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Praxisleitfaden Social Commerce - Adobe Digital Marketing

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Eine empirische Studie der<br />

Business Consultants<br />

Bernhard Steimel | Peter Gentsch | Tanya Dimitrova<br />

<strong>Praxisleitfaden</strong><br />

<strong>Social</strong><br />

<strong>Commerce</strong><br />

„Show me the money!”<br />

In Zusammenarbeit mit


2<br />

Allgemeines<br />

Sozialer, lokaler und mobiler denken!<br />

Wie dringt der Einzelhandel in Zeiten einer absoluten Transparenz über Preise und Bewertungen im Internet<br />

noch zum Kunden durch? Das traditionelle <strong>Marketing</strong> verliert an Wirkung, da der vernetzte Kunde die Möglichkeit<br />

hat, sich aus einem Überangebot an Informationen die nur für ihn relevanten herauszusuchen. Daher<br />

steigt der Wettbewerbsdruck auf den stationären Einzelhandel, dessen Angebot in der Informationsphase an<br />

Relevanz verliert.<br />

Konsumenten gewinnen vor allem über Bewertungsportale und Soziale Netzwerke durch ihre globale Vernetzung<br />

immer mehr an Macht. Monat für Monat teilen Facebook-Anwender mehr als 30 Milliarden Inhalte. Um<br />

in unserer hypervernetzten Aufmerksamkeitsökonomie überhaupt zum Kunden durchdringen zu können, muss<br />

Kommunikation im richtigen Moment, am richtigen Ort und über den richtigen Kanal erfolgen. Push-<strong>Marketing</strong><br />

im Broadcast-Modus verliert immer mehr an Wirkung. Dagegen setzt sich Pull-<strong>Marketing</strong> durch, wenn der Kunde<br />

es als Service erlebt. Das kann nur mit echter Personalisierung und Eins-zu-Eins-Kommunikation gelingen. Gefragt<br />

sind daher Lösungen, die die Fülle unstrukturierter Daten aus sozialen Medien, wie z. B. Facebook, so aufbereiten,<br />

dass sie für die personalisierte Echtzeit-Kommunikation im <strong>Marketing</strong> und E-<strong>Commerce</strong> nutzbar werden. In<br />

den vergangenen Jahren haben die meisten Unternehmen intensiv in CRM-Systeme und Kundenbindungsprogramme<br />

investiert. Die große Herausforderung besteht jetzt darin, die bereits inhouse gesammelten Daten mit<br />

den Informationen aus dem <strong>Social</strong> Web in Verbindung zu bringen. Facebook beispielsweise ist die größte sich<br />

selbst aktualisierende Datenbank der Welt. Dort steht tagesaktuell, was die Menschen wirklich interessiert. Mit<br />

einer intelligenten Business Intelligence-Lösung kann dieser Wissensschatz gehoben und mit den vorhandenen<br />

Daten verknüpft werden. Zielgerichtete und individuelle <strong>Marketing</strong>maßnahmen sind dann möglich, was für<br />

Kunden sowie Unternehmen gleichermaßen einen Vorteil darstellt. Das ist das <strong>Marketing</strong> der Zukunft.<br />

Die Ergebnisse des <strong>Praxisleitfaden</strong>s <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> zeigen, dass die Entwicklungen im Bereich E-<strong>Commerce</strong> die<br />

analoge Welt immer mehr hinter sich lassen. Vor allem die vermehrte Nutzung von Smartphones und mobilen<br />

Applikationen bieten für den Handel neue Chancen, den Kunden über einen personalisierten Service abzuholen<br />

sowie einen höheren Umsatz im Bereich E-<strong>Commerce</strong> durch <strong>Social</strong> Features zu generieren. In Zeiten der<br />

<strong>Digital</strong>isierung und der Informationsfl ut müssen Unternehmen heute sozialer, lokaler und mobiler denken. Es<br />

wird interessant sein zu sehen, wie diese Entwicklungen im nächsten Jahr immer mehr Einfl uss auf den auf den<br />

Handel gewinnen.<br />

Karl-Heinz Land,<br />

Senior Vice President & Chief Evangelist <strong>Social</strong> i<strong>Commerce</strong>, MicroStrategy<br />

Impressum:<br />

Autoren: Bernhard Steimel, Peter Gentsch, Tanya Dimitrova<br />

Kontakt:<br />

MIND Business Consultants<br />

Schützenstraße 33<br />

40668 Meerbusch<br />

Telefon +49 (0)2150 705 54-0<br />

Fax +49 (0)2150 705 54-11<br />

info@mind-consult.de<br />

www.mind-consult.net<br />

Copyright: MIND, Meerbusch 2012<br />

Mit freundlicher Unterstützung von<br />

alle Rechte vorbehalten<br />

Dieses Werk ist einschließlich seiner Teile urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die über die engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes<br />

hinausgeht, ist ohne schriftliche Zustimmung von MIND unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen,<br />

Mikroverfi lmungen sowie die Speicherung in elektronischen Systemen.<br />

und


Vorwort<br />

Sonntage sind für <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> besonders wichtig<br />

Bisher konnten alle Experten unserer Studientrilogie gut folgen. In einem ersten<br />

Band sprachen wir über <strong>Social</strong> Media Monitoring, also dem zielgerichteten Beobachten<br />

und systematischen Auswerten von <strong>Social</strong> Media-Kanälen und -Quellen. Hier<br />

versprechen sich Unternehmen zu Recht Erkenntnisse über ihre Kunden, die eigenen<br />

Produkte und das Wettbewerbsumfeld.<br />

In einem zweiten Band ging es um <strong>Social</strong> Media im Kundenservice und in der Tat gibt<br />

es Unternehmen wie Dell oder Otto, die Facebook, Twitter und Blogs in vorbildlicher<br />

Weise nutzen, um den Kundenservice zu verbessern.<br />

Nun geht es um <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> und es ist eigentlich das entscheidende Puzzlestück,<br />

warum Unternehmen sich abmühen, auch diesen noch immer recht frischen<br />

Kommunikationskanal zu bespielen. Denn Kommunikation ist nicht schöne Verzierung<br />

eines <strong>Marketing</strong>prozesses, der Produktentwicklung, Pricing und die Bestimmung<br />

der Distributionslinien krönt, sie ist am Ende umsatzrelevant. Aber <strong>Social</strong><br />

Media-Experten tun sich immer noch schwer, Facebook oder Twitter als wirksamen<br />

Vertriebskanal zu sehen. Das Argument klingt einleuchtend: Menschen wollen in<br />

ihren Unterhaltungen nicht gestört werden. Insofern macht sich Marktschreierei<br />

inmitten der Dialoge von Menschen auf <strong>Social</strong> Network-Plattformen nicht gut.<br />

Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Denn wichtige Einkaufsentscheidungen fallen<br />

häufig in Gesprächen mit anderen Menschen – und übrigens häufig auch am Sonntag.<br />

Also ausgerechnet in vermeintlich werbefreien Zonen lassen sich Konsumenten<br />

beeinflussen oder sie schmieden Pläne eben in Entspannungsphasen. Zudem gibt es<br />

Empfehlungen so lange, wie es Menschen gibt. Das Phänomen ist nicht neu. Neu ist<br />

hingegen, dass <strong>Social</strong> Media dafür sorgt, dass Unternehmen bei den Unterhaltungen<br />

der Menschen sogar mitlauschen dürfen.<br />

Die Kunst ist nun, nicht mit dem Holzhammer dazwischenzugehen, sondern den<br />

Konsumenten sensibel Wege zu zeigen, wie man an die Kaufquellen kommt. Und<br />

hier bietet die Studie wahrlich reichlich Stoff. In anschaulicher Weise wird gezeigt,<br />

wie Werbungtreibende sich an <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> herantasten können. Schritt für<br />

Schritt können Unternehmen ihre Strategie entwickeln. Ein Schlüsselmoment ist in<br />

dieser Studie sicherlich Kapitel B. Aber auch im weiteren Verlauf des <strong>Praxisleitfaden</strong>s<br />

wird ein realistisches <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong>-Szenario entwickelt – mit reichlich Beispielen<br />

aus der Praxis.<br />

Übrigens ist es spannend zu sehen, wie die Internetnutzung am Sonntag im Vergleich<br />

zum Samstag teilweise wieder dramatisch ansteigt. Sonntage sind also für<br />

Empfehlungen besonders gut.<br />

Viele Erkenntnisse für Ihr Business<br />

wünscht Ihnen<br />

Christian Thunig<br />

Stellv. Chefredakteur absatzwirtschaft-Zeitschrift für <strong>Marketing</strong><br />

3


4<br />

Allgemeines<br />

Über die Studie<br />

Die Kommunikation der Menschen – nicht nur der technikaffinen jungen Zielgruppen<br />

– findet zunehmend in sozialen Netzwerken statt. Es steht somit für Unternehmen<br />

außer Frage, diesen Kanal strategisch für das <strong>Marketing</strong> einzusetzen. Weniger<br />

selbstverständlich ist es derzeit, hier auch Geschäfte zu machen: Geht <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />

überhaupt konform mit der eigentlichen Natur des sozialen Miteinanders<br />

in Internet-Communitys?<br />

Die Antwort des vorliegenden <strong>Praxisleitfaden</strong>s lautet eindeutig „ja“. Es gehört<br />

zur sozialen Intelligenz der Menschen, voneinander zu lernen, an Verbesserungen<br />

mitzuarbeiten und Empfehlungen auszusprechen. Die Studie begreift <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />

daher als Element eines vielschichtigen Kundenbeziehungsmanagements.<br />

Sie untersucht, wie <strong>Social</strong>-Media-Nutzer als Kunden und Kunden als Fürsprecher<br />

und Markenbotschafter gewonnen werden können. Zahlreiche Praxisbeispiele<br />

veranschaulichen dies.<br />

Das Studienprojekt wendet sich an <strong>Marketing</strong>-, CRM- und E-<strong>Commerce</strong>-Verantwortliche.<br />

Die Ergebnisse dienen als Ratgeber für den Einstieg in <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong>.<br />

Die Methoden<br />

Untersucht wurde der Zusammenhang von E-<strong>Commerce</strong>, <strong>Social</strong> Media und dem<br />

veränderten Konsumentenverhalten:<br />

Dazu wurde eine bevölkerungsrepräsentative Online-Befragung in den Panels<br />

der YouGov Gruppe durchgeführt, um das Kaufverhalten im Weihnachtsgeschäft<br />

2011 in Deutschland (n=1041), Großbritannien (n=2070) und Frankreich (n=1006)<br />

zu erheben.<br />

Des Weiteren wurden Ergebnisse weltweiter Analysen sowie über 250 Best Practice-<br />

Cases zusammengetragen und Pionierunternehmen interviewt. Der vorliegende<br />

<strong>Praxisleitfaden</strong> enthält mehr als 50 Fallbeispiele.<br />

Die Studienautoren führten darüber hinaus Gespräche mit ausgewählten Fachexperten,<br />

darunter Thoughtleader wie Scott Gallaway, Brian Solis und Paul Marsden,<br />

um alternative Einführungsstrategien zu beurteilen.<br />

Komplettiert wird die Studie um eine Anbieterbefragung mit dem Schwerpunkt<br />

<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong>, die mehr als 100 Unternehmen adressierte und über 40 Teilnehmer<br />

gewinnen konnte.<br />

Aufbau und Inhalt<br />

Der vernetze Kunde, der heute sozialer, lokaler und mobiler online einkauft als je<br />

zuvor, wird in Kapitel A eingehend analysiert.<br />

Teil B erläutert die Entwicklungsstufen des <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong>: Konsumenten müssen<br />

sich einerseits dort austauschen und vernetzen können, wo sie einkaufen: in<br />

Onlineshops. Andererseits sollten sie auch dort Produkte erwerben können, wo sie<br />

online miteinander im Gespräch sind: in sozialen Netzwerken.<br />

Der <strong>Social</strong>-<strong>Commerce</strong>-Werkzeugkasten in Kapitel C verlangt von Unternehmen<br />

zunächst eine neue Denkhaltung: Verbraucher sehen im Online-Einkauf nicht primär<br />

einen Such- und Kaufprozess, sondern ein von Emotionen geprägtes Erlebnis.<br />

E-<strong>Commerce</strong>-Anbieter können dies auf vielfältige Weise aufgreifen und umsetzen,<br />

etwa durch Ratings and Reviews, Co-Shopping, Pop-up-Stores in Facebook, spezielle<br />

Deals oder mobile Applikationen.<br />

Kapitel D liefert mit der Neuinterpretation des <strong>Social</strong> CRM-Ansatzes den strategischen<br />

Rahmen, den Unternehmen beim Einsatz des Werkzeugkastens verfolgen<br />

sollten.<br />

Das <strong>Social</strong> Media Maturity Modell – kurz SM³ – kann als handlungsleitendes Werkzeug<br />

zur realistischen Verortung und Abbildung der erreichten Entwicklung<br />

gesehen werden. In Kapitel E wird der Fahrplan für die digitale Transformation<br />

vorgestellt.<br />

Eine Übersicht der Anbieter relevanter Tools für <strong>Social</strong> CRM und somit für <strong>Social</strong><br />

<strong>Commerce</strong> enthält abschließend Kapitel F.


Über die Herausgeber<br />

Über Mind Business Consultants<br />

MIND ist eine Unternehmensberatung für Strategie und Management mit<br />

Sitz in Meerbusch. Unsere ITK-Marktexperten verfügen über konzeptionelles<br />

Know-how und nachweislich erfolgreiche Executive-Erfahrung, um<br />

alle Fragen des Business Development zu lösen. Wir beraten Technologie-<br />

Unternehmen, Dienstleister, Investoren und öffentliche Auftraggeber in<br />

den wertschöpfungskritischen Bereichen Strategieanalyse und -planung,<br />

Dienstentwicklung und Vermarktung sowie Kundenprozessoptimierung.<br />

MIND bündelt langjährige Managementerfahrung in <strong>Marketing</strong>, Vertrieb,<br />

CRM und IT.<br />

Weitere Informationen unter www.mind-consult.net<br />

Über Absatzwirtschaft<br />

Die absatzwirtschaft – Zeitschrift für <strong>Marketing</strong> (52. Jahrgang) aus dem Fachverlag<br />

der Düsseldorfer Verlagsgruppe Handelsblatt ist mit einer verkauften<br />

Auflage von rund 23.500 Exemplaren (IVW) Deutschlands führende Monatszeitschrift<br />

für <strong>Marketing</strong>. Recherchiert und geschrieben für Führungskräfte<br />

in den Unternehmen, deckt sie alle Praxisfragen des modernen <strong>Marketing</strong>s<br />

und Vertriebs ab und informiert über Trends, Best Practices, neue Methoden<br />

sowie die Entwicklung auf Seiten der Medien und <strong>Marketing</strong>-Dienstleister.<br />

Weitere Informationen unter www.absatzwirtschaft.de<br />

Über <strong>Marketing</strong>IT.de<br />

<strong>Marketing</strong>IT.de ist ein Internetangebot des Fachverlags der Verlagsgruppe<br />

Handelsblatt GmbH. Der Dienst informiert <strong>Marketing</strong>-, Vertriebs- und IT-<br />

Entscheider über die neusten Entwicklungen und Hintergründe in IT und Telekommunikation.<br />

Unternehmen erhalten dadurch effiziente Unterstützung<br />

in Vermarktung und Absatz ihrer Produkte und Dienstleistungen.<br />

Weitere Informationen unter www.marketingit.de<br />

5


6<br />

Allgemeines<br />

Über die Autoren<br />

Bernhard Steimel<br />

Inhaber<br />

MIND Business Consultants<br />

Bernhard Steimel ist Inhaber der MIND Business Consultants mit Sitz in Meerbusch bei Düsseldorf.<br />

Seit 2000 ist der Unternehmensberater in zahlreichen Projekten für Telefongesellschaften, Softwareunternehmen<br />

und Systemhäuser tätig geworden. Ein Beratungsschwerpunkt sind Business<br />

Development und Marktentwicklungs-Programme.<br />

Bernhard Steimel ist u.a. Mitbegründer der VOICE Days, Herausgeber der VOICE Community und<br />

Autor des <strong>Praxisleitfaden</strong>s Mobile <strong>Marketing</strong> sowie weiterer Studien über die Märkte für Telekommunikation,<br />

IT und Neue Medien.<br />

Zuvor baute er als Mitglied der Geschäftsleitung bei Heitzig Consult den Bereich Management<br />

Consulting mit auf. Als <strong>Marketing</strong>leiter der Düsseldorfer DIALOG Software + Telekommunikations<br />

AG konzipierte er eine neue Beratungsproduktlinie und etablierte sie im Markt. Bei o.tel.o<br />

war Bernhard Steimel im Key Account Management Vertrieb Handel tätig, wohin er nach einer<br />

Tätigkeit als Berater der Eutelis Consult in Ratingen gekommen war.<br />

Bernhard Steimel erwarb das Diplom der Wirtschaftswissenschaften an der Bergischen Universität<br />

GH Wuppertal und den Bachelor‘s Degree in Economic Sciences an der Université de Paris,<br />

Sorbonne.<br />

Prof. Dr. rer. pol. Peter Gentsch<br />

MIND Business Consultants, Partner<br />

Prof. Dr. Peter Gentsch ist Lehrstuhlinhaber des Albert Berner-Stiftungslehrstuhles für CRM. Vorher<br />

war er viele Jahre als Consultant und Coach für namhafte Industrie- und Dienstleistungsunternehmen<br />

tätig. Er hat zahlreiche Projekte im Bereich CRM, Business Intelligence und E-Business geleitet<br />

und durchgeführt. Zudem ist Prof. Dr. Peter Gentsch Autor zahlreicher national und international<br />

ausgezeichneter Veröffentlichungen sowie gefragter Seminarreferent und Keynote-Speaker zum<br />

Thema CRM und Innovationsmanagement. Seine aktuellen Projekte beschäftigen sich mit Trend<br />

Management, Online Screening & Monitoring sowie mit dem Einsatz von Web 2.0-Methoden und<br />

Technologien in Unternehmen.<br />

Er hat 2010 zusammen mit der Lufthansa den Innovationspreis der Deutschen Marktforschung<br />

gewonnen. Zudem verantwortet er den exklusiven <strong>Social</strong> Media Excellence-Zirkel, zu dem Unternehmen<br />

wie Daimler, Deutsche Post, Lufthansa, Microsoft, Telekom und Otto gehören http://<br />

www.social-media-excellence.com.


Weitere Mitwirkende<br />

Tanya Dimitrova<br />

<strong>Marketing</strong><br />

MIND Business Consultants<br />

Tanya Dimitrova unterstützt das Team der MIND Business Consultants mit Sitz in Meerbusch bei<br />

Düsseldorf in <strong>Marketing</strong>-Fragestellungen. Sie verfügt über umfangreiches Know-how vor allem<br />

in den Bereichen Direktmarketing, Kundenmanagement, Multi Channel <strong>Marketing</strong> und Market<br />

Research. Schwerpunkt ihrer Beratungstätigkeit ist Dialogmarketing & Kampagnenmanagement.<br />

Zuvor war Tanya Dimitrova am Institut für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Westfälischen<br />

Wilhelms-Universität in Münster beschäftigt. Dort war sie im Rahmen ihres Beschäftigungsverhältnisses<br />

u. a. mit folgenden Aufgaben vertraut: Beratung von Studierenden bei Datenbank-<br />

Recherchen und komplizierten Fragen der Literaturrecherche, Korrektur von Bachelorklausuren<br />

im Bereich Buchführung & Abschluss sowie Katalogarbeiten.<br />

Tanya Dimitrova erwarb den Master‘s Degree in Business Management an der Westfälischen<br />

Wilhelms-Universität, Münster und hatte während ihres Studiums die Schwerpunkte <strong>Marketing</strong><br />

und Unternehmenskooperation.<br />

Kim Krücken führte die Auswertung der Anbieterbefragung durch.<br />

Astrid Schäckermann war verantwortlich für die Schlussredaktion.<br />

7


8<br />

Allgemeines<br />

Über die Experten<br />

Daniel Backhaus<br />

Mindsharing<br />

Daniel Backhaus ist ein ausgewiesener Vollprofi in Sachen Online-Kommunikation. Der 44-Jährige begann<br />

seine Karriere in verschiedenen Unternehmen und Positionen der Medienbranche und ist heute<br />

erfolgreicher <strong>Social</strong> Media Manager & Coach. Schwerpunktthema seiner derzeitigen Tätigkeit ist der<br />

Kundendialog 2.0 im <strong>Social</strong> Web. Von 2009-2011 war Daniel Backhaus als <strong>Social</strong> Media Manager für<br />

die DB Vertrieb GmbH, Deutsche Bahn AG, tätig. In seinem Aufgabenbereich lag die Koordination der<br />

<strong>Social</strong> Media-Aktivitäten des Personenverkehrs der Deutschen Bahn: Entwicklung der Strategie und<br />

Konzeption, Initialisierung und Betrieb der Service- & Supportkanäle auf Twitter (@DB_Bahn) und Facebook<br />

(DBBahn) sowie Schulung der Mitarbeiter und Ausbildung der <strong>Social</strong> Media Agents. Vor seiner<br />

Tätigkeit bei der Deutschen Bahn war Daniel Backhaus 10 Jahre geschäftsführender Gesellschafter der<br />

von ihm gegründeten Full-Service Internetagentur silversurfer7 GmbH mit Sitz in Köln.<br />

Dr. Andreas Bersch<br />

BERLINER BRANDUNG<br />

Dr. Andreas Bersch ist Geschäftsführer der Agentur Berliner Brandung und Autor des Businessblog futurebiz<br />

(ehemals facebookbiz). Die Berliner Brandung gehört zu den führenden Agenturen für <strong>Social</strong><br />

Media <strong>Marketing</strong> und ist von Facebook als „Preferred Developer Consultant“ zertifiziert.<br />

Michael Buck<br />

Dell<br />

Michael Buck ist Leiter des weltweiten Online <strong>Marketing</strong>s bei Dell. In dieser Position ist er verantwortlich<br />

für die Bereiche Online-Business und -Strategieentwicklung sowie die Nutzung der sozialen<br />

Medien im weltweiten Dell-Businessbereich. Michael Buck ist seit August 2004 bei Dell und fungierte<br />

zunächst als Direktor und General Manager Software und Peripheriegeräte für die EMEA-Region. Vor<br />

seinem Eintritt bei Dell war er elf Jahre bei Hewlett-Packard tätig, unter anderem in Führungspositionen<br />

in den Bereichen Vertrieb und <strong>Marketing</strong> für unterschiedliche Produktlinien. Davor arbeitete er<br />

rund sechs Jahre für die Dresdner Bank und Deutsche Bank in Deutschland und New York..<br />

Peter Eiselt<br />

<strong>Adobe</strong><br />

Peter Eiselt ist als Senior Solution Consultant für die <strong>Digital</strong> <strong>Marketing</strong> Suite zuständig. Anhand einer<br />

detaillierten Analyse des Benutzerverhaltens auf Websites entwickelt er eine strategische Beratung,<br />

durch die seine Kunden ihre digitalen Kampagnen besser verstehen und ihr Werbebudget gezielter<br />

und effizienter einsetzen können. Bevor er über Omniture zu <strong>Adobe</strong> kam, arbeitete er für die BI-Hersteller<br />

Hyperion Solutions und Oracle.


Scott Galloway<br />

L2thinktank<br />

Scott is a Clinical Professor at the NYU Stern School of Business where he teaches brand strategy and<br />

luxury marketing and is the founder of L2, a think tank for prestige brands. Scott is also the founder<br />

of Firebrand Partners, an operational activist firm that has invested more than $1 billion in U.S. consumer<br />

and media companies. In 1997, he founded Red Envelope, an Internet-based branded consumer<br />

gift retailer. In 1992, Scott founded Prophet, a brand strategy consultancy that employs more than<br />

120 profes-sionals in the United States, Europe, and Asia. Scott was elected to the World Economic<br />

Forum’s “Global Leaders of Tomorrow,” which recognizes 100 individuals under the age of 40 “whose<br />

ac-complishments have had impact on a global level.” Scott has served on the boards of directors of<br />

Eddie Bauer (Nasdaq: EBHI), The New York Times Company (NYSE: NYT), Gateway Computer, eco-<br />

America, and UC Berkeley’s Haas School of Business. He received a B.A. from UCLA and an M.B.A. from<br />

UC Berkeley.<br />

Achim Himmelreich<br />

Mücke, Sturm & Company<br />

Achim Himmelreich ist Diplomkaufmann (Universität zu Köln). Bevor er 2006 zu Mücke, Sturm & Company<br />

kam war er selbständiger Berater und Dozent. Seit 1. Juli 2010 ist er Partner bei Mücke, Sturm<br />

& Company. Der Schwerpunkt seiner Tätigkeit liegt auf strategischen Fragestellungen im E-, S- und<br />

M-<strong>Commerce</strong> mit einem Fokus auf die Etablierung neuer Märkte und Standards. Er verfügt über langjährige<br />

Erfahrung in der strategischen Entwicklung und Positionierung im TIME-Markt, im E- und M-<br />

<strong>Commerce</strong>, bei der Entwicklung von <strong>Digital</strong>strategien für Medienunternehmen sowie im E-Payment.<br />

Achim Himmelreich ist Vorsitzender der Fachgruppe E-<strong>Commerce</strong> und Mitglied des Expertenrats beim<br />

BVDW (Bundesverband <strong>Digital</strong>e Wirtschaft). In seiner Freizeit ist er in erster Linie engagierter Familienvater.<br />

Wenn es die Zeit erlaubt, widmet er sich mit Freude philosophischen Werken.<br />

Daniel Hoffmann<br />

<strong>Social</strong>media-blog.de<br />

Daniel Hoffmann ist Director <strong>Social</strong> Media der Cocomore AG in Frankfurt und u.a. verantwortlich für<br />

Strategie und Konzeption zahlreicher <strong>Social</strong> Media Auftritte und Aktionen verschiedener Top-Marken<br />

von Nestlé und Procter & Gamble. Als Gründer und Autor von <strong>Social</strong>media-blog.de berät er zudem seit<br />

2009 Unternehmen zu Markenführung und E-<strong>Commerce</strong> im <strong>Social</strong> Web.<br />

Dominique Hess<br />

Lithium<br />

Dominique Hess hat 17 Jahre Beratungs- und Umsetzungserfahrung von E-Business Projekten auf<br />

Agentur- und Industrieseite. Seit seinem Studium des <strong>Marketing</strong>s und der Kommunikation an der HSG<br />

St. Gallen hat er im internationalen Kontext unterschiedlichen Marken dazu verholfen, das Potential<br />

der digitalen Kanäle zu erschliessen. Mittlerweile auf die systematische Monetarisierung von <strong>Social</strong><br />

Media spezialisiert arbeitet er als Territory Manager für Lithium. Davor war er unter anderem tätig als<br />

Group Head E-Business der Kuoni Travel Holding, Geschäfstführer von argonauten360, Grey Interactive<br />

und pixelpark sowie bei PricewaterhouseCoopers und Silicion Graphics.<br />

9


10<br />

Allgemeines<br />

Mark Holenstein<br />

Hybris<br />

Mark Holenstein verantwortet als Vice President Central Europe die Durchführung der Unternehmensstrategie<br />

in Gesamteuropa und garantiert die Umsetzung der Gruppenweiten Ziele in seiner Region.<br />

Holenstein besitzt langjährige Erfahrungen im Vertrieb und in der IT. Nach seinem Studium startete<br />

er seine Laufbahn im Controlling bei Kraft, einem Unternehmen der Philip Morris Group. Weitere<br />

Stationen folgten beim Schweizer Unternehmen RMB Group. Mit der Gründung des Online-Portals<br />

oelclick.ch hat er schon frühzeitig seine Affinität zum Online-Handel entdeckt und seine Unternehmerqualitäten<br />

unter Beweis gestellt. Auf der Suche nach neuen Herausforderungen stieg Holenstein<br />

2003 als Country Manager Schweiz bei der hybris AG ein.<br />

Karl-Heinz Land<br />

MICROSTRATEGY<br />

Karl-Heinz Land ist Senior Vice President & Chief Evangelist <strong>Social</strong> i<strong>Commerce</strong> EMEA bei MicroStrategy.<br />

Er gilt als Visionär und hat bereits einige Unternehmen vom Startup in die Gewinnzone geführt. In<br />

den letzten 25 Jahren war Karl-Heinz Land als Senior Executive, General Manager, CEO, Executive Vice<br />

President und Senior Vice President EMEA in weltweit agierenden Technologieunternehmen tätig –<br />

darunter u. a. Oracle, BusinessObjects und VoiceObjects.<br />

Dr. Richard Stückl<br />

Business Intelligence Group<br />

Dr. Richard Stückl ist promovierter Physiker. Er hat 20 Jahre Praxiserfahrung in verschiedenen <strong>Marketing</strong>bereichen<br />

bei deutschen und US-amerikanischen Unternehmen, davon 12 Jahre in Managementfunktionen<br />

mit den Schwerpunkten <strong>Social</strong> Media Engagement, CRM und <strong>Marketing</strong> Communication.<br />

Auf diesen Gebieten ist er selbständig als Trainer und Berater tätig. Er arbeitet als freier Mitarbeiter<br />

der Business Intelligence Group, Berlin, mit dem Schwerpunkt <strong>Social</strong> Media und Community <strong>Marketing</strong>.<br />

Paul Mardsen<br />

SYZYGY<br />

Dr Paul Marsden is editor of <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> Today, the industry journal on social technology and<br />

shopping, and works as a social media strategist for Syzygy - a leading european digital marketing<br />

agency. A social psychologist by =raining, Paul uses shopper psychology to help consumer brands effectively<br />

deploy social media. His PhD research on social contagion - the spread of ideas through social<br />

networks - resulted in his co-founding of Brainjuicer (BJU:LN) now a leading online ad-testing agency.<br />

Co-author of the successful business book Connected <strong>Marketing</strong>, Paul is a Fellow of the Royal Society<br />

of Arts, a reformed bodybuilder and a scuba diving fanatic.


Markus Roder<br />

Freier Berater<br />

Markus Roder ist Marken-Consultant mit wissenschaftlichem Hintergrund in Neuropsychologie und<br />

<strong>Marketing</strong>. Schwerpunkte seiner Arbeit sind die Gewinnung fanatischer Markenfans, der Aufbau von<br />

selbst-selektierenden/selbst-organisierten Kunden-Communities , sowie das Touchpoint-Consulting<br />

(die Abstimmung von Markenkommunikation auf relevante, alltägliche Kontaktpunkte zwischen<br />

Marke und Konsument). Er arbeitete mehrere Jahre in den USA, davon drei Jahre als Gründer und Geschäftsführer<br />

einer Silicon Valley Product-Placement-Agentur. Zurück in Deutschland betätigte er sich<br />

u.a. als wissenschaftlicher Beirat der Agenturen DSG und elbkind sowie als Markenberater für Firmen<br />

wie Ritter Sport, Samsung, Underberg, P&G, Alpina Farben und web.de.<br />

Marcus Schreiner<br />

Bazaarvoice<br />

Over 13 years of profound business development, marketing and sales experience. Able to identify,<br />

develop and implement efficient revenue-driven partnerships. Excellent track record in contractual<br />

negotiations on senior executive level. Highly focused and goal minded on the entrepreneurial development<br />

of new e-commerce business models. Expertise for driving strategic product initiatives and<br />

subscription based business models. Able to develope competitive strategies and business models to<br />

optimize product portfolios.<br />

Brian Solis<br />

Altimeter Group<br />

Brian Solis is principal at Altimeter Group, a research-based advisory firm. Solis is globally recognized<br />

as one of the most prominent thought leaders and published authors in new media. A digital analyst,<br />

sociologist, and futurist, Solis has studied and influenced the effects of emerging media on business,<br />

marketing, publishing, and culture. His current book, Engage, is regarded as the industry reference<br />

guide for businesses to build and measure success in the social web.<br />

11


12<br />

Der vernetzte Kunde<br />

Inhalt<br />

Sozialer, lokaler und mobiler denken! .............................................................................2<br />

Vorwort ....................................................................................................................................3<br />

Über die Studie .......................................................................................................................4<br />

Über die Herausgeber ..........................................................................................................5<br />

Über die Autoren ...................................................................................................................6<br />

Weitere Mitwirkende ...........................................................................................................7<br />

Über die Experten ..................................................................................................................8<br />

Kernaussagen .......................................................................................................................14<br />

A Der vernetzte Kunde: sozialer, lokaler,<br />

mobiler online einkaufen .......................................................................................18<br />

A.1 Der stationäre Einzelhandel unter Druck: Online schlägt Offline ................18<br />

A.2 Das <strong>Social</strong> Web als Kaufberater .............................................................................21<br />

A.3 Das Smartphone als Kaufbegleiter .......................................................................23<br />

A.4 Lokale Shopping-Angebote erorbern den Onlinehandel ...............................26<br />

A.5 Die SoLoMo-Kundenreise, ein echter Game Changer .....................................28<br />

B Die drei Entwicklungsstufen des <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> .........................................30<br />

B.1 Owned, Paid und Earned: Empfehlungen muss man sich verdienen! .........30<br />

B.2 Die erste Stufe: sich vernetzen, wo man einkauft ............................................33<br />

B.3 Die zweite Stufe: kaufen, wo man sich trifft......................................................36<br />

B.4 Die dritte Stufe: die hohe Kunst des vernetzten Kommerz ............................39<br />

C Der <strong>Social</strong>-<strong>Commerce</strong>-Werkzeugkasten .............................................................42<br />

C.1 Entdecken, kaufen, nutzen - ein Denkansatz ....................................................42<br />

C.2 Ratings & Reviews ....................................................................................................44<br />

C.3 <strong>Social</strong> Shopping & Deals ..........................................................................................47<br />

C.4 Community – Kunden-beraten-Kunden-Effekte erzeugen ............................54<br />

C.5 Smarter shoppen mit Apps & Co. .........................................................................58


D <strong>Social</strong> CRM: Framework für Echtzeit-<strong>Marketing</strong> ..............................................62<br />

D.1 Framework für <strong>Social</strong> CRM .....................................................................................62<br />

D.2 Make More Sales – <strong>Social</strong> Media (k)ein Abverkaufskanal ...............................68<br />

D.3 More Customers – durch Fans, die etwas für die Marke tun ..........................70<br />

D.4 Keep more Customers: Kundenbindung<br />

und Community-Aufbau .........................................................................................77<br />

D.5 Better Insights, more Innovation – Ist Zuhören<br />

wichtiger als die eigene <strong>Marketing</strong>-Nachricht? ...............................................79<br />

E Fahrplan für die digitale Transformation ...........................................................83<br />

E.1 Strategieentwicklung mit dem <strong>Social</strong> Media Maturity Model ......................83<br />

E.2 Wege zur erfolgreichen Umsetzung ....................................................................86<br />

F Relevante Anbieter und ihre Lösungen ..............................................................90<br />

F.1 Anbieterklassifizierung ...........................................................................................90<br />

F.2 Gesamtverzeichnis der Anbieter ...........................................................................91<br />

Fallstudienverzeichnis ......................................................................................................124<br />

Abbildungsverzeichnis ....................................................................................................125<br />

Glossar ..................................................................................................................................126<br />

Literaturverzeichnis...........................................................................................................128<br />

13


14<br />

Kernaussagen<br />

A Der vernetzte Kunde: sozialer, lokaler und mobiler online einkaufen<br />

Der stationäre Einzelhandel unter Druck: Online schlägt Offline<br />

Onlineshopping ist für die Mehrheit der Verbraucher selbstverständlich. Das Weihnachtsgeschäft 2011 könnte<br />

sich rückblickend als Wendepunkt erweisen, an dem der Online-Kauf die analoge Welt des Einzelhandels endgültig<br />

abhängt.<br />

Laut unserer Repräsentativbefragung nutzte jeder zweite Deutsche Online-Erfahrungsberichte und Produktbeschreibungen<br />

von anderen Käufern beim Weihnachtseinkauf. Die alte Regel, dass nur ein geringer Prozentsatz<br />

der Onlinenutzer selbst Produktbewertungen schreibt, gilt nicht mehr. Jeder zweite Deutsche hat zumindest eine<br />

Produkt- und Markenempfehlung im Internet in den letzten zwölf Monaten veröffentlicht.<br />

Das <strong>Social</strong> Web als Kaufberater<br />

Das Bedürfnis nach Erfahrungsaustausch ist in uns Menschen fest verankert. Das <strong>Social</strong> Web bietet eine neue<br />

Arena für diesen Dialog in der digitalen Welt. Die kaufrelevante Kommunikation findet derzeit (noch) primär<br />

auf Shopping- und Preisvergleichsseiten, in Verbraucherforen und Internet-Communitys und nicht auf Facebook,<br />

Twitter und Co. statt.<br />

Mit der Verlagerung der Produktsuche ins <strong>Social</strong> Web wird das Angebot immer transparenter. Das ist eine Macht,<br />

die der Kunde für sich ausnutzt. Er überblickt Preise, Lieferzeiten, Qualität und Bewertungen. Damit verlieren die<br />

Unternehmen die Interpretationshoheit über das Markenerlebnis. Der soziale Filter Der soziale Filter entscheidet<br />

zukünftig über Tops und Flops.<br />

Das Smartphone als Kaufbegleiter<br />

Obwohl mittlerweile fast jeder Mensch im <strong>Social</strong> Web unterwegs ist, sind die sozialen Netzwerke nur einer der<br />

drei wichtigen Treiber im Wandel des Konsumentenverhaltens. Smartphones als ständiger Kaufbegleiter werden<br />

verstärkt in Anspruch genommen.<br />

79 Prozent der Smartphone-Nutzer verwenden ihr Mobiltelefon als Entscheidungshilfe beim Einkaufen. 35 Prozent<br />

haben schon mithilfe ihres Handys Produkte und Dienstleistungen erworben und 28 Prozent nehmen ihr<br />

Handy gezielt zum Einkaufen mit, um Preise online zu vergleichen.<br />

Lokale Shopping-Angebote erobern den Onlinehandel<br />

Insbesondere lokale Shopping-Services sind im Trend. Allein im Jahr 2010 konnten diese ein Wachstum von ca.<br />

300 Prozent verbuchen. Sieben von zehn Smartphone-Usern haben sie bereits genutzt. Davon verwenden 85<br />

Prozent die Location Based Services beim Einkaufen.<br />

Lokale Shopping-Angebote stoßen auf große Resonanz – bei Handel und Konsumenten gleichermaßen. So<br />

können sich Kunden über Preise und Verfügbarkeit von Produkten im lokalen Handelsgeschäft bequem von<br />

unterwegs informieren sowie Web-Gutscheine im stationären Geschäft einlösen.<br />

Die SoLoMo-Kundenreise: ein echter Game-Changer<br />

Getrieben durch die <strong>Social</strong>-Local-Mobile-Technologien – kurz SoLoMo – ist die Reise des Kunden während des<br />

gesamten Kaufentscheidungsprozesses komplexer geworden. Die Kunden suchen Feedback in Communitys von<br />

der Pre-Sales-Phase bis in den Nachkaufprozess.<br />

Daher sollten Unternehmen ihr traditionelles Verständnis von Markenführung überdenken: Sie sind nicht länger<br />

nur in der Rolle des „Senders von Botschaften“, sondern müssen Meinungsführer aktiv einbinden! In Zeiten der<br />

<strong>Digital</strong>isierung und der Informationsflut sollten Unternehmen heute generell sozialer, lokaler und mobiler denken.<br />

Diese Veränderung im Kaufverhalten führt zu einem Paradigmenwechsel im E-<strong>Commerce</strong>: weg von einem<br />

technisch geprägt E-<strong>Commerce</strong> hin zum <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong>, der den Kaufakt als Erlebnis versteht.


B Die drei Entwicklungsstufen des <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />

Empfehlungen muss man sich verdienen!<br />

Die Empfehlungs-Kommunikation in <strong>Social</strong> Networks entzieht sich der Steuerung durch das Unternehmen. Ihre<br />

Bedeutung wächst jedoch rasant. Denn wird ein Kunde sozial initiiert zu einem E-Shop geleitet, kauft er mit<br />

höherer Wahrscheinlichkeit etwas als der Kunde, der zum Beispiel über das Anklicken von Onlinewerbung zum<br />

Shop gelangt ist.<br />

Die erste Stufe: sich vernetzen, wo man einkauft<br />

Durch die Einbindung von <strong>Social</strong> Plugins auf Websites und in Onlinestores können Unternehmen Produktempfehlungen<br />

generieren und im sozialen Netzwerk verbreiten. Dies führt zu mehr Traffic im Onlineshop und unterstützt<br />

die Kaufberatung und damit die Abschlusswahrscheinlichkeit. Mithilfe der gesammelten Nutzerdaten<br />

können außerdem individualisierte Angebote unterbreitet werden. Dabei ist die Verknüpfung mit Facebook-<br />

Funktionen nicht sehr aufwendig und zudem mit relativ geringen Kosten verbunden.<br />

Die zweite Stufe: kaufen, wo man sich trifft<br />

Die Bedeutung von Online-Auftritten für die Markenkommunikation steigt enorm. Auf Websites von Unternehmen<br />

ist zunehmend eine Verlinkung zum eigenen Facebook-Auftritt zu finden. Etliche Anbieter versuchen<br />

bereits, Facebook als Vertriebskanal zu etablieren, um die Abverkäufe zu steigern.<br />

Allerdings befindet sich der F-<strong>Commerce</strong> noch in einem frühen Stadium und hat den Wandel zum Absatzkanal<br />

noch nicht vollzogen. US-amerikanische Experten erwarten aber, dass in den nächsten fünf Jahren mehr Geschäfte<br />

über Facebook gemacht werden als auf der Plattform des Onlineshopping-Giganten Amazon.<br />

Die dritte Stufe: die hohe Kunst des vernetzten Kommerz<br />

Der Onlinehandel hat das Verhältnis von Massenmarkt- und Nischenprodukten verschoben. Denn über die<br />

Onlinemärkte ist es möglich, Nischen fast ohne Aufwand zu erreichen und eine deutlich größere Anzahl von<br />

Produkten anzubieten. Kollaborative Instrumente wie persönliche Bewertungen und Empfehlungen dienen als<br />

Filter und können die Nachfrage in die Nischen lenken.<br />

Diese Stufe des vernetzten Kommerz ist noch am wenigsten entwickelt. Es darf aber damit gerechnet werden,<br />

dass die systematische Einbindung des Long Tail in die <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong>-Strategie das Gesamtpotenzial langfristig<br />

um bis zu einem Drittel steigen lässt.<br />

C Der <strong>Social</strong>-<strong>Commerce</strong>-Werkzeugkasten<br />

Entdecken, kaufen, nutzen – ein Denkansatz<br />

<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> erfordert eine neue Denkhaltung, ein Verständnis für die unverrückbaren Kaufmotive und<br />

für die Werkzeuge, die den Kunden auf seiner Reise durch den Kaufprozess begleiten. Denn der heute eher<br />

technikgetriebene E-<strong>Commerce</strong> vernachlässigt, dass der Kaufakt ein Erlebnis für den Kunden darstellt. Mithilfe<br />

von <strong>Social</strong> Software kann eine aktive Beteiligung der Verbraucher erreicht und die Kommunikation der Käufer<br />

untereinander gefördert werden.<br />

Rating & Reviews: Erfahrungsberichte für mehr Sicherheit beim Onlineshopping<br />

Produkt- und Händlerbewertungen zählen – neben den Empfehlungen an Freunde oder Bekannte – zu den ältesten<br />

und erfolgreichsten <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong>-Tools. Für alle Beteiligten bieten diese Kundenbewertungssysteme<br />

Vorteile:<br />

Händler erfahren mehr über die Akzeptanz des geführten Produktsortiments sowie des eigenen Onlineshops.<br />

Den Kunden erleichtern die Produktbewertungen die Kaufentscheidung. Insbesondere bei unbekannten Händlern<br />

geben ihnen die Shop-Bewertungen und Erfahrungsberichte mehr Sicherheit.<br />

<strong>Social</strong> Shopping & Deals: <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> ist nicht E-<strong>Commerce</strong> auf Facebook<br />

Erfolgreiche Programme fokussieren auf die bestehende Kundenbasis und tun den eigenen Fans etwas Gutes.<br />

Eine Reihe von empirischen Untersuchungen in unterschiedlichen Ländern haben gezeigt, dass exklusive Deals,<br />

ein früher Zugang zu begehrten Neuerscheinungen, Vergütungen für das Weiterempfehlen von Deals, kostenfreie<br />

Samples oder Bonus-Inhalte von Facebook-Nutzern als Mehrwert angesehen werden und dazu motivieren,<br />

den F-Shop zu nutzen und weiterzuempfehlen.<br />

15


16<br />

Kernaussagen<br />

<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> ist nicht E-<strong>Commerce</strong> auf Facebook. Falsch wäre es, den bestehenden Webshop in Facebook<br />

hinein zu verlängern. Noch wichtiger und effektiver, als einen Shop in Facebook zu integrieren, ist es, bestehende<br />

Onlineshops mit Facebook zu verknüpfen.<br />

Co-Shopping, Group Buying & Co. – gemeinsam sind wir stark<br />

Der gemeinschaftliche Einkauf im Internet gewinnt immer mehr an Bedeutung. Insbesondere Modeartikel und<br />

Produkte, die eine ausführliche Beratung erfordern, profitieren von den Möglichkeiten des Co-Shoppings, denn<br />

Nutzer können sich während des Kaufprozesses von Freunden oder Service-Mitarbeitern beraten lassen. Beim<br />

Group Buying profitieren Kunden durch die Mischung aus Onlineshopping und lokalen Angeboten. Shopping<br />

Clubs wenden das Konzept der Mengenrabatte und Sammelbestellungen online an.<br />

Community – Kunden-beraten-Kunden-Effekte erzeugen<br />

Marken- und Onlinehändler müssen lernen, dass ihre Rolle primär im Beantworten von Fragen liegt und nicht<br />

im eigenen Sendungsbewusstsein. Gelingt es Unternehmen, auf ihrer Shopping-Website eine Community aufzubauen,<br />

profitieren sie von deutlich gesteigerten SEO-Leistungen. Die Konversationen mit den Kunden, vor<br />

allem aber die Konversationen der Kunden untereinander, finden jetzt auf der firmeneigenen Homepage statt.<br />

Nutzer verbringen mehr Zeit auf der Website – auch hierdurch werden die Konversionsraten gesteigert. Super<br />

User kaufen bis zu zehn Mal mehr Produkte als ein durchschnittlicher Kunde.<br />

Facebook wird von vielen Nutzern und Unternehmen als erste Anlaufstelle und damit auch als Plattform für den<br />

Service-Dialog entdeckt. Hier erhalten Kunden, die Probleme mit Produkten und Dienstleistungen schildern,<br />

schnelle und unbürokratische Hilfe von den zuständigen Mitarbeitern des Unternehmens. Die Service-Kommunikation<br />

via <strong>Social</strong> Network schafft darüber hinaus Vertrauen bei potenziellen Neukunden.<br />

Die Kooperation mit bestehenden Communitys (Long Tail) eignet sich, um mit Peers in den Dialog zu treten und<br />

Kunden-beraten-Kunden-Effekte im Sinne der eigenen Unternehmensziele zu nutzen und die fehlende Beratung<br />

im Onlineshop zu kompensieren.<br />

Die nahtlose Integration des Onlineshoppings mit der Community ist die große Kunst. Wem es gelingt, die<br />

Kunden-Community mit den Supporteinheiten zu vernetzen und das Wissen der Mitarbeiter an unterschiedlichen<br />

Point-of-Sales für die Servicestrecken zu mobilisieren, darf mit erheblichen Ergebnisverbesserungen rechnen.<br />

Smarter shoppen mit Apps & Co.<br />

Mobile <strong>Commerce</strong> sollte sich uneingeschränkt am Nutzerverhalten orientieren, um das Interesse des Verbrauchers<br />

an dieser Art des E-<strong>Commerce</strong> zu wecken.<br />

Konsumenten, die via Mobiltelefon einkaufen, schätzen die schnelle und ortsunabhängige Verfügbarkeit von<br />

Produktinformationen. Mobile Shopping-Lösungen müssen vor allem den Anforderungen in Punkto Nutzungskomfort<br />

in jeder Phase des „Mobile Customer Buying Cycles“ gerecht werden, um sich erfolgreich durchsetzen<br />

zu können.<br />

Während im Rahmen der Produktsuche inspirative Einstiegsofferten, hohe Relevanz im Nutzerkontext sowie eine<br />

sehr einfache und schnelle Bedienung wichtig sind, sind im weiteren Kaufprozess übersichtliche Bestellvorgänge<br />

und einfache Bezahlverfahren entscheidend dafür, dass Mobile <strong>Commerce</strong>-Kunden die Transaktionen tatsächlich<br />

abschließen.<br />

Möglichkeiten der Rückkopplung mit der Community senken die Abbruchraten.


