiple Access)<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 292
Frequenzmultiplex (FDMA)<br />
Zeitmultiplex (TDMA)<br />
Frequenz<br />
Prinzip:<br />
Einteilen der verfügbaren Systembandbreite B<br />
in gleichbreite Frequenzkanäle der Teilnehmerbandbreite<br />
B u .<br />
TDMA-Rahmen der Dauer T fr<br />
Prinzip:<br />
Einteilen der Übertragungsdauer in TDMA-<br />
Rahmen der Dauer T fr mit N Z Zeitschlitzen<br />
der Dauer T Z .<br />
Systembandbreite<br />
Jeder Teilnehmer hat einen Frequenzkanal.<br />
Separierbarkeit:<br />
durch Filterung.<br />
Frequenz<br />
Systembandbreite<br />
Jeder Teilnehmer hat einen Zeitschlitz.<br />
Separierbarkeit:<br />
durch Synchronisation.<br />
Zeit<br />
Bewertung:<br />
sehr robust.<br />
Zeit<br />
Bewertung:<br />
robust.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 293<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 294<br />
Raummultiplex (SDMA)<br />
Codemultiplex (CDMA)<br />
Sektor 3 mit<br />
Teilnehmer 3<br />
Sektor 2 mit<br />
Teilnehmer 2<br />
Prinzip:<br />
adaptives oder nicht adaptives<br />
Einteilen des Raumes, z.B. einer<br />
Zelle, in Sektoren.<br />
Prinzip:<br />
K Teilnehmer senden gleichzeitig im selben<br />
Frequenzband und verwenden in Sendern<br />
und Empfängern bekannte CDMA-Codes.<br />
Sektor 1 mit<br />
Teilnehmer 1<br />
Jeder Teilnehmer ist in einem<br />
einzigen Sektor aktiv.<br />
Separierbarkeit:<br />
Antennen mit Richtcharakteristik,<br />
Antennenarrays.<br />
Frequenz<br />
Systembandbreite<br />
Jeder Teilnehmer hat einen CDMA-Code.<br />
Separierbarkeit:<br />
anhand der CDMA-Codes durch Korrelation<br />
oder Mehrteilnehmerdetektion.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Bewertung:<br />
robust.<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 295<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Zeit<br />
Bewertung:<br />
robust.<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 296
Bandspreiztechnik durch Codemultiplex<br />
Vereinfachtes Systemkonzept<br />
Datensignal<br />
d (1) (t)<br />
Datensignal<br />
d (2) (t)<br />
Datensignal<br />
d (K) (t)<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Spreizmodulator 1<br />
CDMA-Code c (1) (t)<br />
x<br />
Spreizmodulator 2<br />
CDMA-Code c (2) (t)<br />
x<br />
.<br />
Spreizmodulator K<br />
CDMA-Code c (K) (t)<br />
x<br />
x (1) (t)<br />
x (2) (t)<br />
x (K) (t)<br />
Störung<br />
n(t)<br />
<br />
Empfangssignal<br />
e(t) = K<br />
x (k) (t) + n(t)<br />
k = 1<br />
Empfänger k<br />
y(t)<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 297<br />
Prinzip der Frequenzspreizung<br />
N 0 /2<br />
N 0 /2<br />
N 0 /2<br />
||S(f)||<br />
||S(f)||<br />
||S(f)||<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Frequenzspreizung<br />
(im Sender)<br />
Entspreizung<br />
(im Empfänger)<br />
f<br />
f<br />
f<br />
• Beim FDMA (Frequenzmultiplex)<br />
verwenden unterschiedliche Kanäle<br />
unterschiedliche Frequenzbänder.<br />
• Beim CDMA (Codemultiplex) teilen sich<br />
mehrere Kanäle ein gemeinsames<br />
Frequenzband. Die Kanäle<br />
unterscheiden sich durch<br />
unterschiedliche Spreizcodes.<br />
• Mit der Kenntnis des verwendeten<br />
Spreizcodes kann ein Empfänger ein<br />
Signal wieder entspreizen und die<br />
Signalenergie vieler Chips<br />
akkumulieren.<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 298<br />
Codemultiplex CDMA - Spreizung<br />
CDMA – Entspreizung<br />
Datensignal<br />
d (1) (t)<br />
d (2) (t)<br />
x (1) (t)<br />
x (2) (t)<br />
1<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Symboldauer T s<br />
Datensymbol „+1“ Datensymbol „-1“<br />
Chipdauer T c 1 1 1<br />
-1 -1 -1<br />
-1 -1<br />
1. CDMA-Code c (1) (t)<br />
1 1 1<br />
-1 -1 -1<br />
-c (1) (t)<br />
1 1 1 1<br />
1<br />
-1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1<br />
2. CDMA-Code c (2) (t) -c (2) (t)<br />
1 1<br />
1<br />
1<br />
Zeit<br />
Zeit<br />
Zeit<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 299<br />
• Faltung mit der Chipfolge c (1) (t)<br />
x (1) (t)<br />
x (2) (t)<br />
1<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
TS<br />
() 1 () 1<br />
x () t c () t 8 ˆd<br />
1<br />
0<br />
1 1<br />
0 1<br />
1 1 1<br />
-1 -1 -1<br />
-1 -1<br />
1 -1 +1 -1 -1 +1 -1 +1<br />
TS<br />
( 2) ( 1)<br />
x t c t<br />
0<br />
1 1<br />
-1 -1 -1 -1 -1<br />
() () 0<br />
und Schwellwertentscheidung<br />
2TS<br />
() 1 () 1<br />
x () t c () t 8<br />
ˆd<br />
2<br />
TS<br />
1 1 1<br />
-1 -1 -1<br />
1<br />
-1 -1 -1<br />
0 1<br />
1 1<br />
keine Nachbarkanalinterferenz<br />
1<br />
1<br />
Zeit<br />
Zeit<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 300
CDMA – signalangepasstes Filter<br />
• Ein Spreizcode ist durch eine Chipfolge c (k) definiert, die Anstelle<br />
einezelner Symbole versendet werden.<br />
• Die Entspreizung des Signals x (1) (t) erfolgt durch ein signalangepasstes<br />
Filter für den verwendeten Spreizcode.<br />
s(t)<br />
-1<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
s(t-T C ) s(t-2T C ) s(t-3T C ) s(t-4T C ) s(t-5T C ) s(t-6T C ) s(t-7T C )<br />
T C T C T C T C T C T C T C<br />
+1 -1 -1 +1 +1 -1 +1<br />
<br />
() 1 () 1<br />
8T C C<br />
<br />
Σ<br />
<br />
s t c t s() c ( t)<br />
d<br />
<br />
T 8T<br />
S<br />
C<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 301<br />
OVSF (Orthogonal Variable Spreading Factor)-Codes (1)<br />
Erzeugungsregel:<br />
W1<br />
1,<br />
<br />
Wn<br />
Wn<br />
<br />
Wn<br />
1<br />
<br />
, n 1,2,3 .<br />
Wn<br />
Wn<br />
Es ist also<br />
W<br />
2<br />
1 1 <br />
<br />
1 1<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
c 2 1 <br />
<br />
c 2<br />
2<br />
W<br />
3<br />
c 4 1 <br />
<br />
1 1 1 1 <br />
<br />
<br />
<br />
1 1 1 1 .<br />
1 1 1 1<br />
<br />
<br />
<br />
1 1 1 1 <br />
c 4<br />
4<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 302<br />
OVSF (Orthogonal Variable Spreading Factor)-Codes (3)<br />
Beispiel<br />
W<br />
1 1 1 1 1 1 1 1 <br />
<br />
<br />
<br />
1 1 1 1 1 1 1 1<br />
<br />
c8<br />
1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />
<br />
<br />
<br />
c<br />
2<br />
1 1 1 1 1 1 1 1 <br />
1 1 1 1 1 1 1 1<br />
8 8 <br />
<br />
c<br />
1 1 1 1 1 1 1 1 <br />
1 1 1 1 1 1 1 1 <br />
<br />
1 1 1 1 1 1 1 1<br />
<br />
<br />
8<br />
4<br />
<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 303<br />
OVSF (Orthogonal Variable Spreading Factor)-Codes (4)<br />
Beispiel<br />
1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 <br />
<br />
<br />
<br />
1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />
<br />
1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />
<br />
<br />
<br />
1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 <br />
1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />
<br />
<br />
<br />
1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />
1 1 1 <br />
c16<br />
1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />
1 1 1 1 <br />
<br />
<br />
c16<br />
2<br />
1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />
<br />
W5<br />
<br />
<br />
1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
16 16<br />
c<br />
1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 <br />
<br />
<br />
1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 <br />
1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />
<br />
<br />
1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 <br />
1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />
<br />
<br />
<br />
1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />
1<br />
<br />
Kommunikations<br />
<br />
Technik 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1<br />
1 1 1 1<br />
<br />
<br />
<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 304
OVSF (Orthogonal Variable Spreading Factor)-Codes (2)<br />
Die Nummer der OVSF-Codeebene ist n.<br />
Mit dem Zeilenvektor<br />
<br />
m<br />
<br />
c W W W<br />
n<br />
n<br />
2 n1 ,<br />
,1 n 1 ,2 n 1 n , 1 2 ,<br />
m <br />
m<br />
m <br />
<br />
m,2<br />
gilt allgemein<br />
c n 1<br />
2<br />
<br />
n<br />
c 2<br />
2<br />
Wn<br />
1<br />
<br />
<br />
<br />
n<br />
n<br />
<br />
c2<br />
2<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
, n 1,2,3 .<br />
<br />
<br />
<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 305<br />
OVSF (Orthogonal Variable Spreading Factor)-Codes (5)<br />
OVSF-Codebaum<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
c 1 1 <br />
OVSF-<br />
Codeebene<br />
0<br />
c 2 1 <br />
c 2 2<br />
OVSF-<br />
Codeebene<br />
1<br />
c 4 1 <br />
c 4 3<br />
c 4 2<br />
c 4 4<br />
OVSF-<br />
Codeebene<br />
2<br />
1 8 <br />
c<br />
c 8 5<br />
c 8 3<br />
c 8 7<br />
c 8 2<br />
c 8 6<br />
c 8 4<br />
c 8 8<br />
OVSF-<br />
Codeebene<br />
3<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 306<br />
OVSF (Orthogonal Variable Spreading Factor)-Codes (6)<br />
Orthogonalität in einer OVSF-Codeebene<br />
OVSF-Codes einer OVSF-Codeebene sind paarweise orthogonal!<br />
Denn es gilt<br />
T n<br />
c 2 , falls l m<br />
n<br />
n l <br />
n m , l, m 1 2 .<br />
2 c 2 <br />
0, sonst,<br />
<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 307<br />
OVSF (Orthogonal Variable Spreading Factor)-Codes (7)<br />
OVSF-Codebaumaufbau<br />
Die Konstruktion des OVSF-Codebaums basiert auf folgendem<br />
Zusammenhang:<br />
n<br />
c m c m , c m , falls 1 m 2 ,<br />
<br />
<br />
n1<br />
n n<br />
2 2 2<br />
<br />
c c c<br />
n n n n1<br />
n1<br />
m n m2 , n m2 , falls 2 m 2 .<br />
2 2 2<br />
Somit gilt z.B.<br />
c 1 c 1 , c 1 , c 5 c 1 , c<br />
1 ,<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
8 4 4 8 4 4<br />
c 2 c 2 , c 2 , c 6 c 2 , c<br />
2 ,<br />
8 4 4 8 4 4<br />
c 3 c 3 , c 3 , c 7 c 3 , c<br />
3 ,<br />
8 4 4 8 4 4<br />
c 4 c 4 , c 4 , c 8 c 4 , c<br />
4 .<br />
8 4 4 8 4 4<br />
<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 308
OVSF (Orthogonal Variable Spreading Factor)-Codes (8)<br />
Unterschiedliche Spreizfaktoren<br />
OVSF (Orthogonal Variable Spreading Factor)-Codes (9)<br />
Unterschiedliche Spreizfaktoren<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
c 1 1 <br />
c 2 1<br />
c 2 2<br />
c 4 1<br />
c 4 3<br />
c 4 2<br />
c 4 4<br />
c 8 1 <br />
c 8 5<br />
c 8 3<br />
c 8 7<br />
c 8 2<br />
c 8 6<br />
c 8 4<br />
c 8 8<br />
OVSF-Codes sind nicht orthogonal!<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 309<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
c 1 1 <br />
c 2 1<br />
c 2 2<br />
c 4 1<br />
c 4 3<br />
c 4 2<br />
c 4 4<br />
c 8 1 <br />
c 8 5<br />
c 8 3<br />
c 8 7<br />
c 8 2<br />
c 8 6<br />
c 8 4<br />
c 8 8<br />
