Praxisleitfaden Social Commerce - Adobe Digital Marketing
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Eine empirische Studie der<br />
Business Consultants<br />
Bernhard Steimel | Peter Gentsch | Tanya Dimitrova<br />
<strong>Praxisleitfaden</strong><br />
<strong>Social</strong><br />
<strong>Commerce</strong><br />
„Show me the money!”<br />
In Zusammenarbeit mit
2<br />
Allgemeines<br />
Sozialer, lokaler und mobiler denken!<br />
Wie dringt der Einzelhandel in Zeiten einer absoluten Transparenz über Preise und Bewertungen im Internet<br />
noch zum Kunden durch? Das traditionelle <strong>Marketing</strong> verliert an Wirkung, da der vernetzte Kunde die Möglichkeit<br />
hat, sich aus einem Überangebot an Informationen die nur für ihn relevanten herauszusuchen. Daher<br />
steigt der Wettbewerbsdruck auf den stationären Einzelhandel, dessen Angebot in der Informationsphase an<br />
Relevanz verliert.<br />
Konsumenten gewinnen vor allem über Bewertungsportale und Soziale Netzwerke durch ihre globale Vernetzung<br />
immer mehr an Macht. Monat für Monat teilen Facebook-Anwender mehr als 30 Milliarden Inhalte. Um<br />
in unserer hypervernetzten Aufmerksamkeitsökonomie überhaupt zum Kunden durchdringen zu können, muss<br />
Kommunikation im richtigen Moment, am richtigen Ort und über den richtigen Kanal erfolgen. Push-<strong>Marketing</strong><br />
im Broadcast-Modus verliert immer mehr an Wirkung. Dagegen setzt sich Pull-<strong>Marketing</strong> durch, wenn der Kunde<br />
es als Service erlebt. Das kann nur mit echter Personalisierung und Eins-zu-Eins-Kommunikation gelingen. Gefragt<br />
sind daher Lösungen, die die Fülle unstrukturierter Daten aus sozialen Medien, wie z. B. Facebook, so aufbereiten,<br />
dass sie für die personalisierte Echtzeit-Kommunikation im <strong>Marketing</strong> und E-<strong>Commerce</strong> nutzbar werden. In<br />
den vergangenen Jahren haben die meisten Unternehmen intensiv in CRM-Systeme und Kundenbindungsprogramme<br />
investiert. Die große Herausforderung besteht jetzt darin, die bereits inhouse gesammelten Daten mit<br />
den Informationen aus dem <strong>Social</strong> Web in Verbindung zu bringen. Facebook beispielsweise ist die größte sich<br />
selbst aktualisierende Datenbank der Welt. Dort steht tagesaktuell, was die Menschen wirklich interessiert. Mit<br />
einer intelligenten Business Intelligence-Lösung kann dieser Wissensschatz gehoben und mit den vorhandenen<br />
Daten verknüpft werden. Zielgerichtete und individuelle <strong>Marketing</strong>maßnahmen sind dann möglich, was für<br />
Kunden sowie Unternehmen gleichermaßen einen Vorteil darstellt. Das ist das <strong>Marketing</strong> der Zukunft.<br />
Die Ergebnisse des <strong>Praxisleitfaden</strong>s <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> zeigen, dass die Entwicklungen im Bereich E-<strong>Commerce</strong> die<br />
analoge Welt immer mehr hinter sich lassen. Vor allem die vermehrte Nutzung von Smartphones und mobilen<br />
Applikationen bieten für den Handel neue Chancen, den Kunden über einen personalisierten Service abzuholen<br />
sowie einen höheren Umsatz im Bereich E-<strong>Commerce</strong> durch <strong>Social</strong> Features zu generieren. In Zeiten der<br />
<strong>Digital</strong>isierung und der Informationsfl ut müssen Unternehmen heute sozialer, lokaler und mobiler denken. Es<br />
wird interessant sein zu sehen, wie diese Entwicklungen im nächsten Jahr immer mehr Einfl uss auf den auf den<br />
Handel gewinnen.<br />
Karl-Heinz Land,<br />
Senior Vice President & Chief Evangelist <strong>Social</strong> i<strong>Commerce</strong>, MicroStrategy<br />
Impressum:<br />
Autoren: Bernhard Steimel, Peter Gentsch, Tanya Dimitrova<br />
Kontakt:<br />
MIND Business Consultants<br />
Schützenstraße 33<br />
40668 Meerbusch<br />
Telefon +49 (0)2150 705 54-0<br />
Fax +49 (0)2150 705 54-11<br />
info@mind-consult.de<br />
www.mind-consult.net<br />
Copyright: MIND, Meerbusch 2012<br />
Mit freundlicher Unterstützung von<br />
alle Rechte vorbehalten<br />
Dieses Werk ist einschließlich seiner Teile urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die über die engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes<br />
hinausgeht, ist ohne schriftliche Zustimmung von MIND unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen,<br />
Mikroverfi lmungen sowie die Speicherung in elektronischen Systemen.<br />
und
Vorwort<br />
Sonntage sind für <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> besonders wichtig<br />
Bisher konnten alle Experten unserer Studientrilogie gut folgen. In einem ersten<br />
Band sprachen wir über <strong>Social</strong> Media Monitoring, also dem zielgerichteten Beobachten<br />
und systematischen Auswerten von <strong>Social</strong> Media-Kanälen und -Quellen. Hier<br />
versprechen sich Unternehmen zu Recht Erkenntnisse über ihre Kunden, die eigenen<br />
Produkte und das Wettbewerbsumfeld.<br />
In einem zweiten Band ging es um <strong>Social</strong> Media im Kundenservice und in der Tat gibt<br />
es Unternehmen wie Dell oder Otto, die Facebook, Twitter und Blogs in vorbildlicher<br />
Weise nutzen, um den Kundenservice zu verbessern.<br />
Nun geht es um <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> und es ist eigentlich das entscheidende Puzzlestück,<br />
warum Unternehmen sich abmühen, auch diesen noch immer recht frischen<br />
Kommunikationskanal zu bespielen. Denn Kommunikation ist nicht schöne Verzierung<br />
eines <strong>Marketing</strong>prozesses, der Produktentwicklung, Pricing und die Bestimmung<br />
der Distributionslinien krönt, sie ist am Ende umsatzrelevant. Aber <strong>Social</strong><br />
Media-Experten tun sich immer noch schwer, Facebook oder Twitter als wirksamen<br />
Vertriebskanal zu sehen. Das Argument klingt einleuchtend: Menschen wollen in<br />
ihren Unterhaltungen nicht gestört werden. Insofern macht sich Marktschreierei<br />
inmitten der Dialoge von Menschen auf <strong>Social</strong> Network-Plattformen nicht gut.<br />
Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Denn wichtige Einkaufsentscheidungen fallen<br />
häufig in Gesprächen mit anderen Menschen – und übrigens häufig auch am Sonntag.<br />
Also ausgerechnet in vermeintlich werbefreien Zonen lassen sich Konsumenten<br />
beeinflussen oder sie schmieden Pläne eben in Entspannungsphasen. Zudem gibt es<br />
Empfehlungen so lange, wie es Menschen gibt. Das Phänomen ist nicht neu. Neu ist<br />
hingegen, dass <strong>Social</strong> Media dafür sorgt, dass Unternehmen bei den Unterhaltungen<br />
der Menschen sogar mitlauschen dürfen.<br />
Die Kunst ist nun, nicht mit dem Holzhammer dazwischenzugehen, sondern den<br />
Konsumenten sensibel Wege zu zeigen, wie man an die Kaufquellen kommt. Und<br />
hier bietet die Studie wahrlich reichlich Stoff. In anschaulicher Weise wird gezeigt,<br />
wie Werbungtreibende sich an <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> herantasten können. Schritt für<br />
Schritt können Unternehmen ihre Strategie entwickeln. Ein Schlüsselmoment ist in<br />
dieser Studie sicherlich Kapitel B. Aber auch im weiteren Verlauf des <strong>Praxisleitfaden</strong>s<br />
wird ein realistisches <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong>-Szenario entwickelt – mit reichlich Beispielen<br />
aus der Praxis.<br />
Übrigens ist es spannend zu sehen, wie die Internetnutzung am Sonntag im Vergleich<br />
zum Samstag teilweise wieder dramatisch ansteigt. Sonntage sind also für<br />
Empfehlungen besonders gut.<br />
Viele Erkenntnisse für Ihr Business<br />
wünscht Ihnen<br />
Christian Thunig<br />
Stellv. Chefredakteur absatzwirtschaft-Zeitschrift für <strong>Marketing</strong><br />
3
4<br />
Allgemeines<br />
Über die Studie<br />
Die Kommunikation der Menschen – nicht nur der technikaffinen jungen Zielgruppen<br />
– findet zunehmend in sozialen Netzwerken statt. Es steht somit für Unternehmen<br />
außer Frage, diesen Kanal strategisch für das <strong>Marketing</strong> einzusetzen. Weniger<br />
selbstverständlich ist es derzeit, hier auch Geschäfte zu machen: Geht <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />
überhaupt konform mit der eigentlichen Natur des sozialen Miteinanders<br />
in Internet-Communitys?<br />
Die Antwort des vorliegenden <strong>Praxisleitfaden</strong>s lautet eindeutig „ja“. Es gehört<br />
zur sozialen Intelligenz der Menschen, voneinander zu lernen, an Verbesserungen<br />
mitzuarbeiten und Empfehlungen auszusprechen. Die Studie begreift <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />
daher als Element eines vielschichtigen Kundenbeziehungsmanagements.<br />
Sie untersucht, wie <strong>Social</strong>-Media-Nutzer als Kunden und Kunden als Fürsprecher<br />
und Markenbotschafter gewonnen werden können. Zahlreiche Praxisbeispiele<br />
veranschaulichen dies.<br />
Das Studienprojekt wendet sich an <strong>Marketing</strong>-, CRM- und E-<strong>Commerce</strong>-Verantwortliche.<br />
Die Ergebnisse dienen als Ratgeber für den Einstieg in <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong>.<br />
Die Methoden<br />
Untersucht wurde der Zusammenhang von E-<strong>Commerce</strong>, <strong>Social</strong> Media und dem<br />
veränderten Konsumentenverhalten:<br />
Dazu wurde eine bevölkerungsrepräsentative Online-Befragung in den Panels<br />
der YouGov Gruppe durchgeführt, um das Kaufverhalten im Weihnachtsgeschäft<br />
2011 in Deutschland (n=1041), Großbritannien (n=2070) und Frankreich (n=1006)<br />
zu erheben.<br />
Des Weiteren wurden Ergebnisse weltweiter Analysen sowie über 250 Best Practice-<br />
Cases zusammengetragen und Pionierunternehmen interviewt. Der vorliegende<br />
<strong>Praxisleitfaden</strong> enthält mehr als 50 Fallbeispiele.<br />
Die Studienautoren führten darüber hinaus Gespräche mit ausgewählten Fachexperten,<br />
darunter Thoughtleader wie Scott Gallaway, Brian Solis und Paul Marsden,<br />
um alternative Einführungsstrategien zu beurteilen.<br />
Komplettiert wird die Studie um eine Anbieterbefragung mit dem Schwerpunkt<br />
<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong>, die mehr als 100 Unternehmen adressierte und über 40 Teilnehmer<br />
gewinnen konnte.<br />
Aufbau und Inhalt<br />
Der vernetze Kunde, der heute sozialer, lokaler und mobiler online einkauft als je<br />
zuvor, wird in Kapitel A eingehend analysiert.<br />
Teil B erläutert die Entwicklungsstufen des <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong>: Konsumenten müssen<br />
sich einerseits dort austauschen und vernetzen können, wo sie einkaufen: in<br />
Onlineshops. Andererseits sollten sie auch dort Produkte erwerben können, wo sie<br />
online miteinander im Gespräch sind: in sozialen Netzwerken.<br />
Der <strong>Social</strong>-<strong>Commerce</strong>-Werkzeugkasten in Kapitel C verlangt von Unternehmen<br />
zunächst eine neue Denkhaltung: Verbraucher sehen im Online-Einkauf nicht primär<br />
einen Such- und Kaufprozess, sondern ein von Emotionen geprägtes Erlebnis.<br />
E-<strong>Commerce</strong>-Anbieter können dies auf vielfältige Weise aufgreifen und umsetzen,<br />
etwa durch Ratings and Reviews, Co-Shopping, Pop-up-Stores in Facebook, spezielle<br />
Deals oder mobile Applikationen.<br />
Kapitel D liefert mit der Neuinterpretation des <strong>Social</strong> CRM-Ansatzes den strategischen<br />
Rahmen, den Unternehmen beim Einsatz des Werkzeugkastens verfolgen<br />
sollten.<br />
Das <strong>Social</strong> Media Maturity Modell – kurz SM³ – kann als handlungsleitendes Werkzeug<br />
zur realistischen Verortung und Abbildung der erreichten Entwicklung<br />
gesehen werden. In Kapitel E wird der Fahrplan für die digitale Transformation<br />
vorgestellt.<br />
Eine Übersicht der Anbieter relevanter Tools für <strong>Social</strong> CRM und somit für <strong>Social</strong><br />
<strong>Commerce</strong> enthält abschließend Kapitel F.
Über die Herausgeber<br />
Über Mind Business Consultants<br />
MIND ist eine Unternehmensberatung für Strategie und Management mit<br />
Sitz in Meerbusch. Unsere ITK-Marktexperten verfügen über konzeptionelles<br />
Know-how und nachweislich erfolgreiche Executive-Erfahrung, um<br />
alle Fragen des Business Development zu lösen. Wir beraten Technologie-<br />
Unternehmen, Dienstleister, Investoren und öffentliche Auftraggeber in<br />
den wertschöpfungskritischen Bereichen Strategieanalyse und -planung,<br />
Dienstentwicklung und Vermarktung sowie Kundenprozessoptimierung.<br />
MIND bündelt langjährige Managementerfahrung in <strong>Marketing</strong>, Vertrieb,<br />
CRM und IT.<br />
Weitere Informationen unter www.mind-consult.net<br />
Über Absatzwirtschaft<br />
Die absatzwirtschaft – Zeitschrift für <strong>Marketing</strong> (52. Jahrgang) aus dem Fachverlag<br />
der Düsseldorfer Verlagsgruppe Handelsblatt ist mit einer verkauften<br />
Auflage von rund 23.500 Exemplaren (IVW) Deutschlands führende Monatszeitschrift<br />
für <strong>Marketing</strong>. Recherchiert und geschrieben für Führungskräfte<br />
in den Unternehmen, deckt sie alle Praxisfragen des modernen <strong>Marketing</strong>s<br />
und Vertriebs ab und informiert über Trends, Best Practices, neue Methoden<br />
sowie die Entwicklung auf Seiten der Medien und <strong>Marketing</strong>-Dienstleister.<br />
Weitere Informationen unter www.absatzwirtschaft.de<br />
Über <strong>Marketing</strong>IT.de<br />
<strong>Marketing</strong>IT.de ist ein Internetangebot des Fachverlags der Verlagsgruppe<br />
Handelsblatt GmbH. Der Dienst informiert <strong>Marketing</strong>-, Vertriebs- und IT-<br />
Entscheider über die neusten Entwicklungen und Hintergründe in IT und Telekommunikation.<br />
Unternehmen erhalten dadurch effiziente Unterstützung<br />
in Vermarktung und Absatz ihrer Produkte und Dienstleistungen.<br />
Weitere Informationen unter www.marketingit.de<br />
5
6<br />
Allgemeines<br />
Über die Autoren<br />
Bernhard Steimel<br />
Inhaber<br />
MIND Business Consultants<br />
Bernhard Steimel ist Inhaber der MIND Business Consultants mit Sitz in Meerbusch bei Düsseldorf.<br />
Seit 2000 ist der Unternehmensberater in zahlreichen Projekten für Telefongesellschaften, Softwareunternehmen<br />
und Systemhäuser tätig geworden. Ein Beratungsschwerpunkt sind Business<br />
Development und Marktentwicklungs-Programme.<br />
Bernhard Steimel ist u.a. Mitbegründer der VOICE Days, Herausgeber der VOICE Community und<br />
Autor des <strong>Praxisleitfaden</strong>s Mobile <strong>Marketing</strong> sowie weiterer Studien über die Märkte für Telekommunikation,<br />
IT und Neue Medien.<br />
Zuvor baute er als Mitglied der Geschäftsleitung bei Heitzig Consult den Bereich Management<br />
Consulting mit auf. Als <strong>Marketing</strong>leiter der Düsseldorfer DIALOG Software + Telekommunikations<br />
AG konzipierte er eine neue Beratungsproduktlinie und etablierte sie im Markt. Bei o.tel.o<br />
war Bernhard Steimel im Key Account Management Vertrieb Handel tätig, wohin er nach einer<br />
Tätigkeit als Berater der Eutelis Consult in Ratingen gekommen war.<br />
Bernhard Steimel erwarb das Diplom der Wirtschaftswissenschaften an der Bergischen Universität<br />
GH Wuppertal und den Bachelor‘s Degree in Economic Sciences an der Université de Paris,<br />
Sorbonne.<br />
Prof. Dr. rer. pol. Peter Gentsch<br />
MIND Business Consultants, Partner<br />
Prof. Dr. Peter Gentsch ist Lehrstuhlinhaber des Albert Berner-Stiftungslehrstuhles für CRM. Vorher<br />
war er viele Jahre als Consultant und Coach für namhafte Industrie- und Dienstleistungsunternehmen<br />
tätig. Er hat zahlreiche Projekte im Bereich CRM, Business Intelligence und E-Business geleitet<br />
und durchgeführt. Zudem ist Prof. Dr. Peter Gentsch Autor zahlreicher national und international<br />
ausgezeichneter Veröffentlichungen sowie gefragter Seminarreferent und Keynote-Speaker zum<br />
Thema CRM und Innovationsmanagement. Seine aktuellen Projekte beschäftigen sich mit Trend<br />
Management, Online Screening & Monitoring sowie mit dem Einsatz von Web 2.0-Methoden und<br />
Technologien in Unternehmen.<br />
Er hat 2010 zusammen mit der Lufthansa den Innovationspreis der Deutschen Marktforschung<br />
gewonnen. Zudem verantwortet er den exklusiven <strong>Social</strong> Media Excellence-Zirkel, zu dem Unternehmen<br />
wie Daimler, Deutsche Post, Lufthansa, Microsoft, Telekom und Otto gehören http://<br />
www.social-media-excellence.com.