D <strong>Social</strong> CRM: Framework für Echtzeit-<strong>Marketing</strong><br />

Framework für <strong>Social</strong> CRM<br />

Für Unternehmen, die es gewohnt sind, alle Karten in der Hand zu halten, ist die neue Macht der Kunden ein<br />

furchterregender Zustand. Entsprechend haben sie als Anbieter zwei Möglichkeiten, auf die neue Situation zu<br />

reagieren: Sie können versuchen, die Kontrolle über alle Aspekte der Customer Experience aufrechtzuerhalten<br />

– oder: Sie gehen den Erfolg versprechenden Weg und geben den Kunden Zugriff auf ihre Daten und Prozesse<br />

sowie die Chance, mit den Mitarbeitern des Unternehmens zu interagieren.<br />

Make More Sales – <strong>Social</strong> Media (k)ein Abverkaufskanal<br />

Viele Unternehmen richten ihre <strong>Social</strong> Media-Aktivitäten auf den Umsatz aus. Dabei können die Verkaufszahlen<br />

durch den Einsatz diverser Mechanismen wie die Einbindung von <strong>Social</strong> Plugins, Sales Promotions oder Gutscheinaktionen<br />

positiv beeinflusst werden. Auch Netzwerkeffekte tragen zum Abverkauf bei. Besonders schnell lassen<br />

sich Produkte wie Modeartikel, die eine gemeinschaftsfähige Relevanz haben und die jüngeren Zielgruppen ansprechen,<br />

mithilfe von <strong>Social</strong> Shopping-Portalen monetarisieren. Wenn Sie als Zielsetzung definieren, über <strong>Social</strong><br />

Networks kurzfristig ihren Absatz zu steigern, dann werden Sie keinen Erfolg haben. Was sich aber erreichen<br />

lässt, ist eine Stärkung der Kundenbindung.<br />

More Customers – durch Fans, die etwas für die Marke tun<br />

Eine wissenschaftliche Formel für Engagement gibt es nicht. Unternehmen sollten mit ihren treuesten Kunden<br />

starten und mit ihren Markenfans arbeiten. Während mit SMO mehr Besucher auf die Website kommen, bringt<br />

Engagement die richtigen Besucher: Fans, die etwas für die Marke tun. Der Erfolg des Onlinemarketings kann<br />

signifikant optimiert werden, wenn der <strong>Social</strong> CRM-Ansatz systematisch integriert und <strong>Social</strong> Software eingesetzt<br />

wird, um Kunden zu begeistern.<br />

Keep more Customers: Kundenbindung und Community-Aufbau<br />

Die Kundenbindung gehört zu den wichtigsten Aspekten einer <strong>Social</strong> Media-Strategie. Somit stehen die Themen<br />

Community-Aufbau und -Management oben auf der Agenda. In erster Linie geht es darum, authentische Dialoge<br />

zu führen, Transparenz zu zeigen und auf die Kunden und Nutzer einzugehen.<br />

Better Insights, more Innovation – Ist Zuhören wichtiger als die eigene <strong>Marketing</strong>-Nachricht?<br />

Aufgrund der Anonymität des Mediums Internet zeichnen sich Online-Gespräche durch ein hohes Maß an Offenheit<br />

und Authentizität aus. Somit werden das Zuhören im Web sowie das Steuern von generierten Insights<br />

als <strong>Marketing</strong>instrumente unverzichtbar. Die Analyse von Meinungsbildungsprozessen mithilfe von <strong>Social</strong> Media<br />

Monitoring liefert zudem wertvolle Anhaltspunkte für die Modifizierung von Produkten und Dienstleistungen<br />

und stellt Informationen über mögliche neue Anwendungsfelder bereit.<br />

E Fahrplan für die digitale Transformation<br />

Das <strong>Social</strong> Media Maturity Modell bietet Unternehmen die Möglichkeit, eine professionelle und systematische<br />

Verortung vorzunehmen. Diese kann nicht nur auf operativer Ebene, sondern auch auf Planungsebene unterstützen.<br />

Durch standardisierte KPIs wird einerseits eine individuelle Roadmap entwickelt und andererseits ein<br />

Vergleich mit Konkurrenten realisiert.<br />

Unternehmen, die neue Nutzenversprechen für ihre Kunden definieren oder ihre Prozesse transformieren wollen,<br />

müssen hierfür neue Fähigkeiten entwickeln. Diese müssen sie in die Lage versetzen, flexibler und schneller<br />

auf veränderte Kundenanforderungen reagieren zu können. Dazu zählen unter anderem die Stärkung der<br />

Zusammenarbeit mit Kunden und Communitys, eine weitreichende Cross-Channel-Integration und eine bessere<br />

Vernetzung der Mitarbeiter.<br />

Die Wege zur Transformation variieren von Branche zu Branche. Diejenigen, denen es am schnellsten und besten<br />

gelingt, auf der Grundlage von Kunden-Informationen ihr Geschäftsmodell neu zu definieren, werden gewinnen.<br />

17


18<br />

Der vernetzte Kunde<br />

A Der vernetzte Kunde: sozialer, lokaler,<br />

mobiler online einkaufen<br />

A.1 Der stationäre Einzelhandel unter Druck: Online schlägt Offline<br />

„Technology and society evolve faster than the ability to adapt.“<br />

Brian Solis<br />

Handelsunternehmen und Markenanbieter stehen vor neuen Herausforderungen. Denn die breite und weiter<br />

zunehmende Nutzung des Internets hat Auswirkungen auf das Einkaufsverhalten vieler Konsumenten. Längst<br />

haben sie den Online-Einkauf akzeptiert, sie nutzen das <strong>Social</strong> Web zur Kaufberatung und setzen ihr Smartphone<br />

als Kauf-Assistenten vor Ort ein. Und den Ergebnissen einer Analyse des Online-Vermarkterkreises (OVK) zufolge<br />

wird ein Großteil derjenigen, die online Informationen abrufen, im nächsten Schritt auch zu Online-Käufern. 1<br />

Tatsächlich ist Onlineshopping für viele Verbraucher so selbstverständlich wie Zähneputzen. Laut ACTA haben<br />

im Jahr 2011 69 Prozent der 14- bis 64-jährigen Deutschen bereits im Internet eingekauft. Werden nur die Internetnutzer<br />

betrachtet, haben 85 Prozent online eingekauft – dieser Wert betrifft das Jahr 2010. In den letzten<br />

drei Jahren ist der Anteil derjenigen, die regelmäßig Waren über das Internet ordern, von 44 auf 53 Prozent<br />

gestiegen.<br />

Das Weihnachtsgeschäft 2011 als Wendepunkt<br />

Abb. 1: Breite Akzeptanz des Online-Einkaufs<br />

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N(&').$7+$;#,I$5/#+)"7-$,"&$$<br />

5?@


Die Produktsuche verlagert sich ins <strong>Social</strong> Web<br />

Die bedeutsamer werdende Rolle des Internets auch beim „Offline“-Einkaufsbummel wurde durch eine Untersuchung<br />

des E-<strong>Commerce</strong>-Centers Handel (ECC Handel) in Zusammenarbeit mit Hybris bestätigt. Den Ergebnissen<br />

der Studie zufolge werden bei jedem dritten Kauf eines Produktes im stationären Geschäft die erforderlichen<br />

Informationen aus dem Netz bezogen. Dies entspricht 60 Prozent des Umsatzes im stationären Handel mit Gebrauchsgütern.<br />

2<br />

Laut unserer Repräsentativbefragung nutzte jeder zweite Deutsche Online-Erfahrungsberichte und Produktbeschreibungen<br />

von anderen Käufern beim Weihnachtseinkauf. Meinungen und Empfehlungen anderer Käufer<br />

wurden gezielt berücksichtigt, um sich ein Urteil über Produktqualität (68 Prozent), Preise (58 Prozent) und<br />

besondere „Schnäppchen“ (45 Prozent) zu bilden. 3<br />

Produktempfehlungen im Internet zu veröffentlichen,<br />

entwickelt sich zum Volkssport<br />

Die Macht der Empfehlung ist altbekannt: Mit Freunden und Bekannten werden immer noch am häufigsten<br />

persönliche Erfahrungswerte (69 Prozent) geteilt. Neu ist, dass die Hälfte der Befragten ihre Erlebnisse beim<br />

Weihnachts-Shopping mittlerweile auch online mitteilt. Beliebtes Medium dafür sind die Internetseiten von Onlinehändlern<br />

wie Amazon (48 Prozent), die Onlineshops der Markenanbieter (37 Prozent) und Verbraucherforen<br />

(ebenfalls 37 Prozent).<br />

Die alte Regel, dass nur ein geringer Prozentsatz der Onlinenutzer selbst Produktbewertungen schreibt, gilt nicht<br />

mehr. Laut unseren Untersuchungen hat jeder zweite Deutsche zumindest eine Produkt- und Markenempfehlung<br />

im Internet in den letzten zwölf Monaten veröffentlicht, auch wenn nur ein überschaubarer Anteil der Internetnutzer<br />

(ca. ein Prozent) in sozialen Netzwerken besonders aktiv ist. 4 Diese Akteure äußern sich auf eigene<br />

Initiative und zeigen somit hohes Engagement. Die Gründe dafür sind vielfältig: Leadership, Spaß, Partizipation,<br />

Profilsucht, Machtgefühle, Geltungsbedürfnis und andere.<br />

Viele Onlinenutzer vertrauen immer weniger auf Werbebotschaften und verlassen sich immer mehr auf die<br />

Bewertungen anderer Personen, die im Netz abrufbar sind. Damit verlieren die Unternehmen auch die Interpretationshoheit<br />

über das Markenerlebnis. 5<br />

„Mit der Verlagerung der Produktsuche ins <strong>Social</strong> Web wird das Angebot immer<br />

transparenter. Das ist eine Macht, die der Kunde für sich ausnutzt. Er hat eine<br />

totale Transparenz über Preise, Lieferzeiten, Qualität und Bewertungen. Damit<br />

wächst der Wettbewerbsdruck auf den stationären Einzelhandel, dessen<br />

Angebote in der Informationsphase an Relevanz verlieren und damit Gefahr<br />

laufen, nicht berücksichtigt zu werden.“<br />

Karl-Heinz Land, Senior Vice President von MicroStrategy<br />

2 Vgl. http://www.ecc-handel.de/von_multi-channel_zu_cross-channel_-_13630001.php<br />

3 Vgl. Mind/YouGov/Microstrategy <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong>-Studie 2012.<br />

4 Vgl. ARD/ZDF-Onlinestudie 2011.<br />

5 Vgl. Gentsch, P.; Zahn A. M. 2010, S. 100 sowie Sy, S. 2011, S. 17.<br />

19


20<br />

Der vernetzte Kunde<br />

Smarter Shoppen mit Facebook, Apps & Co.<br />

Abb. 2: Crosschannel <strong>Commerce</strong><br />

Stationäre<br />

Geschäftsstellen<br />

8,4%<br />

23,0%<br />

30,8%<br />

Smartphones<br />

Quelle: http://www.ecc-handel.de/von_multi-channel_zu_cross-channel_-_13630001.php<br />

Bewaffnet mit den Informationen aus Preisvergleichsportalen und Verbraucherforen, wollen die Menschen zukünftig<br />

noch smarter Entscheidungen beim Online-Kauf treffen. Insbesondere Preisinformationen, Produkttests<br />

und Schnäppchen-Hinweise motivieren zur Nutzung von Smartphone-Applikationen.<br />

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Das mobile Endgerät wird zum Scharnier zwischen Internet und stationärem Handel. Vor allem von den internetaffinen<br />

Menschen werden Smartphones immer häufiger genutzt, um Preise und Produktbewertungen<br />

bequem am Point-of-Sale abzurufen. Laut der ECC-/Hybris-Studie hat ein Viertel der Smartphone-Besitzer das<br />

Handy vor dem letzten Kauf im stationären Handel zur Informationssuche eingesetzt. 6<br />

Noch ist die Nutzungsbereitschaft eine Frage des Alters: Jüngere lassen sich insgesamt leichter zur Nutzung von<br />

Smartphone-Applikationen überzeugen. Jedoch scheint der Smartphone-Besitz ein entscheidender Faktor beim<br />

Nutzungsverhalten zu sein. Speziell diese Gruppe – rund 37 Prozent der Bevölkerung – wollen laut unseren Untersuchungen<br />

in Zukunft verstärkt soziale Netzwerke und mobile Apps nutzen.<br />

„<strong>Social</strong> location aware and mobile technology put people’s social intelligence on steroids.<br />

They just make it stronger and faster. So I think, what we’ll see is, that people making smarter<br />

and smarter decisions, including price comparisons, media feedback – what is good, what isn’t<br />

good, where to go, what to buy – potential infinite knowledge that a shopper can have.“<br />

Paul Marsden, socialcommercetoday<br />

Es zeigt sich ein neuer Verbrauchertypus, der oftmals als SoLoMo (<strong>Social</strong> Mobile Local) bezeichnet wird. Er nutzt<br />

gezielt die Möglichkeiten des <strong>Social</strong> Web in Verbindung mit location-sensitiven Apps, um Produkte zu finden,<br />

zu kaufen und sich über ihre Verwendung mit anderen auszutauschen. SoLoMo-Technologien lassen den Nutzer<br />

noch bessere Entscheidungen treffen. Der soziale Filter entscheidet zukünftig über Tops und Flops.<br />

Onlineshopping ist für die Mehrheit der Verbraucher selbstverständlich. Das Weihnachtsgeschäft 2011 könnte<br />

sich rückblickend als Wendepunkt erweisen, an dem der Online-Kauf die analoge Welt des Einzelhandels<br />

endgültig abhängt.<br />

Laut unserer Repräsentativbefragung nutzte jeder zweite Deutsche Online-Erfahrungsberichte und<br />

Produktbeschreibungen von anderen Käufern beim Weihnachtseinkauf. Die alte Regel, dass nur ein geringer<br />

Prozentsatz der Onlinenutzer selbst Produktbewertungen schreibt, gilt nicht mehr. Jeder zweite Deutsche hat<br />

zumindest eine Produkt- und Markenempfehlung im Internet in den letzten zwölf Monaten veröffentlicht.<br />

27,0%<br />

31,2%<br />

8,2% 5,0%<br />

6,2%<br />

Im Folgenden werden wir uns diese Veränderung genauer anschauen.<br />

6 Vgl. http://www.ecc-handel.de/von_multi-channel_zu_cross-channel_-_13630001.php<br />

Online-Shops


A.2 Das <strong>Social</strong> Web als Kaufberater<br />

Das Bedürfnis nach Erfahrungsaustausch ist in uns Menschen fest verankert. Das <strong>Social</strong> Web bietet eine neue<br />

Arena für diesen Dialog in der digitalen Welt. Erste Unternehmen nutzen die Chance, höheren Umsatz im Bereich<br />

E-<strong>Commerce</strong> durch <strong>Social</strong> Features zu generieren.<br />

Menschen sind „<strong>Social</strong> Animals“<br />

Wie bereits erwähnt, nimmt das Vertrauen in Werbebotschaften der Unternehmen ab. Die wichtigsten Online-<br />

Entscheidungshilfen sind nicht mehr die Produktinformationen der Hersteller und Händler. Vielmehr lassen sich<br />

die Internetnutzer vor dem Kauf von Produkten von den im Internet veröffentlichten Beiträgen und Bewertungen<br />

anderer Kunden beeinflussen. 7<br />

„People try to behave rationally, they try to make objective decisions, but other factors mean<br />

that they can‘t. The problem is that we all have limited access to information, and limited<br />

memory. Because of this, we have learned to rely on others to help us make decisions.<br />

We assume that other people know things we don‘t. In fact, we do this so often, that<br />

we automatically look to the actions of others, even when the answer is obvious.”<br />

Paul Adams, Ex social research lead at Google 8<br />

Denn wir treffen selten Entscheidungen allein. Menschen orientieren sich an den Meinungen anderer Menschen.<br />

Mit der Verbreitung und Akzeptanz des Internets hat sich die in der privaten Sphäre der Person stattfindenden<br />

Kommunikation ins Netz verlagert. Viele Menschen vertrauen fremden Meinungen, denn die Online-Gespräche<br />

zeichnen sich durch mehr Offenheit und Authentizität aus. 9<br />

<strong>Social</strong> Web, keine Spielwiese nur für die Facebook-Generation<br />

Auf der Suche nach dem richtigen Weihnachtsgeschenk hat das Internet die analoge Welt mit Geschäften, dem<br />

Fachhandel und Kaufhäusern bereits abgehängt. Neben den Internetseiten von Markenherstellern (57 Prozent)<br />

und Handelsketten (49 Prozent) dominieren Preisvergleichsportale (40 Prozent), Verbraucherforen (20 Prozent)<br />

und soziale Netzwerke (10 Prozent) den Einkaufsbummel der Deutschen.<br />

In Deutschland werden Verbraucherforen in fast allen Altersklassen gleichermaßen gerne genutzt und sind<br />

besonders bei Telekommunikationsangeboten und Elektroartikeln beliebt. Soziale Netzwerke wie zum Beispiel<br />

Facebook werden von Jüngeren deutlich intensiver genutzt – unter anderem bei der Suche nach Modeartikeln. 10<br />

Folglich muss mit zwei Fehlinterpretationen der Vergangenheit aufgeräumt werden. Erstens: Das <strong>Social</strong> Web ist<br />

keine Spielwiese mehr nur für die Facebook-Generation, denn drei von vier Internetnutzern sind mittlerweile im<br />

<strong>Social</strong> Web aktiv 11 . Zweitens: Die kaufrelevante Kommunikation findet derzeit (noch) primär auf Shopping- und<br />

Preisvergleichsseiten, in Verbraucherforen und Internet-Communitys und nicht auf Facebook, Twitter und Co.<br />

statt.<br />

<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong>: soziale Interaktion und<br />

Userbeteiligung beim Onlineshopping<br />

Die Ausbreitung der digitalen Medien und die breite Akzeptanz der sozialen Netzwerke haben auch im Hinblick<br />

auf den interaktiven Onlinehandel ihre Spuren hinterlassen. Heutzutage entdecken immer mehr Händler<br />

das <strong>Social</strong> Web für sich und setzen zunehmend auf die Mechanismen der sozialen Medien. 12 Sie haben <strong>Social</strong><br />

Media-Präsenzen auf Twitter, Facebook & Co. aufgebaut, um Aspekte wie Kundenbindung und -kommunikation,<br />

Werbung und PR miteinander zu verknüpfen und mithilfe von <strong>Social</strong> Media-Diensten Kaufentscheidungen<br />

positiv zu beeinflussen. Insofern wird der klassische E-Handel um soziale Elemente ergänzt – mit dem Ziel, <strong>Social</strong><br />

Media zu monetarisieren.<br />

7 Vgl. Gentsch, P.; Zahn A. M. 2010, S. 100.<br />

8 Vgl. Adams, P. In Google Circle 2011, S. 150.<br />

9 Vgl. Martin, J.J.; Postler, A. 2010, S. 292.<br />

10 Vgl. Mind/YouGov/Microstrategy <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong>-Studie 2012<br />

11 Vgl. PayPal/Pressekonferenz zur E-<strong>Commerce</strong> Studie 2011, S. 10<br />

12 Vgl. PayPal/Pressekonferenz zur E-<strong>Commerce</strong> Studie 2011, S. 9.<br />

21


22<br />

Der vernetzte Kunde<br />

In diesem Zusammenhang wird <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> von Marsden wie folgt definiert: „<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> ist jene<br />

Form des elektronischen Handels, die das Online-Einkaufserlebnis durch den Einsatz von <strong>Social</strong> Media – also<br />

Onlinemedien, die soziale Interaktion und Userbeteiligung ermöglichen – aufwertet.“ 13<br />

Die Möglichkeit, sich online mit Marken vernetzen und mit Unternehmen kommunizieren zu können, stößt auch<br />

bei den Nutzern auf große Akzeptanz. Beispielsweise sind ca. 75 Prozent aller Facebook-Nutzer mit mindestens<br />

einer Marke befreundet. 52 Prozent sind mit mindestens sechs Marken vernetzt. 14<br />

Fallbeispiel 15 : From Dell‘s Hell to one of the leader in <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />

Bei Dell ist <strong>Social</strong> Media mittlerweile Teil der Geschäftsstrategie und Treiber einer organisatorischen Transformation<br />

des Unternehmens geworden, nachdem Dell auch den sehr negativen Einfluss sozialer Netzwerke auf<br />

Kaufentscheidungen erfahren hat. Im <strong>Social</strong> Media Listing Center werden täglich 26.000 Posts zu Dell Produkten<br />

und Services verfolgt und auf dieser Basis Interaktionen gestartet.<br />

Aus der Sicht von Michael Buck, Director Online-<strong>Marketing</strong> bei Dell, wird klar: „Die Kunden<br />

wollen uns nicht am Telefon, sondern dort, wo soziale Austauschprozesse stattfinden. Sie<br />

beobachten, wie wir mit User-Feedback umgehen. Ein Produkt, das nicht über ein Rating von<br />

zwei Sternen kommt, nehmen wir aus dem Katalog.“ Der <strong>Marketing</strong>-Manager erklärt weiter:<br />

„Wir wissen zum Beispiel, dass unsere Facebook-Fans 27 Prozent mehr ausgeben als unsere<br />

Durchschnittskunden.“ Für Buck liegt die Zukunft des E-<strong>Commerce</strong> in der Einbindung von<br />

User-generierten Inhalten. „Kunden kommen sieben bis acht Mal auf unsere Webseite, bevor<br />

sie bei uns kaufen“. Derzeit machen Produktempfehlungen und Tests von Dell.com-Usern<br />

noch 20 Prozent der Webinhalte aus, laut Buck sollen bis 2015 etwa 80 Prozent der Inhalte<br />

von Usern kommen.<br />

Shoppen auf Facebook: Diskrepanz zwischen<br />

Erwartungshaltung und Wirklichkeit<br />

Es gibt jedoch eine Diskrepanz zwischen Erwartungshaltung und Wirklichkeit. Laut einer Studienerhebung von<br />

Shoppercentric glauben 54 Prozent aller Befragungsteilnehmer, dass Unternehmen lediglich deshalb <strong>Social</strong><br />

Media-Präsenzen aufbauen, um ihre Produkte online zu verkaufen. Allerdings wünschen sich dies nur 26 Prozent<br />

der Befragten. 16<br />

Auch in Bezug auf die Motive der Internetnutzer, Unternehmen zu folgen, liegt die Kaufabsicht nicht an erster<br />

Stelle. Sondern: Fans und Follower vernetzen sich mit Marken oder Unternehmen, um über Neuigkeiten aus dem<br />

Unternehmen zu erfahren und um Produkte kostenlos oder vergünstigt zu bekommen. Den Ergebnissen einer<br />

BBDO-Untersuchung zufolge wird die Mehrheit der User zu „Fans“ von Marken und Unternehmen mit dem Ziel,<br />

über neue Produkte informiert zu werden (86 Prozent) sowie über Aktivitäten (84 Prozent) und Rabattaktionen<br />

(77 Prozent). 17<br />

13 Marsden 2010, S. 5.<br />

14 Vgl. BBDO 2011, S. 9 und S. 16 sowie<br />

http://adage.com/article/digital/consumers-seek-brand-discounts-facebook-preferred-platform/149095/<br />

15 Interview Michael Buck<br />

16 Vgl. http://www.shopbetreiber-blog.de/2011/03/08/studie-was-facebook-fans-wollen/ .<br />

17 Vgl. Hierzu und im Folgenden BBDO 2011, S. 17-21.


Abb. 3: Hauptbegründungen der Kunden, „Fan“ von Marken in Facebook zu sein.<br />

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24<br />

Der vernetzte Kunde<br />

re Zielgruppen nutzen das mobile Web immer stärker. Bei den 30- bis 49-Jährigen tut dies fast jeder Fünfte (19<br />

Prozent), bei den 50- bis 64-Jährigen liegt der Anteil bei 17 Prozent. 19<br />

Vor allem dient das Mobile Web den Nutzern meist zur schnellen Informationsbeschaffung. 28 Prozent der<br />

Smartphone-Nutzer nehmen gezielt ihr Handy zum Einkaufen mit, um Preise online zu vergleichen. 20 Die zunehmende<br />

Nutzung des Smartphones während der Kaufentscheidung wurde auch durch eine Studie der Syzygy<br />

Group bestätigt. 79 Prozent der Smartphone-Nutzer verwenden ihr Mobiltelefon als Entscheidungshilfe beim<br />

Einkaufen. 35 Prozent haben schon mithilfe ihres Handys eingekauft. 21<br />

Abb. 4: Struktur der mobilen Internetnutzung<br />

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Mittlerweile haben sich auch viele Händler auf das mobile Medium eingestellt. Den bvh-Studienergebnissen zufolge<br />

nutzt die Mehrheit der befragten Unternehmen (58 Prozent) eine Mobile-<strong>Commerce</strong>-Plattform. Vor allem<br />

wird der Mobile <strong>Commerce</strong> zum Zwecke des Onlineshoppings genutzt (96 Prozent).<br />

Abb. 5: Einsatz von Mobile <strong>Commerce</strong> im Versandhandel<br />

-


26<br />

Der vernetzte Kunde<br />

Obwohl mittlerweile fast jeder Mensch im <strong>Social</strong> Web unterwegs ist, sind die sozialen Netzwerke nur einer der<br />

drei wichtigen Treiber im Wandel des Konsumentenverhaltens. Smartphones als ständiger Kaufbegleiter werden<br />

verstärkt in Anspruch genommen.<br />

79 Prozent der Smartphone-Nutzer verwenden ihr Mobiltelefon als Entscheidungshilfe beim Einkaufen. 35<br />

Prozent haben schon mithilfe ihres Handys Produkte oder Dienstleistungen erworben und 28 Prozent nehmen<br />

ihr Handy gezielt zum Einkaufen mit, um Preise online zu vergleichen.<br />

A.4 Lokale Shopping-Angebote erobern den Onlinehandel<br />

Neben den sozialen Medien und mobilen Shopping-Diensten erobern auch Location Based Services (LBS) den<br />

Onlinehandel. Ortsbezogene Apps sind auf den Standort des Nutzers zugeschnitten und ermöglichen diesem,<br />

sich nach aktuellen Produktangeboten, Events oder Restaurants in seiner Nähe zu erkundigen. Denn dank der in<br />

Smartphones eingebauten GPS-Funktionalitäten werden Geodaten mit weiteren Informationen zum aktuellen<br />

Standort verknüpft, woraus neue Services entstehen. 29<br />

Aktuelle Produktangebote, Events oder Restaurants<br />

in der Nähe recherchieren<br />

Allein im Jahr 2010 konnten die Location Based Services ein Wachstum von etwa 300 Prozent verbuchen. 30 Allerdings<br />

fällt das Interesse an lokal basierten Online-Diensten je nach Zielgruppe sehr unterschiedlich aus. Laut<br />

einer Erhebung der TNS Emnid Medien- und Sozialforschung in Kooperation mit der Radiozentrale würden<br />

35,4 Prozent der 20- bis 29-Jährigen gern zusätzliche Informationen und Werbung von unterwegs abrufen, die<br />

Bezug zu ihrem Aufenthaltsort haben. Dies gaben hauptsächlich besserverdienende Männer an. Bei den 14- bis<br />

19-Jährigen sind 22,4 Prozent an Location Based Services interessiert. Die ältere Zielgruppe äußerte sich aufgrund<br />

der geringeren Technikaffinität eher zurückhalten. 31<br />

Fallbeispiel 32 : Foursquare<br />

Vielen Verbrauchern ist das Konzept fremd, mit dem Mobiltelefon in einem Geschäft oder Restaurant einzuchecken<br />

und den eigenen Standort anzugeben. Für die zehn Millionen Nutzer des „Geo-location” <strong>Social</strong><br />

Networks Foursquare hingegen ist dies alltäglich. Indem sie sich über eine Smartphone-App oder eine SMS<br />

anmelden, machen Foursquare-Nutzer ihren Aufenthaltsort auch ihren Freunden bekannt. Wer eine bestimmte<br />

Anzahl an Anmeldungen erreicht, sammelt Punkte in Form virtueller Abzeichen. Wer sich in einem bestimmten<br />

Geschäft am häufigsten anmeldet, wird als „Mayor” bezeichnet.<br />

Das Einchecken, Punkte sammeln sowie Titel und Auszeichnungen erhalten bringt Nutzern Spaß. Dies kann<br />

sich für Marken als ein profitabler Weg darstellen, um mehr Kunden zu erreichen, sie aktiv werden zu lassen<br />

und enger zu binden. Durch seine Handelsplattform ermöglicht es Foursquare Einzelhändlern und national<br />

ausgerichteten Einzelhandelsketten, ihren Standort oder ihre Standorte stärker ins Gespräch zu bringen und<br />

denen, die sich über eine App anmelden, bestimmte Angebote zur Verfügung zu stellen.<br />

Grenzen zwischen stationärem Einkaufen und<br />

Onlineshopping werden durchbrochen<br />

Insbesondere lokale Shopping-Services sind im Trend. Diese stoßen aufgrund ihrer zahlreichen Vorteile sowohl<br />

bei Verbrauchern als auch bei vielen Web-Unternehmen auf große Resonanz. So können sich Kunden über Preise<br />

und Verfügbarkeit von Produkten im lokalen Handelsgeschäft bequem von unterwegs informieren sowie Web-<br />

Gutscheine im stationären Geschäft einlösen. Ferner eröffnen die ortsbezogenen Shopping-Plattformen den<br />

Händlern einen neuen Weg in den E-<strong>Commerce</strong> und sind somit die Tür zu neuen Zielgruppen. Auf diese Weise<br />

werden die Grenzen zwischen stationärem Einkaufen und Onlineshopping durchbrochen. 33<br />

29 Vgl. http://www.internetworld.de/Heftarchiv/2010/Ausgabe-13-2010/Hier-geht-s-lang .<br />

30 Vgl. hierzu und im Folgenden Marsden, S. 2011, S. 16.<br />

31 Vgl. hierzu und im Folgenden TNS Emnid/Radiozentrale 2011, Präsentation, S. 9ff.<br />

32 Vgl. Griffel, S. 2011, S. 16.<br />

33 Vgl. http://www.crn.de/etail/artikel-87593.html .


In diesem Zusammenhang steigt die Bedeutung des Smartphones als Empfangsgerät für lokal basierte Online-<br />

Dienste enorm. Es ist das bevorzugte Empfangsgerät für Location Based Services bei den Unter-30-Jährigen,<br />

gefolgt vom Autoradio. 34<br />

Abb. 6: Bevorzugte Empfangsgeräte für Location Based Services<br />

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28<br />

Der vernetzte Kunde<br />

Location Based Services erobern den Onlinehandel. Allein im Jahr 2010 konnten diese ein Wachstum von ca.<br />

300 Prozent verbuchen. Bereits sieben von zehn Smartphone-User (69 Prozent) sind auch LBS-Nutzer. Davon<br />

verwenden 85 Prozent die Location Based Services beim Einkaufen<br />

A.5 Die SoLoMo-Kundenreise, ein echter Game Changer<br />

Konsumenten gewinnen vor allem über Bewertungsportale, soziale Netzwerke und durch ihre globale Vernetzung<br />

immer mehr an Macht. Monat für Monat teilen allein Facebook-Anwender mehr als 30 Milliarden Inhalte.<br />

Unternehmen verlieren die Lufthoheit über Marke und Kaufprozess<br />

Die heutigen SoLoMo-Technologien haben die Machtverhältnisse zwischen Unternehmen und Konsumenten<br />

neu definiert. Die Position des Kunden verbessert sich gegenüber der des Unternehmens. Denn die Möglichkeit,<br />

stets auf benötigte Daten zugreifen, sich mit anderen Nutzern austauschen und Produkte und Dienstleistungen<br />

mitgestalten zu können, hat ihm eine bisher nicht gekannte Autonomie gegeben. Somit hat sich auch die „Customer<br />

Journey“ verändert.<br />

Abb. 7: Customer Journey im SoLoMo-Zeitalter<br />

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traktivität des Onlineshoppings wird durch die Anbindung von elektronischen Bezahlsystemen im E-<strong>Commerce</strong><br />

zusätzlich erhöht.<br />

Somit verlieren die Unternehmen ihre Interpretationshoheit über die Marken, und der gesamte Kaufprozess<br />

– von der Bedarfserkennung über die Kaufabwicklung bis hin zur Nachkaufphase – wird zunehmend von den<br />

Meinungen und Bewertungen anderer Personen, die im Netz jederzeit abrufbar sind, beeinflusst. 39<br />

Durch die Möglichkeit eines interaktiven Austauschs der Kunden untereinander via soziale, mo-bile und lokale<br />

Shopping-Dienste während des gesamten Kaufentscheidungsprozesses schaffen Verbraucher ihren eigenen<br />

Marken-Loyality-Loop, welcher einen Wiederkauf fördern kann.<br />

Verständnis von Markenführung überdenken<br />

und Teil der Kommunikation werden<br />

Im Hinblick auf die steigende Komplexität der Customer Journey bedarf es also neuer Ansätze und Ideen. Denn<br />

wer länger die Rolle des „Senders von Botschaften“ übernimmt und bestimmte Marken- und Produktinformationen<br />

durch die Massenmedien verbreitet, wird keinen großen Erfolg haben.<br />

Um in unserer hypervernetzten Aufmerksamkeitsökonomie überhaupt zum Kunden durchdringen<br />

zu können, muss Kommunikation im richtigen Moment am richtigen Ort und über<br />

den richtigen Kanal erfolgen. Push-<strong>Marketing</strong> im Broadcast-Modus verliert immer mehr an<br />

Wirkung. Dagegen setzt sich Pull-<strong>Marketing</strong> durch, wenn der Kunde es als Service erlebt.<br />

Karl-Heinz Land, MicroStrategy<br />

Unternehmen sollten ihr traditionelles Verständnis von Markenführung überdenken. Sie brauchen ein genaueres<br />

Verständnis der Kundenperspektive sowie der Kundenbedürfnisse. So können die Herausforderungen der<br />

Customer Journey im SoLoMo-Zeitalter bewältigt werden. Eine aktive Einbindung von Meinungsführern kann<br />

dabei der erste Schritt sein.<br />

Getrieben durch die <strong>Social</strong>-Local-Mobile-Technologien – kurz SoLoMo – ist die Reise des Kunden während des<br />

gesamten Kaufentscheidungsprozesses komplexer geworden. Die Kunden suchen Feedback in Communitys<br />

von der Pre-Sales-Phase bis in den Nachkaufprozess.<br />

Daher sollten Unternehmen ihr traditionelles Verständnis von Markenführung überdenken: Sie sind nicht länger<br />

nur in der Rolle des „Senders von Botschaften“, sondern müssen Meinungsführer aktiv einbinden! In Zeiten<br />

der <strong>Digital</strong>isierung und der Informationsflut müssen Unternehmen heute generell sozialer, lokaler und mobiler<br />

denken.<br />

39 Vgl. Hierzu und im Folgenden Marsden, S. 2011, S. 17f. Sowie http://www.mckinsey.com/Client_Service/<strong>Marketing</strong>_and_sales/<br />

Latest_thinking/CDJ/Winning_the_consumer_decision_journey.aspx .<br />

29


30<br />

Stufen des <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />

B Die drei Entwicklungsstufen des <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />

B.1 Owned, Paid und Earned: Empfehlungen muss man sich verdienen!<br />

Vor der Ausbreitung der SoLoMo-Technologien fand die Markenkommunikation ausschließlich in den Bereichen<br />

Paid Media (TV, Display, Print) und Owned Media (Websites, Blogs, Corporate-Magazines) statt.<br />

Mit dem Siegeszug der <strong>Social</strong> Networks, Mobile Apps und Location Based Services muss sich die Markenführung<br />

verändern, um Teil der Empfehlungs-Kommunikation zu bleiben, die sich immer mehr den klassischen Beeinflussungsstrategien<br />

entzieht.<br />

Die sogenannten Earned Media gewinnen immer mehr an Bedeutung, andererseits verschwimmen aber auch<br />

die Grenzen zwischen den Medientypen. 40<br />

Wie verändert <strong>Social</strong> Media das Zusammenspiel der drei Medientypen?<br />

Abb. 8: Owned, Paid und Earned im <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />

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Traditionell führte das Schalten einer TV-Werbung (Paid) zu einem Online-Beitrag etwa auf Spiegel.de (Earned)<br />

und im nächsten Schritt zu mehr Traffic auf der eigenen Website (Owned). Diese einfache Mechanik funktioniert<br />

im <strong>Social</strong> Web jedoch nicht mehr. Wer Teil der Kommunikation werden und sich Empfehlungen verdienen will,<br />

muss Weiterempfehlungs-Anreize (Gutschriften, Gewinnspiele, Rabatte) bieten und dann bereit sein, zuzuhören<br />

sowie in den Dialog mit der Community einzusteigen und auch User-Content weiterzutragen.<br />

Die wohl erfolgreichste Kampagne in diesem Sinne ist Old Spice’s „Smell like a men“.<br />

Fallbeispiel42 : Old Spice’s “Smell like a man”<br />

An der Männerkosmetik-Marke Old Spice kam 2010 keiner vorbei – sie gilt als beste <strong>Social</strong>-Media-Kampagne<br />

des Jahres. Gestartet wurde sie klassisch durch einen TV-Spot, verlagerte sich dann aber ins Internet. Dort<br />

waren weitere Filme zu sehen, der Hauptdarsteller wurde zur Kultfigur. Innerhalb von 36 Stunden wurde der<br />

Clip mehr als 23 Millionen Mal geschaut. Höhepunkt: Fans konnten dem „Old Spice Guy“ über Twitter Fragen<br />

stellen. Auf besonders witzige Anfragen antwortete er innerhalb weniger Stunden mehr als 180 Mal mit einer<br />

Videobotschaft.<br />

Heute hat die tot geglaubte Marke im Netz knapp zwei Millionen Fans. Innerhalb von vier Wochen stiegen die<br />

Verkäufe laut Erhebungen von Nielsen um 106 Prozent.<br />

Diese Kampagne gilt als Paradebeispiel für eine sogenannte Big-Speed-Strategie: Sie beginnt mit Erstwisser-<br />

Potenzialen (Youtube Video), wird dann über Massenmedien bekannt gemacht und von dort aus setzt die<br />

Kampagne wieder Anreize zur Interaktion: Menschen, die sich angesprochen fühlen, können auf den <strong>Social</strong>-<br />

Media-Kanälen selbst zum Star werden.<br />

Laut Duncan. J. Watts bieten Big-Speed-Strategien die Möglichkeit, die Vorteile von klassischen <strong>Marketing</strong>instrumenten<br />

wie TV- oder Radio-Spots mit Weiterempfehlungsmechanismen im Sinne eines <strong>Social</strong>-Media-<strong>Marketing</strong>s<br />

zu kombinieren.<br />

Die Grenzen zwischen den Medientypen verschwimmen zunehmend<br />

Zwei Beispiele:<br />

» Durch den Dialog mit der Community entsteht vernetzter Content, dessen Herkunft sich nicht mehr<br />

eindeutig zuordnen lässt.<br />

» Der Aufbau von Facebook-Seiten wird vielfach als Owned Media begriffen, was ein gravierender<br />

Fehler ist. Denn erstens gehören die Seiten nicht dem Unternehmen, sondern Facebook, und zweitens<br />

kostet zwar deren Betrieb kein Geld, dafür aber der Aufbau von Reichweite sehr wohl. So<br />

werden dann häufig auch die Aufwendungen unterschätzt, um die Seite bekannt zu machen und<br />

Fans zu generieren. 43<br />

42 Interview mit M. Roder www.smartservice-blog.de<br />

43 Vgl. ht http://mashable.com/2011/06/23/paid-earned-owned-media/.<br />

31


32<br />

Stufen des <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />

Neue Spielregeln – Wie verdient man sich Empfehlungen im <strong>Social</strong> Web?<br />

Im <strong>Social</strong> Web agiert eine Marke mit dem Ziel, wohlwollende Beiträge zu ernten. Earned Media stellen die<br />

größte Herausforderung für Unternehmen dar, denn oft wird den im <strong>Social</strong> Web veröffentlichten User-Posts zu<br />

meiner Marke mehr vertraut als meiner eigenen, teuer bezahlten Markenkommunikation. Unternehmen sollten<br />

sich folglich darum bemühen, dass die Resonanz in den unternehmensfremden „Assets“ (Earned Media) positiv<br />

ausfällt und weitergetragen wird.<br />

Beispielsweise können internet-affine Menschen, die aus eigener Initiative heraus im Web 2.0 unterwegs sind<br />

und dabei zu relevanten Themen Beiträge schreiben oder Problemlösungen erbringen, zur Generierung von<br />

Mehrwerten für das eigene Unternehmen eingesetzt werden (sogenanntes Super-User-Prinzip). 44<br />

Um wohlwollende Earned Media zu generieren, hat beispielsweise Coca Cola seine Facebook-Seite nicht<br />

selbst gegründet, sondern seinerzeit zwei Fans überlassen, die bereits eine große Community aufgebaut<br />

hatten. 45<br />

Coca Cola entdeckte frühzeitig, dass <strong>Social</strong> Media für den Aufbau nachhaltiger Beziehungen mit der eigenen<br />

Community einen wichtigen Katalysator darstellen kann. Während Kampagnen früher quasi bei Null starteten<br />

und dann nach Beendigung ihre Zuschauerschaft aufgaben, wird nun auf Kampagnen fokussiert, die den<br />

Dialog fortführen und so das Engagement der Community weiter ausbreiten.<br />

ABB. 9: Nachhaltiger Kampagnen-Erfolg durch <strong>Social</strong> Relationship Building<br />

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Quelle: http://www.gruenderszene.de/marketing/social-media-marketing-2-kunden-image-und-abverkaufe-beeinflussen<br />

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Messbarkeit und Erfolg von Paid Media und Earned Media<br />

Eine weitere Herausforderung für Unternehmen liegt darin, den Erfolg der Maßnahmen in den einzelnen<br />

Medien-Bereichen zu messen. 46<br />

Im Bereich Owned Media ermöglichen die eigene Website sowie die darin enthaltenen Widgets zum Co-<br />

Browsing dem Unternehmen, durch das sogenannte Tracking die Online-Aktivitäten der Nutzer zu verfolgen.<br />

Mithilfe eines Webanalytic-Systems können Informationen beispielsweise über den Anteil der Käufer sowie den<br />

generierten Umsatz gewonnen werden.<br />

Um beispielsweise den Erfolg einer Werbekampagne in sozialen Netzwerken (<strong>Social</strong> Ad) ermitteln zu können,<br />

müssen die bezahlten Media-Maßnahmen mit Custom Taggings versehen werden. Dabei werden selbst definierte<br />

Parameter an die im Link hinterlegte URL angehängt. Diese ermöglichen es, die Korrelation des Abverkaufs zu<br />

einer Kampagne zu messen. Wird der Nutzer nach einem Klick auf eine <strong>Social</strong> Ad zu der Unternehmenswebsite<br />

44 Siehe hierzu mind Business Consultants 2011, S. 36.<br />

45 Vgl. hierzu http://www.gruenderszene.de/marketing/social-media-marketing-1-funktionsweise-und-ziele .<br />

46 Vgl. hierzu und im Folgenden Bundesverband <strong>Digital</strong>e Wirtschaft (BVDW) e. V., S. 29f.<br />

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geleitet, werden die vertaggten Parameter an das Webanalyse-System weitergeleitet. Auf diese Weise kann die<br />

Performance auch der <strong>Social</strong> Ad analysiert werden.<br />

Im Bereich Earned Media kann mithilfe von <strong>Social</strong>-Media-Monitoring der so genannte „User Generated Content“<br />

in Echtzeit verfolgt werden. 47<br />

Was hat <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> mit Word-of-Mouth <strong>Marketing</strong> zu tun?<br />

Ein Kernelement des <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> ist die Empfehlung und Verbreitung von Produkten und Dienstleistungen<br />

im Netz und speziell in sozialen Netzwerken.<br />

Aber was ist <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> genau?<br />

Die einfachste Definition bietet der <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong>-Experte Paul Marsen: „It’s simply helping people connect<br />

where they buy and helping people buy where they connect.”<br />

Sozial initiierte Einkäufe können dabei laut Achim Himmelreich grundsätzlich zwei unterschiedlichen Logiken<br />

folgen:<br />

„Ist der Internetnutzer aktiv auf der Suche nach einem Produkt oder einer Dienstleitung, wird er verstärkt<br />

auf Empfehlungen, Kommentare oder Bewertungen von Peers achten. Sucht der Internetnutzer nichts<br />

Bestimmtes oder hat er keine unmittelbare Kaufabsicht, könnte er durch den Hinweis auf ein interessantes<br />

Angebot dazu animiert werden, sich über ein Produkt oder eine Dienstleistung zu informieren.<br />

Empfehlungen von Bekannten und Freunden, sogenannte „social trusted recommendations“,<br />

bekräftigen oder bestätigen Intentionen und bauen Vertrauen zu einer bestimmten Sache<br />

oder auch einem Verkäufer auf. Der Zweifel, „übers Ohr gehauen“ zu werden, schwindet, die<br />

Wahrscheinlichkeit des Kaufes steigt ... Wird ein Kunde sozial initiiert zu einem E-Shop geleitet,<br />

ist die Wahrscheinlichkeit des Kaufes höher als beim konventionellen Anklicken von Onlinewerbung,<br />

sodass bei Anbietern eine höhere Conversion Rate realisiert werden kann.“ 48<br />

Im Folgenden wird untersucht, welchen Nutzen der Einsatz von Consumer-to-Consumer-Elementen und Community-Funktionen<br />

bietet, um potenzielle Kaufabsichten zu steigern beziehungsweise Impulskäufe zu initiieren.<br />

Earned Media im Rahmen der Empfehlungs-Kommunikation in <strong>Social</strong> Networks entziehen sich der Steuerung<br />

durch das Unternehmen. Ihre Bedeutung wächst jedoch rasant. Denn wird ein Kunde sozial initiiert zu einem<br />

E-Shop geleitet, kauft er mit höherer Wahrscheinlichkeit etwas als der Kunde, der zum Beispiel über das<br />

Anklicken von Onlinewerbung zum Shop gelangt ist.<br />

B.2 Die erste Stufe: sich vernetzen, wo man einkauft<br />

Die Einbindung von Facebook <strong>Social</strong> Plugins – etwa des Like-Buttons – auf Internetseiten ist derzeit ein heißes<br />

Thema vor allem unter Verbraucher- und Datenschützern. Unabhängig vom Ergebnis dieser Diskussion wird der<br />

Anteil dieser sozial initiierten „Kundenvermittlung“ weiter steigen.<br />

Denn durch die Einbindung von <strong>Social</strong> Plugins auf Websites und Onlinestores können Unternehmen Produktempfehlungen<br />

generieren und im sozialen Netzwerk verbreiten. Dies führt zu mehr Traffic im Onlineshop<br />

und unterstützt die Kaufberatung und damit die Abschlusswahrscheinlichkeit. Die gesammelten Nutzerdaten<br />

ermöglichen es außerdem, individualisierte Angebote zu unterbreiten. Dabei ist die Verknüpfung mit Facebook-<br />

Funktionen weder aufwendig noch kostet sie viel.<br />

47 Vgl. hierzu mind Business Consultants 2010.<br />

48 Interview mit Achim Himmelreich, Mücke & Sturm<br />

33


34<br />

Stufen des <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />

Mit <strong>Social</strong> Plugins Bekanntheit steigern (Discover)<br />

Die meisten E-<strong>Commerce</strong>-Kunden finden (noch) über Suchmaschinen, klassische Onlinewerbung, direktes Aufrufen<br />

der URL sowie über Affiliate-Netzwerke zu den E-Shops. Der Trend geht jedoch hin zu sozialen Netzwerken<br />

als Vermittlungsplattform des E-<strong>Commerce</strong> und zu Lasten der klassischen Formen der Onlinewerbung .49<br />

Dass die Einbindung von <strong>Social</strong> Plugins den Bekanntheitsgrad von Unternehmenswebsites steigert, hat die aktuelle<br />

Untersuchung von BrightEdge bestätigt. Den Ergebnisse der Analyse zufolge werden Websites, in die der<br />

Tweet-Button installiert wurde, im <strong>Social</strong> Web sieben Mal häufiger angezeigt als Websites ohne Tweet-Button-<br />

Einbindung. 50<br />

Abb. 10: Einfluss der Einbindung des Tweet-Buttons in den Website Traffic<br />

Quelle: BrightEdge 2011<br />

Laut der BBDO-Studie klicken bereits heute 65 Prozent der Nutzer auf der Website einer Marke bzw. eines<br />

Unternehmens auf „Gefällt mir“. 51<br />

Das beliebteste <strong>Social</strong> Plugin ist laut der BrightEdge-Untersuchung der „Gefällt-mir”-Button von Facebook, der<br />

auf 50,3 Prozent der Websites zu finden ist, gefolgt vom Tweet-Button mit 42,5 Prozent. Bisher haben etwa acht<br />

Prozent der Websites den GooglePlus One-Button installiert. Auf Platz vier rangiert das <strong>Social</strong> Plugin von LinkedIn<br />

mit vier Prozent.<br />

Die soziale Navigation mit Kunden-Reviews aktivieren<br />

Mittlerweile wünschen sich immer mehr Verbraucher Bewertungen anderer Kunden in den klassischen Onlineshops.<br />

Beim Computerhersteller Dell beispielsweise werden Laptops mit ausführlicher Kundenbewertung in<br />

manchen Ländern bis zu zehn Mal häufiger verkauft als solche, die ausschließlich mit dem üblichen 5-Sterne-<br />

System bewertet sind. 52<br />

„Wenn man den Dialog in Perfektion treiben möchte, dann nimmt man genau das, was man als<br />

Feedback bekommt, und spielt es über unterschiedlichste Kanäle aus. Ich gebe meinem Kunden<br />

eine Stimme, ich packe ihn ins Zentrum meines unternehmerischen Handelns und spiegele<br />

das in allen Kanälen wider. Sei es auf meinem Facebook-Auftritt, sei es auf meiner eigenen<br />

Destination, sei es auf dem mobilen Endgerät als auch in meiner <strong>Marketing</strong>kommunikation.<br />

Dann schaffe ich es, als Marke oder Anbieter über den Zeitverlauf glaubwürdig zu sein.“<br />

Marcus Schreiner, Bazaarvoice<br />

49 siehe oben<br />

50 Vgl. hierzu und im Folgenden BrightEdge 2011.<br />

51 Vgl. BBDO 2011, S. 10.<br />

52 Vgl. Schwend A. 2011, S. 6.


Fallbeispiel (Bazaarvoice) 53 : Dell Spotlight „Kunden eine Stimme geben“<br />

Seit November 2006 geben Kunden von Dell auf Dell.com, der Website des<br />

Hardware-Herstellers, in 62 Ländern und 14 Sprachen Bewertungen ab. Von<br />

den bis dato rund 155.000 Bewertungen für über 6.500 Produkte erhielt ein<br />

Großteil der Produkte vier oder fünf Sterne.<br />

Im Rahmen der Fallstudie wurden die Statistiken zweier Nutzergruppen<br />

verglichen: Zur ersten Gruppe zählten diejenigen Kunden, die Bewertungen<br />

anderer Kunden zur Entscheidungsfindung nutzten, und zur zweiten diejenigen,<br />

die ihre Einkäufe tätigten, ohne die Bewertungen zu beachten. Die<br />

Daten wurden über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr erhoben. Mit<br />

Abstand die interessanteste Erkenntnis der Studie ist, dass die Konversionsrate<br />

bei Produkten mit Besucheraktivität im Bewertungsbereich doppelt so<br />

hoch lag wie bei anderen Produkten.<br />

Dell ging in dieser Fallstudie noch einen Schritt weiter und gab Kunden in<br />

den Onlineshops eine direkte Stimme, um anderen Kunden, die sich im<br />

Einkaufsprozess befinden, Echtzeit-Meinungen zu bieten. Im Rahmen der<br />

Kundenspotlight-Kampagne zeigte Dell dem Onlineshopnutzer einen bestimmten<br />

Kunden mit ähnlichen Profilen und Anforderungen plus das von<br />

ihm gekaufte System plus die Bewertung des erworbenen PCs.<br />

Zunächst wurden von Dell diejenigen Produkte identifiziert, die ins Rampenlicht<br />

gerückt werden sollten. Anschließend wurden zufriedene Kunden<br />

herausgesucht, deren Bewertung ihre Anwendung des jeweiligen Produkts<br />

deutlich beschrieb. Die Bewerter wurden dann gebeten, Dell auch ein Foto<br />

zur Verfügung zu stellen. Eine Vergütung für die Teilnahme gab es nicht.<br />

Die Empfehlungen der Kunden-Spotlights wurden direkt auf der Produktdetailseite eingeblendet. Die bestehenden<br />

Produktkonfigurationen – die Empfehlungen „gut“, „besser“, „am besten“ – wurden direkt neben<br />

diesen Kunden-Spotlights gezeigt. Dell gewann aus der Fallstudie die Erkenntnis, dass Produktseiten mit Kunden-Spotlights<br />

zu mehr Absatz führen als Seiten ohne Spotlights<br />

Auf diese Weise können Kunden dank anderer Konsumenten mit ähnlichen Anforderungen die für sie optimalen<br />

Produkte finden. Gleichzeitig wird ihnen eine einmalige Kauferfahrung geboten und der Entscheidungsprozess<br />

erleichtert.<br />

Durch die Einbindung von <strong>Social</strong> Plugins auf Websites und in Onlinestores können Unternehmen<br />

Produktempfehlungen generieren und im sozialen Netzwerk verbreiten. Dies führt zu mehr Traffic im Onlineshop<br />

und unterstützt die Kaufberatung und damit die Abschlusswahrscheinlichkeit. Mithilfe der gesammelten<br />

Nutzerdaten können außerdem individualisierte Angebote unterbreitet werden. Dabei ist die Verknüpfung mit<br />

Facebook-Funktionen nicht sehr aufwendig und zudem mit relativ geringen Kosten verbunden.<br />

53 Vgl. Bazaarvoice Fallstudie<br />

35


36<br />

Stufen des <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />

B.3 Die zweite Stufe: kaufen, wo man sich trifft<br />

Der Aufbau von <strong>Social</strong> Media-Präsenzen auf Facebook ist derzeit sicherlich „the brand new toy“ der Marketer.<br />

Die täglich steigenden Zahlen der Facebook-Nutzer weltweit machen dieses soziale Netzwerk für Unternehmen<br />

besonders attraktiv. Inzwischen sind ca. 850 Millionen Menschen auf Facebook registriert. Allein in Deutschland<br />

liegt die Zahl der Nutzer aktuell bei etwa 22 Millionen.54<br />

Für Unternehmen bietet es sich an, die Aufmerksamkeit der breiten Masse durch Facebook-Auftritte zu gewinnen<br />

und Marken-Awareness zu schaffen. Mittlerweile taucht der Link zur eigenen Facebook-Fanpage immer<br />

häufiger – neben dem zur Unternehmenswebsite – auf diversen Werbemitteln auf.<br />

Facebook-Seiten punkten mit Aktualität und ihrem Spaßfaktor<br />

Die Bedeutung von Online-Auftritten für die Markenkommunikation steigt beständig. Allerdings weist derzeit<br />

nur eine Minderheit der Marken laut einer Untersuchung von Zucker.Kommunikation im TV-Spot auf ihre Fanpage<br />

hin. Dem stehen 76 Prozent der Marken gegenüber, die auf ihrer Website bereits auf die Facebook-Fanpage<br />

verlinken. 55<br />

Die zunehmenden Facebook-Auftritte von Medien und Marken haben dazu geführt, dass sich immer mehr User<br />

mit Marken und Unternehmen vernetzen bis anfreunden. Damit konkurriert auch die eigene Facebook-Fanpage<br />

immer mehr mit der Website des Unternehmens, denn auf beiden Kanälen wird um die Aufmerksamkeit der<br />

Verbraucher geworben.<br />

Die aktuelle BBDO-Untersuchung belegt, dass 52 Prozent der Befragten mit mindestens sechs Marken vernetzt<br />

sind. Außerdem besucht jeder Zweite häufiger die Facebook-Seiten von Unternehmen als die unternehmenseigene<br />

Website. Allerdings verbringen 54 Prozent der Besucher mehr Zeit auf den Websites. 71 Prozent der Befragten<br />

halten Facebook-Fanpages aber für aktueller als die Homepage. Auch in Bezug auf den Faktor Spaß punktet<br />

die Verfolgung der Aktivitäten von Marken und Unternehmen auf Facebook mehr als der Website-Besuch (57<br />

Prozent).56<br />

Klar ist somit, dass die Interaktionen zwischen den Facebook-Mitgliedern um Unternehmen-Kunde-Transaktionen<br />

ergänzt werden. Denn mit der Ausbreitung von Facebook-<strong>Commerce</strong> (F-<strong>Commerce</strong>) erreichen immer<br />

mehr Kaufaktivitäten und Produktempfehlungen die private Sphäre des Users. 57<br />

Fallbeispiel: 58 Ikea<br />

Ein gelungenes Beispiel ist die Promotion der neuen IKEA-Filiale in Malmö im Jahr 2009. Anstatt eine Werbekampagne<br />

zur Neueröffnung aufzusetzen, postete der Filialleiter Gustavsson auf seinem Facebook-Profil Fotos<br />

verschiedener Einrichtungsgegenstände. Diese konnten – mithilfe der Facebook-Markierungsfunktion – mit<br />

Namen versehen und so bestimmten Profilen zugeordnet werden. Der erste Markierende bekam das entsprechende<br />

Möbelstück geschenkt und konnte es sich vor Ort abholen. Awareness entstand automatisch durch<br />

die Interaktionen der Nutzer mit Herrn Gustavsson auf Facebook und die Anzeige derselben im News-Stream.<br />

Multiplikationseffekte waren garantiert. Zudem ließ sich sicherlich auch ein gewisses Abverkaufsvolumen erzielen.<br />

Denn jeder weiß: Niemand geht zu IKEA und kommt nur mit dem einen Teil raus, das er kaufen wollte.<br />

Facebook-<strong>Commerce</strong>: Impulskäufe dominieren<br />

Unternehmen setzen Facebook-Auftritte mittlerweile aber nicht zur reinen Kommunikation mit bestehenden<br />

und potenziellen Kunden ein. Vielmehr versuchen sie, Facebook auch als Vertriebskanal zu etablieren, um die<br />

Abverkäufe zu steigern. Der F-<strong>Commerce</strong> ist in vollem Gange.<br />

Insbesondere die Impulskäufe dominieren im F-<strong>Commerce</strong>. Denn die Nutzer surfen auf Facebook in erster Linie,<br />

um mit Freunden und Bekannten den Kontakt zu pflegen und über deren Aktivitäten auf dem Laufenden zu<br />

bleiben. Die Kaufabsicht entsteht dabei eher zufällig und zwar – wie bereits angedeutet – aufgrund von Emp-<br />

54 Vgl. http://allfacebook.de/zahlen_fakten/infografik-v03 .<br />

55 Vgl. Zucker.Kommunikation/pilot media 2011, S. 25.<br />

56 Vgl. BBDO 2011, S. 22.<br />

57 Vgl. BBDO 2011, S. 16.<br />

58 Vgl. http://www.gruenderszene.de/marketing/social-media-marketing-3-branding-und-strategieentwicklung .


fehlungen aus dem persönlichen Netzwerk. Diese „Recommendations“ haben – wie bereits angedeutet – eine<br />

besonders hohe persönliche Relevanz, weil sie von den eigenen Facebook-Freunden kommen. Aus diesem Grund<br />

bestehen aus Kundensicht Vorteile während der Informations- und Alternativbewertungsphase. Denn die Suche<br />

und der Anbietervergleich werden oft übersprungen und somit reduziert sich der Zeitaufwand für den Nutzer.<br />

Produkte, die keine ausführlichen Recherchen erfordern, verkaufen sich auf Facebook folglich besser als solche,<br />

bei denen ein generell hoher Informationsbedarf vorherrscht, sodass die Konsumenten auch Anbieter- und<br />

Preisvergleiche als sinnvoll erachten.59<br />

Dank der Möglichkeit des F-<strong>Commerce</strong> entscheiden sich immer mehr Unternehmen, eigene F-Stores zu errichten.<br />

Beispielsweise können bereits einige Marken von Procter & Gamble, darunter Tide, Gillette und Febreze, über<br />

mehrere Händler via <strong>Social</strong> Network eingekauft werden. Der Nutzer kann frei entscheiden, ob er das Produkt bei<br />

Amazon oder Wal-Mart erwerben möchte. Nivea dagegen führt den Kunden zum markeneigenen Onlineshop.<br />

So hat für reine Handelsfirmen ein neues Zeitalter begonnen: Sie müssen sich gegen zusätzliche Konkurrenz<br />

behaupten. 60<br />

Fallbeispiel: 61 Max Factor, Procter & Gamble<br />

Im Zuge der Kooperation zwischen Amazon und Procter & Gamble ging der Facebook-Amazon-Store für die<br />

Makeup-Marke Max Factor online – nur Wochen später folgte der Facebook-Pampers-Store, der neben den bekannten<br />

Windeln auch Produkte von 29 weiteren Procter & Gamble-Marken über Amazons Webstore-Schnittstelle<br />

auf Facebook anbietet. Dem User wird so ermöglicht, über das Shopping- und Payment-System von Amazon<br />

innerhalb von des führenden sozialen Netzwerks einzukaufen. Lagerung, Bezahlung und Lieferung werden<br />

dabei von Amazon übernommen, wodurch diese Kombination sehr interessant für weitere (Marken-) Hersteller<br />

werden wird. Denn im Gegensatz zu bisherigen Facebook-Shop-Lösungen ist es nun nicht mehr notwendig,<br />

ein eigenes Shop- und Logistik-System zu unterhalten. So lassen sich <strong>Commerce</strong>-Funktionen ohne erhöhten<br />

Aufwand in bestehende Marken- und Unternehmens-Facebookseiten integrieren.<br />

Momentan befindet sich der F-<strong>Commerce</strong> in einem frühen Stadium und hat den Wandel zu einem ernsthaften<br />