OVSF-Codes sind orthogonal!<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 310<br />
OVSF (Orthogonal Variable Spreading Factor)-Codes (10)<br />
Zusammenfassung<br />
• OVSF-Codes einer OVSF-Codeebene sind paarweise orthogonal.<br />
• Die Orthogonalität wird auch über unterschiedliche OVSF-<br />
Codeebenen gewährleistet, sofern die jeweiligen OVSF-Codes<br />
unterschiedlichen Zweigen des OVSF-Codebaums entstammen.<br />
• OVSF-Codes erlauben somit das perfekte Separieren von<br />
Datenströmen eines Teilnehmers (Aufwärtsstrecke) bzw. von<br />
Verbindungen zu verschiedenen Teilnehmern einer Zelle<br />
(Abwärtsstrecke), auch wenn die Datenströme unterschiedliche<br />
Datenraten haben und daher zu verschiedenen OVSF-Codeebenen<br />
gehören.<br />
5.3 Signalstruktur<br />
Aus den Anforderungen einer hohen Mobilität und Flexibilität verbunden<br />
mit dem Ziel möglichst hoher Spektrumeffizienz , ergeben sich drei<br />
wichtige Forderungen an die physikalische Schicht:<br />
1. Es soll ein möglichst hoher Grad an Diversität erzielt werden.<br />
2. Der Vielfachzugriff soll mit einem hybriden<br />
Vielfachzugriffsverfahren erfolgen, das möglichst flexibel und<br />
adaptiv ist.<br />
3. Wegen Zeitvarianz und Frequenzselektivität sollte die<br />
Datendetektion adaptiv und kohärent sein.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 311<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 312
Einflüsse auf die Signalstruktur<br />
Zeitvarianz<br />
des Mobilfunkkanals<br />
Anzahl gleichzeitig<br />
zu schätzender<br />
Kanalimpulsantworten<br />
Kohärenzbandbreite B c<br />
bzw. Mehrwegespreizung T M<br />
des Mobilfunkkanals<br />
Signalverarbeitungs- und<br />
Realisierungsaufwand<br />
des Datendetektors<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
möglichst hohe<br />
spektrale Effizienz Ü<br />
wiederholte Kanalschätzung und<br />
adaptive kohärente<br />
Datendetektion<br />
Lernfolgen<br />
Bursts<br />
zu übertragende<br />
Nachricht<br />
erfordert<br />
einbringen<br />
Einfluss auf Konstruktion<br />
Frequenzselektivität<br />
des Mobilfunkkanals<br />
Teilnehmerbandbreite<br />
B u<br />
gewünschte<br />
Datenraten<br />
Korrelationsdauer T k<br />
des Mobilfunkkanals<br />
Energieverbrauch<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 313<br />
Allgemeine Burststruktur<br />
Lernfolge als Präambel<br />
Präambel<br />
Lernfolge<br />
Lernfolge als Mittambel<br />
Erster nachrichtentragender<br />
Teil<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Burstdauer T bu<br />
nachrichtentragender Teil des Bursts<br />
Mittambel<br />
Lernfolge<br />
Zweiter nachrichtentragender<br />
Teil<br />
Schutzzeit<br />
T g<br />
Schutzzeit<br />
T g<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 314<br />
5.4 Kanalschätzung und Datendetektion<br />
5.4.1 Prinzipien der Kanalschätzung<br />
Das Problem der Kanalschätzung kann als Schätzproblem in einem<br />
MIMO (Multiple Input/Multiple Output)-System aufgefasst werden, da die<br />
Empfangsfolge die von allen K Teilnehmern gleichzeitig gesendeten<br />
Mittambeln m (k) enthält.<br />
Das Ziel der Kanalschätzung ist das Ermitteln optimal geschätzter<br />
Kanalimpulsantworten pro Empfangssensor k a .<br />
Abhängig von der Wahl des Optimalitätskriteriums und der dem<br />
Kanalschätzer vorliegenden a-priori-Kenntnis sind verschiedene<br />
Realisierungen des Kanalschätzers möglich.<br />
Systemstruktur<br />
Nachrichtenquelle<br />
1 Sender 1<br />
Quellencodierer<br />
1<br />
Nachrichtenquelle<br />
K Sender K<br />
Quellencodierer<br />
K<br />
Nachrichtensenke<br />
1<br />
Nachrichtensenke<br />
K<br />
Empfänger<br />
Quellendecodierer<br />
1<br />
Quellendecodierer<br />
K<br />
Kanalcodierer<br />
1<br />
Kanalcodierer<br />
K<br />
Kanaldecodierer<br />
1<br />
.<br />
Kanaldecodierer<br />
K<br />
Verschachteler<br />
1<br />
.<br />
Verschachteler<br />
K<br />
Entschachteler<br />
1<br />
Entschachteler<br />
K<br />
Burstbildner<br />
1<br />
Burstbildner<br />
K<br />
Demodulator<br />
adaptive<br />
kohärente<br />
Datendetektion<br />
A<br />
D<br />
Modulator,<br />
Filter, Verstärker 1<br />
Modulator,<br />
Filter, Verstärker K<br />
Verstärker,<br />
Filter<br />
Sendeantenne<br />
1<br />
Sendeantenne<br />
K<br />
Empfangsantenne<br />
1<br />
Empfangsantenne<br />
K a<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 315<br />
A-priori-Kenntnis<br />
Decodierte Information<br />
Zuverlässigkeitsinformation<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
KK a zeitdiskrete Übertragungskanäle<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 316
Prinzipielle Struktur des lernfolgenbasierten Kanalschätzers<br />
Anordnung der Datensymbole<br />
e<br />
( ka<br />
)<br />
m<br />
für die Kanalschätzung<br />
unerlässlich<br />
a-priori-Kenntnis<br />
über m<br />
( k )<br />
Kanalschätzer<br />
(1, ka<br />
)<br />
h<br />
( Kk , a )<br />
h<br />
erster nachrichtentragender<br />
Teil<br />
( k ,1)<br />
d<br />
d<br />
( k ,1)<br />
1<br />
( k ,1)<br />
d N<br />
( k )<br />
c<br />
m<br />
( k )<br />
1<br />
T c<br />
Mittambel<br />
( k )<br />
m<br />
T bu<br />
( k )<br />
m L<br />
m<br />
zweiter nachrichtentragender<br />
Teil<br />
( k ,2)<br />
d<br />
d<br />
( k ,2)<br />
1<br />
( k ,2)<br />
d N<br />
Schutzzeit<br />
T g<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
a-priori-Kenntnis a-priori-Kenntnis<br />
( kk , a )<br />
( k<br />
über h<br />
über a )<br />
nm<br />
mögliches Einbringen<br />
in die Kanalschätzung<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 317<br />
c<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
( k )<br />
1<br />
T c<br />
T s<br />
( k )<br />
c Q<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 318<br />
Empfangsfolgen<br />
Betrag der komplexen<br />
( kk , a )<br />
Amplitude e<br />
1. Weg,<br />
( kk , a )<br />
Gewicht h1<br />
Zeit<br />
Schutzzeit<br />
2. Weg,<br />
NQ Chips<br />
NQ Chips<br />
L m Chips<br />
Schutzzeit<br />
( kk , a )<br />
Gewicht h<br />
2<br />
NQ Chips<br />
1 NQ Chips<br />
L m Chips<br />
Schutzzeit<br />
Gewicht h<br />
3. Weg,<br />
+<br />
NQ Chips<br />
3<br />
2<br />
NQ Chips<br />
L m Chips<br />
T c<br />
+<br />
Schutzzeit<br />
3<br />
2T NQ Chips<br />
c<br />
NQ Chips<br />
L m Chips<br />
W-ter Weg,<br />
+<br />
Gewicht h W<br />
W<br />
( kk , a )<br />
W<br />
1<br />
T e<br />
c<br />
Nummer w des Wegs<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
( kk , a )<br />
( kk , a )<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 319<br />
Struktur der Empfangsfolge<br />
e<br />
( ka<br />
)<br />
1<br />
(1)<br />
NQ Abtastwerte<br />
( ka<br />
)<br />
e NQ<br />
( ka<br />
,1)<br />
d<br />
(1) Nur bestimmt durch d<br />
( k ,1)<br />
(2) Mischterm, bestimmt durch<br />
( k,1) ( k)<br />
d , m<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
e<br />
(2)<br />
W-1 Abtastwerte<br />
(3)<br />
L m -W+1 Abtastwerte<br />
e<br />
e<br />
( ka<br />
)<br />
m<br />
( ka<br />
)<br />
(3) Nur bestimmt durch m<br />
(4)<br />
W-1 Abtastwerte<br />
( k )<br />
e<br />
( ka<br />
,2)<br />
d<br />
(5)<br />
NQ Abtastwerte<br />
( ka<br />
) ( ka<br />
)<br />
( ka<br />
)<br />
( ka<br />
) ( ka<br />
)<br />
( ka<br />
)<br />
eNQ<br />
1<br />
eNQ<br />
W 1<br />
eNQ<br />
<br />
e<br />
W NQ L<br />
e<br />
m NQ Lm<br />
1 eNQ Lm<br />
W<br />
( ka<br />
)<br />
( ka<br />
)<br />
eNQ Lm<br />
W 1<br />
e<br />
2NQLm<br />
W<br />
1<br />
(5) Nur bestimmt durch d<br />
( k ,2)<br />
(4) Mischterm, bestimmt durch<br />
( k,2) ( k)<br />
d , m<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 320
Signale zur Kanalschätzung<br />
def<br />
LL W<br />
<br />
m<br />
1<br />
( k )<br />
( k )<br />
m<br />
L W 2<br />
m L<br />
•<br />
( kk , a )<br />
h W<br />
<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
h<br />
•<br />
( kk , a )<br />
2<br />
m<br />
h<br />
( k )<br />
1<br />
•<br />
( kk , a )<br />
1<br />
letzte W-1 Abtastwerte kopieren<br />
( k )<br />
m<br />
L<br />
( ka<br />
)<br />
eNQ Lm<br />
W 1<br />
( ka<br />
)<br />
( ka<br />
)<br />
( ka<br />
)<br />
( a )<br />
eNQ<br />
1<br />
eNQ<br />
W 1<br />
e k<br />
( ka<br />
)<br />
NQ <br />
e<br />
W<br />
NQ L<br />
e<br />
m NQ Lm<br />
1<br />
zur Kanalschätzung verwendeter<br />
Empfangssignalausschnitt<br />
Mittambel-<br />
Basiscode<br />
Faltung mit der Kanalimpulsantwort<br />
( kk , a )<br />
h der Länge W<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 321<br />
Mittambelempfangssignal im Einteilnehmersystem<br />
Es wird ein Einteilnehmersystem betrachtet.<br />
Es gelten folgende Zusammenhänge:<br />
e G h n<br />
h<br />
( kk , ) ( k) ( kk , ) ( k )<br />
<br />
( kk , a) ( , a) ( , a) ( , a)<br />
h kk 1 , h kk 2 , ,<br />
h kk<br />
W<br />
n<br />
a a a<br />
<br />
<br />
<br />
e<br />
( k a) ( a) ( a) ( a)<br />
m n k , k 1, ,<br />
k<br />
NQ W nNQ W nNQL<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
( kk , a) ( kk , a)<br />
NQW , ,<br />
eNQL<br />
m<br />
<br />
T<br />
<br />
T<br />
m<br />
<br />
T<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 322<br />
Mittambelmatrix im Einteilnehmersystem<br />
Entsprechend ist die Mittambelmatrix gleich<br />
G<br />
<br />
( k) ( k) ( k) ( k) ( k) ( k) ( k)<br />
m1 mL mL1 mL2 mL3 mL4 mLW2<br />
<br />
( k) ( k) ( k) ( k) ( k) ( k) ( k)<br />
( k ) m2 m1 mL mL 1<br />
mL2 mL3 mL W3<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
m m m m m m m<br />
Mittambel-<br />
Basiscode<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
( k) ( k) ( k) ( k) ( k) ( k) ( k)<br />
L L1 L2 L3 L4 L5 <br />
LW1<br />
Die Mittambelmatrix ist eine Toeplitzmatrix und zyklisch.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 323<br />
Mehrteilnehmersystem mit K Teilnehmern<br />
In einem Mehrteilnehmersystem mit K Teilnehmern gilt entsprechend<br />
K<br />
( ka) m<br />
<br />
( k) ( k, ka) <br />
( ka)<br />
k 1<br />
e G h n<br />
Gh<br />
<br />
( k ) (1) (2) ( K ) ( k )<br />
a<br />
Gh G G G h<br />
<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
( k ) ( k )<br />
a<br />
n<br />
a<br />
, , ,<br />
<br />
a<br />
(1) (1) ( K) ( K) (1, ka<br />
)<br />
<br />
m1 mLW2m1 mLW2<br />
h<br />
<br />
<br />
(1) (1) ( K) ( K) ( K, ka<br />
)<br />
m m m m<br />
<br />
h<br />
<br />
L LW1 L LW1 <br />
<br />
( k a) ( k a) ( k a)<br />
nNQW nNQL<br />
nm , ,<br />
m<br />
<br />
T<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 324
Maximum-Likelihood-Kanalschätzer und<br />
aufwandsgünstiger Kanalschätzer<br />
Der Maximum-Likelihood-Kanalschätzer ist<br />
<br />
( k )<br />
<br />
a<br />
a a a<br />
h G Rn G G R<br />