Weitere Mitwirkende<br />
Tanya Dimitrova<br />
<strong>Marketing</strong><br />
MIND Business Consultants<br />
Tanya Dimitrova unterstützt das Team der MIND Business Consultants mit Sitz in Meerbusch bei<br />
Düsseldorf in <strong>Marketing</strong>-Fragestellungen. Sie verfügt über umfangreiches Know-how vor allem<br />
in den Bereichen Direktmarketing, Kundenmanagement, Multi Channel <strong>Marketing</strong> und Market<br />
Research. Schwerpunkt ihrer Beratungstätigkeit ist Dialogmarketing & Kampagnenmanagement.<br />
Zuvor war Tanya Dimitrova am Institut für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Westfälischen<br />
Wilhelms-Universität in Münster beschäftigt. Dort war sie im Rahmen ihres Beschäftigungsverhältnisses<br />
u. a. mit folgenden Aufgaben vertraut: Beratung von Studierenden bei Datenbank-<br />
Recherchen und komplizierten Fragen der Literaturrecherche, Korrektur von Bachelorklausuren<br />
im Bereich Buchführung & Abschluss sowie Katalogarbeiten.<br />
Tanya Dimitrova erwarb den Master‘s Degree in Business Management an der Westfälischen<br />
Wilhelms-Universität, Münster und hatte während ihres Studiums die Schwerpunkte <strong>Marketing</strong><br />
und Unternehmenskooperation.<br />
Kim Krücken führte die Auswertung der Anbieterbefragung durch.<br />
Astrid Schäckermann war verantwortlich für die Schlussredaktion.<br />
7
8<br />
Allgemeines<br />
Über die Experten<br />
Daniel Backhaus<br />
Mindsharing<br />
Daniel Backhaus ist ein ausgewiesener Vollprofi in Sachen Online-Kommunikation. Der 44-Jährige begann<br />
seine Karriere in verschiedenen Unternehmen und Positionen der Medienbranche und ist heute<br />
erfolgreicher <strong>Social</strong> Media Manager & Coach. Schwerpunktthema seiner derzeitigen Tätigkeit ist der<br />
Kundendialog 2.0 im <strong>Social</strong> Web. Von 2009-2011 war Daniel Backhaus als <strong>Social</strong> Media Manager für<br />
die DB Vertrieb GmbH, Deutsche Bahn AG, tätig. In seinem Aufgabenbereich lag die Koordination der<br />
<strong>Social</strong> Media-Aktivitäten des Personenverkehrs der Deutschen Bahn: Entwicklung der Strategie und<br />
Konzeption, Initialisierung und Betrieb der Service- & Supportkanäle auf Twitter (@DB_Bahn) und Facebook<br />
(DBBahn) sowie Schulung der Mitarbeiter und Ausbildung der <strong>Social</strong> Media Agents. Vor seiner<br />
Tätigkeit bei der Deutschen Bahn war Daniel Backhaus 10 Jahre geschäftsführender Gesellschafter der<br />
von ihm gegründeten Full-Service Internetagentur silversurfer7 GmbH mit Sitz in Köln.<br />
Dr. Andreas Bersch<br />
BERLINER BRANDUNG<br />
Dr. Andreas Bersch ist Geschäftsführer der Agentur Berliner Brandung und Autor des Businessblog futurebiz<br />
(ehemals facebookbiz). Die Berliner Brandung gehört zu den führenden Agenturen für <strong>Social</strong><br />
Media <strong>Marketing</strong> und ist von Facebook als „Preferred Developer Consultant“ zertifiziert.<br />
Michael Buck<br />
Dell<br />
Michael Buck ist Leiter des weltweiten Online <strong>Marketing</strong>s bei Dell. In dieser Position ist er verantwortlich<br />
für die Bereiche Online-Business und -Strategieentwicklung sowie die Nutzung der sozialen<br />
Medien im weltweiten Dell-Businessbereich. Michael Buck ist seit August 2004 bei Dell und fungierte<br />
zunächst als Direktor und General Manager Software und Peripheriegeräte für die EMEA-Region. Vor<br />
seinem Eintritt bei Dell war er elf Jahre bei Hewlett-Packard tätig, unter anderem in Führungspositionen<br />
in den Bereichen Vertrieb und <strong>Marketing</strong> für unterschiedliche Produktlinien. Davor arbeitete er<br />
rund sechs Jahre für die Dresdner Bank und Deutsche Bank in Deutschland und New York..<br />
Peter Eiselt<br />
<strong>Adobe</strong><br />
Peter Eiselt ist als Senior Solution Consultant für die <strong>Digital</strong> <strong>Marketing</strong> Suite zuständig. Anhand einer<br />
detaillierten Analyse des Benutzerverhaltens auf Websites entwickelt er eine strategische Beratung,<br />
durch die seine Kunden ihre digitalen Kampagnen besser verstehen und ihr Werbebudget gezielter<br />
und effizienter einsetzen können. Bevor er über Omniture zu <strong>Adobe</strong> kam, arbeitete er für die BI-Hersteller<br />
Hyperion Solutions und Oracle.
Scott Galloway<br />
L2thinktank<br />
Scott is a Clinical Professor at the NYU Stern School of Business where he teaches brand strategy and<br />
luxury marketing and is the founder of L2, a think tank for prestige brands. Scott is also the founder<br />
of Firebrand Partners, an operational activist firm that has invested more than $1 billion in U.S. consumer<br />
and media companies. In 1997, he founded Red Envelope, an Internet-based branded consumer<br />
gift retailer. In 1992, Scott founded Prophet, a brand strategy consultancy that employs more than<br />
120 profes-sionals in the United States, Europe, and Asia. Scott was elected to the World Economic<br />
Forum’s “Global Leaders of Tomorrow,” which recognizes 100 individuals under the age of 40 “whose<br />
ac-complishments have had impact on a global level.” Scott has served on the boards of directors of<br />
Eddie Bauer (Nasdaq: EBHI), The New York Times Company (NYSE: NYT), Gateway Computer, eco-<br />
America, and UC Berkeley’s Haas School of Business. He received a B.A. from UCLA and an M.B.A. from<br />
UC Berkeley.<br />
Achim Himmelreich<br />
Mücke, Sturm & Company<br />
Achim Himmelreich ist Diplomkaufmann (Universität zu Köln). Bevor er 2006 zu Mücke, Sturm & Company<br />
kam war er selbständiger Berater und Dozent. Seit 1. Juli 2010 ist er Partner bei Mücke, Sturm<br />
& Company. Der Schwerpunkt seiner Tätigkeit liegt auf strategischen Fragestellungen im E-, S- und<br />
M-<strong>Commerce</strong> mit einem Fokus auf die Etablierung neuer Märkte und Standards. Er verfügt über langjährige<br />
Erfahrung in der strategischen Entwicklung und Positionierung im TIME-Markt, im E- und M-<br />
<strong>Commerce</strong>, bei der Entwicklung von <strong>Digital</strong>strategien für Medienunternehmen sowie im E-Payment.<br />
Achim Himmelreich ist Vorsitzender der Fachgruppe E-<strong>Commerce</strong> und Mitglied des Expertenrats beim<br />
BVDW (Bundesverband <strong>Digital</strong>e Wirtschaft). In seiner Freizeit ist er in erster Linie engagierter Familienvater.<br />
Wenn es die Zeit erlaubt, widmet er sich mit Freude philosophischen Werken.<br />
Daniel Hoffmann<br />
<strong>Social</strong>media-blog.de<br />
Daniel Hoffmann ist Director <strong>Social</strong> Media der Cocomore AG in Frankfurt und u.a. verantwortlich für<br />
Strategie und Konzeption zahlreicher <strong>Social</strong> Media Auftritte und Aktionen verschiedener Top-Marken<br />
von Nestlé und Procter & Gamble. Als Gründer und Autor von <strong>Social</strong>media-blog.de berät er zudem seit<br />
2009 Unternehmen zu Markenführung und E-<strong>Commerce</strong> im <strong>Social</strong> Web.<br />
Dominique Hess<br />
Lithium<br />
Dominique Hess hat 17 Jahre Beratungs- und Umsetzungserfahrung von E-Business Projekten auf<br />
Agentur- und Industrieseite. Seit seinem Studium des <strong>Marketing</strong>s und der Kommunikation an der HSG<br />
St. Gallen hat er im internationalen Kontext unterschiedlichen Marken dazu verholfen, das Potential<br />
der digitalen Kanäle zu erschliessen. Mittlerweile auf die systematische Monetarisierung von <strong>Social</strong><br />
Media spezialisiert arbeitet er als Territory Manager für Lithium. Davor war er unter anderem tätig als<br />
Group Head E-Business der Kuoni Travel Holding, Geschäfstführer von argonauten360, Grey Interactive<br />
und pixelpark sowie bei PricewaterhouseCoopers und Silicion Graphics.<br />
9
10<br />
Allgemeines<br />
Mark Holenstein<br />
Hybris<br />
Mark Holenstein verantwortet als Vice President Central Europe die Durchführung der Unternehmensstrategie<br />
in Gesamteuropa und garantiert die Umsetzung der Gruppenweiten Ziele in seiner Region.<br />
Holenstein besitzt langjährige Erfahrungen im Vertrieb und in der IT. Nach seinem Studium startete<br />
er seine Laufbahn im Controlling bei Kraft, einem Unternehmen der Philip Morris Group. Weitere<br />
Stationen folgten beim Schweizer Unternehmen RMB Group. Mit der Gründung des Online-Portals<br />
oelclick.ch hat er schon frühzeitig seine Affinität zum Online-Handel entdeckt und seine Unternehmerqualitäten<br />
unter Beweis gestellt. Auf der Suche nach neuen Herausforderungen stieg Holenstein<br />
2003 als Country Manager Schweiz bei der hybris AG ein.<br />
Karl-Heinz Land<br />
MICROSTRATEGY<br />
Karl-Heinz Land ist Senior Vice President & Chief Evangelist <strong>Social</strong> i<strong>Commerce</strong> EMEA bei MicroStrategy.<br />
Er gilt als Visionär und hat bereits einige Unternehmen vom Startup in die Gewinnzone geführt. In<br />
den letzten 25 Jahren war Karl-Heinz Land als Senior Executive, General Manager, CEO, Executive Vice<br />
President und Senior Vice President EMEA in weltweit agierenden Technologieunternehmen tätig –<br />
darunter u. a. Oracle, BusinessObjects und VoiceObjects.<br />
Dr. Richard Stückl<br />
Business Intelligence Group<br />
Dr. Richard Stückl ist promovierter Physiker. Er hat 20 Jahre Praxiserfahrung in verschiedenen <strong>Marketing</strong>bereichen<br />
bei deutschen und US-amerikanischen Unternehmen, davon 12 Jahre in Managementfunktionen<br />
mit den Schwerpunkten <strong>Social</strong> Media Engagement, CRM und <strong>Marketing</strong> Communication.<br />
Auf diesen Gebieten ist er selbständig als Trainer und Berater tätig. Er arbeitet als freier Mitarbeiter<br />
der Business Intelligence Group, Berlin, mit dem Schwerpunkt <strong>Social</strong> Media und Community <strong>Marketing</strong>.<br />
Paul Mardsen<br />
SYZYGY<br />
Dr Paul Marsden is editor of <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> Today, the industry journal on social technology and<br />
shopping, and works as a social media strategist for Syzygy - a leading european digital marketing<br />
agency. A social psychologist by =raining, Paul uses shopper psychology to help consumer brands effectively<br />
deploy social media. His PhD research on social contagion - the spread of ideas through social<br />
networks - resulted in his co-founding of Brainjuicer (BJU:LN) now a leading online ad-testing agency.<br />
Co-author of the successful business book Connected <strong>Marketing</strong>, Paul is a Fellow of the Royal Society<br />
of Arts, a reformed bodybuilder and a scuba diving fanatic.