Absatzkanal noch nicht geschafft. Unternehmen betrachten den F-<strong>Commerce</strong> derzeit als ein <strong>Marketing</strong>tool, in<br />

den Investitionen fließen müssen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist der unmittelbare monetäre Nutzen für Unternehmen<br />

noch niedrig. 62<br />

„The future looks bright“: facebook is the internet<br />

In den USA rollt der F-<strong>Commerce</strong>-Zug bereits; die Investitionen in F-<strong>Commerce</strong> steigen kontinuierlich. Nicht<br />

nur Marken investieren immer mehr Geld in Facebook – auch für neue F-<strong>Commerce</strong>-Services werden zunehmend<br />

finanzielle Mittel bereitgestellt. In Bezug auf die Zukunft von F-<strong>Commerce</strong> wird sogar erwartet, dass<br />

mehr Geschäfte auf Facebook gemacht werden als auf der Shopping-Plattform des Giganten Amazon. Ferner<br />

besagen die Prognosen, dass zwischen zehn und 15 Prozent der Ausgaben der Privathaushalte in Facebook<br />

und andere <strong>Social</strong> Media fließen werden. 63<br />

59 Vgl. BBDO 2011, S. 20.<br />

60 Vgl. BBDO 2011, S. 24.<br />

61 Vgl. http://www.socialmedia-blog.de/2010/10/social-commerce-in-der-praxis-teil-2-social-media-stores/ .<br />

62 Vgl. BBDO 2011, S. 5.<br />

63 Vgl. Syzygy 2011, S. 5.<br />

37


38<br />

Stufen des <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />

„In Q4 Facebook added the population of Spain to their network. We never had a<br />

political movement that has garnered so many people this fast. This is a tectonic<br />

shift in the landscape. Many companies look at China as the greatest growth<br />

opportunity. You could argue that Facebook offers an opportunity of similar scale. If<br />

companies look at the amount of resources they allocate to China versus the<br />

amount of money they spend on Facebook. You can find the music does not match<br />

the words.<br />

Scott Galloway, L2thinktank<br />

Abb. 11: <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> Marktprognose 2010-2015<br />

!""#$%$&"'()*+$,-./0#1*2$345$,"-6)7$&"''48-4$<br />

9)8:045$6*$;,


B.4 Die dritte Stufe: die hohe Kunst des vernetzten Kommerz<br />

Ein wichtiges Konzept für die weitere Entwicklung des Onlinehandels und damit auch des <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> liefert<br />

die Long-Tail-Theorie von Chris Anderson. Er stellt fest, dass sich die Nachfragekurve in den Onlinemärkten<br />

stärker in Nischenmärkte auffächert. Während der klassische Einzelhandel den Fokus auf Produkte legen musste,<br />

die sich besonders häufig verkaufen lassen, erreichen heute einige Nischenangebote über das Internet beachtlich<br />

hohe Verkaufszahlen. 65<br />

Abb. 12: Das Long Tail<br />

A",0%@=*B:(@2"#.<br />

!"#$%&'('$)$*+,"#-".<br />

/",0122('3/",.4#&'"$",.<br />

-565.7"8'%.7%,0$.<br />

Quelle: Michelis D., Trültzsch, T. 2010 S.179<br />

Der Onlinehandel hat das Verhältnis von Massenmarkt- und Nischenprodukten verschoben. Mithilfe des Internets<br />

lässt sich der Verkauf von Nischenprodukten steigern. Denn über die Onlinemärkte ist es möglich, Nischen<br />

fast ohne Aufwand zu erreichen und eine deutlich größere Anzahl von Produkten anzubieten. Somit erhält das<br />

Massenpublikum einen unbegrenzten Zugang zu einer umfassenden Produktvielfalt, etwa bei Musik, Büchern<br />

und Filmen.<br />

Im Long Tail bestimmt der soziale Filter die Auswahl<br />

!"#$%&'('$)$*+,"#-".<br />

/9&,'8",.4#&'"$",.<br />

-565.42%-:#.<br />

;"'#".,.<br />

,"'#.8'+'$%(".4#&'"$",.<br />

-565.'?@#"*.<br />

Früher bestimmte das Radio, welche Songs gesendet wurden, heute bestimmt der Hörer dies selbst – dank der<br />

Vernetzung über das Internet. Jedoch hat der Einzelne durch die Fülle der Auswahlmöglichkeiten die „Qual der<br />

Wahl“. Aufgrund der großen Angebotsvielfalt fällt es schwer, die passenden Produkte zu finden. Um eine möglichst<br />

große Markttransparenz zu schaffen, vernetzen sich die Verbraucher untereinander und kooperieren und<br />

kommunizieren mit anderen Konsumenten. So können sie als persönliche Tippgeber den Weg zum geeigneten<br />

Angebot aufzeigen.66 Dabei geht es in erster Linie darum, sich gegenseitig Hilfeleistung zu bieten, um im unüberschaubaren<br />

Angebot das geeignete Produkt zu finden (Empfehlungsdienste), sich während des gesamten<br />

Kaufprozesses gegenseitig zu beraten (Ratgeberdienste) und schließlich durch Anbieter- und Preisvergleiche ein<br />

gutes Geschäft zu machen („<strong>Social</strong> Bargain Hunting“-Dienste) und Fehlentscheidungen zu vermeiden. 67<br />

Folglich dienen kollaborative Instrumente wie persönliche Bewertungen und Empfehlungen als Filter und können<br />

die Nachfrage in die Nischen lenken. Die Einbeziehung von aktiven Usern ermöglicht die Bedienung dieser<br />

kleinen Marktsegmente häufig überhaupt erst, sodass die selten verkauften Produkte in den Long Tail vordringen<br />

können .68<br />

65 Vgl. hierzu und im Folgenden Michelis D., Trültzsch, T. 2010 S.173ff.<br />

66 Vgl. Michelis D., Trültzsch, T. 2010 S. 183.<br />

67 Vgl. Richter A., Koch M., Kirsch J. 2007, S. 18.<br />

68 Vgl. Michelis D., Trültzsch, T. 2010 S. 183 sowie Richter A., Koch M., Kirsch J. 2007, S. 12ff.<br />

A",0%@=*,%#+.<br />

39


40<br />

Stufen des <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />

Ein gutes Beispiel für Long Tail ist der T-Shirt-Versand Spreadshirt.com. 69<br />

Fallbeispiel: Spreadshirt<br />

Crowdsourcing: Einbeziehung der Kunden in Konfigurations-<br />

und Produktionsprozesse<br />

Spreadshirt bietet den Nutzern eine Plattform<br />

zur einfachen Erstellung eigener T-Shirt-Designs<br />

und zur Einrichtung eines persönlichen Shops.<br />

Kunden, die ein T-Shirt erwerben, kaufen demnach<br />

von anderen Kunden, weshalb hier auch<br />

von Crowdsourcing gesprochen werden kann.<br />

Der Anbieter Spreadshirt kümmert sich um Druck<br />

und Versand und verdient mit jedem Shirt einen<br />

kleinen Betrag. Spreadshirt zeigt, wie in der Internetwelt<br />

auch mit den Produkten viel Umsatz<br />

gemacht werden kann, die im stationären Handel<br />

als Ladenhüter gelten. Folglich macht Spreadshirt<br />

nicht nur Umsatz mit wenigen Top-Produkten<br />

– sondern eben auch mit einer riesigen Menge<br />

„Kleinvieh“<br />

Kunden, die das Internet nutzen, werden von Unternehmen nicht nur in die Kommunikation eingebunden,<br />

sondern auch in die Gestaltung von Produkten und Dienstleistungen. Diese Art der Kooperation in Form der<br />

Einbeziehung der Kunden in Konfigurations- und Produktionsprozesse kann zu einer starken Zunahme der<br />

Nachfrage nach Nischenprodukten führen.<br />

Jedoch sind im <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> nicht nur aktive User gewollt. Gerade passive Verbraucher, die Informationen<br />

aufnehmen, tragen zur Motivation der sich engagierenden Kunden bei. Denn der aktive User kann die Zahl der<br />

gelesenen Beiträge sehen und seine Erfahrungsberichte können wiederum von anderen bewertet werden. Auch<br />

ist es bei zahlreichen Plattformen möglich, Punkte für gelesene Beiträge zu vergeben und somit zur Reputation<br />

des aktiven Verbrauchers beizutragen. 70<br />

Der Bauchladen für jedermann: Geld verdienen mit Links?<br />

Ferner können Kunden im Bereich Earned Media nicht nur als aktive Berater oder Entwickler agieren, sondern<br />

auch die Rolle des Verkäufers einnehmen, indem sie ihre eigenen Shops bzw. Verkaufsstationen anlegen. Mithilfe<br />

von zahlreichen Plattformen wie das Affiliate-Partner Programm aStores von Amazon können Betreiber von<br />

Internetseiten einen Onlineshop einrichten und ihn in die eigene Website integrieren. Dabei werden jede Menge<br />

Funktionen (zum Beispiel Lagerhaltung, Produktion, Versand, Zahlungsabwicklung) vom Anbieter übernommen.<br />

Lediglich die Motive und Art der Werbeartikel werden vom Nutzer selbst festgelegt.<br />

69 Vgl. Richter A., Koch M., Kirsch J. 2007, S. 11.<br />

70 Vgl. hierzu und im Folgenden Richter A., Koch M., Kirsch J. 2007, S. 15.


Fallbeispiel: Amazons A-Stores<br />

Der aStore ist ein neues Partnertool, das es den Amazon.de-<br />

Partnern ermöglicht, in wenigen Schritten und ohne Programmierkenntnisse<br />

einen kompletten Onlineshop zu erstellen.<br />

Über den Shop kann der Websitebetreiber seinen Besuchern<br />

den kompletten Amazon Produktkatalog anbieten oder nur<br />

vom Partner selbst ausgewählte Produkte oder Produktkategorien.<br />

Der Shop kann auch in einen Blog<br />

(z. B. http://www.socialmedia-blog.de/buecher/) oder<br />

in Websites eingebunden werden.<br />

Der Onlinehandel hat das Verhältnis von Massenmarkt- und Nischenprodukten verschoben. Denn über die<br />

Onlinemärkte ist es möglich, Nischen fast ohne Aufwand zu erreichen und eine deutlich größere Anzahl von<br />

Produkten anzubieten. Kollaborative Instrumente wie persönliche Bewertungen und Empfehlungen dienen als<br />

Filter und können die Nachfrage in die Nischen lenken.<br />

Diese Stufe des vernetzten Kommerz ist noch am wenigsten entwickelt. Es darf aber damit gerechnet werden,<br />

dass die systematische Einbindung des Long Tail in die <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong>-Strategie das Gesamtpotenzial<br />

langfristig um bis zu ein Drittel steigen lässt.<br />

41


42<br />

Der <strong>Social</strong>-<strong>Commerce</strong>-Werkzeugkasten<br />

C Der <strong>Social</strong>-<strong>Commerce</strong>-Werkzeugkasten<br />

C.1 Entdecken, kaufen, nutzen - ein Denkansatz<br />

Das Konsumverhalten breiter Bevölkerungsschichten befindet sich im Umbruch (vgl. Kapitel A). Die breite Akzeptanz<br />

des Online-Einkaufs, die zunehmende Nutzung des <strong>Social</strong> Web zur Kaufberatung und der rasant steigende<br />

Einsatz des Smartphones als Kauf-Assistent vor Ort erfordert eine neue Denkhaltung. Nötig ist auch ein<br />

Verständnis für die unverrückbaren Kaufmotive und für die Werkzeuge, die den Menschen auf seiner „Customer<br />

Journey“ begleiten.<br />

Neue Denkhaltung: vom technischen E-<strong>Commerce</strong> zum Kauferlebnis<br />

Der heutige E-<strong>Commerce</strong> ist technikgetrieben. Er begreift das Einkaufen in seiner Katalog-Logik primär als Such-<br />

und Kaufprozess. Daneben entsteht ein sozialer und emotionaler E-<strong>Commerce</strong>, der den Kaufakt als Erlebnis<br />

versteht. Und dieser bietet neue und bislang vielfach unerkannte Umsatzpotenziale, mit denen sich Anbieter<br />

beschäftigen müssen. 71<br />

Abb. 13: <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> muss als Teil des E-<strong>Commerce</strong> angesehen werden<br />

!"##$%&$' ()!"##$%&$' *"&+,-'!"##$%&$' .)!"##$%&$'<br />

Lustgewinn und Schmerzvermeidung sind die einzigen Kaufmotive<br />

Quelle: The persuaders<br />

Die grundsätzlichen Motivationen von <strong>Commerce</strong> jeder Art – ganz egal, ob ich ein Glücksspiel im Casino betreibe<br />

oder einen Wegwerfrasierer kaufe – sind Lustgewinn und Schmerzvermeidung. 72 Wer im „social context“ erfolgreich<br />

verkaufen will, sollte noch folgende Liste im Kopf behalten, die Toby Beresford aufgestellt hat und die alle<br />

relevanten Aktionen des <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> aus Nutzersicht zusammenfasst 73 :<br />

» Gift – buying something to give to a friend<br />

» Wish List – asking and begging friends to buy you something<br />

» (Group) Buy – buying something together<br />

» Share – letting friends know what you just bought<br />

» Recommend – suggesting a specific item to a friend<br />

» Advise – Co-Shopping, asking friends for advice on a prospective purchase<br />

» Review – rating and commenting on a purchase<br />

71 Interview mit Dr. Andreas Bersch, Berliner Brandung<br />

72 Interview mit Markus Roder, Word-of-Mouth-<strong>Marketing</strong> Spezialist<br />

73 www.thesocialbazaar.com/2010/11/10/the-seven-basic-social-commerce-actions


Werkzeuge, die den Kunden durch alle Stationen<br />

des Kaufprozesses begleiten<br />

<strong>Social</strong> Software unterstützt den elektronischen Handel, indem sie die aktive Beteiligung der Kunden, den Aufbau<br />

von persönlichen Beziehungen sowie die Kommunikation der Kunden untereinander ermöglicht. Ihr Einsatz<br />

führt zu einem Paradigmenwechsel im E-<strong>Commerce</strong>. Der Nutzer wird aus seiner Anonymität herausgeholt und<br />

erhält dafür im Gegenzug individualisierte Angebote.<br />

Abb. 14: Die sieben relevanten Aktionen des <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> aus Nutzersicht<br />

I<br />

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78'2,9*7:8;;2#.*0*


44<br />

Der <strong>Social</strong>-<strong>Commerce</strong>-Werkzeugkasten<br />

C.2 Ratings & Reviews<br />

Produktbewertungen und Empfehlungen gehören zu den ältesten und derzeit auch wirkungsvollsten <strong>Social</strong><br />

<strong>Commerce</strong>-Tools, wie unsere internationale E-<strong>Commerce</strong>-Studie eindrucksvoll belegt hat. Dennoch setzen nur<br />

wenige Unternehmen konsequent auf die Möglichkeiten, durch Ratings & Reviews mehr zu verkaufen. 74<br />

Nutzen und Vorteile der sozialen Navigation werden daher im Folgenden noch einmal explizit erläutert.<br />

Bewertungen schaffen Vertrauen und senken das gefühlte Risiko,<br />

etwas Falsches zu tun<br />

Aufgrund der unüberschaubaren Vielfalt an Produkten werden Erfahrungsberichte und Meinungsäußerungen<br />

anderer Menschen immer häufiger gesucht. Denn durch die Nutzung von Bewertungssystemen werden die<br />

lokalen Barrieren des Erfahrungsaustausches überwunden und Verbrauchermeinungen für jeden Einzelnen<br />

einsehbar. Somit stellen Bewertungen ein bedeutendes Werkzeug zur Unterstützung der Kaufentscheidung dar.<br />

Laut einer Novomind-Studie hat bislang nur jeder dritte Shop-Betreiber Bewertungsskalen in seinen Onlineshop<br />

integriert oder bietet den Nutzern die Möglichkeit einer ausführlichen Bewertung in Fließtext-Form. Auch werden<br />

die von Dienstleistern wie Trusted Shops angebotenen Bewertungssysteme und -siegel noch längst nicht von<br />

jedem Onlinehändler genutzt. Diese geben den Shop-Betreibern aber die Möglichkeit, Kundenbewertungen<br />

des eigenen Onlineshops einzublenden und auf diese Weise Vertrauen gegenüber neuen Shop-Besuchern zu<br />

schaffen.<br />

Fallbeispiel: Kundenbewertungssystem von Amazon<br />

Das Kundenbewertungssystem von Amazon zeigt in großem Detailreichtum und mit vielen Zusatzfunktionen,<br />

was in diesem Bereich möglich ist. Für einen ersten Überblick bei der Produktsuche wird ein Bewertungssystem<br />

von fünf Sternen angeboten, das spontan einen Eindruck über die Qualität und Leistung des Produktes liefert.<br />

Dabei wird sowohl die durchschnittliche Bewertung als auch die Menge jeder der fünf Einzelbewertungen angezeigt.<br />

Vermieden wird dadurch ein verfälschtes Bild, das zum Beispiel dadurch entstünde, wenn einige wenige<br />

hervorragende Bewertungen den Durchschnitt vieler sehr schlechter Bewertungen anheben würden.<br />

Geht der Nutzer weiter, werden ausführlichere Rezensionen in Fließtextform angezeigt. Diese können nun<br />

ebenfalls bewertet werden um festzustellen, welche Rezension von den Nutzern am hilfreichsten empfunden<br />

wurde. Daraus errechnet Amazon automatisch die hilfreichste positive sowie kritischste Rezension und stellt<br />

diese prominent und übersichtlich zu Beginn der Seite gegenüber. Abgerundet wird dieses mächtige Bewertungssystem<br />

durch eine Such- und Sortierfunktion, sodass auch Produktseiten mit vielen Rezensionen übersichtlich<br />

bleiben.<br />

Die Produkt- und Händlerbewertungen zählen – neben den Empfehlungen an Freunde oder Bekannte – zu den<br />

ältesten <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong>-Tools.<br />

Für alle Beteiligten bieten diese Kundenbewertungssysteme Vorteile: Hersteller bekommen durch die<br />

nutzergenerierten Bewertungen Feedback zu ihren Produkten, ohne dafür etwas leisten zu müssen. Händler<br />

erfahren mehr über die Akzeptanz des geführten Produktsortiments sowie des eigenen Onlineshops. Den<br />

Kunden erleichtern die Produktbewertungen die Kaufentscheidung. Insbesondere bei unbekannten Händlern<br />

geben ihnen die Shop-Bewertungen und Erfahrungsberichte mehr Sicherheit beim Onlineshopping.<br />

Empfehlungen ohne Hintergedanken<br />

Wie bereits in den vorherigen Kapiteln erläutert, erreichen durch die Ausbreitung des Internets immer mehr<br />

Kaufaktivitäten und Produktempfehlungen die private Sphäre des Users. Dabei werden im <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />

zwei Typen von persönlichen Empfehlungen unterschieden, bei denen die privaten Vorlieben und Interessen<br />

der Nutzer im Vordergrund stehen: 75<br />

74 Vgl. Mind/MicroStrategy/ Socia <strong>Commerce</strong>-Studie (2012)<br />

75 Vgl. hierzu und im Folgenden Hoffmann, D. 2010, S. 37ff.


<strong>Social</strong> Bookmarking: der Wunschzettel im Web 2.0<br />

und die Quelle der Inspiration<br />

Im Zusammenhang mit <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> beschreibt <strong>Social</strong> Bookmarking das Abspeichern von Einkaufs-Wunschlisten<br />

eines oder mehrerer Onlineshops. Dies ermöglicht dem Nutzer, jederzeit auf seine bevorzugten Artikel oder<br />

Geschenkwünsche zuzugreifen, mit anderen Usern <strong>Social</strong> Bookmarks zu teilen sowie sich während des gesamten<br />

Kaufentscheidungsprozess beraten zu lassen. Die eigenen Wunschlisten, auch Pick-Lists genannt, sowie Empfehlungen<br />

oder virtuelle Kleiderschränke dienen als Inspiration für andere Nutzer. Diese können virtuelle Outfi ts<br />

vergleichen, was ebenfalls eine Vereinfachung ihrer Kaufentscheidungen zur Folge hat.<br />

Neben den großen Portalen wie Amazon und Yahoo entwickeln heute auch immer mehr Unternehmen aus der<br />

Modebranche diverse Formen der Zusammenstellung virtueller Kleiderschränke und Modekollektionen. Styleguides<br />

mit Shopping-Funktion gibt es unter anderem bei Mode und Lifestlye-Magazinen wie MensHealth (shop.<br />

menshealth.de), Elle (www.elle.de/stylefi nder) oder auch freundin (shopping.freundin.de).<br />

Fallbeispiel: Stylefruits<br />

Das <strong>Social</strong>-Shopping-Portal Stylefruits ist<br />

ein typischer Vertreter der neuen Mode-<br />

Shopping-Sites, die <strong>Social</strong> Bookmarking<br />

zum Kernelement ihres Portals machen.<br />

Jeder angemeldete User kann mit wenig<br />

Aufwand aus einem großen Produktangebot<br />

aus einem oder mehreren Shops<br />

seine favorisierten Kleidungsstücke<br />

auswählen und zu individuellen Outfi ts<br />

zusammenführen. Dabei reicht das<br />

Angebot von Schuhen, Hosen, Röcken,<br />

Kleidern über T-Shirts, Pullover bis zu<br />

Accessoires, Parfums und Kosmetik. Ist<br />

die eigene Kollektion erstellt, können<br />

andere Nutzer einzelne Bestandteile oder<br />

das gesamte Outfi t bewerten, mit anderen<br />

Stilen und Kollektionen vergleichen<br />

und die Zusammenstellung oder einzelne<br />

Elemente weiterempfehlen. Je nach<br />

Aufbau des Portals können die Nutzer<br />

die einzelnen Artikel direkt bestellen oder<br />

werden zu den entsprechenden externen<br />

Shops weitergeleitet.<br />

<strong>Social</strong> Recommendations: Algorithmen, die meine Vorlieben errechnen<br />

Beim zweiten Typ persönlicher Empfehlungen geht es um personalisierte Kaufempfehlungen, die auf den jeweiligen<br />

Nutzer individuell zugeschnitten sind. Aufgrund ihres Kauf- und Suchverhaltens erhalten registrierte User<br />

Vorschläge und Empfehlungen des Shoppingportals, die auf ihre Vorlieben abgestimmt sind. 76<br />

Um mit den Produktvorschlägen den Geschmack des Nutzers treffen zu können, werden sein individuelles Kaufverhalten,<br />

seine eigenen Wunschlisten sowie andere persönliche Elemente mit Profi len anderer User, die ähnliche<br />

Interessen haben, verglichen. Auf diese Weise werden von Shop-Betreibern gezielt Kaufanreize gesetzt, die die<br />

Abverkäufe positiv beeinfl ussen.<br />

76 Vgl. BVDW 2011, S. 16 sowie Hoffmann, D. 2010, S. 40.<br />

45


46<br />

Der <strong>Social</strong>-<strong>Commerce</strong>-Werkzeugkasten<br />

Fallbeispiel: Apple iTunes – Genius und StyleFeeder<br />

Apple iTunes – Genius und StyleFeeder zeigen, dass <strong>Social</strong> Recommendations nicht an Produktkategorien oder<br />

Shopformen gebunden sind. Beide Dienste „erlernen“ während der Nutzung den Stil und Musikgeschmack<br />

des Anwenders durch das Kauf- und Nutzungsverhalten. Anschließend durchsuchen Data-Mining-Algorithmen<br />

die jeweiligen Produktangebote der Plattform und gleichen sie mit den gesammelten Daten anderer Nutzer<br />

ab. So werden Gemeinsamkeiten, ähnliche Produkte, Songs und Videoinhalte festgestellt und dem Nutzer als<br />

Empfehlungen präsentiert. Werden sie gekauft, via <strong>Social</strong> Bookmarking gespeichert oder bewertet, fl ießen<br />

auch diese Informationen in die Datenbanken ein und optimieren damit kontinuierlich den Erkennungs- und<br />

Empfehlungsprozess.<br />

Open Graph: der Spion, der mich liebte<br />

Der Portable <strong>Social</strong> Graph beschreibt im Allgemeinen online verfügbare Information über einen Nutzer und<br />

seine sozialen Verknüpfungen mit Freunden, Familie und Kollegen. Er zeigt die Aktivitäten des Nutzers, wer ihn<br />

beeinfl usst und wo seine Interessen liegen. Facebook macht es mit dem <strong>Social</strong> Plugin Open Graph seit Oktober<br />

2011 möglich, diese Informationen gezielt zu sammeln und gebündelt zur Verfügung zu stellen. Durch die soziale<br />

und persönliche Ebene der Informationen eröffnen sich Unternehmen neue, persönliche und vernetzte Interaktions-<br />

und Informationsmöglichkeiten, wie das Beispiel von Spotify und Ticketmaster zeigt. Sie gehören zu den<br />

ersten Unternehmen, die Facebook für diese neue Form der „<strong>Social</strong> Recommendation“ nutzen:<br />

Fallbeispiel: 77 Ticketmaster<br />

Mit dieser neuen App können die User<br />

Tickets kaufen, ohne dass sie Facebook<br />

verlassen müssen. Das ist zwar nicht bahnbrechend,<br />

aber bequem. Das Interessante<br />

ist, dass sich Ticketmaster mit Spotify zusammengetan<br />

hat, um für die Nutzer eine<br />

vollkommen „soziale“ Musikerfahrung zu<br />

schaffen – eine, die weitaus „einnehmender“<br />

ist, da sie sich direkt mit dem Kern der<br />

Dinge beschäftigt: der Musik selbst. Der<br />

Nutzer muss sich dazu erstens auf Facebook<br />

über den “Like”-Button mit einigen Bands<br />

verbunden haben. Er sollte zweitens Spotify<br />

den „Open Graph“-Zugriff erlauben, sodass<br />

ihm die neuesten Lieder und Alben seiner<br />

Lieblingsbands sowie ihre nächsten Auftritte<br />

in der näheren Umgebung angezeigt werden.<br />

Entscheidet sich der Nutzer drittens,<br />

eine Karte für einen der Auftritte über Ticketmaster zu kaufen, kann er sehen, welche seiner Freunde hingehen<br />

und wem die Band neu gefällt. Dies ist hilfreich für Verabredungen etwa für eine gemeinsame Fahrt zum Event<br />

oder – noch während der Kaufphase – für die Überlegung, ob ein gemeinsames Gruppenticket Preisersparnisse<br />

bietet.<br />

Während <strong>Social</strong>-Bookmarking-Algorithmen noch am Anfang ihrer Entwicklung stehen, haben <strong>Social</strong><br />

Recommendations einen festen Platz in den Onlineshops eingenommen und werden stetig optimiert. Über die<br />

Empfehlungsmechanismen können Kaufi mpulse gesetzt und somit die Abverkäufe gesteigert werden. Auch<br />

lassen sich registrierte Nutzer durch Inspiration und konkrete Vorschläge die Kaufentscheidung vereinfachen.<br />

Dabei eröffnen sich den Unternehmen neue Interaktionsmöglichkeiten, weil sie Informationen über ihre Kunden<br />

sowohl auf der persönlichen als auch auf der sozialen Ebene erhalten.<br />

77 Vgl. http://wearesocial.net/blog/2010/04/facebook-open-graph-web-social/ .


C.3 <strong>Social</strong> Shopping & Deals<br />

Seit 2009 haben Unternehmen die Möglichkeit, Onlineshops innerhalb ihrer Facebook-Seiten zu integrieren.<br />

Facebook-Nutzer können dort einkaufen, wo sie sich primär aufhalten, austauschen und beteiligen. Auch die<br />

gewohnten Funktionen wie Bewertungen und Empfehlungen sowie das Teilen und Chatten mit Online-Freunden<br />

stehen ihnen zur Verfügung. 78<br />

Immer mehr Shop-Betreiber planen, diese neue Form des E-<strong>Commerce</strong> einzusetzen. Von den Nutzern dagegen<br />

werden die <strong>Social</strong>-Shopping-Angebote bislang sehr verhalten angenommen.<br />

Abb. 15: Für welche Zwecke nutzen Shopbetreiber Facebook?<br />

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!"##$%&'()"%*#&+*,-./.($01-.%2!$%3-%*<br />

Quelle: http://www.shopbetreiber-blog.de/2010/07/05/so-nutzen-shopbetreiber-facebook/<br />

Grundsätzlich werden <strong>Social</strong> Media- und somit auch Facebook-Stores in drei Typen klassifiziert: 79<br />

,-.//.0$12345.67.85.795/3:;,!";*./0K/,<br />

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Quelle: Mind<br />

47


48<br />

Der <strong>Social</strong>-<strong>Commerce</strong>-Werkzeugkasten<br />

Weiterleitungsshop: Window-Shopping auf Facebook<br />

Viele Marken starten etwas verhalten und implementieren ein Schaufenster zu ihrem Onlineshop, um ihre Produkte<br />

auch auf Facebook zu präsentieren. Diese sogenannten Weiterleitungsshops erfordern kaum Aufwand<br />

und bieten die Möglichkeit zu testen, ob sich die Facebook-Nutzer für die Angebote interessieren.<br />

F-Shop Applikation (Canvas-Shop): die kleine Ausgabe des<br />

großen Onlineshops<br />

Einen Schritt weiter sind etliche Versandhändler gegangen, indem sie eine Miniaturausgabe ihres großen Onlineshops<br />

als sogenannte Canvas-Applikation auf Facebook integriert haben. Dazu muss der Nutzer allerdings<br />

auf eine Applikationsseite wechseln und seine gewohnte Facebook-Umgebung verlassen. Auf dieser Applikationsseite<br />

kann der Kunde den Kauf abwickeln, jedoch leitet ihn der Anbieter für den gesamten Zahlungsvorgang<br />

auf seine herkömmliche E-<strong>Commerce</strong>-Plattform weiter.<br />

Fallbeispiel: 80 Baur Versand<br />

Der BAUR Versand ist einer der ältesten Universalversender in Deutschland und hat im August 2011 seine<br />

Vertriebskanäle um einen Facebook-Shop erweitert. Ausgewählte Sortimente und Aktionen wie ein Urlaubs-<br />

Special sprechen nun neue Kundengruppen direkt in dem sozialen Netzwerk an. Mit fast 30.000 Fans gehört<br />

Baur zu den Top 15 aller Fanpages im Bereich Handel. „Die Entscheidung, einen Facebook-Shop zu launchen,<br />

entstand aus dem Gedanken heraus, das Angebot dorthin zu bringen, wo sich unsere Kunden aufhalten“, erklärt<br />

Christian Martin, Abteilungsleiter Online <strong>Marketing</strong> bei Baur. Der Laden wirkt wie eine Miniaturumsetzung<br />

des „echten“ Online-Stores von Baur – und das ist so gewollt. Schließt der Kunden auf Facebook den Kauf ab,<br />

geschieht das im „echten“ Baur-Shop mit dem passenden Scoring, den Zahlungssystemen und der Verschlüsselung.<br />

„Wir haben mit großem Aufwand quasi einen zweiten Shop neu entwickelt“, erklärt Projektleiter Jörg<br />

Fuß-Leisgang. Mit „großem Aufwand“ meint der Baur-Projektmanager einen mittleren fünfstelligen Betrag an<br />

Entwicklungskosten sowie einen dreimonatigen Projektablauf. Trotzdem gibt es keine definierten Zielwerte.<br />

„Wir wollen einfach mal schauen, was rauskommt“.<br />

Integrierter F-Shop (iFrame-Shop)<br />

Eine komplette Integration auf der Facebook-Seite bieten die sogenannten iFrame-Shops, die alle Funktionen<br />

von der Produktbeschreibung bis zum Check-Out Prozess auf der Seite ermöglichen. Sie eignen sich besonders<br />

gut für den Verkauf von digitalen Medien.<br />

Fallbeispiel: Universal „<strong>Social</strong> TV“<br />

Während viele Menschen darüber reden, dass „<strong>Social</strong> TV“ (Fernsehtechnologie, die soziale Interaktion unterstützt)<br />

das nächste große Thema sein wird, macht eine zunehmende Anzahl an Filmstudios „<strong>Social</strong> Movies“<br />

bereits zur Realität.<br />

Universal lädt Fans ein, einen Film direkt von der Facebook-Seite dieses Films zu mieten – bezahlt wird mit Facebook-Credits<br />

oder über PayPal. Genutzt werden können außerdem eine Facebook-App sowie verschiedene<br />

Zusatzangebote. Kunden können mit ihren Freunden interagieren, auf Lieblingsszenen hinweisen und an Quiz-<br />

Angeboten teilnehmen. Und am Tag einer Filmpremiere sind möglicherweise die Hauptdarsteller in Facebook<br />

anwesend, um im Live-Chat Fragen zu beantworten. Im Gegenzug nutzt Universal die Daten der Filmkonsumenten,<br />

um ihnen weitere Produktvorschläge zu unterbreiten.<br />

Ob dieser Facebook-Shop als Plattform für den Film-Verleih akzeptiert wird, hängt nach Überzeugung von Universal<br />

damit zusammen, ob den Nutzern ein tatsächlicher Mehrwert angeboten wird. Nur dadurch stelle dieses<br />

Angebot eine Konkurrenz für Plattformen wie iTunes, Amazon oder Netflix dar.<br />

Wie im oben geschilderten Beispiel bereits deutlich wurde, bietet die Facebook-Plattform den Nutzern eine<br />

eigene virtuelle Währung als Zahlungsmittel an: Facebook-Credits. Seit dem 1. Juli 2011 erhält Facebook dadurch<br />

30 Prozent des Verkaufwertes pro verkauftem Produkt. Auch Entwickler und Kunden profitieren davon.<br />

80 Vgl. Internet World Business, Ausgabe 16/11


Unternehmen können Facebook-Credits für zahlreiche Anwendungen nutzen und User müssen sich nicht mit<br />

verschiedenen virtuellen Währungen herumschlagen. 81 Zur Zeit wird diese Währung für etwa 550 Anwendungen<br />

eingesetzt – Tendenz steigend. 85 Prozent der gekauften Produkte werden nach Implementierung dieser<br />

virtuellen Währung via Credits bezahlt.<br />

Alles im F-Shop? <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> ist nicht E-<strong>Commerce</strong> auf Facebook!<br />

Die ersten Erfahrungen mit <strong>Social</strong> Media Store zeigen, dass Menschen Facebook nicht mit dem Ziel aufrufen, um<br />

zu shoppen. Unter den Beispielen für F-<strong>Commerce</strong> sind daher bislang erst wenige Erfolgsgeschichten zu finden.<br />

Dabei hat sich eine Erkenntnis durchgesetzt, die Andreas Bersch wie folgt zusammenfasst:<br />

„Was man falsch machen kann, ist, den eigenen Warenkatalog oder den bestehenden<br />

Webshop in Facebook hinein zu verlängern. ... Denn was will der Nutzer auf Facebook<br />

machen? Er will mit seinen Freunden kommunizieren. Nichts anderes. Und in<br />

diesen privaten Dialog kann ich weder mit einer Bannerkampagne eintauchen noch<br />

mit einem Shop-Angebot von 500 Produkten. Das wird nicht funktionieren. 82<br />

Stattdessen muss es das Ziel sein, ein besonderes Erlebnis zu schaffen!<br />

Impulskäufe fördern, besondere Einkaufserlebnisse schaffen<br />

Zum Event wird das Einkaufen mit Pop-up-Stores. Denn Produkte, die nur eine kurze Zeit oder in limitierter<br />

Auflage zu haben sind, fördern Impulskäufe auch auf Facebook. Kunden werden auch ihren Freunden von dem<br />

Schnäppchen berichten, nachdem sie sich ihren Anteil daran gesichert haben.<br />

Fallbeispiel: BMW „Key2Joy“<br />

Soweit es den Verantwortlichen bei BMW UK bekannt ist, hat noch kein<br />

Automobilproduzent ein Fahrzeug direkt im sozialen Netzwerk Facebook<br />

verkauft. Dennoch nutzt der britische Zweig von BMW Facebook als<br />

Verkaufskanal. Das Unternehmen startete ein F-<strong>Commerce</strong> Pilotprojekt<br />

und implementierte einen neuen Pop-up-Store. Fans der Marke wird<br />

ein limitiertes und damit exklusives Merchandise-Produkt angeboten:<br />

„Key2Joy“, ein individuell wählbares Design für den eigenen Fahrzeugschlüssel.<br />

Der Aufwand für BMW ist gering, da man sich auf ein einzelnes Produkt<br />

konzentriert, und da die Abwicklung über die professionelle E-<strong>Commerce</strong>-Plattform von Amazon läuft.<br />

Worin liegt der Mehrwert für den Nutzer?<br />

Erfolgreiche Programme fokussieren auf die bestehende Kundenbasis und tun den eigenen Fans etwas Gutes.<br />

Eine Reihe von empirischen Untersuchungen in unterschiedlichen Ländern haben gezeigt, dass exklusive Deals,<br />

ein früher Zugang zu begehrten Neuerscheinungen, Vergütungen für das Weiterempfehlen von Deals, kostenfreie<br />

Samples oder Bonus-Inhalte von Facebook-Nutzern als Mehrwert angesehen werden und dazu motivieren,<br />

den F-Shop zu nutzen.<br />

Welche Sortimente laufen gut?<br />

Eine aktuelle Forrester-Studie kommt zu dem Ergebnis, dass bislang eher Nischenplayer und Markenunternehmen<br />

in bestimmten Branchen einen positiven Wertbeitrag aus ihrem F-<strong>Commerce</strong> ziehen konnten. Der Nutzen<br />

scheint derzeit hoch, wann immer es um “high-consideration goods” geht und die Menschen sich über ihre „<strong>Social</strong><br />

Intelligence“ rückkoppeln. Außerdem lassen sich Produkte, die keine ausführlichen Recherchen erfordern,<br />

auf Facebook besser monetarisieren. 83<br />

81 Vgl. hierzu und im Folgenden Firsching J. 2011 in t3n Magazin Nr. 24, S. 64f.<br />

82 Interview mit Dr. Andreas Bersch, Berliner Brandung<br />

83 Vgl. BVDW 2011, S. 15f.<br />

49


50<br />

Der <strong>Social</strong>-<strong>Commerce</strong>-Werkzeugkasten<br />

Eine Frage des Vertrauens<br />

Das Potenzial von <strong>Social</strong> Media Stores scheint groß zu sein, insbesondere bei jüngeren Zielgruppen, die sich<br />

regelmäßig in sozialen Netzwerken aufhalten. Bremsend wirkt dagegen derzeit das mangelnde Vertrauen in<br />

Facebook als <strong>Commerce</strong>-Plattform.<br />

Noch scheint die Angst der Verbraucher vor Datenmissbrauch größer zu sein als der Nutzen, den sie von personalisierten<br />

Angeboten erwarten.<br />

<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> ist nicht E-<strong>Commerce</strong> auf Facebook. Falsch wäre es, den bestehenden Webshop in Facebook<br />

hinein zu verlängern. Stattdessen sollten Unternehmen <strong>Social</strong>-Media-Stores als Fan-<strong>Commerce</strong> begreifen. Das<br />

Shopping-Erlebnis sollte im Vordergrund stehen, um Impulskäufe zu initiieren. Pop-up-Stores bieten nach heutiger<br />

Erkenntnis die richtige Anreizmechanik, indem sie Fan-Artikel zeitlich und/oder mengenmäßig limitieren<br />

und treue Kunden mit exklusiven Artikeln belohnen.<br />

Share to social<br />

Noch wichtiger und effektiver, als einen Shop in Facebook zu integrieren, ist es, bestehende Onlineshops mit Facebook<br />

zu verknüpfen. Durch die Integration des „Gefällt-mir“-Buttons oder – ideal für Gruppen – des „Senden“-<br />

Buttons in den eigenen Shop können Nutzer ihren Freunden einfach und schnell zeigen, dass ihnen ein Produkt<br />

gefällt. Die Freunde sehen die Empfehlung in den Neuigkeiten oder als Nachricht und kommen über den Link<br />

genauso schnell in den Shop.<br />

Fallbeispiel :84 Ticketmaster macht mit jedem „like“ fünf US-Dollar zusätzlichen Umsatz<br />

Ein Unternehmen, das diese Strategie sehr erfolgreich eingesetzt hat, ist Ticketmaster. Jeder Post eines Nutzers,<br />

der zeigt, dass er ein Ticket auf Ticketmaster gekauft hat, hat dem Unternehmen nach eigenen Angaben einen<br />

zusätzlichen Umsatz von etwa fünf US-Dollar gebracht. Das heißt, jeder Ticketkauf, der auf Facebook gepostet<br />

wurde, hat dazu geführt, dass auch mehr Freunde Tickets gekauft haben. Ticketmaster schuf dazu eine breite<br />

Facebook-Integration, indem es den „Gefällt-mir“ Button mit jedem einzelnen Event verknüpfte. Das hat sowohl<br />

den Traffic auf der Facebook-Seite als auch den Traffic auf der eigenen Homepage erhöht.<br />

Unternehmen nutzen einerseits die sozialen Verbindungen der Menschen und können darüber hinaus mit gezielter<br />

Werbung oder durch gesponserte Meldungen den Umsatz zusätzlich erhöhen .85<br />

Noch wichtiger und effektiver, als einen Shop in Facebook zu integrieren, ist es, bestehende Onlineshops mit<br />

Facebook zu verknüpfen. Durch die Integration des „Gefällt-mir“-Buttons oder – ideal für Gruppen – des<br />

„Senden“-Buttons in den eigenen Shop können Nutzer ihren Freunden einfach und schnell zeigen, dass ihnen<br />

ein Produkt gefällt<br />

Co-Shopping<br />

Mit der Verbreitung und Akzeptanz des Onlineshoppings verlagert sich das klassische Einkaufen im realen Leben<br />

ins Internet. Über <strong>Social</strong> Media-Dienste können die Nutzer ihre Freunde zum Einkaufen einladen und mit ihnen<br />

zusammen ein Angebot erkunden. In diesem Sinne beschreibt das Co-Shopping die Möglichkeit, das Einkaufserlebnis<br />

im Internet aufzuwerten .86<br />

Der Onlineshop dient dabei als Basisplattform und lässt sich um diverse <strong>Social</strong> Media-Technologien erweitern.<br />

So kann beispielsweise das Sortiment eines Onlineshops durch das Synchronisieren eigener Bildschirminhalte<br />

(Co-Browsing) gemeinsam angesehen werden. Ferner bietet die Chatfunktion den Nutzern die Möglichkeit,<br />

sich über das angesehene Produkt in Echtzeit auszutauschen und Empfehlungen abzugeben oder zu erhalten .87<br />

84 Vgl. http://www.socialmedia-blog.de/2010/10/social-commerce-in-der-praxis-teil-3-co-shopping/<br />

85 Vgl. Facebook<br />

86 Vgl. Hoffmann, D. 2010, S. 52ff.<br />

87 Vgl. BVDW 2011, S. 16.


Fallbeispiel: 88 Naturkosmetik-Shop Hautbalance<br />

Der deutsche Naturkosmetik-Shop Hautbalance erweiterte bereits im Jahr 2009 als einer der ersten deutschen<br />

Shopbetreiber sein Online-Angebot um Co-Shopping Elemente. Dazu wurde die durch Mattel und DecisionStep<br />

bekannt gewordene „ShopTogether Toolbar“ um weitere Elemente ergänzt und dem Corporate Design<br />

des Onlineshops angepasst. Besucher können Freunde und Bekannte zum gemeinsamen Einkaufen einladen,<br />

Produkte an ihren <strong>Social</strong> Graph empfehlen und Kosmetik-Tipps aus den <strong>Social</strong>-Web-Präsenzen von Hautbalance<br />

abrufen. Zusätzlich erhalten sie auf Wunsch eine Liste der aktuell fünf beliebtesten Produkte zur Ansicht.<br />

Co-Shopping-Technologien werden insbesondere von Onlineshoppern genutzt, die die gewohnte Erfahrung<br />

des gemeinsamen Einkaufens schätzen. Dabei zeigt sich gerade bei Artikeln, die hauptsächlich von weiblichen<br />

Kunden gewählt werden, dass der gemeinsame Einkauf eher einem „Happening“ gleichkommt und die Dauer<br />

des Kaufprozesses sowie die Intensität des Einkaufserlebnisses um ein Vielfaches erhöht .89<br />

Allerdings profi tieren nicht nur die Nutzer von den Möglichkeiten des Co-Shoppings, sondern auch die Anbieter.<br />

Insbesondere die Verkaufszahlen und somit der Return on Investment (ROI) werden dadurch positiv<br />

beeinfl usst. Beispielsweise registrierte das Unternehmen Hautbalance seit der Einrichtung von „ShopTogether“<br />

einen Zuwachs an Online-Bestellungen von 15 Prozent und eine Erhöhung des Durchschnitts-Bestellwertes um<br />

50 Prozent. 90<br />

Des Weiteren sind die Vorteile des Co-Shoppings gerade für solche Onlineshops besonders groß, deren Produkte<br />

intensive Recherchen und eine ausführliche Beratung erfordern. Zum einen können sich die Nutzer während<br />

des Kaufprozesses von Freunden beraten lassen. Zum anderen können Servicemitarbeiter zielgerichtet und in<br />

Echtzeit Support leisten, ohne zunächst über eine Kunden-Hotline kontaktiert werden zu müssen. 91<br />

Der gemeinschaftliche Einkauf im Internet gewinnt immer mehr an Bedeutung. Insbesondere Modeartikel und<br />

Produkte, die eine ausführliche Beratung erfordern, profi tieren von den Möglichkeiten des Co-Shoppings, denn<br />

Nutzer können sich während des Kaufprozesses von Freunden oder Service-Mitarbeitern beraten lassen.<br />

<strong>Digital</strong>e Rabattmarken und Sonderpreisaktionen (Coupons & Deals)<br />

Ob im Privat- oder Businessbereich – über ein gutes Geschäft freut sich jeder. Dabei hat sich die Devise „zusammen<br />

ist es einfacher“ schon seit Jahren bewährt. Das Konzept der Mengenrabatte und Sammelbestellungen<br />

wird seit Jahren nicht nur offl ine, sondern auch zunehmend via Internet angewendet. In diesem Zusammenhang<br />

haben sich zwei neue Formen des Shoppings entwickelt: Group Buying und das Einkaufen über Shopping Clubs. 92<br />

88 Vgl. http://www.socialmedia-blog.de/2010/10/social-commerce-in-der-praxis-teil-3-co-shopping/<br />

89 Vgl. hierzu und im Folgenden Hoffmann, D. 2010, S. 54f.<br />

90 Vgl. http://www.ptext.net/pressemeldung/decisionstep-shoptogether-hautbalance-naturkosmetik-58947 .<br />

91 Vgl. Hoffmann, D. 2010, S. 54f.<br />

92 Vgl. hierzu und im Folgenden blog.360i 2011, S. 51ff sowie BVDW 2010, S. 15 sowie Hoffmann, D. 2010, S. 59ff.<br />

51


52<br />

Der <strong>Social</strong>-<strong>Commerce</strong>-Werkzeugkasten<br />

Group Buying - Schnäppchenfl ut im Morgengrauen<br />

Group Buying-Plattformen sind meist darauf spezialisiert, rabattierte Produkte über lokalspezifi sche Versionen<br />

ihrer Portale anzubieten. Dabei werden den Nutzern einzelne Produkte oder Dienstleistungen mit einer begrenzten<br />

Gültigkeit offeriert. Erst beim Erreichen einer bestimmten Mindestteilnehmerzahl kommt ein Deal zustande.<br />

Beispielsweise ist es auf diesem Weg möglich, Wellnessangebote, die früher nur offl ine verfügbar waren, online<br />

zu offerieren. Des Weiteren können lokal zugeschnittene Angebote neue Präferenzen bei den Verbrauchern<br />

schaffen. Das Prinzip des „Live Shoppings“ beeinfl usst durch die zeitliche Begrenzung der Rabattaktion die<br />

Kaufentscheidung der Interessenten.<br />

Fallbeispiel: Groupon Deutschland<br />

Einer der bekanntesten Group Buying-Dienste ist<br />

Groupon. Der Name setzt sich aus den englischen<br />

Wörtern Group und Coupon zusammen und beschreibt<br />

sehr treffend das Angebot des Portals: als<br />

Gruppe vergünstigte Angebote (Coupons) erhalten.<br />

Dabei hält sich Groupon – wie viele ähnliche Dienste<br />

– an zwei Prinzipien: Zum einen bietet es Dienstleistungen<br />

statt einzelner Produkte an und zum anderen<br />

ist es über Subseiten für einzelne Städte lokal<br />

ausgerichtet. Im oben gezeigten Beispiel ist das Angebot<br />

auf Düsseldorf zugeschnitten und bietet 50<br />

Prozent Rabatt auf ein Sport- und Freizeitangebot<br />

in der Region. Unter dem „Jetzt kaufen!“-Button<br />

befi ndet sich ein Countdown, der die verbleibende<br />

Zeit des Angebots anzeigt. Bei Groupon ist ein<br />

Angebot jeweils 24 Stunden nach dem Start gültig.<br />

Unter dieser Live-Shopping-Komponente befi ndet<br />

sich nun das eigentliche Gruppen-Element – ein Balken, der angibt, wie viele Personen das Angebot bereits<br />

wahrgenommen haben. Damit es für alle Interessenten und Käufer gültig wird, muss eine gewisse Anzahl an<br />

Verkäufen generiert werden, sonst verfällt das Angebot, und die bereits abgeschlossenen Bestellungen werden<br />

storniert. Der Nutzer kann daher das Feld für Empfehlungen an Freunde aktivieren. Diese Empfehlungen zahlen<br />

sich gleich in zweifacher Hinsicht für ihn aus: Er kann so die nötigen Verkäufe ankurbeln, damit sein favorisiertes<br />

Angebot zustande kommt, und für jede Empfehlung, die zu einem weiteren Kauf führt, erhält er 6 Euro<br />

Guthaben, das er bei seinen nächsten Groupon-Käufen verrechnen kann.<br />

Beim Group Buying profi tieren Kunden durch die Mischung aus Onlineshopping und lokalen Angeboten: Die<br />

Preise, die auf den entsprechenden Plattformen offeriert werden, sind günstig, und die Angebote weisen eine<br />

gewisse Exklusivität auf.<br />

Auch Unternehmen verschaffen sich Vorteile in vielerlei Hinsicht. Sie können ungenutzte Kapazitäten durch<br />

gezielte Verkaufsförderung ausschöpfen oder durch Kennenlernangebote neuen Zugang zu potenziellen<br />

Kunden fi nden. Ferner kann durch die Angabe von Mindest- und Höchstbestellmengen das Risiko reduziert<br />

werden. Durch die Limitierung der Angebote werden zudem Impulskäufe gefördert, die sonst aufgrund der<br />

Online-Recherchen und Produktvergleiche eher selten stattfi nden.<br />

Shopping Clubs<br />

Das System der Shopping Clubs setzt auf das gemeinsame Einkaufen in einer geschlossenen Community und hat<br />

drei wesentliche Eigenschaften: Exklusivität, zeitlich und in ihrer Menge limitierte Angebote sowie hohe Preisrabatte<br />

auf original Markenartikel. In diesem Sinne können nur registrierte Mitglieder limitierte Markenware<br />

preisgünstig kaufen .93 Je exklusiver der Club, desto strikter ist die Prozedur zur Aufnahme neuer Mitglieder. 94<br />

93 Vgl. Hoffmann, D. 2010, S. 63.<br />

94 Vgl. BVDW 2011, S. 15.


Grundsätzlich müssen sich die Interessenten bei der Community bewerben oder von einem Community-Mitglied<br />

eingeladen werden. Allerdings gibt es mittlerweile auch Clubs, bei denen die Restriktionen von den Anbietern<br />

gelockert wurden, sodass eine offene Registrierung möglich ist. 95<br />

Ähnlich wie beim Group Buying sind auch hier die Angebote in ihrer Menge und Gültigkeitsdauer begrenzt.<br />

Jedoch liegt der Fokus der Shopping Clubs nicht auf Dienstleistungen, sondern auf Markenprodukten. Auch<br />

haben Shopping Club-Mitglieder eine größere Auswahl in der Verkaufsaktion im Vergleich zu einem einzelnen<br />

Group Buying-Angebot.<br />

Ferner werden die Attraktivität und die Exklusivität der Angebote durch das Gestalten einer eigenen Markenwelt<br />

gesteigert. Auf die Aktionen aufmerksam werden die Mitglieder durch zumeist attraktiv gestaltete E-Mail-<br />

Newsletter, Flash-Filme und thematisch angepasste Shop-Seiten.<br />

Viele Shopping Clubs nutzen außerdem ein „Kunde-wirbt-Kunde“-Programm über den <strong>Social</strong> Graph. So bekommt<br />

der Werbende eine Gutschrift auf den nächsten Einkauf und die Bekanntheit und Reichweite des Clubs<br />

werden weiter gesteigert.<br />

Fallbeispiel: Brands 4 Friends<br />

Der im Jahr 2008 verhältnismäßig spät gestartete deutsche<br />

Shopping Club „Brands4Friends“ stellt einen typischen<br />

Vertreter dieser Portale dar. Die ansprechend,<br />

aber wenig informativ gestaltete Startseite verdeutlicht<br />

die exklusive Ausrichtung sowie die Voraussetzung eines<br />

eigenen Accounts, um Zugang zu erhalten. Ist der Nutzer<br />

angemeldet, erhält er eine Übersicht über die laufenden<br />

Aktionen und kann die Angebote in Augenschein nehmen.<br />

Die einzelnen Aktionsseiten bieten dann eine direkte<br />

Bestellmöglichkeit und zeigen einen Counter, der über<br />

die verbleibende Zeit bis zum Ende der Aktion informiert.<br />

Über einen weiteren Button kann der Nutzer auch in diesem<br />

Shop-Modell Freunde anwerben und einen Bonus für<br />

zukünftige Bestellungen erhalten.<br />

In Bezug auf den Nutzen der Shopping Clubs ist festzuhalten, dass nicht nur Kunden von den hohen Preisnachlässen<br />

auf originale Markenware und von der Exklusivität der Portale profi tieren. Auch für Unternehmen ergeben<br />

sich Vorteile. Zum einen können durch die meist großen Reichweiten der Clubs hohe Absatzzahlen generiert<br />

werden. Zum anderen haben die Hersteller die Möglichkeit, Restposten, Testprodukte oder Auslaufmodelle<br />

„markenschonend“ über Mengenbegrenzungen abzubauen.<br />

Jedoch ist das System der Shopping Clubs auch mit Gefahren verbunden. So kann beispielsweise die stetig zunehmende<br />

Anzahl verschiedener Clubs mit ähnlichem Angebot und gleicher Zielgruppe den Schutz der Marke<br />

gefährden. Denn die Preisnachlässe werden in dem Fall häufi g zu fi nden sein und die nötige Reichweite könnte<br />

nicht mehr erzielt werden.<br />

Einen möglichen Lösungsansatz für diese Problemlage liefert der Versandhandel Otto. Er setzt mit seinem Shopping<br />

Club Limango 96 den Fokus auf eine spitzere Zielgruppe, indem er lediglich Frauen und Familien adressiert<br />

– im Gegensatz zu Brands4Friends mit breit aufgestellten Zielgruppen.<br />

Shopping Clubs wenden das Konzept der Mengenrabatte und Sammelbestellungen online an. Die günstigen<br />

Preise, die Exklusivität sowie die zeitlich und in ihrer Menge begrenzten Aktionen versprechen sowohl Kunden<br />

als auch Unternehmen vielfältige Vorteile. Aufgrund der meist großen Reichweiten der Clubs können hohe<br />

Absatzzahlen generiert werden, und die Hersteller haben die Möglichkeit, Restposten, Testprodukte oder<br />

