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Revitalisierung des Hotel Burggraf - Tecklenburg

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Ergebnisse<br />

aus der Vorstudie zur<br />

<strong>Revitalisierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Hotel</strong> <strong>Burggraf</strong><br />

in <strong>Tecklenburg</strong><br />

20. Dezember 2011<br />

Heide Köhler<br />

Dipl. Betriebswirtin (FH)<br />

Ö.b.u.v. Sachverständige für Gaststätten und <strong>Hotel</strong>betriebe (IHK Nord Westfalen)<br />

Tel. 02541 / 801595, www.Hoga-Betriebsberatung.de, Koehler@Hoga-Betriebsberatung.de


Inhalt:<br />

• Aktuelle Entwicklung am <strong>Hotel</strong>markt<br />

• Standortprofil <strong>Tecklenburg</strong><br />

– Wettbewerb und Nachfragepotenziale<br />

• <strong>Hotel</strong> <strong>Burggraf</strong><br />

– Untersuchte Konzeptvarianten<br />

• Realisierungschancen und<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

2


Umsatzentwicklung der Branche<br />

3<br />

Quelle: Dehoga Bun<strong>des</strong>verband


Anzahl der umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen<br />

in der klassischen <strong>Hotel</strong>lerie:<br />

2002 2009 Veränderung<br />

<strong>Hotel</strong>s 11.339 11.022 - 317 / -2,8%<br />

Gasthöfe 19.697 16.543 - 3.154 / -16,0%<br />

Pensionen 6.727 6.004 -723 / -10,4%<br />

<strong>Hotel</strong>s garnis 3.680 3.586 - 94 / - 2,6%<br />

<strong>Hotel</strong>lerie gesamt 41.443 37.155 - 4.288 / -10,3%<br />

Quelle: Dehoga Bun<strong>des</strong>verband<br />

4


Die <strong>Hotel</strong>lerie im Wandel …<br />

• Gesundheitstourismus / Wellness<br />

• Wertewandel und Individualität<br />

• Nachhaltigkeit und Authentizität<br />

• Boutique-, Design- und Themenhotels<br />

• Zunahme der Markenhotellerie<br />

(umsatzbezogener Marktanteil von über 50%)<br />

• zunehmende Polarisierung (Budget- / Luxushotellerie)<br />

5


Aktuelle Herausforderungen der <strong>Hotel</strong>branche:<br />

• Rücknahme <strong>des</strong> reduzierten Mehrwertsteuersatzes<br />

auf Logiserlöse und die Einführung weiterer<br />

kommunaler Aufwandssteuern („Bettensteuer“)<br />

• Anhaltender Verdrängungswettbewerb<br />

• Gestiegene Komfortansprüche der Gäste<br />

• Steigende Energie- und Personalkosten<br />

• Wachsende Betriebsgrößen aufgrund<br />

betriebswirtschaftlicher Zwänge<br />

• Demografische und ökologische Veränderungen<br />

6


Auswahlkriterien für den Urlaubsort<br />

7


Touristische Bedeutung <strong>Tecklenburg</strong>s<br />

• Luftkurort (seit 1974) und Kneippkurort (seit 1999)<br />

• Historische Altstadt<br />

• Freizeitaktivitäten<br />

(Wandern, Nordic Walking, Radfahren, Golfplatz,<br />

Waldfreibad, Kurpark)<br />

• Kulturangebote<br />

(Freilichtbühne, Kulturhaus, Wasserschloss Haus<br />

Marck, Puppenmuseum, Ausflugsziele)<br />

• Tagestourismus mit saisonaler Ausprägung<br />

8


Bettenangebot in <strong>Tecklenburg</strong><br />

(gem. Statistik it.nrw 2010) Betriebe* Betten (* ab 9 Betten)<br />

<strong>Hotel</strong>s 7 241<br />

Gasthöfe 3 40<br />

Pensionen 2 36<br />

<strong>Hotel</strong>s garnis 0 0<br />

Erholungs-, Ferien-, Schul.heime 2 92<br />

Ferienhäuser, FeWo, FeZentren 1 10<br />

Hütten, Jugendherbergen 2 164<br />

Vorsorge- und Reha-Kliniken 1 117<br />

Campingplätze 2<br />

Betriebe insgesamt 20 700 Betten<br />

Ø Aufenthaltsdauer<br />

3,1 Tage<br />

Bettendichte 75,9<br />

Fremdenverkehrsintensität<br />

15,3 (bei 141.190 Übernachtg.)<br />

9


2010 in <strong>Tecklenburg</strong><br />

Übernachtungen insgesamt 2010 (141.190)<br />

25.000<br />

20.000<br />

15.000<br />

10.000<br />

5.000<br />

-<br />

Januar<br />

Februar<br />

März<br />

April<br />

Mai<br />

Juni<br />

Juli<br />

August<br />

September<br />

Oktober<br />

November<br />

Dezember<br />

10


Wo findet der Wettbewerb noch statt?<br />

• Osnabrück:<br />

Tagungshotellerie<br />

• Ibbenbüren:<br />

klassische <strong>Hotel</strong>-Restaurants<br />

• Teutoburger Wald: Kur- und Urlaubshotellerie<br />

• Vitalbäder im OS Land: Gesundheitstourismus<br />

(Bad Laer, Bad Iburg, Bad Essen, Bad Rothenfelde)<br />

• Sauerland:<br />

Zielgruppe Niederlande<br />

• Im Internet !<br />

d.h. weltweit<br />

11


Stärken-Schwächen-Profil zum Standort<br />

Stärken:<br />

- gute Verkehrsanbindung /<br />

Nähe zur Autobahn (A1/A30)<br />

- Mikrostandort / Lage:<br />

schöne Aussicht („Balkon <strong>des</strong><br />

Münsterlan<strong>des</strong>“), zentral und<br />

fußläufig zur Historischen<br />

Altstadt<br />

- hohe Fremdenverkehrsintensität<br />

(Übernachtungsaufkommen)<br />

- Wettbewerbssituation am<br />

Standort (Verdrängungspotenzial)<br />

Schwächen:<br />

- demografische Entwicklung<br />

- geringe Bevölkerung, stark<br />

rückläufige Einwohnerzahlen<br />

- extrem hoher Kaufkraftabfluss<br />

- wenig Gewerbeansiedlungen /<br />

geringer Unternehmensbesatz<br />

- negativer Pendlersaldo<br />

- Wettbewerb in der Region<br />

- sehr saisonale Ausprägung der<br />

Nachfrage<br />

- Objekt für Pkw-Verkehr nicht<br />

einsehbar<br />

12


Nachfragepotenziale für ein <strong>Hotel</strong> am Standort <strong>Tecklenburg</strong><br />