Markus Roder<br />
Freier Berater<br />
Markus Roder ist Marken-Consultant mit wissenschaftlichem Hintergrund in Neuropsychologie und<br />
<strong>Marketing</strong>. Schwerpunkte seiner Arbeit sind die Gewinnung fanatischer Markenfans, der Aufbau von<br />
selbst-selektierenden/selbst-organisierten Kunden-Communities , sowie das Touchpoint-Consulting<br />
(die Abstimmung von Markenkommunikation auf relevante, alltägliche Kontaktpunkte zwischen<br />
Marke und Konsument). Er arbeitete mehrere Jahre in den USA, davon drei Jahre als Gründer und Geschäftsführer<br />
einer Silicon Valley Product-Placement-Agentur. Zurück in Deutschland betätigte er sich<br />
u.a. als wissenschaftlicher Beirat der Agenturen DSG und elbkind sowie als Markenberater für Firmen<br />
wie Ritter Sport, Samsung, Underberg, P&G, Alpina Farben und web.de.<br />
Marcus Schreiner<br />
Bazaarvoice<br />
Over 13 years of profound business development, marketing and sales experience. Able to identify,<br />
develop and implement efficient revenue-driven partnerships. Excellent track record in contractual<br />
negotiations on senior executive level. Highly focused and goal minded on the entrepreneurial development<br />
of new e-commerce business models. Expertise for driving strategic product initiatives and<br />
subscription based business models. Able to develope competitive strategies and business models to<br />
optimize product portfolios.<br />
Brian Solis<br />
Altimeter Group<br />
Brian Solis is principal at Altimeter Group, a research-based advisory firm. Solis is globally recognized<br />
as one of the most prominent thought leaders and published authors in new media. A digital analyst,<br />
sociologist, and futurist, Solis has studied and influenced the effects of emerging media on business,<br />
marketing, publishing, and culture. His current book, Engage, is regarded as the industry reference<br />
guide for businesses to build and measure success in the social web.<br />
11
12<br />
Der vernetzte Kunde<br />
Inhalt<br />
Sozialer, lokaler und mobiler denken! .............................................................................2<br />
Vorwort ....................................................................................................................................3<br />
Über die Studie .......................................................................................................................4<br />
Über die Herausgeber ..........................................................................................................5<br />
Über die Autoren ...................................................................................................................6<br />
Weitere Mitwirkende ...........................................................................................................7<br />
Über die Experten ..................................................................................................................8<br />
Kernaussagen .......................................................................................................................14<br />
A Der vernetzte Kunde: sozialer, lokaler,<br />
mobiler online einkaufen .......................................................................................18<br />
A.1 Der stationäre Einzelhandel unter Druck: Online schlägt Offline ................18<br />
A.2 Das <strong>Social</strong> Web als Kaufberater .............................................................................21<br />
A.3 Das Smartphone als Kaufbegleiter .......................................................................23<br />
A.4 Lokale Shopping-Angebote erorbern den Onlinehandel ...............................26<br />
A.5 Die SoLoMo-Kundenreise, ein echter Game Changer .....................................28<br />
B Die drei Entwicklungsstufen des <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> .........................................30<br />
B.1 Owned, Paid und Earned: Empfehlungen muss man sich verdienen! .........30<br />
B.2 Die erste Stufe: sich vernetzen, wo man einkauft ............................................33<br />
B.3 Die zweite Stufe: kaufen, wo man sich trifft......................................................36<br />
B.4 Die dritte Stufe: die hohe Kunst des vernetzten Kommerz ............................39<br />
C Der <strong>Social</strong>-<strong>Commerce</strong>-Werkzeugkasten .............................................................42<br />
C.1 Entdecken, kaufen, nutzen - ein Denkansatz ....................................................42<br />
C.2 Ratings & Reviews ....................................................................................................44<br />
C.3 <strong>Social</strong> Shopping & Deals ..........................................................................................47<br />
C.4 Community – Kunden-beraten-Kunden-Effekte erzeugen ............................54<br />
C.5 Smarter shoppen mit Apps & Co. .........................................................................58
D <strong>Social</strong> CRM: Framework für Echtzeit-<strong>Marketing</strong> ..............................................62<br />
D.1 Framework für <strong>Social</strong> CRM .....................................................................................62<br />
D.2 Make More Sales – <strong>Social</strong> Media (k)ein Abverkaufskanal ...............................68<br />
D.3 More Customers – durch Fans, die etwas für die Marke tun ..........................70<br />
D.4 Keep more Customers: Kundenbindung<br />
und Community-Aufbau .........................................................................................77<br />
D.5 Better Insights, more Innovation – Ist Zuhören<br />
wichtiger als die eigene <strong>Marketing</strong>-Nachricht? ...............................................79<br />
E Fahrplan für die digitale Transformation ...........................................................83<br />
E.1 Strategieentwicklung mit dem <strong>Social</strong> Media Maturity Model ......................83<br />
E.2 Wege zur erfolgreichen Umsetzung ....................................................................86<br />
F Relevante Anbieter und ihre Lösungen ..............................................................90<br />
F.1 Anbieterklassifizierung ...........................................................................................90<br />
F.2 Gesamtverzeichnis der Anbieter ...........................................................................91<br />
Fallstudienverzeichnis ......................................................................................................124<br />
Abbildungsverzeichnis ....................................................................................................125<br />
Glossar ..................................................................................................................................126<br />
Literaturverzeichnis...........................................................................................................128<br />
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Kernaussagen<br />
A Der vernetzte Kunde: sozialer, lokaler und mobiler online einkaufen<br />
Der stationäre Einzelhandel unter Druck: Online schlägt Offline<br />
Onlineshopping ist für die Mehrheit der Verbraucher selbstverständlich. Das Weihnachtsgeschäft 2011 könnte<br />
sich rückblickend als Wendepunkt erweisen, an dem der Online-Kauf die analoge Welt des Einzelhandels endgültig<br />
abhängt.<br />
Laut unserer Repräsentativbefragung nutzte jeder zweite Deutsche Online-Erfahrungsberichte und Produktbeschreibungen<br />
von anderen Käufern beim Weihnachtseinkauf. Die alte Regel, dass nur ein geringer Prozentsatz<br />
der Onlinenutzer selbst Produktbewertungen schreibt, gilt nicht mehr. Jeder zweite Deutsche hat zumindest eine<br />
Produkt- und Markenempfehlung im Internet in den letzten zwölf Monaten veröffentlicht.<br />
Das <strong>Social</strong> Web als Kaufberater<br />
Das Bedürfnis nach Erfahrungsaustausch ist in uns Menschen fest verankert. Das <strong>Social</strong> Web bietet eine neue<br />
Arena für diesen Dialog in der digitalen Welt. Die kaufrelevante Kommunikation findet derzeit (noch) primär<br />
auf Shopping- und Preisvergleichsseiten, in Verbraucherforen und Internet-Communitys und nicht auf Facebook,<br />
Twitter und Co. statt.<br />
Mit der Verlagerung der Produktsuche ins <strong>Social</strong> Web wird das Angebot immer transparenter. Das ist eine Macht,<br />
die der Kunde für sich ausnutzt. Er überblickt Preise, Lieferzeiten, Qualität und Bewertungen. Damit verlieren die<br />
Unternehmen die Interpretationshoheit über das Markenerlebnis. Der soziale Filter Der soziale Filter entscheidet<br />
zukünftig über Tops und Flops.<br />
Das Smartphone als Kaufbegleiter<br />
Obwohl mittlerweile fast jeder Mensch im <strong>Social</strong> Web unterwegs ist, sind die sozialen Netzwerke nur einer der<br />
drei wichtigen Treiber im Wandel des Konsumentenverhaltens. Smartphones als ständiger Kaufbegleiter werden<br />
verstärkt in Anspruch genommen.<br />
79 Prozent der Smartphone-Nutzer verwenden ihr Mobiltelefon als Entscheidungshilfe beim Einkaufen. 35 Prozent<br />
haben schon mithilfe ihres Handys Produkte und Dienstleistungen erworben und 28 Prozent nehmen ihr<br />
Handy gezielt zum Einkaufen mit, um Preise online zu vergleichen.<br />
Lokale Shopping-Angebote erobern den Onlinehandel<br />
Insbesondere lokale Shopping-Services sind im Trend. Allein im Jahr 2010 konnten diese ein Wachstum von ca.<br />
300 Prozent verbuchen. Sieben von zehn Smartphone-Usern haben sie bereits genutzt. Davon verwenden 85<br />
Prozent die Location Based Services beim Einkaufen.<br />
Lokale Shopping-Angebote stoßen auf große Resonanz – bei Handel und Konsumenten gleichermaßen. So<br />
können sich Kunden über Preise und Verfügbarkeit von Produkten im lokalen Handelsgeschäft bequem von<br />
unterwegs informieren sowie Web-Gutscheine im stationären Geschäft einlösen.<br />
Die SoLoMo-Kundenreise: ein echter Game-Changer<br />
Getrieben durch die <strong>Social</strong>-Local-Mobile-Technologien – kurz SoLoMo – ist die Reise des Kunden während des<br />
gesamten Kaufentscheidungsprozesses komplexer geworden. Die Kunden suchen Feedback in Communitys von<br />
der Pre-Sales-Phase bis in den Nachkaufprozess.<br />
Daher sollten Unternehmen ihr traditionelles Verständnis von Markenführung überdenken: Sie sind nicht länger<br />
nur in der Rolle des „Senders von Botschaften“, sondern müssen Meinungsführer aktiv einbinden! In Zeiten der<br />
<strong>Digital</strong>isierung und der Informationsflut sollten Unternehmen heute generell sozialer, lokaler und mobiler denken.<br />
Diese Veränderung im Kaufverhalten führt zu einem Paradigmenwechsel im E-<strong>Commerce</strong>: weg von einem<br />
technisch geprägt E-<strong>Commerce</strong> hin zum <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong>, der den Kaufakt als Erlebnis versteht.
B Die drei Entwicklungsstufen des <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />
Empfehlungen muss man sich verdienen!<br />
Die Empfehlungs-Kommunikation in <strong>Social</strong> Networks entzieht sich der Steuerung durch das Unternehmen. Ihre<br />
Bedeutung wächst jedoch rasant. Denn wird ein Kunde sozial initiiert zu einem E-Shop geleitet, kauft er mit<br />
höherer Wahrscheinlichkeit etwas als der Kunde, der zum Beispiel über das Anklicken von Onlinewerbung zum<br />
Shop gelangt ist.<br />
Die erste Stufe: sich vernetzen, wo man einkauft<br />
Durch die Einbindung von <strong>Social</strong> Plugins auf Websites und in Onlinestores können Unternehmen Produktempfehlungen<br />
generieren und im sozialen Netzwerk verbreiten. Dies führt zu mehr Traffic im Onlineshop und unterstützt<br />
die Kaufberatung und damit die Abschlusswahrscheinlichkeit. Mithilfe der gesammelten Nutzerdaten<br />
können außerdem individualisierte Angebote unterbreitet werden. Dabei ist die Verknüpfung mit Facebook-<br />
Funktionen nicht sehr aufwendig und zudem mit relativ geringen Kosten verbunden.<br />
Die zweite Stufe: kaufen, wo man sich trifft<br />
Die Bedeutung von Online-Auftritten für die Markenkommunikation steigt enorm. Auf Websites von Unternehmen<br />
ist zunehmend eine Verlinkung zum eigenen Facebook-Auftritt zu finden. Etliche Anbieter versuchen<br />
bereits, Facebook als Vertriebskanal zu etablieren, um die Abverkäufe zu steigern.<br />
Allerdings befindet sich der F-<strong>Commerce</strong> noch in einem frühen Stadium und hat den Wandel zum Absatzkanal<br />
noch nicht vollzogen. US-amerikanische Experten erwarten aber, dass in den nächsten fünf Jahren mehr Geschäfte<br />
über Facebook gemacht werden als auf der Plattform des Onlineshopping-Giganten Amazon.<br />
Die dritte Stufe: die hohe Kunst des vernetzten Kommerz<br />
Der Onlinehandel hat das Verhältnis von Massenmarkt- und Nischenprodukten verschoben. Denn über die<br />
Onlinemärkte ist es möglich, Nischen fast ohne Aufwand zu erreichen und eine deutlich größere Anzahl von<br />
Produkten anzubieten. Kollaborative Instrumente wie persönliche Bewertungen und Empfehlungen dienen als<br />
Filter und können die Nachfrage in die Nischen lenken.<br />
Diese Stufe des vernetzten Kommerz ist noch am wenigsten entwickelt. Es darf aber damit gerechnet werden,<br />
dass die systematische Einbindung des Long Tail in die <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong>-Strategie das Gesamtpotenzial langfristig<br />
um bis zu einem Drittel steigen lässt.<br />
C Der <strong>Social</strong>-<strong>Commerce</strong>-Werkzeugkasten<br />
Entdecken, kaufen, nutzen – ein Denkansatz<br />
<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> erfordert eine neue Denkhaltung, ein Verständnis für die unverrückbaren Kaufmotive und<br />
für die Werkzeuge, die den Kunden auf seiner Reise durch den Kaufprozess begleiten. Denn der heute eher<br />
technikgetriebene E-<strong>Commerce</strong> vernachlässigt, dass der Kaufakt ein Erlebnis für den Kunden darstellt. Mithilfe<br />
von <strong>Social</strong> Software kann eine aktive Beteiligung der Verbraucher erreicht und die Kommunikation der Käufer<br />
untereinander gefördert werden.<br />
Rating & Reviews: Erfahrungsberichte für mehr Sicherheit beim Onlineshopping<br />
Produkt- und Händlerbewertungen zählen – neben den Empfehlungen an Freunde oder Bekannte – zu den ältesten<br />
und erfolgreichsten <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong>-Tools. Für alle Beteiligten bieten diese Kundenbewertungssysteme<br />
Vorteile:<br />
Händler erfahren mehr über die Akzeptanz des geführten Produktsortiments sowie des eigenen Onlineshops.<br />
Den Kunden erleichtern die Produktbewertungen die Kaufentscheidung. Insbesondere bei unbekannten Händlern<br />
geben ihnen die Shop-Bewertungen und Erfahrungsberichte mehr Sicherheit.<br />
<strong>Social</strong> Shopping & Deals: <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> ist nicht E-<strong>Commerce</strong> auf Facebook<br />
Erfolgreiche Programme fokussieren auf die bestehende Kundenbasis und tun den eigenen Fans etwas Gutes.<br />
Eine Reihe von empirischen Untersuchungen in unterschiedlichen Ländern haben gezeigt, dass exklusive Deals,<br />
ein früher Zugang zu begehrten Neuerscheinungen, Vergütungen für das Weiterempfehlen von Deals, kostenfreie<br />
Samples oder Bonus-Inhalte von Facebook-Nutzern als Mehrwert angesehen werden und dazu motivieren,<br />
den F-Shop zu nutzen und weiterzuempfehlen.<br />
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Kernaussagen<br />
<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> ist nicht E-<strong>Commerce</strong> auf Facebook. Falsch wäre es, den bestehenden Webshop in Facebook<br />
hinein zu verlängern. Noch wichtiger und effektiver, als einen Shop in Facebook zu integrieren, ist es, bestehende<br />
Onlineshops mit Facebook zu verknüpfen.<br />
Co-Shopping, Group Buying & Co. – gemeinsam sind wir stark<br />
Der gemeinschaftliche Einkauf im Internet gewinnt immer mehr an Bedeutung. Insbesondere Modeartikel und<br />
Produkte, die eine ausführliche Beratung erfordern, profitieren von den Möglichkeiten des Co-Shoppings, denn<br />
Nutzer können sich während des Kaufprozesses von Freunden oder Service-Mitarbeitern beraten lassen. Beim<br />
Group Buying profitieren Kunden durch die Mischung aus Onlineshopping und lokalen Angeboten. Shopping<br />
Clubs wenden das Konzept der Mengenrabatte und Sammelbestellungen online an.<br />
Community – Kunden-beraten-Kunden-Effekte erzeugen<br />
Marken- und Onlinehändler müssen lernen, dass ihre Rolle primär im Beantworten von Fragen liegt und nicht<br />
im eigenen Sendungsbewusstsein. Gelingt es Unternehmen, auf ihrer Shopping-Website eine Community aufzubauen,<br />
profitieren sie von deutlich gesteigerten SEO-Leistungen. Die Konversationen mit den Kunden, vor<br />
allem aber die Konversationen der Kunden untereinander, finden jetzt auf der firmeneigenen Homepage statt.<br />
Nutzer verbringen mehr Zeit auf der Website – auch hierdurch werden die Konversionsraten gesteigert. Super<br />
User kaufen bis zu zehn Mal mehr Produkte als ein durchschnittlicher Kunde.<br />
Facebook wird von vielen Nutzern und Unternehmen als erste Anlaufstelle und damit auch als Plattform für den<br />
Service-Dialog entdeckt. Hier erhalten Kunden, die Probleme mit Produkten und Dienstleistungen schildern,<br />
schnelle und unbürokratische Hilfe von den zuständigen Mitarbeitern des Unternehmens. Die Service-Kommunikation<br />
via <strong>Social</strong> Network schafft darüber hinaus Vertrauen bei potenziellen Neukunden.<br />
Die Kooperation mit bestehenden Communitys (Long Tail) eignet sich, um mit Peers in den Dialog zu treten und<br />
Kunden-beraten-Kunden-Effekte im Sinne der eigenen Unternehmensziele zu nutzen und die fehlende Beratung<br />
im Onlineshop zu kompensieren.<br />
Die nahtlose Integration des Onlineshoppings mit der Community ist die große Kunst. Wem es gelingt, die<br />
Kunden-Community mit den Supporteinheiten zu vernetzen und das Wissen der Mitarbeiter an unterschiedlichen<br />
Point-of-Sales für die Servicestrecken zu mobilisieren, darf mit erheblichen Ergebnisverbesserungen rechnen.<br />
Smarter shoppen mit Apps & Co.<br />
Mobile <strong>Commerce</strong> sollte sich uneingeschränkt am Nutzerverhalten orientieren, um das Interesse des Verbrauchers<br />
an dieser Art des E-<strong>Commerce</strong> zu wecken.<br />
Konsumenten, die via Mobiltelefon einkaufen, schätzen die schnelle und ortsunabhängige Verfügbarkeit von<br />
Produktinformationen. Mobile Shopping-Lösungen müssen vor allem den Anforderungen in Punkto Nutzungskomfort<br />
in jeder Phase des „Mobile Customer Buying Cycles“ gerecht werden, um sich erfolgreich durchsetzen<br />
zu können.<br />
Während im Rahmen der Produktsuche inspirative Einstiegsofferten, hohe Relevanz im Nutzerkontext sowie eine<br />
sehr einfache und schnelle Bedienung wichtig sind, sind im weiteren Kaufprozess übersichtliche Bestellvorgänge<br />
und einfache Bezahlverfahren entscheidend dafür, dass Mobile <strong>Commerce</strong>-Kunden die Transaktionen tatsächlich<br />
abschließen.<br />
Möglichkeiten der Rückkopplung mit der Community senken die Abbruchraten.