Auslaufmodelle „markenschonend“ über Mengenbegrenzungen abzubauen.<br />

95 Vgl. hierzu und im Folgenden Hoffmann, D. 2010, S. 64ff.<br />

96 Vgl. www.limago.de<br />

53


54<br />

Der <strong>Social</strong>-<strong>Commerce</strong>-Werkzeugkasten<br />

C.4 Community – Kunden-beraten-Kunden-Effekte erzeugen<br />

In unserer letzten Studie haben wir uns ausführlich mit dem Einsatz von Communitys im Kundenservice auseinandergesetzt.<br />

Communitys können aber auch eine wichtige Funktion im Kaufprozess einnehmen. Sie schaffen<br />

Vertrauen bei potenziellen Neukunden, stellen eine Kommunikations- und Austausch-Plattform zu Produkt,<br />

Service und Nutzungsmöglichkeiten dar und bieten engagierten Kunden ein Forum, anderen zu helfen und sie<br />

beim Kauf zu beraten.<br />

Die soziale Vernetzung kann auf unterschiedlichen Plattformen stattfi nden.<br />

Facebook taugt (nur) für die schnelle Service-Kommunikation<br />

Aktuelle Studien bestätigen die folgende These: Facebook wird von vielen Nutzern und Unternehmen als erste<br />

Anlaufstelle und damit auch als Plattform für den Service-Dialog entdeckt. Die Facebook-Pinnwand eignet sich<br />

besonders gut für schnelle Hilfe, um Probleme mit Produkten oder Dienstleistungen unbürokratisch zu lösen.<br />

Fallbeispiel: 97 mymüsli – schnelle Hilfe schafft Vertrauen bei Kunden, die noch zögern<br />

Das Unternehmen mymüsly gibt den Kunden auf<br />

seiner Facebook-Seite die Möglichkeit, Fragen,<br />

Kommentare, Lob und Verbesserungsvorschläge<br />

online zu notieren.<br />

Haben die Mitarbeiter des Unternehmens beispielsweise<br />

einen Systemfehler noch nicht bemerkt, sodass<br />

etwa das Bestücken des Online-Warenkorbes<br />

nicht funktioniert, dann kann ein Kunde via Facebook<br />

darüber berichten oder Fragen zu dem Problem<br />

stellen. In diesem Fall ist es möglich, dass sich<br />

die Mitarbeiter sehr schnell öffentlich dazu äußern<br />

und die Fragen beantworten. Nutzen genügend<br />

Verbraucher diesen Kanal, wird verhindert, dass die<br />

immer gleichen Fragen zu diesem Problem beim<br />

Support aufl aufen. Dies gilt nicht nur für Problemfälle,<br />

sondern auch für Feedback.<br />

“Der Support freut sich zwar immer über nette E-Mails, aber wenn jemand auf unserer Facebook-Wall öffentöffentlich sagt: „Das ist so ein leckeres Produkt“, dann schafft das Vertrauen in unsere Produkte und überzeugt andere<br />

potenzielle Kunden, die vielleicht noch überlegt haben, bei uns zu bestellen.” Max Wittrock, Geschäftsführer<br />

mymuesli GmbH.<br />

Allerdings besteht der Nachteil darin, dass keine gemeinsame Wissenbasis geschaffen wird. Wiederkehrende<br />

Fragen müssen stets erneut beantwortet werden.<br />

Facebook wird von vielen Nutzern und Unternehmen als erste Anlaufstelle und damit auch als Plattform<br />

für den Service-Dialog entdeckt. Hier erhalten Kunden, die Probleme mit Produkten und Dienstleistungen<br />

schildern, schnelle und unbürokratische Hilfe von den zuständigen Mitarbeitern des Unternehmens. Die Service-<br />

Kommunikation via <strong>Social</strong> Network schafft darüber hinaus Vertrauen bei potenziellen Neukunden.<br />

‚<strong>Social</strong> media is coming home‘ – Die Community auf der eigenen Website<br />

Lediglich ein Prozent der Facebook-Mitglieder, die sich über den „Like“-Button mit einer Marke vernetzen, engagieren<br />

sich auch tatsächlich aktiv auf dessen Fan-Seite. Facebook bietet zwar eine enorme Reichweite, sollte von<br />

Unternehmen aber nicht als alleinige Plattform für den Dialog mit Kunden gewählt werden. Auch die Eignung<br />

97 Vgl. hierzu: http://smartservice-blog.com/tag/mymuesli/ .


von Facebook zur Verkaufsförderung kann derzeit noch nicht bewiesen werden, da diese Art der Interaktion<br />

weder als nachhaltig noch als skalierbar angesehen werden kann.<br />

Fallbeispiel (Lithium): Sephora Beauty Talk Community<br />

Allein in den USA gewann die zum französischen<br />

LVMH-Konzern gehörende Kosmetik-Kette<br />

Sephora rund 850 000 Facebook-Fans. Diese<br />

stellten aus Unternehmenssicht interessante<br />

Beauty-Fragen – die wiederum von Kunden beantwortet<br />

wurden.<br />

Hatte aber ein Fan drei Tage Tage später später die gleiche<br />

Frage wie jemand zuvor, war die Information<br />

bereits wieder verschwunden und dieses Problem<br />

musste erneut behandelt werden. Für die aktivsten<br />

Facebook-Nutzer war dies eine ermüdende<br />

Angelegenheit, die dazu führte, dass diese immer weniger Lust hatten, sich für Sephora zu engagieren. Das<br />

Unterne hmen benötigte eine kundenfreundlichere Plattform mit einer soliden Frage-Antwort-Datenbank. Eine<br />

Lösung, mit der alle Konversationen von Kunden untereinander inklusive ihrer Anregungen und Ideen dauerhaft<br />

erfasst werden könnten. Kurz gesagt: Das Unternehmen brauchte eine Community.<br />

Das Ergebnis dieses Prozesses heißt „Beauty Talk“, eine Community von Lithium, dem führenden Anbieter im<br />

Bereich „<strong>Social</strong> Customer Experience“. Beauty Talk ist eine cloudbasierte Community-Plattform mit Facebookund<br />

Twitter-Integration direkt auf der Sephora Website inklusive eines fl exiblen Rank-and-Reputation-Systems<br />

– basierend auf ausgeklügelten Gaming Dynamics.<br />

Da die Konversationen mit den Kunden, vor allem aber die Konversationen der Kunden untereinander, jetzt<br />

auf der fi rmeneigenen Homepage stattfi nden, profi tiert Sephora zusätzlich von deutlich gesteigerten SEO-Leistungen<br />

(Search Engine Optimization) und ist in der Lage, mithilfe des umfangreichen Lithium Daten-Analyse-<br />

Systems sämtliche Kundenaktivitäten auszuwerten und punktgenauen ROI zu berechnen.<br />

Die aktivsten Nutzer von Beauty Talk verbringen nach Unternehmensangaben über 40 Stunden pro Woche mit<br />

dem Beantworten von Fragen und gegenseitigen Produktempfehlungen in der Community. Und ein durchschnittliches<br />

Community-Mitglied gibt zweieinhalb Mal mehr aus als ein Nicht-Mitglied, wobei die Super User<br />

sogar zehn Mal mehr Produkte bei Sephora einkaufen als ein durchschnittlicher Kunde.<br />

Der Nutzen von Communitys im Verkaufsprozess wird vielfach belächelt. Doch das Sephora Beispiel verdeutlicht<br />

den kommerziellen Wertbeitrag, den eine aktive Community zum Online-Abverkauf leisten kann. Hier liegt aber<br />

auch häufi g der Knackpunkt: Viele Communitys erreichen nicht die kritische Masse an Nutzern, die erforderlich<br />

ist, um ökonomisch Relevanz zu erzielen.<br />

„Any brand that thinks it can create its own community is completely mad. You can‘t create a community<br />

– you can adopt one and help it. Rather trying to build a community around a brand it makes<br />

much more sense for brands to go to the communities and offer their services to that communities.“<br />

Paul Marsden<br />

Ein anderer Stolperstein besteht darin, dass die Community zu werblich und kommerziell wirkt. Marken und<br />

Onlinehändler müssen lernen, dass ihre Rolle primär im Beantworten von Fragen liegt und nicht im eigenen<br />

Sendungsbewusstsein.<br />

Gelingt es Unternehmen, auf ihrer Shopping-Website eine Community aufzubauen, profi tieren sie von deutlich<br />

gesteigerten SEO-Leistungen. Die Konversationen mit den Kunden, vor allem aber die Konversationen der<br />

Kunden untereinander, fi nden jetzt auf der fi rmeneigenen Homepage statt. Nutzer verbringen mehr Zeit auf<br />

der Website – auch hierdurch werden die Konversionsraten gesteigert. Super User kaufen bis zu zehn Mal mehr<br />

Produkte als ein durchschnittlicher Kunde.<br />

55


56<br />

Der <strong>Social</strong>-<strong>Commerce</strong>-Werkzeugkasten<br />

Marken shoppen mit integrierter Community<br />

Insbesondere für Markenunternehmen, die traditionell keine direkten Kundenbeziehungen über Produkt und<br />

Service aufbauen können, bietet der Aufbau eines Onlineshops mit integrierter Community eine hervorragende<br />

Möglichkeit, sich über Ideen und Wünsche, aber auch Kritik der Verbraucher auf Augenhöhe auszutauschen.<br />

Der Nestlé Marktplatz ist das erste Angebot dieser Art eines Lebensmittelherstellers in Deutschland und gilt<br />

innerhalb der Nestlé-Welt als Pilot-Markt. Es sollen die Spielregeln des <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> am „lebenden Objekt“<br />

getestet werden, zudem bietet der Marktplatz die Möglichkeit des Experimentierens.<br />

Fallbeispiel 98 : Nestlé Marktplatz<br />

Als Pilotprojekt in Deutschland gestartet, können Konsumenten<br />

auf dem Nestlé Marktplatz 72 Marken des Lebensmittelkonzerns<br />

entdecken, kaufen und sich darüber austauschen. Die Markenreichweite<br />

steigt einerseits durch den direkten Kundenkontakt.<br />

Andererseits haben Besucher des Online-Marktplatzes exklusiven<br />

Zugang zu neuen, in Deutschland sonst nicht angebotenen Produkten.<br />

Nestlé gelingt es mit diesem <strong>Social</strong> Media-Engagement,<br />

Marktplatz-Kunden als Markenberater einzusetzen. Sie können<br />

Ideen und Vorschläge Vorschläge für neue Produkte, Produkte, Verpackungen Verpackungen und die die<br />

Produktverwendung unterbreiten. Mit anderen Worten Worten dient die die<br />

Plattform Plattform nicht ausschließlich dem Abverkauf, sondern sie sie ist ein ein<br />

Forum für Gespräche mit den Kunden, die auch untereinander kommunizieren. Nestlé gewinnt auf diese Weise<br />

Consumer Insights, verwandelt den Marktplatz quasi in ein lernendes Labor und erhöht außerdem die Markenloyalität.<br />

Der Marktplatz-Ansatz integriert mit Entdecken, Kaufen und Teilen alle Stufen des <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong>. Kunden<br />

erhalten hier Produkte, die es sonst nicht zu kaufen gibt, sie können im Dialog mit anderen Konsumenten neue<br />

Verwendungsmöglichkeiten kennenlernen und Produktempfehlungen mit anderen Menschen teilen. Diese<br />

Mischung ist ein smarter Schachzug, um aus den in der Community stattfi ndenden Dialogen zu lernen und aus<br />

zufriedenen Kunden Markenbotschafter zu machen.<br />

Kooperation mit Peer-to-Peer Communitys<br />

Oftmals bietet sich die Kooperation mit bestehenden Communitys als zweckmäßigerer Ansatz an, um mit den<br />

eigenen Peers zu kommunizieren. Es lassen sich und Kunden-beraten-Kunden-Effekte im Sinne der eigenen<br />

Unternehmensziele nutzen und die fehlende Beratung im Onlineshop wird kompensiert.<br />

98 Vortrag Online-Handel 2012


Fallbeispiel (Vico) 99: Kunden helfen Kunden bei LG<br />

Der Elektronikkonzern LG baute seine Präsenz in sozialen Netzwerken aus. Sehr schnell bildete sich eine Community<br />

von über 30.000 Kunden. 60 Prozent der Postings bestanden aus Serviceanfragen: Probleme mit der<br />

Technik, Fragen nach Reparaturmöglichkeiten, Inbetriebnahme von Geräten und vieles mehr. Management<br />

und Serviceabteilung setzten sich zusammen und bildeten eine Task Force, die damit begann, die Probleme abzuarbeiten.<br />

Drei Monate nach der Gründung der Community wurde der Kunden-helfen-Kunden-Effekt immer<br />

prägnanter. 70 Prozent der Serviceanfragen werden mittlerweile von Bloggern oder Community-Mitgliedern<br />

selbst beantwortet. Nur rund 30 Prozent bearbeiten die Mitarbeiter der Serviceabteilung. Mit wenigen Postings<br />

im Netz, die vom Unternehmen selbst kommen, gewinnt LG in den sozialen Netzwerken eine vergleichsweise<br />

sehr hohe Reichweite. Zum Beispiel konnten mit 47 Blogpostings die Probleme von rund 30.000 Kunden gelöst<br />

werden. Die Kosten pro Nutzer liegen bei zwölf Cent. Sie wären deutlich höher, würden sich die Kunden mehrheitlich<br />

über die Hotline an das Unternehmen wenden.<br />

Neben den nachweislichen Kosteneinsparungs-Möglichkeiten, die sich durch die vernetzte Servicekommunikation<br />

ergeben, bietet die Kooperation im Rahmen von Peer-to-Peer-Communitys auch die Chance, den eigenen<br />

Shop durch Affiliate-Programme im Kontext der Community zu platzieren. So würde es zum Beispiel für Nike<br />

oder Adidas durchaus Sinn machen, einen Personal Trainer-Store als Komplement zu einer Fitness-Community<br />

zu sponsern. Derartige Initiativen sind jedoch bislang nicht bekannt.<br />

Die Kooperation mit bestehenden Communitys eignet sich, um mit Peers in den Dialog zu treten und Kundenberaten-Kunden-Effekte<br />

im Sinne der eigenen Unternehmensziele zu nutzen und die fehlende Beratung im<br />

Onlineshop zu kompensieren.<br />

Vernetzte Kollaborationsplattformen als zentraler<br />

Service Hub des Onlineshops<br />

Insbesondere in den serviceintensiven Branchen wie der Telekommunikation, den Consumer Electronics und der<br />

Reisebranche führt das wachsende Kommunikationsaufkommen zur Suche nach skalierbaren Lösungen, um die<br />

Kunden-Community mit den Supporteinheiten zu vernetzen und das Wissen auch von Mitarbeitern an unterschiedlichen<br />

Point-of-Sales für die Servicestrecken zu mobilisieren.<br />

Fallbeispiel (Lithium): Best Buy<br />

Dem weltweit führenden Elektronik-Einzelhändler Best Buy gelingt es, auch den neuen Anforderungen der „<strong>Social</strong><br />

Customers“ gerecht zu werden – in einer skalierbaren und leicht umsetzbaren Form auf allen Kanälen gleichzeitig<br />

und rund um die Uhr. Zwischenzeitlich war es für das Unternehmen angesichts des explosiven Wachstums<br />

der <strong>Social</strong>-Media-Nutzung schwierig geworden, die Flut der Anforderungen in den einzelnen Kanälen zu bewältigen.<br />

Anstatt ständig neue Teammitglieder einzustellen, entschied sich Best Buy für eine skalierbare Lösung.<br />

Die Zielformulierung lautete, den Kunden und Interessenten ein innovatives, transparentes und zufriedenstellendes<br />

Kundenmanagement außerhalb der im Einzelhandel üblichen, traditionellen Service- und CRM-Kanäle<br />

(Verkaufsfläche, Telefon, E-Mail und Direct Mail) zur Verfügung zu stellen. Das Ergebnis ist die Best-Buy-Community:<br />

Sie ist der zentrale Hub, auf dem die Kunden nicht nur mit Best-Buy-“Blauhemden“ und „Geek-Squad“-<br />

Agenten kommunizieren können, sondern auch untereinander: Erfahrungen austauschen, Produkte vergleichen,<br />

Fragen stellen, Ideen einbringen und vieles mehr. Zudem bietet die Community eine bi-direktionale Integration<br />

des Twitter-Support-Kanals „Twelpforce“ und dadurch eine völlig neue Art der Online-Kundenbetreuung.<br />

Die Community leistet einen enormen Beitrag an die Supporttätigkeit von Best Buy. 95 Prozent aller Konversationen<br />

auf der Lithium Community Plattform finden von Kunde zu Kunde statt. Durchschnittlich besuchen pro<br />

Quartal 600 000 Menschen die Community, wo sie mehr als 20 000 Beiträge verfassen und mehr als 20 Millionen<br />

Seiten wertvollen nutzergenerierten Inhalt vorfinden.<br />

Der Service zahlt sich doppelt aus: Inzwischen generiert die Community pro Jahr mehr als fünf Millionen US-Dollar<br />

an Profit durch Kostensenkungen im Support, aber auch deutlich gesteigerten Umsatz aufgrund von Mundzu-Mund-Propaganda,<br />

der neuen Zauberformel im E-<strong>Commerce</strong>.<br />

99 Vgl. mind Business Consultants 2011.<br />

57


58<br />

Der <strong>Social</strong>-<strong>Commerce</strong>-Werkzeugkasten<br />

Die nahtlose Integration des Onlineshoppings mit der Community ist die große Kunst. Wem es gelingt, die<br />

Kunden-Community mit den Supporteinheiten zu vernetzen und das Wissen der Mitarbeiter an unterschiedlichen<br />

Point-of-Sales für die Servicestrecken zu mobilisieren, darf mit erheblichen Ergebnisverbesserungen rechnen.<br />

Denn wenn Kunden nicht nur mit den Agenten kommunizieren, sondern auch untereinander, kann Letzteres<br />

bis zu 80 Prozent der Kundenprobleme lösen sowie die Vertrauenslücke im Onlineshopping schließen und<br />

zusätzlich virale Effekte erzeugen.<br />

C.5 Smarter shoppen mit Apps & Co.<br />

Wie im ersten Kapitel bereits erwähnt, erfährt der mobile Internetzugang jährlich kräftige Steigerungsraten.<br />

Der Ausbau schneller Datennetze sowie die günstiger werdenden Datentarife ermöglichen diese Entwicklung.<br />

Begünstigt wird sie zudem durch die wachsende Vielfalt an mobilen <strong>Social</strong>-<strong>Commerce</strong>-Applikationen. 100<br />

Smarter fi nden<br />

In diesem Zusammenhang beschreibt Mobile <strong>Commerce</strong> das Onlineshopping über mobile Endgeräte. Dabei ist<br />

das Nutzerverhalten während des gesamten Kaufentscheidungsprozesses ausschlaggebend für den Erfolg der<br />

mobilen Onlineshops.<br />

In der ersten Phase des „Mobile Customer Buying Cycles“ geht es darum, das Interesse des Verbrauchers zu<br />

wecken. Dabei muss dieser mit inspirativen Einstiegsofferten abgeholt werden, die auch situationsspezifi sch<br />

um weitere Daten angereichert werden können. Beispielweise dienen virtuelle Kleiderschränke als Inspiration.<br />

Fallbeispiel (MicroStrategy): Guess Jeans’ digitale Kundenkarte<br />

Gemeinsam mit dem Bekleidungskonzern Guess entwickelt MicroStrategy eine mobile Shopping App, die die<br />

physische Kundenkarte von Guess ablöst. Die Kunden können sich mit ihren Facebook-Daten sowie ihrer Kundennummer<br />

anmelden und mithilfe eines in die App integrierten Produkt-Scanners umfassende Produktinformationen<br />

in den Läden abrufen.<br />

Genutzt werden dabei auch virale Funktionen wie „Wunschlisten“ oder „Teile dieses Produkt mit Freunden“.<br />

Die Zielsetzung des Projektes liegt darin, die interne CRM-Datenbank von Guess mit <strong>Social</strong>-Graph-Daten der<br />

eigenen Fanbase auf Facebook zu verknüpfen, um den Kunden fortlaufend personalisierte Angebote unterbreiten<br />

zu können, die ihre Vorlieben möglichst genau abbilden.<br />

So können Unternehmen aus der Modebranche Nutzern die Möglichkeit geben, Outfi ts via Augmented Reality<br />

(AR) virtuell anzuprobieren und sich währenddessen von seinen Freunden in sozialen Netzwerken beraten lassen.<br />

Fallbeispiel: Diesel Cam<br />

100 Vgl. denkwerk 2011, S. 12ff.<br />

Diesel Cam ist eine interaktive Installation, mithilfe<br />

derer sich die Kunden direkt in der Umkleidekabine<br />

fotografi eren lassen. Sie können die<br />

Bilder auf Facebook veröffentlichen und sich von<br />

Freunden vor dem Kauf beraten lassen.<br />

Die Shopper verbinden sich via Facebook Connect<br />

mit dem sozialen Netzwerk, denn die Aufnahmen<br />

können über den Touch Screen Monitor<br />

direkt in Facebook publiziert werden.


Ferner können Shop-Betreiber dem Verbraucher die individuelle Zusammenstellung von Produkten ermöglichen.<br />

So können Nutzer für den mobilen E-<strong>Commerce</strong> begeistert werden, die nach wie vor das klassische Onlineshopping<br />

bevorzugen. Folgende Faktoren tragen in dieser Phase zum Erfolg der mobilen Onlineshops bei: inspirative<br />

Einstiege, Sortier- und Filtermechanismen, Listen bzw. Merkfunktionen, situative Zusatzservices. 101<br />

Fallbeispiel: My SnapShop<br />

Es ist Zeit für eine wohnliche Veränderung? Doch welches Möbelstück der Lieblingsmarke passt am besten in<br />

die Immobilie? Eine Orientierung bietet die iPhone App „My SnapShop“ aus England. Der Nutzer kann mit ihr<br />

die Produkte seiner favorisierten Marken zentral abrufen und mittels AR direkt in seinem Wohnzimmer „zur<br />

Probe platzieren“. Außerdem können Fotos mit der App gemacht und per E-Mail an Freunde weitergeleitet<br />

werden. Den Mehrwert für die Nutzer erhöhen zudem attraktive Vergünstigungen und Aktionen. Der Kaufprozess<br />

schließlich kann ohne Verlassen der App eingeleitet werden.<br />

Mobile <strong>Commerce</strong> sollte sich uneingeschränkt am Nutzerverhalten orientieren, um das Interesse des Verbrauchers<br />

an dieser Art des E-<strong>Commerce</strong> zu wecken. Inspirative Einstiegsofferten, hohe Relevanz im Nutzerkontext sowie<br />

eine sehr einfache und schnelle Bedienung sind entscheidend. Auch Sortier- und Filtermechanismen, Listen<br />

sowie Merkfunktionen und situative Zusatzservices sind empfehlenswert, um Verbraucher für mobiles Shoppen<br />

zu begeistern.<br />

Smarter entscheiden<br />

In der zweiten Phase des „Mobile Customer Buying Cycles“ sollten Unternehmen den Kunden alle relevanten<br />

Produktinformationen auf einfache Weise verfügbar machen. Denn immer mehr Smartphone-Besitzer nehmen<br />

ihr Handy zum Einkaufen mit, um Preise online zu vergleichen oder Bewertungen zu unterwegs gefundenen<br />

Artikeln abzurufen. Zusätzlich ist es möglich, die Produktsuche mithilfe der Features mobiler Geräte zu erweitern,<br />

etwa durch einen Barcode- oder QR-Code-Scanner.<br />

Fallbeispiel: Amazon Mobile<br />

Die aktualisierte iPhone App Amazon Mobile (August 2011) bietet umfangreiche Shopping-Möglichkeiten, die<br />

nahezu jeder registrierte Kunde des Onlineshops kennt. Nutzer können mittels interessen- und länderspezifischer<br />

Filter gezielt nach Produkten suchen und diese erwerben. Die übersichtliche Darstellung der Preisvergleiche<br />

(auch der Angebote vor Ort) und die mögliche Selektion nach Kundenrezensionen erleichtern die Kaufentscheidung<br />

und steigern die Kundenzufriedenheit. Neu ist Amazon Memo – eine Funktion, mit der interessante<br />

Artikel mit der Mobilkamera aufgenommen und automatisch in die Merkliste übertragen werden können.<br />

Des Weiteren sollten alle Informationen, die die Kaufentscheidung beeinflussen können, in einer Übersicht<br />

erfasst sowie bedarfsgerecht bereitgestellt werden, damit sie On-Demand abgerufen werden können – dazu<br />

zählen etwa Produktfotos und -details, technische Daten und Angaben zu Referenz-Produkten. Zum Erfolg der<br />

mobilen Onlineshops tragen somit in dieser Phase bei: vielfältige Sucheinstiege, übersichtliche Produktdetails,<br />

Einbindung von Nutzerbewertungen und Testberichten.<br />

Fallbeispiel: Ebay RedLaser<br />

Die RedLaser iPhone App des Online-Auktionshauses Ebay scannt Barcodes sowie QR-Codes und zeigt je nach<br />

Produkt die günstigsten Preise – sowohl online als auch von lokalen Händlern. Diese App ist ein perfekter Einkaufsbegleiter,<br />

um ein optimales Preis-/Leistungsverhältnis zu gewährleisten. Schon jetzt ist sie bei sehr vielen<br />

Nutzer beliebt und daher hoch frequentiert: Die Download-Zahlen der App haben sich seit der Übernahme<br />

durch Ebay im Juni 2010 mehr als verdreifacht und liegen in Summe knapp unter der Sieben-Millionen-Marke.<br />

101 Vgl. hierzu und im Folgenden denkwerk 2011, S. 12ff.<br />

59


60<br />

Der <strong>Social</strong>-<strong>Commerce</strong>-Werkzeugkasten<br />

Konsumenten, die via Mobiltelefon einkaufen, schätzen die schnelle und ortsunabhängige Verfügbarkeit von<br />

Produktinformationen. Anbieter sollten ihnen die Produktsuche erleichtern – etwa durch Barcode- oder QR-<br />

Scanner – und die Informationen inklusive Nutzerbewertungen und Testberichte in geeigneten Übersichten<br />

bereitstellen.<br />

Smarter bezahlen<br />

In der dritten Phase des „Mobile Customer Buying Cycles“ geht es um die Abwicklung des Kaufprozesses. Um die<br />

Bestellung und die Bezahlung via Handy zu vereinfachen, sollten Unternehmen keine langen Dateneingaben<br />

verlangen. Denn die kleinen Bildschirme sowie die engen (Touchscreen)-Tastaturen machen die Eingabe umständlich.<br />

Vielmehr sollten registrierte Nutzer schnell auf ihr bestehendes Konto zugreifen können und Neukunden<br />

sollten sich via <strong>Social</strong> Graph einloggen können. Im Hinblick auf das Bezahlverfahren gewinnt besonders<br />

bei kleineren Beträgen die Zahlung über die Mobilfunkrechnung an Bedeutung. Somit tragen in dieser Phase<br />

folgende Faktoren zum Erfolg der mobilen Onlineshops bei: übersichtliche Bestellung, einfache Bezahlmechanismen,<br />

personalisierte Nutzerkonten.<br />

Fallbeispiel: 102 American Express<br />

Um die Zahl der Unternehmen zu vergrößern, die <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />

auch über mobile Endgeräte ermöglichen, startete American Express<br />

ein spezielles Programm. Dies erlaubt es den Handelspartnern, Deals<br />

in den sozialen Netzwerken Facebook und Foursquare über ein<br />

zentralisiertes Dashboard abzuwickeln. Händler können Amex-Karteninhabern<br />

Geschäfte anbieten, die automatisiert über die Karte<br />

abgerechnet werden, sodass weder Coupons noch Codes benötigt<br />

werden.<br />

Die Hürden hierbei stellen sich wie folgt dar: Der Kunde muss seine<br />

Amex-Karte proaktiv mit seinem Account in den sozialen Medien<br />

verbinden. Händler haben das Risiko, dass Käufer ohne Amex-Karte<br />

dadurch abgeschreckt werden, dass der Amex-Deal als favorisierte<br />

Zahlungsmethode angezeigt wird. Trotz dieser Herausforderungen<br />

hält American Express an dem Ziel fest, den Kunden durch die Nutzung<br />

mobiler Verkaufskanäle einen Mehrwert zu bieten und für<br />

neue Kunden attraktiv zu sein<br />

Übersichtliche Bestellvorgänge und einfache Bezahlverfahren sind entscheidend dafür, dass Mobile <strong>Commerce</strong>-<br />

Kunden die Transaktionen tatsächlich abschließen. Als registrierte Nutzer sollten sie schnell und einfach auf ihr<br />

jeweiliges Konto zugreifen können, und als Neukunden sollten sie sich via <strong>Social</strong> Graph einloggen können.<br />

102 Vgl. blog.360i 2011, S. 73f.


Smarter teilen<br />

Auch in der letzten Phase des „Mobile Customer Buying Cycles“, der Nachkaufbewertungsphase, kommen mobile<br />

Endgeräte zum Einsatz. So können Informationen zu Versandart oder Zahlung an den Kunden per SMS/MMS<br />

versandt werden. Die mobile Paket-Nachverfolgung per Order-Tracking stellt eine weitere Alternative dar. 103<br />

In der Nachkaufphase sollte außerdem sichergestellt sein, dass der Kunde Produkt- und Shopbewertungen veröffentlichen<br />

und anschließend über soziale Netzwerke streuen kann. Diese sollten vom Handel berücksichtigt<br />

und für das eigene Markenimage eingesetzt werden. Auch neue Kunden lassen sich durch die Einbindung von<br />

Bewertungs- und Empfehlungsfunktionen gewinnen. Folglich tragen in dieser Phase diese Faktoren zum Erfolg<br />

der mobilen Onlineshops bei: personalisierte Nutzerkonten, Tracking/Orderstatus, Rezensionsmechanismen, CRM<br />

in der After-Sales-Phase.<br />

Fallbeispiel (MicroStrategy): FC Barcelona – Fan-Artikel nach Maß<br />

Zusammen mit einem der bekanntesten Fußball-Clubs der Welt, dem FC Barcelona, entwickelt MicroStrategy<br />

einen personalisierten, auf Facebook basierenden <strong>Marketing</strong>- und E-<strong>Commerce</strong>-Kanal – inklusive einer nativen<br />

Facebook Applikation sowie einer Mobile App.<br />

Zielsetzung ist es unter anderem, einen weiteren Absatzkanal im Bereich E-Ticketing und Merchandising zu<br />

generieren. Über exklusiven Content wie Spielergebnisse, <strong>Social</strong> Games, Fotos und Contests sollen Fans zu<br />

Engagement und Kunden-Loyalität motiviert werden.<br />

Die cloudbasierte <strong>Social</strong>-Intelligence-Technologie gibt dem FC Barcelona umfangreiche analytische Einblicke<br />

in die eigene Fan-Gemeinschaft. Hierzu gehören sowohl demografische und psychografische Profile als auch<br />

häufig wechselnde Informationen wie Check-ins und Updates.<br />

In der letzten Phase des „Mobile Customer Buying Cycles“ sollten den Kunden Informationen über den Bearbeitungs-<br />

und Versandstatus bereitgestellt werden. Zudem erwarten sie, dass sie die erworbenen Produkte bewerten<br />

und ihre Erfahrungen in der Community veröffentlichen können.<br />

Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass Smartphone-Besitzer, die ihr Handy als Shopping-Companion<br />

nutzen, klare Vorteile gegenüber „normalen“ Käufern haben. Denn das mobile Endgerät bietet überall und<br />

jederzeit schnelle Hilfe während des gesamten Kaufentscheidungsprozesses. Unternehmen können über ihre<br />

mobilen Onlineshopping-Dienste die Kundenbeziehung pflegen, Abverkäufe steigern sowie neue Kunden<br />

akquirieren.<br />

Jedoch sollten mobile Shopping-Lösungen den Anforderungen der Konsumenten in Bezug auf Nutzungskomfort<br />

sowie Angebot und Beratung in jeder Phase des „Mobile Customer Buying Cycles“ gerecht werden, um sich<br />

erfolgreich durchsetzen zu können.<br />

103 Vgl. hierzu und im Folgenden denkwerk 2011, S. 19.<br />

61


62<br />

<strong>Social</strong> CRM<br />

D <strong>Social</strong> CRM: Framework für Echtzeit-<strong>Marketing</strong><br />

D.1 Framework für <strong>Social</strong> CRM<br />

Begriffe des klassischen Customer Relationship Managements (CRM) wie Kundentreue, Aufmerksamkeit, Kundenpflege<br />

oder Kundenbindung verlieren mit dem Siegeszug des <strong>Social</strong> Web nicht an Bedeutung – im Gegenteil!<br />

Sie müssen allerdings neu interpretiert werden. In diesem Kapitel wird <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> daher strategisch verortet,<br />

nachdem zuvor die Änderungen im Kundenverhalten, die Entwicklungsstufen des <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> und die<br />

aktuell einsetzbaren Werkzeuge zur Aktivierung dieses Verkaufskanals erläutert wurden.<br />

<strong>Social</strong> CRM is the company’s response to customers ownership<br />

of the conversation<br />

Verändert haben sich angesichts der starken Internetnutzung und der Vernetzung in den sozialen Medien die<br />

Machtverhältnisse zwischen Unternehmen und Konsumenten. Der SoLoMo-Kunde (Vgl. Kapitel A) von heute<br />

bestimmt selbst, wann und wie er sich mit Unternehmen oder anderen Konsumenten in Verbindung setzt. Er ist<br />

bestens versorgt mit <strong>Social</strong> Software-Tools, sodass er jederzeit Interaktionen starten kann und die Unternehmen-<br />

Kunde-Beziehung eigeninitiativ steuert.<br />

Die Antwort der Unternehmen hierauf ist laut Paul Greenberg <strong>Social</strong> CRM, das nicht weniger als eine Philosophie<br />

und Geschäftsstrategie darstellt: 104<br />

„<strong>Social</strong> CRM is a philosophy and a business strategy, supported by a technology platform, business rules,<br />

workflow, process, and social characteristics, designed to engage the customer in a collaborative conversation<br />

in order to provide mutually beneficial value in a trusted and transparent business environment.”<br />

Abb. 17: Das <strong>Social</strong> CRM Framework<br />

*1/."+)!%2.")!1'.31#.'()<br />

*1/."+)0'3%++.(%'/%)<br />

104 Greenberg, P. 2011, S. 34.<br />

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Für Unternehmen, die es gewohnt sind, alle Karten in der Hand zu halten, ist die neue Macht der Kunden ein<br />

furchterregender Zustand. Entsprechend haben sie als Anbieter zwei Möglichkeiten, auf die neue Situation zu<br />

reagieren: Sie können versuchen, die Kontrolle über alle Aspekte der Customer Experience aufrechtzuerhalten<br />

– oder: Sie gehen den Erfolg versprechenden Weg und geben den Kunden Zugriff auf ihre Daten und Prozesse<br />

sowie die Chance, mit den Mitarbeitern des Unternehmens zu interagieren<br />

Neues Denken und Rollenverständnis der Key Stakeholder<br />

Das zugrunde liegende Prinzip für den Erfolg des <strong>Social</strong> CRM unterscheidet sich von dem seines Vorgängers.<br />

Klassisches CRM basiert auf einem innerbetrieblichen, operativen Denkansatz, bei dem die effektive Pflege der<br />

Kundenbeziehung im Vordergrund steht. <strong>Social</strong> CRM verlangt dagegen die Fähigkeit des Unternehmens, beim<br />

Verfolgen der eigenen Ziele den Anforderungen der Kunden zu entsprechen. 105<br />

» <strong>Marketing</strong>, Sales, Service und Innovation sind die Key Stakeholder der klassischen CRM-Funktionen.<br />

Im Kontext von „social“ benötigen sie aber – wie bereits angedeutet – ein neues Rollenverständnis:<br />

Das <strong>Marketing</strong> muss die Kunst des „Talking“ erlernen. Das steht für Zwei-Wege-Unterhaltung:<br />

nicht nur rausposaunen, sondern wirklich in den Dialog mit Konsumenten treten; Themen<br />

aufgreifen und diskutieren; zuhören und engagierte Gespräche führen.<br />

» Der Vertrieb muss aus der plumpen Verkaufsfalle herausfinden und Wege im Sinne des<br />

„Energizing“ identifizieren: Wie kann ich meinen Kunden dafür begeistern, mich beim Vertrieb zu<br />

unterstützen?<br />

» Mit „Supporting“ sind statt des klassischen Service Ideen gemeint, die „Kunden helfen Kunden“-<br />

Effekte erzeugen: Wie kann ich soziale Medien nutzen, um neue Service-Funktionen zu implementieren?<br />

» Bei Innovationen lautet die Fragestellung: Wie kann ich die Community – oder, im Zuge von<br />

„Embracing, die Crowd – einbinden, um meine Produkte zu optimieren? Dazu sollten die Kunden<br />

zunächst motiviert werden, in der Community über Produkte zu reden, sich auszutauschen, innovative<br />

Ideen zu teilen und auch diese von der Community bewerten zu lassen.<br />

Folgende Instrumente sind für <strong>Social</strong> CRM erforderlich:<br />

<strong>Social</strong> Media-Monitoring: aktiv zuhören, um intelligent zu kommunizieren<br />

Monitoring ist unverzichtbar, um Kunden einzubeziehen. Dazu müssen Unternehmen ihre Themen kennen. Sie<br />

müssen zuhören, um intelligent kommunizieren zu können. Andererseits ist es wichtig, den Erfolg im Sinne von<br />

Performance-Measurement zu messen. Monitoring bietet somit einerseits Input für die richtige Kommunikation,<br />

für Produktverbesserungen und das rechtzeitige Erkennen von Service-Anfragen. Andererseits ist Monitoring die<br />

Messmethode zur Beurteilung, wie erfolgreich das <strong>Social</strong> CRM-Konzept ist.<br />

Fallbeispiel (B.I.G.): ARTDECO Kampagnen Erfolgsmessung 106<br />

Um mit seiner Marke auch jüngere Zielgruppen zu erreichen,<br />

startete ARTDECO Anfang 2010 verschiedene Auftritte im<br />

<strong>Social</strong> Web. Da dort die Anzahl und der Austausch der Userinnen<br />

bisher eher gering waren, setzte das Unternehmen mit<br />

Gewinnspielen und Kommentaren selbst konstant Impulse und<br />

beschleunigte dadurch die Vernetzung.<br />

Unter dem Motto „Trendsetterinnen gesucht!“ wurden diese<br />

Ende 2010 aktiviert, sich auf einer Microsite über die Aktion zu<br />

informieren und sich als Testerin für zwei neue Mascara-Produkte zu bewerben. Der Erfolg der Kampagne im<br />

Web 2.0 konnte durch <strong>Social</strong> Media Monitoring nachgewiesen werden. Insgesamt informierten sich 45.000<br />

Userinnen über den Mascara-Test und rund 4.250 ARTDECO Trendsetterinnen wurden über die Kampagne<br />

generiert. Darüber hinaus wuchs die Facebook-Fangruppe im Aktionszeitraum um 3.000 neue Mitglieder –<br />

doppelt so stark wie zuvor. Die Fans berichteten intensiv über ihre Testerfahrungen auf der Facebook-Pinnwand<br />

und im <strong>Social</strong> Web.<br />

105 Vgl. hierzu und im Folgenden<br />

106 Vgl. http://www.intelligence-group.com/de/downloads/artikel/ARTDECO_Case.pdf.<br />

63


64<br />

<strong>Social</strong> CRM<br />

<strong>Social</strong> Media-Interaktion: strukturiert, systematisch, workflow-basiert<br />

Spezielle <strong>Social</strong> Media-Interaktionstools schaffen die Interaktionsmöglichkeiten für Unternehmen in Bezug auf<br />

ihre Kunden. Geeignet können hier aber auch bestehende CRM-Systeme sein, die es zu integrieren gilt. Wichtig<br />

ist, dass das Zusammenwirken zwischen Unternehmen und Kunde systematisch und workflow-basiert angelegt ist.<br />

Fallbeispiel (B.I.G.): E-Postbrief 107<br />

Im Vergleich zu Kundenkanälen wie Call Center oder E-Mail sind <strong>Social</strong> Media mit ihrer Vielzahl von Quellen<br />

und Kommunikationsmöglichkeiten ungleich schwerer in den Blick zu bekommen und wesentlich dynamischer.<br />

Der Customer Service steht damit vor der Herausforderung, in den Weiten der digitalen Kommunikation schnell<br />

und zuverlässig die relevanten Beiträge (Fragen, Beschwerden etc.) zu identifizieren, zu bewerten und gegebenenfalls<br />

medien-adäquat zu beantworten.<br />

Die Deutsche Post setzte bei der E-Postbrief-Kampagne auf ein <strong>Social</strong> Media Customer Care-System, um diesen<br />

Prozess so zu steuern, dass das Unternehmen für Kundenfragen erreichbar ist, unabhängig davon, wo sie auflaufen,<br />

und dass diese schnell und zuverlässig auch dort beantwortet werden.<br />

Mithilfe einer <strong>Social</strong> CRM-Lösung von B.I.G. werden relevante E-Post-Beiträge im <strong>Social</strong> Web identifiziert, im<br />

<strong>Social</strong> Media Intelligence-Prozess erfasst und in Bezug auf Relevanz und Tonalität bewertet. Die priorisierten<br />

Posts werden in einem zweiten Schritt an einen Customer Care Agenten weitergeleitet, der direkt in der Quelle<br />

auf den Kundenbeitrag reagieren kann. Dabei werden nicht nur die unternehmenseigenen Kanäle und Accounts,<br />

sondern auch andere Communitys und Blogs für die Kommunikation genutzt.<br />

Das Engagement mittels der <strong>Social</strong> Media Customer Care-Lösung nahmen viele Nutzern sehr positiv auf. Die<br />

Möglichkeit zur professionellen, einfachen und schnellen Interaktion mit der Deutschen Post wurde in den<br />

sozialen Netzwerken entsprechend lobend hervorgehoben.<br />

<strong>Social</strong> Intelligence meets Business Intelligence:<br />

Turning Data into Knowledge<br />

Bei <strong>Social</strong> Intelligence geht es darum, soziale Medien in Handlungsmuster zu überführen. Jedoch darf das <strong>Social</strong><br />

CRM-Konzept nicht allein auf soziale Medien fokussiert sein. Es ist zwingend erforderlich, <strong>Social</strong> Media-Daten mit<br />

klassischen Daten zu verknüpfen – womit die Facette der Business Intelligence ins Spiel kommt. Dieses klassische<br />

Kundenwissen liegt in jedem Unternehmen vor: individuelle Umsatzzahlen und weitere Daten, die den Kunden<br />

beschreiben.<br />

An dieser Stelle wird von Unternehmensseite häufig auf das Problem „Big Data“ hingewiesen. Neben strukturierten<br />

Daten wie Umsatz, Kundennummer und Adresse liegen im Socia Media-Kontext die unstrukturierten<br />

Daten aus den Meinungsäußerungen der Kunden vor. Die Herausforderung liegt darin, diese sozialen Daten mit<br />

klassischen Kundenstammdaten zu integrieren.<br />

Fallbeispiel (MicroStrategy): 108 Facebook als größtes „CRM-System“ der Welt<br />

Seit 1989 unterstützen die Business Intelligence Lösungen von MicroStrategy Unternehmen dabei, ihre operativen<br />

Daten in Informationen zu transformieren, die für die Entscheidungsfindung genutzt werden können.<br />

Nun trifft Business Intelligence auf <strong>Social</strong> Intelligence: MicroStrategy bietet Werkzeuge, die helfen sollen, den<br />

Facebook-Datenschatz zu heben und mit Facebook-Fans Geld zu verdienen.<br />

Die drei <strong>Social</strong> Media-Produkte MicroStrategy „Wisdom“, „Alert“ und „Gateway“ sorgen dafür, die eigenen<br />

Fans besser zu verstehen (KNOW), sie zum Mitmachen zu gewinnen (ENGAGE) und ihre Daten mit den vorhandenen<br />

CRM-Daten zu verknüpfen (SYNCHRONIZE).<br />

107 Vgl. Mind Business Consultants 2011.<br />

108 Vgl. Interview Karl-Heinz Land


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Der cloudbasierte Service „Gateway“ konvertiert die unstrukturierten Daten des Facebook <strong>Social</strong> Graph in eine<br />

relationale Datenbankstruktur, um sie in verwertbare Informationen für Enterprise-Anwendungen zu verwandeln.<br />

Das allerdings nur, sofern der Nutzer für den Datenzugriff die entsprechende Erlaubnis erteilt.<br />

Um an die Erlaubnis des Anwenders zu kommen, setzt MicroStrategy auf Facebook-Apps: Ein Beispiel ist<br />

„Alert“, eine kostenlose Mobile-App für iPhone, iPad und Android-Endgeräte, die für den Nutzer als Brand-<br />

Aggregator fungiert. Das heißt, dass sich alle Facebook-Likes eines Nutzers und alle Informationen darüber<br />

in dieser App wiederfinden. Aus Nutzersicht besteht der Mehrwert darin, dass er gezielte Informationen der<br />

favorisierten Brands etwa über Sonderangebote oder Werbeaktionen erhält. Aus Anbietersicht ist das Vorgehen<br />

sinnvoll, weil die App permission-based personalisiertes <strong>Marketing</strong> ermöglicht sowie zielgruppengerechte<br />

Angebote und Kampagnen unterstützt.<br />

Hierfür arbeitet im Hintergrund vor allem „Wisdom“, das tief gehende Einblicke in die Facebook-Daten ermöglicht:<br />

Welche Bücher werden gelesen, welche Filme gesehen, welche Partys besucht und wo wird der Urlaub<br />

verbracht – all dies sind Daten, die im CRM normalerweise nicht mitgeführt werden. Das Analysetool „Wisdom“<br />

wertet die von „Gateway“ ausgelesenen Facebook-Daten aus, reichert sie an und ergänzt sogar lückenhafte<br />

Datensätze, indem zum Beispiel das Geburtsdatum anhand des Uni-Abschlusses geschätzt wird. Damit<br />

lassen sich Kunden nach ihren Interessen und Vorlieben segmentieren und Anbieter können diese Kundensegmente<br />

mit personalisierten Inhalten, Sonderaktionen und Produktempfehlungen gezielt ansprechen.<br />

Insofern bedeutet <strong>Social</strong> CRM, dass diese beiden Welten zusammengeführt werden müssen. Dabei gilt es zu<br />

berücksichtigen, dass sowohl die technische als auch die rechtliche Integration gelingt, ohne Kunden abzuschrekken.<br />

Unternehmen brauchen intelligente Kommunikationskonzepte, damit ihre Kunden ihnen die Erlaubnis<br />

geben, die personenbezogenen Daten ganzheitlich zu speichern und zu analysieren.<br />

„Der Königsweg für die Verbindung der beiden Welten wird Permission-based sein. Man sollte<br />

nicht versuchen, mit irgendwelchen semantischen Matching-Algorithmen Data-Warehouses ins<br />

<strong>Social</strong> Web zu übertragen. Man muss dem Kunden stattdessen klarmachen, warum er Zugang<br />

zu seinen Daten gewähren sollte und welchen Nutzen er davon hat. Und man sollte ihm das<br />

Gefühl geben, dass er diese Daten steuert. Wir befinden uns da noch in einem frühen Stadium.<br />

Aber früher oder später wird die Reise dorthin gehen – zur Verbindung beider Welten.“<br />

Karl-Heinz Land<br />

Customer Experience Management - kanalübergreifend, ganzheitlich, integriert<br />

Eine Customer Journey ist in der Regel kanalübergreifend. Dies gilt auch, wenn der Kaufprozess ausschließlich<br />

im Internet stattfindet. Hier ist für den Kunden zunächst eine Suchmaschine wie Google relevant, dann zieht<br />

er möglicherweise eine Preisvergleichsseite zu Rate, bindet weitere Personen über sein soziales Netzwerk in die<br />

Entscheidungsfindung ein, um dann schließlich im Onlineshop den Kauf zu tätigen.<br />

65


66<br />

<strong>Social</strong> CRM<br />

Abb. 18: Entscheidungsprozesse des „Connected Customers“<br />

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Quelle: Brian Solis, SMICS 2011<br />

Customer Experience Management beschäftigt sich folglich mit der Fragestellung, wie diese vielfältigen Kundenerfahrungen<br />

ganzheitlich begleitet und im Sinne der Unternehmensziele beeinflusst werden können. Denn<br />

einem Kunden ist durchaus bewusst, dass er nicht mit dem Twitter-Kanal kommuniziert, sondern mit einem<br />

Unternehmen, das er als eine soziale Identität sieht, mit der er zu kooperieren bereit ist.<br />

„Der Verbraucher unterteilt sein Einkauferlebnis nicht in verschiedene Vertriebskanäle, sondern<br />

erwartet einen harmonisierten und integrierten Kaufprozess, bei dem er beliebig in jedem Kanal<br />

bedient wird. Im deutschen Handel mangelt es immer noch an Lösungen und Strategien,<br />

die dem Kunden ein kanalübergreifendes Kauferlebnis er möglichen und ihn während seines<br />

gesamten Kaufentscheidungsprozesses begleiten.“<br />

Mark Holenstein, Hybris<br />

Fallbeispiel (Hybris): Humanic setzt auf Crosschannel-Strategie 109<br />

Der österreichische Schuhhändler Humanic hat mit Software von Hybris seine Cross Channel-Strategie in die Tat umgesetzt.<br />

Seit 2009 gibt es im neuen Humanic E-Shop (www.shoemanic.com) tausende Modelle online zu kaufen.<br />

Basierend auf dem Produkt hybris B2C <strong>Commerce</strong> wurde für Humanic ein einheitliches Shopping-Erlebnis in mehreren<br />

Kanälen realisiert. Die <strong>Commerce</strong>-Lösung regelt den gesamten Internetauftritt, den Humanic mit einem integrierten<br />

Content Management System pflegt. Dazu zählt die Organisation sämtlicher Produktdaten und <strong>Marketing</strong>-Inhalte<br />

sowie die automatische Einbindung verschiedener E-<strong>Commerce</strong>-Prozesse. Die zentrale Datenhaltung über einheitliches<br />

Produkt Information Management gewährleistet, dass Werbekampagnen, Rabattaktionen und Modespecials länderübergreifend<br />

online und offline konsistent und abgestimmt mit der Shop-Strategie durchgeführt werden.<br />

Die virtuelle Filiale www.shoemanic.com bietet echte Vernetzung der Vertriebskanäle Internet, Filiale und Magazin<br />

sowie konsequent umgesetztes Multichannel-Retailing. So können etwa Waren via E-Shop reserviert und im nächstgelegenen<br />

Store abgeholt werden. Mit der Funktion „Freunden weitersagen“ können interessante Artikel per Facebook<br />

oder E-Mail weiterempfohlen werden. Des Weiteren bietet Humanic mit dem Storefinder die Möglichkeit, Youtube-<br />

Videos der entsprechenden Ladengeschäfte anzusehen.<br />

109 Interview Karl-Heinz Land<br />

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Kollaboration bedeutet bereichsübergreifendes Interagieren<br />

Der Begriff Kollaboration beschreibt die Notwendigkeit von Interaktionen besonders treffend und verweist auf<br />

die Bedeutung des Zusammenwirkens der verschiedenen Bereiche innerhalb eines Unternehmens. Denn <strong>Marketing</strong>,<br />

Sales und Vertrieb sind klassischerweise Silos. Weitere Stakeholder im Unternehmen zu berücksichtigen,<br />

ist eine zusätzliche Herausforderung. Während <strong>Social</strong> Media und <strong>Social</strong> Media-Intelligence häufig direkt im<br />

<strong>Marketing</strong> und damit in der Unternehmenskommunikation als einer Fachabteilung angesiedelt sind, kommt mit<br />

<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> zunehmend die IT ins Spiel – im Sinne von System- und Datenintegration. Diese verschiedenen<br />

Bereiche müssen nun auf ein gemeinsames Ziel abgestimmt werden.<br />

Bei der Betrachtung von <strong>Social</strong> Media-Aktivitäten wird generell klar, dass die Trennschärfe fehlt: Die Äußerung<br />

eines Kunden mittels eines Posts in einem sozialen Netzwerk kann einerseits für die Unternehmenskommunikation<br />

relevant sein: „Wie steht mein Unternehmen da?“ Sie kann andererseits für das <strong>Marketing</strong> wichtig sein: „Wie<br />

wird mein Produkt wahrgenommen?“ Diese beiden Bereiche müssen sich untereinander austauschen. Selbst<br />

wenn es sich bei dem Kundenstatement um eine Service-Anfrage handelt, die früher gewöhnlich per Anruf beim<br />

Kundenservice geklärt wurde, kann dies ebenfalls für das <strong>Marketing</strong> interessant sein. Zu fragen ist, ob aus der<br />

Problemformulierung Insights für die Produktentwicklung gezogen werden können.<br />

„Ich muss jetzt nicht durch drei Abteilungen gehen und alle Prozesse im Unternehmen ändern,<br />

um diesem einen Konsumenten zu helfen, sondern ich tue das unbürokratisch, einfach<br />

direkt. Und wenn ich ein Problem festgestellt habe, dann gehe ich auf das Problem ein und<br />

versuche, es an Ort und Stelle zu lösen. Und wenn ich das institutionalisiert erledigen kann,<br />

dann wird das auch Einfluss auf mein Markenbild beim Konsumenten haben und über dieses<br />

wahrgenommene Markenbild auch auf Markentreue, Umsatz und Share-of-Mind.<br />

Markus Roder, freier Berater<br />

Einen solchen Austausch können entsprechende Kollaborationsplattformen unterstützen. Bereits heute haben<br />

eine Reihe von Unternehmen einen zentralen Datenflow aus sozialen Medien sichergestellt. Intern verfügen sie<br />

über einen „<strong>Social</strong> Hub“, der die Daten an die verschiedenen Bereiche und Funktionen weiterleitet. Und diese<br />

müssen zielgerichtet zusammenarbeiten.<br />

Eine ganzheitliche Customer Experience kann nur dann umgesetzt werden, wenn ein gemeinsames Verständnis<br />

von <strong>Social</strong> Media im gesamten Unternehmen vorhanden ist und wenn akzeptiert wird, dass Vernetzung wichtig<br />

ist. Dazu reicht die Einführung von Wissensmanagement aber nicht aus. Sie führt nicht zwangsläufig dazu, dass<br />

die Teams in den verschiedenen Bereichen kollaborieren statt isoliert zu handeln.<br />

Hier bedarf es klarer Anreizmechaniken, eventuell auch sozialen Drucks, damit diese Medien effektiv genutzt<br />

werden.<br />

Fallbeispiel: Michael Dell hat 100.000 Follower, die seines Kollegen liegen<br />

nur im vierstelligen Bereich 110<br />

Der Technologiekonzern Dell nutzt Salesforce Chatter als Werkzeug für unternehmensweite Teamarbeit, das<br />

nach dem Prinzip des <strong>Social</strong> Networking funktioniert. Chatter macht die Dell-interne Zusammenarbeit effizienter:<br />

In Echtzeit haben Mitarbeiter und Teams stets den Status von Projekten, Kunden, Prozessen, Dokumenten<br />

und Programmen im Blick. Als erste Geschäftsanwendung für <strong>Social</strong> Networking erlaubt Chatter seinen Nutzern,<br />

Profile und Gruppen anzulegen. Zudem verfügen die Nutzer über Informationen, wie Kunden potenziellem<br />