• Kurzurlauber ja, saisonal<br />

• Wanderer ja, saisonal<br />

• Städte- und Kulturreisende eher nicht<br />

• Tagungs- und Konferenzteilnehmer eher nicht<br />

• Familien mit Kindern eher nicht<br />

• Best Ager grundsätzlich ja<br />

• Niederländer (Freizeit) grundsätzlich ja<br />

• Firmenkunden / Geschäftsreisende grundsätzlich ja<br />

• Veranstaltungsgäste Kulturhaus, Freilichtbühne<br />

• Wellnessgäste je nach Ausprägung<br />

• Gesundheitstourismus („Kurgäste“) erstrebenswert<br />

• Messe- und Kongressgäste nein<br />

• Durchreisende (Autobahn, Flughafen) grundsätzlich ja<br />

• Nischenzielgruppen Potenzial<br />

13


„Der <strong>Burggraf</strong>“<br />

…eine typische <strong>Hotel</strong>immobilie<br />

aus den 60er Jahren<br />

…Blütezeit bis Ende der<br />

80er Jahre<br />

…Leerstand seit nunmehr<br />

10 Jahren<br />

14


Einzelzimmer im<br />

<strong>Hotel</strong> <strong>Burggraf</strong><br />

15


Nasszelle im<br />

<strong>Hotel</strong> <strong>Burggraf</strong><br />

16


Aufgang zur<br />

Restauration<br />

17


Küche im Untergeschoss<br />

18


Lager<br />

19


Balkon<br />

20


Ablauf der Produktkonzeption<br />

für ein <strong>Hotel</strong><br />

Grundstück<br />

Größe /<br />

Zuschnitt<br />

Markt<br />

Lage<br />

Standortqualität<br />

Konzeptbildende Faktoren<br />

Kategorie<br />

Positionierung<br />

<strong>Hotel</strong>typ<br />

Zimmeranzahl /<br />

Kapazitäten +<br />

Infrastruktur<br />

Betreiber<br />

21


Fragen zur bestandsorientierten <strong>Hotel</strong>entwicklung<br />

1.) Welche Zimmeranzahl ist sinnvoll?<br />

2.) Welche Betriebsart kommt in Betracht?<br />

3.) Kommt eine <strong>Hotel</strong>kette in Frage?<br />

4.) Welche Rolle spielen Investor und Betreiber?<br />

5.) Gibt es ähnliche, realisierte Beispiele in der Praxis?<br />

6.) Welches sind deren Erfolgsfaktoren?<br />

7.) Wie hoch sind die Investitionskosten?<br />

22


Untersuchte Konzeptvarianten:<br />

1. Bestandsorientierte Variante mit 47 Einheiten,<br />

Gastronomie mit 100 SP plus Veranstaltungsbereich<br />

(<strong>Hotel</strong> - Restaurant gem. Heese-Konzept 1)<br />

2. Erweiterte Variante mit 66 Einheiten (124 Betten),<br />

größeren Zimmern und erweitertem Wellnessbereich<br />

(500 m²) im 3 bis 4 Sterne - Segment<br />

3. Variante <strong>Hotel</strong> garni im 2-Sterne-Segment mit 52<br />

Zimmern / 100 Betten (Bardelmeier - Konzept)<br />

4. Mehrstufiges Ausbaukonzept von Pesch & Partner,<br />

<strong>Hotel</strong>-Restaurant mit 55 Einheiten / 102 Betten und<br />

Wellnessbereich (336 m²) ohne Schwimmbad<br />

23


wenn: <strong>Hotel</strong> = Gewerbebetrieb<br />

dann:<br />

Machbarkeit<br />

=<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

=<br />

Kapitaldienstfähigkeit<br />

24


Welche Faktoren entscheiden über die<br />

Wirtschaftlichkeit eines <strong>Hotel</strong>s?<br />

Preis und Auslastung<br />

Marketing / Vertrieb<br />