D <strong>Social</strong> CRM: Framework für Echtzeit-<strong>Marketing</strong><br />
Framework für <strong>Social</strong> CRM<br />
Für Unternehmen, die es gewohnt sind, alle Karten in der Hand zu halten, ist die neue Macht der Kunden ein<br />
furchterregender Zustand. Entsprechend haben sie als Anbieter zwei Möglichkeiten, auf die neue Situation zu<br />
reagieren: Sie können versuchen, die Kontrolle über alle Aspekte der Customer Experience aufrechtzuerhalten<br />
– oder: Sie gehen den Erfolg versprechenden Weg und geben den Kunden Zugriff auf ihre Daten und Prozesse<br />
sowie die Chance, mit den Mitarbeitern des Unternehmens zu interagieren.<br />
Make More Sales – <strong>Social</strong> Media (k)ein Abverkaufskanal<br />
Viele Unternehmen richten ihre <strong>Social</strong> Media-Aktivitäten auf den Umsatz aus. Dabei können die Verkaufszahlen<br />
durch den Einsatz diverser Mechanismen wie die Einbindung von <strong>Social</strong> Plugins, Sales Promotions oder Gutscheinaktionen<br />
positiv beeinflusst werden. Auch Netzwerkeffekte tragen zum Abverkauf bei. Besonders schnell lassen<br />
sich Produkte wie Modeartikel, die eine gemeinschaftsfähige Relevanz haben und die jüngeren Zielgruppen ansprechen,<br />
mithilfe von <strong>Social</strong> Shopping-Portalen monetarisieren. Wenn Sie als Zielsetzung definieren, über <strong>Social</strong><br />
Networks kurzfristig ihren Absatz zu steigern, dann werden Sie keinen Erfolg haben. Was sich aber erreichen<br />
lässt, ist eine Stärkung der Kundenbindung.<br />
More Customers – durch Fans, die etwas für die Marke tun<br />
Eine wissenschaftliche Formel für Engagement gibt es nicht. Unternehmen sollten mit ihren treuesten Kunden<br />
starten und mit ihren Markenfans arbeiten. Während mit SMO mehr Besucher auf die Website kommen, bringt<br />
Engagement die richtigen Besucher: Fans, die etwas für die Marke tun. Der Erfolg des Onlinemarketings kann<br />
signifikant optimiert werden, wenn der <strong>Social</strong> CRM-Ansatz systematisch integriert und <strong>Social</strong> Software eingesetzt<br />
wird, um Kunden zu begeistern.<br />
Keep more Customers: Kundenbindung und Community-Aufbau<br />
Die Kundenbindung gehört zu den wichtigsten Aspekten einer <strong>Social</strong> Media-Strategie. Somit stehen die Themen<br />
Community-Aufbau und -Management oben auf der Agenda. In erster Linie geht es darum, authentische Dialoge<br />
zu führen, Transparenz zu zeigen und auf die Kunden und Nutzer einzugehen.<br />
Better Insights, more Innovation – Ist Zuhören wichtiger als die eigene <strong>Marketing</strong>-Nachricht?<br />
Aufgrund der Anonymität des Mediums Internet zeichnen sich Online-Gespräche durch ein hohes Maß an Offenheit<br />
und Authentizität aus. Somit werden das Zuhören im Web sowie das Steuern von generierten Insights<br />
als <strong>Marketing</strong>instrumente unverzichtbar. Die Analyse von Meinungsbildungsprozessen mithilfe von <strong>Social</strong> Media<br />
Monitoring liefert zudem wertvolle Anhaltspunkte für die Modifizierung von Produkten und Dienstleistungen<br />
und stellt Informationen über mögliche neue Anwendungsfelder bereit.<br />
E Fahrplan für die digitale Transformation<br />
Das <strong>Social</strong> Media Maturity Modell bietet Unternehmen die Möglichkeit, eine professionelle und systematische<br />
Verortung vorzunehmen. Diese kann nicht nur auf operativer Ebene, sondern auch auf Planungsebene unterstützen.<br />
Durch standardisierte KPIs wird einerseits eine individuelle Roadmap entwickelt und andererseits ein<br />
Vergleich mit Konkurrenten realisiert.<br />
Unternehmen, die neue Nutzenversprechen für ihre Kunden definieren oder ihre Prozesse transformieren wollen,<br />
müssen hierfür neue Fähigkeiten entwickeln. Diese müssen sie in die Lage versetzen, flexibler und schneller<br />
auf veränderte Kundenanforderungen reagieren zu können. Dazu zählen unter anderem die Stärkung der<br />
Zusammenarbeit mit Kunden und Communitys, eine weitreichende Cross-Channel-Integration und eine bessere<br />
Vernetzung der Mitarbeiter.<br />
Die Wege zur Transformation variieren von Branche zu Branche. Diejenigen, denen es am schnellsten und besten<br />
gelingt, auf der Grundlage von Kunden-Informationen ihr Geschäftsmodell neu zu definieren, werden gewinnen.<br />
17
18<br />
Der vernetzte Kunde<br />
A Der vernetzte Kunde: sozialer, lokaler,<br />
mobiler online einkaufen<br />
A.1 Der stationäre Einzelhandel unter Druck: Online schlägt Offline<br />
„Technology and society evolve faster than the ability to adapt.“<br />
Brian Solis<br />
Handelsunternehmen und Markenanbieter stehen vor neuen Herausforderungen. Denn die breite und weiter<br />
zunehmende Nutzung des Internets hat Auswirkungen auf das Einkaufsverhalten vieler Konsumenten. Längst<br />
haben sie den Online-Einkauf akzeptiert, sie nutzen das <strong>Social</strong> Web zur Kaufberatung und setzen ihr Smartphone<br />
als Kauf-Assistenten vor Ort ein. Und den Ergebnissen einer Analyse des Online-Vermarkterkreises (OVK) zufolge<br />
wird ein Großteil derjenigen, die online Informationen abrufen, im nächsten Schritt auch zu Online-Käufern. 1<br />
Tatsächlich ist Onlineshopping für viele Verbraucher so selbstverständlich wie Zähneputzen. Laut ACTA haben<br />
im Jahr 2011 69 Prozent der 14- bis 64-jährigen Deutschen bereits im Internet eingekauft. Werden nur die Internetnutzer<br />
betrachtet, haben 85 Prozent online eingekauft – dieser Wert betrifft das Jahr 2010. In den letzten<br />
drei Jahren ist der Anteil derjenigen, die regelmäßig Waren über das Internet ordern, von 44 auf 53 Prozent<br />
gestiegen.<br />
Das Weihnachtsgeschäft 2011 als Wendepunkt<br />
Abb. 1: Breite Akzeptanz des Online-Einkaufs<br />
!"#$%$#&''()*($+',-./00<br />
N(&').$7+$;#,I$5/#+)"7-$,"&$$<br />
5?@
Die Produktsuche verlagert sich ins <strong>Social</strong> Web<br />
Die bedeutsamer werdende Rolle des Internets auch beim „Offline“-Einkaufsbummel wurde durch eine Untersuchung<br />
des E-<strong>Commerce</strong>-Centers Handel (ECC Handel) in Zusammenarbeit mit Hybris bestätigt. Den Ergebnissen<br />
der Studie zufolge werden bei jedem dritten Kauf eines Produktes im stationären Geschäft die erforderlichen<br />
Informationen aus dem Netz bezogen. Dies entspricht 60 Prozent des Umsatzes im stationären Handel mit Gebrauchsgütern.<br />
2<br />
Laut unserer Repräsentativbefragung nutzte jeder zweite Deutsche Online-Erfahrungsberichte und Produktbeschreibungen<br />
von anderen Käufern beim Weihnachtseinkauf. Meinungen und Empfehlungen anderer Käufer<br />
wurden gezielt berücksichtigt, um sich ein Urteil über Produktqualität (68 Prozent), Preise (58 Prozent) und<br />
besondere „Schnäppchen“ (45 Prozent) zu bilden. 3<br />
Produktempfehlungen im Internet zu veröffentlichen,<br />
entwickelt sich zum Volkssport<br />
Die Macht der Empfehlung ist altbekannt: Mit Freunden und Bekannten werden immer noch am häufigsten<br />
persönliche Erfahrungswerte (69 Prozent) geteilt. Neu ist, dass die Hälfte der Befragten ihre Erlebnisse beim<br />
Weihnachts-Shopping mittlerweile auch online mitteilt. Beliebtes Medium dafür sind die Internetseiten von Onlinehändlern<br />
wie Amazon (48 Prozent), die Onlineshops der Markenanbieter (37 Prozent) und Verbraucherforen<br />
(ebenfalls 37 Prozent).<br />
Die alte Regel, dass nur ein geringer Prozentsatz der Onlinenutzer selbst Produktbewertungen schreibt, gilt nicht<br />
mehr. Laut unseren Untersuchungen hat jeder zweite Deutsche zumindest eine Produkt- und Markenempfehlung<br />
im Internet in den letzten zwölf Monaten veröffentlicht, auch wenn nur ein überschaubarer Anteil der Internetnutzer<br />
(ca. ein Prozent) in sozialen Netzwerken besonders aktiv ist. 4 Diese Akteure äußern sich auf eigene<br />
Initiative und zeigen somit hohes Engagement. Die Gründe dafür sind vielfältig: Leadership, Spaß, Partizipation,<br />
Profilsucht, Machtgefühle, Geltungsbedürfnis und andere.<br />
Viele Onlinenutzer vertrauen immer weniger auf Werbebotschaften und verlassen sich immer mehr auf die<br />
Bewertungen anderer Personen, die im Netz abrufbar sind. Damit verlieren die Unternehmen auch die Interpretationshoheit<br />
über das Markenerlebnis. 5<br />
„Mit der Verlagerung der Produktsuche ins <strong>Social</strong> Web wird das Angebot immer<br />
transparenter. Das ist eine Macht, die der Kunde für sich ausnutzt. Er hat eine<br />
totale Transparenz über Preise, Lieferzeiten, Qualität und Bewertungen. Damit<br />
wächst der Wettbewerbsdruck auf den stationären Einzelhandel, dessen<br />
Angebote in der Informationsphase an Relevanz verlieren und damit Gefahr<br />
laufen, nicht berücksichtigt zu werden.“<br />
Karl-Heinz Land, Senior Vice President von MicroStrategy<br />
2 Vgl. http://www.ecc-handel.de/von_multi-channel_zu_cross-channel_-_13630001.php<br />
3 Vgl. Mind/YouGov/Microstrategy <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong>-Studie 2012.<br />
4 Vgl. ARD/ZDF-Onlinestudie 2011.<br />
5 Vgl. Gentsch, P.; Zahn A. M. 2010, S. 100 sowie Sy, S. 2011, S. 17.<br />
19
20<br />
Der vernetzte Kunde<br />
Smarter Shoppen mit Facebook, Apps & Co.<br />
Abb. 2: Crosschannel <strong>Commerce</strong><br />
Stationäre<br />
Geschäftsstellen<br />
8,4%<br />
23,0%<br />
30,8%<br />
Smartphones<br />
Quelle: http://www.ecc-handel.de/von_multi-channel_zu_cross-channel_-_13630001.php<br />
Bewaffnet mit den Informationen aus Preisvergleichsportalen und Verbraucherforen, wollen die Menschen zukünftig<br />
noch smarter Entscheidungen beim Online-Kauf treffen. Insbesondere Preisinformationen, Produkttests<br />
und Schnäppchen-Hinweise motivieren zur Nutzung von Smartphone-Applikationen.<br />
!"#$%&'(%)*#+(, -./%#' 0.µµ("/( !123 2<br />
Das mobile Endgerät wird zum Scharnier zwischen Internet und stationärem Handel. Vor allem von den internetaffinen<br />
Menschen werden Smartphones immer häufiger genutzt, um Preise und Produktbewertungen<br />
bequem am Point-of-Sale abzurufen. Laut der ECC-/Hybris-Studie hat ein Viertel der Smartphone-Besitzer das<br />
Handy vor dem letzten Kauf im stationären Handel zur Informationssuche eingesetzt. 6<br />
Noch ist die Nutzungsbereitschaft eine Frage des Alters: Jüngere lassen sich insgesamt leichter zur Nutzung von<br />
Smartphone-Applikationen überzeugen. Jedoch scheint der Smartphone-Besitz ein entscheidender Faktor beim<br />
Nutzungsverhalten zu sein. Speziell diese Gruppe – rund 37 Prozent der Bevölkerung – wollen laut unseren Untersuchungen<br />
in Zukunft verstärkt soziale Netzwerke und mobile Apps nutzen.<br />
„<strong>Social</strong> location aware and mobile technology put people’s social intelligence on steroids.<br />
They just make it stronger and faster. So I think, what we’ll see is, that people making smarter<br />
and smarter decisions, including price comparisons, media feedback – what is good, what isn’t<br />
good, where to go, what to buy – potential infinite knowledge that a shopper can have.“<br />
Paul Marsden, socialcommercetoday<br />
Es zeigt sich ein neuer Verbrauchertypus, der oftmals als SoLoMo (<strong>Social</strong> Mobile Local) bezeichnet wird. Er nutzt<br />
gezielt die Möglichkeiten des <strong>Social</strong> Web in Verbindung mit location-sensitiven Apps, um Produkte zu finden,<br />
zu kaufen und sich über ihre Verwendung mit anderen auszutauschen. SoLoMo-Technologien lassen den Nutzer<br />
noch bessere Entscheidungen treffen. Der soziale Filter entscheidet zukünftig über Tops und Flops.<br />
Onlineshopping ist für die Mehrheit der Verbraucher selbstverständlich. Das Weihnachtsgeschäft 2011 könnte<br />
sich rückblickend als Wendepunkt erweisen, an dem der Online-Kauf die analoge Welt des Einzelhandels<br />
endgültig abhängt.<br />
Laut unserer Repräsentativbefragung nutzte jeder zweite Deutsche Online-Erfahrungsberichte und<br />
Produktbeschreibungen von anderen Käufern beim Weihnachtseinkauf. Die alte Regel, dass nur ein geringer<br />
Prozentsatz der Onlinenutzer selbst Produktbewertungen schreibt, gilt nicht mehr. Jeder zweite Deutsche hat<br />
zumindest eine Produkt- und Markenempfehlung im Internet in den letzten zwölf Monaten veröffentlicht.<br />
27,0%<br />
31,2%<br />
8,2% 5,0%<br />
6,2%<br />
Im Folgenden werden wir uns diese Veränderung genauer anschauen.<br />
6 Vgl. http://www.ecc-handel.de/von_multi-channel_zu_cross-channel_-_13630001.php<br />
Online-Shops
A.2 Das <strong>Social</strong> Web als Kaufberater<br />
Das Bedürfnis nach Erfahrungsaustausch ist in uns Menschen fest verankert. Das <strong>Social</strong> Web bietet eine neue<br />
Arena für diesen Dialog in der digitalen Welt. Erste Unternehmen nutzen die Chance, höheren Umsatz im Bereich<br />
E-<strong>Commerce</strong> durch <strong>Social</strong> Features zu generieren.<br />
Menschen sind „<strong>Social</strong> Animals“<br />