Neugeschäft und Supportfällen folgen. Durch seine Push-Funktion liefert Chatter dabei automatisch<br />

alle relevanten Updates – die aufwendige Suche nach Informationen wird so reduziert und die Arbeitseffizienz<br />

gesteigert. Dadurch gelingt es ihnen, eine Mitmachkultur zu erzeugen.<br />

Ein weiterer, nicht unwesentlicher Effekt: Mit dieser internen Umsetzung des Twitter-Konzeptes entstehen<br />

neue Spielregeln und Machtgefüge in der Unternehmenskommunikation. Während über 90.000 Mitarbeiter<br />

den Feed von Michael Dell abonniert haben, liegen die Zahlen bei seinem Geschäftsführungskollegen im vierstelligen<br />

Bereich.<br />

110 Vortrag Online Handel 2012<br />

67


68<br />

<strong>Social</strong> CRM<br />

Test&Learn mit <strong>Social</strong> Media<br />

<strong>Social</strong> Media ist sehr gut geeignet, um zu experimentieren. Beim E-<strong>Commerce</strong> oder Direct Mailing sind strukturierte<br />

Tests mit systematischen Kontrollgruppen sowie A/B-Testings seit langem üblich. Sie dienen der Absicherung<br />

des Unternehmens und liefern Erkenntnisse darüber, wie gewisse Kampagnen funktionieren.<br />

Fallbeispiel (Bazaarvoice): Einführung von Ratings & Reviews mit A/B-Tests 111<br />

Das Unternehmen <strong>Adobe</strong> führte im April 2010 ein Programm für Kundenbewertungen ein und gab seinen<br />

Markenbotschaftern dadurch die Chance, ihre Statements zu neuen Softwareversionen in Echtzeit mit anderen<br />

zu teilen. Bevor die neuen Versionen von Photoshop und Photoshop Extended auf den Markt kamen, bot<br />

<strong>Adobe</strong> der Community vorab Testversionen an. Die Interessenten wurden aufgefordert, auf der Website eine<br />

Bewertung zu schreiben, die über Facebook auch an Freunde weitergegeben werden konnte.<br />

Mit unternehmenseigenen Analyseprogrammen führte der Softwareanbieter A/B-Tests durch, um die Wirkung<br />

des Feedbacks auf die Konversionsrate zu messen. Auf den Produktseiten zeigte das Unternehmen einen Monat<br />

lang für die Hälfte der Besucher die Bewertungen an, während die andere Hälfte keine Bewertungen sehen<br />

konnte. Bei der Testgruppe, die Bewertungen sehen konnte, stieg die Konversionsrate auf der Produktseite<br />

für Photoshop um 21 Prozent im Vergleich zur Seite ohne Bewertungen. Für die Produktseite von Photoshop<br />

Extended betrug die Zunahme sogar 54 Prozent. <strong>Adobe</strong> verzeichnete auch einen Anstieg von 13 beziehungsweise<br />

35 Prozent beim Abruf der Testversionen beider Produkte. Nebenbei testete das Unternehmen Zitate<br />

und Sternbewertungen aus Kundenbeurteilungen in Bannerwerbung sowie auf Landing Pages für Suchen und<br />

E-Mail-Anfragen. Bei allen A/B-Tests ergab sich für die Testgruppe mit Bewertungen eine höhere Click-Through-<br />

Rate als bei der Vergleichsgruppe.<br />

Zeitgleich mit der Einführung von Ratings & Reviews startete <strong>Adobe</strong> eine Facebook-Seite, damit die 1,85 Millionen<br />

Photoshop-Fans auf Facebook direkt in ihrem sozialen Netzwerk Feedback lesen konnten. Die Befürworter<br />

vergaben durchschnittlich 4,9 von fünf Sternen. In der ersten Woche der Aktion gaben rund 25 Prozent aller<br />

Beurteiler ihre Bewertung auf Facebook weiter – nach Unternehmensangaben 700 Prozent mehr als im Branchendurchschnitt.<br />

Nachdem die Umsatzsteigerung bei den Prestigeprodukten durch die A/B-Testergebnisse<br />

bestätigt worden war, erweiterte <strong>Adobe</strong> sein Kundenbewertungsprogramm Anfang 2011 auf einen Großteil<br />

seines Produktkatalogs für Nordamerika. Die positiven Auswirkungen der benutzergenerierten Inhalte machten<br />

sich durch die Bank bemerkbar: Die durchschnittliche Anzahl der Seitenanrufe und die Stickiness stiegen an,<br />

der Umsatz wurde gesteigert und die Anzahl der heruntergeladenen Testversionen nahm zu.<br />

Zu vergleichsweise geringen Kosten und ohne die Marke zu „verbrennen“, können Kommunikationskonzepte<br />

und Aktivitäten in kleinen Umgebungen ausprobiert werden – sei es in einer Facebook-Gruppe oder in dezidierten<br />

Foren oder Blogs. Unternehmen können relevante Themen eruieren, Produktideen vorstellen oder eine<br />

Kampagnen-Mechanik testen.<br />

<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> Ziele<br />

Schließlich sind vier generische Gründe beziehungsweise Zielsetzungen zu nennen, die Investitionen in <strong>Social</strong><br />

CRM rechtfertigen. Erstens die Steigerung von Konversionsraten und Abverkäufen. Zweitens eine engere Bindung<br />

bestehender Kunden an das Unternehmen. Drittens die Gewinnung neuer Kunden – auch durch Empfehlungen.<br />

Und viertens das Generieren von besseren Insights sowie Impulsen für Produktinnovationen.<br />

Diese Ziele werden im folgenden Abschnitt näher betrachtet.<br />

D.2 Make More Sales – <strong>Social</strong> Media (k)ein Abverkaufskanal<br />

Wie bereits erläutert, spielt der Vertrieb eine entscheidende Rolle für die Zielerreichung mittels <strong>Social</strong> CRM.<br />

Werden soziale Medien als Absatzkanal genutzt, kommt es darauf an, die Verkaufsprozesse mithilfe der sozialen<br />

Technologien zu optimieren. Allein durch die Einbindung von <strong>Social</strong> Plugins auf einer Website können die<br />

Verkaufszahlen um etwa zehn Prozent erhöht werden. 112<br />

111 Vgl. Bazaarvoice Fallstudie<br />

112 Vgl. hierzu http://socialcommercetoday.com/how-to-set-social-commerce-objectives-practical-walkthrough/ .


So kann der Einsatz von <strong>Social</strong> CRM zum Beispiel die Verkaufszahlen über einen Facebook-Store positiv beeinflussen.<br />

Denn sowohl die Shop-Anbindung innerhalb der eigenen Facebook-Seite als auch die Integration von<br />

<strong>Social</strong> Plugins wie des „Like“-Buttons können für zusätzliche Umsätze sorgen. Sie verbreiten die eigene Marke<br />

auf Facebook und generieren dadurch zusätzlichen Traffic für den eigenen Onlineshop. 113<br />

Umsatzsteigerungen können auch durch die Verbesserung der Customer Experience erreicht werden. Denn Mechanismen<br />

wie Sales-Promotions und Gutscheinaktionen funktionieren sowohl im stationären Handel als auch<br />

online. Sie fördern den direkten Abverkauf und bieten dem Verbraucher einen direkten Vorteil.<br />

Fallbeispiel: Biodeals.de 114<br />

Der ehemalige CMO von DailyDeal.de gründete mit Biodeals.de eine Plattform für tägliche Partnerangebote<br />

aus den Bereichen Bio, Fairtrade und Energiesparen mit Rabatten von bis zu 50 Prozent. Das Angebot solle zur<br />

größten Bio-Bewegung in Deutschlands werden. Auch weniger einkommensstarke Verbraucher sollen sich<br />

gesunde und nachhaltige Produkte leisten können, so die Zielsetzung. Biodeals.de veröffentlicht Angebote<br />

von Bio-Händlern und biologisch orientierten Internetshops zu reduzierten Preisen. Im Gegenzug erhalten die<br />

Anbieter kostenlose Vermarktung im Internet und zusätzliche Werbereichweite, besonders in der „Lifestyles of<br />

Health and Sustainability“ (LOHAS)-Zielgruppe, die auf Gesundheit und Fitness, Umwelt, persönliche Entfaltung,<br />

nachhaltigen Konsum und soziale Gerechtigkeit fokussiert ist.<br />

Insbesondere Fans erwarten von den Unternehmen, dass sie bevorzugt behandelt werden und einen exklusiven<br />

Zugang zu Angeboten und Informationen bekommen. Die Anbieter können ihre Fans auf vielfältige Art und<br />

Weise belohnen. Beispielsweise wurde von Heinz Ketchup eine „Fans First“-Aktion durchgeführt, bei der den<br />

Fans der Marke ein neues Produkt vor dem offiziellen Launch verkauft wurde. Auch Coca-Cola verkauft unter<br />

dieser Maxime erfolgreich diverse Merchandise-Produkte in seinem F-Store. 115<br />

Schließlich sind es die Netzwerk-Effekte, die den direkten Abverkauf steigern. Unternehmen sollten jedoch wissen,<br />

wie diese stimuliert werden können. Der innovative <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong>-Ansatz von Levi’s ist in diesem Kontext<br />

ein empfehlenswertes Beispiel.<br />

Fallbeispiel: Levi’s 116<br />

Der Jeanshersteller Levi’s bietet einen sogenannten „Friends Store“ und nutzt dazu die Facebook <strong>Social</strong> Plugins<br />

„Connect“ und „Like-Button“ beziehungsweise die “Open Graph API”. Die Jeansmarke verwendet bestehende<br />

Facebook-Features, um es Besuchern ihrer Webseite zu ermöglichen, einen virtuellen Einkaufswagen<br />

vollzuladen – beispielsweise für den besten Freund. Dieser kann dann weitergeschickt werden, ohne die sonst<br />

übliche Hürde eines Logins. Im besten Fall landet der Einkaufswagen auf dem Handy des Freundes, der sich von<br />

den vorgeschlagenen Produkten für den eigenen Einkauf im Geschäft inspirieren lässt. Im virtuellen Raum hat<br />

somit ein gemeinsamer Einkaufsbummel unter Freunden stattgefunden.<br />

Einschränkend ist zu betonen, dass sich nicht alle Produkte in den sozialen Medien gleich gut verkaufen lassen.<br />

Mithilfe von <strong>Social</strong> Shopping-Portalen können vor allem jene Produkte schnell monetarisiert werden, die – wie<br />

Modeartikel – eine gemeinschaftsfähige Relevanz besitzen und vorwiegend auf die jüngeren Zielgruppen ausgerichtet<br />

sind. 117<br />

Viele Unternehmen richten ihre <strong>Social</strong> Media-Aktivitäten auf den Umsatz aus. Dabei können die Verkaufszahlen<br />

durch den Einsatz diverser Mechanismen wie die Einbindung von <strong>Social</strong> Plugins, Sales-Promotions oder<br />

Gutscheinaktionen positiv beeinflusst werden. Auch Netzwerkeffekte tragen zum Abverkauf bei. Besonders<br />

schnell lassen sich Produkte wie Modeartikel, die eine gemeinschaftsfähige Relevanz haben und die jüngeren<br />

Zielgruppen ansprechen, mithilfe von <strong>Social</strong> Shopping-Portalen monetarisieren.<br />

113 hierzu und im Folgenden http://socialcommercetoday.com/how-to-set-social-commerce-objectives-practical-walkthrough/ .<br />

114 Vgl. http://beckerjoerges.com/2011/06/04/besser-shoppen-mit-social-media-der-hype-um-couponing-und-deals/ .<br />

115 Vgl. BBDO 2011 S. 25.<br />

116 Vgl. http://www.gruenderszene.de/marketing/social-media-marketing-2-kunden-image-und-abverkaufe-beeinflussen .<br />

117 Vgl. BVDW 2011, S. 16.<br />

69


70<br />

<strong>Social</strong> CRM<br />

D.3 More Customers – durch Fans, die etwas für die Marke tun<br />

Die Neukundenakquise ist ein legitimes Ziel für <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> und gelingt besonders dann, wenn bereits<br />

begeisterte Kunden als Markenbotschafter aktiviert werden.<br />

Zwei Methoden bieten sich hierzu im Rahmen des <strong>Social</strong> CRM-Ansatzes an: <strong>Social</strong> Media Optimisation (SMO) und<br />

Engagement. Obwohl sie gleich bedeutsam sind, um mehr Nutzer auf die Unternehmens-Website zu bekommen,<br />

folgen beide sehr unterschiedlichen Regeln.<br />

SMO impliziert einen wissenschaftlichen, eher technischen Ansatz: Updates werden mit der Zielsetzung produziert,<br />

dass sie gesehen werden und die User darauf klicken. Engagement erfordert einen empathischen Ansatz:<br />

Das Unternehmen vernetzt sich stärker mit den eigenen Fans und Followern.<br />

Mit SMO steigen die Besucherzahlen auf der Website<br />

Um die Click-through-Raten durch SMO nachhaltig zu steigern, sind folgende Überlegungen wichtig:<br />

» Lernen Sie als Unternehmen die Nutzer der für sie relevanten Foren, Communitys und sozialen<br />

Netzwerke kennen: Wann tauschen sich die Mitglieder zu welchen Themen aus und warum tun sie<br />

dies? Das hilft zu verstehen, welche Inhalte am besten funktionieren, sodass Ihr Unternehmen den<br />

Inhalt so ausspielen kann, dass er öfter geklickt wird.<br />

» Timing ist ebenfalls wichtig. Genauso wie Websites haben auch soziale Netzwerke Peaks und<br />

Zeiten geringer Nutzung. Jedoch müssen diese nicht übereinstimmen. Die Facebook-Nutzung<br />

findet zum Beispiel vielfach nach der Arbeitszeit statt. Entsprechend läuft ein Update nach Feierabend<br />

oder am Wochenende besser.<br />

» Auch sollten Sie ein Verständnis davon erlangen, wozu die unterschiedlichen Plattformen in<br />

Anspruch genommen werden. Zum Beispiel sehen 40 Prozent der Twitter-Nutzer das Medium<br />

primär als Nachrichtenkanal an, während Facebook immer mehr als Kontakt- und Kommunikationsmedium<br />

fungiert.<br />

Fallbeispiel (<strong>Adobe</strong>): Unicredit - Webanalyse zur Verbesserung der Online-Akquise<br />

Das internationale Finanzinstitut UniCredit Group bietet den Kunden über seine Websites vielfältige Dienstleistungen.<br />

Optimiert werden die Internetangebote mithilfe einer fortlaufenden Analyse der Web-Aktivitäten.<br />

Diese Daten stellen auch die Grundlage für Online-<strong>Marketing</strong>-Kampagnen dar. Aufgrund des kontinuierlichen<br />

Return on Investment seiner Online-Strategien hat das Unternehmen die Investitionen in Online-<strong>Marketing</strong> in<br />

den letzten drei Jahren vervierfacht. Das Webteam von UniCredit nutzt die <strong>Adobe</strong> <strong>Digital</strong> <strong>Marketing</strong> Suite, um<br />

die Wünsche und Bedürfnisse der Online-Benutzer zu bewerten und attraktive Website-Inhalte bereitzustellen.<br />

Die Kunden werden enger an das Finanzinstitut gebunden und die Konversion wird gefördert. Jährlich konnte<br />

so die Online-Akquise und rund 60 Prozent gesteigert werden.<br />

Für die effektive Gewinnung von Neukunden setzt UniCredit auf Test- und Targeting-Funktionen und sichert die<br />

durchgängige Integration der Software-Technologie zwischen den Frontline- und den Backend-Verkaufsprozessen.<br />

Die Kosten pro Lead konnten zunächst um 43 Prozent und in den Folgejahren um 19 Prozent gesenkt<br />

werden. Allein die Verbesserung der Exit-Page beim Online-Banking brachte einen 20-prozentigen Anstieg bei<br />

den Lead-Zahlen, während die Optimierung der Landing-Page für weitere 20 Prozent Zuwachs sorgte. Die Zahl<br />

der Pay-per-Click-Leads konnte um 70 Prozent und die der Affiliation-Leads um 110 Prozent gesteigert werden.<br />

Die Reichweite des Unternehmens wird auch durch die wachsenden <strong>Social</strong> Media-Aktivitäten vergrößert. Dazu<br />

gehören Apps, eine Microsite für Sportfans sowie Facebook-, Twitter- und YouTube-Kampagnen. Die Kundeninteraktionen,<br />

das Nutzungserlebnis und die Akquise-Ergebnisse werden kanalübergreifend überwacht.<br />

Eine Kampagne zur Kundenbindung ist dabei besonders erfolgreich, da sie einen großen Teil des europäischen<br />

Markts anspricht: Sportfans. Als Sponsor der UEFA Champions League unterhält die Bank eine eigene Microsite,<br />

die relevante Informationen zum Wettbewerb bietet und Bild- und Textmaterial zur UEFA Champions<br />

League Trophy Tour bereitstellt, auf der Fußballanhänger an gesponserten Ereignissen teilnehmen können.


Engagement bringt die richtigen Besucher<br />

In <strong>Social</strong> Networks versuchen Unternehmen derzeit noch primär, Reichweite aufzubauen und Fans zu generieren.<br />

Idealerweise sollte es aber so sein, dass sie dort wirkliche Fans gewinnen und diese Fans dann wiederum etwas<br />

für die Marke tun.<br />

Fallbeispiel (<strong>Adobe</strong>): MTV – <strong>Social</strong> Media-Kampagne mit<br />

Co-Viewing steigert Zuschauerzahlen<br />

Der Musik- und Unterhaltungssender MTV geht mit seiner Sparte MTV Networks (MTVN) bei der Zuschauerbindung<br />

neue Wege: Er nutzt <strong>Social</strong> Media-Netzwerke, um seinen Fans die Möglichkeit zu geben, sich mit anderen<br />

in Echtzeit über eine gerade laufende Sendung auszutauschen. Dabei sind für das Unternehmen insbesondere<br />

Facebook und Twitter essenziell, um den Marken Aufmerksamkeit zu verschaffen. MTVN analysiert, wie<br />

Kunden auf die Inhalte zugreifen. Ziel ist eine Steigerung der Zuschauerzahlen und somit auch der Werbeeinnahmen.<br />

Eigene und zugekaufte Inhalte des Musik- und Unterhaltungssenders sind heute in 150 Kabelnetzen<br />

und auf mehr als 450 Websites weltweit zu finden.<br />

MTVN nutzt die <strong>Adobe</strong> <strong>Digital</strong> <strong>Marketing</strong> Suite, um Originalsendungen online zur Verfügung zu stellen und<br />

um Zuschauer an Co-Viewing-Aktivitäten zu beteiligen. Beim Co-Viewing wird das Programm im Fernsehen<br />

ausgestrahlt, während gleichzeitig zugehörige Inhalte online recherchiert werden können oder die Sendung<br />

mit anderen Mitgliedern der Community online diskutiert wird. Die Markenforscher des Unternehmens analysieren<br />

jeweils die Zahl der Zuschauer, die den Online-Video-Viewer von MTVN nutzen. Die Zuschauer werden<br />

außerdem über Echtzeitinformationen segmentiert, sodass sich Vergleichsansichten erstellen lassen, wie sie die<br />

Inhalte konsumieren. Dank dieser Daten zu den Zuschauersegmenten ist das Unternehmen in der Lage, genau<br />

auf den jeweiligen Zuschauer abgestimmte Werbung zu präsentieren. Je länger sich ein User auf der Website<br />

aufhält, desto mehr Werbeinhalte bekommt er zu sehen und desto höher fallen die Werbeeinnahmen aus.<br />

Die gesammelten und analysierten Daten dienen dabei auch als Grundlage für Empfehlungen für andere sendungsspezifische<br />

Videos oder Inhalte, die der Zuschauer auch interessant finden könnte, ohne dass er sie je<br />

selbst gefunden hätte. Beispielsweise werden Stammzuschauer einer bestimmten Serie für ihre Treue belohnt,<br />

indem ihnen konkrete Videos der Serie mit exklusiven Outtakes und einem Blick hinter die Kulissen empfohlen<br />

werden. Hierbei wird gemessen und analysiert, welche Empfehlungen die höchsten Click-through-Raten<br />

einbringen. Durch die uneingeschränkten Segmentierungsmöglichkeiten kann das Unternehmen spezifische<br />

Kenngrößen generieren, zum Beispiel die Zahl der gestarteten empfohlenen Videos, die Betrachtungsdauer<br />

oder die Zahl der wiederkehrenden Besucher im Vergleich zu den erstmaligen Besuchern. Im Ergebnis hat sich<br />

der Traffic auf der MTV-Website während eines Jahres um 118 Prozent erhöht und zu verstärktem Co-Viewingund<br />

intensiveren <strong>Social</strong>-Viewing-Aktivitäten geführt.<br />

Dieses Vorgehen heißt „Engagement“. Die Facetten sind vielfältig: Fans engagieren sich für die Marke, verbreiten<br />

eine positive Stimmung, kommunizieren Spaß und Vorfreude und vermitteln an der ein oder anderen Stelle<br />

möglicherweise auch Toleranz in dem Sinne, dass der Marke auch Fehler verziehen werden. Denn Fehler unterlaufen<br />

jedem Unternehmen und somit auch jeder Marke. An der Toleranz kann gemessen werden, wie gut es<br />

dem Unternehmen gelungen ist, ein hohes Engagement der Fans schon im Vorfeld zu erzeugen.<br />

Apple beispielsweise hat einen astronomisch hohen Net Promoter Score von über 78. Wird in einem sozialen<br />

Netzwerk ein tatsächlich existierendes Problem geschildert, gehen viele Nutzer in angemessener Weise<br />

auf das Problem ein. Aufgrund des hohen Net Promoter Score-Wertes sagt jedoch ein großer Prozentsatz<br />

von absolut loyalen Fans „Nein, das kann unmöglich sein; meine Marke ist perfekt; das Problem muss<br />

beim User liegen“. Dieser Effekt kommt tatsächlich häufig vor – als eher positives Problem für die Marke.<br />

Markus Roder<br />

71


72<br />

<strong>Social</strong> CRM<br />

Eine wissenschaftliche Formel für Engagement gibt es nicht. Unternehmen sollten mit ihren treuesten Kunden<br />

starten und mit ihren Markenfans arbeiten. Denn diese Menschen neigen dazu, mehr zu kaufen – laut einer aktuellen<br />

IBM-Studie sind es im Durchschnitt bis zu 25 Prozent mehr Käufe – und sie verschaffen dem Unternehmen<br />

neue Kunden durch Empfehlungen. Beispielsweise sind etwa 17 Prozenten der Apple-Käufer über persönliche<br />

Empfehlungen motiviert worden.<br />

Spiel, Spaß & Freude – Mit Gamification Engagement erzeugen 118<br />

1) Was ist Gamification?<br />

Der Begriff bezeichnet die Nutzung von Spielmechanismen, um Menschen auf spielerische Art und Weise dazu<br />

zu bringen, in einem eigentlich nicht-spielerischen Kontext Dinge / Geschäftsprozesse in Gang zu bringen. Letztlich<br />

wird dadurch die Kundenbindung gefördert.<br />

2) Wie wirksam ist Gamification?<br />

Es gibt drei Gründe, warum Spieldynamiken und Spielmechanismen greifen: Erstens wird der Kunde motiviert,<br />

zweitens entdeckt er die Fähigkeit, etwas zu wissen oder zu können, und drittens muss es einen auslösenden<br />

Faktor geben, einen Triggerpunkt. Treffen all diese Dinge gleichzeitig zu, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass<br />

Menschen plötzlich handeln, sprich: im Sinne eines Unternehmens helfen, weiterempfehlen, kaufen.<br />

3) Welche Regeln gilt es zu beachten?<br />

Klare Guidelines sind essenziell: Es müssen für alle die gleichen (fairen) Regeln gelten; diese Regeln besagen, wer<br />

wofür warum und wie belohnt wird. Dies schafft die richtigen Anreize, um in diesem Netzwerk von Wissensträgern<br />

selbst zu wachsen oder sogar über sich selbst und andere hinauszuwachsen.<br />

4) Wie können mit Gamification die Influencer identifiziert werden?<br />

Auf Basis der genannten Spielmechanismen und Regeln kristallisieren sich sogenannte Influencer automatisch<br />

heraus. Falls sie richtig eingebunden werden, haben diese „Superfans“ das Potenzial, sich zu den größten, wertvollsten<br />

und treuesten Werbeträgern, Dienstleistern, Verkäufern und Advokaten des Unternehmens zu entwikkeln.<br />

5) Wie gelingen die richtige Umsetzung und eine dauerhafte Wertschöpfung mit Gamification?<br />

Spielen alle bisher genannten Aspekte technisch und psychologisch in Harmonie richtig zusammen, kann ein<br />

nachhaltiger Wert aus den Superfans erzielt werden – aufgrund ihrer grenzenlosen Loyalität. Superfans haben<br />

nie Ferien und beklagen sich auch nicht über Mehrarbeit nach Feierabend. Voraussetzung ist wie gesagt, dass<br />

sie wirklich in sämtliche Geschäftsprozesse mit eingebunden werden: Ihre Ideen und Anregungen müssen<br />

ernsthaft angehört und aufgenommen werden, außerdem sollte ihnen eine Plattform geboten werden, über die<br />

sie ihre Ideen voll und ganz einbringen und anderen Personen Hilfestellung leisten können. Basierend auf dem<br />

Gesetz des Altruismus werden sich Menschen innerhalb einer vertrauenswürdigen Community immer gegenseitig<br />

unterstützen. Dies basiert auf gemeinsamen Werten und Interessen sowie einer starken Bindung an eine<br />

Marke oder Gemeinschaft, die ihnen Loyalität, Leidenschaft und Zufriedenheit – ihre zutiefst geschätzten Werte<br />

– zurückgibt.<br />

Show me the money: Make – Manage – Monetize<br />

Die Budgets für das <strong>Marketing</strong> sind generell knapp, viele klassische Werbeagenturen beklagen sinkende Einnahmen.<br />

Wichtig ist es daher, das Budget optimal einzusetzen. Und es herrscht noch immer die Meinung: Was in<br />

<strong>Social</strong> Media ist, kostet ja nichts. Das ist falsch: Eine Kampagne in <strong>Social</strong> Media richtig aufzusetzen, ist genauso<br />

kostenintensiv wie jede andere Online-Kampagne. Aber: Sie kann durch ihre virale Effizienz einen viel stärken<br />

Effekt haben<br />

118 Interview Dominique Hess, Vgl. auch Michael Wu „The Science of <strong>Social</strong>“


Interview <strong>Adobe</strong> 119 : <strong>Social</strong> Media-Kampagnen mit professioneller<br />

Erfolgskontrolle erfolgreich managen<br />

Der Bereich <strong>Digital</strong> <strong>Marketing</strong> bei <strong>Adobe</strong> Systems entwickelt Software-Lösungen unter anderem für Web-<br />

Analyse und -Optimierung. Im Interview plädiert Senior Solution Consultant Peter Eiselt dafür, <strong>Social</strong> Media im<br />

Kontext von E-<strong>Commerce</strong> nicht länger zu belächeln. Die Hypothese vieler Unternehmen, die besagt: „Das sind<br />

sowieso nur die 18- bis 25-Jährigen; das ist für uns keine interessante Zielgruppe“, greift seiner Erfahrung nach<br />

zu kurz. Welche Chancen Web-Analyse-Software Unternehmen bietet, die soziale Netzwerke als Empfehlungsund<br />

Abverkaufskanal einsetzen, erläutert Eiselt unter den Stichworten „Make – Manage – Monetize.“:<br />

„Bei <strong>Adobe</strong> ging es immer darum, digitale Inhalte zu erstellen. Mit der Akquisition von Omniture bieten wir<br />

Unternehmen darüber hinaus den Service der Analyse: Werden die Inhalte, die das Unternehmen erstellt hat,<br />

auch so genutzt wie vorgesehen? Kann ein Besucher auf der Internetpräsenz die Pfade verfolgen, die zu einem<br />

erfolgreichen Abschluss führen? Durch die Akquisition von Day, einem Anbieter von Content Management<br />

Systemen, konnte <strong>Adobe</strong> auch die Verwaltung von Webseiten in die <strong>Digital</strong> <strong>Marketing</strong> Suite einbetten. Unternehmen<br />

können von einem zentralen Repository aus alle Inhalte steuern und analysieren. Ganzheitlicher Service<br />

beinhaltet aus Sicht von <strong>Adobe</strong> Folgendes: Lösungen für die kreative Erstellung digitaler Inhalte („Make“), deren<br />

Weiterverarbeitung in bestehenden Geschäftsprozessen („Manage“) und die erfolgreiche Vermarktung und<br />

zuverlässige Erfolgsmessung („Monetize“). Das Ganze lässt sich für den PC und für jedes mobile Endgerät optimieren.<br />

Die Grundfunktionalität der <strong>Adobe</strong> <strong>Digital</strong> <strong>Marketing</strong> Suite ist SiteCatalyst mit seiner grundlegenden Analysefunktion.<br />

SearchCenter verwaltet die SEM- und SEA-Kampagnen und stellt ein Bid-Management-System dar.<br />

Gleichzeitig können Unternehmen hiermit ein Targeting oder auch ein Management dieser Kampagnen in Facebook<br />

betreiben: Wo soll eine bestimmte Anzeige erscheinen? Soll sie nur für bestimmte Georegionen verfügbar<br />

sein oder nur für bestimmte User? Mit dem Modul Test&Target lassen sich A/B- oder Multivarianz-Tests durchführen.<br />

Diese sind eng verbunden mit Targeting. Lässt das Unternehmen einen solchen Test über eine bestimmte<br />

Zeit laufen und erhält die Resultate daraus, kann es möglicherweise neue Kundengruppen ableiten, die es dann<br />

personalisiert anspricht. In Bezug auf Suchbegriffe ist das System mit einer eigenen Lernfunktion ausgestattet:<br />

Search&Promote. Relevant ist außerdem das Modul Recommendations, ein klassisches Empfehlungsmodul:<br />

’Kunden, die das gekauft haben, kauften auch ...’.<br />

<strong>Social</strong> Media-Kampagnen werden für Unternehmen immer wichtiger. Und dabei reicht es eben nicht aus, nur<br />

zu wissen, dass ein Referrer von dem Besuch aus Facebook kommt. Klarheit sollte darüber herrschen, wie in<br />

den sozialen Medien über das Unternehmen gesprochen wird. Das heißt, dass über eine API verschiedene <strong>Social</strong><br />

Media-Kanäle und Blogs nach bestimmten Keywords abgefragt werden – auch nach Keywords, die vielleicht die<br />

Konkurrenz betreffen. <strong>Social</strong>Analytics schreibt außerdem die Daten einer Fanpage des Unternehmens in Facebook<br />

in die gleiche Datenbank, in die auch die Webanalyse fließt. Eine Verknüpfung ist somit möglich. Abgelesen<br />

werden kann zum Beispiel, wie viele Personen einen Kommentar auf der Fanpage hinterlassen haben, die<br />

anschließend auf die Website kamen und ein Produkt gekauft haben. Es gilt generell für jeden Kanal zu prüfen,<br />

ob er Traffic bringt und ob wirklich Konversionen damit verbunden sind. Stellt ein Unternehmen möglicherweise<br />

fest, dass seine Test-Kampagne in Facebook eingeschlagen hat wie eine Bombe, aber nach wie vor viel Geld für<br />

E-Mail-<strong>Marketing</strong> ausgibt, über das es aber keine zahlenden Kunden akquiriert, gibt es hier Handlungsbedarf.“<br />

Es empfiehlt sich, zunächst eine kleine Kampagne online zu positionieren und den Erfolg zu messen. Und dann<br />

sollte entschieden werden, ob das die richtige Gangart ist oder nicht. Aber Unternehmen sollten sich nicht<br />

darauf verlassen, dass sie mit 10.000 Euro Investment in eine <strong>Social</strong> Media-Kampagne sofort auch 100.000<br />

Euro darüber einnehmen.<br />

119 Interview Peter Eiselt, <strong>Adobe</strong><br />

73


74<br />

<strong>Social</strong> CRM<br />

Starten Sie mit einem Lächeln<br />

Die Verknüpfung von SMO und Engagement ist reizvoll. GroupM und comScore veröffentlichten eine Studie,<br />

die offenlegt, dass ein Prozent der Befragten allein durch <strong>Social</strong> Media zum Kauf angeregt wurden. Mehr als die<br />

Hälfte (51 Prozent) kamen über Suchfunktionen in einen Onlineshop und 48 Prozent über eine Kombination aus<br />

beidem. Dieser Effekt wird sich aller Voraussicht nach in Zukunft verstärken.<br />

Vor diesem Hintergrund sollte der Fokus auf drei Handlungsmustern liegen, die den Erfolg des Online-<strong>Marketing</strong>s<br />

optimieren. Voraussetzung ist wiederum, dass der <strong>Social</strong> CRM-Ansatz systematisch integriert wird inklusive des<br />

Einsatzes von <strong>Social</strong> Software, damit Kunden smartere Entscheidungen treffen können und sie begeistert werden.<br />

1. Das Entdecken vereinfachen – Welche Wege bevorzugt die Zielgruppe oder Fan-Community bei der Informationsbeschaffung?<br />

Verwendet sie eher Suchmaschinen-Funktionen oder hört sie sich in sozialen Netzwerken um?<br />

Reagiert sie eher auf Werbeanzeigen oder stärker auf E-Mail-<strong>Marketing</strong>? Und lässt sie sich von Empfehlungen<br />

überhaupt zum Kauf motivieren? – Liegen dem Unternehmen hierzu verlässliche Daten vor, ist zu überlegen, wie<br />

der Zielgruppe über die relevanten Kanäle substanzieller Mehrwert geliefert werden kann.<br />

2. Entscheidungsprozesse unterstützen – Welche inhaltlichen Formate und Medientypen bevorzugt die Zielgruppe<br />

oder Community? Befasst sie sich mit ausführlichen Produktinformationen oder braucht sie kurze Übersichten?<br />

Sind auch Fotos und Videos zur Illustration nötig?<br />

3. Die Zielgruppe muss ihre Erfahrungen teilen können – Welche Themen, Botschaften und Hintergründe motivieren<br />

die Fan-Community, diese weiterzugeben, ihre Erfahrungen zu teilen und darüber hinaus zu interagieren?<br />

Fallbeispiel: Nestlé120 Mit dem Nestlé Marktplatz bietet der weltweit größte Lebensmittelhersteller seinen Kunden in Deutschland eine<br />

<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> Plattform an, die zum Entdecken, Shoppen und Mitmachen einladen soll. Das Ganze ist eine Mischung<br />

aus Onlineshop, Informationsportal und Dialogplattform. Es kommt nicht als übliche Onlineshop-Lösung daher,<br />

sondern lädt vordergründig zum Recherchieren und Stöbern denn zum Kaufen ein. Und das ist auch so gewollt.<br />

Der Marktplatz soll sich nicht als Konkurrenz zum stationären Handel positionieren, sondern eher eine Anlaufstelle<br />

für Kunden sein, die sich en détail über die verschiedenen Produkte informieren und darüber austauschen wollen.<br />

Ein geschicktes Unterfangen von Nestlé, um mit seinen Kunden in Dialog zu treten und das eigene Image in der<br />

Öffentlichkeit zu korrigieren. Damit kann der Konzern zeigen, was er hinsichtlich Transparenz, Dialog- und Kritikfähigkeit<br />

und den Umgang mit <strong>Social</strong> Media dazugelernt hat.<br />

Bei der Konzeption des Marktplatzes - die laut Konzern-Angabe schon vor der Palmöl-Krise stattfand - wurden drei<br />

Ziele verfolgt:<br />

Nesté will positiv überraschen, so dass man im <strong>Social</strong> Web auch mal lesen kann: „Mensch schau mal. Das waren die<br />

mit dem Palmöl, aber die haben was gelernt.“<br />

Nestlé will die Verbraucher im Netz beteiligen - bei der Produktbewertung, beim Produkttest, ja sogar bei der Produktentwicklung.<br />

Und Nestlé will vorn dabei sein beim E-<strong>Commerce</strong> im Lebensmittelbereich, der derzeit noch ein Nischendasein führt.<br />

Auf dieser Basis wurde das erste Konzept erstellt, dass sich in Zukunft und mit Hilfe der Marktplatz-Nutzer ständig<br />

weiterentwickeln wird.<br />

Das Portal ruht auf den drei Säulen Entdecken, Shoppen und Mitmachen. Über die beiden ersten Bereiche gelangt<br />

man zum Herzstück des Marktplatzes, dem Produkt-Explorer. Gezeigt werden dort über 1.500 Produkte, von denen<br />

man knapp über 400 auch tatsächlich online kaufen kann.<br />

Hinter dem Menüpunkt „Was darf‘s heute sein“ verbirgt sich eine überraschend andere Produktsuche. Dort<br />

lässt sich das Portfolio nach unterschiedlichsten Kriterien filtern. Zunächst einmal ganz klassisch nach Marken,<br />

Land oder Kategorie, aber auch nach Geschmack, Inhaltsstoffen und Verpackungsfarbe. Was vielleicht nach<br />

Spielerei aussieht, erweist sich aber zum Beispiel für Allergiker als sehr hilfreich. Wer beispielsweise an einer<br />

Lactoseintoleranz leidet, wählt über den Filter „Inhaltsstoffe“ das Stichwort „ohne Milch“ aus und sieht die<br />

lactosefreien Produkte<br />

120 Vgl. Vortrag Online Handel 2012.


Die rund 1.500 ausgewählten Produkte wurden auf die Besonderheiten des Onlinehandels abgestimmt, denn<br />

die Top-Seller sind hier nicht die gleichen wie im stationären Handel. Der Fokus liegt vor allem auf Spezialitäten<br />

und Saisonprodukten, die man eher selten im Supermarkt findet, darunter rund 100 in Deutschland nicht erhältliche<br />

Produkte aus Ländern wie Italien, Tschechien und Malaysia. Unter den Top-24-Produkten sind derzeit<br />

19 ausländische Produkte, zwei Merchandise-Produkte und zwei deutsche Produkte, die eine geringe Distribution<br />

haben. Bleibt ein Produkt - ein Klassiker, der die meisten Bewertungen erhalten hat: Pesto Basilico. Gleich<br />

zum Start des Marktplatzes wurde das Pesto heftig kritisiert und löste eine ungeahnte Diskussionswelle aus.<br />

Doch offensichtlich fördert genau das auch seinen Absatz. Alle Produkte werden für einen Mindestbestellwert<br />

von 20 Euro und einer Versandkostenpauschale von 4,90 Euro angeboten und sollen über die Logistikdienstleister<br />

Prolog und DHL innerhalb von zwei Tagen ausgeliefert werden.<br />

Die dritte große Säule des Portals ist das Mitmachen. Das Buzzword „<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong>“ mag hier noch ein<br />

wenig zu groß erscheinen, denn die Plattform bietet nicht wesentlich mehr als klassische Bewertungs- und<br />

Kommentarfunktionen. Das Besondere ist allerdings: Für Kommentare und Bewertungen muss man sich<br />

auf der Nestlé-Plattform nicht registrieren und alles wird erst im Nachgang moderiert. Zunächst einmal kann<br />

also jeder schreiben, was er möchte. Es gilt die ganz normale Netikette. Und auch einen Filter für Wörter wie<br />

„Greenpeace“ und „Palmöl“, wie ihn einige Nutzer vermutet haben, gibt es nicht. Der Menüpunkt „Ideen und<br />

Tests“ lädt Verbraucher dazu ein, eigene Ideen einzureichen oder an Produkttest teilzunehmen. Hier also lässt<br />

sich Nestlé mitgestalten: Wie wäre es mit einem herzhaften Riegel? Soll die neue Keksverpackung eher rot oder<br />

grün sein? Oder: Soll das neue After Eight nach Marzipan oder Zitrone schmecken? Damit lassen sich für den<br />

Konzern auch Marktforschungsstudien betreiben und Tendenzen abgreifen.<br />

Nach einem halben Jahr Marktplatz berichtet der verantwortliche Projektleiter Dr. Alexander Decker über die<br />

ersten Erfahrungen: „Nach dem Start ist erst einmal genau das passiert, womit wir gerechnet haben. Da kamen<br />

die ganzen Aktivisten und wollten mal sehen, was Nestlé so gelernt hat. Wenn Sie sich die ersten Posts<br />

in den Blogs anschauen, da ist alles gekommen, was in den letzten 25 Jahren bei Nestle passiert ist: ,Nestle<br />

tötet Babys‘, ,KitKat und Palmöl‘, das Thema ,Wasser‘. Wir hatten Backup-Leute im Unternehmen und haben<br />

im Vorfeld schon die relevantesten Inhalte zusammengetragen. So konnten wir antworten, schnell antworten.<br />

Auf Facebook gab es Leute, die haben uns im Zweistundentakt drangsaliert. Man hat richtig gemerkt, dass die<br />

uns testen wollten. Aber das war ja die Herausforderung, und wir haben es herausgefordert. Dann stellten sich<br />

zwei Effekte ein: Zum einen ist es den Aktivisten zu langweilig geworden. Und gleichzeitig kamen die Markenadvokaten,<br />

die treuen Fans, immer stärker ins Spiel. Inzwischen sind unsere Fans schneller im Moderieren als<br />

wir.“<br />

Im ersten Jahr erwartet der Konzern rund drei Millionen Visits, einen Jahresumsatz von einer bis drei Millionen<br />

Euro und eine Conversion Rate von ein bis vier Prozent. Nestlé geht es um mehr als ums Verkaufen. Es geht um<br />

ein Erlebnis, um Emotionen und vielleicht auch um ein anderes Weltbild. Der Konzern sucht den Dialog und<br />

setzt dabei nicht auf die große Masse an Fans, sondern auf qualitative Interaktion mit loyalen Markenbotschaftern.<br />

Die Plattform soll sich kontinuierlich weiterentwickeln und in Zukunft noch interaktiver und unterhaltsamer<br />

werden. Dabei soll vor allem das Thema Co-Creation vorangetrieben werden.<br />

Die oben genannten Handlungsempfehlungen sind durch zwei Regeln zu ergänzen, die Unternehmen helfen,<br />

ihre Kunden zu begeistern und ihr Engagement zu fördern:<br />

Zuhören und helfen<br />

Fragen müssen dort beantwortet werden, wo sie gestellt worden sind. Facebook beispielsweise wird als Kontakt-<br />

und Kommunikationsmedium immer wichtiger, insbesondere in der Krisenkommunikation. Holidaycheck berichtet,<br />

dass während der friedlichen Revolution in Ägypten viele Urlauber verunsichert waren. Die Facebookseite<br />

wurde zum Information-Hub für die Echtzeit-Kommunikation, wo schnell und unkonventionell geholfen wurde.<br />

Auch dann zuhören, wenn man nicht gefragt wird<br />

Von diesem Grundsatz ließ sich Lufthansa USA während eines Fluglotsenstreiks leiten. Das Unternehmen beobachtete<br />

in mehreren sozialen Medien, darunter Facebook und Twitter, welche Kunden sich besorgt über Flugausfälle<br />

äußerten. Diese Kunden sprach Lufthansa direkt an und informierte sie darüber, ob sie ihren Flug antreten<br />

konnten oder nicht. 40.000 Rückmeldungen verbreiteten in den <strong>Social</strong> Networks, dass der Service bei Lufthansa<br />

wesentlich besser sei als bei anderen Fluglinien.<br />

75


76<br />

<strong>Social</strong> CRM<br />

<strong>Social</strong> Media Optimisation (SMO) impliziert einen wissenschaftlichen, eher technischen Ansatz: Updates werden<br />

mit der Zielsetzung produziert, dass sie gesehen werden und User darauf klicken. Engagement erfordert einen<br />

empathischen Ansatz, denn es bedeutet, sich mit den eigenen Fans und Followern zu vernetzen.<br />

Während mit SMO mehr Besucher auf die Website kommen, bringt Engagement die richtigen Besucher: Fans,<br />

die etwas für die Marke tun. Der Erfolg des Online-<strong>Marketing</strong>s kann signifikant optimiert werden, wenn der<br />

<strong>Social</strong> CRM-Ansatz systematisch integriert und <strong>Social</strong> Software eingesetzt wird, um Kunden zu begeistern. Dies<br />

gelingt dadurch, dass Unternehmen ihnen helfen, smartere Entscheidungen zu treffen.<br />

Turning Fans into Advocates<br />

Eine weitere wichtige Frage lautet, wie Kunden animiert werden können, Botschafter der eigenen Marke zu<br />

werden. Hierbei spielen sozialpsychologische Heuristiken eine entscheidende Rolle. Beispielsweise nutzen viele<br />

Shopping-Clubs ein „Kunde-wirbt-Kunde“-Programm über den <strong>Social</strong> Graph. So bekommt der Werbende eine<br />

Gutschrift auf den nächsten Einkauf und die Bekanntheit und Reichweite des Clubs werden weiter gesteigert.<br />

Die wichtigsten Heuristiken, die den Trend zum „Empfehlungsmarketing” begünstigen, skizziert die folgende<br />

Übersicht :121<br />

» Popularität – „Folge den Massen!”<br />

Menschen neigen dazu, „den Massen“ zu folgen. Denn alles, was besonders beliebt und weit verbreitet ist, wird<br />

persönlich ebenfalls positiver eingestuft.<br />

<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong>-Anwendungen: Ratings & Reviews, Recommendations & Referrals<br />

» Autorität – „Folge der Autorität!”<br />

Menschen treffen selten Entscheidungen allein. Grundsätzlich stellen die Erfahrungen anderer Personen (Kunden,<br />

Fachexperten oder Meinungsführer) eine wichtige Entscheidungshilfe dar.<br />

<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong>-Anwendungen: Ratings & Reviews, Empfehlungen & Referrals, Foren & Communitys<br />

» Knappheit – „Was selten ist, muss gut sein.”<br />

Menschen schreiben seltenen Dingen einen höheren Wert zu. Produktangebote, die zeitlich oder in ihrer Menge<br />

limitiert sind, gelten als exklusiv und sind somit verlockend.<br />

<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong>-Anwendungen: <strong>Social</strong> Media Optimierung (exklusive Informationen und Angebote), <strong>Social</strong><br />

Shopping, Empfehlungen & Referrals<br />

» Affinität – „Folge denen, die du magst!”<br />

Menschen neigen dazu, Interessengruppen zu folgen und solche Personen nachzuahmen, die ihnen ähnlich sind.<br />

<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong>-Anwendungen: <strong>Social</strong> Shopping, Empfehlungen & Referrals, Foren & Communitys, <strong>Social</strong> Media<br />

Optimierung (Produktempfehlungen an die eigenen Community ermöglichen etc.)<br />

» Konsistenz – „Sei beständig!”<br />

Bei Ungewissheit entscheiden Menschen instinktiv gemäß früherer Erfahrungen und versuchen, durch konsistentes<br />

Verhalten das Risiko zu minimieren.<br />

<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong>-Anwendungen: <strong>Social</strong> Shopping („Frage dein Netzwerk”, Co-Browsing etc.), Empfehlungen &<br />

Referrals, Ratings & Reviews, Foren & Communitys<br />

» Gegenseitigkeit – „Erwidere Gefälligkeiten!”<br />

Menschen haben die angeborene Neigung, Gefälligkeiten zu erwidern. Dies ist ein Grundbedürfnis bei der Bildung<br />

von Beziehungen und Gemeinschaften.<br />

<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong>-Anwendungen: <strong>Social</strong> Media Optimierung (Angebote und Empfehlungen an Freunde), <strong>Social</strong><br />

Shopping (Angebote teilen und gemeinsam wahrnehmen), Empfehlungen & Referrals, Foren & Communitys<br />

Fallbeispiel: BMW – Meister aller Klassen 122<br />

Dem Autokonzern BMW kommt eine Vorreiterrolle auf Facebook zu. Bereits im Jahr 2008 startete die Marke<br />

mit dem Concept X1 die erste konsistente <strong>Social</strong> Media-Kampagne und bezog dabei auch Facebook mit ein.<br />

Aktuell hat BMW mehr als acht Millionen Facebook-Fans und ist in mehr als 50 Märkten auf Facebook aktiv. Im<br />

Vergleich mit den Top 30 Marken auf Facebook hat die Automobilbranche das stärkste Fan-Engagement, und<br />

unter den Automobilherstellern sind die Fans der Marke BMW am aktivsten.<br />

121 Vgl. hierzu http://www.socialmedia-blog.de/2010/03/social-commerce-die-strategische-verbindung-von-e-commerce-und-socialmedia/<br />

.<br />

122 Vgl. http://www.absatzwirtschaft.de/content/online-marketing/news/der-zeitgemaesse-umgang-mit-online-heisst-social-<br />

media;73630;0


BMW profitiert von seinem Markenwert, der einen Fanaufbau fast ohne Werbung ermöglichte. Die Marke versteht<br />

die Bedeutung von „Fan generiertem Content“, spielt par excellence die Klaviatur des Content-<strong>Marketing</strong><br />

und bietet seinen Fans viele Möglichkeiten, sich zu beteiligen. Mehr als 26.000 Fan-Fotos und 400 Fan-Videos sind<br />

laut Scott Galloway von L2thinktank der höchste gemessene Wert im Wettbewerbs-Benchmark .123<br />

Für BMW zahlt sich dieser kommunikative Pioniergeist mehrfach aus. Allein auf der globalen Facebook-Seite<br />

von BMW erreicht jedes einzelne Posting rund vier Millionen Impressions. Abgesehen davon lassen sich auch<br />

Engagement, die Multiplikation von Markenkontaktpunkten und nicht zuletzt die Anfragen von Interessenten<br />

aus dem sozialen Umfeld messen und mit herkömmlichen Online-<strong>Marketing</strong>-Maßnahmen vergleichen. Für Tino<br />

Kühnel, <strong>Marketing</strong> Innovation Manager bei BMW, ist der zeitgemäße Umgang mit Online daher <strong>Social</strong> Media.<br />

Der Erfolg des Online-<strong>Marketing</strong>s kann signifikant optimiert werden, wenn der <strong>Social</strong> CRM-Ansatz systematisch<br />

integriert und <strong>Social</strong> Software eingesetzt wird, um Kunden als Fans zu gewinnen. Sozialpsychologische<br />

Heuristiken spielen eine wichtige Rolle bei den Überlegungen, wie Kunden animiert werden können, Botschafter<br />

der eigenen Marke zu werden. Denn Menschen neigen dazu, der Masse sowie den eigenen Interessengruppen<br />

zu folgen, sie erwidern außerdem Gefälligkeiten und messen der Tatsache, dass ihre Stimme gehört wird, einen<br />

sehr hohen Stellenwert bei.<br />

D.4 Keep more Customers: Kundenbindung<br />

und Community-Aufbau<br />

Viele Onlinehändler setzen im Rahmen der <strong>Social</strong> Media-Kommunikation und der Aktivitäten auf Facebook,<br />

Twitter & Co. auf die Kundenbindung, nachdem sie das Bestandskunden-<strong>Marketing</strong> in den vergangenen Jahren<br />

vielfach vernachlässigt haben. In erster Linie geht es darum, einen authentischen Dialog aufzubauen, Transparenz<br />

zu zeigen und auf die Nutzer einzugehen. Soziale Technologien werden eingesetzt, um die bestehenden Kunden<br />

beispielsweise mithilfe von exklusiven Angeboten zu binden .124<br />

Dialog ausbauen, Transparenz zeigen, auf Nutzerfragen eingehen<br />

In allen <strong>Social</strong> Media-Plattformen sind Dialog-, Empfehlungs- und Kommentarfunktionen zu finden. Denn die<br />

Kommunikation in jeder Phase des Kaufentscheidungsprozesses erhöht die Kundenbindung und die Markenloyalität.<br />

Einerseits können öffentliche Dialogplattformen ein breites Themenspektrum tief durchdringen und<br />

für eine große Nutzerschaft verfügbar machen. Andererseits bieten Ansätze wie Service-Chats die Möglichkeit,<br />

individuelle Fragestellungen bis hin zu Rechnungsfragen direkt zu klären .125<br />

Wichtig ist, dass diese Funktionen ständig überwacht werden. Denn jeder, der eine Produktanfrage stellt, sich<br />

mit der Marke befreundet oder einen Feed abonniert, ist ein potenzieller Kunde, um den sich das Unternehmen<br />

kümmern sollte. Bei Service 2.0 geht es neben der effizienten Bearbeitung von Anfragen insbesondere um den<br />

Kundendialog. Kundenkommunikation ist menschlich und weniger technisch, eher emotional und nur bedingt<br />

rational. Durch den offenen Dialog, der souverän geführt werden sollte, erhöht sich die Kundenzufriedenheit<br />

signifikant. Insofern sollten moderne Services – unter Nutzung der technischen Möglichkeiten – kommunikationsoptimiert<br />

sein und es dem Nutzer einfach machen. Die Relevanz für Kunden steigt mit ehrlichen Gesprächen und<br />

nicht mit technischen Strukturen .126<br />

Auch außerhalb der unternehmenseigenen „vier Wände“ supporten<br />

Werbetreibende sollten sich dabei über die benötigten quantitativen und qualitativen Ressourcen bewusst werden.<br />

Hinsichtlich der Quantität sollte das Unternehmen schnell – innerhalb von Stunden statt von Tagen – auf<br />

die Kundenanliegen reagieren.127 Dabei sollten nicht nur die eigenen <strong>Social</strong> Media-Kanäle betreut werden.<br />

Proaktiver Support ist auch in unternehmensfremden Foren und Blogs zu gewährleisten.<br />

123 Vgl. Facebook IQ 2011<br />

124 Vgl. http://socialcommercetoday.com/how-to-set-social-commerce-objectives-practical-walkthrough/ .<br />

125 Vgl. hierzu und im Folgenden http://www.gruenderszene.de/marketing/social-media-marketing-2-kunden-image-und-abverkaufebeeinflussen<br />

.<br />

126 Vgl. hierzu mind Business Consultants 2011, S. 20.<br />

127 Vgl. http://www.gruenderszene.de/marketing/social-media-marketing-2-kunden-image-und-abverkaufe-beeinflussen<br />

77


78<br />

<strong>Social</strong> CRM<br />

Fallbeispiel (Vico): Symantec<br />

Das Software-Unternehmen Symantec verbessert kontinuierlich seine Supportservices in den <strong>Social</strong> Media,<br />

denn guter Service ist gleichzeitig gutes <strong>Marketing</strong> und guter Vertrieb. Dabei bietet Symantec nicht nur Support<br />

auf seiner eigenen Plattform http://de.community.norton.com/ (Onsite- Support), sondern auch in unternehmensfremden<br />

Foren (Offsite-Support).<br />

Mit dem Support in Foren wird den Usern gezeigt, dass Symantec Interesse an den Problemen der Kunden hat.<br />

Wichtig ist dem Unternehmen, ein authentisches Userprofil zu schaffen, indem offen kommuniziert wird, wer<br />

man ist, und indem ehrliche Antworten gegeben werden – auch wenn dies bedeutet, Fehler einzugestehen.<br />

Zudem hält Symantec den Aufbau eines Netzwerkes im Unternehmen für erforderlich. Nur so kann eine schnelle<br />

und qualitativ hochwertige Beantwortung von Fragestellungen in Communitys garantiert werden.<br />

Denn außerhalb der unternehmenseigenen „vier Wände“ findet ein Großteil der Kundenkommunikation statt.<br />

Somit sollten auffällige Kundenbeiträge, die auf unternehmensfremden <strong>Social</strong> Media-Plattformen auftauchen,<br />

berücksichtigt und mit der restlichen Kommunikation zusammengeführt werden. Um dies tun zu können,<br />

benötigt das Unternehmen – wie im „Werkzeugkasten“-Kapitel C ausführlich erläutert – ein <strong>Social</strong> Media Monitoring-Tool,<br />

das wichtige Alerts, Events etc. generiert. In qualitativer Hinsicht ist es wichtig, dass qualifizierte<br />