m<br />
n<br />
e<br />
m m<br />
Ziel des aufwandsgünstigen Kanalschätzers<br />
Durch geschickte Wahl der Mittambeln den Aufwand dieser Schätzung<br />
zu verkleinern.<br />
Wählt man G quadratisch regulär, d.h. L = KW, so ist G invertierbar und<br />
es gilt<br />
( ka<br />
)<br />
1 ( ka ) H1 H ( ka )-1 ( ka ) 1 ( ka<br />
)<br />
h G Rn<br />
G <br />
m <br />
G Rn<br />
e<br />
m m<br />
G em .<br />
ILL<br />
<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
H ( k )-1<br />
1<br />
H ( k )-1 ( k )<br />
I<br />
LL<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 325<br />
Übersicht gebräuchlicher Algorithmen zur Kanalschätzung<br />
Kanalschätzer<br />
signalangepasste<br />
Filterung *)<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
mathematische Darstellung<br />
Optimalitätskriterium<br />
maximales<br />
Signal-Stör-<br />
Verhältnis<br />
Verwenden von a-<br />
priori-Kenntnis über<br />
m (k) n m<br />
(ka)<br />
h (k a)<br />
ja nein nein<br />
Gaußsche<br />
H<br />
<br />
H<br />
G G G<br />
Erwartungstreue ja nein nein<br />
Schätzung<br />
H ( k<br />
ML-Schätzung<br />
a)-1 1<br />
H ( ka)-1<br />
G R G G R<br />
Erwartungstreue ja ja nein<br />
MAP-Schätzung<br />
M<br />
1 H<br />
L G<br />
1<br />
<br />
<br />
( ka<br />
)<br />
h<br />
<br />
nm<br />
<br />
nm<br />
H ( k a )-1 ( k 1<br />
a )-1<br />
<br />
H ( k a )-1<br />
n <br />
m<br />
h<br />
nm<br />
G R G R G R<br />
<br />
hˆ<br />
M e<br />
<br />
h<br />
m<br />
*) 1<br />
1 H<br />
L Diag G G<br />
hat systematische Schätzfehler<br />
<br />
minimaler<br />
quadratischer<br />
Schätzfehler<br />
ja ja ja<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 326<br />
Veranschaulichung der multivarianten Gaußverteilung<br />
Wahrscheinlichkeitsdichteverteilung<br />
für mittelwertfreies gaußverteiltes<br />
Rauschen n mit der Autokorrelationsmatrix<br />
E{n H·n} = R nn :<br />
1 H 1<br />
1<br />
n Rnnn<br />
2<br />
pn<br />
n<br />
e<br />
n<br />
2<br />
R<br />
nn<br />
4.5.2 Prinzipien der Datendetektion<br />
Systemgleichung<br />
e d<br />
(ka)<br />
= A (k a)<br />
d + n<br />
Empfangsvektor<br />
Systemmatrix<br />
kombinierter<br />
Datenvektor<br />
Störvektor<br />
Konturplot (Niveaulinien) für<br />
R nn σ²·I<br />
(gefärbtes<br />
Rauschen)<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Konturplot (Niveaulinien) für<br />
R nn σ²·I<br />
(weißes<br />
Rauschen)<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 327<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
CDMA-<br />
Codes<br />
Kanalimpulsantworten<br />
mit<br />
T<br />
d d , d d , d , .<br />
(1)T (2)T ( )T<br />
T ( ) ( ) ( ) ( )<br />
<br />
K k d k d k d k<br />
<br />
1 2<br />
N<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 328
Aufbau der Systemmatrix<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
( k ) (1, k ) (2, k ) ( K, k )<br />
a a a a<br />
A A , A A ,<br />
A<br />
( kk , )<br />
a<br />
<br />
KN Spalten<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 329<br />
Prinzipielle Struktur des Datendetektors<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
für die adaptive kohärente<br />
Datendetektion unerlässlich<br />
Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 214, Bild 5.2.<br />
Folie 330<br />
Übersicht über optimale Datendetektoren<br />
minimale Symbolfehlerwahrscheinlichkeit<br />
MAP- d<br />
q<br />
<br />
Folgenschätzer<br />
d<br />
ML-<br />
Folgenschätzer<br />
<br />
q<br />
MAP-<br />
( k )<br />
Symbolschätzer<br />
d<br />
n<br />
<br />
( k )<br />
ML- d<br />
n<br />
<br />
Symbolschätzer<br />
Prd<br />
n<br />
( k )<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Mathematische Darstellung<br />
ed<br />
d d<br />
argmax p | Pr<br />
d argmax p e | d<br />
d<br />
<br />
d<br />
<br />
( k )<br />
q,<br />
argmaxPr d |<br />
( k )<br />
n<br />
e<br />
d<br />
d n<br />
<br />
<br />
( k )<br />
q,<br />
argmaxPr d |<br />
( k )<br />
n<br />
e<br />
d<br />
d n<br />
const.<br />
<br />
<br />
<br />
minimale Folgenfehlerwahrscheinlichkeit<br />
minimale Folgenfehlerwahrscheinlichkeit<br />
Kanalimpulsant-<br />
( kk , a )<br />
h<br />
<br />
1<br />
0 0<br />
a-priori-Kenntnis<br />
<br />
<br />
über<br />
( k )<br />
( kk , a )<br />
c<br />
worten h<br />
( kk ,<br />
<br />
a) ( kk , a)<br />
h2 h1<br />
0 <br />
<br />
<br />
(1)<br />
<br />
<br />
d<br />
e adaptiver kohärenter<br />
0 <br />
d<br />
( K )<br />
Datendetektor<br />
<br />
( ,<br />
NQ W 1 Zeilen.<br />
d<br />
kka) ( kk , a)<br />
hWQ1 hW Q2<br />
0 <br />
<br />
( kk , a )<br />
<br />
0 hW Q1<br />
0<br />
a-priori-Kenntnis a-priori-Kenntnis<br />
<br />
( k )<br />
über d<br />
über n<br />
<br />
d<br />
<br />
<br />
( kk ,<br />
<br />
mögliches Einbringen in die<br />
a ) <br />
0 0 hW Q1<br />
<br />
<br />
adaptive kohärente Datendetektion<br />
Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />
20. Juni 2012<br />
Datendetektor<br />
Optimalitätskriterium<br />
a-priori-<br />
Kenntnis<br />
über<br />
( k )<br />
c<br />
( kk , a )<br />
h<br />
Verwenden von a-priori-<br />
Kenntnis über d in Form<br />
von<br />
R d<br />
Prd<br />
Pr<br />
ja ja nein ja nein<br />
ja ja nein nein nein<br />
ja ja nein nein ja<br />
ja ja nein nein nein<br />
Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />
Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 216, Tab. 5.2.<br />
<br />
( k )<br />
d n<br />
<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 331<br />
Übersicht über suboptimale Datendetektoren<br />
ZF-BLE<br />
Erwartungstreue<br />
MMSE-<br />
BLE<br />
ZF-<br />
BDFE<br />
MMSE-<br />
BDFE<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Mathematische Darstellung<br />
Sd<br />
IKN<br />
<br />
H 1 1<br />
d <br />
H 1<br />
Md<br />
A Rn A A Rnd<br />
Sd<br />
IKN<br />
<br />
H 1 1 1<br />
d <br />
H 1<br />
Md<br />
A Rn<br />
ARd<br />
A Rnd<br />
T<br />
T<br />
T<br />
1 n1<br />
<br />
<br />
d <br />
<br />
c<br />
,<br />
<br />
d <br />
d<br />
q <br />
n KN<br />
<br />
<br />
1,1 1, n1<br />
Sd IKN<br />
, HI<br />
<br />
KN , n<br />
KN KN , KN<br />
<br />
H<br />
1<br />
H 1<br />
nd<br />
1<br />
M<br />
d<br />
Σ H Σ A R<br />
T<br />
T<br />
T<br />
<br />
1 n1<br />
<br />
<br />
<br />
c<br />
,<br />
<br />
<br />
q <br />
n KN<br />
<br />
<br />
1,1 1, n1<br />
d<br />
KN , ' <br />
KN , n<br />
KN KN , KN<br />
d d d<br />
<br />
S I H I<br />
H<br />
<br />
1 H 1<br />
nd<br />
M Σ H Σ A R<br />
1<br />
d ' ' '<br />
<br />
<br />
minimale Symbolfehlerwahrscheinlichkeit<br />
Datendetektor<br />
Optimalitätskriterium<br />
a-priori-<br />
Kenntnis<br />
über<br />
Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />
Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 218, Tab. 5.3.<br />
Verwenden von a-priori-<br />
Kenntnis über d in Form von<br />
ja ja nein nein nein nein<br />
MMSE ja ja nein ja nein nein<br />
Erwartungstreue<br />
mit<br />
quantisierter<br />
Rückkopplung<br />
MMSE mit<br />
quantisierter<br />
Rückkopplung<br />
( k )<br />
c<br />
h<br />
( kk , a )<br />
Vd<br />
R d<br />
Prd<br />
Pr<br />
ja ja ja nein nein nein<br />
ja ja ja ja nein nein<br />
<br />
( k )<br />
d n<br />
<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 332
Arbeitsweise der suboptimalen Datendetektoren<br />
H 1 H 1<br />
H<br />
e<br />
<br />
d<br />
' A Rn<br />
ed<br />
A Rn<br />
A d oder<br />
nd<br />
bekannte<br />
Größe<br />
unbekannte<br />
Größe<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
d<br />
d<br />
H<br />
H<br />
0<br />
H<br />
H<br />
0<br />
2<br />
Σ H<br />
0<br />
<br />
<br />
1 1 H 1<br />
<br />
d<br />
<br />
nd<br />
d<br />
<br />
d<br />
'<br />
A R A R d A R e e<br />
Cholesky-Zerlegung<br />
und Schurzerlegung<br />
2<br />
Σ H d<br />
0<br />
z<br />
d<br />
=<br />
=<br />
=<br />
e d<br />
'<br />
e<br />
d<br />
'<br />
z<br />
rekursives<br />
Auflösen<br />
nach z<br />
rekursives<br />
Auflösen<br />
nach d<br />
Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />
Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 317, Bild B.2.<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 333<br />
Inhalt<br />
1 Digitaler zellularer Mobilfunk<br />
2 Informationstheorie<br />
3 Mobilfunkkanal<br />
4 Modulation<br />
5 Mobilfunkübertragung<br />
6 Mobilfunknetz<br />
Literatur: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />
Stuttgart: B.G. Teubner, 1997<br />
A.F. Molisch: Wireless communications. New York, 2005<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 334<br />
6 Mobilfunknetz<br />
6.1 Öffentliches landgestütztes Mobilfunknetz<br />
6.2 Eigenschaften von Zellnetzen<br />
6.3 Mobilfunksystem als verlustbehaftetes System<br />
6.3.1 Verlust durch Blockierung<br />
6.3.2 Verlust durch unzureichende Funkversorgung<br />
6.3.3 Einfluss des Zellnetzes<br />
6.4 Effizienz von Kommunikationssystemen<br />
6.4.1 Wirkungsgrad<br />
6.4.2 Spektrumeffizienz im Mobilfunknetz<br />
6.4.3 Ermitteln der Spektrumeffizienz<br />
6.1 Öffentliches landgestütztes Mobilfunknetz<br />
„Public Land <strong>Mobile</strong> Network“ (PLMN) Datenbanken<br />
• HLR: Home Location Register<br />
• VLR: Visitor Location Register<br />
• SCF: Service Control Function<br />
• EIR: Equipment Identity Register<br />
• AuC: Authentication Register<br />
• GCR: Group Call Register<br />
Netzwerkelemente<br />
• PLMSN: Public Land <strong>Mobile</strong> Network<br />
• MSC: <strong>Mobile</strong> Switching Center<br />
• GMSC: Gateway-MSC<br />
• BSC: Base Station Center<br />
• BTS: Base Transceiver Station<br />
• PSTN: Public Switched Telephone Network<br />
• ISDN: Integrated Services Digital Network<br />
• LE: Local Exchange<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 335<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Quelle: Digital cellular telecommunications system; <strong>Mobile</strong> Application Part (MAP), GSM 09.02, ETS 300 599, 2000<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 336
Netzwerkebene des PLMN<br />
6.2 Eigenschaften von Zellnetzen<br />
GSM-Netz (PLMN)<br />
MSC-Region<br />
MSC-Region<br />
Zellulare Mobilfunknetze unterteilen das zu versorgende Gebiet in Zellen.<br />
Die Basisstation jeder Zelle verwendet zur Übertragung einen Teil der<br />
Gesamt-Übertragungsbandbreite B.<br />
Location Area<br />
Location Area<br />
Die Gesamt-Übertragungsbandbreite B kann hierzu in N F<br />
Teilfrequenzbänder der Breite B T eingeteilt werden.<br />
BS-Controller<br />
Zelle Zelle<br />
BS-Controller<br />
BS-Controller<br />
Location Area<br />
MSC-Region<br />
Dann wird der betreffenden Basisstation eine Anzahl dieser<br />
Teilfrequenzbänder der Breite B T zugewiesen.<br />