Wie bereits erwähnt, nimmt das Vertrauen in Werbebotschaften der Unternehmen ab. Die wichtigsten Online-<br />
Entscheidungshilfen sind nicht mehr die Produktinformationen der Hersteller und Händler. Vielmehr lassen sich<br />
die Internetnutzer vor dem Kauf von Produkten von den im Internet veröffentlichten Beiträgen und Bewertungen<br />
anderer Kunden beeinflussen. 7<br />
„People try to behave rationally, they try to make objective decisions, but other factors mean<br />
that they can‘t. The problem is that we all have limited access to information, and limited<br />
memory. Because of this, we have learned to rely on others to help us make decisions.<br />
We assume that other people know things we don‘t. In fact, we do this so often, that<br />
we automatically look to the actions of others, even when the answer is obvious.”<br />
Paul Adams, Ex social research lead at Google 8<br />
Denn wir treffen selten Entscheidungen allein. Menschen orientieren sich an den Meinungen anderer Menschen.<br />
Mit der Verbreitung und Akzeptanz des Internets hat sich die in der privaten Sphäre der Person stattfindenden<br />
Kommunikation ins Netz verlagert. Viele Menschen vertrauen fremden Meinungen, denn die Online-Gespräche<br />
zeichnen sich durch mehr Offenheit und Authentizität aus. 9<br />
<strong>Social</strong> Web, keine Spielwiese nur für die Facebook-Generation<br />
Auf der Suche nach dem richtigen Weihnachtsgeschenk hat das Internet die analoge Welt mit Geschäften, dem<br />
Fachhandel und Kaufhäusern bereits abgehängt. Neben den Internetseiten von Markenherstellern (57 Prozent)<br />
und Handelsketten (49 Prozent) dominieren Preisvergleichsportale (40 Prozent), Verbraucherforen (20 Prozent)<br />
und soziale Netzwerke (10 Prozent) den Einkaufsbummel der Deutschen.<br />
In Deutschland werden Verbraucherforen in fast allen Altersklassen gleichermaßen gerne genutzt und sind<br />
besonders bei Telekommunikationsangeboten und Elektroartikeln beliebt. Soziale Netzwerke wie zum Beispiel<br />
Facebook werden von Jüngeren deutlich intensiver genutzt – unter anderem bei der Suche nach Modeartikeln. 10<br />
Folglich muss mit zwei Fehlinterpretationen der Vergangenheit aufgeräumt werden. Erstens: Das <strong>Social</strong> Web ist<br />
keine Spielwiese mehr nur für die Facebook-Generation, denn drei von vier Internetnutzern sind mittlerweile im<br />
<strong>Social</strong> Web aktiv 11 . Zweitens: Die kaufrelevante Kommunikation findet derzeit (noch) primär auf Shopping- und<br />
Preisvergleichsseiten, in Verbraucherforen und Internet-Communitys und nicht auf Facebook, Twitter und Co.<br />
statt.<br />
<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong>: soziale Interaktion und<br />
Userbeteiligung beim Onlineshopping<br />
Die Ausbreitung der digitalen Medien und die breite Akzeptanz der sozialen Netzwerke haben auch im Hinblick<br />
auf den interaktiven Onlinehandel ihre Spuren hinterlassen. Heutzutage entdecken immer mehr Händler<br />
das <strong>Social</strong> Web für sich und setzen zunehmend auf die Mechanismen der sozialen Medien. 12 Sie haben <strong>Social</strong><br />
Media-Präsenzen auf Twitter, Facebook & Co. aufgebaut, um Aspekte wie Kundenbindung und -kommunikation,<br />
Werbung und PR miteinander zu verknüpfen und mithilfe von <strong>Social</strong> Media-Diensten Kaufentscheidungen<br />
positiv zu beeinflussen. Insofern wird der klassische E-Handel um soziale Elemente ergänzt – mit dem Ziel, <strong>Social</strong><br />
Media zu monetarisieren.<br />
7 Vgl. Gentsch, P.; Zahn A. M. 2010, S. 100.<br />
8 Vgl. Adams, P. In Google Circle 2011, S. 150.<br />
9 Vgl. Martin, J.J.; Postler, A. 2010, S. 292.<br />
10 Vgl. Mind/YouGov/Microstrategy <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong>-Studie 2012<br />
11 Vgl. PayPal/Pressekonferenz zur E-<strong>Commerce</strong> Studie 2011, S. 10<br />
12 Vgl. PayPal/Pressekonferenz zur E-<strong>Commerce</strong> Studie 2011, S. 9.<br />
21
22<br />
Der vernetzte Kunde<br />
In diesem Zusammenhang wird <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> von Marsden wie folgt definiert: „<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> ist jene<br />
Form des elektronischen Handels, die das Online-Einkaufserlebnis durch den Einsatz von <strong>Social</strong> Media – also<br />
Onlinemedien, die soziale Interaktion und Userbeteiligung ermöglichen – aufwertet.“ 13<br />
Die Möglichkeit, sich online mit Marken vernetzen und mit Unternehmen kommunizieren zu können, stößt auch<br />
bei den Nutzern auf große Akzeptanz. Beispielsweise sind ca. 75 Prozent aller Facebook-Nutzer mit mindestens<br />
einer Marke befreundet. 52 Prozent sind mit mindestens sechs Marken vernetzt. 14<br />
Fallbeispiel 15 : From Dell‘s Hell to one of the leader in <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />
Bei Dell ist <strong>Social</strong> Media mittlerweile Teil der Geschäftsstrategie und Treiber einer organisatorischen Transformation<br />
des Unternehmens geworden, nachdem Dell auch den sehr negativen Einfluss sozialer Netzwerke auf<br />
Kaufentscheidungen erfahren hat. Im <strong>Social</strong> Media Listing Center werden täglich 26.000 Posts zu Dell Produkten<br />
und Services verfolgt und auf dieser Basis Interaktionen gestartet.<br />
Aus der Sicht von Michael Buck, Director Online-<strong>Marketing</strong> bei Dell, wird klar: „Die Kunden<br />
wollen uns nicht am Telefon, sondern dort, wo soziale Austauschprozesse stattfinden. Sie<br />
beobachten, wie wir mit User-Feedback umgehen. Ein Produkt, das nicht über ein Rating von<br />
zwei Sternen kommt, nehmen wir aus dem Katalog.“ Der <strong>Marketing</strong>-Manager erklärt weiter:<br />
„Wir wissen zum Beispiel, dass unsere Facebook-Fans 27 Prozent mehr ausgeben als unsere<br />
Durchschnittskunden.“ Für Buck liegt die Zukunft des E-<strong>Commerce</strong> in der Einbindung von<br />
User-generierten Inhalten. „Kunden kommen sieben bis acht Mal auf unsere Webseite, bevor<br />
sie bei uns kaufen“. Derzeit machen Produktempfehlungen und Tests von Dell.com-Usern<br />
noch 20 Prozent der Webinhalte aus, laut Buck sollen bis 2015 etwa 80 Prozent der Inhalte<br />
von Usern kommen.<br />
Shoppen auf Facebook: Diskrepanz zwischen<br />
Erwartungshaltung und Wirklichkeit<br />
Es gibt jedoch eine Diskrepanz zwischen Erwartungshaltung und Wirklichkeit. Laut einer Studienerhebung von<br />
Shoppercentric glauben 54 Prozent aller Befragungsteilnehmer, dass Unternehmen lediglich deshalb <strong>Social</strong><br />
Media-Präsenzen aufbauen, um ihre Produkte online zu verkaufen. Allerdings wünschen sich dies nur 26 Prozent<br />
der Befragten. 16<br />
Auch in Bezug auf die Motive der Internetnutzer, Unternehmen zu folgen, liegt die Kaufabsicht nicht an erster<br />
Stelle. Sondern: Fans und Follower vernetzen sich mit Marken oder Unternehmen, um über Neuigkeiten aus dem<br />
Unternehmen zu erfahren und um Produkte kostenlos oder vergünstigt zu bekommen. Den Ergebnissen einer<br />
BBDO-Untersuchung zufolge wird die Mehrheit der User zu „Fans“ von Marken und Unternehmen mit dem Ziel,<br />
über neue Produkte informiert zu werden (86 Prozent) sowie über Aktivitäten (84 Prozent) und Rabattaktionen<br />
(77 Prozent). 17<br />
13 Marsden 2010, S. 5.<br />
14 Vgl. BBDO 2011, S. 9 und S. 16 sowie<br />
http://adage.com/article/digital/consumers-seek-brand-discounts-facebook-preferred-platform/149095/<br />
15 Interview Michael Buck<br />
16 Vgl. http://www.shopbetreiber-blog.de/2011/03/08/studie-was-facebook-fans-wollen/ .<br />
17 Vgl. Hierzu und im Folgenden BBDO 2011, S. 17-21.
Abb. 3: Hauptbegründungen der Kunden, „Fan“ von Marken in Facebook zu sein.<br />
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24<br />
Der vernetzte Kunde<br />
re Zielgruppen nutzen das mobile Web immer stärker. Bei den 30- bis 49-Jährigen tut dies fast jeder Fünfte (19<br />
Prozent), bei den 50- bis 64-Jährigen liegt der Anteil bei 17 Prozent. 19<br />
Vor allem dient das Mobile Web den Nutzern meist zur schnellen Informationsbeschaffung. 28 Prozent der<br />
Smartphone-Nutzer nehmen gezielt ihr Handy zum Einkaufen mit, um Preise online zu vergleichen. 20 Die zunehmende<br />
Nutzung des Smartphones während der Kaufentscheidung wurde auch durch eine Studie der Syzygy<br />
Group bestätigt. 79 Prozent der Smartphone-Nutzer verwenden ihr Mobiltelefon als Entscheidungshilfe beim<br />
Einkaufen. 35 Prozent haben schon mithilfe ihres Handys eingekauft. 21<br />
Abb. 4: Struktur der mobilen Internetnutzung<br />
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Mittlerweile haben sich auch viele Händler auf das mobile Medium eingestellt. Den bvh-Studienergebnissen zufolge<br />
nutzt die Mehrheit der befragten Unternehmen (58 Prozent) eine Mobile-<strong>Commerce</strong>-Plattform. Vor allem<br />
wird der Mobile <strong>Commerce</strong> zum Zwecke des Onlineshoppings genutzt (96 Prozent).<br />
Abb. 5: Einsatz von Mobile <strong>Commerce</strong> im Versandhandel<br />
-
26<br />
Der vernetzte Kunde<br />
Obwohl mittlerweile fast jeder Mensch im <strong>Social</strong> Web unterwegs ist, sind die sozialen Netzwerke nur einer der<br />
drei wichtigen Treiber im Wandel des Konsumentenverhaltens. Smartphones als ständiger Kaufbegleiter werden<br />
verstärkt in Anspruch genommen.<br />
79 Prozent der Smartphone-Nutzer verwenden ihr Mobiltelefon als Entscheidungshilfe beim Einkaufen. 35<br />
Prozent haben schon mithilfe ihres Handys Produkte oder Dienstleistungen erworben und 28 Prozent nehmen<br />
ihr Handy gezielt zum Einkaufen mit, um Preise online zu vergleichen.<br />
A.4 Lokale Shopping-Angebote erobern den Onlinehandel<br />
Neben den sozialen Medien und mobilen Shopping-Diensten erobern auch Location Based Services (LBS) den<br />
Onlinehandel. Ortsbezogene Apps sind auf den Standort des Nutzers zugeschnitten und ermöglichen diesem,<br />
sich nach aktuellen Produktangeboten, Events oder Restaurants in seiner Nähe zu erkundigen. Denn dank der in<br />
Smartphones eingebauten GPS-Funktionalitäten werden Geodaten mit weiteren Informationen zum aktuellen<br />
Standort verknüpft, woraus neue Services entstehen. 29<br />
Aktuelle Produktangebote, Events oder Restaurants<br />
in der Nähe recherchieren<br />
Allein im Jahr 2010 konnten die Location Based Services ein Wachstum von etwa 300 Prozent verbuchen. 30 Allerdings<br />
fällt das Interesse an lokal basierten Online-Diensten je nach Zielgruppe sehr unterschiedlich aus. Laut<br />
einer Erhebung der TNS Emnid Medien- und Sozialforschung in Kooperation mit der Radiozentrale würden<br />
35,4 Prozent der 20- bis 29-Jährigen gern zusätzliche Informationen und Werbung von unterwegs abrufen, die<br />
Bezug zu ihrem Aufenthaltsort haben. Dies gaben hauptsächlich besserverdienende Männer an. Bei den 14- bis<br />
19-Jährigen sind 22,4 Prozent an Location Based Services interessiert. Die ältere Zielgruppe äußerte sich aufgrund<br />
der geringeren Technikaffinität eher zurückhalten. 31<br />
Fallbeispiel 32 : Foursquare<br />
Vielen Verbrauchern ist das Konzept fremd, mit dem Mobiltelefon in einem Geschäft oder Restaurant einzuchecken<br />
und den eigenen Standort anzugeben. Für die zehn Millionen Nutzer des „Geo-location” <strong>Social</strong><br />
Networks Foursquare hingegen ist dies alltäglich. Indem sie sich über eine Smartphone-App oder eine SMS<br />
anmelden, machen Foursquare-Nutzer ihren Aufenthaltsort auch ihren Freunden bekannt. Wer eine bestimmte<br />
Anzahl an Anmeldungen erreicht, sammelt Punkte in Form virtueller Abzeichen. Wer sich in einem bestimmten<br />
Geschäft am häufigsten anmeldet, wird als „Mayor” bezeichnet.<br />
Das Einchecken, Punkte sammeln sowie Titel und Auszeichnungen erhalten bringt Nutzern Spaß. Dies kann<br />
sich für Marken als ein profitabler Weg darstellen, um mehr Kunden zu erreichen, sie aktiv werden zu lassen<br />
und enger zu binden. Durch seine Handelsplattform ermöglicht es Foursquare Einzelhändlern und national<br />
ausgerichteten Einzelhandelsketten, ihren Standort oder ihre Standorte stärker ins Gespräch zu bringen und<br />
denen, die sich über eine App anmelden, bestimmte Angebote zur Verfügung zu stellen.<br />
Grenzen zwischen stationärem Einkaufen und<br />
Onlineshopping werden durchbrochen<br />
Insbesondere lokale Shopping-Services sind im Trend. Diese stoßen aufgrund ihrer zahlreichen Vorteile sowohl<br />
bei Verbrauchern als auch bei vielen Web-Unternehmen auf große Resonanz. So können sich Kunden über Preise<br />
und Verfügbarkeit von Produkten im lokalen Handelsgeschäft bequem von unterwegs informieren sowie Web-<br />
Gutscheine im stationären Geschäft einlösen. Ferner eröffnen die ortsbezogenen Shopping-Plattformen den<br />
Händlern einen neuen Weg in den E-<strong>Commerce</strong> und sind somit die Tür zu neuen Zielgruppen. Auf diese Weise<br />
werden die Grenzen zwischen stationärem Einkaufen und Onlineshopping durchbrochen. 33<br />