Mitarbeiter die Kundenanliegen bearbeiten. Automatisierte Antworten sind eher unerwünscht und werden nur<br />

dann akzeptiert, wenn sie vollständig sind. Ferner sollte die <strong>Social</strong> Media-Kommunikation die Unternehmensziele<br />

und -leitlinien verfolgen .128<br />

Der Aufbau einer Community gelingt besonders gut, wenn das Produkt oder die Dienstleistung als Teil oder<br />

Gegenstand dieser Community angesehen wird.<br />

Fallbeispiel :129 Sony<br />

Dies ist beispielsweise bei der Kameracommunity von Sony der Fall. Dort können sich Interessierte zum Thema<br />

digitale Spiegelreflexfotografie (DSLR) und Alpha-Kamera austauschen. Sony ist davon ausgegangen, dass es<br />

ohnehin eine Online-Kommunikation zum Produkt gegeben hätte. Somit hat sich die Idee, das Forum zu einem<br />

eigenen zu machen, als besonders erfolgversprechend erwiesen. Die aus den Dialogen gewonnenen Insights<br />

stehen direkt den Entscheidern zur Verfügung. Sie werden von der Produktentwicklung verwertet, wodurch<br />

das Unternehmen Recherchekosten spart.<br />

Im Hinblick auf die Bildung einer eigenen Fan-/Konsumenten-Community haben auch Nike und Apple mit Nike+<br />

große Erfolge vorzuweisen.<br />

Fallbeispiel :130 Nike+<br />

Eine Wireless-Verbindung von Schuh und iPod erfasst beim Joggen Schritte und Schrittfrequenz und schickt via<br />

Display Feedback über Kalorienverbrauch, Laufstrecke und weitere Parameter an den Läufer. Zudem können<br />

die Sportler die eigenen Läufe mit ihrem Account in der Nike-plus-Community synchronisieren. Hier kann auf<br />

Basis dieser Daten eine Vielzahl von attraktiven Mashups und Gruppenfeatures genutzt werden. Das Produkt<br />

ist sozusagen der Schlüssel zur Community. Das Konzept dient darüber hinaus als Grundlage für eine klassische<br />

Kampagne (Männer gegen Frauen).<br />

Eine weitere Option, die Kunden noch näher an Marken zu binden, ist das strategische Vorhaben, die Community<br />

ins Zentrum der Geschäftsaktivitäten zu setzen .131<br />

128 Vgl. hierzu und im Folgenden http://www.gruenderszene.de/marketing/social-media-marketing-2-kunden-image-und-abverkaufebeeinflussen<br />

129 Vgl. http://www.gruenderszene.de/marketing/social-media-marketing-2-kunden-image-und-abverkaufe-beeinflussen.<br />

130 Vgl. http://www.gruenderszene.de/marketing/social-media-marketing-2-kunden-image-und-abverkaufe-beeinflussen.<br />

131 Vgl. BBDV 2011, S. 26.


Fallbeispiel (Lithium): 132 Nissan<br />

Der Automobilhersteller Nissan versucht, den Teufelskreis negativer Kunden-Erlebnisse zu unterbrechen, indem er<br />

ein Projekt- und Kundenforum zur Beurteilung von Verkaufsberatern aufgesetzt hat. Aktiv werden kann hier aber<br />

nicht nur die Zielgruppe – auch der Verkaufsberater hat die Chance, bereits im Vorfeld eines persönlichen Gesprächs<br />

Kontakt zum Kunden aufzunehmen. So personifiziert sich das Kunde-Händler-Erlebnis und wird auf eine<br />

kundenfreundlichere, authentische und transparente Ebene gehoben. Nissan selbst hat auf diese Weise Einfluss<br />

auf die Verkaufsprozesse zurückgewinnen können, den die autarken Händler zuvor exklusiv besaßen. Kunden<br />

haben außerdem die Möglichkeit, sich im Forum nicht nur vor dem Kauf, sondern auch danach über Modelle,<br />

Konfigurationen, Best Practices und anderes austauschen. Der Markenhersteller wiederum bietet seiner Zielgruppe<br />

während des gesamten Kunden-Lebenszyklus besondere Dienstleistungen mit Erlebnis-Charakter.<br />

Die Kundenbindung gehört zu den wichtigsten Aspekten einer <strong>Social</strong> Media-Strategie. Somit stehen die Themen<br />

Community-Aufbau und -Management oben auf der Agenda. In erster Linie geht es darum, authentische<br />

Dialoge zu führen, Transparenz zu zeigen und auf die Kunden und Nutzer einzugehen.<br />

D.5 Better Insights, more Innovation – Ist Zuhören<br />

wichtiger als die eigene <strong>Marketing</strong>-Nachricht?<br />

Soziale Medien ermöglichen Nutzern, jederzeit Ihre Meinung online zu äußern und mit anderen zu teilen.<br />

SoMoLo-Plattformen haben sich fest in unserem Alltag etabliert, denn Menschen wollen gehört werden. Somit<br />

werden das Zuhören im Web sowie das Steuern von generierten Insights als <strong>Marketing</strong>instrumente unverzichtbar.<br />

Das Monitoring von sozialen Netzwerken mit dem Ziel, Erkenntnisse über die jeweiligen unternehmerischen<br />

Entscheidungszusammenhänge zwischen Markt, Produkten und Kunden zu gewinnen, ist nur der erste Schritt im<br />

Rahmen eines effektiven <strong>Social</strong> Media-Managements. Denn das aktive Zuhören liefert Managern weiterreichende<br />

Informationen, die das eigene Unternehmen betreffen und für künftige Entscheidungen bedeutsam sein können.<br />

Die aus Beobachtung und Reporting des <strong>Social</strong> Web systematisch generierten Insights sollten dann im zweiten<br />

Schritt aufbereitet und in eine praxisrelevante Systematik transformiert werden. Sie stellt einen Leitfaden für<br />

künftiges Handeln dar. Ziel ist es, allen Entscheidern ein definiertes Set an Informationen über das Marktumfeld<br />

bereitzustellen.<br />

Jedoch setzen viele Unternehmen nicht auf Zuhören als oberste Priorität. Den Ergebnissen der CMO-Studie von<br />

IBM zufolge nutzen zwar 74 Prozent Customer Analytics, aber nur 40 Prozent der befragten Entscheider setzen<br />

<strong>Social</strong> Media Insights tatsächlich für Strategie-Entscheidungen ein. 133<br />

Abb. 19: Basis für strategische Entscheidungen<br />

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;#(%-,*24$*(*2.6*3&2*8)*9%&<br />

01)2345.267&2*8)*9%&.(3&2.(:)($%&<br />

'(")(*&+#,,-()+./#(%&<br />

!"#$%&<br />

Quelle: IBM CMO-Studie 2011<br />

132 Vgl. http://www.gruenderszene.de/marketing/social-media-marketing-2-kunden-image-und-abverkaufe-beeinflussen<br />

133 Vgl. IBM Global CMO-Studie 2011 .<br />

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79


80<br />

<strong>Social</strong> CRM<br />

Bessere Einsichten gewinnen<br />

Das Monitoring des Erfahrungs- und Meinungsaustausches von Konsumenten im Web 2.0 fördert die wahre<br />

Gedankenwelt der Online-Nutzer zeitnah zutage. Denn die Online-Gespräche zeichnen sich aufgrund der Anonymität<br />

des Mediums und der Alltagssituation der Nutzer durch ein hohes Maß an Offenheit und Authentizität<br />

aus. Somit liefert die Analyse von Meinungsbildungsprozessen sehr brauchbare Informationen über mögliche<br />

neue Anwendungsfelder und Anhaltspunkte für die Modifizierung von Produkten und Dienstleistungen.<br />

Fallbeispiel (Bazaarvoice) :134 QVC - Reviews als Frühwarnsystem decken Produktfehler auf<br />

QVC UK ist vor allem für seinen Shopping-Fernsehsender bekannt, betreibt aber auch eine eigene E-<strong>Commerce</strong>-Website.<br />

Im Oktober 2007 führte das Unternehmen Ratings & Reviews ein, um die Kundeninteraktion<br />

und -bindung online zu verbessern. Das Kunden-Echo war beachtlich: Der Onlineshop QVCUK.com hat seit der<br />

Einführung der Funktion über 310.000 Bewertungen für nahezu 45.000 Produkte erhalten, davon 74 Prozent<br />

mit vier oder fünf Sternen. Das Unternehmen fordert seine Kunden über Fernsehwerbung und Handzettel in<br />

den Versandpaketen dazu auf, ihre Einkäufe auf der Website zu bewerten. Wer diese Bewertungen liest, kauft<br />

häufiger, gibt pro Besuch mehr aus und bestellt mehr Artikel als andere Kunden.<br />

Das Verkaufsförderungsteam von QVC UK nutzt die Bewertungsdaten für schnelle Reaktionen auf Kundenfeedback.<br />

Gemeinsam mit dem Kundendienstteam stützt es sich dabei auf wöchentliche Berichte des Geschäftsanalyseteams<br />

zu Bewertungsvolumen, Durchschnittsbewertung, Kommentaren und Trends. Das Team<br />

für interaktive Inhalte reagiert auf einzelne negative Bewertungen direkt auf der Website. Die Berichte dienen<br />

als Frühwarnsystem und decken Produktfehler auf. Für eine Eismaschine beispielsweise gab es kaum Retouren<br />

und Kundenbeschwerden. Sie wurde daher häufig im Fernsehen angeboten. Nach Einführung der Bewertungen<br />

ging jedoch derart viel negatives Feedback ein, dass das minderwertige Produkt dem Markennamen schadete.<br />

Viele der schlechten Beurteilungen stammten von Stammkunden, die angaben, die Maschine sei so billig<br />

gewesen, dass sich ein Zurücksenden oder eine Beschwerde nicht gelohnt hätten. QVC UK stellte den Verkauf<br />

des Artikels ein. In einem anderen Fall wurde ein beliebtes Parfum mit einer der höchsten Durchschnittswertungen<br />

plötzlich schlecht bewertet. QVC UK fragte beim Hersteller nach und belegte seine Reklamation mit<br />

Kundenkommentaren. Nach Wochen stellt sich zur Überraschung des Herstellers heraus, dass versehentlich die<br />

Rezeptur des Parfums geändert worden war. Die Firma konnte das Problem beheben.<br />

Einige grundlegende Regeln sollten beachtet werden, um das enorme Potenzial des <strong>Social</strong> CRM ausschöpfen zu<br />

können .135<br />

» Google Alerts nutzen<br />

Unternehmen sollten Google Alerts verwenden, um zumindest die veröffentlichten Meinungen zu ihrer eigenen<br />

Marke im Web 2.0 zu beobachten.<br />

» In Monitoring-Tools investieren<br />

Durch Nutzung von Monitoring-Tools lassen sich Erkenntnisse nicht nur über die eigene Marke, sondern auch<br />

über den Markt, den Wettbewerb, die Kundenbedürfnisse, Trends für Produktentwicklungen sowie Optimierungs-<br />

und Diversifizierungsstrategien gewinnen.<br />

» Kosten ermitteln, die durch Reputationsschäden entstehen<br />

Schneller und häufiger als Lob äußern Kunden negative Kritik – hierzu stehen ihnen zahlreiche Internetplattformen<br />

jederzeit und kostenlos zur Verfügung – inklusive der Chance auf Anonymität. Anbieter, die den so<br />

genannten „User Generated Content“ nicht in Echtzeit verfolgen, haben das Nachsehen.<br />

Denn mögliche Bedrohungen im Unternehmensumfeld können durch die Anwendung von Web-Monitoring<br />

bereits am Anfang ihres Lebenszyklus identifiziert werden. Das Unternehmen sichert sich seine Handlungsspielräume<br />

und hat mehr Einflussmöglichkeiten. Eine weitere Möglichkeit, um eventuelle langfristige Image-Schäden<br />

zu vermeiden stellt das Posting als Antwort auf Kundenbeiträge dar.<br />

» Verantwortung zuteilen<br />

Im Unternehmen muss klar definiert sein, wer für das Management aller <strong>Social</strong> Media-Aktivitäten zuständig ist.<br />

Auch sollte gewährleistet sein, dass die für Managementprozesse und das Wissensmanagement verantwortlichen<br />

134 Vgl. http://www.gruenderszene.de/marketing/social-media-marketing-2-kunden-image-und-abverkaufe-beeinflussen.<br />

135 Vlg. Hierzu und im Folgenden . http://www.marketingpilgrim.com/2011/11/is-social-listening-more-valuable-than-your-message.html<br />

sowie mind Business Consultants 2010, S. 25ff.


Personen im Unternehmen jederzeit aktuell über das Stimmungsbild im Web 2.0 informiert sind. Nur dann stellt<br />

<strong>Social</strong> Media Monitoring eine sinnvolle und effiziente Entscheidungshilfe dar. Zu wählen sind daher solche <strong>Social</strong><br />

Media Monitoring-Ansätze, die eine systematische Integration der Erkenntnisse aus der Web-Beobachtung in<br />

das Unternehmensgeschehen ermöglichen.<br />

» Kundenanliegen online bearbeiten<br />

Der Onlinehandel wächst mit zweistelligen Zuwachsraten, wodurch auch die Bedeutung der elektronischen<br />

Kommunikation im Kundenservice weiter steigt. Unternehmen müssen das <strong>Social</strong> Web als Dialogplattform begreifen,<br />

denn Kunden erwarten Transparenz und Offenheit sowie schnelle Reaktionen auf ihre hier geäußerten<br />

Anliegen. Unbedingt sollten daher Service-Applikationen bereitgestellt werden, die rund um die Uhr Hilfe und<br />

Orientierung bieten.<br />

Werden Kundenprobleme oder Statements mit Bezug auf das Unternehmen außer Acht gelassen, leidet die<br />

Reputation. Verärgerte User äußern sich auf zahlreichen <strong>Social</strong> Media-Plattformen und beziehen Stellung gegen<br />

das Unternehmen. Die Beiträge werden von anderen Usern gelesen und kommentiert, worauf der Imageschaden<br />

ins Unermessliche steigt<br />

Die beste Imagewerbung für das Unternehmen ist dagegen ein gut aufgestelltes Team, das sich ausschließlich<br />

um Kundenbeschwerden kümmert, jeden Fall ernst nimmt und individuelle Lösungen bei Problemen bietet.<br />

Netzwerkeffekte werden stimuliert, die Resonanz in den unternehmensfremden „Assets“ (Earned Media) fällt<br />

positiv aus und wird in andere Web-Bereiche weitergeleitet.<br />

Aufgrund der Anonymität des Mediums Internet zeichnen sich Online-Gespräche durch ein hohes Maß an<br />

Offenheit und Authentizität aus. Somit werden das Zuhören im Web sowie das Steuern von generierten Insights<br />

als <strong>Marketing</strong>instrumente unverzichtbar. Die Analyse von Meinungsbildungsprozessen mithilfe von <strong>Social</strong> Media<br />

Monitoring liefert zudem wertvolle Anhaltspunkte für die Modifizierung von Produkten und Dienstleistungen<br />

und stellt Informationen über mögliche neue Anwendungsfelder bereit. Auf Basis der Monitoring-Ergebnisse<br />

sollte schließlich eine <strong>Social</strong> Media-Strategie entwickelt werden, die über einen permanenten „Closed-Feedback-<br />

Loop“ kontinuierlich optimiert werden kann.<br />

81


82<br />

Fahrplan für die digitale Transformation<br />

Mehr Impulse für kundenzentrische Innovation<br />

Je mehr die Time-to-market für den Unternehmenserfolg an Bedeutung gewinnt, desto weniger können es sich<br />

Unternehmen leisten, Produkte und Dienstleistungen im „luftleeren Raum“ zu entwickeln und zu gestalten.<br />

Zielsetzung der Innovationsabteilungen sollte es sein, Ideen auch im <strong>Social</strong> Web zu sammeln, zu organisieren und<br />

zu bewerten. Diese können von einfachen Produktverbesserungen über erweiterte Funktionen bis hin zu neuen<br />

Lösungen reichen. Beispielsweise lernte Dell auf seiner Plattform „Ideastorm“ aus dem Feedback der User, wie<br />

die USB-Ports im Chassis besser positioniert werden konnten.<br />

Die Aufnahme von Impulsen für kundenzentrische Innovationen kann mithilfe von <strong>Social</strong> Media Analyse-Software<br />

unterstützt werden.<br />

Fallbeispiel (Questback136 : Bosch Blau - Fans helfen, Produkte zu verbessern<br />

Die Sparte „Power Tools Professional“ des Unternehmens Bosch (Bosch Blau) sieht <strong>Social</strong> CRM als strategischen<br />

Bestandteil von CRM und <strong>Marketing</strong> an. Das Unternehmen betreibt die Profi-Community „Bob“ mit<br />

rund 35.000 registrierten Nutzern. In Facebook baute der Markenanbieter außerdem die Community „Bosch<br />

Profi-Elektrowerkzeuge“ auf, um herauszufinden, ob die Facebook-Fanpage verwertbare Erkenntnisse für das<br />

Kundenbeziehungsmanagement liefert: Wer sind die 9.500 bekennenden Fans in Deutschland? Sind darunter<br />

Bestandskunden, die auch Mitglied in der Marken-Community „Bob“ sind? Welche Branchen aus Handwerk<br />

und Industrie sind dort vertreten? Und werden über Facebook neue Zielgruppen erschlossen? – Professionelles<br />

<strong>Social</strong> Media <strong>Marketing</strong> braucht nach Überzeugung der Verantwortlichen solche Informationen und Kennzahlen.<br />

Außerdem kann ermittelt werden, ob das Unternehmen verwertbare Erkenntnisse für sein CRM erhält – als<br />

Return on Investment der Aufwendungen für die Facebook-Fanpage.<br />

Um Fans und Kunden kennenzulernen, verwendet Bosch die <strong>Social</strong> Media Analyse-Software <strong>Social</strong> Insight Connect<br />

(SINC) des Anbieters Questback. Mit ihr gewinnt und analysiert das Unternehmen sowohl strukturierte als<br />

auch unstrukturierte Meinungen. Durch die Interaktion erhält Bosch sehr präzise Einblicke in die Bedürfnisse<br />

und die Motive seiner Kunden. Verschiedene Segmente von Facebook-Fans können ermittelt und gezielt für<br />

Insight-Projekte eingesetzt werden. Typische Gruppen sind potenzielle Markenbotschafter (Category-Influencer)<br />

oder kreative und hoch involvierte Markenfans.<br />

Ein deutlich zweistelliger Prozentanteil der Fans konnte im Rahmen der Aktion „Echt Bosch! Jetzt testen!“ zum<br />

Mitmachen bewegt werden – ein Ergebnis, das die strategische Bedeutung des Facebook-Engagements für<br />

das <strong>Marketing</strong> belegt. Involviert waren die Community-Mitglieder auch – in Form einer Abstimmung – bei der<br />

Benennung von Akku-Klassen für die Profi-Elektrowerkzeuge. Sie konnten zudem an einem Innovationswettbewerb<br />

teilnehmen. Aus diesem gingen Verbesserungen des Transport- und Verpackungssystems „L-Boxx“<br />

hervor. Im nächsten Schritt wird Bosch den Zusammenhang von <strong>Social</strong> Media und CRM operativ durch die<br />

Integration von SINC mit dem CRM-System umsetzen und die User-Profile aus dem <strong>Social</strong> Web auch im Kundenbeziehungsmanagement<br />

nutzbar machen.<br />

Crowdsourcing kann die Produktentwicklungszeiten verkürzen helfen. Denn aufgrund der kürzeren<br />

Innovationszyklen erweisen sich klassische Innovationsmethoden oft als zu langsam und zu teuer. Unternehmen<br />

müssen einen Weg suchen, die bestehende Online-Community der Produktexperten zu identifizieren,<br />

Beteiligungsanreize auch durch Gaming-Mechanismen zu setzen und sie in den Innovationsprozess zu<br />

integrieren. Kunden, Partner und Fachexperten können eine Rolle spielen, um Anforderungen zu ermitteln,<br />

Prototypen und Demos zu testen und Verbesserungen im Nutzungskontext aufzudecken.<br />

136 Vgl. Computerwoche Bosch Blau


E Fahrplan für die digitale Transformation<br />

E.1 Strategieentwicklung mit dem <strong>Social</strong> Media Maturity Model<br />

Viele Unternehmen ergreifen bereits die Chancen und stellen sich den Risiken, die mit der Kommunikation im<br />

<strong>Social</strong> Web verbunden sind. Allerdings befindet sich diese Disziplin noch in einer Anfangsphase, in der weder<br />

Erfolgsmodelle abrufbar sind noch der direkte Dialog mit Kunden und Stakeholdern in den <strong>Social</strong> Media zum<br />

Arbeitsalltag gehört. Eine große Herausforderung ist es dabei, eine systematische und holistische Roadmap zu<br />

entwickeln. Diese sollte verschiedenste Perspektiven einbeziehen und Ergebnisse quantifizierbar und somit<br />

überprüfbar machen.<br />

Haben wir alles Wichtige berücksichtigt? Haben wir Schwachstellen übersehen? Entspricht die <strong>Social</strong> Media-<br />

Präsenz der Unternehmenseinschätzung? Welche strategischen Schritte sollten nun vollzogen werden? Wo<br />

positioniert sich unser Unternehmen? Und wie können wir unsere Erfolge überprüfen?<br />

Diese und weitere Fragen tauchen in Unternehmen immer wieder auf.<br />

Abb. 20: <strong>Social</strong> Media Maturity Modell - Übersicht<br />

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Quelle: SME-Kreis<br />

Der <strong>Social</strong> Media Excellence (SME) Kreis hat als Forum der führenden <strong>Social</strong> Media-Anwenderunternehmen (u.a.<br />

Deutsche Bahn, Audi, OTTO, Microsoft, Telefónica) dazu das „<strong>Social</strong> Media Maturity Modell“ (SM³) entwickelt,<br />

das auf eben diese Fragen aufbaut sowie auf den eigenen Erfahrungen.<br />

Durch die Verortung im Modell können Unternehmen eine Professionalisierung und Systematisierung ihrer <strong>Social</strong><br />

Media-Aktivitäten im Hinblick auf die Erreichung ihrer Strategien und Ziele sicherstellen. Anhand einer Tabelle<br />

oder auch eines Fragebogens kann je nach gewünschtem Detailgrad eine Einschätzung erfolgen.<br />

83


84<br />

Fahrplan für die digitale Transformation<br />

Standortbestimmung mit SM³ – Entwickeln Sie Ihre <strong>Social</strong> Media<br />

Roadmap!<br />

Das <strong>Social</strong> Media Maturity Modell – kurz SM³ – kann als handlungsleitendes Werkzeug zur realistischen Verortung<br />

und Abbildung der erreichten Entwicklung gesehen werden. Denn gerade in Führungspositionen, aber auch<br />

auf operativer Ebene, ist der Umgang mit den sozialen Netzwerken schwer zu integrieren. Statt langer Entscheidungsprozesse<br />

sind kurze Reaktionszeiten im Sinne des Real-time-Unternehmens gefordert. Statt Absprachen<br />

durch alle Ebenen sind kurze Informationswege in den <strong>Social</strong> Media gefordert. Statt „stummer“ Konsumenten<br />

fordern Kunden Dialoge auf Augenhöhe – die Verankerung der <strong>Social</strong> Media auf allen Ebenen hält somit neue<br />

Herausforderungen bereit.<br />

Mithilfe des Modells lässt sich die organisatorische Reife eines Unternehmens für ihr <strong>Social</strong> Media Engagement<br />

systematisch ermitteln. Diese führen zu einer zahlengestützten Überprüfbarkeit der Aktivitäten anhand von<br />

Key Performance Indicators (KPIs). Das Unternehmen im <strong>Social</strong> Web wird somit für jeden greifbar gemacht. Die<br />

Entwicklung einer individuellen und realisierbaren Roadmap, die sowohl eine Übersichtlichkeit als auch Messbarkeit<br />

bietet, dient für Management und aktive Mitarbeiter im Bereich <strong>Social</strong> Media als Leitfaden und Werkzeug.<br />

Ziele des SM³ sind daher die Systematisierung und Operationalisierung der Corporate <strong>Social</strong> Media-Aktivitäten,<br />

die Unterstützung bei der Standortbestimmung, die Ableitung der <strong>Social</strong> Media Roadmap, die Verfolgung der<br />

Fortschritte über die Zeit sowie das Benchmarking intern und mit anderen Unternehmen oder Branchen.<br />

Um als Modell eine Standortbestimmung und Strategieentwicklung hinreichend fundiert zu unterstützen, deckt<br />

es eine Reihe grundlegender Fragestellungen ab:<br />

» Wird ein realer Mehrwert für <strong>Social</strong> Media Stakeholder generiert?<br />

» Welche Stärke zeigt der (realisierte) Business Impact?<br />

» Ist die Organisation für den neuen Ansatz vorbereitet?<br />

» Werden die richtigen Ressourcen effizient eingesetzt?<br />

» Sind die nötigen Systeme und Methoden vorhanden und werden sie beherrscht?<br />

» Ist eine lernende Organisation implementiert? Wenn ja, kann sie Entscheidungen hinsichtlich relevanter<br />

Strömungen und Entwicklungen treffen?<br />

Dimensionen und Eckfelder für die Verortung<br />

Für eine systematische Einordnung im Modell stehen jedem Unternehmen sechs Kategorien, sogenannte Dimensionen,<br />

zur Verfügung: Strategy, Execution, Interaction, Organisation, Analytics & Reporting sowie Monitoring.<br />

Diese Eckpfeiler ermöglichen eine schnelle und unkomplizierte Einschätzung und Zuordnung zu einem der vier<br />

Reifegrade: Explorer, Optimizer, Enabler und Champion geben Aufschluss über den Standort im <strong>Social</strong> Web.<br />

» Explorer: Der Explorer hat keine <strong>Social</strong> Media-Strategie und nutzt daher auch keine professionellen<br />

Tools. Die Interaktion mit Kunden findet nur in kleinem Rahmen und nicht systematisch statt.<br />

» Optimizer: Eine <strong>Social</strong> Media-Strategie wurde für einzelne Bereiche integriert. Den Optimizer<br />

unterstützen professionelle Tools, durch welche er sich auf den Customer Service im <strong>Social</strong> Web<br />

konzentrieren kann.<br />

» Enabler: Die <strong>Social</strong> Media-Strategie des Enablers ist unternehmensübergreifend, dadurch ist eine<br />

stärkere Marktorientierung möglich. Durch die ganzheitliche und differenzierte Betrachtung der<br />

einzelnen Schritte im Web können Ergebnisse professionalisiert optimiert werden.<br />

» Champion: Für den Champion gehören Aktivitäten im <strong>Social</strong> Web zum fest integrierten Prozess,<br />

von welchem alle Unternehmensbereiche profitieren. Durch die Integration professioneller Tools<br />

sowie die individuelle Betrachtung anhand unternehmenseigener KPIs wird ein optimales Ergebnis<br />

erzielt.<br />

Machen Sie den Selbsttest!<br />

Jedoch beinhaltet die bisher beschriebene erste Einschätzung wenig Detailsicht. Zudem sollte eine exaktere<br />

und individuellere Bewertung mit wesentlich besser operationalisierbaren Ergebnissen erfolgen. Anhand eines<br />

vorgegebenen Rasters kann das eigene Unternehmen anhand von insgesamt 80 Einzelfragen bewertet werden.<br />

Eine Aggregation pro Dimension ergibt deren Bewertung und Einordnung in die Reifegrade.


Wichtigste Voraussetzung für die Selbsteinschätzung ist eine reflektierte, umfassende und direkte Überprüfung<br />

des bisher Erreichten im Rahmen einer schrittweisen Selbstkritik. Die Möglichkeit, einen unternehmensinternen<br />

Strategie- und Umsetzungsprozess anzustoßen und selbstständig prüfen zu können, birgt gleichermaßen Potenzial<br />

für eine Verfälschung der Ergebnisse: (un-)bewusste Beschönigungen und unzureichende Erfassung von<br />

tatsächlichen Sachverhalten reduzieren die Nutzbarkeit des SM³.<br />

Die Bewertung im Modell geschieht am besten durch Unternehmensexperten mit genügend Kenntnissen sowohl<br />

über Strategien als auch das gesamte <strong>Social</strong> Media Engagement des Unternehmens bzw. der Bereiche. Zumindest<br />

die Dimension „Strategie und Planung“ sollte durch Manager bewertet werden, die die entsprechenden Strategien<br />

und Planungsinhalte kennen. Bewährt haben sich sowohl ein Teamansatz als auch die Durchführung durch<br />

externe Berater, die jedoch Zugang zu allen notwendigen Ressourcen erhalten müssen. Nur durch den Einblick<br />

in alle Teile des Unternehmens kann eine umfassende und realistische Bewertung stattfinden.<br />

Die Verortung zeigt sehr deutlich, in welchen Dimensionen Stärken und in welchen Schwächen vorliegen. Aufbauend<br />

auf die Analyse können dann konkrete nächste Schritte geplant werden. Eine häufige Strategie ist es,<br />

in die Dimensionen zu investieren, die die schwächsten Ergebnisse zeigen. In vielen Fällen ist dies jedoch nicht<br />

die Strategie der Wahl. Individuelle Rahmenbedingungen wie Zielsetzung, entstehende Kosten, Unternehmensgröße,<br />

Unternehmenskultur oder Wettbewerb können eine andere Strategie erfordern. Unter Umständen kann<br />

eine Bewertung sogar ergeben, dass in manchen Dimensionen falsch investiert wurde.<br />

Standardisiertes Vorgehensmodell liefert Kennzahlen<br />

für den <strong>Digital</strong> Impact<br />

Das Modell selbst ist universell anwendbar. Unternehmen müssen kein ein eigenes Verortungssystem entwickeln<br />

oder versuchen, sich in ihren eigenen <strong>Social</strong> Web-Aktivitäten zu positionieren. Zudem sind die Ergebnisse nützlich<br />

sowohl zur Ausarbeitung interner Strategien als auch für einen besseren Vergleich mit Konkurrenten. Die Vorgehensweise<br />

ist komplett standardisiert, bei der Ergebnisebene ist es jedoch notwendig, dass ein Unternehmen<br />

seine eigenen KPIs definiert hat, sie misst und die definierten Ziele nachverfolgt. Erst dann ist diese Ebene im<br />

Modell bewertbar.<br />

Standard-KPIs sind etwa die Reichweite oder die Anzahl von RSS-Feed-Abonnenten bei Blogs, die Anzahl der Follower<br />

bei Twitter, Likes und „+1“ auf sozialen Netzwerken wie Facebook oder Google+ und die Anzahl registrierter<br />

User auf Foren. Diese KPIs werden von den Plattformanbietern direkt geliefert, sie sind jedoch nicht immer<br />

aussagekräftig genug. In diesem Fall müssen erweiterte Indikatoren und deren Messung entwickelt werden, die<br />

zum Beispiel die tatsächliche aktuelle Aktivität in einem Netzwerk darstellen. Solche KPIs messen vorwiegend<br />

eine interne oder gestützte Sicht, die durch gezielte Aktivitäten eines Unternehmens, etwa Kampagnen, getrieben<br />

werden können. Für eine vollständige Sicht sollten diese durch Kennzahlen ergänzt werden, die eine externe<br />

oder ungestützte Sicht bieten. Diese Kennzahlen messen beispielsweise Aufkommen (Buzz) und Tonalität von<br />

Beiträgen zu relevanten Themen im sozialen Netz, die von Dritten verfasst werden und so nicht direkt durch ein<br />

Unternehmen getrieben werden können.<br />

Die Messungen zeigen zum einen, wie groß der Druck und die potenzielle Bedrohung von <strong>Social</strong> Media für das<br />

Unternehmen sind. Zum anderen werden auch die Potenziale aus Markt- und Kundensicht von <strong>Social</strong> Media für<br />

das Unternehmen aufgezeigt. Die Portfoliobetrachtung dieser „<strong>Digital</strong> Impact“-Kennzahlen einerseits sowie<br />

der internen KPIs andererseits ermöglichen eine objektive Gesamtsicht. Denn nur durch die Einbeziehung dieser<br />

verschiedenen Faktoren können Chancen und Risiken für ein <strong>Social</strong> Media Engagement im Branchenkontext<br />

erkannt werden.<br />

Das <strong>Social</strong> Media Maturity Modell bietet Unternehmen die Möglichkeit, eine professionelle und systematische<br />

Verortung vorzunehmen. Diese kann nicht nur auf operativer Ebene, sondern auch auf Planungsebene<br />

unterstützen. Durch standardisierte KPIs wird einerseits eine individuelle Roadmap entwickelt und andererseits<br />

ein Vergleich mit Konkurrenten realisiert. Nur durch die Einbeziehung aller Faktoren werden Unternehmen in<br />

der Lage sein, Ressourcen gezielt und nachhaltig einzusetzen, um so ihre Aktivitäten dauerhaft zu verbessern<br />

und im Wettbewerb alle Vorteile des <strong>Social</strong> Web zu nutzen<br />

85


86<br />

Fahrplan für die digitale Transformation<br />

E.2 Wege zur erfolgreichen Umsetzung<br />

Veränderte Kundenerwartungen zwingen Unternehmen, ihre Strategien und Strukturen entsprechend anzupassen.<br />

Unternehmen haben lange Zeit Informationstechnologie vor allem dafür eingesetzt, ihre Produktivität und<br />

Effi zienz zu steigern. Neu ist, dass die SoLoMo-Technologien auch die Kundenerwartungen verändern.<br />

Es stellt sich die Frage, wie einzelne Unternehmen auf diesen Wandel erfolgreich reagieren können.<br />

<strong>Digital</strong> Impact prüfen<br />

Der Schlüssel liegt laut einer aktuellen IBM-Studie 137 in zwei Kernbereichen:<br />

» Neuausrichtung des Nutzungsversprechen<br />

Produkte und Services im Sinne des <strong>Social</strong> CRM neu gestalten und defi nieren bedeutet, die gestiegenen<br />

Anforderungen an Mobilität, Interaktivität und den verbesserten Zugang zu Informationen<br />

zu unterstützen.<br />

» Neuausrichtung der operationalen Prozesse<br />

Das Betriebsmodell wird auf die Anforderungen des Echtzeit-<strong>Marketing</strong>s ausgerichtet, sodass<br />

Informationen über Kundenpräferenzen und Kundenanforderungen sowohl während der<br />

Einkaufsprozesse wie auch der Verkaufsprozesse jederzeit zur Verfügung stehen.<br />

Abb. 21: Alternative Transformationspfade<br />

Quelle: IBM Institute for Business Value<br />

Derzeit fokussieren sich laut IBM die meisten Unternehmen nur auf einen der beiden Kernbereiche, anstatt einen<br />

ganzheitlichen Ansatz zu fahren.<br />

Den richtigen Transformationspfad identifi zieren<br />

Unternehmen sollten die unten aufgelisteten Faktoren genau kennen, um das richtige Vorgehen bei der Transaktion<br />

festzulegen. Dies kann die Neuausrichtung des Nutzenversprechens oder eine Transformation des Geschäftsmodells<br />

sein – oder eine Kombination beider Strategien.<br />

» Machen Sie sich klar, an welcher Stelle sich die Produkte einer bestimmten Industrie im Prozessverlauf<br />

von physikalisch zu digital befi nden.<br />

» Beschreiben Sie möglichst genau, wie sich die Kundenerwartungen in Hinsicht auf mobile Alternativen<br />

und soziale Netzwerke verändert haben.<br />

» Recherchieren Sie, ob Ihre Wettbewerber diesbezüglich schon Strategien festgelegt haben, die<br />

einer Weichenstellung gleichkommen.<br />

» Was haben Sie in Ihrem Unternehmen bei der Integration der digitalen mit den bestehenden physikalischen<br />

Prozessen bereits erreicht?<br />

137 Vgl. <strong>Digital</strong> Transformation, IBM Institute for Business Value 2011


Systematisch mit den Fans experimentieren anstelle einer<br />

Out-of-the-Box-Strategieplanung<br />

Die in dieser Studie an vielen Stellen erläuterten Vorteile der sozialen Vernetzung kommen nur dann zum Tragen,<br />

wenn Geschäftsprozesse und IT-Systeme an die neuen Erfordernisse angepasst werden. Fraglich ist in diesem Zusammenhang<br />

ein Vorgehen, das dem „Out-of-the-Box“-Denken entspringt, das aber von etlichen Unternehmen<br />

praktiziert wird: Sie gehen den Transformationsprozess „in geordneter Reihe“ an und erwarten hervorragende<br />

Ergebnisse.<br />

Nachweislich zu mehr Erfolg führt eine Projektmethodik, die beim aktiven Zuhören beginnt. Nestle beispielsweise<br />

hat ein umfangreiches <strong>Social</strong> Media Monitoring-Projekt mit begleitender Marktforschung gestartet, um die<br />

drei Kernelemente für den Nestle Marktplatz (Vgl. Kapitel D) zu definieren.<br />

» Wie die soziale Navigation und die Vernetzung der Kunden wirksam unterstützt werden kann,<br />

sollte am Anfang Ihres <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong>-Projekt stehen. Dazu sollten Sie Handlungsmotive von<br />

<strong>Social</strong> Media-Nutzern aus den Gesprächen in den Netzwerken herausfiltern, um zum Beispiel auch<br />

die Frage zu beantworten, ob ein Bedarf nach Fan-Only-<strong>Commerce</strong> existiert.<br />

» Investieren Sie eine verhältnismäßig moderate Summe an Geld, um ein Experiment zu starten.<br />

Dieses hilft Ihnen zu verstehen, mit welchen Maßnahmen Sie das Empfehlungsverhalten Ihrer<br />

Nutzer nachhaltig beeinflussen können.<br />

» Setzen Sie Analyse-Werkzeuge wie zum Beispiel <strong>Adobe</strong> <strong>Digital</strong> <strong>Marketing</strong> Suite ein, um die<br />

Wirkungszusammenhänge zu begreifen.<br />

Abb. 22: Projektmethodik, die beim aktiven Zuhören beginnt<br />

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88<br />

Fahrplan für die digitale Transformation<br />

Erweitern Sie das Angebot, um neue Geldflüsse in Gang zu setzen!<br />

Fallbeispiel: Facebook Credits<br />

Marktinsider schätzen, dass Facebook derzeit einen Umsatz von 350 Millionen bis 1,1 Milliarden US-Dollar mit<br />

dem Factoring von Facebook Credits erwirtschaftet. Facebook verlangt eine Transaktionsgebühr von 30 Prozent<br />

für jeden über die Plattform gekauften „Artikel“, die restlichen 70 Prozent verbleiben bei den App-Anbietern.<br />

Redefinieren Sie die Kernelemente ihres Nutzenversprechens als Service!<br />

Wichtig ist es insbesondere für Dienstleistungsanbieter, in Echtzeit auf Kritik durch Kunden zu reagieren. Denn<br />

Services werden – anders als physikalische Produkte – sehr häufig durch Kunden mitgestaltet und modifiziert.<br />

Dienstleistungen sind in Bezug auf den Nutzen, den sie stiften, nicht so eindeutig definiert wie physikalische<br />

Produkte. Es kommt darauf an, an welchem Ort, zu welcher Zeit und auf welche Weise sie erbracht werden.<br />

Somit ist die Interaktion wichtig für den Wert, den Kunden einer Dienstleistung beimessen. Bei der Vorstellung<br />

des E-Book-Readers „Kindle“ beispielsweise stellte Jeff Bezos fest: “It‘s not a device, it’s a service”. Anhand dieses<br />

Produktes zeigt sich, dass es die physikalische Manifestation und Erweiterung des Service darstellt, den Amazon<br />

seinen Kunden anbietet, um digitale Medien zu nutzen. 138<br />

Erlangen Sie digitale Fähigkeiten!<br />

Fallbeispiel: Burberry<br />

Der renommierte Bekleidungsanbieter Burberry wurde vor allem durch die Entwicklung des Trenchcoats bekannt<br />

und baute auf diesem herausragenden Produkt seine Markenbekanntheit auf. Bei der Einrichtung seines<br />

Onlinestores achtete das Unternehmen darauf, besonders für die jungen Zielgruppen attraktiv zu sein, dies<br />

brachte Burberry mehr als eine Million Follower auf Facebook ein. Im Bereich digitaler Fashion-Shows setzte das<br />

Unternehmen Maßstäbe, indem es den Kunden ermöglichte, bereits während einer Show die gezeigten Modeartikel<br />

online zu erwerben. Auch bei der Kundenberatung im Web gilt Burberry als Vorreiter: Nutzer des Onlineshops<br />

können jederzeit durch einen einzigen Klick einen Mitarbeiter des Hauses zum Gespräch per Telefon oder<br />

zum Chat mittels Textnachrichten dazuholen.<br />

Vernetzen Sie Informationen über die gesamte Organisation hinweg!<br />

Fallbeispiel: Best Buy - Next Best Action<br />

Der Elektrofachhändler Best Buy nutzt <strong>Social</strong> Insights-Daten, um neue Wege im Verkauf und beim Kundenservice<br />

zu gehen. Im Rahmen des sogenannten „Next-Best-Action-Ansatzes“ werden unter anderem Vertriebsmitarbeiter<br />

in die Lage versetzt, mithilfe von Analyse-Tools Vorschläge für zusätzliche Käufe zu machen. Die Informationen,<br />

über die die Mitarbeiter verfügen, beziehen sich dabei auf die von den Kunden zuvor erworbenen<br />

Produkte, auf ihr bisheriges Suchverhalten.<br />

Integrieren und optimieren Sie digitale und physikalische Elemente!<br />

Fallbeispiel: Guess Kundenkarte<br />

Bei Guess Jeans hat die Kundenkarte ausgedient. Der Bekleidungskonzern bietet seinen Kunden stattdessen<br />

eine App an, die ihn auf Special Deals aufmerksam macht. Die Vorschläge werden nur dann unterbreitet, wenn<br />

sie Sinn machen, etwa dann, wenn der Kunde einen Einkaufsbummel in einer Stadt unternimmt.<br />

Welches Know-how ist notwendig für die digitale Transformation?<br />

Innovation als Geschäftsmodell<br />

Zunächst muss es Unternehmen gelingen, sich den Veränderungen des Kundenverhaltens anzupassen und neue<br />

Geschäftsmodelle zu entwickeln. Diese gilt es möglichst schnell zu implementieren. Gerade in den Branchen ist<br />

dies notwendig, die das geänderte Konsum- oder Nutzungsverhalten stark zu spüren bekommen: Das Verlagswesen<br />

ist hier zu nennen wie auch das Mediengeschäft.<br />

138 http://seekingalpha.com/article/296777-bezos-kindle-fire-is-an-end-to-end-service


Mit Kunden auf Augenhöhe kommunizieren<br />

Unternehmen sollten sich klar machen, dass Interaktionen mit den Kunden in allen Phasen und Bereichen des<br />

unternehmerischen Engagements notwendig sind – im <strong>Marketing</strong> und Vertrieb ebenso wie in der Kundenbetreuung<br />

und weniger marktnahen Bereichen wie der IT, dem Produktmanagement, den Finanzen und dem<br />

Personalmanagement. Diese Fähigkeit ist besonders wichtig zur Differenzierung gegenüber dem Wettbewerb,<br />

denn Kunden honorieren es, wenn sie an bisher unbekannten Stellen in den Dialog mit dem Unternehmen<br />

eintreten können.<br />

Cross-Channel-Interaktion<br />

Im vielfach erläuterten Kontext der SoLoMo-Konsumenten wird die Fähigkeit, digitale Geschäftsvorgänge über<br />

verschiedenen Touchpoints zu managen, immer wichtiger. Diese Kundengruppe ist nicht auf einen Kommunikationskanal<br />

festgelegt, sondern nutzt abwechselnd sowohl Online, E-Mail als auch <strong>Social</strong> Media. Die Erwartungen<br />

an Unternehmen sind, dass diese ihnen dabei konsistent, kontextadäquat und nachvollziehbar folgen können.<br />

Diese Kunden tolerieren es nicht nur, sondern sie erwarten es regelrecht, dass Anbieter von Produkten und<br />

Dienstleistungen die Historie ihrer letzten Käufe und Serviceanrufe im Blick haben. Die Erlebnisse in einem Kanal<br />

beeinflussen zudem die Erwartungen hinsichtlich aller anderen Kanäle.<br />

Aus Daten handlungsrelevantes Wissen für alle entwickeln<br />

Damit aus den genannten Erwartungen der Kunden verwertbare Daten gewonnen werden können, sollten<br />

Kundenfeedback-Metriken fester Bestandteil der Erfolgskennziffern für <strong>Marketing</strong>, Vertrieb, Produktmanagement<br />

und Service sein. Unternehmerischer Erfolg wird künftig stärker als bisher auf kundenorientierten Entscheidungen<br />

beruhen, die zudem kurzfristig zu treffen sind. Dafür ist es notwendig, unter anderem Verhaltensmuster<br />

im <strong>Social</strong> Web zu identifizieren und sie messbar zu machen. Das Unternehmen Dell zum Beispiel hat sich für den<br />

Net Promotors Score als die EINE Kennzahl entschieden, um unternehmerische Entscheidungen am Kunden-<br />

Feedback auszurichten. Das Unternehmen ist in der Lage, verbesserte Kundeneinsichten aus der Kombination<br />

von <strong>Social</strong> und Business Intelligence zu gewinnen. Damit verändern sich nicht nur die Entscheidungsprozesse im<br />

Unternehmen, sondern auch die Kooperationen mit Partnern und Lieferanten entlang der Wertschöpfungskette.<br />

Lieferlogistik digital steuern und am Kunden statt am Partnerbedarf ausrichten<br />

Bei Einführung eines Produktes kann innerhalb weniger Stunden mithilfe von <strong>Social</strong> Media Monitoring festgestellt<br />

werden, wie das Produkt beim Verbraucher ankommt. Unternehmen sollten daher auch die Lieferkette<br />

in Echtzeit überwachen, sodass der Warenfluss kurzfristig umgelenkt werden kann. Derzeit ist es häufig noch<br />

Realität, dass sich Logistikprozesse nach den Bedürfnissen der Lieferanten und Logistikpartner richten und nicht<br />

nach den Kundenwünschen.<br />

Bessere Vernetzung der Mitarbeiter<br />

Die richtigen Mitarbeiter mit den entsprechenden Qualifikationen einzusetzen, ist eine notwendige Voraussetzung<br />

für den Transformationsprozess, sie reicht jedoch nicht aus. Hinzukommen muss eine neue Art der<br />

Arbeitsplatzgestaltung, die auch wertorientierte Richtlinien für die Zusammenarbeit und eine partizipiere<br />

Unternehmenskultur umfassen sollte. Sowohl die Kommunikation innerhalb des Unternehmens oder der Organisation<br />

als auch der Dialog mit Kunden und Partnern erfordert eine neue Sichtweise von Teamarbeit. Es muss<br />

Kollaboration praktiziert werden, und diese basiert immer stärker auf Kommunikation via Internet, insbesondere<br />

über mobile Zugänge und soziale Netzwerke. Breit angelegte Mitarbeiterschulungen im Umgang mit <strong>Social</strong><br />

Media sind notwendig.<br />

Unternehmen, die neue Nutzenversprechen für ihre Kunden definieren oder ihre Prozesse transformieren<br />

wollen, müssen hierfür neue Fähigkeiten entwickeln. Diese müssen sie in die Lage versetzen, flexibler und<br />

schneller auf veränderte Kundenanforderungen reagieren zu können. Dazu zählen unter anderem die Stärkung<br />

der Zusammenarbeit mit Kunden und Communitys, eine weitreichende Cross-Channel-Integration und eine<br />

bessere Vernetzung der Mitarbeiter.<br />

Die Wege zur Transformation variieren von Branche zu Branche. Diejenigen, denen es am schnellsten und besten<br />

gelingt, auf der Grundlage von Kundeninformationen ihr Geschäftsmodell neu zu definieren, werden gewinnen.<br />

89


90<br />

Relevante Anbieter und ihre Lösungen<br />

F Relevante Anbieter und ihre Lösungen<br />

F.1 Anbieterklassifizierung<br />

Abb. 22: Relevante Anbieter nach Herkunft<br />

<strong>Social</strong><br />

Analytics<br />

Radion6<br />

Consulting<br />

Web Customer<br />

Service & Community<br />

Contact<br />

Center-Lösungen<br />

Alcatel<br />

Avaya<br />

Siemens<br />

Berliner Brandung, Cocomore,<br />

SapientNitro, SyZyGy, Tieto<br />

<strong>Social</strong> Software ist als Produkt-Kategorie noch diffus<br />

e<strong>Commerce</strong><br />

<strong>Social</strong><br />

<strong>Commerce</strong><br />

Quelle: Mind<br />

Derzeit ist jeder Versuch zum Scheitern verurteilt, der eine sinnvolle Anbieterkategorisierung<br />

für den <strong>Social</strong>-<strong>Commerce</strong>-Werkzeugkasten zum Ziel hat. Ob Gartner, Forrester oder<br />

Altimeter, keine der großen Tech-Analysten hat eine konsistente Darstellung des Produktbereichs.<br />

Die Softwarelösungen der Entwickler differieren derart stark voneinander, dass eine<br />

Kategorisierung bedeuten würde, Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Wir halten es daher<br />

derzeit für sinnvoller, die Anbieter nach ihrer Herkunft zu betrachten:<br />

» <strong>Social</strong> Analytics umfasst alle Anbieter von <strong>Social</strong> Media Monitoring, Web<br />

Analytics sowie Business Intelligence-Lösungen. Sie liefern Analyse-Werkzeuge,<br />

um Einsichten für die Optimierung der SEO/SEM/SEA- und <strong>Social</strong><br />

Media-Strategien zu erlangen.<br />

» Web Customer Service- und Community-Plattformen ermöglichen Echtzeit-<br />

Kommunikation und Self-Service zwischen Anbieter und Kunde und unterstützen<br />

die soziale Vernetzung der Kunden untereinander über das Web.<br />

» Contact-Center-Lösungen haben als Schaltzentralen im Kundenkontakt die<br />

Aufgabe, das Routing der sozialen Kontakte in das Contact Center oder zu<br />

Experten im Enterprise Umfeld zu unterstützen.<br />

» CRM-Systeme fungieren als Business Hub, um die Kommunikationshistorie<br />

auch aus sozialen Netzwerken zu extrahieren, die den Dialog mit dem Kunden<br />

unterstützt.<br />

» E-<strong>Commerce</strong>-Lösungen unterstützen die Einbindung von <strong>Social</strong> Plugins in den<br />

Onlineshop oder mobilen Vertriebskanal, während <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> „Pure<br />

Player“ primär die Einbindung von Shop-Funktionalitäten in <strong>Social</strong> Networks –<br />

speziell Facebook – ermöglichen<br />

CRM<br />

Oracle<br />

SugarCRM<br />

Update<br />

demandware<br />

Intershop<br />

OXID<br />

Edelight<br />

MoonToast<br />

Ondango<br />

sellaround<br />

Shopshare<br />

Shoply<br />

Sortal<br />

BER = Beratung<br />

eC = e<strong>Commerce</strong><br />

SSW = SEO/SMO/Website Optimisation<br />

BA = Business Analytcis<br />

eM = eMail <strong>Marketing</strong><br />

SM = <strong>Social</strong> Media Monitoring<br />

C = Community<br />

MM = Mobile <strong>Marketing</strong><br />

VM = Viral <strong>Marketing</strong><br />

CC = Contact Center<br />

OM = Online <strong>Marketing</strong><br />

WC = Web Customer Service<br />

CRM = CRM<br />

PM = Performance <strong>Marketing</strong>


F.2 Gesamtverzeichnis der Anbieter<br />

Unternehmen BER eC SSW BA eM SM C MM VM CC OM WC CRM PM Website<br />

<strong>Adobe</strong> Systems GmbH ✔ - ✔ ✔ - ✔ - - - - ✔ - - - www.adobe-solutions.de<br />

atlantis media GmbH ✔ ✔ ✔ - - - - - - - - - - - www.atlantismedia.de<br />

Attensity Europe GmbH ✔ - - ✔ - ✔ - - ✔ ✔ - ✔ - - www.attensity.com<br />

Bazaarvoice Ltd. - ✔ ✔ ✔ - - - - - - - - - - www.bazaarvoice.de<br />

Business Intelligence Group - - - ✔ - ✔ - - - - - - - - www.intelligence-group.com<br />

Cisco Systems, Inc. - - - - - ✔ - - - ✔ - ✔ ✔ - www.cisco.de<br />

Consline AG ✔ ✔ - - - ✔ - - - - - - - - www.consline.com<br />

[di] digitale informationssysteme<br />

gmbh<br />

✔ ✔ - - ✔ - - - - - - - - - www.digi-info.de<br />

dotSource GmbH ✔ ✔ - - - - - - - - - - - - www.dotsource.de<br />

eGain Deutschland GmbH - - - - - - - - - ✔ - ✔ ✔ - www.egain.com/countries/<br />

germany.asp<br />

ESONO AG ✔ ✔ - - - - ✔ - - - - - - - www.esono.de<br />

ethority GmbH & Co KG - ✔ ✔ ✔ - www.ethority.de<br />

Fork Unstable Media GmbH ✔ ✔ - - ✔ www.fork.de<br />

Genesys Telecommunications<br />

Laboratories GmbH<br />

✔ - - ✔ - ✔ - - - ✔ - ✔ - - www.genesyslab.com<br />

hybris GmbH - ✔ - - - - - ✔ - - ✔ - - - www.hybris.com<br />

IBM ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ - - ✔ - ✔ ✔ www.ibm.com/de<br />

infoMantis GmbH - ✔ - - - ✔ - ✔ ✔ - ✔ - - - www.infomantis.de<br />

Infused Industries, Inc. (Sociable-<br />

Group)<br />

- ✔ - - - - - - ✔ - ✔ - - - www.sociablegroup.com<br />

Intershop Communications AG ✔ ✔ ✔ ✔ - - ✔ - - ✔ ✔ - - ✔ www.intershop.de<br />

Ipsos GmbH ✔ - - - - ✔ ✔ - - - - - ✔ - www.ipsos.de<br />

ITyX Solutions AG - - - - - ✔ - - - ✔ - ✔ - - www.ityx.de<br />

Lithium Technologies ✔ ✔ ✔ www.lithium.com<br />

Microsoft Deutschland GmbH - - - ✔ ✔ - ✔ - - ✔ - ✔ ✔ - www.microsoft.de/crm<br />

MicroStrategy Inc. ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ www.microstrategy.de<br />

Moontoast ✔ ✔ ✔ ✔ www.moontoast.com<br />

net-clipping UG - - - - - - - - - - - - - - www.net-clipping.de<br />

Ondango GmbH ✔ ✔ www.ondango.com<br />

Oracle ✔ ✔ - ✔ ✔ ✔ ✔ - - ✔ ✔ ✔ ✔ - www.oracle.com<br />

PIXELMECHANICS | Online <strong>Marketing</strong><br />

✔ - - - - - - - ✔ - ✔ - - - www.pixelmechanics.de<br />

QuestBack ✔ - - ✔ - ✔ ✔ - - - - - ✔ - www.questback.com<br />

salesforce.com Germany GmbH ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ www.salesforce.com/de<br />

Sellaround GmbH ✔ ✔ - - - ✔ - - ✔ - ✔ - - - www.sellaround.net<br />

Shoply - - - - - - - - - - - - - - shoply.com<br />

<strong>Social</strong>marketingagentur.com c/o<br />

Finnwaa GmbH<br />

✔ - - - - ✔ - - - - - - - - www.socialmarketing<br />

agentur.com<br />

Sortal <strong>Commerce</strong> - ✔ - - - - - - ✔ - - - ✔ - www.sortal.com<br />

spot-media AG - ✔ - - ✔ - - - - - - - ✔ - www.spot-media.de<br />

SugarCRM ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ www.sugarcrm.com/crm/de<br />

TWT Interactive GmbH - ✔ ✔ - ✔ - - - - - - - - - www.twt.de<br />

VICO Research & Consulting ✔ - - ✔ - ✔ ✔ ✔ ✔ - - ✔ - - www.vico-research.com<br />

webworx GmbH - - ✔ - ✔ - - - - - ✔ - - - www.webworx.de<br />

Zibaba Ltd - ✔ - - - ✔ - - ✔ - ✔ - - - www.zibaba.com<br />

INHALT


92<br />

Anbieterübersicht<br />

<strong>Adobe</strong> Systems GmbH<br />

Unternehmensgründung: 1982<br />

Anzahl der Mitarbeiter: ca. 8.000<br />

Ansprechpartner<br />

Peter Eiselt<br />

E-Mail-Adresse<br />

ask@adobe.de<br />

Telefonnummer<br />

+49 89-317 05 204<br />

Anschrift<br />

Georg-Brauchle-Ring 58<br />

80992 München<br />

Webseite<br />

www.adobe-solutions.de<br />

<strong>Digital</strong> <strong>Marketing</strong> und <strong>Digital</strong> Media<br />

Abgedeckte Bereiche<br />

Beratung<br />

Business<br />

Analytcis<br />

Community<br />

Contact Center CRM e<strong>Commerce</strong><br />

eMail <strong>Marketing</strong> Mobile <strong>Marketing</strong><br />

Performance<br />

<strong>Marketing</strong><br />

Web Customer<br />

Service<br />

SEO/SMO/Website<br />

Optimisation<br />

Viral <strong>Marketing</strong><br />

Online <strong>Marketing</strong><br />

<strong>Social</strong> Media<br />

Monitoring<br />

Produkt- und Dienstleistungsangebot<br />

Als integraler Bestandteil der <strong>Digital</strong> <strong>Marketing</strong> Suite liefert <strong>Social</strong>Analytics<br />

sowohl Monitoring als auch Measurement. D.h., dass sowohl Terme via API<br />

aus <strong>Social</strong> Media-Kanälen gescannt werden können (z.B. Facebook, Twitter,<br />

Youtube, gängige Blogs und Foren), als auch die Daten aus sog. „managed<br />

properties“ (FB Fan Page/App) übernommen werden können. Hierfür wird<br />

FB Insights genutzt.<br />

Neben dieser Verknüpfung liefert <strong>Adobe</strong> <strong>Social</strong>Analytcis umfangreiche Einsichten<br />

für die Optimierung der SEO/SEM/SEA- und <strong>Social</strong> Media-Strategien.<br />

USP<br />

Ein absoluter Mehrwert besteht in der Verknüpfung zwischen den Daten<br />

der Webanalyse und der Einbindung von <strong>Social</strong> Media-Kennzahlen als externem<br />

Akquisitionskanal. Hierfür lassen sich Daten aus <strong>Social</strong> Media und<br />

der Webanalyse in der gleichen Datenbank sammeln.<br />

Geschäftsmodell<br />

Technisches Aufsetzen der Lösung, Beratung. Abrechnungsmodell auf Basis<br />

der Anzahl der Mentions.