Die Zahl der Zellen ist bei großen Netzen im Allgemeinen so groß, dass<br />
Teilfrequenzbänder mehrfach wiederverwendet werden müssen, um das<br />
Verkehrsaufkommen bewältigen zu können.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
GSM:<br />
PLMN:<br />
MSC:<br />
Global System for <strong>Mobile</strong> <strong>Communications</strong><br />
Public Land <strong>Mobile</strong> Network<br />
<strong>Mobile</strong> Switching Center<br />
BS:<br />
BSC:<br />
Base Station<br />
Base Station Controller<br />
Quelle: Achim Seebens<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 337<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 338<br />
Frequenzzuweisung im Cluster<br />
Basisstation<br />
Cluster mit drei Zellen,<br />
Clusterordnung r = 3<br />
Durch diese Art des Zuweisens von Teilfrequenzbändern<br />
wird vermieden, dass sich der Funkverkehr in den drei Zellen<br />
eines Clusters gegenseitig beeinflusst.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Diejenigen Zellen, welche<br />
unterschiedliche Teilfrequenzbänder<br />
verwenden, werden zu<br />
Gruppen (Cluster) zusammengefasst.<br />
Die Anzahl r der Zellen in einem<br />
Cluster heißt Clusterordnung oder<br />
Reuse-Faktor.<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 339<br />
Gleichkanalinterferenz durch Frequenzwiederholung<br />
Abwärtsstrecke<br />
Basisstation<br />
Cluster mit drei Zellen,<br />
Clusterordnung r = 3<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Mobilstation<br />
Gleichkanalinterferenz<br />
Da die Anzahl der Frequenzbänder N F endlich ist, müssen die in einer bestimmten Zelle<br />
verwendeten Teile der Bandbreite B in anderen Zellen wieder verwendet werden. Alle<br />
Zellen mit der selben Frequenz sollten möglichst (gleich) weit voneinander entfernt<br />
sein, damit das gegenseitige Beeinflussen (Gleichkanalinterferenz) gering ist.<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 340
Ideale Geometrie des Zellnetzes<br />
Bei regelmäßiger Anordnung der Basisstationen mit gleichen Abständen haben die<br />
Zellen eine hexagonale Form.<br />
Alle Mobilstationen einer Zelle sind mit der gleichen Basisstation verbunden.<br />
Sobald eine andere Basisstation besser empfangen wird als die bisherige, findet<br />
ein Handover statt (ideal). Handover definieren die Zellgrenzen.<br />
Handover-Grenze zwischen zwei Zellen<br />
Zwei Basisstationen<br />
Isolinie (Äquipotentiallinie)<br />
BS 1 BS 2<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 341<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 342<br />
Handover-Grenzen zwischen vielen Zellen<br />
(Voronoi-Diagramm)<br />
Beispiel eines Voronoi-Diagramms in einem Zellnetz<br />
Viele Basisstationen<br />
d<br />
In einem einfachen Modell<br />
haben alle Basisstationen<br />
den gleichen Abstand<br />
zueinander.<br />
0<br />
Das Voronoi-Diagramm<br />
dieser Anordnung ergibt<br />
hexagonale Zellen.<br />
Isolinien (Äquipotentiallinien)<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 343<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 344
Hexagonales Zellnetz mit Clusterordnung (Reuse-Faktor) r = 3<br />
d<br />
D<br />
0<br />
60<br />
n 1<br />
0<br />
x<br />
y<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
n 3<br />
d/2<br />
d<br />
0<br />
<br />
cos 30<br />
3<br />
d<br />
<br />
<br />
Hexagonales Zellnetz mit Clusterordnung (Reuse-Faktor) r = 4<br />
D<br />
n 1<br />
0<br />
d<br />
x<br />
y<br />
<br />
D 2n n<br />
0 1<br />
<br />
2d<br />
cos 30<br />
<br />
r<br />
d 3<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 345<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
n 4<br />
D 2n<br />
0<br />
2d<br />
r<br />
d<br />
4<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 346<br />
Hexagonales Zellnetz mit Clusterordnung (Reuse-Faktor) r = 7<br />
D<br />
n 1<br />
0<br />
x<br />
y<br />
Cluster-Ordnung im hexagonalen Netz<br />
Bei vollständiger Pflasterung der zweidimensionalen Ebene mit<br />
regelmäßigen Sechsecken ist der Reuse-Faktor r eine Zahl folgender<br />
Form: 2 2<br />
r i j ij, i, j , i j, i j 0.<br />
Mit dem Zellabstand d ergibt sich der Abstand D zwischen benachbarten<br />
Clustern zu D d r<br />
n 7<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
d<br />
<br />
D 3n n<br />
0 1<br />
<br />
<br />
r<br />
d 7<br />
<br />
<br />
d<br />
sin 30 d<br />
<br />
3 <br />
0<br />
cos 30d<br />
<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 347<br />
Mögliche Reuse-Faktoren sind<br />
i 1 1 2 2 3 2 3 4 3 4 5 3 4 5<br />
j 0 1 0 1 0 2 1 0 2 1 0 3 2 1<br />
r 1 3 4 7 9 12 13 16 19 21 25 27 28 31<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 348
Entwurf zellularer Mobilfunksysteme<br />
Ein digitales zellulares Mobilfunksystem basiert auf einem Zellnetz mit<br />
einer großen Anzahl von Basisstationen.<br />
Es ist wünschenswert, ein bestimmtes Gebiet durch eine möglichst<br />
geringe Anzahl von Basisstationen mit Funk zu versorgen.<br />
Die Anzahl der insgesamt benötigten Basisstationen und damit auch die<br />
Basisstationsflächendichte (Anzahl der Basisstationen pro Fläche) und<br />
der Zellradius 0 hängen ab, von<br />
• der Funkreichweite 0,max ([ 0,max ]=km) und<br />
• der Flächendichte des Funkverkehrs,<br />
kurz Verkehrsdichte D ([D]=Erl/km²),<br />
• vom gewählten Reuse-Faktor r.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 349<br />
Nomenklatur der Verkehrstheorie - Angebot<br />
Die Summe aller dauerhaft voll ausgelasteten Nachrichtenkanäle heißt<br />
Verkehr. Er ist dimensionslos, wird aber zu Ehren des dänischen<br />
Verkehrstheoretikers Agner Krarup Erlang in Erlang (Erl) angegeben.<br />
Der von einem Teilnehmer (oder Abnehmer) erzeugte Verkehr T heißt<br />
Angebot pro Teilnehmer.<br />
Mit der Anzahl N T,Z<br />
der Teilnehmer pro Zelle ergibt sich das Angebot<br />
einer Zelle zu Z NT,ZT<br />
Mit der Anzahl NT,C<br />
NT,Z<br />
r<br />
der Teilnehmer pro Cluster ergibt sich das<br />
Angebot eines Clusters zu C NT,CT rZ<br />
Das gesamte Angebot ergibt sich mit der gesamten Teilnehmerzahl<br />
zu <br />
N T T<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
N T<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 350<br />
Nomenklatur der Verkehrstheorie - Zahl der Verkehrskanäle<br />
Bei Betrachtung eines bestimmten Dienstes steht jedem Cluster zur<br />
Realisierung von Kommunikationsverbindungen eine Anzahl K C von<br />
Verkehrskanälen zur Verfügung. Diese Anzahl K C ergibt sich aus der zur<br />
Verfügung stehenden Übertragungsbandbreite B, der<br />
Teilnehmerbandbreite B T und der Anzahl K F der (nutzbaren)<br />
Verkehrskanäle je Teilfrequenzband:<br />
B <br />
!<br />
KC<br />
<br />
KF<br />
NF<br />
KF<br />
<br />
B<br />
C,max<br />
T <br />
Die Anzahl K Z der Verkehrskanäle pro Zelle hängt vom verwendeten<br />
Reuse-Faktor ab:<br />
K B<br />
K<br />
!<br />
K <br />
C<br />
F<br />
<br />
Z <br />
r BT<br />
r<br />
Z,max<br />
<br />
Zahl der Verkehrskanäle - Beispiel<br />
Reuse-Faktor r<br />
1 3 4 7 9 12 13 16 19 21 25 27 28 31<br />
K Z<br />
2400 800 600 342 266 200 184 150 126 114 96 88 85 77<br />
Ohne Betrachtung von<br />
Gleichkanalinterferenz<br />
nimmt die erzielte<br />
Kommunikation mit<br />
wachsender<br />
Clusterordnung ab.<br />
K C =2400<br />
2 2<br />
r i j ij, i j, i j 0<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
x<br />
<br />
abgerundet, d.h. kleinste ganze Zahl größer oder gleich x.<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 351<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 352
Verkehrsdichte und Zellradius - Beispiel<br />
Flächenbezogene Verkehrsdichte D<br />
Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />
Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 42, Bild 2.12.<br />
D / (Erl/km²)<br />
500<br />
300<br />
200<br />
100<br />
50<br />
30<br />
20 r 1<br />
10 r 3<br />
5 r 4<br />
3<br />
2 r 7<br />
1 r 9<br />
0.5<br />
0.3<br />
1 2 3 5<br />
0<br />
/km<br />
maximaler Verkehr<br />
pro Zelle<br />
<br />
D <br />
A<br />
Z,max<br />
Z<br />
Zellfläche<br />
K<br />
<br />
A<br />
Z<br />
Z<br />
Clusterzahl und benötigte Zahl von Basisstationen<br />
Bei der folgenden Abschätzung soll die minimale Anzahl benötigter<br />
Cluster und Basisstationen bestimmt werden.<br />
Es sei angenommen, dass sich die Anzahl der Teilnehmer N T<br />
gleichmäßig über die gesamte zu versorgende Fläche verteilt.<br />
Weiterhin wird davon ausgegangen, dass alle Verkehrskanäle nutzbar<br />
sind.<br />
Der Einfluss von Gleichkanalinterferenzen, die durch Gleichkanal-<br />
Zellen verursacht werden, wird hier zunächst nicht betrachtet.<br />
Zusammenhang zwischen maximaler Verkehrsdichte D und Zellradius 0<br />
Kommunikations mit dem Reuse-Faktor r als Parameter<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 353<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 354<br />
Beispiel zur Clusterzahl – Benötigte Verkehrskanäle<br />
Beispiel:<br />
Erl<br />
Jeder Teilnehmer verursache das Angebot T<br />
0,03 Teilnehmer<br />
Es sei N T gleich 2,5 Mio. Teilnehmer.<br />
Die Gesamt-Übertragungsbandbreite sei B = 11,2 MHz,<br />
die Teilnehmerbandbreite B T = 1,6 MHz und<br />
die Anzahl der Verkehrskanäle je Teilnehmerbandbreite K F = 96.<br />
Die Anzahl aller (nutzbaren) Verkehrskanäle muss mindestens dem<br />
gesamten Angebot aller Teilnehmer entsprechen<br />
K<br />
ges<br />
<br />
6<br />
ges N<br />
TT<br />
<br />
2,5 10 0,03 <br />
Erl 75000 Erl.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
x aufgerundet, d.h. kleinste ganze Zahl größer oder gleich x.<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 355<br />
Beispiel zur Clusterzahl – Benötigte Cluster<br />
Die Anzahl K C der Verkehrskanäle pro Cluster ergibt sich aus der<br />
Gesamt-Übertragungsbandbreite B = 11,2 MHz, der<br />
Teilnehmerbandbreite B T = 1,6 MHz und der Anzahl K F = 96 der<br />
Verkehrskanäle je Teilnehmerbandbreite zu<br />
B 11,2 <br />
KC<br />
KF <br />
96<br />
Erl 672 Erl.<br />
BT<br />
1, 6 <br />
Aus der Mindestanzahl K ges der benötigten Verkehrskanäle und der<br />
Anzahl K C der Verkehrskanäle pro Cluster folgt die mindestens benötigte<br />
Anzahl N Cluster der Cluster zu<br />
ges<br />
75000<br />
NCluster<br />
<br />
<br />
112.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
K<br />
C<br />
<br />
<br />
672<br />
<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 356
Beispiel zur Clusterzahl – Benötigte Basisstationen<br />
Wenn nur ganze Cluster verwendet werden, folgt mit dem Reuse-Faktor r<br />
die minimale Anzahl N BTS der Basisstationen bzw. die minimale Anzahl<br />
N Z der Zellen zu<br />
N N<br />
rN<br />