29 Vgl. http://www.internetworld.de/Heftarchiv/2010/Ausgabe-13-2010/Hier-geht-s-lang .<br />
30 Vgl. hierzu und im Folgenden Marsden, S. 2011, S. 16.<br />
31 Vgl. hierzu und im Folgenden TNS Emnid/Radiozentrale 2011, Präsentation, S. 9ff.<br />
32 Vgl. Griffel, S. 2011, S. 16.<br />
33 Vgl. http://www.crn.de/etail/artikel-87593.html .
In diesem Zusammenhang steigt die Bedeutung des Smartphones als Empfangsgerät für lokal basierte Online-<br />
Dienste enorm. Es ist das bevorzugte Empfangsgerät für Location Based Services bei den Unter-30-Jährigen,<br />
gefolgt vom Autoradio. 34<br />
Abb. 6: Bevorzugte Empfangsgeräte für Location Based Services<br />
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28<br />
Der vernetzte Kunde<br />
Location Based Services erobern den Onlinehandel. Allein im Jahr 2010 konnten diese ein Wachstum von ca.<br />
300 Prozent verbuchen. Bereits sieben von zehn Smartphone-User (69 Prozent) sind auch LBS-Nutzer. Davon<br />
verwenden 85 Prozent die Location Based Services beim Einkaufen<br />
A.5 Die SoLoMo-Kundenreise, ein echter Game Changer<br />
Konsumenten gewinnen vor allem über Bewertungsportale, soziale Netzwerke und durch ihre globale Vernetzung<br />
immer mehr an Macht. Monat für Monat teilen allein Facebook-Anwender mehr als 30 Milliarden Inhalte.<br />
Unternehmen verlieren die Lufthoheit über Marke und Kaufprozess<br />
Die heutigen SoLoMo-Technologien haben die Machtverhältnisse zwischen Unternehmen und Konsumenten<br />
neu definiert. Die Position des Kunden verbessert sich gegenüber der des Unternehmens. Denn die Möglichkeit,<br />
stets auf benötigte Daten zugreifen, sich mit anderen Nutzern austauschen und Produkte und Dienstleistungen<br />
mitgestalten zu können, hat ihm eine bisher nicht gekannte Autonomie gegeben. Somit hat sich auch die „Customer<br />
Journey“ verändert.<br />
Abb. 7: Customer Journey im SoLoMo-Zeitalter<br />
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traktivität des Onlineshoppings wird durch die Anbindung von elektronischen Bezahlsystemen im E-<strong>Commerce</strong><br />
zusätzlich erhöht.<br />
Somit verlieren die Unternehmen ihre Interpretationshoheit über die Marken, und der gesamte Kaufprozess<br />
– von der Bedarfserkennung über die Kaufabwicklung bis hin zur Nachkaufphase – wird zunehmend von den<br />
Meinungen und Bewertungen anderer Personen, die im Netz jederzeit abrufbar sind, beeinflusst. 39<br />
Durch die Möglichkeit eines interaktiven Austauschs der Kunden untereinander via soziale, mo-bile und lokale<br />
Shopping-Dienste während des gesamten Kaufentscheidungsprozesses schaffen Verbraucher ihren eigenen<br />
Marken-Loyality-Loop, welcher einen Wiederkauf fördern kann.<br />
Verständnis von Markenführung überdenken<br />
und Teil der Kommunikation werden<br />
Im Hinblick auf die steigende Komplexität der Customer Journey bedarf es also neuer Ansätze und Ideen. Denn<br />
wer länger die Rolle des „Senders von Botschaften“ übernimmt und bestimmte Marken- und Produktinformationen<br />
durch die Massenmedien verbreitet, wird keinen großen Erfolg haben.<br />
Um in unserer hypervernetzten Aufmerksamkeitsökonomie überhaupt zum Kunden durchdringen<br />
zu können, muss Kommunikation im richtigen Moment am richtigen Ort und über<br />
den richtigen Kanal erfolgen. Push-<strong>Marketing</strong> im Broadcast-Modus verliert immer mehr an<br />
Wirkung. Dagegen setzt sich Pull-<strong>Marketing</strong> durch, wenn der Kunde es als Service erlebt.<br />
Karl-Heinz Land, MicroStrategy<br />
Unternehmen sollten ihr traditionelles Verständnis von Markenführung überdenken. Sie brauchen ein genaueres<br />
Verständnis der Kundenperspektive sowie der Kundenbedürfnisse. So können die Herausforderungen der<br />
Customer Journey im SoLoMo-Zeitalter bewältigt werden. Eine aktive Einbindung von Meinungsführern kann<br />
dabei der erste Schritt sein.<br />
Getrieben durch die <strong>Social</strong>-Local-Mobile-Technologien – kurz SoLoMo – ist die Reise des Kunden während des<br />
gesamten Kaufentscheidungsprozesses komplexer geworden. Die Kunden suchen Feedback in Communitys<br />
von der Pre-Sales-Phase bis in den Nachkaufprozess.<br />
Daher sollten Unternehmen ihr traditionelles Verständnis von Markenführung überdenken: Sie sind nicht länger<br />
nur in der Rolle des „Senders von Botschaften“, sondern müssen Meinungsführer aktiv einbinden! In Zeiten<br />
der <strong>Digital</strong>isierung und der Informationsflut müssen Unternehmen heute generell sozialer, lokaler und mobiler<br />
denken.<br />
39 Vgl. Hierzu und im Folgenden Marsden, S. 2011, S. 17f. Sowie http://www.mckinsey.com/Client_Service/<strong>Marketing</strong>_and_sales/<br />
Latest_thinking/CDJ/Winning_the_consumer_decision_journey.aspx .<br />
29
30<br />
Stufen des <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />
B Die drei Entwicklungsstufen des <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />
B.1 Owned, Paid und Earned: Empfehlungen muss man sich verdienen!<br />
Vor der Ausbreitung der SoLoMo-Technologien fand die Markenkommunikation ausschließlich in den Bereichen<br />
Paid Media (TV, Display, Print) und Owned Media (Websites, Blogs, Corporate-Magazines) statt.<br />
Mit dem Siegeszug der <strong>Social</strong> Networks, Mobile Apps und Location Based Services muss sich die Markenführung<br />
verändern, um Teil der Empfehlungs-Kommunikation zu bleiben, die sich immer mehr den klassischen Beeinflussungsstrategien<br />
entzieht.<br />
Die sogenannten Earned Media gewinnen immer mehr an Bedeutung, andererseits verschwimmen aber auch<br />
die Grenzen zwischen den Medientypen. 40<br />
Wie verändert <strong>Social</strong> Media das Zusammenspiel der drei Medientypen?<br />
Abb. 8: Owned, Paid und Earned im <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />
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Traditionell führte das Schalten einer TV-Werbung (Paid) zu einem Online-Beitrag etwa auf Spiegel.de (Earned)<br />
und im nächsten Schritt zu mehr Traffic auf der eigenen Website (Owned). Diese einfache Mechanik funktioniert<br />
im <strong>Social</strong> Web jedoch nicht mehr. Wer Teil der Kommunikation werden und sich Empfehlungen verdienen will,<br />
muss Weiterempfehlungs-Anreize (Gutschriften, Gewinnspiele, Rabatte) bieten und dann bereit sein, zuzuhören<br />
sowie in den Dialog mit der Community einzusteigen und auch User-Content weiterzutragen.<br />
Die wohl erfolgreichste Kampagne in diesem Sinne ist Old Spice’s „Smell like a men“.<br />
Fallbeispiel42 : Old Spice’s “Smell like a man”<br />
An der Männerkosmetik-Marke Old Spice kam 2010 keiner vorbei – sie gilt als beste <strong>Social</strong>-Media-Kampagne<br />
des Jahres. Gestartet wurde sie klassisch durch einen TV-Spot, verlagerte sich dann aber ins Internet. Dort<br />
waren weitere Filme zu sehen, der Hauptdarsteller wurde zur Kultfigur. Innerhalb von 36 Stunden wurde der<br />
Clip mehr als 23 Millionen Mal geschaut. Höhepunkt: Fans konnten dem „Old Spice Guy“ über Twitter Fragen<br />
stellen. Auf besonders witzige Anfragen antwortete er innerhalb weniger Stunden mehr als 180 Mal mit einer<br />
Videobotschaft.<br />
Heute hat die tot geglaubte Marke im Netz knapp zwei Millionen Fans. Innerhalb von vier Wochen stiegen die<br />
Verkäufe laut Erhebungen von Nielsen um 106 Prozent.<br />
Diese Kampagne gilt als Paradebeispiel für eine sogenannte Big-Speed-Strategie: Sie beginnt mit Erstwisser-<br />
Potenzialen (Youtube Video), wird dann über Massenmedien bekannt gemacht und von dort aus setzt die<br />
Kampagne wieder Anreize zur Interaktion: Menschen, die sich angesprochen fühlen, können auf den <strong>Social</strong>-<br />
Media-Kanälen selbst zum Star werden.<br />
Laut Duncan. J. Watts bieten Big-Speed-Strategien die Möglichkeit, die Vorteile von klassischen <strong>Marketing</strong>instrumenten<br />
wie TV- oder Radio-Spots mit Weiterempfehlungsmechanismen im Sinne eines <strong>Social</strong>-Media-<strong>Marketing</strong>s<br />
zu kombinieren.<br />
Die Grenzen zwischen den Medientypen verschwimmen zunehmend<br />
Zwei Beispiele:<br />
» Durch den Dialog mit der Community entsteht vernetzter Content, dessen Herkunft sich nicht mehr<br />
eindeutig zuordnen lässt.<br />
» Der Aufbau von Facebook-Seiten wird vielfach als Owned Media begriffen, was ein gravierender<br />
Fehler ist. Denn erstens gehören die Seiten nicht dem Unternehmen, sondern Facebook, und zweitens<br />
kostet zwar deren Betrieb kein Geld, dafür aber der Aufbau von Reichweite sehr wohl. So<br />
werden dann häufig auch die Aufwendungen unterschätzt, um die Seite bekannt zu machen und<br />
Fans zu generieren. 43<br />
42 Interview mit M. Roder www.smartservice-blog.de<br />
43 Vgl. ht http://mashable.com/2011/06/23/paid-earned-owned-media/.<br />
31
32<br />
Stufen des <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />
Neue Spielregeln – Wie verdient man sich Empfehlungen im <strong>Social</strong> Web?<br />
Im <strong>Social</strong> Web agiert eine Marke mit dem Ziel, wohlwollende Beiträge zu ernten. Earned Media stellen die<br />
größte Herausforderung für Unternehmen dar, denn oft wird den im <strong>Social</strong> Web veröffentlichten User-Posts zu<br />
meiner Marke mehr vertraut als meiner eigenen, teuer bezahlten Markenkommunikation. Unternehmen sollten<br />
sich folglich darum bemühen, dass die Resonanz in den unternehmensfremden „Assets“ (Earned Media) positiv<br />
ausfällt und weitergetragen wird.<br />
Beispielsweise können internet-affine Menschen, die aus eigener Initiative heraus im Web 2.0 unterwegs sind<br />
und dabei zu relevanten Themen Beiträge schreiben oder Problemlösungen erbringen, zur Generierung von<br />
Mehrwerten für das eigene Unternehmen eingesetzt werden (sogenanntes Super-User-Prinzip). 44<br />
Um wohlwollende Earned Media zu generieren, hat beispielsweise Coca Cola seine Facebook-Seite nicht<br />
selbst gegründet, sondern seinerzeit zwei Fans überlassen, die bereits eine große Community aufgebaut<br />
hatten. 45<br />
Coca Cola entdeckte frühzeitig, dass <strong>Social</strong> Media für den Aufbau nachhaltiger Beziehungen mit der eigenen<br />
Community einen wichtigen Katalysator darstellen kann. Während Kampagnen früher quasi bei Null starteten<br />
und dann nach Beendigung ihre Zuschauerschaft aufgaben, wird nun auf Kampagnen fokussiert, die den<br />
Dialog fortführen und so das Engagement der Community weiter ausbreiten.<br />
ABB. 9: Nachhaltiger Kampagnen-Erfolg durch <strong>Social</strong> Relationship Building<br />
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Quelle: http://www.gruenderszene.de/marketing/social-media-marketing-2-kunden-image-und-abverkaufe-beeinflussen<br />
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Messbarkeit und Erfolg von Paid Media und Earned Media<br />
Eine weitere Herausforderung für Unternehmen liegt darin, den Erfolg der Maßnahmen in den einzelnen<br />
Medien-Bereichen zu messen. 46<br />
Im Bereich Owned Media ermöglichen die eigene Website sowie die darin enthaltenen Widgets zum Co-<br />
Browsing dem Unternehmen, durch das sogenannte Tracking die Online-Aktivitäten der Nutzer zu verfolgen.<br />
Mithilfe eines Webanalytic-Systems können Informationen beispielsweise über den Anteil der Käufer sowie den<br />
generierten Umsatz gewonnen werden.<br />
Um beispielsweise den Erfolg einer Werbekampagne in sozialen Netzwerken (<strong>Social</strong> Ad) ermitteln zu können,<br />
müssen die bezahlten Media-Maßnahmen mit Custom Taggings versehen werden. Dabei werden selbst definierte<br />
Parameter an die im Link hinterlegte URL angehängt. Diese ermöglichen es, die Korrelation des Abverkaufs zu<br />
einer Kampagne zu messen. Wird der Nutzer nach einem Klick auf eine <strong>Social</strong> Ad zu der Unternehmenswebsite<br />
44 Siehe hierzu mind Business Consultants 2011, S. 36.<br />
45 Vgl. hierzu http://www.gruenderszene.de/marketing/social-media-marketing-1-funktionsweise-und-ziele .<br />
46 Vgl. hierzu und im Folgenden Bundesverband <strong>Digital</strong>e Wirtschaft (BVDW) e. V., S. 29f.<br />
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geleitet, werden die vertaggten Parameter an das Webanalyse-System weitergeleitet. Auf diese Weise kann die<br />
Performance auch der <strong>Social</strong> Ad analysiert werden.<br />
Im Bereich Earned Media kann mithilfe von <strong>Social</strong>-Media-Monitoring der so genannte „User Generated Content“<br />
in Echtzeit verfolgt werden. 47<br />
Was hat <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> mit Word-of-Mouth <strong>Marketing</strong> zu tun?<br />
Ein Kernelement des <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> ist die Empfehlung und Verbreitung von Produkten und Dienstleistungen<br />
im Netz und speziell in sozialen Netzwerken.<br />
Aber was ist <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> genau?<br />
Die einfachste Definition bietet der <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong>-Experte Paul Marsen: „It’s simply helping people connect<br />
where they buy and helping people buy where they connect.”<br />
Sozial initiierte Einkäufe können dabei laut Achim Himmelreich grundsätzlich zwei unterschiedlichen Logiken<br />
folgen:<br />
„Ist der Internetnutzer aktiv auf der Suche nach einem Produkt oder einer Dienstleitung, wird er verstärkt<br />
auf Empfehlungen, Kommentare oder Bewertungen von Peers achten. Sucht der Internetnutzer nichts<br />
Bestimmtes oder hat er keine unmittelbare Kaufabsicht, könnte er durch den Hinweis auf ein interessantes<br />
Angebot dazu animiert werden, sich über ein Produkt oder eine Dienstleistung zu informieren.<br />
Empfehlungen von Bekannten und Freunden, sogenannte „social trusted recommendations“,<br />
bekräftigen oder bestätigen Intentionen und bauen Vertrauen zu einer bestimmten Sache<br />
oder auch einem Verkäufer auf. Der Zweifel, „übers Ohr gehauen“ zu werden, schwindet, die<br />
Wahrscheinlichkeit des Kaufes steigt ... Wird ein Kunde sozial initiiert zu einem E-Shop geleitet,<br />
ist die Wahrscheinlichkeit des Kaufes höher als beim konventionellen Anklicken von Onlinewerbung,<br />
sodass bei Anbietern eine höhere Conversion Rate realisiert werden kann.“ 48<br />
Im Folgenden wird untersucht, welchen Nutzen der Einsatz von Consumer-to-Consumer-Elementen und Community-Funktionen<br />
bietet, um potenzielle Kaufabsichten zu steigern beziehungsweise Impulskäufe zu initiieren.<br />
Earned Media im Rahmen der Empfehlungs-Kommunikation in <strong>Social</strong> Networks entziehen sich der Steuerung<br />
durch das Unternehmen. Ihre Bedeutung wächst jedoch rasant. Denn wird ein Kunde sozial initiiert zu einem<br />
E-Shop geleitet, kauft er mit höherer Wahrscheinlichkeit etwas als der Kunde, der zum Beispiel über das<br />
Anklicken von Onlinewerbung zum Shop gelangt ist.<br />
B.2 Die erste Stufe: sich vernetzen, wo man einkauft<br />
Die Einbindung von Facebook <strong>Social</strong> Plugins – etwa des Like-Buttons – auf Internetseiten ist derzeit ein heißes<br />
Thema vor allem unter Verbraucher- und Datenschützern. Unabhängig vom Ergebnis dieser Diskussion wird der<br />
Anteil dieser sozial initiierten „Kundenvermittlung“ weiter steigen.<br />
Denn durch die Einbindung von <strong>Social</strong> Plugins auf Websites und Onlinestores können Unternehmen Produktempfehlungen<br />
generieren und im sozialen Netzwerk verbreiten. Dies führt zu mehr Traffic im Onlineshop<br />
und unterstützt die Kaufberatung und damit die Abschlusswahrscheinlichkeit. Die gesammelten Nutzerdaten<br />
ermöglichen es außerdem, individualisierte Angebote zu unterbreiten. Dabei ist die Verknüpfung mit Facebook-<br />
Funktionen weder aufwendig noch kostet sie viel.<br />
47 Vgl. hierzu mind Business Consultants 2010.<br />
48 Interview mit Achim Himmelreich, Mücke & Sturm<br />
33
34<br />
Stufen des <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />
Mit <strong>Social</strong> Plugins Bekanntheit steigern (Discover)<br />
Die meisten E-<strong>Commerce</strong>-Kunden finden (noch) über Suchmaschinen, klassische Onlinewerbung, direktes Aufrufen<br />
der URL sowie über Affiliate-Netzwerke zu den E-Shops. Der Trend geht jedoch hin zu sozialen Netzwerken<br />
als Vermittlungsplattform des E-<strong>Commerce</strong> und zu Lasten der klassischen Formen der Onlinewerbung .49<br />
Dass die Einbindung von <strong>Social</strong> Plugins den Bekanntheitsgrad von Unternehmenswebsites steigert, hat die aktuelle<br />
Untersuchung von BrightEdge bestätigt. Den Ergebnisse der Analyse zufolge werden Websites, in die der<br />
Tweet-Button installiert wurde, im <strong>Social</strong> Web sieben Mal häufiger angezeigt als Websites ohne Tweet-Button-<br />
Einbindung. 50<br />
Abb. 10: Einfluss der Einbindung des Tweet-Buttons in den Website Traffic<br />
Quelle: BrightEdge 2011<br />
Laut der BBDO-Studie klicken bereits heute 65 Prozent der Nutzer auf der Website einer Marke bzw. eines<br />
Unternehmens auf „Gefällt mir“. 51<br />
Das beliebteste <strong>Social</strong> Plugin ist laut der BrightEdge-Untersuchung der „Gefällt-mir”-Button von Facebook, der<br />
auf 50,3 Prozent der Websites zu finden ist, gefolgt vom Tweet-Button mit 42,5 Prozent. Bisher haben etwa acht<br />
Prozent der Websites den GooglePlus One-Button installiert. Auf Platz vier rangiert das <strong>Social</strong> Plugin von LinkedIn<br />
mit vier Prozent.<br />
Die soziale Navigation mit Kunden-Reviews aktivieren<br />
Mittlerweile wünschen sich immer mehr Verbraucher Bewertungen anderer Kunden in den klassischen Onlineshops.<br />
Beim Computerhersteller Dell beispielsweise werden Laptops mit ausführlicher Kundenbewertung in<br />
manchen Ländern bis zu zehn Mal häufiger verkauft als solche, die ausschließlich mit dem üblichen 5-Sterne-<br />
System bewertet sind. 52<br />
„Wenn man den Dialog in Perfektion treiben möchte, dann nimmt man genau das, was man als<br />
Feedback bekommt, und spielt es über unterschiedlichste Kanäle aus. Ich gebe meinem Kunden<br />
eine Stimme, ich packe ihn ins Zentrum meines unternehmerischen Handelns und spiegele<br />
das in allen Kanälen wider. Sei es auf meinem Facebook-Auftritt, sei es auf meiner eigenen<br />
Destination, sei es auf dem mobilen Endgerät als auch in meiner <strong>Marketing</strong>kommunikation.<br />
Dann schaffe ich es, als Marke oder Anbieter über den Zeitverlauf glaubwürdig zu sein.“<br />