Referenzprojekte<br />

MTV<br />

Herausforderung: Den Einfl uss der <strong>Social</strong> Media Aktivitäten<br />

auf den Traffi c von mtv.com nachvollziehen.<br />

Lösung: <strong>Adobe</strong> <strong>Social</strong>Analytics und ein weiterer Bestandteil<br />

der <strong>Adobe</strong> <strong>Digital</strong> <strong>Marketing</strong> Suite, <strong>Adobe</strong> SiteCatalyst,<br />

fügen alle Daten auf einer Plattform zusammen.<br />

Ergebnisse: <strong>Marketing</strong>verantwortliche können den Einfl uss<br />

der Twitter-Aktivitäten auf die Homepage mtv.com messen.<br />

Die Beziehung zwischen <strong>Social</strong> Media und dem Onlineverhalten<br />

ist nun nachvollziehbar.<br />

Unternehmensprofi l<br />

<strong>Adobe</strong> verbindet – Wie Unternehmen trotz immer mehr<br />

Kommunikationskanälen mit ihren Zielgruppen in Kontakt<br />

bleiben.<br />

Webseiten, Smartphones, Tablets, Facebook, Apps - die Zahl<br />

der Touch Points, über die sich Kunden informieren, austauschen<br />

und mit Unternehmen in Kontakt treten, nimmt<br />

stetig zu. Gleichzeitig verlieren Anbieter die alleinige Informationshoheit<br />

über ihre Produkte und Services, da sich<br />

Kunden vor dem Kauf eines Produkts immer häufi ger auch<br />

über <strong>Social</strong> Networks und Bewertungsportale informieren.<br />

Wenn die Community den Daumen über ein Produkt<br />

senkt oder der Interessent das Unternehmen nicht zum gewünschten<br />

Zeitpunkt über sein bevorzugtes Gerät erreicht,<br />

ist die Konkurrenz nur einen Klick entfernt und möglicher<br />

Umsatz geht in Sekundenschnelle verloren.<br />

<strong>Marketing</strong>verantwortliche in Unternehmen stehen durch<br />

diese Entwicklung vor mehreren Herausforderungen: sie<br />

müssen sich durch außergewöhnliche Ideen vom Wettbewerb<br />

abheben, sie müssen ihre Inhalte über eine ständig<br />

steigende Zahl neuer Kanäle und Geräte konsistent zu<br />

ihren Zielgruppen transportieren, sie müssen der Commu-<br />

<strong>Social</strong> Media Kanäle<br />

www.facebook.com/<strong>Adobe</strong>DACH<br />

twitter.com/adobepr_D<br />

UniCredit<br />

Herausforderung: Angebote dynamisch, kundenfreundlich<br />

& sicher gestalten & die Marke über alle digitalen Kanäle<br />

stärken, Ergebnisse der <strong>Social</strong> Media Kampagne messen,<br />

Konversionsrate erhöhen.<br />

Lösung: Mit Hilfe der <strong>Adobe</strong> <strong>Digital</strong> <strong>Marketing</strong> Suite (Site-<br />

Catalyst, Test&Target) konnte die Marke einheitlich kommuniziert<br />

& verschiedene Varianten getestet werden.<br />

Ergebnis: Das Kundengeschäft ist innerhalb eines Jahres<br />

um 60 % gestiegen, die Kosten pro Lead wurden um 61 %<br />

gesenkt & die <strong>Social</strong> Media Kampagne hat dazu erfolgreich<br />

beigetragen.<br />

nity eine wirkliche Möglichkeit zur Interaktion bieten und<br />

sie müssen vor allem den Erfolg ihrer Aktivitäten messbar<br />

machen. Mit seinen Lösungen für <strong>Digital</strong> Media und <strong>Digital</strong><br />

<strong>Marketing</strong> hilft <strong>Adobe</strong> Firmen dabei, diese Anforderungen<br />

zu bewältigen.<br />

Mit Technologien wie der <strong>Adobe</strong> Creative Suite 5.5, der<br />

<strong>Adobe</strong> Online <strong>Marketing</strong> Suite, insbesondere <strong>Adobe</strong> <strong>Social</strong>-<br />

Analytics und <strong>Adobe</strong> CQ5 für Web Experience Management<br />

können Unternehmen ihren Kunden maßgeschneiderte,<br />

personalisierte und der jeweiligen Situation angepasste<br />

Inhalte zur Verfügung stellen. Die <strong>Adobe</strong>-Lösungen ermöglichen<br />

die kreative Erstellung digitaler Inhalte, deren konsistente<br />

Ausgabe über alle Kanäle sowie eine zuverlässige<br />

Erfolgsmessung. Auf Basis dieser Lösungen können <strong>Marketing</strong>verantwortliche<br />

zudem präzise analysieren, wie sich<br />

bestimmte Maßnahmen auf zentrale Geschäftskennzahlen<br />

und die Markenwahrnehmung auswirken. So hilft <strong>Adobe</strong><br />

dabei, Kampagnen gezielt zu steuern und den Return on<br />

Investment (ROI) zu beschleunigen.<br />

Weitere Informationen sind unter www.adobe.de abrufbar.<br />

93


94<br />

Anbieterübersicht<br />

Attensity Europe GmbH<br />

Unternehmensgründung:<br />

1986<br />

Anzahl der Mitarbeiter:<br />

400 (Attensity Group)<br />

Ansprechpartner<br />

Martina Tomaschowski<br />

E-Mail-Adresse<br />

martina.tomaschowski@attensity.com<br />

Telefonnummer<br />

+49 631- 68037-33<br />

Anschrift<br />

Europaallee 10<br />

67657 Kaiserslautern<br />

Webseite<br />

www.attensity.de<br />

Customer Experience Management<br />

Abgedeckte Bereiche<br />

Beratung<br />

Produkt- und Dienstleistungsangebot<br />

• Customer Experience Management: Geschäftsrelevante Kundenkonversation<br />

in externen Quellen (wie <strong>Social</strong> Media) und internen Quellen<br />

(wie E-Mail, CRM, Umfragen) auffinden, verstehen, in Bezug zu anderen<br />

Daten setzen und reagieren<br />

• Anwendungsbereiche: Brand Insights, Brand Experience, Brand Advocacy,<br />

Brand Loyalty, Kundenzufriedenheit, Produktprobleme, Service-Qualität,<br />

Wettbewerbsaktivitäten etc. in den Abteilungen Kundenservice, <strong>Marketing</strong>,<br />

Brand Loyalty, Vertrieb und Produkt-Management<br />

USP<br />

• Verstehen und Auswerten der Kundenkonversation durch patentierte<br />

semantische und linguistische Technologien<br />

• Flexible Analysemethoden für gezielte Auswertung der Kundenkonversation<br />

hinsichtlich unterschiedlichster geschäftsrelevanter Kriterien<br />

der jeweiligen Anwendungsbereiche (s.o.)<br />

• Gleichzeitige Analyse von strukturierten Daten und unstrukturierten<br />

Texten aus verschiedensten externen und internen Quellen<br />

• Nahtlos integrierte Lösungen für die LARA­Methodologie Listen,<br />

Analyze, Relate, Act<br />

Geschäftsmodell<br />

Business<br />

Analytcis<br />

Community<br />

Contact Center CRM e<strong>Commerce</strong><br />

eMail <strong>Marketing</strong> Mobile <strong>Marketing</strong> Online <strong>Marketing</strong><br />

Performance<br />

<strong>Marketing</strong><br />

Web Customer<br />

Service<br />

SEO/SMO/Website<br />

Optimisation<br />

Viral <strong>Marketing</strong><br />

<strong>Social</strong> Media<br />

Monitoring<br />

• Beratung, Umsetzung & Betrieb der Lösung<br />

(SaaS/Hosted oder vor Ort beim Kunden)<br />

• Reporting der Analyse von Kundendaten als Dienstleistung<br />

Customer Experience +<br />

Response Management


Referenzprojekte<br />

Der US-amerikanische Haushaltsgeräte-Hersteller<br />

Whirlpool setzt Attensity<br />

Analyze ein, um Kommentare von<br />

Kunden im Web zu sammeln und sie<br />

mit eigenen Umfrage-Daten zusammenzuführen.<br />

Diese Daten liefern<br />

eine Fülle von Hinweisen darauf, wie<br />

Kunden über die Produkte, Services,<br />

Marken etc. denken. Auch Problemfelder,<br />

die den langfristigen Erfolg eines<br />

Produkts beeinträchtigen könnten,<br />

werden hierdurch aufgedeckt. Auf<br />

diese Weise versteht Whirlpool quasi<br />

in Echtzeit, welche Probleme ihre Kunden<br />

äußern.<br />

Unternehmensprofi l<br />

Ein weltweit führender Anbieter von<br />

Unterhaltungselektronik-Produkten<br />

analysiert das Feedback seiner Kunden<br />

während und nach einer Produkt-Einführung<br />

mit Attensity Analyze. Durch<br />

die automatisierte Verarbeitung des<br />

riesigen Datenvolumens aus unstrukturiertem<br />

Kundenfeedback konnten<br />

Produkte, Support und Kundenzufriedenheit<br />

entscheidend verbessert<br />

werden. Durch die Analyse von Callcenter-Anrufen<br />

und Kundenstimmung<br />

werden bisher ungenutzte Daten<br />

wertschöpfend genutzt, was letztendlich<br />

Kosten und Antwortzeiten senkt.<br />

Der Schneider Versand nutzt die Response-Management-Lösung<br />

Attensity<br />

Respond, um eingehende Nachrichten<br />

automatisch zu kategorisieren.<br />

Das System besticht dabei durch eine<br />

hohe Präzision beim Vorschlagen von<br />

passenden Antwortbausteinen. Eine<br />

„Highlighting“-Funktion lässt den<br />

Service-Mitarbeiter auf einen Blick<br />

die zentralen Schlüsselwörter einer<br />

Nachricht erkennen und erhöht so die<br />

Effi zienz bei der Bearbeitung eingehender<br />

Nachrichten zusätzlich. Die<br />

Suchfunktionalität erlaubt eine detaillierte<br />

Suche innerhalb aller Mails nach<br />

Schwerpunkten.<br />

Die Attensity Europe GmbH ist ein Anbieter von Unternehmens-Software, die Organisationen befähigt, die stetig wachsende<br />

Menge an unstrukturierten Daten – aus internen und externen Quellen – zu analysieren, zu interpretieren und<br />

automatisch zu verarbeiten. Dadurch können diese Informationen in Real-Time für Entscheidungsträger aufbereitet,<br />

unternehmensweit verfügbar gemacht und gewinnbringend in geschäftskritischen Anwendungen genutzt werden, um<br />

beispielsweise die Interaktion mit Kunden über sämtliche Kanäle relevant, effektiv, schnell und positiv zu gestalten. Das<br />

Produktportfolio umfasst Multi-Channel-Management- und Wissensmanagement-Softwarelösungen, die auf langjähriger<br />

Projekterfahrung, intensivem Branchen Know-how und semantischen Technologien basieren.<br />

<strong>Social</strong> Media Kanäle<br />

Facebook, Twitter, Blog, Xing, LinkedIn<br />

95


96<br />

Anbieterübersicht<br />

Bazaarvoice Ltd.<br />

Unternehmensgründung:<br />

Mai 2005<br />

Anzahl der Mitarbeiter:<br />

800 weltweit<br />

Ansprechpartner<br />

Stefan Feichtinger<br />

E-Mail-Adresse<br />

stefan.feichtinger@bazaarvoice.com<br />

Telefonnummer<br />

+49 89 24218502<br />

Anschrift<br />

Maximilianstrasse 35<br />

80539 München<br />

Webseite<br />

www.bazaarvoice.de<br />

<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />

Abgedeckte Bereiche<br />

Beratung<br />

Online <strong>Marketing</strong><br />

Produkt- und Dienstleistungsangebot<br />

Bazaarvoice, Inc., ist ein führendes software-as-a-service Unternehmen,<br />

welches ihren Kunden hilft, nutzbare Erkenntnisse zu erzeugen, syndizieren<br />

und von online „word of mouth“ abzuleiten.<br />

Diese Erkenntnisse ermöglichen es unseren Kunden, ihre <strong>Marketing</strong>, Sales,<br />

Kundenservice und Produktentwicklungs Maßnahmen zu verbessern.<br />

USP<br />

Interaktionen können über das ganze Bazaarvoice Netzwerk von globalen<br />

Kunden und mobilen Endgeräten syndiziert werden, um so Hersteller und<br />

Kunden direkt zu verbinden.<br />

Bazaarvoice Intelligence ermöglicht <strong>Marketing</strong> Entscheidern, Erkenntisse<br />

über Produkte direkt von den Kunden zu erhalten, um so Sortimente zu<br />

optimieren oder innovativere Produkte anzubieten.<br />

Bazaarvoice bedient Kunden weltweit und moderiert deren Inhalte in 28<br />

Sprachen.<br />

Geschäftsmodell<br />

Business<br />

Analytcis<br />

Software-as-a-Service mit einer Jahresgebühr<br />

Community<br />

Contact Center CRM e<strong>Commerce</strong><br />

eMail <strong>Marketing</strong> Mobile <strong>Marketing</strong><br />

Performance<br />

<strong>Marketing</strong><br />

Web Customer<br />

Service<br />

SEO/SMO/Website<br />

Optimisation<br />

Viral <strong>Marketing</strong><br />

<strong>Social</strong> Media<br />

Monitoring


Unternehmensprofi l<br />

Bazaarvoice ist ein SaaS-Unternehmen (Software as a Service),<br />

das authentisches verbrauchergesteuertes <strong>Marketing</strong><br />

ermöglicht und dadurch das Potenzial des <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />

für die besten Marken der Welt erschließt.<br />

Dazu lassen wir zunächst die Verbraucher auf Kundenwebsites<br />

sprechen – mit Produktbewertungen, Fragen,<br />

Antworten und Erfahrungsberichten zu Produkten und<br />

Marken. Diese Inhalte syndizieren wir dann im gesamten<br />

Internet und über alle Kanäle, mit denen Kunden erreicht<br />

werden können.<br />

<strong>Social</strong> Media Kanäle<br />

https://www.facebook.com/bazaarvoice<br />

https://twitter.com/#!/Bazaarvoice<br />

Von Verbrauchern selbst erstellte Inhalte üben einen ausgesprochen<br />

positiven Einfluss auf Kaufentscheidungen<br />

aus. Sie sind außerdem eine reiche Quelle von Verbraucherinformationen,<br />

die wir analysieren und unseren Kunden<br />

zur Verfügung stellen, damit sie informationsbasierte<br />

Echtzeit-Entscheidungen treffen können, die alle Aspekte<br />

ihres Geschäfts betreffen: <strong>Marketing</strong>, Produktforschung<br />

und -entwicklung sowie Betriebsvorgänge.<br />

Mit der Strategie, den Verbraucher in den Mittelpunkt Ihrer<br />

Geschäftstätigkeit zu stellen, können Sie messbare Ergebnisse<br />

im gesamten Unternehmen erzielen.<br />

97


98<br />

Anbieterübersicht<br />

Business Intelligence Group<br />

Unternehmensgründung: 2001<br />

Anzahl der Mitarbeiter: 55<br />

Ansprechpartner<br />

Susanne Rump<br />

E-Mail-Adresse<br />

Susanne.Rump@intelligencegroup.com<br />

Telefonnummer<br />

+49 30 896 778 87 - 0<br />

Anschrift<br />

Charlottenstraße 24<br />

10117 Berlin<br />

Webseite<br />

www.intelligence-group.com<br />

<strong>Social</strong> Media Monitoring, <strong>Social</strong> CRM<br />

Abgedeckte Bereiche<br />

Beratung<br />

Business<br />

Analytcis<br />

Online <strong>Marketing</strong><br />

Produkt- und Dienstleistungsangebot<br />

BIG Connect:<br />

Web basiertes Frontend zum automatisierten, professionalisierten Kundendialog,<br />

Reporting für Kennzahlen, Tracking usw.<br />

BIG Screen:<br />

zusätzliches Monitoring ergänzt relevante KPIs usw.<br />

USP<br />

• Integration in CRM Systeme<br />

• Anbindung beliebiger Quellen nicht nur Twitter und Facebock sondern<br />

auch Blogs, Kundenforum usw.<br />

• Suchterm basierte Analyse<br />

• Effizienz durch automatisches Erkennen von relevanter Kommunikation<br />

• kurze Reaktionszeit durch optimale Unterstützung ( Datenaufbereitung,<br />

Autoreneinschätzung, Historie, interne Vermerke, direkte Veröffentlichung<br />

aus dem Tool usw.)<br />

Geschäftsmodell<br />

• Software as a Service,<br />

• monatliche flat fees (volle Kostenkontrolle)<br />

• Beitragsunabhängig<br />

• keine einzelnen Userlizenzen<br />

Community<br />

Contact Center CRM e<strong>Commerce</strong><br />

eMail <strong>Marketing</strong> Mobile <strong>Marketing</strong><br />

Performance<br />

<strong>Marketing</strong><br />

Web Customer<br />

Service<br />

SEO/SMO/Website<br />

Optimisation<br />

Viral <strong>Marketing</strong><br />

<strong>Social</strong> Media<br />

Monitoring<br />

<strong>Social</strong> CRM


Referenzprojekte<br />

‚OTTO verkauft MacBooks für nur 49,95€!!‘ –<br />

Diese Nachricht verbreitete sich im Web in Windeseile und<br />

führte dazu, dass 2.500 User etwa 6.500 MacBooks bestellten.<br />

Gezieltes Monitoring (z.B. B.I.G. Exception Alerting)<br />

hätte die starke Erhöhung der Beitragszahlen automatisiert<br />

erkannt und per Alert ausgesteuert. OTTO integrierte als<br />

Folge das B.I.G. CONNECT: geschulte Agenten sehen in einer<br />

Art Email-Programm Beiträge aus dem Web einlaufen.<br />

Sie können zeitnah und gezielt auf Beiträge reagieren,<br />

die Entscheidungsketten werden kürzer, Unsicherheiten<br />

reduziert und der Dialog schneller und effi zienter. Und<br />

MacBooks werden nicht mehr für 49,95€ verkauft, ohne<br />

dass man davon weiß.<br />

Unternehmensprofi l<br />

Die Business Intelligence Group GmbH (B.I.G.) wurde 2001<br />

von Prof. Dr. Gentsch als Startup gegründet und ist seitdem<br />

erfolgreich in den Geschäftsfeldern Business Intelligence<br />

Service und <strong>Social</strong> Media Management tätig. Die B.I.G. hat<br />

den Ansatz, erhobene Daten in Wissen zu transformieren<br />

und dieses Wissen aufbereitet an Unternehmen zu reporten.<br />

Die Daten selbst können aus dem Unternehmen selbst<br />

stammen, oder – im Fall des <strong>Social</strong> Media Managements<br />

– aus dem Web. Neben den hier gewonnenen Insights,<br />

beispielsweise über die eigenen Marktposition im Vergleich<br />

zu Wettbewerbern, sind die Ergebnisse häufi g der Ausgangspunkt<br />

für neue strategische Ansätze und Optimierungen.<br />

Beispielsweise lieferte das Monitoring wertvollen<br />

Input an die Design-Abteilung eines großen deutschen<br />

Automobilherstellers, die das Feedback in die Gestaltung<br />

<strong>Social</strong> Media Kanäle<br />

https://www.facebook.com/#!/Business.Intelligence.Group<br />

Der E-Postbrief:<br />

In einem vielgelesenen Blog-Eintrag wurden vermeintliche<br />

Gefahren des E-Postbriefs betont, was eine groß angelegte<br />

Diskussion über den E- Postbrief anstieß. Das Krisenmanagement<br />

reagierte spät - beim Zeitpunkt der ersten Kundenkommunikation<br />

hatten schon 23.000 User den Blogeintrag<br />

gelesen. Die Post setzt nun auf Monitoring von B.I.G. um<br />

relevante Beiträge sofort zu identifi zieren. Ob in der Krisenprävention<br />

oder im Customer Service, das B.I.G. CONNECT<br />

erleichtert es einen Überblick zu gewinnen und zeitnah zu<br />

reagieren.<br />

einer neuen Baureihe integrierte. Die immer wichtigere<br />

Rolle des Internets und die zunehmende Akzeptanz als<br />

Kommunikationsmedium führte B.I.G. zur Entscheidung<br />

mit das Unternehmen B.I.G. <strong>Social</strong> Media Management<br />

zu gründen, um sämtliche Expertise in diesem innovativen<br />

Markt zu bündeln. Anspruch ist, Unternehmen und Agenturen<br />

zu einem besseren Verständnis der <strong>Social</strong> Media zu<br />

verhelfen und ihnen darüber hinaus eine Möglichkeit zu<br />

geben, in die Kommunikation mit den jeweiligen Ziel- und<br />

Interessengruppen einzusteigen. Als Technolgie- und Innovationsführer<br />

im Bereich <strong>Social</strong> Media Monitoring betreut<br />

die Business Intelligence Group zahlreiche nationale und<br />

internationale Kunden wie die Deutsche Post DHL, O2,<br />

Google und Microsoft.<br />

99


100<br />

Anbieterübersicht<br />

Cisco Systems, Inc.<br />

Unternehmensgründung:<br />

1993 (in Deutschland)<br />

Anzahl der Mitarbeiter:<br />

Weltweit 71.825<br />

Deutschland 1.102<br />

Ansprechpartner<br />

Rüdiger Bohn<br />

E-Mail-Adresse<br />

rubohn@cisco.com<br />

Telefonnummer<br />

+49 211 5202 9967<br />

Anschrift<br />

Am Söldnermoos 17<br />

85399 Hallbergmoos<br />

Webseite<br />

www.cisco.de<br />

Router Switches, Services, Mobility, Security, Collaboration,<br />

Video, Virtualisierung und IT-Lösungsarchitekturen<br />

Abgedeckte Bereiche<br />

Beratung<br />

Business<br />

Analytcis<br />

Community<br />

Contact Center CRM e<strong>Commerce</strong><br />

eMail <strong>Marketing</strong> Mobile <strong>Marketing</strong><br />

Performance<br />

<strong>Marketing</strong><br />

Web Customer<br />

Service<br />

SEO/SMO/Website<br />

Optimisation<br />

Viral <strong>Marketing</strong><br />

Online <strong>Marketing</strong><br />

<strong>Social</strong> Media<br />

Monitoring<br />

Subject Matter Ex-<br />

pert via Voice Portal<br />

Produkt- und Dienstleistungsangebot<br />

Cisco <strong>Social</strong>Miner<br />

• <strong>Social</strong> Media monitoring<br />

• <strong>Social</strong> Media engagement<br />

• Anlegen frei definierbarer Kampagen um relevante Kunden postings im<br />

<strong>Social</strong> web zu finden<br />

• Filtern der Daten basieren auf vorkonfigurierten Kampagnen Filtern<br />

inklusive der Vergabe von Tags<br />

• Routing der sozialen Kontakte in das Contact Center oder zu Experten im<br />

Enterpreis Umfeld. Mehrere Mitarbeiter können zusammen arbeiten um<br />

die Kunden postings zu beantworten.<br />

• Erstellung detailierter Metriken für Aktivitäten, Kampgnen­ und Team<br />

Reports<br />

USP<br />

Volle Integration in das gesamte Cisco Collaboration Portfolio und wenn<br />

gewünschte, einfache Integration in Anwendugen von Dritt-Anbietern. Geringer<br />

Kostenaufwand bei gleichzeitig hoher Flexibilität, geringem Integrationsaufwand<br />

und einfacher Handhabung. Basierend auf Web 2.0 Standard<br />

und damit komplett offenen für individuelle Lösungsansätze.<br />

Geschäftsmodell<br />

Cisco Lösungen können: • über Partner gekauft werden<br />

• als Mananged Lösungen eingesetzt werden<br />

• in der Cloud betrieben werden


Referenzprojekte<br />

• Zone Labs (Zone Labs (Case Study, Testimonial)<br />

- <strong>Social</strong> Media als Vertriebskanal<br />

- Enge Kundenbindung, Umsatzsteigerung<br />

- Integration v. <strong>Social</strong>Miner inkl. Routing & Warteschleifen<br />

für Subject Matter Experts<br />

- Entwicklung einer <strong>Social</strong> Community via. Webseite,<br />

Facebook & Twitter<br />

- Mehr Leads<br />

- höhere Wettbewerbsfähigkeit<br />

- Kundenzufriedenheit<br />

- erhebliche Umsatzsteigerung<br />

- Senkung der Akquisitionskosten<br />

Unternehmensprofi l<br />

Cisco Systems, Inc.<br />

Netzwerke sind heute ein wichtiger technologischer Bestandteil<br />

des Geschäfts- und Alltagslebens. Von Cisco Systems,<br />

Inc. entwickelte Produkte auf Basis des Internet-Protokolls<br />

(IP) sind die Grundlage dieser Netzwerke und machen<br />

das Unternehmen zum weltweit führenden Anbieter von<br />

Netzwerk-Lösungen für das Internet. Im Geschäftsjahr 2011<br />

erzielte Cisco einen Umsatz von 43,2 Milliarden US-Dollar.<br />

Das Unternehmen hat derzeit weltweit 71.825 Mitarbeiter,<br />

CEO und President ist seit 1995 John T. Chambers.<br />

Cisco fokussiert sich auf fünf Bereiche: Kerntechnologien<br />

(Router Switches, Services, Mobility, Security), Collaboration,<br />

Video, Virtualisierung und IT-Lösungsarchitekturen,<br />

die genau auf die Geschäftsanforderungen der Kunden<br />

ausgerichtet sind.<br />

Weltweit hat Cisco zwei Marktsegmente: Enterprise (Großunternehmen,<br />

kleine und mittelständische Unternehmen<br />

und Öffentliche Hand) und Service Provider. Dabei setzt<br />

<strong>Social</strong> Media Kanäle<br />

In allen sozialen Medien vertreten<br />

Weitere Referenzen:<br />

• CiscoLive Conference (Case Study)<br />

• Flip Video (Case Study)<br />

• Cisco UMI<br />

• Cisco Retail <strong>Marketing</strong><br />

• Spanlink (<strong>Social</strong>Watch service)<br />

• CDW<br />

Cisco auf zwei Vertriebsmodelle: einem partnerorientierten<br />

und einem kundenorientierten. Diese Modelle bieten<br />

im Markt eine hohe Interaktion und Skalierbarkeit der<br />

Geschäftsprozesse.<br />

Es gibt weltweit drei Regionen: Americas, EMEA und Asia<br />

Pacifi c/Japan/Großchina. Die EMEA Region wird von Chris<br />

Dedicoat geleitet. Mit 16 weiteren Ländern bildet Cisco<br />

Deutschland den Wirtschaftsraum Cisco Central Europe,<br />

welcher von Michael Ganser geleitet wird. Carlo Wolf ist<br />

seit August 2010 Geschäftsführer von Cisco Deutschland.<br />

Cisco Deutschland wurde im April 1993 als 100-prozentige<br />

Tochtergesellschaft der Cisco Systems, Inc. gegründet. Die<br />

Nähe zum Kunden gewährleisten die acht Niederlassungen<br />

in Hallbergmoos bei München, Berlin, Bonn, Hamburg, Düsseldorf,<br />

Eschborn bei Frankfurt, Mannheim und Stuttgart.<br />

In Deutschland sind 1.102 Mitarbeiter beschäftigt.<br />

101


102<br />

Anbieterübersicht<br />

Genesys Telecommunications<br />

Laboratories GmbH<br />

Unternehmensgründung: 1990<br />

Anzahl der Mitarbeiter: ca. 1.800<br />

Ansprechpartner<br />

Beate Christen-Kaube<br />

E-Mail-Adresse<br />

Beate.Kaube@genesyslab.com<br />

Telefonnummer<br />

+49 89-4512 590<br />

Anschrift<br />

Joseph-Wild-Straße 20<br />

81829 München<br />

Webseite<br />

www.genesyslab.com<br />

Contact Center und Conversation Lösungen<br />

Abgedeckte Bereiche<br />

Beratung<br />

Business<br />

Analytcis<br />

Community<br />

Contact Center CRM e<strong>Commerce</strong><br />

eMail <strong>Marketing</strong> Mobile <strong>Marketing</strong><br />

Performance<br />

<strong>Marketing</strong><br />

Web Customer<br />

Service<br />

SEO/SMO/Website<br />

Optimisation<br />

Viral <strong>Marketing</strong><br />

Online <strong>Marketing</strong><br />

<strong>Social</strong> Media<br />

Monitoring<br />

Produkt- und Dienstleistungsangebot<br />

Genesys bietet seinen Kunden die Möglichkeit, Endkundeninteraktionen im<br />

<strong>Social</strong>-Media-Umfeld zu verfolgen und im Rahmen des Kundenservices qualitativ<br />

hochwertig zu verarbeiten. Genesys bietet hierzu Business Consulting,<br />

Software und Implementationsberatung und -durchführung an.<br />

USP<br />

Bei Genesys wird <strong>Social</strong> Media zu einem weiteren Kontaktkanal, wie Sprache,<br />

e-Mail, SMS etc. und kann im Rahmen eines Media Blending verarbeitet<br />

werden. Hierdurch wird der Aufbau eines neuen Silos vermieden und der<br />

Übergang von <strong>Marketing</strong> zum Kundenservice nahtlos ermöglicht. Darüberhinaus<br />

wird die Socal-Media-Interaktion in die Gesamtkundenkonversation<br />

eingebunden und dokumentiert.<br />

Geschäftsmodell<br />

On Premise (also als Softwarelizenz) oder via Partner als SaaS Modell, d.h.<br />

Gesamtlösung aus der Cloud.


Unternehmensprofi l<br />

Die Technologie von Genesys und die langjährige Erfahrung<br />

in Kundenservice-Projekten unterstützen Unternehmen dabei,<br />

den Aufwand für die Kommunikation mit dem Kunden<br />

auf beiden Seiten zu senken. Dadurch entstehen über alle<br />

<strong>Social</strong> Media Kanäle<br />

facebook: http://www.facebook.com/genesyslab<br />

twitter: https://twitter.com/Genesyslab<br />

LinkedIn:http://www.linkedin.com/company/601919?trk=tyah<br />

Kontaktkanäle hinweg wertvolle und persönliche Konversationen,<br />

die Mitarbeiter arbeiten effektiver und zufriedener,<br />

und aus den personalisierten Dialogen lässt sich der<br />

größtmögliche Nutzen für das Unternehmen ziehen.<br />

103


104<br />

Anbieterübersicht<br />

eGain Deutschland GmbH<br />

Unternehmensgründung: 1993<br />

Anzahl der Mitarbeiter: 450<br />

Ansprechpartner<br />

Dirk Scholand<br />

Sven Beiling<br />

E-Mail-Adresse<br />

deinfo@egain.com<br />

Telefonnummer<br />

+49 231 425 77 95 - 0<br />

Anschrift<br />

Westfalendamm 172a<br />

44141 Dortmund<br />

Webseite<br />

www.egain.com/countries/<br />

germany.asp<br />

Software-Anbieter für Customer Experience Management<br />

Abgedeckte Bereiche<br />

Beratung<br />

Online <strong>Marketing</strong><br />

Produkt- und Dienstleistungsangebot<br />

eGain entwickelt eService-Lösungen, mit denen Unternehmen die Rentabilität<br />

ihres Call-Centers erhöhen und die Kundenzufriedenheit deutlich<br />

steigern können. Die eGain Suite bietet umfassendes E-Mail-Management,<br />

Echtzeit-Kommunikation und Self-Service über das Web sowie ein skalierbares<br />

Wissensmanagement. eGain bietet Sicherheitsprotokolle auf höchstem<br />

Standard, Links innerhalb der Unternehmensdatenbanken, umfangreiche<br />

Standardreports, viele Sprachversionen und Community Authoring im <strong>Social</strong><br />

Media Umfeld.<br />

USP<br />

Die eGain Suite ist eine der innovativsten und vollständigsten Lösungen, die<br />

am Markt angeboten werden. Die Suite setzt in Call- und Service-Centern<br />

eine durchgängig integrierte Multi-Channel-Strategie über alle Kontakt-<br />

Kanäle um, die auf eine einheitliche Wissensdatenbank zugreift. Die eGain<br />

Software integriert intelligente Suchtechnologien, um die Auffindbarkeit<br />

von Wissen effizient zu gestalten und somit die Performanz von Service-<br />

Centern zu steigern und die Kundenzufriedenheit zu erhöhen.<br />

Geschäftsmodell<br />

Business<br />

Analytcis<br />

Community<br />

Contact Center CRM e<strong>Commerce</strong><br />

eMail <strong>Marketing</strong> Mobile <strong>Marketing</strong><br />

Performance<br />

<strong>Marketing</strong><br />

Web Customer<br />

Service<br />

SEO/SMO/Website<br />

Optimisation<br />

Viral <strong>Marketing</strong><br />

<strong>Social</strong> Media<br />

Monitoring<br />

On-premise Hosting oder Hosting in der Cloud der lizensierten eGain Software<br />

Module. Beratung und Service bei der Umsetzung der Kundenprojekte.


Referenzprojekte<br />

Vodafone<br />

Die Optimierung des Online-Hilfebereiches<br />

bei Vodafone war ein maßgebliches<br />

Ziel. Die Bedienbarkeit<br />

und die Auffi ndbarkeit der richtigen<br />

Lösung für Kundenprobleme sollte<br />

erhöht werden. Dieses Ziel wurde<br />

durch den integrierten Ansatz der<br />

eGain Software mit den anderen bereits<br />

eingebundenen Kontaktkanälen<br />

und der vorhandenen intelligenten<br />

Wissensdatenbank erreicht. Dank des<br />

interaktiven Ansatzes der Benutzerführung<br />

konnte ein großer Teil des<br />

Benutzeraufkommen aus den klassischen<br />

Kontaktkanälen auf das Web<br />

umgeleitet werden.<br />

Unternehmensprofi l<br />

eGain entwickelt eService-Lösungen,<br />

mit denen Unternehmen die Rentabilität<br />

ihres Call-Centers erhöhen und<br />

die Kundenzufriedenheit deutlich<br />

steigern. Inzwischen hat nahezu die<br />

Hälfte der 50 weltweit größten Unternehmen<br />

ihre traditionellen Call Center<br />

mit den Lösungen von eGain zu Multichannel-Contact-Centern<br />

ausgebaut.<br />

Die von eGain angebotene eService-<br />

Software ist eine der innovativsten<br />

und vollständigsten Lösungen, die in<br />

<strong>Social</strong> Media Kanäle<br />

Virgin Mobile<br />

Einsatz der eGain Software als zentrale<br />

Kommunikations- und Wissensplattform<br />

im Kundensupport um Kundenprobleme<br />

effi zienter bearbeiten<br />

zu können. Nach der erfolgreichen<br />

Implementierung der eGain Suite ist<br />

beispielsweise der Anteil an Geräte-<br />

Rückläufern erheblich gesunken. Die<br />

Kosten für den Service konnten erheblich<br />

reduziert werden. Gleichzeitig<br />

hat sich die Qualität der Calls und<br />

die Lösungsfi ndung auf Anfragen insgesamt<br />

signifi kant verbessert.<br />

diesem Segment im internationalen<br />

Markt angeboten werden. Die Produkte<br />

setzen in Call- und Service-Centern<br />

eine durchgängige Multi-Channel-<br />

Strategie um. Ein umfassendes E-<br />

Mail-Management, Echtzeit-Kommunikation<br />

und Self-Service über das<br />

Web sowie ein unternehmensweites,<br />

skalierbares Wissensmanagement<br />

sind ebenso selbstverständlich wie<br />

Sicherheitsprotokolle auf höchstem<br />

Standard, Links innerhalb der Unternehmensdatenbanken,<br />

umfangreiche<br />

http://www.facebook.com/eGain http://twitter.com/eGain<br />

Barclays<br />

Einführung der eGain Suite, um die<br />

Qualität der Kundenanfragen zu<br />

verbessern. Gleichzeitig wurde eine<br />

erhebliche Kostenoptimierung im<br />

Customer Support erreicht. Die Anzahl<br />

der Anfragen die sofort beim<br />

ersten Kontakt gelöst werden konnten,<br />

ist deutlich gestiegen. Ebenso ist<br />

die durchschnittliche Dauer eines Anrufes<br />

signifi kant gesunken. Die Kundenzufriedenheit<br />

und die Effizienz<br />

der Agenten haben sich durch den<br />

Einsatz von eGain deutlich erhöht.<br />

Ferner konnte die Ausbildungskosten<br />

für das Training der Agenten stark reduziert<br />

worden.<br />

Standardreports, zahlreiche Sprachversionen<br />

und Community Authoring.<br />

eGain eService läßt sich einfach in die<br />

Arbeitsprozesse Ihres Unternehmens<br />

einbinden; große Veränderungen der<br />

Arbeitsstrukturen sind nicht erforderlich.<br />

eGain ist in Kalifornien ansässig und<br />

hat Niederlassungen in 18 Ländern.<br />

105


106<br />

Anbieterübersicht<br />

hybris GmbH<br />

Ansprechpartner<br />

Thomas Fock<br />

E-Mail-Adresse<br />

sales@hybris.com<br />

Telefonnummer<br />

+49 89-890 65 0<br />

Anschrift<br />

Nymphenburger Straße 86<br />

80636 München<br />

Webseite<br />

www.hybris.com<br />

Anbieter für Multichannel <strong>Commerce</strong><br />

und Communication Software<br />

Unternehmensgründung: 1997<br />

Anzahl der Mitarbeiter: 400 Abgedeckte Bereiche<br />

Beratung<br />

Business<br />

Analytcis<br />

Community<br />

Contact Center CRM e<strong>Commerce</strong><br />

eMail <strong>Marketing</strong> Mobile <strong>Marketing</strong> Online <strong>Marketing</strong><br />

Performance<br />

<strong>Marketing</strong><br />

Web Customer<br />

Service<br />

SEO/SMO/Website<br />

Optimisation<br />

Viral <strong>Marketing</strong><br />

<strong>Social</strong> Media<br />

Monitoring<br />

Produkt- und Dienstleistungsangebot<br />

Einbindung von <strong>Social</strong> Networks in den Onlineshop oder mobilen Vertriebskanal.<br />

Möglichkeit Links zu <strong>Social</strong> Networks (Facebook, Twitter, etc.) zu<br />

einzelnen Produkten hinzuzufügen (z.B. Facebook like). Tell-a-friend Funktionalität.<br />

Kundenreviews & Ratings.<br />

Business Problem: Unternehmen müssen ihren Kunden ein einheitliches<br />

Einkaufserlebnis über verschiedene Kanäle bieten, um mit ihnen konsistent<br />

kommunizieren zu können. Zusätzlich wollen sie ihre Produkte prominent<br />

vermarkten und neue Kunden gewinnen.<br />

USP<br />

Enge Integration aller Kanäle (inkl. <strong>Social</strong> Networks) in die e<strong>Commerce</strong><br />

Plattform. Konsistente Kundenkommunikation. Personalisierung.<br />

Geschäftsmodell<br />

Softwarelizensierung, Hosting


Referenzprojekte<br />

Humanic - www.humanic.at<br />

Für einzelne Produkte: Facebook - Gefällt mir oder per Mail<br />

Freunden das Produkt weiterempfehlen sowie eine Share-<br />

Funktion (iGoogle, Y!Bookmarks, etc.). Des Weiteren bietet<br />

Humanic mit dem Storefi nder die Möglichkeit, youtube<br />

Videos der entsprechenden Ladengeschäfte anzusehen.<br />

Unternehmensprofi l<br />

hybris ist ein führender Anbieter von Standardsoftware<br />

für Multichannel <strong>Commerce</strong>, die Produktinformationen,<br />

Geschäftsabläufe und sämtliche Absatzkanäle integriert.<br />

<strong>Social</strong> Media Kanäle<br />

hybris software (Facebook)<br />

@hybris_software (Twitter)<br />

hybris (LinkedIn)<br />

hybris GmbH (Xing)<br />

Blue Tomato - www.blue-tomato.com<br />

Für einzelne Produkte: Facebook - Gefällt mir, Artikel auf<br />

einem Wunschzettel speichern, per Mail Freunden das Produkt<br />

empfehlen sowie Share-Funktion.<br />

Außerdem können Kunden Produktbewertungen verfassen,<br />

Kommentare hinzufügen und mit Blue Tomato auf<br />

Facebook, Twitter, mySpace und youtube in Verbindung<br />

treten.<br />

So können Unternehmen Ihren Kunden ein einheitliches<br />

Cross Channel Erlebnis bieten - online, im Geschäft, in Printkatalogen<br />

und mobil.<br />

107


108<br />

Anbieterübersicht<br />

IBM Deutschland GmbH<br />

Unternehmensgründung: 1911<br />

Anzahl der Mitarbeiter: 426.751<br />

Ansprechpartner<br />

Roland Lauenroth<br />

E-Mail-Adresse<br />

halloibm@de.ibm.com<br />

Telefonnummer<br />

+49 7034 15-0<br />

Anschrift<br />

IBM-Allee 1<br />

71139 Ehningen<br />

Postanschrift: 71137 Ehningen<br />

Webseite<br />

www.ibm.com/de<br />

IBM gehört zu den weltweit größten Anbietern im Bereich Informationstechnologie<br />

(Hardware, Software und Services) und B2B-Lösungen.<br />

Abgedeckte Bereiche<br />

Beratung<br />

Business<br />

Analytcis<br />

Community<br />

Contact Center CRM e<strong>Commerce</strong><br />

eMail <strong>Marketing</strong> Mobile <strong>Marketing</strong> Online <strong>Marketing</strong><br />

Performance<br />

<strong>Marketing</strong><br />

Web Customer<br />

Service<br />

SEO/SMO/Website<br />

Optimisation<br />

Viral <strong>Marketing</strong><br />

<strong>Social</strong> Media<br />

Monitoring<br />

Produkt- und Dienstleistungsangebot<br />

IBM bietet seinen Kunden ein ausgewogenes Lösungs- und Services-Portfolio<br />

rund um die Themen Collaboration, CRM, E-<strong>Commerce</strong>, <strong>Marketing</strong>-Automation,<br />

Online <strong>Marketing</strong> und <strong>Marketing</strong> Analytik. Vertriebskanalübergreifende<br />

Optimierungen und Verbesserungen lassen sich mittels Kunden-, Web-<br />

und <strong>Social</strong> Media-Analysen erzielen.Verfahren für Re-Targeting Kampagnen<br />

und Lead Routing & Monitoring gehören genauso zum Lösungsportfolio wie<br />

Methoden und Verfahren für eine optimierte Supply Chain.<br />

USP<br />

IBM bietet eine erstklassige Kundenberatung und -betreuung von der Anforderungsdefinition<br />

über die Auswahl modernster Technologien bis zur Implementierung<br />

und Integration in bestehende Anwendungen und Systeme.<br />

Neueste Trends im digitalisierten Vertrieb werden in Produkte und Services<br />

umgesetzt, die implementiert und integriert zu einer höhere Wertschöpfung<br />

der Kunden beitragen.<br />

Geschäftsmodell<br />

IBM bietet Kunden verschiedene flexible Modelle für die Nutzung von Services<br />

und Software an. Je nach Geschäftsanforderung des Kunden entwickeln<br />

wir gemeinsam tragfähige Geschäftsmodelle und realisieren wirtschaftliche<br />

Lösungen. Dabei können Liefermodelle wie Cloud Computing oder<br />

Software-as-a-Service unseren Kunden einen entscheidenden Kosten- oder<br />

Leistungsvorteil bieten.


Referenzprojekte<br />

International agierende Hotelkette<br />

Das Ziel der Hotelkette war es, jede<br />

Interaktion mit Kunden stärker zu nutzen<br />

und durch ein personalisiertes Angebot<br />

sowohl den Umsatz als auch die<br />

Kundenbindung zu erhöhen. Durch<br />

den erfolgreichen Einsatz von IBM<br />

Unica und IBM Coremetrics erzielte<br />

die Hotelkette rund 250% mehr Klicks<br />

pro Tag, eine Umsatzsteigerung von<br />

400% pro Impression sowie eine Umsatzsteigung<br />

von 200% pro Buchung.<br />

Zusätzlich konnte die Anzahl der <strong>Marketing</strong><br />

Kampagnen ohne zusätzliches<br />

Personal erhöht werden.<br />

Unternehmensprofi l<br />

IBM gehört mit einem Umsatz von<br />

106,9 Milliarden US-Dollar im Jahr<br />

2011 zu den weltweit größten Anbietern<br />

im Bereich Informationstechnologie<br />

(Hardware, Software und Services)<br />

und B2B-Lösungen. Das Unternehmen<br />

beschäftigt derzeit knapp 400.000 Mitarbeiter<br />

und ist in über 170 Ländern<br />

aktiv.<br />

Das Lösungsportfolio der IBM reicht<br />

vom Supercomputer über Software<br />

und Dienstleistungen, inklusive Beratungsleistungen,<br />

bis zur Finanzierung.<br />

In weltweit aufgestellten Teams und<br />

in Zusammenarbeit mit rund 100.000<br />

Geschäftspartnern unterstützt IBM<br />

<strong>Social</strong> Media Kanäle<br />

http://www.youtube.com/smartercommerce<br />

http://www.facebook.com/ibmsmartercommerce<br />

https://www.xing.com/companies/ibmdeutschlandgmbh<br />

http://twitter.com/ibmsmrtcommerce<br />

http://asmarterplanet.com/smarter-commerce/<br />

Internetauktionshaus eBay<br />

Das Auktionshaus hatte die Herausforderung,<br />

effektivere <strong>Marketing</strong>kampagnen<br />

zu entwerfen und umzusetzen.<br />

Die Aufgabe wurde durch eine<br />

zentrale Lösung für das Kampagnen-<br />

Management realisiert. Mit diesem<br />

Werkzeugkasten waren die Voraussetzungen<br />

geschaffen, um Informationen<br />

aus vorhergehenden Kampagnen in<br />

Folgekampagnen wieder zu verwenden.<br />

Der Zeitbedarf, um Kampagnen<br />

anzulegen und durchzuführen, wurde<br />

mit dieser Lösung reduziert.<br />

Kunden unterschiedlichster Größe<br />

bei Projekten auch über nationale<br />

Grenzen hinweg und entwickelt<br />

gleichzeitig individuelle und fl exibel<br />

finanzierbare Lösungen. Mit einer<br />

auf Kernkompetenzen ausgerichteten<br />

Konzernstruktur positioniert sich<br />

IBM klar im Markt und unterstreicht<br />

gleichzeitig ihr Selbstverständnis als<br />

global integriertes Unternehmen mit<br />

einem langfristigen und nachhaltigen<br />

Wachstumsmodell.<br />

Seit ihrer Entstehung 1911 hat sich die<br />

IBM immer wieder neu defi niert und<br />

ist durch weit über Technologien hinausgehende<br />

Innovationen zu einer<br />

Viele Projekte, die IBM mit Kunden erfolgreich<br />

umgesetzt hat, sind dadurch<br />

gekennzeichnet, dass die Kunden einen<br />

schnellen ROI erreicht sowie ihren<br />

Servicegrad erhöht haben. IBM Smarter<br />

<strong>Commerce</strong> Referenzlösungen sind<br />

über die <strong>Social</strong> Media Kanälen sowie<br />

auf der Homepage der IBM zu fi nden.<br />

der stärksten Marken der Welt aufgestiegen.<br />

Jährlich investiert das Unternehmen<br />

mehr als sechs Millarden US-<br />

Dollar in Forschung und Entwicklung.<br />

Mit einem auf die Kunden und deren<br />

Wertschöpfung zugeschnittenen Vertrieb<br />

bündelt das Unternehmen seine<br />

Industrie- und Lösungsexpertise,<br />

wobei die Geschäftsbereiche regional<br />

und nach Branchen strukturiert sind.<br />

Der Kunde profi tiert von spezialisierten<br />

Teams mit umfassendem Branchenwissen<br />

und einer durchgängigen<br />

Betreuung durch Ansprechpartner direkt<br />

vor Ort.<br />

http://www.youtube.com/user/IBMinDeutschland<br />

http://www.facebook.com/ibmdeutschland<br />

109


110<br />

Anbieterübersicht<br />

ITyX Solutions AG<br />

Unternehmensgründung: 1996<br />

Anzahl der Mitarbeiter: 76<br />

Ansprechpartner<br />

Andreas Klug<br />

E-Mail-Adresse<br />

klug@ityx.de<br />

Telefonnummer<br />

+49 2203-899870<br />

Anschrift<br />

Stollwerckstraße 17-19<br />

51149 Köln<br />

Webseite<br />

www.ityx.de<br />

Softwarelösungen für Customer<br />

Experience & Enterprise Content Management<br />

Abgedeckte Bereiche<br />

Beratung<br />

Business<br />

Analytcis<br />

Community<br />

Contact Center CRM e<strong>Commerce</strong><br />

eMail <strong>Marketing</strong> Mobile <strong>Marketing</strong><br />

Performance<br />

<strong>Marketing</strong><br />

Web Customer<br />

Service<br />

SEO/SMO/Website<br />

Optimisation<br />

Viral <strong>Marketing</strong><br />

Online <strong>Marketing</strong><br />

<strong>Social</strong> Media<br />

Monitoring<br />

Produkt- und Dienstleistungsangebot<br />

Die Mediatrix-Produktfamilie von ITyX integriert alle Dialogkanäle auf einer<br />

intelligenten, lernfähigen Prozess- und Wissens-Plattform: E-Mail, <strong>Social</strong><br />

Media, klassische Post und Web. Dabei werden direkte Mitteilungen über<br />

Facebook und Twitter in den Dialog integriert. Zusätzlich werden „Fundstücke“<br />

im Zuge eines Enterprise SM-Monitoring analysiert und automatisch<br />

einem Engagement-Prozess im Customer Care zugeführt.<br />

USP<br />

Der USP der Lösung liegt in ihrer Verzahnung mit einer KI-basierten Prozessplattform.<br />

Eingehende Mitteilungen werden einer Inhaltsanalyse zugeführt<br />

und zum richtigen Zeitpunkt (Service-Level) den richtigen Mitarbeitern (Skill)<br />

vorgelegt. Die Extraktion von Kunden- und Produktdaten erfolgt automatisch.<br />

Kundenmitteilungen können auf diese Weise weitestgehend automatisch<br />

beantwortet und in Drittsysteme transferiert werden. Alle Kanäle<br />

greifen dabei auf eine zentrale Wissensbasis zurück.<br />

Geschäftsmodell<br />

Die Lizenzierung basiert auf Vorgangsvolumen und Mandanten-Anzahl.<br />

Als Distributionsmodelle werden Lizenzkauf, Lizenzüberlassung und SaaS<br />

angeboten.