Für N Cluster = 112 folgt<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Z BTS Cluster .<br />
r 1 3 4 7<br />
N Z = N BTS 112 336 448 784<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 357<br />
6.3 Mobilfunksystem als verlustbehaftetes System<br />
Die Versorgung im zellularen Mobilfunksystem kann aus verschiedenen<br />
Gründen versagen:<br />
6.3.1 Verlust durch Blockierung<br />
Das von den Teilnehmern erzeugte Angebot unterliegt einem<br />
Zufallsprozess. Übersteigt das erzeugte Angebot den maximal möglichen<br />
Verkehr, so entsteht Verlust.<br />
6.3.2 Verlust durch unzureichende Funkversorgung<br />
Das Mobilfunksignal wird von Interferenzen und Rauschen überlagert.<br />
Diese Störungen werde durch Zufallsprozesse bestimmt. Unterschreitet<br />
das Nutzsignal- zu Störverhältnis einen charakteristischen Schwellwert,<br />
können bestimmte Mobilfunkdienste (z.B. Telefonie) nicht mehr erbracht<br />
werden.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 358<br />
6.3.1 Verlust durch Blockierung<br />
• Das von den Teilnehmern hervorgerufene Angebot λ kann ausgedrückt<br />
werden in Abhängigkeit von<br />
• der mittleren Belegungsdauer t m (auch Bediendauer: die Zeit, wie<br />
lange ein Telefonat im Mittel dauert) und<br />
• dem mittleren Anrufabstand t a (die Zeit, die im Mittel zwischen zwei<br />
neuen Gesprächen vergeht).<br />
1<br />
t<br />
t<br />
m<br />
a<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Bediendauer t<br />
a<br />
m<br />
1<br />
<br />
<br />
Bedienrate pro Kanal<br />
1<br />
Eingaberate , Rate, mit der neue Gespräche beginnen<br />
t<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 359<br />
Mobilfunksystem als Automat mit endlichen Zuständen<br />
• Ein neues Gespräch wird dann blockiert, wenn bereits alle K Z Kanäle<br />
belegt sind. Das heißt, die Wahrscheinlichkeit für das Blockieren eines<br />
Gespräches ist gleich der Wahrscheinlichkeit, mit der alle K Z Kanäle<br />
einer Zelle belegt sind.<br />
• Die Funkzelle kann als Automat mit K Z +1 Zuständen betrachtet werden,<br />
wobei die Zustandsnummer die Anzahl der belegten Kanäle<br />
repräsentiert.<br />
Eingaberate<br />
Λ Λ Λ Λ<br />
0 1 2 K Z<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
Bedienrate<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 360
Zustandswahrscheinlichkeit und belegte Kanäle<br />
• Da sich der Automat immer in nur einem Zustand befinden kann, müssen<br />
Übergänge in höhere Zustände genauso oft geschehen, wie umgekehrt.<br />
• Mit der Zustandswahrscheinlichkeit P k des k-ten Zustands muss also<br />
gelten:<br />
P <br />
k1<br />
Pk<br />
k<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
Pk<br />
Pk<br />
1<br />
k<br />
Λ<br />
Pk1<br />
<br />
<br />
k<br />
k 1 <br />
Λ<br />
(k-1) k (k+1)<br />
<br />
<br />
P k 2<br />
Pk<br />
1 <br />
<br />
<br />
P<br />
k ! <br />
Λ<br />
k<br />
0<br />
k<br />
Z<br />
P<br />
k !<br />
0<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 361<br />
Erlangsche Verlustformel<br />
• Aus<br />
Pk<br />
k<br />
Z<br />
P<br />
k !<br />
• Die Blockierwahrscheinlichkeit P B oder Verlustwahrscheinlichkeit P V für<br />
ein Gespräch ist gleich der Wahrscheinlichkeit P Kz , das bereits alle K Z<br />
Kanäle belegt sind.<br />
K Z<br />
Z<br />
„Erlang-B-Formel“ oder<br />
K<br />
Z<br />
!<br />
„Erlangsche Verlustformel“<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
0<br />
und der Normierungsbedingung<br />
P<br />
P<br />
k<br />
B<br />
<br />
k<br />
Z<br />
k !<br />
i<br />
Z<br />
i !<br />
K<br />
Z<br />
i 0<br />
P<br />
<br />
K Z K Z i<br />
Z<br />
<br />
i 0<br />
i !<br />
K<br />
Z<br />
k 0<br />
P 1<br />
k<br />
folgt:<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 362<br />
Genauigkeit der Berechnungen<br />
Veranschaulichung der Verlustwahrscheinlichkeit<br />
• Die Erlang-B-Formel geht davon aus, dass Verlust das Anrufverhalten<br />
der Kunden nicht ändert. Dies ist nicht so. Ein Kunde, dessen Gespräch<br />
blockiert wird, wird mit erhöhter Wahrscheinlichkeit erneut versuchen<br />
anzurufen.<br />
• Dieser Effekt führt zu einer Unterschätzung der Blockierwahrscheinlichkeit P B .<br />
• Weil die Anzahl der Verkehrsquelle in Wirklichkeit begrenzt ist, nimmt<br />
die Eingaberate Λ ab, wenn bereits viele Kanäle belegt sind.<br />
• Dieser Effekt führt zu einer Überschätzung der Blockierwahrscheinlichkeit P B .<br />
Er kann jedoch vernachlässigt werden, wenn die Zahl der Verkehrsquellen N T,Z<br />
im Vergleich zur Zahl der Kanäle K Z sehr groß ist (N T,Z >>K Z ).<br />
• Die Formel ist daher als gute Näherung zu betrachten.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 363<br />
Mit wachsendem K Z sinkt die Blockierwahrscheinlichkeit P B .<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Z<br />
Z<br />
PB<br />
<br />
K<br />
Z<br />
<br />
1<br />
<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 364
Normiertes Angebot<br />
Bei konstantem Angebot λ Z sinkt P B mit wachsendem K Z<br />
(bzw. mit sinkendem Reuse-Faktor r).<br />
Bei konstanter Anzahl von Clustern, muss jede Zelle jedoch ein höheres<br />
λ Z abwickeln, wenn r sinkt. Man betrachtet deshalb das auf die Anzahl<br />
der Verkehrskanäle K Z normierte Angebot<br />
Z<br />
Z<br />
r<br />
<br />
KZ<br />
KC<br />
λ Z /K Z kann nur Werte zwischen 0 Erl und 1 Erl annehmen.<br />
Selbst für konstantes λ Z /K Z ergibt sich eine Verringerung von P B mit<br />
wachsendem K Z (bzw. mit sinkendem Reuse-Faktor r).<br />
Diesen allgemeingültigen Umstand bezeichnet man als Bündelgewinn.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 365<br />
Veranschaulichung des Bündelgewinns<br />
Z<br />
1, 0<br />
K<br />
Z<br />
0, 9<br />
0,8<br />
0,7<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Z<br />
P V<br />
10 -1<br />
10 -2<br />
10 -3<br />
0 20 40 60 80 K 100<br />
10 0<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 366<br />
Veranschaulichung des normierten Angebots<br />
Z<br />
Z<br />
K<br />
1<br />
0.95<br />
0.9<br />
0.85<br />
0.8<br />
0.75<br />
0.7<br />
0 100 200 300 400 500<br />
Bei konstanter Blockierwahrscheinlichkeit P B wächst das relative Angebot λ Z /K Z mit<br />
K Z . Wegen des Bündelgewinns sind große Zellen und kleines r verkehrstheoretisch<br />
vorteilhaft.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
PB 2%<br />
PB 1%<br />
K Z<br />
Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />
Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 46, Bild 2.13.<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 367<br />
6.3.2 Verlust durch unzureichende Funkversorgung<br />
Die Versorgung im zellularen Mobilfunksystem kann aus verschiedenen<br />
Gründen versagen:<br />
6.3.1 Verlust durch Blockierung<br />
Das Gespräch kommt nicht zustande, es wird blockiert, weil alle Kanäle<br />
belegt sind. Die Wahrscheinlichkeit für das Blockieren eines Gesprächs<br />
wird durch die Erlang-B-Formel, oder Erlangsche Verlustformel<br />
beschrieben.<br />
6.3.2 Verlust durch unzureichende Funkversorgung<br />
Das Gespräch kommt nicht zustande oder wird beendet, weil die<br />
Signalqualität, d.h. das Signal-Rausch-Verhältnis (SNR), (E b /N 0 ), bzw.<br />
das Signal-Stör-Verhältnis (C/I), unzureichend ist.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 368
Obere Grenzen der Übertragungsqualität<br />
Da dienstabhängig eine bestimmte Fehlerwahrscheinlichkeit P bG nicht<br />
überschritten werden darf, kann das zum Aufrechterhalten einer intakten<br />
Nachrichtenübertragung mindestens erforderliche mittlere Signal-Stör-<br />
Verhältnis x 0 =(E b /N 0 ) G aus den Simulationsergebnissen bestimmt werden.<br />
Je störfester und damit effizienter das Nachrichtenübertragungssystem ist,<br />
desto geringer ist x 0 bei gegebenem P bG .<br />
Ist E b /N 0 größer als x 0 , so ist das erreichte Bitfehlerverhältnis P b stets<br />
kleiner als P bG .<br />
Bei idealer Nachrichtenübertragung ohne systematische Störeinflüsse (z.B.<br />
nichtlineare Signalverzerrungen, Fehler bei der Kanalschätzung) hat P b<br />
einen wasserfallartigen, streng monoton fallenden Verlauf über E b /N 0 .<br />
Reale Nachrichtenübertragung<br />
In realen Mobilfunksystemen führen systematische Störeinflüsse (z.B.<br />
Quantisierung, nichtlineare Signalverzerrungen durch den Einsatz<br />
nichtlinearer Systemkomponenten wie Sendeverstärker, Fehler bei der<br />
Kanalschätzung) zur Vermehrung von Detektionsfehlern gegenüber der<br />
idealen Nachrichtenübertragung. Außerdem kann spektrale Formung das<br />
Verringern von E b bewirken.<br />
Daher ist das bei einem gegebenen E b /N 0 erzielbare P b bei realen<br />
Mobilfunksystemen größer als im Fall der idealen Nachrichtenübertragung.<br />
Der Verlauf von P b als Funktion von E b /N 0 gegenüber der idealen<br />
Nachrichtenübertragung ist flacher und zu größeren Werten von E b /N 0<br />
verschoben.<br />
Systematische Störeinflüsse führen zu einem irreduziblen Fehlerteppich.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 369<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 370<br />
Bitfehlerverhältnis<br />
Brauchbarkeit eines realen Mobilfunksystems<br />
Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />
Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 30, Bild 2.7.<br />
P b<br />
G<br />
P b<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
verboten<br />
ideal<br />
10log 10<br />
real<br />
<br />
<br />
<br />
10log x G<br />
10 0<br />
dienstabhängiger<br />
Arbeitspunkt<br />
10log E / N<br />
erlaubt<br />
10 b 0<br />
irreduzibler<br />
Fehlerteppich<br />
<br />
10log E / N /dB<br />
10 b 0<br />
<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 371<br />
Sei P bG nun das maximal zulässige Bitfehlerverhältnis. Ein reales<br />
Mobilfunksystem ist nur dann brauchbar, wenn P bG oberhalb des<br />
ausflachenden Verlaufs der P b -Kurve und damit oberhalb des<br />
irreduziblen Fehlerteppichs ist. Ist dies nicht der Fall, so muss das<br />
Konzept des Mobilfunksystems geeignet modifiziert werden.<br />
Durch P bG und das zugehörige (E b /N 0 ) G wird ein dienstabhängiger<br />
Arbeitspunkt des realen Mobilfunksystems festgelegt.<br />
Zum Erreichen dieses dienstabhängigen Arbeitspunkts ist ein um <br />
größeres (E b /N 0 ) G erforderlich als bei der idealen<br />
Nachrichtenübertragung.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 372
6.3.3 Einfluss des Zellnetzes<br />
Zusätzlich zum thermischen Rauschen im Empfänger, treten in realen<br />
Zellnetzen durch Interferenzen weitere Störsignale auf. Dadurch wird<br />
das erreichbare Signal-Stör-Verhältnis weiter eingeschränkt.<br />
Das Aufrechterhalten des benötigten Signal-Stör-Verhältnisses (E b /N 0 ) G<br />