Personalkosten Funktionalität /<br />

Betriebliche Infrastruktur<br />

Kapitaldienst Investitionsvolumen /<br />

Finanzierung<br />

25


Vorgehensweise der <strong>Hotel</strong>sachverständigen:<br />

1. Erstellung einer Grobprognose für das jew. <strong>Hotel</strong>konzept<br />

(Standard, Kapazitäten, Zimmerauslastung, Zimmerpreise, Sitzplätze,<br />

Umsatz, Kostenstruktur, Personaleinsatz etc.)<br />

2. Ermittlung <strong>des</strong> erweiterten Cash flows,<br />

der für eine Finanzierung maximal zur Verfügung stünde<br />

3. Überschlägige Ermittlung <strong>des</strong> bedienbaren Fremdkapitals<br />

4. Abgleich mit Investitionskostenschätzung<br />

der Büros Pesch & Partner bzw. Bardelmeier<br />

5. Feststellung <strong>des</strong> zusätzlichen Finanzierungsbedarfs<br />

26


Investitionskosten<br />

Mehrstufiges Ausbaukonzept (Pesch & Partner)<br />

Konzept 1 55 Einheiten 5,37 Mio. € 97,6 T€ / E<br />

Konzept 2 55 Einheiten 5,77 Mio. € 104,9 T€ / E<br />

Konzept 3 63 Einheiten 7,85 Mio. € 124,6 T€ / E<br />

Konzept 4 73 Einheiten 8,55 Mio. € 117,1 T€ / E<br />

plus Kleininventar, Betriebsmittel, <strong>Hotel</strong>technik, Pre-<br />

Opening / Soft-Opening, Zwischenfinanzierung, Planung<br />

& Beratung, Marketing & Sales, Anlaufverluste etc.<br />

27


Aspekte der Finanzierung<br />

<strong>Hotel</strong>- und Gaststättengewerbe Risikobranche<br />

<strong>Hotel</strong> = Betreiberimmobilie Unternehmensfinanzierung<br />

Basel 3 Rating (Start up!)<br />

Risikoadäquates Zinssystem (EK, Sicherheiten, Bonität)<br />

<strong>Hotel</strong>s sind sehr komplexe und konjunktursensible<br />

Betreiberimmobilien<br />

mit vergleichsweise niedrigen<br />

Anfangsrenditen und einem erhöhten<br />

Risiko in den ersten Betriebsjahren.<br />

28


Abwägung<br />

Chancen:<br />

• Betreiberinteressent mit hoher<br />

Affinität zum Standort <strong>Tecklenburg</strong><br />

und zum Objekt<br />

• Übernahme der Marktführerschaft<br />

in <strong>Tecklenburg</strong><br />

• Abschöpfung großer Teile der<br />

Nachfrage<br />

• Mittel aus Städtebauförderung<br />

als Finanzierungsbeitrag<br />

Risiken:<br />

• hohes Investitionsvolumen<br />

• Einhaltung der Baukosten /<br />

Kostengarantie?<br />

• Objektzustand /<br />

Gegebenheiten <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong>,<br />

Auflagen?<br />

• Betreiber / Investor?<br />

Betreiberabhängigkeit<br />

bzw. hohes Betreiberrisiko<br />

• Finanzierbarkeit / Finanzierung?<br />

• Interessensvielfalt, Emotionalität,<br />

Fehleinschätzungen<br />

29


Danke für Ihre Aufmerksamkeit!<br />

Heide Köhler<br />

Dipl. Betriebswirtin (FH)<br />

Ö.b.u.v. Sachverständige für Gaststätten u. <strong>Hotel</strong>betriebe (IHK Westfalen)<br />

Mittelstraße 39, 48653 Coesfeld<br />

Tel. 02541 / 801595<br />

Koehler@Hoga-Beratung.de<br />

www.Hoga-Betriebsberatung.de<br />

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