Responsive Customer Dialog <strong>Social</strong> Media Engagement<br />

E-Mail <strong>Social</strong> Media SMS<br />

@<br />

Chat Co-Browse<br />

<strong>Social</strong> Buzz <strong>Social</strong> Media<br />

SAP<br />

Corporate Websites Visitors Corporate Process Items<br />

Proactive Customer Support Business Process Support<br />

Referenzprojekte<br />

Einführung Mailresponse und Web Self Service<br />

bei deutscher Versicherung:<br />

Ablösung Altsystem / Einführung eines intelligenten Response<br />

Managements (E-Mail), Einführung einer Self Service<br />

Applikation für die suggestive Beantwortung von<br />

Kundenanfragen im Web / auf Basis der erlernten Dialogwahrscheinlichkeiten,<br />

dadurch deutliche Senkung des<br />

Kontaktvolumens, Analyse und Aufbereitung / Extraktion<br />

eingehender Kundenpost in mehrstufi gem Klassifi kationsprozess<br />

zur direkten Weiterleitung an Sachbearbeitung.<br />

Unternehmensprofi l<br />

ITyX gehört mit seinen KI-basierten Multi-Channel Lösungen<br />

zu den international führenden Anbietern von Enterprise-Software<br />

für Customer Experience Management und<br />

ECM. Die Plattform enthält optionale Integrationsmodule<br />

für E-Mail-Management, Internet-Self-Service, automatische<br />

Postverarbeitung, proaktiven Chat & CoBrowsing,<br />

<strong>Social</strong> Media Integration und Knowledge Management.<br />

Die auf Basis von Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI)<br />

<strong>Social</strong> Media Kanäle<br />

twitter.com/ityx<br />

www.xing.com/companies/ityxsolutionsag<br />

Einführung eines mehrsprachigen, digitalen<br />

Arbeits platzes (<strong>Social</strong> Media, E-Mail, proactive Chat)<br />

bei internationalem Konzern:<br />

Automatisiertes Korrespondenz-Management über alle Zugangskanäle<br />

& Dokumentformate mit Einbindung externer<br />

Servicedienstleister. Verarbeitung aller Formate und Textstrukturen.<br />

Deutliche Senkung der Bearbeitungs- und Reaktionszeiten.<br />

entwickelten Modul-Lösungen verarbeiten automatisch<br />

textbasierte Informationen über alle Kanäle hinweg, identifi<br />

zieren Inhalte und Personen, extrahieren prozessrelevante<br />

Daten und verarbeiten diese weitgehend automatisch<br />

innerhalb defi nierter Geschäftsprozesse. ITyX betreibt rd.<br />

100 Installationen für Kunden in 16 Ländern. U.a. für Air<br />

Berlin, Bosch, Conrad, DEVK, HUK Coburg, Infi neon, IKEA,<br />

Samsung, Simyo, UniCredit.<br />

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112<br />

Anbieterübersicht<br />

Lithium Technologies<br />

Unternehmensgründung: 2001<br />

Anzahl der Mitarbeiter: ca. 200<br />

Ansprechpartner<br />

Sandra Teuber,<br />

Director of <strong>Marketing</strong>, Centraland<br />

Southern Europe<br />

E-Mail-Adresse<br />

sandra.teuber@lithium.com<br />

Telefonnummer<br />

+41 43 268 2757<br />

+41 79 223 7356<br />

Anschrift<br />

In der Schweiz:<br />

Bellerivestrasse 28<br />

8008 Zürich<br />

Webseite<br />

www.lithium.com<br />

<strong>Social</strong> Business, <strong>Social</strong> CRM,<br />

Community buildling and best practices<br />

Abgedeckte Bereiche<br />

Beratung<br />

Produkt- und Dienstleistungsangebot<br />

Online <strong>Marketing</strong><br />

Lithium ist der führende Anbieter von <strong>Social</strong>-CRM-Lösungen und einer<br />

umfangreichen „<strong>Social</strong> Customer Experience“-Plattform, welche es Unternehmen<br />

erlaubt, von der eigenen Webseite aus das gesamte <strong>Social</strong> Web zu<br />

verwalten. Lithium bietet nicht nur bewährte Lösungen für Foren, Blogs, Ideen<br />

oder Wissensdatenbanken, sondern auch bi-direktionale Anbindungen zu<br />

sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter, CRM-Integrationen, mobile<br />

Anwendungen, Moderations-Tools, Monitoring-Tools, Ratings & Reviews<br />

und ein Analyse-Portal für punktgenauen ROI. Mit Lithium reduzieren Unternehmen<br />

massiv ihre Supportkosten, steigern messbar ihre Verkaufszahlen,<br />

beschleunigen Innovation, verbessern ihre <strong>Marketing</strong>-Reichweite und erhöhen<br />

die allgemeine Kundenzufriedenheit.<br />

USP<br />

Business<br />

Analytcis<br />

Community<br />

Contact Center CRM e<strong>Commerce</strong><br />

eMail <strong>Marketing</strong> Mobile <strong>Marketing</strong><br />

Performance<br />

<strong>Marketing</strong><br />

Web Customer<br />

Service<br />

SEO/SMO/Website<br />

Optimisation<br />

Viral <strong>Marketing</strong><br />

<strong>Social</strong> Media<br />

Monitoring<br />

Soziale Netzwerke werden von Influencern geprägt. Die gesamte Lithium<br />

Plattform ist darauf ausgelegt, diese Influencer zu finden und an die<br />

webeigene Community zu binden. Dies gelingt nur, wenn man die sogenannten<br />

Superuser konstant motiviert, auch dauerhaft in der Community<br />

tätig zu sein. Lithium‘s „Engagement“ Plattform bietet ein ausgeklügeltes<br />

„Rank&Reputation“-System mit Gaming dynamics basierend auf zehnjährigen<br />

Daten, Algorhythmen und wissenschaftlichen Erhebungen.<br />

Geschäftsmodell<br />

Die Lithium Lösung ist ein ISO 27001 und SAAS II-70 zertifizierter Cloud-<br />

Service mit automatischen, monatlichen Upgrades und individuellen Visualisierungsmöglichkeiten<br />

im Kunden-Interface.


Referenzprojekte<br />

Swisscom Care<br />

Ziel: Reduktion der Support Anfragen<br />

auf allen Kanälen<br />

Vorgehen: Swisscom hat mit Lithium<br />

eine umfassende Peer-to-Peer Support<br />

Community aufgebaut.<br />

Resultate: Die Antwortrate auf Kundenanfragen<br />

beträgt ca.96%. 25<br />

Super-User erstellen 40 Prozent des<br />

gesamten Inhalts der Community, haben<br />

bisher über 2500 Stunden in die<br />

Support-Plattform investiert und über<br />

5000 Beiträge geschrieben.<br />

Die Swisscom wurde für ihre Lösung<br />

im Juni mit dem „CRM Innovation<br />

Award“ ausgezeichnet.<br />

Unternehmensprofi l<br />

Lithium ist führender Anbieter einer<br />

end-to-end <strong>Social</strong> CRM und „<strong>Social</strong><br />

Customer Experience“-Plattform.<br />

Unabhängige Analysten wie Gartner<br />

(Magic Quadrant) und Forrester (Forrester<br />

Wave) bestätigen dies seit mehreren<br />

Jahren. Durch die Integration<br />

von sozialen Netzwerken wie Facebook<br />

oder Twitter mit einer eigenen<br />

<strong>Social</strong> Media Kanäle<br />

http://www.facebook.com/LithiumTechnologies<br />

https://twitter.com/#!/LithiumTech<br />

http://lithosphere.lithium.com/t5/Blogs/ct-p/Blogs<br />

Best Buy<br />

Ziel: Best Buy will mit seinen Kunden in<br />

Dialog treten, Ihnen helfen und eine<br />

tiefere Bindung aufbauen<br />

Vorgehen: Um die Ziele zu erreichen,<br />

hat Best Buy eine umfassende <strong>Social</strong><br />

Media Präsenz aufgebaut. Herzstück<br />

ist dabei die Best Buy Community<br />

Resultate: Pro Quartal besuchen über<br />

600‘000 Besucher die Community und<br />

schreiben über 20‘000 Einträge. 95%<br />

aller Diskussionen sind peer-to-peer<br />

Support. Durch das einsparen von Supportkosten<br />

und die Mund-zu-Mund<br />

Werbung generiert die Community<br />

jährlich 5 Milionen Dollar Mehrwert.<br />

Community und ihren internen CRM-,<br />

E-<strong>Commerce</strong> und Kunden-<br />

Plattformen eröffnet Lithium Unternehmen<br />

völlig neue Möglichkeiten<br />

der systematischen Monetarisierung<br />

von <strong>Social</strong> Media. Viele der weltweit<br />

erfolgreichsten und meist beachtetsten<br />

<strong>Social</strong> Media Initiativen von Unternehmen<br />

wie Best Buy, Sephora, Sony<br />

GiffGaff<br />

Ziel: 100% Online business, keine Verkaufslokale,<br />

kein Vertrieb, keine Werbebudgets<br />

und kein Callcenter<br />

Vorgehen: GiffGaff hat sein gesamtes<br />

Geschäftsmodel auf der Community<br />

aufgebaut. Die Community bestimmt,<br />

was und wie es gemacht wird: Die<br />

Community ist die Firma.<br />

Resultate: 100% aller Fragen werden<br />

in durchschnittlich 93 Sekunden durch<br />

die Community beantwortet. Net Promoter<br />

Score =73% (einer der höchsten<br />

der Welt). GiffGaff wurde weltweit für<br />

sein Geschäftsmodel ausgezeichnet,<br />

unter anderem von Forrester und Constellation<br />

Research.<br />

Playstation, Paypal, HP, Telefonica,<br />

Logitech, Skype, Spotify, Swisscom,<br />

Blackberry, Virgin, Sky und vielen anderen<br />

basieren auf der Plattform von<br />

Lithium. Mehr Informationen erfahren<br />

Sie unter http://www.lithium.com.<br />

Oder verbinden Sie sich mit uns direkt<br />

auf Twitter, Facebook oder unserer eigenen<br />

Community – der Lithosphere.<br />

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114<br />

Anbieterübersicht<br />

Microsoft<br />

Deutschland GmbH<br />

Unternehmensgründung: 1983<br />

Anzahl der Mitarbeiter: 2.200<br />

Ansprechpartner<br />

Susanne Mehrtens<br />

E-Mail-Adresse<br />

BtoB@microsoft.com<br />

Telefonnummer<br />

Geschäftskundenbetreuung,<br />

Telefon: +49 1805 67 23 30*<br />

* (0,14 Euro/Min., deutschlandweit; Mobilfunktarif<br />

kann abweichen)<br />

Anschrift<br />

Konrad-Zuse-Straße 1<br />

85716 Unterschleißheim<br />

Webseite<br />

www.microsoft.de/crm<br />

Abgedeckte Bereiche<br />

Beratung<br />

Business<br />

Analytcis<br />

Community<br />

Contact Center CRM e<strong>Commerce</strong><br />

eMail <strong>Marketing</strong> Mobile <strong>Marketing</strong> Online <strong>Marketing</strong><br />

Performance<br />

<strong>Marketing</strong><br />

Web Customer<br />

Service<br />

SEO/SMO/Website<br />

Optimisation<br />

Viral <strong>Marketing</strong><br />

Produkt- und Dienstleistungsangebot<br />

<strong>Social</strong> Media<br />

Monitoring<br />

Microsoft Dynamics CRM fungiert als Ihr Business Hub für interne, gesteuerte<br />

und unabhängige Communitys, sodass Sie stets den direkten Draht zu<br />

Kunden, Mitarbeitern, Partnern usw. in der <strong>Social</strong> World nutzen.<br />

• Nahtlose Zusammenführung von <strong>Social</strong>­Kanälen und<br />

vorhandenen CRM-Prozessen, u. a. für Facebook, Twitter, LinkedIn<br />

• Bessere interne Zusammenarbeit mit CRM­Aktivitätsfeeds<br />

(Desktop, Webbrowser, Smartphone)<br />

• Cross­Channel­Steuerung, Verfolgung und Auswertung<br />

sozialer Interaktionen direkt in CRM<br />

USP<br />

• Abgestimmte, übergreifende Investitionen in <strong>Social</strong>­Technologie – nicht<br />

nur für CRM, sondern bei zahlreichen bekannten Microsoft-Produkten<br />

wie SharePoint, Office, Bing, Windows Phone oder Xbox<br />

• Outlook <strong>Social</strong> Connector zur nahtlosen Verknüpfung von Profilen und<br />

sozialen Daten und zur 360-Grad-Ansicht aller CRM- und <strong>Social</strong>-Interaktionen<br />

direkt in Outlook<br />

• Integration von CRM in Outlook, SharePoint, Excel usw. – durchgängige,<br />

vertraute Arbeitsumgebung mit leistungsfähigen Werkzeugen<br />

Geschäftsmodell<br />

• On­Premise • Partner­Hosting<br />

• Cloud Service von Microsoft • Zusatz­ bzw. Branchenlösungen (Partner)


Um mehr über unsere zahlreichen erfolgreichen Partner- und Kundenprojekte zu erfahren,<br />

nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf.<br />

Unternehmensprofi l<br />

Microsoft bietet unter der Dachmarke Microsoft Dynamics<br />

eine Suite von integrierten, fl exiblen Unternehmenslösungen,<br />

die zur langfristigen Sicherung des Erfolgs in Organisationen<br />

jeder Größe beitragen. In Design und Funktion<br />

folgen sie den bekannten Microsoft-Standards und sind<br />

eng mit anderen Microsoft-Produkten verzahnt. Zur Microsoft<br />

Dynamics-Produktfamilie zählen sowohl Lösungen<br />

für Enterprise Resource Planning (ERP) – Microsoft Dynamics<br />

AX und Microsoft Dynamics NAV – als auch für Customer<br />

Relationship Management (CRM). Diese lassen sich<br />

einfach durch zertifi zierte Partnerlösungen erweitern, um<br />

die Anforderungen in den unterschiedlichsten Branchen<br />

zu erfüllen.<br />

Anzeige vollständiger<br />

CRM-Profi le mit Daten<br />

aus sozialen Netzwerken<br />

direkt in Microsoft<br />

Outlook<br />

Microsoft Dynamics CRM, die moderne CRM-Software von<br />

Microsoft, unterstützt Unternehmen bei der durchgängigen<br />

Optimierung ihrer kundenorientierten Geschäftsprozesse<br />

und fügt sich nahtlos in Microsoft Offi ce sowie<br />

Microsoft Outlook ein. <strong>Marketing</strong>, Vertrieb und Service<br />

profi tieren von einer vollständig integrierten Lösung, die<br />

die entscheidenden drei Erfolgsfaktoren in Einklang bringt:<br />

Benutzerfreundlichkeit, fl exible Anpassbarkeit und wirtschaftliche<br />

Pfl ege.<br />

Die Bereitstellungsmöglichkeiten reichen von klassischer<br />

On-Premise-Installation über Hosting-Lösungen von Partnern<br />

bis hin zum Cloud Service, der direkt von Microsoft<br />

bezogen werden kann. Zudem unterstützt Microsoft Dynamics<br />

CRM über mobile Endgeräte produktives Arbeiten<br />

von unterwegs.<br />

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116<br />

Anbieterübersicht<br />

MicroStrategy Inc.<br />

Unternehmensgründung: 1989<br />

Anzahl der Mitarbeiter: 3069<br />

Ansprechpartner<br />

Roland Fiege<br />

E-Mail-Adresse<br />

rfiege@microstrategy.com<br />

Telefonnummer<br />

+49 160 536 1779<br />

Anschrift<br />

Kölner Straße 263<br />

51149 Köln<br />

Webseite<br />

www.microstrategy.com<br />

Business Intelligence Software<br />

Abgedeckte Bereiche<br />

Beratung<br />

Business<br />

Analytcis<br />

Community<br />

Contact Center CRM e<strong>Commerce</strong><br />

eMail <strong>Marketing</strong> Mobile <strong>Marketing</strong><br />

Performance<br />

<strong>Marketing</strong><br />

Web Customer<br />

Service<br />

SEO/SMO/Website<br />

Optimisation<br />

Viral <strong>Marketing</strong><br />

Online <strong>Marketing</strong><br />

<strong>Social</strong> Media<br />

Monitoring<br />

Produkt- und Dienstleistungsangebot<br />

Produkte: Gateway (<strong>Social</strong>CRM), Wisdom (<strong>Social</strong> Intelligence), Alert/Usher/<br />

Emma (<strong>Social</strong> Communication&<strong>Commerce</strong>).<br />

Facebook ist mit fast 1 Mrd. gut gepflegten Kundenprofilen eine umfassende<br />

„CRM Datenbank“. Für Unternehmen/ Organisationen wird es wichtiger,<br />

diese intime Informationen in Kommunikation und Kommerz zu nutzen.<br />

MicroStrategy bietet hierfür Produkte, welche (1) das Generieren von “Optins”,<br />

eine zielgerichtete, personalisierte Kommunikation und Angebote<br />

(Alert/Usher/Emma), (2) die Auswertung und Segmentierung der Interessenten<br />

(Wisdom) .<br />

USP<br />

Als börsennotiertes Softwareunternehmen mit über 3.000 Mitarbeitern weltweit<br />

verfügen wir über die notwendige Skalierung, Kompetenz und Erfahrung<br />

im Umgang mit unternehmenskritischen Softwareprodukten. Unsere<br />

<strong>Social</strong> Media Produkte sind aus unserer „Big Data“-Erfahrung entstanden,<br />

nutzen unser internationales Cloud-Angebot, unsere 22-jährige Qualitätsführerschaft<br />

mit BI-Software und unsere moderne „Mobile-Application“-<br />

Plattform. Unsere Produkte zum professionellen Auslesen und Analysieren<br />

von Facebook-Daten sind international einzigartig.<br />

Geschäftsmodell<br />

pay-as-you-grow für „Anzahl zu analysierender Profile“ monatlich (zuzüglich<br />

geringe set-up-fee)<br />

Komplettpreise für Kampagnen


Referenzprojekte<br />

GUESS<br />

Ziel: Next Generation CRM/Kundenbindungsprogramm,<br />

Segmentierte<br />

Angebote, Konsolidierung der Mobile<br />

Applikationen<br />

Vorgehen: Konzeption einer mobilen<br />

Guess Shopping App, welche u.a. die<br />

physische Kundenkarte ablöst. Kunden<br />

melden sich mit ihren Facebook-<br />

Daten und Kundennummer (GUESS<br />

List Mitglied) an. Somit kann GUESS<br />

CRM-Daten mit den Facebook Daten<br />

verbinden.<br />

Ergebnis: Der Kunde erhält ein hochpersonalisiertes<br />

Angebot in den Bereichen<br />

My Likes, Offers, Scan, GUESS List.<br />

Dabei werden auch virale Funktionen<br />

genutzt (Wunschliste, teile ein Produkt<br />

mit Freunden etc.).<br />

Unternehmensprofi l<br />

FC Barcelona<br />

Ziel: Customer Insights, virale Expansion,<br />

Steigerung <strong>Commerce</strong><br />

Vorgehen: Konzeption einer mobilen<br />

FC Barcelona App, die unter anderem<br />

einen personalisierten Produktkatalog<br />

sowie E-Tickets enthält. Diese und<br />

weitereFunktionalitäten (z. B. Tippspiele,<br />

FCB Merchandising, aktueller<br />

Spielstand, etc.) werden zudem auf<br />

der Facebook Seite des FCB als Facebook<br />

Applikation integriert.<br />

Ergebnis: FC Barcelona erhält Customer<br />

Insights zu den App Usern. Darauf<br />

bauen Kampagnen für spezielle Segmente<br />

auf. Der Anwender erhält auf<br />

Basis seiner zur Verfügung gestellten<br />

Daten hochpersonalisierte, exklusive<br />

Angebote, wie z. B. Merchandising-<br />

Artikel.<br />

Meliá Hotels International<br />

Ziel: Neukundengewinnung, Engagement,<br />

Generierung Customer Insights<br />

Vorgehen: Entwicklung und Implementierung<br />

eines Gewinnspiels auf Facebook<br />

als Facebook-Applikation, bei<br />

der ein iPad gewonnen werden konnte.<br />

Teilnehmer an dem Gewinnspiel<br />

geben Melia ein Opt-in zur Nutzung/<br />

Auswertung der <strong>Social</strong> Graph Daten.<br />

Ergebnis: Melia erhält tiefe Profi linformationen<br />

(<strong>Social</strong> CRM/ Intelligence)<br />

zu den Teilnehmern des Gewinnspiels<br />

(Demographie-Daten, Likes, Psychographics)<br />

und kann Kampagnen für<br />

spezielle Bedarfs-/Interessensgruppen<br />

entwickeln.<br />

MicroStrategy, ein globaler Leader in business intelligence Technologie, bietet eine integrierte Reporting, Analyse und<br />

Monitoring Software die führenden Unternehmen dabei hilft, täglich bessere Entscheidungen zu treffen.<br />

<strong>Social</strong> Media Kanäle<br />

www.facebook.com/MicroStrategy<br />

twitter.com/#!/microstrategy<br />

117


118<br />

Anbieterübersicht<br />

QuestBack<br />

Unternehmensgründung: 2000<br />

Anzahl der Mitarbeiter: 250<br />

Ansprechpartner<br />

Benjamin Biró<br />

E-Mail-Adresse<br />

benjamin.biro@questback.com<br />

Telefonnummer<br />

+49 2233 7933 735<br />

Anschrift<br />

Kalscheurenerstraße 19a<br />

50354 Hürth<br />

Webseite<br />

www.questback.com<br />

Enterprise Feedback Management<br />

Abgedeckte Bereiche<br />

Beratung<br />

Online <strong>Marketing</strong><br />

Produkt- und Dienstleistungsangebot<br />

Märkte sind Gespräche. Um erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen genau<br />

wissen, was über sie gesprochen und gedacht wird.<br />

QuestBack bietet Software-Lösungen für das effektive Management von<br />

Feedback, und konzentriert sich dabei auf die Bereiche Marktforschung,<br />

<strong>Marketing</strong>, Vertrieb und Personalwesen. QuestBack ist Vorreiter in den<br />

Bereichen Enterprise Feedback Management, Customer Experience Management,<br />

<strong>Social</strong> CRM und Voice of the Customer.<br />

USP<br />

Mit Befragungs- und Feedbacksoftware von QuestBack gewinnen Unternehmen<br />

gesicherte Erkenntnisse für erfolgreiche Geschäftsentscheidungen.<br />

QuestBack Software kann Feedback-Prozesse über alle digitalen Kanäle<br />

abbilden - Online, Mobile, <strong>Social</strong>, Local - und führt alle Antworten und Erkenntnisse<br />

in einer zentralen webbasierten Plattform zusammen.<br />

Geschäftsmodell<br />

Business<br />

Analytcis<br />

Software as a Service (Lizenzen) + Consulting<br />

Community<br />

Contact Center CRM e<strong>Commerce</strong><br />

eMail <strong>Marketing</strong> Mobile <strong>Marketing</strong><br />

Performance<br />

<strong>Marketing</strong><br />

Web Customer<br />

Service<br />

SEO/SMO/Website<br />

Optimisation<br />

Viral <strong>Marketing</strong><br />

<strong>Social</strong> Media<br />

Monitoring<br />

<strong>Social</strong> CRM


Referenzprojekte<br />

Bosch Power Tools benötigte eine Software-Lösung, die<br />

eine umfassende Analyse der Nut-zer in sozialen Netzwerken<br />

ermöglicht. Ziel war der Einblick in marketingrelevante<br />

Zielgruppen-Daten und die strukturierte Auswertung von<br />

Kunden-Feedback. Mit <strong>Social</strong> Insight Connect von Quest-<br />

Unternehmensprofi l<br />

QuestBack ist europäischer Marktführer für Enterprise<br />

Feedback Management und bietet Befragungs- und Feedbacksoftware<br />

für Online-Marktforschung, <strong>Social</strong> CRM, Customer<br />

Experience Management und HR-Management. Mit<br />

Software-Lösungen von QuestBack gewinnen Unternehmen<br />

gesicherte Erkenntnisse für erfolgreiche Geschäftsentscheidungen.<br />

<strong>Social</strong> Media Kanäle<br />

https://www.facebook.com/questback<br />

http://twitter.com/QuestBack_DE<br />

Back fand Bosch Power Tools die ideale Software-Lösung<br />

um seine Facebook-Fans zu analysieren – und so neue Initiativen<br />

für aktuelle und zukünftige Bosch Power Tools<br />

Kunden zu gestalten.<br />

QuestBack verzeichnet seit der Gründung im Jahr 2000<br />

jährlich zweistellige Wachstumszahlen. Hauptsitz des Unternehmens<br />

ist in Oslo, Norwegen. QuestBack hat Niederlassungen<br />

in 17 Ländern und betreut über 5000 Kunden<br />

in allen Branchen, u.a. Volvo, Ernst & Young, Coca-Cola,<br />

Microsoft, Bosch und General Mills.<br />

119


120<br />

Anbieterübersicht<br />

salesforce.com<br />

Germany GmbH<br />

Unternehmensgründung:<br />

1999<br />

Anzahl der Mitarbeiter:<br />

Über 6.500<br />

Ansprechpartner<br />

Claudia Linsenmeier<br />

E-Mail-Adresse<br />

clinsenmeier@salesforce.com<br />

Telefonnummer<br />

+49 162-2589 336<br />

Anschrift<br />

Erika-Mann-Strasse 63<br />

80636 München<br />

Webseite<br />

www.salesforce.com/de<br />

Enterprise Cloud Computing<br />

Abgedeckte Bereiche<br />

Beratung<br />

Online <strong>Marketing</strong><br />

Produkt- und Dienstleistungsangebot<br />

Die Sales Cloud und Service Cloud bieten eine vollständig cloud-basierte<br />

CRM und Kundenservicelösung für das <strong>Social</strong> Enterprise. Sie ermöglicht<br />

schnelleren, besseren Service, <strong>Marketing</strong>, Ideenmanagement und Vertrieb<br />

über verschiedene Kanäle hinweg – vom Kontakt-Center bis hin zu sozialen<br />

Kundennetzwerken.<br />

Die Radian6 <strong>Social</strong> <strong>Marketing</strong> Cloud ist eine <strong>Social</strong> Media Listeningplattform,<br />

die <strong>Social</strong> Enterprises Funktionen wie Monitoring, Analyse, Interaktion, automatisierte<br />

Workflows und Webseitenerstellung bietet.<br />

USP<br />

Alle Lösungen basieren 100% auf der Cloud, sind sofort nutzbar, schnell rentabel<br />

und intuitiv zu bedienen. Außerdem basieren sie alle auf der gleichen<br />

Cloud-Plattform, Force.com, wodurch Unternehmen bei Bedarf ohne großen<br />

Aufwand neue Bausteine lösungsorientiert entwickeln können; Die Lösung<br />

wächst also problemlos mit dem Geschäft mit.<br />

Geschäftsmodell<br />

Business<br />

Analytcis<br />

Community<br />

Contact Center CRM e<strong>Commerce</strong><br />

eMail <strong>Marketing</strong> Mobile <strong>Marketing</strong><br />

Performance<br />

<strong>Marketing</strong><br />

Web Customer<br />

Service<br />

SEO/SMO/Website<br />

Optimisation<br />

Viral <strong>Marketing</strong><br />

<strong>Social</strong> Media<br />

Monitoring<br />

Salesforce.com bietet Cloud Computing Anwendungen und damit eine<br />

nutzungsabhängige Abrechnung. Cloud Anwendungen sind individuell<br />

anpassbar.


Referenzprojekte<br />

Starbucks US<br />

Ziele: Ideenmanagement ins Internet<br />

verlegen, Aufbau einer Online-Community,<br />

über die Starbucks mit Kunden<br />

und Partnern (Mitarbeitern) in Kontakt<br />

treten kann<br />

Lösung: Starbucks rief innerhalb von<br />

sechs Wochen die Website „My Starbucks<br />

Idea“ ins Leben, die auf Salesforce<br />

CRM Ideas-Funktionen basiert,<br />

Kunden und Partner können in 13 Kategorien<br />

Ideen einbringen, bewerten<br />

und kommentieren.<br />

Ergebnisse: über 77.000 eingereichte<br />

Ideen, über 760.000 abgegebene Stimmen,<br />

über 150.000 gepostete Kommentare,<br />

über 25 Ideen umgesetzt<br />

Unternehmensprofi l<br />

Salesforce.com wurde 1999 von Marc<br />

Benioff, dem heutigen CEO, gegründet<br />

und ist der Pionier im Enterprise<br />

Cloud Computing. Salesforce.com<br />

bietet Geschäftsanwendungen für<br />

Unternehmen als Service über das<br />

Internet an. Salesforce.com versteht<br />

sich mit mehr als 100.000 Kunden als<br />

das führende Unternehmen in diesem<br />

Bereich. Das Produkt-Portfolio<br />

basiert auf einer Echtzeit- und Multi-Tenancy-Architektur<br />

und hat mit<br />

CRM-Anwendungen, einer Cloud-<br />

Entwicklungsplattform sowie einem<br />

<strong>Social</strong> Media Kanäle<br />

www.facebook.com/SalesforceDE<br />

www.twitter.com/SalesforceDE<br />

Dell US<br />

Ziele: CRM-Lösung für umfassenden<br />

Überblick über die Vertriebskette und<br />

für globale Zusammenarbeit, sichere<br />

Communities für Feedback und Innovation<br />

Lösung: Dell entschied sich wegen<br />

Benutzerfreundlichkeit, Flexibilität<br />

und weltweiter Bereitstellung für<br />

Salesforce-CRM, IdeaStorm und EmployeeStorm,<br />

basierend auf Salesforce<br />

CRM Ideas<br />

Ergebnisse: Im ersten Monat 2.500 Ideen,<br />

Aufdeckung von Schwachstellen,<br />

Anpassung der Produkte an Kundenwünsche,<br />

Geschäft in Höhe von 200<br />

Millionen Dollar für Partner<br />

Kollaborationstool die Art und Weise,<br />

wie Unternehmen mit ihren Kunden<br />

kommunizieren und kollaborieren revolutioniert.<br />

Die Lösungen von salesforce.com<br />

genügen höchsten Ansprüchen an<br />

Verfügbarkeit, Sicherheit und Datenschutz.<br />

Unternehmen jeder Größe<br />

können in Echtzeit von jedem Standort<br />

weltweit zugreifen und zahlen nur<br />

eine Nutzungsgebühr. Zu den Kunden<br />

von salesforce.com zählen neben Allianz<br />

Commercial, Dell, Deutsche Bank,<br />

Leitz (Deutschland)<br />

Ziele: Auf Basis eines maßgeschneiderten<br />

Online-Shops sollte das Produkt<br />

Leitz Create! sowohl Unternehmen als<br />

auch Privatpersonen die Möglichkeit<br />

zur individuellen Gestaltung von Leitz<br />

Ordnern bieten<br />

Lösung: Für die Prozesse, die im Hintergrund<br />

des Online-Shops ablaufen<br />

hat Leitz ein fl exibles und kosteneffi -<br />

zientes IT-System gesucht.<br />

Ergebnisse: Leitz hat heute auf Basis<br />

der salesforce.com Plattform eine Lösung<br />

im Einsatz, die alle Bestell-, Produktions-<br />

und Zahlungsprozesse von<br />

„Leitz Create!“ automatisiert.<br />

Nokia, ImmobilenScout 24 und KONE<br />

auch Google. Salesforce.com wurde<br />

vom Fortune Ranking 2010 als eines<br />

der am schnellsten wachsenden Unternehmen<br />

der Welt ausgezeichnet.<br />

Neben seinem Hauptsitz in San Francisco<br />

(USA) arbeiten mehr als 5.000<br />

Mitarbeiter weltweit unter anderem<br />

in Deutschland, England, Irland,<br />

Frankreich, Schweiz und in Spanien.<br />

Als Gründungsmitglied bei Eurocloud<br />

Deutschland und Mitglied des BIT-<br />

KOM, ist salesforce.com auch in deutschen<br />

Verbänden vernetzt..<br />

121


122<br />

Anbieterübersicht<br />

VICO Research &<br />

Consulting GmbH<br />

Unternehmensgründung: 2006<br />

Anzahl der Mitarbeiter: 28<br />

Ansprechpartner<br />

Herr Yasan Budak<br />

E-Mail-Adresse<br />

info@vico-research.com<br />

Telefonnummer<br />

+49 711-78 78 29-0<br />

Anschrift<br />

Friedrich-List-Straße 46<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen<br />

Webseite<br />

www.vico-research.com<br />

<strong>Social</strong> Media für Monitoring, Analysen,<br />

Reputation und Strategie<br />

Abgedeckte Bereiche<br />

Beratung<br />

Contact Center<br />

eMail <strong>Marketing</strong><br />

Performance<br />

<strong>Marketing</strong><br />

Web Customer<br />

Service<br />

Produkt- und Dienstleistungsangebot<br />

1. Aufbau von <strong>Social</strong> Media Monitoring Systemen<br />

2. Qualitative und quantitative <strong>Social</strong> Media Analysen<br />

3. Opinion Leader Management<br />

4. <strong>Social</strong> Media <strong>Marketing</strong><br />

5. <strong>Social</strong> Media Strategieberatung<br />

6. Community Management<br />

7. Service 2.0<br />

8. <strong>Social</strong> Media Business Intelligence<br />

USP<br />

• Die relevanten Untersuchungsgegenstände werden durch Computerlinguisten<br />

mittels einer Textmining Software semantisch modelliert.<br />

• VICO hat eine selbstentwickelte Technologie für die Datenerfassung.<br />

• VICO zeichnet sich durch seine hohe Expertise in der spezifischen Zielgruppenerkennung<br />

und – analyse aus.<br />

• VICO stellt die Ergebnisse in einem individuell konzipierten System bereit,<br />

welches auf die vielfältigen Kundenbedürfnisse optimal zugeschnittenen<br />

ist und damit in unterschiedlichen Bereichen des Unternehmens<br />

eingesetzt und aktiv genutzt werden kann.<br />

Geschäftsmodell<br />

Business<br />

Analytcis<br />

Community<br />

CRM e<strong>Commerce</strong><br />

Mobile <strong>Marketing</strong> Online <strong>Marketing</strong><br />

SEO/SMO/Website<br />

Optimisation<br />

Viral <strong>Marketing</strong><br />

<strong>Social</strong> Media<br />

Monitoring<br />

1. Netnographische Marktforschung und Monitorings im <strong>Social</strong> Web eröffnen<br />

neue Erkenntnisse über Zielgruppen<br />

2. Durch einzigartige Tools und Analyseverfahren das <strong>Social</strong> Web erfassbar<br />

machen<br />

3. Dadurch Früherkennung von Problemen und Wettbewerbsbeobachtung<br />

möglich<br />

4. Anstoß zu Innovationsprozessen in Unternehmen


Referenzprojekte<br />

LG Electronics Deutschland<br />

• <strong>Social</strong> Media Monitoring von verschiedener<br />

Marken und Produkte<br />

seit 2008<br />

• Erstellung eines monatlichen Reports<br />

über verschiedene Produktbereiche<br />

inklusive Konkurrenzbeobachtung<br />

• Community Management<br />

Unternehmenspro� l<br />

VICO unterstützt Unternehmen dabei im <strong>Social</strong> Web wettbewerbsfähig<br />

zu werden – und es auch zu bleiben. Dabei<br />

sensibilisiert VICO Unternehmen für das Phänomen und<br />

hilft beim Aufbau von <strong>Social</strong> Media Monitoringsystemen.<br />

Zudem stattet VICO die Ansprechpartner der Unternehmen<br />

mit relevantem Wissen und aufbereiteten Informationen<br />

aus. Die von VICO individuell zugeschnittenen Konzepte<br />

und dialogfähigen Instrumente erlauben es mit Unternehmen<br />

und deren Kunden mediengerecht zu kommunizieren.<br />

VICO ist somit die Schnittstelle zwischen dem <strong>Social</strong> Web,<br />

dem Unternehmen und deren Kunden.<br />

<strong>Social</strong> Media Kanäle<br />

www.vico-research.com/blog/<br />

www.facebook.com/vico.friend<br />

www.twitter.com/vico_news<br />

Symantec GmbH<br />

• <strong>Social</strong> Media Monitoring von Internet<br />

Security Software in sieben<br />

verschiedenen Ländern<br />

• <strong>Social</strong> Media <strong>Marketing</strong> & <strong>Social</strong><br />

Media Strategien und Umsetzung<br />

Electronic Arts<br />

• <strong>Social</strong> Media Monitoring von Computerspielen<br />

seit 2007<br />

• Einzelaufträge für Online Recherchen<br />

bei Produktlaunches oder<br />

bei auffälligen Ausschlägen in der<br />

Kommunikation<br />

WER WIR SIND :<br />

VICO hat sich in den vergangenen Jahren zur führenden<br />

deutschen Agentur für <strong>Social</strong> Media entwickelt – beginnend<br />

bei der Marktforschung, über das Monitoring, bis hin<br />

zur Beratung und zur konkreten Umsetzung von <strong>Social</strong> Media<br />

Konzepten und Maßnahmen. Mit einzigartigen Tools<br />

und Analyseverfahren machen wir den Consumer Generated<br />

Content im <strong>Social</strong> Web für alle transparent, erfassbar<br />

und nutzbar. So kann die Kommunikation im Web sowohl<br />

zur Früherkennung von Problemen, zur Wettbewerbsbeobachtung,<br />

zur Trenderkennung oder als Anstoß zu Innovationsprozessen<br />

in einem Unternehmen genutzt und<br />

<strong>Marketing</strong>aktivitäten entsprechend darauf abgestimmt<br />

werden. Als Experten für netnographische Marktforschung<br />

und Monitoring von Foren, Communities und Blogs ermöglicht<br />

VICO völlig neue Erkenntnisse über entsprechende<br />

Zielgruppen.<br />

123


124<br />

Anhang<br />

Fallstudienverzeichnis<br />

Fallbeispiel: FN From Dell‘s Hell to one of the leader in <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> ......................................... 22<br />

Fallbeispiel: Tesco: Home Plus................................................................................................................. 24<br />

Fallbeispiel: Foursquare .......................................................................................................................... 26<br />

Fallbeispiel: Ebay Redlaser ...................................................................................................................... 27<br />

Fallbeispiel: Old Spice’s “Smell like a man” ......................................................................................... 31<br />

Fallbeispiel: Dell Fallstudie „Kunden eine Stimme geben“ ................................................................. 35<br />

Fallbeispiel: Ikea ...................................................................................................................................... 36<br />

Fallbeispiel: Max Factor, Procter & Gamble ........................................................................................... 37<br />

Fallbeispiel: Spreadshirt .......................................................................................................................... 40<br />

Fallbeispiel: Amazons A-Stores .............................................................................................................. 41<br />

Fallbeispiel: Kundenbewertungssystem von Amazon ......................................................................... 44<br />

Fallbeispiel: Stylefruits ............................................................................................................................ 45<br />

Fallbeispiel: Apple (iTunes – Genus) und StyleFeeder .......................................................................... 46<br />

Fallbeispiel: Ticketmaster ........................................................................................................................ 46<br />

Fallbeispiel: Baur Versand ....................................................................................................................... 48<br />

Fallbeispiel: Universal „<strong>Social</strong> TV“ .......................................................................................................... 48<br />

Fallbeispiel: BMW „Key2Joy“ ................................................................................................................. 49<br />

Fallbeispiel : Ticketmaster macht mit jedem „like“ fünf US-Dollar zusätzlichen Umsatz .................. 50<br />

Fallbeispiel: Naturkosmetik-Shop Hautbalance .................................................................................... 51<br />

Fallbeispiel: Groupon Deutschland (ehem. CityDeal) ............................................................... 52<br />

Fallbeispiel: Brands 4 Friends .................................................................................................................. 53<br />

Fallbeispiel: mymüsli – schnelle Hilfe schafft Vertrauen bei Kunden, die noch zögern ................... 54<br />

Fallbeispiel (Lithium): Sephora Beauty Talk Community ...................................................................... 54<br />

Fallbeispiel: Nestlé Marktplatz .............................................................................................................. 55<br />

Fallbeispiel (Vico) : Kunden helfen Kunden bei LG ................................................................................ 57<br />

Fallbeispiel: Best Buy ............................................................................................................................... 57<br />

Fallbeispiel (MicroStrategy): Guess Jeans’ digitale Kundenkarte ....................................................... 58<br />

Fallbeispiel: Diesel Cam ........................................................................................................................... 58<br />

Fallbeispiel: My SnapShop ...................................................................................................................... 59<br />

Fallbeispiel: Amazon Mobile .................................................................................................................. 59<br />

Fallbeispiel: Ebay ..................................................................................................................................... 59<br />

Fallbeispiel: American Express ............................................................................................................... 60<br />

Fallbeispiel (MicroStrategy): FC Barcelona – Fan-Artikel nach Maß ................................................... 61<br />

Fallbeispiel (B.I.G.): ARTDECO Kampagnen Erfolgsmessung ............................................................... 63<br />

Fallbeispiel: E-Postbrief ........................................................................................................................... 64<br />

Fallbeispiel: Facebook als größtes „CRM-System“ der Welt ................................................................ 64<br />

Fallbeispiel (Hybris): Humanic setzt auf Crosschannel-Strategie ........................................................ 66<br />

Fallbeispiel: Michael Dell hat 100.000 Follower, die seines Kollegen liegen<br />

nur im fünfstelligen Bereich .................................................................................................................. 67<br />

Fallbeispiel (Bazaarvoice): Einführung von Ratings & Reviews mit A/B-Tests ................................... 68<br />

Fallbeispiel: Biodeals.de .......................................................................................................................... 69<br />

Fallbeispiel: Levi’s .................................................................................................................................... 69


Fallbeispiel (<strong>Adobe</strong>): Unicredit - Webanalyse zur Verbesserung der Online-Akquise ....................... 70<br />

Fallbeispiel (<strong>Adobe</strong>): MTV – <strong>Social</strong> Media-Kampagne mit<br />

Co-Viewing steigert Zuschauerzahlen .................................................................................................. 71<br />

Interview <strong>Adobe</strong> : <strong>Social</strong> Media-Kampagnen mit professioneller<br />

Erfolgskontrolle erfolgreich managen ................................................................................................ 73<br />

Fallbeispiel: Nestlé ................................................................................................................................... 74<br />

Fallbeispiel: BMW – Meister aller Klassen ............................................................................................. 76<br />

Fallbeispiel: Symantec ............................................................................................................................. 78<br />

Fallbeispiel : Sony .................................................................................................................................... 78<br />

Fallbeispiel : Nike+ ................................................................................................................................... 78<br />

Fallbeispiel : Nissan .................................................................................................................................. 79<br />

Fallbeispiel (Bazaarvoice): QVC - Reviews als Frühwarnsystem decken Produktfehler auf ............. 80<br />

Fallbeispiel: Bosch Blau - Fans helfen, Produkte zu verbessern ........................................................... 82<br />

Fallbeispiel: Barnes & Nobels .................................................................................................................. 87<br />

Fallbeispiel: Facebook Credits ................................................................................................................ 88<br />

Fallbeispiel: Burberry ............................................................................................................................... 88<br />

Fallbeispiel: Best Buy - Next Best Action ................................................................................................ 88<br />

Fallbeispiel: Guess Kundenkarte ............................................................................................................ 88<br />

Abbildungsverzeichnis<br />

Abb. 1: Breite Akzeptanz des Online-Einkaufs ..................................................................................... 18<br />

Abb. 2: Crosschannel <strong>Commerce</strong> ........................................................................................................... 20<br />

Abb. 3: Hauptbegründungen der Kunden, „Fan“ von Marken in Facebook zu sein. ....................... 23<br />

Abb. 4: Struktur der mobilen Internetnutzung .................................................................................... 24<br />

Abb. 5: Einsatz von Mobile <strong>Commerce</strong> im Versandhandel .................................................................. 25<br />

Abb. 6: Bevorzugte Empfangsgeräte für Location Based Services ...................................................... 27<br />

Abb. 7: Customer Journey im SoLoMo-Zeitalter ................................................................................... 28<br />

Abb. 8: Owned, Paid und Earned im <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> ........................................................................ 30<br />

ABB. 9: Nachhaltiger Kampagnen-Erfolg durch <strong>Social</strong> Relationship Building ................................... 32<br />

Abb. 10: Einfluss der Einbindung des Tweet-Buttons in den Website Traffic ..................................... 34<br />

Abb. 11: <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> Marktprognose 2010-2015 ....................................................................... 38<br />

Abb. 12: Das Long Tail ............................................................................................................................. 39<br />

Abb. 13: <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> muss als Teil des E-<strong>Commerce</strong> angesehen werden ................................. 42<br />

Abb. 14: Die sieben relevanten Aktionen des <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> aus Nutzersicht ............................. 43<br />

Abb. 15: Für welche Zwecke nutzen Shopbetreiber Facebook?.......................................................... 47<br />

Abb. 16: Die drei Shop-Optionen bei Facebook ................................................................................... 47<br />

Abb. 17: Entscheidungsprozesse des „Connected Customers“ ........................................................... 62<br />

Abb. 18: Entscheidungsprozesse des „Connected Customers“ ........................................................... 66<br />

Abb. 19: Basis für strategische Entscheidungen ................................................................................. 79<br />

Abb. 20: <strong>Social</strong> Media Maturity Modell - Übersicht .............................................................................. 83<br />

Abb. 21: Alternative Transformationspfade .......................................................................................... 86<br />

Abb. 22: Projektmethodik, die beim aktiven Zuhören beginnt .......................................................... 87<br />

Abb. 22: Anbieterklassifizierung .................................................................................................................. 9<br />

125


126<br />

Anhang<br />

Glossar<br />

Affiliate-Programme Vermarktung von Produkten durch Verlinkung auf Partner-Seiten,<br />

basierend auf dem Prinzip der Vermittlungsprovision<br />

Ask your Network Durch integrierte Kommunikationsmöglichkeiten in Onlineshops<br />

können Nutzer ihr Netzwerk zu einem Produkt befragen.<br />

Brand Communitys Die Community entsteht durch die Verbundenheit zu einer bestimmten<br />

Marke.<br />

Co-Browsing Nutzer sehen sich gemeinsam durch das Synchronisieren eigener<br />

Bildschirminhalte das Sortiment eines Shops an und kommunizieren<br />

z. B. via Chat miteinander.<br />

Co-Shopping Die Erfahrung des gemeinsamen Einkaufens im realen Leben wird<br />

auf das Onlineshopping übertragen. Dabei wird ebenfalls von einem<br />

bestehenden Onlineshop als Basisplattform ausgegangen.<br />

Crowdsourcing Eine neue Form der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Hobby-Experten,<br />

Enthusiasten und Fans. Die Basis dafür liefern die Technologien<br />

und Tools der <strong>Social</strong> Media; genutzt wird die Bereitschaft<br />

der User, einen Beitrag zu leisten und sich aktiv mit Produkten und<br />

Ideen auseinanderzusetzen.<br />

Freundeslisten In Facebook ist es möglich, befreundete Nutzer (aber auch Unternehmensseiten)<br />

einfach in Listen zu sortieren und sich deren Beiträge<br />

entsprechend gefiltert anzeigen zu lassen.<br />

Group Buying Bei einer erreichten Mindestteilnehmerzahl kommt ein Deal zustande<br />

und ähnelt damit dem Prinzip des Live-Shoppings.<br />

BVDW, S. 14<br />

BVDW, S. 17<br />

BVDW, S. 17<br />

BVDW, S. 16<br />

<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />

in der praktischenUmsetzung,<br />

S. 52<br />

<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />

in der praktischenUmsetzung,<br />

S. 22<br />

SM-Blogüberblick<br />

S. 3<br />

BVDW, S. 15<br />

Group Gifting In einem Onlineshop können Produkte als Gruppe gekauft werden.<br />

Mehrere Nutzer sammeln dabei gemeinsam für ein Gruppengeschenk.<br />

Gruppen können das richtige Geschenk gemeinsam finden,<br />

diskutieren und jeder kann seinen Beitrag zum Geschenk individuell<br />

bezahlen.<br />

BVDW, S. 16<br />

Group-Gifting-<br />

Portale<br />

Mehrere Nutzer sammeln gemeinsam für ein Gruppengeschenk. BVDW, S. 15<br />

Ideen-Bords Nutzer können ihre Ideen für neue Produkte oder Verbesserungs- BVDW, S. 17<br />

(Idea Boards) vorschläge innerhalb eines Onlineshops kommunizieren.<br />

Mashups Im Bereich der Musik steht ein Mashup für einen Mix aus bestehenden<br />

Titeln. Im neuen Gedanken des Web 2.0 steht diese Form von<br />

Inhalten für den Grundgedanken, Medieninhalte jeglicher Art aufzugreifen<br />

und zu etwas Neuem zu kombinieren.<br />

Podcasts Der Begriff leitet sich von iPod und Broadcasting ab. Er beschreibt<br />

Radio- oder TV-ähnliche Audio- und Videoinhalte, die abonniert<br />

und heruntergeladen werden können.<br />

Portable (Online)<br />

<strong>Social</strong> Graph<br />

Dies sind online verfügbare Information über einen Nutzer und<br />

seine sozialen Verknüpfungen von Freunden, Familie und Kollegen.<br />

Der <strong>Social</strong> Graph zeigt die Aktivitäten des Nutzers, wer ihn beeinflusst<br />

und wo seine Interessen liegen.<br />

Q&A-Foren Nutzer können hier ihre Fragen zu Produkten an die Community<br />

richten.<br />

RSS Feeds RSS bedeutet in der Version 2.0 „Really Simple Syndication“ und ist<br />

aus technischer Sicht ein XML-basiertes Dateiformat, das zum plattformunabhängigen<br />

Austausch von Daten genutzt wird.<br />

<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />

in der praktischenUmsetzung,<br />

S. 12<br />

<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />

in der praktischenUmsetzung,<br />

S. 8<br />

<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />

in der praktischenUmsetzung,<br />

S. 47<br />

BVDW, S. 17<br />

<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />

in der praktischenUmsetzung,<br />

S. 11


Shopping Clubs Ausschließlich Clubmitglieder können limitierte Markenware preisgünstig<br />

erwerben. Die Verkaufsaktionen sind zeitlich begrenzt.<br />

Zugang zu den Verkaufskampagnen erhalten nur registrierte Mitglieder.<br />

BVDW, S. 15<br />

<strong>Social</strong> Ads Hierbei handelt es sich um Werbeanzeigen in sozialen Netzwerken,<br />

die abgestimmt auf das jeweilige Nutzerprofil ausgespielt werden.<br />

BVDW, S. 14<br />

<strong>Social</strong> Apps Bereitstellung von Applikationen in sozialen Netzwerken BVDW, S. 14<br />

<strong>Social</strong> Bookmarking<br />

Dienste<br />

Diese Dienste sind die Erweiterung des Abspeicherns von Online-<br />

Lesezeichen über den Internetbrowser des Nutzers. Die Erweiterung<br />

besteht darin, dass die gespeicherten URLs nicht lokal auf dem<br />

Rechner, sondern online abgespeichert werden.<br />

<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> “Unter <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> (Empfehlungshandel) wird eine konkrete<br />

Ausprägung des elektronischen Handels (bzw. Electronic <strong>Commerce</strong>)<br />

verstanden, bei der die aktive Beteiligung der Kunden und<br />

die persönliche Beziehung sowie die Kommunikation der Kunden<br />

untereinander im Vordergrund stehen. Die verwendeten Systeme<br />

sind der Sozialen Software zuzurechnen.”<br />

<strong>Social</strong> CRM <strong>Social</strong> CRM is a philosophy and a business strategy, supported by a<br />

technology platform, business rules, workflow, process, and social<br />

characteristics, designed to engage the customer in a collaborative<br />

conversation in order to provide mutually beneficial value in a<br />

trusted and transparent business environment. <strong>Social</strong> CRM is the<br />

company’s response to customers ownership of the conversation.<br />

<strong>Social</strong> Media Optimization<br />

Gezielte Nutzung von <strong>Social</strong> Media-Plattformen zu <strong>Marketing</strong>zwekken.<br />

<strong>Social</strong> Media Stores Große <strong>Social</strong> Networks (primär Facebook) bieten seit einiger Zeit die<br />

Möglichkeit, Onlineshops innerhalb dieser Netzwerke zu integrieren.<br />

Damit wird den Nutzern ermöglicht, dort einzukaufen, wo sie<br />

sich primär aufhalten, austauschen und beteiligen.<br />

<strong>Social</strong> News Seiten Aggregatoren, die Nachrichten und andere Inhalte im WorldWideWeb<br />

sammeln und durch ihre Nutzer bewerten und aufbereiten<br />

lassen.<br />

<strong>Social</strong> Recommendations<br />

Aufgrund ihres Kauf- und Surfverhaltens bekommen registrierte<br />

Shop- und Portalnutzer personalisierte Kaufempfehlungen, die auf<br />

deren Gewohnheiten und Vorlieben abgestimmt sind<br />

<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />

in der praktischenUmsetzung,<br />

S. 10<br />

wikipedia<br />

Dreamforce 2010<br />

BVDW, S. 14<br />

<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />

in der praktischenUmsetzung,<br />

S. 55<br />

<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />

in der praktischenUmsetzung,<br />

S. 9<br />

BVDW, S. 16<br />

<strong>Social</strong> Shopping Soziale Netzwerke zielen explizit auf den Abverkauf von Produkten. BVDW, S. 15<br />

<strong>Social</strong>-Shopping- Diese Portale integrieren Shops bzw. Produkte verschiedenster An- BVDW, S. 15<br />

Portale<br />

bieter.<br />

Webhosting Webhosting beschreibt primär das Bereitstellen von Speicherplatz <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />

für eine Website und deren Inhalte bei einem Internet- oder Ho- in der praktisting-Provider.schenUmsetzung,<br />

S. 9<br />

Widgets Das Wort setzt sich aus den Wörtern ”Window” und ”Gadget” <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />

zusammen und beschreibt kleine, fensterbasierte Tools, die in Be- in der praktitriebssysteme<br />

und Webseiten integriert werden können.<br />

schenUmsetzung, S. 12<br />

127


128<br />

Anhang<br />

Literaturverzeichnis<br />

• Altimeter (2010) <strong>Social</strong> CRM: The New Rules of Relationship Management<br />

• blog.360i (2011) <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> Playbook<br />

• Booz & Co. (2011) Turn „Likes“ to „buy“ - <strong>Social</strong> Media Emerges<br />

• as a <strong>Commerce</strong> Channel<br />

• BrightEdge (2011) <strong>Social</strong>-Share Analysis<br />

• BVDW/Google (2011) Mobile Web-Nutzung<br />

• bvh-Händlerstudie (2011) Mobile <strong>Commerce</strong><br />

• denkwerk (2011) Mobile <strong>Commerce</strong> Whitepaper<br />

• Enigma GFK (2011) <strong>Social</strong> Shopping<br />

• Firsching J. (2011) F-<strong>Commerce</strong> in t3n Magazin Nr. 24<br />

• Gentsch, P.; Zahn, A. M. (2010): Potenziale und Anwendungsfelder von Web-Monitoring im Unternehmen,<br />

in: Brauckmann, P. 2010: Web-Monitoring, UVK Vertragsgesellschaft mbH, Konstanz.<br />

• Greenberg, Paul (2011) CRM at the speed of light, 4. Ausgabe<br />

• Hoffmann, Daniel (2010) <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> in der praktischen Umsetzung<br />

• IBM (2011) Global CMO-Studie<br />

• IBM Institute for Business Value (2011) <strong>Digital</strong> Transformation<br />

• L2Thinktank (2011) Facebook IQ<br />

• SyZyGy (2010) F-<strong>Commerce</strong> - Selling on Facebook<br />

• Marsden, Paul (2011) F-<strong>Commerce</strong> & The Rise of the SoLoMo Consumer<br />

• Martin, J. J.; Postler, A. (2010) <strong>Social</strong> Media-Management – Kundenwissen erheben, analysieren<br />

und nutzen, in: Brauckmann, P. (Hrsg.): Web-Monitoring, UVK Vertragsge-sellschaft mbH, Konstanz.<br />

• Michels, D., Trültzsch, T. (2010): The Long Tail (Chris Anderson), in: Michelis, D., Schildhauer, T.<br />

(Hrsg.): <strong>Social</strong> Media Handbuch, Nomos Verlagsgesellschaft/Edition Reinhard Fischer, Baden Baden.<br />

• Mind Business Consultants (2010) <strong>Praxisleitfaden</strong> <strong>Social</strong> Media Monitoring<br />

• mind Business Consultants (2011) <strong>Praxisleitfaden</strong> <strong>Social</strong> Media im Kundenservice<br />

• Mind/YouGov/Microstrategy (2012) <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong>, Online-Befragung<br />

• Novomind (2011) Mobile Couponing<br />

• OVK Online-Report 2011/2<br />

• PayPal/Pressekonferenz zur E-<strong>Commerce</strong> Studie 2011<br />

• Richter A., Koch M., Kirsch J. (2007) <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> Eine Analyse des Wandels im E-<strong>Commerce</strong><br />

• DMC (2011): <strong>Social</strong> Shopping<br />

• TNS Emnid/Radiozentrale (2010) Medien to go – was unterwegs ankommt<br />

• Dr. Michael Wu (2012) The Science of <strong>Social</strong><br />

• Zucker.Kommunikation (2011) Trendreport: Facebook, Marken & TV in Deutschland


129

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