kann ebenso wenig garantiert werden wie eine intakte<br />
Nachrichtenübertragung. Das Abreißen der Nachrichtenübertragung<br />
wird in wenigen Prozent aller Fälle toleriert.<br />
Das Untersuchen der Statistik der Interzellinterferenz erlaubt eine<br />
quantitative Aussage über die Wahrscheinlichkeit dieses Abreißens.<br />
Interzellinterferenz tritt sowohl als Nachbarkanalinterferenz als auch als<br />
Gleichkanalinterferenz auf.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 373<br />
Träger- zu Interferenz-Verhältnis C / I<br />
• Das Träger- zu Interferenz-Verhältnis C/ Iist der Quotient aus<br />
• der Empfangsleistung C des Nutzsignals und<br />
• der Summe aller Störleistungen I im Empfänger<br />
C C<br />
<br />
N<br />
I<br />
I<br />
Basisstation<br />
Ik<br />
P<br />
<br />
<br />
I I 2<br />
1<br />
N<br />
N<br />
k1<br />
0<br />
Rauschen<br />
I 3<br />
Interferenz<br />
C<br />
• I k ist die Leistung, mit der<br />
das k-te Interferenzsignal<br />
empfangen wird.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Mobilstation<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 374<br />
Interferenzbegrenzte Systeme<br />
Reichweitebegrenzte Systeme<br />
• Empfangsleistung C ist<br />
ausreichend<br />
• Anzahl der Kanäle ist auch<br />
ausreichend<br />
• aber es fällt zu viel<br />
Interferenz I ein<br />
• C/I ist zu gering<br />
Basisstation<br />
I<br />
C<br />
Mobilstation<br />
• Mobilstation befindet sich<br />
am Rand oder außerhalb der<br />
Zelle<br />
• Empfangsleistung C ist<br />
wegen zu hoher<br />
Funkfelddämfpung zu<br />
niedrig<br />
• C/I ist zu gering<br />
Basisstation<br />
C<br />
Mobilstation<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Quelle: B. Walke, M.P. Althoff, P. Seidenberg:<br />
UMTS – Ein Kurs. Weil der Stadt: Schlembach, 2001, Bild 2.7, S. 22<br />
C<br />
I<br />
E<br />
<br />
<br />
G N<br />
C<br />
<br />
<br />
I<br />
<br />
<br />
b<br />
0<br />
<br />
<br />
<br />
G<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 375<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Quelle: B. Walke, M.P. Althoff, P. Seidenberg:<br />
UMTS – Ein Kurs. Weil der Stadt: Schlembach, 2001, Bild 2.6, S. 21<br />
G<br />
G<br />
C<br />
E<br />
<br />
b<br />
<br />
0 <br />
<br />
C<br />
I I N<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 376
Kapazitätsbegrenzte Systeme<br />
• Empfangsleistung C ist<br />
ausreichend<br />
• Interferenz I ist gering und<br />
nicht begrenzend<br />
• C/I reicht aus<br />
• Mobilstationen befinden sich<br />
innerhalb der Zelle<br />
• Keine Ressourcen (Kanäle)<br />
mehr verfügbar<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Basisstation<br />
C<br />
Quelle: B. Walke, M.P. Althoff, P. Seidenberg:<br />
UMTS – Ein Kurs. Weil der Stadt: Schlembach, 2001, Bild 2.8, S. 23<br />
I<br />
K<br />
<br />
Mobilstation<br />
1<br />
Eb<br />
C P<br />
A <br />
E<br />
N<br />
b<br />
<br />
PN<br />
<br />
I N0 BT<br />
<br />
E<br />
<br />
N<br />
b<br />
0 0<br />
<br />
<br />
<br />
G<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 377<br />
S<br />
Ausfallwahrscheinlichkeit - P out<br />
Um die Statistik der Gleichkanalinterferenz aus anderen Zellen zu ermitteln,<br />
wird in Simulationen die Interferenzsituation in vielen möglichen Szenarien<br />
bestimmt und aus den Ergebnissen die Verteilungsfunktion des sich an den<br />
Empfängern einstellenden mittleren Träger-zu-Interferenz-Verhältnisses C/I<br />
ermittelt .<br />
Die Verteilungsfunktion Pr{C/I < } sagt aus, mit welcher<br />
Wahrscheinlichkeit das C/I einen bestimmten Wert nicht<br />
überschreitet.<br />
Diese Wahrscheinlichkeit, mit der das C/I den Wert nicht überschreitet,<br />
entspricht der Ausfallwahrscheinlichkeit P out (Outage Probability), mit<br />
der eine intakte Nachrichtenübertragung zusammenbricht.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 378<br />
Verteilungsfunktion der Ausfallwahrscheinlichkeit<br />
Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />
Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 34, Bild 2.9.<br />
<br />
Pr <br />
<br />
C<br />
I<br />
P<br />
out<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
G<br />
P out<br />
dienstabhängiger<br />
Arbeitspunkt<br />
erlaubt<br />
real<br />
ideal<br />
10log<br />
10<br />
10log <br />
10log x ' <br />
10 0<br />
10 0<br />
<br />
'<br />
verboten<br />
<br />
10log<br />
10<br />
<br />
<br />
<br />
C<br />
<br />
<br />
I<br />
<br />
<br />
N<br />
/dB<br />
0 : spektrale Rauschleistungsdichte<br />
P<br />
G<br />
n : Rauschleistung<br />
G<br />
E<br />
<br />
b<br />
20. Juni 2012<br />
20. Juni 2012<br />
<br />
Kommunikations<br />
N<br />
Folie 379<br />
• Modulationsordnung M, …<br />
Folie 380<br />
0<br />
<br />
<br />
Bitfehlerverhältnis und Signal-Störverhältnis<br />
• Das Signal-Störverhältnis kann nach verschiedenen Definitionen<br />
angegeben werden. Dies ist bei der Bewertung der Ergebnisse von<br />
Bitfehlersimulationen oder –Messungen zu beachten.<br />
E b : Bitenergie<br />
E s : Symbolenergie<br />
P e : Empfangsleistung<br />
Technik<br />
Das Signal-Störverhältnis im<br />
Empfänger hängt unter anderem ab<br />
von:<br />
• Sendeleistung P S , [P S ] = W,<br />
• Funkfelddämpfung a(ρ),<br />
• Temperatur T, [T] = K,<br />
• Rauschzahl F N ,<br />
• Bandbreite B T , [B T ] = Hz,<br />
• Datenrate R, [R] = bit/s,<br />
• Coderate R C ,
Berechnung des Signal-Störverhältnisses<br />
• Bezüglich der Größen, die das Signal-Störverhältnis im Empfänger<br />
bestimmen, gelten folgende Zusammenhänge:<br />
• Funkfelddämpfung: das Verhältnis aus Sendeleistung P S zu Empfangsleistung P E ist<br />
eine Funktion vom Abstand ρ zwischen Sender und Empfänger.<br />
PS<br />
P<br />
A <br />
S<br />
PE<br />
f<br />
<br />
a/dB 10log P<br />
<br />
<br />
10 A<br />
10log10 10log10<br />
<br />
E<br />
W W<br />
• Symbolenergie: das Integral der Signalleistung P E über eine Symbolperiode T S .<br />
E P T<br />
S E S<br />
• Modulationsordnung: Anzahl M der verschiedenen Symbole im Symbolalphabet.<br />
• Coderate: Verhältnis der Anzahl von uncodierten Bits zur codierten Bits.<br />
• Rauschzahl: Verhältnis aus spektraler Rauschleistungsdiche im Empfänger und<br />
reiner thermischer Rauschleistungsdichte.<br />
N0<br />
N0<br />
<br />
Kommunikations FN<br />
f /dB 10 log<br />
Technik k <br />
N<br />
<br />
T<br />
10 <br />
kT<br />
T: Temperatur<br />
k: Bolzmannkonstante<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 381<br />
Signalleistungs- zu Rauschleistungs-Verhältnis P E / P N /(1)<br />
• Betrachtet wird ein Scenario mit einem Sender S1 und einem<br />
Empfänger E1. Der Abstand zwischen S1 und E1 ist ρ1, die mittlere<br />
Funkfelddämpfung zwischen S1 und E1 ist A1. S1 sendet ein Signal mit<br />
der Sendeleistung P S1 . Dieses wird von E1 mit der Empfangsleistung<br />
P E1 empfangen.<br />
• Berechnen der Empfangsleistung P E :<br />
PS1<br />
P<br />
P<br />
P<br />
<br />
E1<br />
<br />
10 10 <br />
10<br />
A1<br />
W W <br />
pE1<br />
/ dB pS1<br />
/ dB a1/ dB<br />
oder logarithmisch in Milliwatt,<br />
PE1<br />
PS1<br />
<br />
bzw. in dBm:<br />
10log10 10log10 10log10<br />
A1<br />
mW<br />
mW<br />
<br />
p /dBm p /dBm a1/dB<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
E1<br />
S1<br />
, oder logarithmisch: 10log 10log 10log A1<br />
E1<br />
S1<br />
<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 382<br />
Signalleistungs- zu Rauschleistungs-Verhältnis P E / P N /(2)<br />
• Berechnen der Rauschleistung P N :<br />
• Das Rauschen im Empfänger sei mittelwertfrei und Gaußverteilt. Der<br />
Empfänger habe eine Temperatur von T und eine Rauschzahl von F N .<br />
Die Bandbreite des Empfangsfilters sei B T . Dann folgt für die<br />
Rauschleistung im Empfänger:<br />
P N B<br />
F B kT , oder logarithmisch:<br />
p<br />
N 0 T<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
N<br />
T<br />
<br />
/ dB 10 log P <br />
/ dB 10 log B <br />
f<br />
10 log<br />
k T <br />
<br />
W Hz J <br />
N<br />
T<br />
N 10 N 10 10<br />
f<br />
N<br />
/dB10log<br />
F<br />
FN 10<br />
fN<br />
10<br />
<br />
N<br />
<br />
204 dB/Hz, bei T 300K<br />
174 dBm/Hz<br />
Bolzmannkonstante:<br />
k 1,3810<br />
23 Ws<br />
K<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 383<br />
Signalleistungs- zu Rauschleistungs-Verhältnis P E / P N /(3)<br />
• Das sich im oben betrachteten Scenario ergebende Signalleistung zu<br />
Rauschleistungs-Verhältnis P E1 / P N ist<br />
P<br />
<br />
E1<br />
10log<br />
10 pE1 / dB - pN<br />
/ dB pE1<br />
/dBm- pN<br />
/dBm<br />
PN<br />
<br />
P <br />
B kT<br />
<br />
10log p - a1 f 10log 10log<br />
<br />
W/Hz<br />
<br />
<br />
<br />
P<br />
E1<br />
T<br />
10 S1 N 10 <br />
10<br />
N<br />
Hz<br />
<br />
P <br />
<br />
p<br />
<br />
<br />
E1<br />
pN<br />
C<br />
<br />
E1<br />
• P entspricht dem Träger- zu Interferenz-Verhältnis C/I, wenn es<br />
N<br />
PN<br />
keine Interferenzen gibt und das thermische Rauschen im Empfänger<br />
die einzige Störung ist. Allgemein gilt: PE<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
C<br />
I<br />
<br />
P<br />
N<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 384
Bitenergie- zu spektraler Rauschleistungsdichte-Verhältnis E b / N 0 /(1) Bitenergie- zu spektraler Rauschleistungsdichte-Verhältnis E b / N 0 /(2)<br />
• Betrachtet wird weiterhin das oben beschriebene Scenario mit Sender<br />
• Spektrale Rauschleistungsdichte N 0 :<br />
S1 und Empfänger E1.<br />
• N 0 ist das Verhältnis aus Rauschleistung und Bandbreite:<br />
• Berechnen der Bitenergie E b :<br />
PN<br />
N0<br />
<br />
N0 BT<br />
<br />
(Energie pro Informationsbit im Empfangssignal im Empfänger E1)<br />
10log<br />
10<br />
B<br />
<br />
pN / dB -10log10<br />
<br />
T<br />
W/Hz<br />
Hz<br />
<br />
• E b ist der Erwartungswert vom Integral der Empfangsleistung über<br />
N0<br />
kT<br />
<br />
t0T eine Bitperiode: <br />
b <br />
N0 FNkT<br />
10log<br />
10 <br />
fN / dB 10log10<br />
<br />
<br />
J <br />
Eb<br />
E<br />
PE1dt<br />
J <br />
PE1<br />
Tb<br />
204 dB/Hz, bei T 300K<br />
<br />
t0<br />
<br />
Bolzmannkonstante:<br />
174 dBm/Hz<br />
<br />
23 Ws<br />
• Die Bitperiodendauer ist der Kehrwert der Nettodatenrate:<br />
k 1,3810<br />
Thermisches Grundrauschen,<br />
K<br />
hängt nur von der Temperatur ab.<br />
T 1<br />
b<br />
<br />
Rnetto<br />
PE1<br />
PS1<br />
• Damit ergibt sich die Bitenergie zu Eb<br />
<br />
Rauschzahl F N des Empfängers<br />
Rnetto<br />
A1<br />
Rnetto<br />
ist ein Maß, um welchen Faktor<br />
Rnetto<br />
<br />