Marcus Schreiner, Bazaarvoice<br />
49 siehe oben<br />
50 Vgl. hierzu und im Folgenden BrightEdge 2011.<br />
51 Vgl. BBDO 2011, S. 10.<br />
52 Vgl. Schwend A. 2011, S. 6.
Fallbeispiel (Bazaarvoice) 53 : Dell Spotlight „Kunden eine Stimme geben“<br />
Seit November 2006 geben Kunden von Dell auf Dell.com, der Website des<br />
Hardware-Herstellers, in 62 Ländern und 14 Sprachen Bewertungen ab. Von<br />
den bis dato rund 155.000 Bewertungen für über 6.500 Produkte erhielt ein<br />
Großteil der Produkte vier oder fünf Sterne.<br />
Im Rahmen der Fallstudie wurden die Statistiken zweier Nutzergruppen<br />
verglichen: Zur ersten Gruppe zählten diejenigen Kunden, die Bewertungen<br />
anderer Kunden zur Entscheidungsfindung nutzten, und zur zweiten diejenigen,<br />
die ihre Einkäufe tätigten, ohne die Bewertungen zu beachten. Die<br />
Daten wurden über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr erhoben. Mit<br />
Abstand die interessanteste Erkenntnis der Studie ist, dass die Konversionsrate<br />
bei Produkten mit Besucheraktivität im Bewertungsbereich doppelt so<br />
hoch lag wie bei anderen Produkten.<br />
Dell ging in dieser Fallstudie noch einen Schritt weiter und gab Kunden in<br />
den Onlineshops eine direkte Stimme, um anderen Kunden, die sich im<br />
Einkaufsprozess befinden, Echtzeit-Meinungen zu bieten. Im Rahmen der<br />
Kundenspotlight-Kampagne zeigte Dell dem Onlineshopnutzer einen bestimmten<br />
Kunden mit ähnlichen Profilen und Anforderungen plus das von<br />
ihm gekaufte System plus die Bewertung des erworbenen PCs.<br />
Zunächst wurden von Dell diejenigen Produkte identifiziert, die ins Rampenlicht<br />
gerückt werden sollten. Anschließend wurden zufriedene Kunden<br />
herausgesucht, deren Bewertung ihre Anwendung des jeweiligen Produkts<br />
deutlich beschrieb. Die Bewerter wurden dann gebeten, Dell auch ein Foto<br />
zur Verfügung zu stellen. Eine Vergütung für die Teilnahme gab es nicht.<br />
Die Empfehlungen der Kunden-Spotlights wurden direkt auf der Produktdetailseite eingeblendet. Die bestehenden<br />
Produktkonfigurationen – die Empfehlungen „gut“, „besser“, „am besten“ – wurden direkt neben<br />
diesen Kunden-Spotlights gezeigt. Dell gewann aus der Fallstudie die Erkenntnis, dass Produktseiten mit Kunden-Spotlights<br />
zu mehr Absatz führen als Seiten ohne Spotlights<br />
Auf diese Weise können Kunden dank anderer Konsumenten mit ähnlichen Anforderungen die für sie optimalen<br />
Produkte finden. Gleichzeitig wird ihnen eine einmalige Kauferfahrung geboten und der Entscheidungsprozess<br />
erleichtert.<br />
Durch die Einbindung von <strong>Social</strong> Plugins auf Websites und in Onlinestores können Unternehmen<br />
Produktempfehlungen generieren und im sozialen Netzwerk verbreiten. Dies führt zu mehr Traffic im Onlineshop<br />
und unterstützt die Kaufberatung und damit die Abschlusswahrscheinlichkeit. Mithilfe der gesammelten<br />
Nutzerdaten können außerdem individualisierte Angebote unterbreitet werden. Dabei ist die Verknüpfung mit<br />
Facebook-Funktionen nicht sehr aufwendig und zudem mit relativ geringen Kosten verbunden.<br />
53 Vgl. Bazaarvoice Fallstudie<br />
35
36<br />
Stufen des <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />
B.3 Die zweite Stufe: kaufen, wo man sich trifft<br />
Der Aufbau von <strong>Social</strong> Media-Präsenzen auf Facebook ist derzeit sicherlich „the brand new toy“ der Marketer.<br />
Die täglich steigenden Zahlen der Facebook-Nutzer weltweit machen dieses soziale Netzwerk für Unternehmen<br />
besonders attraktiv. Inzwischen sind ca. 850 Millionen Menschen auf Facebook registriert. Allein in Deutschland<br />
liegt die Zahl der Nutzer aktuell bei etwa 22 Millionen.54<br />
Für Unternehmen bietet es sich an, die Aufmerksamkeit der breiten Masse durch Facebook-Auftritte zu gewinnen<br />
und Marken-Awareness zu schaffen. Mittlerweile taucht der Link zur eigenen Facebook-Fanpage immer<br />
häufiger – neben dem zur Unternehmenswebsite – auf diversen Werbemitteln auf.<br />
Facebook-Seiten punkten mit Aktualität und ihrem Spaßfaktor<br />
Die Bedeutung von Online-Auftritten für die Markenkommunikation steigt beständig. Allerdings weist derzeit<br />
nur eine Minderheit der Marken laut einer Untersuchung von Zucker.Kommunikation im TV-Spot auf ihre Fanpage<br />
hin. Dem stehen 76 Prozent der Marken gegenüber, die auf ihrer Website bereits auf die Facebook-Fanpage<br />
verlinken. 55<br />
Die zunehmenden Facebook-Auftritte von Medien und Marken haben dazu geführt, dass sich immer mehr User<br />
mit Marken und Unternehmen vernetzen bis anfreunden. Damit konkurriert auch die eigene Facebook-Fanpage<br />
immer mehr mit der Website des Unternehmens, denn auf beiden Kanälen wird um die Aufmerksamkeit der<br />
Verbraucher geworben.<br />
Die aktuelle BBDO-Untersuchung belegt, dass 52 Prozent der Befragten mit mindestens sechs Marken vernetzt<br />
sind. Außerdem besucht jeder Zweite häufiger die Facebook-Seiten von Unternehmen als die unternehmenseigene<br />
Website. Allerdings verbringen 54 Prozent der Besucher mehr Zeit auf den Websites. 71 Prozent der Befragten<br />
halten Facebook-Fanpages aber für aktueller als die Homepage. Auch in Bezug auf den Faktor Spaß punktet<br />
die Verfolgung der Aktivitäten von Marken und Unternehmen auf Facebook mehr als der Website-Besuch (57<br />
Prozent).56<br />
Klar ist somit, dass die Interaktionen zwischen den Facebook-Mitgliedern um Unternehmen-Kunde-Transaktionen<br />
ergänzt werden. Denn mit der Ausbreitung von Facebook-<strong>Commerce</strong> (F-<strong>Commerce</strong>) erreichen immer<br />
mehr Kaufaktivitäten und Produktempfehlungen die private Sphäre des Users. 57<br />
Fallbeispiel: 58 Ikea<br />
Ein gelungenes Beispiel ist die Promotion der neuen IKEA-Filiale in Malmö im Jahr 2009. Anstatt eine Werbekampagne<br />
zur Neueröffnung aufzusetzen, postete der Filialleiter Gustavsson auf seinem Facebook-Profil Fotos<br />
verschiedener Einrichtungsgegenstände. Diese konnten – mithilfe der Facebook-Markierungsfunktion – mit<br />
Namen versehen und so bestimmten Profilen zugeordnet werden. Der erste Markierende bekam das entsprechende<br />
Möbelstück geschenkt und konnte es sich vor Ort abholen. Awareness entstand automatisch durch<br />
die Interaktionen der Nutzer mit Herrn Gustavsson auf Facebook und die Anzeige derselben im News-Stream.<br />
Multiplikationseffekte waren garantiert. Zudem ließ sich sicherlich auch ein gewisses Abverkaufsvolumen erzielen.<br />
Denn jeder weiß: Niemand geht zu IKEA und kommt nur mit dem einen Teil raus, das er kaufen wollte.<br />
Facebook-<strong>Commerce</strong>: Impulskäufe dominieren<br />
Unternehmen setzen Facebook-Auftritte mittlerweile aber nicht zur reinen Kommunikation mit bestehenden<br />
und potenziellen Kunden ein. Vielmehr versuchen sie, Facebook auch als Vertriebskanal zu etablieren, um die<br />
Abverkäufe zu steigern. Der F-<strong>Commerce</strong> ist in vollem Gange.<br />
Insbesondere die Impulskäufe dominieren im F-<strong>Commerce</strong>. Denn die Nutzer surfen auf Facebook in erster Linie,<br />
um mit Freunden und Bekannten den Kontakt zu pflegen und über deren Aktivitäten auf dem Laufenden zu<br />
bleiben. Die Kaufabsicht entsteht dabei eher zufällig und zwar – wie bereits angedeutet – aufgrund von Emp-<br />
54 Vgl. http://allfacebook.de/zahlen_fakten/infografik-v03 .<br />
55 Vgl. Zucker.Kommunikation/pilot media 2011, S. 25.<br />
56 Vgl. BBDO 2011, S. 22.<br />
57 Vgl. BBDO 2011, S. 16.<br />
58 Vgl. http://www.gruenderszene.de/marketing/social-media-marketing-3-branding-und-strategieentwicklung .
fehlungen aus dem persönlichen Netzwerk. Diese „Recommendations“ haben – wie bereits angedeutet – eine<br />
besonders hohe persönliche Relevanz, weil sie von den eigenen Facebook-Freunden kommen. Aus diesem Grund<br />
bestehen aus Kundensicht Vorteile während der Informations- und Alternativbewertungsphase. Denn die Suche<br />
und der Anbietervergleich werden oft übersprungen und somit reduziert sich der Zeitaufwand für den Nutzer.<br />
Produkte, die keine ausführlichen Recherchen erfordern, verkaufen sich auf Facebook folglich besser als solche,<br />
bei denen ein generell hoher Informationsbedarf vorherrscht, sodass die Konsumenten auch Anbieter- und<br />
Preisvergleiche als sinnvoll erachten.59<br />
Dank der Möglichkeit des F-<strong>Commerce</strong> entscheiden sich immer mehr Unternehmen, eigene F-Stores zu errichten.<br />
Beispielsweise können bereits einige Marken von Procter & Gamble, darunter Tide, Gillette und Febreze, über<br />
mehrere Händler via <strong>Social</strong> Network eingekauft werden. Der Nutzer kann frei entscheiden, ob er das Produkt bei<br />
Amazon oder Wal-Mart erwerben möchte. Nivea dagegen führt den Kunden zum markeneigenen Onlineshop.<br />
So hat für reine Handelsfirmen ein neues Zeitalter begonnen: Sie müssen sich gegen zusätzliche Konkurrenz<br />
behaupten. 60<br />
Fallbeispiel: 61 Max Factor, Procter & Gamble<br />
Im Zuge der Kooperation zwischen Amazon und Procter & Gamble ging der Facebook-Amazon-Store für die<br />
Makeup-Marke Max Factor online – nur Wochen später folgte der Facebook-Pampers-Store, der neben den bekannten<br />
Windeln auch Produkte von 29 weiteren Procter & Gamble-Marken über Amazons Webstore-Schnittstelle<br />
auf Facebook anbietet. Dem User wird so ermöglicht, über das Shopping- und Payment-System von Amazon<br />
innerhalb von des führenden sozialen Netzwerks einzukaufen. Lagerung, Bezahlung und Lieferung werden<br />
dabei von Amazon übernommen, wodurch diese Kombination sehr interessant für weitere (Marken-) Hersteller<br />
werden wird. Denn im Gegensatz zu bisherigen Facebook-Shop-Lösungen ist es nun nicht mehr notwendig,<br />
ein eigenes Shop- und Logistik-System zu unterhalten. So lassen sich <strong>Commerce</strong>-Funktionen ohne erhöhten<br />
Aufwand in bestehende Marken- und Unternehmens-Facebookseiten integrieren.<br />
Momentan befindet sich der F-<strong>Commerce</strong> in einem frühen Stadium und hat den Wandel zu einem ernsthaften<br />
Absatzkanal noch nicht geschafft. Unternehmen betrachten den F-<strong>Commerce</strong> derzeit als ein <strong>Marketing</strong>tool, in<br />
den Investitionen fließen müssen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist der unmittelbare monetäre Nutzen für Unternehmen<br />
noch niedrig. 62<br />
„The future looks bright“: facebook is the internet<br />
In den USA rollt der F-<strong>Commerce</strong>-Zug bereits; die Investitionen in F-<strong>Commerce</strong> steigen kontinuierlich. Nicht<br />
nur Marken investieren immer mehr Geld in Facebook – auch für neue F-<strong>Commerce</strong>-Services werden zunehmend<br />
finanzielle Mittel bereitgestellt. In Bezug auf die Zukunft von F-<strong>Commerce</strong> wird sogar erwartet, dass<br />
mehr Geschäfte auf Facebook gemacht werden als auf der Shopping-Plattform des Giganten Amazon. Ferner<br />
besagen die Prognosen, dass zwischen zehn und 15 Prozent der Ausgaben der Privathaushalte in Facebook<br />
und andere <strong>Social</strong> Media fließen werden. 63<br />
59 Vgl. BBDO 2011, S. 20.<br />
60 Vgl. BBDO 2011, S. 24.<br />
61 Vgl. http://www.socialmedia-blog.de/2010/10/social-commerce-in-der-praxis-teil-2-social-media-stores/ .<br />
62 Vgl. BBDO 2011, S. 5.<br />
63 Vgl. Syzygy 2011, S. 5.<br />
37
38<br />
Stufen des <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />
„In Q4 Facebook added the population of Spain to their network. We never had a<br />
political movement that has garnered so many people this fast. This is a tectonic<br />
shift in the landscape. Many companies look at China as the greatest growth<br />
opportunity. You could argue that Facebook offers an opportunity of similar scale. If<br />
companies look at the amount of resources they allocate to China versus the<br />
amount of money they spend on Facebook. You can find the music does not match<br />
the words.<br />
Scott Galloway, L2thinktank<br />
Abb. 11: <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> Marktprognose 2010-2015<br />
!""#$%$&"'()*+$,-./0#1*2$345$,"-6)7$&"''48-4$<br />
9)8:045$6*$;,
B.4 Die dritte Stufe: die hohe Kunst des vernetzten Kommerz<br />
Ein wichtiges Konzept für die weitere Entwicklung des Onlinehandels und damit auch des <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> liefert<br />
die Long-Tail-Theorie von Chris Anderson. Er stellt fest, dass sich die Nachfragekurve in den Onlinemärkten<br />
stärker in Nischenmärkte auffächert. Während der klassische Einzelhandel den Fokus auf Produkte legen musste,<br />
die sich besonders häufig verkaufen lassen, erreichen heute einige Nischenangebote über das Internet beachtlich<br />
hohe Verkaufszahlen. 65<br />
Abb. 12: Das Long Tail<br />
A",0%@=*B:(@2"#.<br />
!"#$%&'('$)$*+,"#-".<br />
/",0122('3/",.4#&'"$",.<br />
-565.7"8'%.7%,0$.<br />
Quelle: Michelis D., Trültzsch, T. 2010 S.179<br />
Der Onlinehandel hat das Verhältnis von Massenmarkt- und Nischenprodukten verschoben. Mithilfe des Internets<br />
lässt sich der Verkauf von Nischenprodukten steigern. Denn über die Onlinemärkte ist es möglich, Nischen<br />
fast ohne Aufwand zu erreichen und eine deutlich größere Anzahl von Produkten anzubieten. Somit erhält das<br />
Massenpublikum einen unbegrenzten Zugang zu einer umfassenden Produktvielfalt, etwa bei Musik, Büchern<br />
und Filmen.<br />
Im Long Tail bestimmt der soziale Filter die Auswahl<br />
!"#$%&'('$)$*+,"#-".<br />
/9&,'8",.4#&'"$",.<br />
-565.42%-:#.<br />
;"'#".,.<br />
,"'#.8'+'$%(".4#&'"$",.<br />
-565.'?@#"*.<br />
Früher bestimmte das Radio, welche Songs gesendet wurden, heute bestimmt der Hörer dies selbst – dank der<br />
Vernetzung über das Internet. Jedoch hat der Einzelne durch die Fülle der Auswahlmöglichkeiten die „Qual der<br />
Wahl“. Aufgrund der großen Angebotsvielfalt fällt es schwer, die passenden Produkte zu finden. Um eine möglichst<br />
