Die Bibliothek: Umfangreiche Literatur rundet das Thema Auto ab. Der Experte: Betreuer Ejay trägt eine Uniform aus Sitzstoffen und Material für Sicherheitsgurte Die Materialpräsentation: Unter einer Kuppel aus Stahlrohren zeigt Hyundai unter anderem, wie die Echtholz-Elemente in den Oberklassemodellen entstehen 48 HYUNDAI <strong>MAGAZIN</strong>
Ein Gebäude, das heraussticht. Die funkelnden Limousinen hinter der Glasfassade sind ein toller und einzigartiger Anblick. Sie scheinen zu schweben, neun an der Zahl und in drei Reihen. Die Neugier ist geweckt. Die automatische Schiebetür aus Glas schließt sich. Vom Lärm draußen auf der Dosan-Kreuzung ist jetzt kaum noch etwas zu hören. Nach der freundlichen Begrüßung steht fest: Drinnen herrscht Wohlfühlatmosphäre. Mit dem Motorstudio von Star architekt Eulho Suh betritt Hyundai im Nobelviertel Gangnam in Seoul Neuland. Mit Kultur und Emotionen wird ein besonderes Markenerlebnis geschaffen. Dafür sorgen Experten wie Ejay, die im Hyundai Motorstudio Car Master, Curator oder Guru heißen. Sie alle haben ein mehrwöchiges, intensives Training absolviert und sind auf jede Frage vorbereitet. Guru Ejay führt heute auf Englisch durch das Gebäude. Er steht im Erdgeschoss und erklärt das Motto des Gebäudes: Zero to Zero“. ” Wir zeigen den gesamten Prozess des Automobilbaus, vom Rohstoff zum Produkt zum ” Recycling“, erläutert Ejay und zeigt auf die Stahlrohre und -bleche an Decke und Wänden, die überall im Gebäude das grundlegende Konzept eindrucksvoll unterstreichen. 36.000 Meter Stahlrohre wurden hier montiert. UNIFORM MIT GURT-MATERIAL Während im Hintergrund eine großformatige Videoinstallation des Londoner Studios Universal Everything zu sehen ist, zeigt Ejay mit beiden Händen auf seine Uniform. Was auf den ersten Blick nicht auffällt: Sie wurde zum Teil aus Sitzstoffen geschneidert, auch Gurtmaterial kam zum Einsatz. Die Dienstkleidung seiner Kolleginnen schmückt ein Accessoire aus Schrauben und Muttern. Auf der zweiten Etage duftet es bereits nach Kaffee. Hier lädt eine Filiale der Espressobar- Kette Paul Bassett zum Verweilen ein, ebenso die Bibliothek mit ihren 2.000 Büchern und Magazinen rund ums Auto sowie den Hand - büchern aller Hyundai Modelle. In den Stahlregalen stehen manch seltene und wertvolle Exemplare, die Auto-Enthusiasten und Fachleute von weit her anlocken. Ejay bittet unterdessen wieder in den Aufzug mit seinen stahlgrauen Kabinenwänden. Im fünften und damit für Besucher höchsten Stockwerk angekommen, fällt der Blick auf den GT Class Veloster, einen Tourenwagen, und auf den i20 WRC, mit dem der Belgier Thierry Neuville im Sommer 2014 bei der Rallye Deutschland den ersten WM-Sieg für Hyundai einheimste. Eine Augenweide für Racingfans ist auch der Veloster Turbo KSF, der beim Korea Speed Festival, der größten Motorsportveranstaltung des Landes, an den Start ging. ” Fahrer eines Veloster können sich mit dem Erwerb des Tuning-Kits ihren Wagen in genau diesen Zustand versetzen lassen“, weiß der Fachmann. Dem Wunsch nach Individualisierung trägt auch die hauseigene Tuning-Marke TUIX Rechnung. In ihrer Lounge thront ein Veloster Turbo in mattem Anthrazit. An der Wand dahinter werden die optionalen Komponenten des Tuning-Bausatzes zur Schau gestellt. ” Der Kunde soll sehen, welche Teile verbaut werden und kann sich mit unserer Hilfe sein Wunschauto zusammenstellen“, erläutert Ejay. Der vierte Stock gehört den Familienautos wie Avante - der koreanische Verwandte des i40 -, Sonata oder Santa Fe. Für kleine Besucher gibt es eine Kids-Lounge mit professioneller Betreuung. ” Eltern können sich so in Ruhe Autos anschauen oder eine Tasse Kaffee genießen“, unterstreicht der Besucher-Guide. Es ist Zeit, das Rätsel um die scheinbar schwebenden Limousinen zu lösen. Sie sind in eine spezielle Konstruktion eingefasst, den so genannten Car Rotator, weltweit einmalig und erstmals im Motorstudio anzutreffen. Die Autos lassen sich um die Längsachse drehen. ” Wir wollen einen neuen Blick auf unsere Modelle ermöglichen, weil der Unterboden gewöhnlich nicht betrachtet werden kann“, klärt Ejay auf. Die Fahrzeuge waren zuvor im normalen Straßenverkehr im Einsatz, für die spekta - kuläre Ausstellung hinter Glas wurden der Motor ausgebaut und sämtliche Flüssigkeiten abgelassen. Eine Etage tiefer warten die Oberklassemodelle wie Genesis oder Grandeur. Der voll ausgestattete Genesis in Manhattan Braun ist ein echter Hingucker und laut Ejay zurzeit einer der Stars im Motorstudio. Gleich daneben können Muster des verwendeten Nappaleders in allen erhältlichen Farben und die Arbeitsschritte hin zur aufwändig verarbeiteten Echtholz-Türverkleidung bestaunt werden. Auch die erhältlichen Außenfarben können anhand von Mustertafeln verglichen werden. Spezial - beleuchtung sorgt dabei für tageslichtähnliche Verhältnisse. CRASH-MODELL ZEIGT SICHERHEIT Doch die Sportlimousine ist nicht nur formvollendet schön, sondern auch besonders sicher. Ejay hat sich vor einem zerbeulten Genesis postiert, der im Mai 2014 den anspruchsvollen Small-Overlap-Crashtest des renommierten Insurance Institute for Highway Safety in den USA als Bester seiner Klasse absolvierte und dafür die Top-Auszeichnung erhielt. ” Damit rangiert der Genesis auch vor den für ihre Sicherheit gerühmten deutschen Fabrikaten“, sagt Ejay. Mit dem Crashtest-Exemplar will Hyundai zeigen, welch hohen Standard das Unternehmen beim Insassenschutz inzwischen erreicht hat. Gut eine Stunde dauerte der Rundgang durch das ungewöhnliche Autohaus. Wer möchte, kann nach vorheriger Reservierung auch zu einer Probefahrt aufbrechen und sich sogar sein Wunschauto vor Ort bestellen. Das Konzept kommt an: Erst im Mai 2014 öffnete das Motorstudio seine Pforten, hat sich als feine Adresse für Autofans aber bereits eta - bliert. Neugierige kommen immer wieder, denn in regelmäßigen Abständen ändert die Ausstellung ihr Gesicht. : Das Gebäude: Spektakuläres Innenleben in Gangnam Die Tuning-Lounge: Fitnessspritze für den Veloster HYUNDAI <strong>MAGAZIN</strong> 49