das Grundrauschen durch den<br />
Kommunikations<br />
10log<br />
10 Eb / J pS1 a1 10log10<br />
20. Juni 2012<br />
Kommunikations<br />
Empfänger verstärkt wird.<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 385<br />
Technik<br />
bit/s<br />
Folie 386<br />
<br />
Technik<br />
Bitenergie- zu spektraler Rauschleistungsdichte-Verhältnis E b / N 0 /(3)<br />
Netto und Brutto-Datenraten<br />
• Das sich im oben betrachteten Scenario ergebende Bitenergie- zu<br />
spektraler Rauschleistungsdichte-Verhältnis E b / N 0 ist<br />
b<br />
10log E <br />
10 <br />
N0<br />
<br />
<br />
S1<br />
10log<br />
P k<br />
10<br />
10log<br />
T <br />
10 FN<br />
<br />
A1 Rnetto<br />
<br />
J <br />
<br />
Eb<br />
Rnetto<br />
kT<br />
<br />
pS1 a110log10 fN 10log10<br />
<br />
bit/s J <br />
• Zum Vergleich: die Formel für das SNR als Leistungsverhältnis ist<br />
P <br />
E1<br />
<br />
BT<br />
kT<br />
<br />
10log10 pS1 - a1<br />
fN 10log10 10log10<br />
<br />
N<br />
Hz<br />
<br />
W/Hz<br />
<br />
P <br />
<br />
p<br />
<br />
<br />
E1 <br />
Kommunikations<br />
pN<br />
Technik<br />
N0<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 387<br />
• Die Netto-Datenrate R netto<br />
ist die Anzahl übermittelter Informationsbits pro Zeiteinheit.<br />
• R netto ist im Allgemeinen um einen Faktor F R kleiner als die Brutto-<br />
Datenrate R brutto .<br />
• F R hängt ab von:<br />
Rnetto<br />
FR<br />
RC1<br />
FSig<br />
• der Coderate R C ,<br />
Rbrutto<br />
• dem Anteil F Sig der Signalsierungsinformation der Brutto-Daten, die<br />
zusätzlich zu den Nutzdaten übertragen werden müssen.<br />
Der Anteil der Nutzdaten ist dann (1-F Sig ).<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Anzahl der Nutzdatenbits pro Rahmen<br />
zeitliche Dauer eines Rahmens<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 388
Netto und Brutto-Datenraten – Beispiel /(1)<br />
• Betrachtet werde folgendes Szenarium:<br />
• Die zu sendenden Datenbits u i werden zu Datenworten<br />
u u T<br />
1, u2,<br />
u3<br />
von je 3 Bits zusammengefasst und durch Multiplikation mit<br />
1 0 0 1 0 1 1<br />
<br />
<br />
G 0 1 0 1 1 1 0<br />
0 0 1 0 1 1 1<br />
<br />
<br />
kanalcodiert. Die codierten Codeworte<br />
c Gu<br />
haben die Länge 7. Die sich ergebende Coderate ist<br />
L 3<br />
C<br />
0,43<br />
Kommunikations<br />
R u<br />
L<br />
c<br />
7<br />
, also etwa 43 %.<br />
Technik<br />
T<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 389<br />
Netto und Brutto-Datenraten – Beispiel /(2)<br />
• Die Coderate ist R c = 3/7.<br />
• Die codierten Daten werden mit einer Bruttodatenrate von<br />
R brutto = 1 Mbps übertragen.<br />
• Zusätzlich zu den eigentlichen Daten u wird Signalisierungsinformation<br />
übertragen. Diese macht von den insgesamt übertragenen Daten einen<br />
Anteil von F Sig = 40 % aus.<br />
• Die Nettodatenrate ergibt sich dann zu<br />
Rnetto FR Rbrutto<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
1<br />
<br />
R F R<br />
C Sig brutto<br />
3 6 bit<br />
10,4110<br />
0,26Rbrutto<br />
260 kbps<br />
7 s<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 390<br />
Spreizfaktor bei CDMA<br />
Datensignal<br />
d (1) (t)<br />
d (2) (t)<br />
x (1) (t)<br />
x (2) (t)<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Spreizfaktor Q = 8<br />
Symboldauer T s<br />
Datensymbol „+1“ Datensymbol „-1“<br />
1<br />
Chipdauer T c TS<br />
8<br />
1<br />
1 1 1 1 1 1 1<br />
-1 -1 -1<br />
-1 -1 -1 -1 -1<br />
1. CDMA-Code c (1) (t) -c (1) (t)<br />
1 1 1 1<br />
1<br />
-1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1<br />
2. CDMA-Code c (2) (t) -c (2) (t)<br />
1 1<br />
1<br />
Zeit<br />
Zeit<br />
Zeit<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 391<br />
Spreizfaktor Q, Chiprate und Datenrate – Beispiel<br />
• Betrachtet wird weiterhin das oben beschriebene Scenario aus der<br />
SNR-Berechnung mit Sender S1 und Empfänger E1.<br />
• Jedes binäre Symbol wird noch mit einem Spreizcode der Länge 8 auf<br />
Q = 8 Chips pro Symbol gespreizt.<br />
• Die Chiprate, mit der die Chips gesendet werden, soll der oben<br />
betrachteten Bruttodatenrate entsprechen:<br />
6 chip<br />
Rchip<br />
110<br />
<br />
s<br />
• Damit ergibt sich die neue Nettodatenrate zu<br />
6 chip<br />
R<br />
110 <br />
chip 3<br />
Rnetto RC 1FSig<br />
10,4 s 32 kbps<br />
Q 7<br />
chip<br />
8 bit<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 392
Modulationsordnung, Symbolrate und Datenrate - Beispiel<br />
• Betrachtet wird weiterhin das oben beschriebene Szenarium.<br />
• Durch den Einsatz einer höherwertigen Modulation können nun mehrere<br />
Bits zu einem Symbol zusammengefasst werden.<br />
• Die Modulationsordnung sei M =16 (z.B. 16-QAM).<br />
• Somit können mit einem Symbol log 2 (16) = 4 bits übertragen werden.<br />
• Damit ergibt sich die neue Nettodatenrate zu:<br />
Rchip<br />
R RC1FSiglog2M<br />
Q<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
6 bit<br />
10<br />
3<br />
s 10,4ld16<br />
128,6 kbps<br />
8 7<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 393<br />
Symbolenergie- zu Rausch-Verhältnis E S / N 0 /(1)<br />
• Betrachtet wird das oben beschriebene Scenario mit einem Sender S1<br />
und einem Empfänger E1 im Abstand ρ1, mit der Funkfelddämpfung A1,<br />
der Sendeleistung P S1 und der Empfangsleistung P E1 .<br />
• Berechnen der Symbolenergie E S :<br />
(Energie pro Datensymbol im Empfangssignal im Empfänger E1)<br />
• E S ist der Erwartungswert vom Integral der Empfangsleistung über<br />
t0T<br />
S<br />
eine Symbolperiode: <br />
ES<br />
E<br />
PE1dt<br />
PE1<br />
TS<br />
<br />
t0<br />
<br />
• Die Symbolperiodendauer folgt aus der Bruttodatenrate und der<br />
Modulationsordnung: 1 log2<br />
M<br />
<br />
TS<br />
<br />
Rsymbol<br />
Rbrutto<br />
PE1<br />
log<br />
• Damit ergibt sich die Symbolenergie zu<br />
M<br />
PS1 log2<br />
M<br />
<br />
ES<br />
<br />
<br />
R A1<br />
R<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
brutto<br />
brutto<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 394<br />
Symbolenergie- zu Rausch-Verhältnis E S / N 0 /(2)<br />
PS1 log2<br />
M<br />
<br />
• Mit der Symbolenergie ES<br />
<br />
A1<br />
R<br />
brutto<br />
und der spektralen Rauschleistungsdichte N0 FNkT<br />
ergibt sich das Symbolenergie- zu Rausch-Verhältnis E S / N 0 zu<br />
S<br />
10log E <br />
10 <br />
N0<br />
<br />
log<br />
10log<br />
P M k<br />
10log<br />
T <br />
F<br />
<br />
W 1 <br />
J <br />
<br />
S1 2<br />
10 10 N<br />
A Rbrutto<br />
<br />
E<br />
N<br />
S<br />
0<br />
Umrechnen von C / I zu E b / N 0 - Beispiel /(1)<br />
• Gegeben sei ein Signal-zu-Störverhältnis von 10log 10<br />
bei folgender Konfiguration:<br />
C / I 10 dB<br />
6 chip<br />
• CDMA mit Spreizfaktor Q = 8 und Chiprate Rchip<br />
3010<br />
s<br />
• Benutzerbandbreite: B T = 30 MHz<br />
• Kanalkodierung mit Coderate R C = 0,8<br />
• höherwertige Modulation mit Modulationsordnung M = 32.<br />
<br />
• Welchem Bitenergie-zu-Rauschverhältnis E b /N 0 entspricht das oben<br />
genannte C/I?<br />
E <br />
S<br />
1 R <br />
brutto<br />
kT<br />
<br />
10log10 pS1 a1 10log10 fN 10log10<br />
<br />
N0 log2M<br />
bit/s <br />
J <br />
E ld<br />
b<br />
M<br />
<br />
10log10 10log10<br />
Kommunikations<br />
<br />
0 <br />
20. Juni 2012<br />
C<br />
1<br />
<br />
Sig<br />
Folie 395<br />
Technik<br />
N <br />
R F Kommunikations<br />
20. Juni 2012<br />
<br />
Folie 396<br />
Technik
Umrechnen von C / I zu E b / N 0 - Beispiel /(2)<br />
• Die Bitenergie ergibt sich aus der Signalleistung und der Datenrate zu<br />
E C R<br />
b<br />
/<br />
• Die spektrale Rauschleistungsdichte entspricht der Störleistung pro<br />
Bandbreite: N0 I / BT<br />
• Aus der Chiprate R chip , dem Spreizfaktor Q, der Modulationsordnung M<br />
und der Coderate R C folgt die Nettodatenrate<br />
R<br />
6<br />
chip<br />
3010 bit/s<br />
R log 2 MR<br />
C log<br />
2 32 <br />
0,8<br />
6 bit<br />
1510 Q<br />
8<br />
s<br />
• Damit folgt für das Bitenergie-zu-Rauschverhältnis:<br />
E <br />
b C<br />
I <br />
C<br />
10log10 10log10 10log10<br />
10log10 10log R<br />
10 <br />
<br />
N0 R BT<br />
<br />
I BT<br />
<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
6<br />
1510<br />
<br />
10 dB 10log10 13 dB<br />
6 <br />
3010<br />
<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 397<br />
Träger- zu Interferenz-Verhältnis C / I – Beispiel /(1)<br />
• Betrachtet wird das oben beschriebene Scenario mit dem Sender S1 und dem<br />
Empfänger E1 im Abstand ρ1, und mit folgende Konfiguration:<br />
• Sendeleistung von S1: P S1 = 2W,<br />
• Funkfelddämpfung a1 zwischen S1 und E1: a1 = 123dB,<br />
• Nettodatenrate: R = 1Mbps,<br />
• Benutzerbandbreite: B T = 1MHz,<br />
• Temperatur im Empfänger: T = 300K,<br />
• Rauschzahl des Empfängers: f N = 7dB.<br />
• Zusätzlich befindet sich im Abstand ρ2 vom Empfänger E1 ein weiterer<br />
Sender S2, der mit gleicher Leistung P S2 =P S1 =2W auf dem gleichen Kanal<br />
wie Sender S1 sendet und somit Interferenz erzeugt.<br />
• Die Funkfelddämpfung zwischen S2 und E1 ist a2 = 133dB.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 398<br />
Träger- zu Interferenz-Verhältnis C / I – Beispiel /(2)<br />
• Berechnen der Trägerleistung C:<br />
C ist die Empfangsleistung P E1 des Nutzsignals:<br />
10log<br />
10( ) <br />
E1<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
C p<br />
S1<br />
10log a1<br />
<br />
10<br />
P<br />
<br />
<br />
W <br />
P<br />
E1<br />
PS1<br />
<br />
A1<br />
10log 2 123dB<br />
• Berechnen der Interferenzleistungen I k :<br />
I k ist die Leistung P I,k,rx , mit der das k-te Interferenzsignal empfangen<br />
wird:<br />
10log<br />
10(<br />
I1) p<br />
PS2<br />
<br />
E2 10log10<br />
a2<br />
10log10<br />
2<br />
133dB<br />
W <br />
• Berechnen der Rauschleistung P N :<br />
PN FN BT<br />
k T<br />
p f 10log<br />
B 10log<br />
kT<br />
N N 10 T 10<br />
7dB<br />
60dB - 204dB 137dB<br />
10<br />
120dB<br />
130dB<br />
Träger- zu Interferenz-Verhältnis C / I – Beispiel /(3)<br />
• Das Träger- zu Interferenz-Verhältnis ergibt sich wie folgt:<br />
C C<br />
PE1<br />
<br />
k<br />
<br />
I<br />
I P<br />
PE2<br />
PN<br />
10log<br />
<br />
20. Juni 2012<br />
Kommunikations 120dB-129,21dB 9,21dB<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 399<br />
Folie 400<br />
Technik<br />
<br />
k<br />
k1<br />
C<br />
<br />
p 10log P P<br />
I <br />
10 E1 10 E2 N<br />
N<br />
pE2<br />
pN<br />
C<br />
<br />
<br />
10<br />
<br />
10<br />
10log10 pE1 10log10<br />
10 10 <br />
I <br />
130 137<br />
C<br />
<br />
<br />
<br />
10<br />
<br />
10<br />
10log10 120dB 10log10<br />
10 10 <br />
I
6.4 Effizienz von Kommunikationssystemen<br />
6.4.1 Wirkungsgrad<br />
• Die volkswirtschaftliche Ressource Frequenzbereich ist begrenzt. Das<br />
Interesse einer effizienten Ausnutzen ist groß.<br />
• Kommunikationstechnische Systeme werden daher bezüglich ihrer<br />
Effizienz beurteilt.<br />
• Ein quantitatives Maß für Effizienz ist der Wirkungsgrad eines Systems.<br />
Der Wirkungsgrad η ist das Verhältnis von Ertrag zu Aufwand:<br />
Aufwand<br />
Nutzen<br />
Nutzen<br />
<br />
Aufwand<br />
6.4.2 Spektrumeffizienz im Mobilfunknetz<br />
Die Spektrumeffizienz ist das Verhältnis von Ertrag, d.h. erzielte<br />
Kommunikation, zum Aufwand, d.h. verfügbare Ressourcen wie z.B.<br />
dem lizenzierten Frequenzbereich:<br />
erzielte Kommunikation .<br />
verfügbare Ressourcen<br />
Ein Maß für die erzielte Kommunikation ist z.B. der Verkehr, die Summe<br />
aller dauerhaft voll ausgelasteten Nachrichtenkanäle. Sie hat die Einheit<br />
„Erlang“ (Erl).<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
20. Juni 2012<br />
Verlust Folie 401<br />
Folie 402<br />
Varianten der Spektrumeffizienz<br />
1. Ist die erzielte Kommunikation die Summe aller dauerhaft aktiven<br />
Kanalbelegungen pro Zelle, so erhält man die spektrale<br />
Verkehrseffizienz<br />
V mit der Einheit [ V ] = Erl/Hz/Zelle.<br />
2. Ist die erzielte Kommunikation die Übertragungsrate in einer Zelle, so<br />
ergibt sich die spektrale Übertragungseffizienz (spektrale Effizienz,<br />
zellulare Radiokapazität)<br />
Ü mit der Dimension [ Ü ] = bit/s/Hz/Zelle.<br />
3. Ist die erzielte Kommunikation die Summe der wirksamen<br />
Teilnehmerzugehörigkeiten, so ergibt sich die spektrale<br />
Teilnehmereffizienz<br />
T mit der Dimension [ T ] = Teilnehmer/Hz/Zelle.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 403<br />
Beispiel: Spektrale Effizienz (zellulare Radiokapazität)<br />
Isolierte Referenzzelle<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Abwärtsstrecke<br />
Referenzzelle mit Mobilstation<br />
Zunächst wird eine isolierte Referenzzelle betrachtet. In dieser isolierten<br />
Zelle stehe die Bandbreite B Z und die Kanalkapazität C Z zur Verfügung.<br />
Nachbarkanalinterferenz wird vernachlässigt.<br />
Weiterhin wird ein bestimmter Kommunikationsdienst betrachtet, z.B. die<br />
Übertragung von Sprache. Die Informationsrate des Dienstes pro Kanal<br />
sei R T , gemessen in bit/s/Erl.<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 404
Beispiel: Spektrale Effizienz (zellulare Radiokapazität)<br />
Maximale Informationsrate in der Referenzzelle<br />
Abwärtsstrecke<br />
Beispiel: Spektrale Effizienz (zellulare Radiokapazität)<br />
Interzellinterferenz<br />
Abwärtsstrecke<br />
Unter Annahme einer Idealen Aufteilung der zur Verfügung stehenden<br />
Bandbreite, kann die Referenzzelle maximal K Z,max = C Z /R T Kanäle mit<br />
dem betrachteten Kommunikationsdienst bedienen. K Z,max wird in Erl/Zelle<br />
angegeben.<br />
Die maximale Informationsrate in der Zelle ist C Z = K Z,max·R T , gemessen in<br />
bit/s/Zelle.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Referenzzelle mit Mobilstation<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 405<br />
Im Zellnetz gibt es in bestimmten geometrischen Abständen von der<br />
Referenzzelle Zellen, welche dieselben Frequenzkanäle benutzen<br />
(Gleichkanalzellen). Durch diese entsteht Gleichkanalinterferenz.<br />
Diese Gleichkanalinterferenz bewirkt, dass die maximale Informationsrate<br />
in der Referenzzelle K Z·R T in der Regel kleiner ist als K Z,max·R T .<br />
Allgemein ist 0 K Z K Z,max .<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Gleichkanalinterferenz<br />
Referenzzelle mit Mobilstation<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 406<br />
Beispiel: Spektrale Effizienz (zellulare Radiokapazität)<br />
Clusterordnung und Gleichkanalinterferenz<br />
Abwärtsstrecke<br />
Beispiel: Spektrale Effizienz (zellulare Radiokapazität)<br />
Gesamtübertragungsbandbreite<br />
Abwärtsstrecke<br />
Gleichkanalinterferenz, die Informationsrate in der Zelle und K Z sind<br />
Funktion der Clusterordnung r.<br />
Je kleiner r und somit je näher die Gleichkanalzellen der Referenzzelle<br />
sind, desto größer ist die Gleichkanalinterferenz und umso kleiner ist K Z .<br />
Je größer r und somit je ferner die Gleichkanalzellen der Referenzzelle<br />
sind, desto kleiner ist die Gleichkanalinterferenz und umso größer ist K Z .<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Gleichkanalinterferenz<br />
Referenzzelle mit Mobilstation<br />
(*) Die Bandbreite sei konstant: B Z ≠ f(r)<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 407<br />
Zwischen den bislang betrachteten Zellen des Zellnetzes liegen weitere<br />
Zellen, welche andere Frequenzen verwenden.<br />
Damit die Informationsrate K Z·R T in der Referenzzelle erzielt<br />
werden kann, wird die Bandbreite B auf r Zellen eines Clusters aufgeteilt.<br />
Somit braucht man für die Informationsrate K Z·R T in der Referenzzelle im<br />
Gesamtsystem die Gesamtübertragungsbandbreite r·B Z .<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Gleichkanalinterferenz<br />
Referenzzelle mit Mobilstation<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 408
Beispiel: Spektrale Effizienz (zellulare Radiokapazität)<br />
Ergebnis<br />
Somit erhält man die maximale spektrale Effizienz, gemessen in<br />
kbit/s/MHz/Zelle:<br />
maximale Informationsrate<br />
in der Referenzzelle,<br />
gemessen in bit/s/Zelle<br />
KZ<br />
<br />
Ü<br />
B<br />
Z<br />
R<br />
r<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
T<br />
.<br />
verfügbare Systemressourcen<br />
(Gesamtübertragungsbandbreite),<br />
gemessen in Hz<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 409<br />
Beispiel: Veranschaulichen der spektralen Effizienz<br />
80<br />
Ü<br />
<br />
K Z wächst,<br />
75 B wächst<br />
K Z = K max = const.,<br />
70<br />
B wächst<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
65<br />
60<br />
Vielfachzugriffsinterferenz<br />
begrenzt K Z auf<br />
Werte kleiner<br />
als das maximal<br />
mögliche K max<br />
des Systems<br />
K Z ist maximal,<br />
55<br />
Systembandbreite<br />
wird verschwendet<br />
50<br />
r<br />
1 3 4 7<br />
Quelle: P. Jung: Analyse und Entwurf digitaler Mobilfunksysteme.<br />
Stuttgart: B.G. Teubner, 1997, S. 38, Bild 2.10.<br />
KZ<br />
R<br />
<br />
Ü<br />
B r<br />
Z<br />
T<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 410<br />
6.4.3 Ermitteln der Spektrumeffizienz<br />
Zur Ermittlung der Spektrumeffizienz sind zunächst folgende Fragen<br />
zu klären:<br />
• Welche Datenübertragungsrate wird für den vorgesehenen Dienst<br />
mindestens benötigt?<br />
• Welche Fehlerraten werden von dem vorgesehenen Dienst maximal<br />
toleriert?<br />
• Welche Signalqualität wird zum Erzielen der benötigten Datenrate<br />
und der tolerierbaren Fehlerrate benötigt?<br />
• Mit welcher Sicherheit kann die benötigte Signalqualität vom<br />
Mobilfunknetz gewährleitet werden?<br />
•Welche Ausfallwahrscheinlichkeit ist tolerierbar?<br />
kann z.B. durch Monte-Carlo-Simulation abgeschätzt werden.<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 411<br />
Interferenz, Dienstqualität (QoS, Quality of Service) und Systemlast<br />
wachsende<br />
Dienstqualität<br />
(QoS)<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
wachsende Interferenz<br />
QoS 1 QoS 0 QoS 2 L 1<br />
L 2<br />
L 0<br />
Ü Ü,max<br />
L S<br />
wachsende<br />
Systemlast<br />
Eine kleine Systemlast führt i.d.R. zu einer hohen Dienstqualität.<br />
Mit zunehmender Systemlast verringert sich die Dienstqualität.<br />
L S : Systemlast<br />
<br />
<br />
<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 412
Bestimmen der Spektrumeffizienz als Funktion der Systemlast<br />
• Aus dem maximal tolerierbaren Bitfehlerverhältnis P bG ergibt sich<br />
durch Simulation das mindestens erforderlichen mittleren (E b /N 0 ) G ,<br />
beziehungsweise das das mindestens erforderliche mittleren Trägerzu-Interferenz-Verhältnis<br />
(C/I) G = 0 .<br />
• Die Interferenzleistung hängt von der Systemlasten L S ab.<br />
• Für verschiedene Systemlasten L S ergeben sich aus 0 verschiedene<br />
Ausfallwahrscheinlichkeiten P out = Pr( 10log 10 (C/I) < 0 ).<br />
• Aus der Systemlasten L S ergibt sich zusammen mit der Datenrate R je<br />
Teilnehmer und mit der von einem Teilnehmer belegten<br />
Teilnehmerbandbreite B T ein Schätzwert für die Spektrumeffizienz .<br />
LS<br />
<br />
K<br />
K<br />
Z<br />
Z,max<br />
;<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
Beispiel: Ermitteln der spektralen Effizienz<br />
10 0 P<br />
10 0 Pr<br />
b<br />
C/<br />
I <br />
10 -1<br />
10 -1<br />
10 -2<br />
G<br />
P out<br />
-5 0 5 10 15<br />
10 -3 L<br />
10 -2<br />
S<br />
25%<br />
LS<br />
25%<br />
G<br />
P b<br />
LS<br />
50%<br />
LS<br />
50%<br />
LS<br />
75%<br />
LS<br />
75%<br />
Ü Ü,max LS<br />
;<br />
KZ,max RT<br />
;<br />
10 -4 LS<br />
100%<br />
10 -3<br />
LS<br />
100%<br />
Ü,max<br />
BZ<br />
r<br />
RT<br />
K<br />
1 2 3 4 5 6 7 8<br />
Z<br />
<br />
B <br />
10log <br />
Ü<br />
10<br />
Eb / N0<br />
/ dB<br />
10log<br />
10 / dB<br />
B<br />
KZ,max KF NCCH<br />
20. Juni 2012<br />
rB<br />
<br />
Z<br />
r Kommunikations<br />
20. Juni 2012<br />
T <br />
Folie 413<br />
Folie 414<br />
Technik<br />
Eb / N0<br />
C/<br />
I<br />
Beispiel: Ermitteln der spektralen Effizienz<br />
C<br />
E <br />
<br />
b<br />
Es sei 10log10 10log10<br />
3dB.<br />
I N0<br />
<br />
Aus der vorgestellten Grafik folgt:<br />
G<br />
G<br />
Eb<br />
C<br />
<br />
L s <br />
N<br />
P<br />
0 I<br />
out<br />
<br />
P<br />
<br />
G<br />
out<br />
4%<br />
Beispiel: Quantitative Bestimmung der spektralen Effizienz<br />
Die maximal mögliche spektrale Effizienz bei Volllast sei<br />
500 kbit/s/MHz/Zelle.<br />
Ü,max<br />
Somit folgt<br />
100 %<br />
75 %<br />
50 %<br />
25 %<br />
7,75 dB<br />
6,9 dB<br />
5,8 dB<br />
5,25 dB<br />
4,75 dB<br />
3,9 dB<br />
2,8 dB<br />
2,25 dB<br />
100 %<br />
65 %<br />
20 %<br />
0,2 %<br />
G<br />
P out<br />
G<br />
P out<br />
G<br />
P out<br />
G<br />
P out<br />
L<br />
<br />
G<br />
S<br />
25%<br />
G<br />
G<br />
LS<br />
LS500 kbit/s/MHz/Zelle<br />
Ü Ü,max<br />
0,25500 kbit/s/MHz/Zelle<br />
125 kbit/s/MHz/Zelle.<br />
bit<br />
0,<br />
125 sHzZelle <br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 415<br />
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 416
Kommunikations<br />
Technik<br />
20. Juni 2012<br />
Folie 417