große Markttransparenz zu schaffen, vernetzen sich die Verbraucher untereinander und kooperieren und<br />
kommunizieren mit anderen Konsumenten. So können sie als persönliche Tippgeber den Weg zum geeigneten<br />
Angebot aufzeigen.66 Dabei geht es in erster Linie darum, sich gegenseitig Hilfeleistung zu bieten, um im unüberschaubaren<br />
Angebot das geeignete Produkt zu finden (Empfehlungsdienste), sich während des gesamten<br />
Kaufprozesses gegenseitig zu beraten (Ratgeberdienste) und schließlich durch Anbieter- und Preisvergleiche ein<br />
gutes Geschäft zu machen („<strong>Social</strong> Bargain Hunting“-Dienste) und Fehlentscheidungen zu vermeiden. 67<br />
Folglich dienen kollaborative Instrumente wie persönliche Bewertungen und Empfehlungen als Filter und können<br />
die Nachfrage in die Nischen lenken. Die Einbeziehung von aktiven Usern ermöglicht die Bedienung dieser<br />
kleinen Marktsegmente häufig überhaupt erst, sodass die selten verkauften Produkte in den Long Tail vordringen<br />
können .68<br />
65 Vgl. hierzu und im Folgenden Michelis D., Trültzsch, T. 2010 S.173ff.<br />
66 Vgl. Michelis D., Trültzsch, T. 2010 S. 183.<br />
67 Vgl. Richter A., Koch M., Kirsch J. 2007, S. 18.<br />
68 Vgl. Michelis D., Trültzsch, T. 2010 S. 183 sowie Richter A., Koch M., Kirsch J. 2007, S. 12ff.<br />
A",0%@=*,%#+.<br />
39
40<br />
Stufen des <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />
Ein gutes Beispiel für Long Tail ist der T-Shirt-Versand Spreadshirt.com. 69<br />
Fallbeispiel: Spreadshirt<br />
Crowdsourcing: Einbeziehung der Kunden in Konfigurations-<br />
und Produktionsprozesse<br />
Spreadshirt bietet den Nutzern eine Plattform<br />
zur einfachen Erstellung eigener T-Shirt-Designs<br />
und zur Einrichtung eines persönlichen Shops.<br />
Kunden, die ein T-Shirt erwerben, kaufen demnach<br />
von anderen Kunden, weshalb hier auch<br />
von Crowdsourcing gesprochen werden kann.<br />
Der Anbieter Spreadshirt kümmert sich um Druck<br />
und Versand und verdient mit jedem Shirt einen<br />
kleinen Betrag. Spreadshirt zeigt, wie in der Internetwelt<br />
auch mit den Produkten viel Umsatz<br />
gemacht werden kann, die im stationären Handel<br />
als Ladenhüter gelten. Folglich macht Spreadshirt<br />
nicht nur Umsatz mit wenigen Top-Produkten<br />
– sondern eben auch mit einer riesigen Menge<br />
„Kleinvieh“<br />
Kunden, die das Internet nutzen, werden von Unternehmen nicht nur in die Kommunikation eingebunden,<br />
sondern auch in die Gestaltung von Produkten und Dienstleistungen. Diese Art der Kooperation in Form der<br />
Einbeziehung der Kunden in Konfigurations- und Produktionsprozesse kann zu einer starken Zunahme der<br />
Nachfrage nach Nischenprodukten führen.<br />
Jedoch sind im <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> nicht nur aktive User gewollt. Gerade passive Verbraucher, die Informationen<br />
aufnehmen, tragen zur Motivation der sich engagierenden Kunden bei. Denn der aktive User kann die Zahl der<br />
gelesenen Beiträge sehen und seine Erfahrungsberichte können wiederum von anderen bewertet werden. Auch<br />
ist es bei zahlreichen Plattformen möglich, Punkte für gelesene Beiträge zu vergeben und somit zur Reputation<br />
des aktiven Verbrauchers beizutragen. 70<br />
Der Bauchladen für jedermann: Geld verdienen mit Links?<br />
Ferner können Kunden im Bereich Earned Media nicht nur als aktive Berater oder Entwickler agieren, sondern<br />
auch die Rolle des Verkäufers einnehmen, indem sie ihre eigenen Shops bzw. Verkaufsstationen anlegen. Mithilfe<br />
von zahlreichen Plattformen wie das Affiliate-Partner Programm aStores von Amazon können Betreiber von<br />
Internetseiten einen Onlineshop einrichten und ihn in die eigene Website integrieren. Dabei werden jede Menge<br />
Funktionen (zum Beispiel Lagerhaltung, Produktion, Versand, Zahlungsabwicklung) vom Anbieter übernommen.<br />
Lediglich die Motive und Art der Werbeartikel werden vom Nutzer selbst festgelegt.<br />
69 Vgl. Richter A., Koch M., Kirsch J. 2007, S. 11.<br />
70 Vgl. hierzu und im Folgenden Richter A., Koch M., Kirsch J. 2007, S. 15.
Fallbeispiel: Amazons A-Stores<br />
Der aStore ist ein neues Partnertool, das es den Amazon.de-<br />
Partnern ermöglicht, in wenigen Schritten und ohne Programmierkenntnisse<br />
einen kompletten Onlineshop zu erstellen.<br />
Über den Shop kann der Websitebetreiber seinen Besuchern<br />
den kompletten Amazon Produktkatalog anbieten oder nur<br />
vom Partner selbst ausgewählte Produkte oder Produktkategorien.<br />
Der Shop kann auch in einen Blog<br />
(z. B. http://www.socialmedia-blog.de/buecher/) oder<br />
in Websites eingebunden werden.<br />
Der Onlinehandel hat das Verhältnis von Massenmarkt- und Nischenprodukten verschoben. Denn über die<br />
Onlinemärkte ist es möglich, Nischen fast ohne Aufwand zu erreichen und eine deutlich größere Anzahl von<br />
Produkten anzubieten. Kollaborative Instrumente wie persönliche Bewertungen und Empfehlungen dienen als<br />
Filter und können die Nachfrage in die Nischen lenken.<br />
Diese Stufe des vernetzten Kommerz ist noch am wenigsten entwickelt. Es darf aber damit gerechnet werden,<br />
dass die systematische Einbindung des Long Tail in die <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong>-Strategie das Gesamtpotenzial<br />
langfristig um bis zu ein Drittel steigen lässt.<br />
41
42<br />
Der <strong>Social</strong>-<strong>Commerce</strong>-Werkzeugkasten<br />
C Der <strong>Social</strong>-<strong>Commerce</strong>-Werkzeugkasten<br />
C.1 Entdecken, kaufen, nutzen - ein Denkansatz<br />
Das Konsumverhalten breiter Bevölkerungsschichten befindet sich im Umbruch (vgl. Kapitel A). Die breite Akzeptanz<br />
des Online-Einkaufs, die zunehmende Nutzung des <strong>Social</strong> Web zur Kaufberatung und der rasant steigende<br />
Einsatz des Smartphones als Kauf-Assistent vor Ort erfordert eine neue Denkhaltung. Nötig ist auch ein<br />
Verständnis für die unverrückbaren Kaufmotive und für die Werkzeuge, die den Menschen auf seiner „Customer<br />
Journey“ begleiten.<br />
Neue Denkhaltung: vom technischen E-<strong>Commerce</strong> zum Kauferlebnis<br />
Der heutige E-<strong>Commerce</strong> ist technikgetrieben. Er begreift das Einkaufen in seiner Katalog-Logik primär als Such-<br />
und Kaufprozess. Daneben entsteht ein sozialer und emotionaler E-<strong>Commerce</strong>, der den Kaufakt als Erlebnis<br />
versteht. Und dieser bietet neue und bislang vielfach unerkannte Umsatzpotenziale, mit denen sich Anbieter<br />
beschäftigen müssen. 71<br />
Abb. 13: <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> muss als Teil des E-<strong>Commerce</strong> angesehen werden<br />
!"##$%&$' ()!"##$%&$' *"&+,-'!"##$%&$' .)!"##$%&$'<br />
Lustgewinn und Schmerzvermeidung sind die einzigen Kaufmotive<br />
Quelle: The persuaders<br />
Die grundsätzlichen Motivationen von <strong>Commerce</strong> jeder Art – ganz egal, ob ich ein Glücksspiel im Casino betreibe<br />
oder einen Wegwerfrasierer kaufe – sind Lustgewinn und Schmerzvermeidung. 72 Wer im „social context“ erfolgreich<br />
verkaufen will, sollte noch folgende Liste im Kopf behalten, die Toby Beresford aufgestellt hat und die alle<br />
relevanten Aktionen des <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> aus Nutzersicht zusammenfasst 73 :<br />
» Gift – buying something to give to a friend<br />
» Wish List – asking and begging friends to buy you something<br />
» (Group) Buy – buying something together<br />
» Share – letting friends know what you just bought<br />
» Recommend – suggesting a specific item to a friend<br />
» Advise – Co-Shopping, asking friends for advice on a prospective purchase<br />
» Review – rating and commenting on a purchase<br />
71 Interview mit Dr. Andreas Bersch, Berliner Brandung<br />
72 Interview mit Markus Roder, Word-of-Mouth-<strong>Marketing</strong> Spezialist<br />
73 www.thesocialbazaar.com/2010/11/10/the-seven-basic-social-commerce-actions
Werkzeuge, die den Kunden durch alle Stationen<br />
des Kaufprozesses begleiten<br />
<strong>Social</strong> Software unterstützt den elektronischen Handel, indem sie die aktive Beteiligung der Kunden, den Aufbau<br />
von persönlichen Beziehungen sowie die Kommunikation der Kunden untereinander ermöglicht. Ihr Einsatz<br />
führt zu einem Paradigmenwechsel im E-<strong>Commerce</strong>. Der Nutzer wird aus seiner Anonymität herausgeholt und<br />
erhält dafür im Gegenzug individualisierte Angebote.<br />
Abb. 14: Die sieben relevanten Aktionen des <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> aus Nutzersicht<br />
I<br />
!"#$%&'(&#)*<br />
+,-#./*0*+&12&3/*<br />
L<br />
1$3*4')*+'<br />
1-2'<br />
,-.&'/-.0'<br />
B' 5'C'<br />
)'??'<br />
!4,56&#)*<br />
78'2,9*7:8;;2#.*0*
44<br />
Der <strong>Social</strong>-<strong>Commerce</strong>-Werkzeugkasten<br />
C.2 Ratings & Reviews<br />
Produktbewertungen und Empfehlungen gehören zu den ältesten und derzeit auch wirkungsvollsten <strong>Social</strong><br />
<strong>Commerce</strong>-Tools, wie unsere internationale E-<strong>Commerce</strong>-Studie eindrucksvoll belegt hat. Dennoch setzen nur<br />
wenige Unternehmen konsequent auf die Möglichkeiten, durch Ratings & Reviews mehr zu verkaufen. 74<br />
Nutzen und Vorteile der sozialen Navigation werden daher im Folgenden noch einmal explizit erläutert.<br />
Bewertungen schaffen Vertrauen und senken das gefühlte Risiko,<br />
etwas Falsches zu tun<br />
Aufgrund der unüberschaubaren Vielfalt an Produkten werden Erfahrungsberichte und Meinungsäußerungen<br />
anderer Menschen immer häufiger gesucht. Denn durch die Nutzung von Bewertungssystemen werden die<br />
lokalen Barrieren des Erfahrungsaustausches überwunden und Verbrauchermeinungen für jeden Einzelnen<br />
einsehbar. Somit stellen Bewertungen ein bedeutendes Werkzeug zur Unterstützung der Kaufentscheidung dar.<br />
Laut einer Novomind-Studie hat bislang nur jeder dritte Shop-Betreiber Bewertungsskalen in seinen Onlineshop<br />
integriert oder bietet den Nutzern die Möglichkeit einer ausführlichen Bewertung in Fließtext-Form. Auch werden<br />
die von Dienstleistern wie Trusted Shops angebotenen Bewertungssysteme und -siegel noch längst nicht von<br />
jedem Onlinehändler genutzt. Diese geben den Shop-Betreibern aber die Möglichkeit, Kundenbewertungen<br />
des eigenen Onlineshops einzublenden und auf diese Weise Vertrauen gegenüber neuen Shop-Besuchern zu<br />
schaffen.<br />
Fallbeispiel: Kundenbewertungssystem von Amazon<br />
Das Kundenbewertungssystem von Amazon zeigt in großem Detailreichtum und mit vielen Zusatzfunktionen,<br />
was in diesem Bereich möglich ist. Für einen ersten Überblick bei der Produktsuche wird ein Bewertungssystem<br />
von fünf Sternen angeboten, das spontan einen Eindruck über die Qualität und Leistung des Produktes liefert.<br />
Dabei wird sowohl die durchschnittliche Bewertung als auch die Menge jeder der fünf Einzelbewertungen angezeigt.<br />
Vermieden wird dadurch ein verfälschtes Bild, das zum Beispiel dadurch entstünde, wenn einige wenige<br />
hervorragende Bewertungen den Durchschnitt vieler sehr schlechter Bewertungen anheben würden.<br />
Geht der Nutzer weiter, werden ausführlichere Rezensionen in Fließtextform angezeigt. Diese können nun<br />
ebenfalls bewertet werden um festzustellen, welche Rezension von den Nutzern am hilfreichsten empfunden<br />
wurde. Daraus errechnet Amazon automatisch die hilfreichste positive sowie kritischste Rezension und stellt<br />
diese prominent und übersichtlich zu Beginn der Seite gegenüber. Abgerundet wird dieses mächtige Bewertungssystem<br />
durch eine Such- und Sortierfunktion, sodass auch Produktseiten mit vielen Rezensionen übersichtlich<br />
bleiben.<br />
Die Produkt- und Händlerbewertungen zählen – neben den Empfehlungen an Freunde oder Bekannte – zu den<br />
ältesten <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong>-Tools.<br />
Für alle Beteiligten bieten diese Kundenbewertungssysteme Vorteile: Hersteller bekommen durch die<br />
nutzergenerierten Bewertungen Feedback zu ihren Produkten, ohne dafür etwas leisten zu müssen. Händler<br />
erfahren mehr über die Akzeptanz des geführten Produktsortiments sowie des eigenen Onlineshops. Den<br />
Kunden erleichtern die Produktbewertungen die Kaufentscheidung. Insbesondere bei unbekannten Händlern<br />
geben ihnen die Shop-Bewertungen und Erfahrungsberichte mehr Sicherheit beim Onlineshopping.<br />
Empfehlungen ohne Hintergedanken<br />
Wie bereits in den vorherigen Kapiteln erläutert, erreichen durch die Ausbreitung des Internets immer mehr<br />
Kaufaktivitäten und Produktempfehlungen die private Sphäre des Users. Dabei werden im <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />
zwei Typen von persönlichen Empfehlungen unterschieden, bei denen die privaten Vorlieben und Interessen<br />
der Nutzer im Vordergrund stehen: 75<br />
74 Vgl. Mind/MicroStrategy/ Socia <strong>Commerce</strong>-Studie (2012)<br />
75 Vgl. hierzu und im Folgenden Hoffmann, D. 2010, S. 37ff.
<strong>Social</strong> Bookmarking: der Wunschzettel im Web 2.0<br />
und die Quelle der Inspiration<br />
Im Zusammenhang mit <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> beschreibt <strong>Social</strong> Bookmarking das Abspeichern von Einkaufs-Wunschlisten<br />
eines oder mehrerer Onlineshops. Dies ermöglicht dem Nutzer, jederzeit auf seine bevorzugten Artikel oder<br />
Geschenkwünsche zuzugreifen, mit anderen Usern <strong>Social</strong> Bookmarks zu teilen sowie sich während des gesamten<br />
Kaufentscheidungsprozess beraten zu lassen. Die eigenen Wunschlisten, auch Pick-Lists genannt, sowie Empfehlungen<br />
oder virtuelle Kleiderschränke dienen als Inspiration für andere Nutzer. Diese können virtuelle Outfi ts<br />
vergleichen, was ebenfalls eine Vereinfachung ihrer Kaufentscheidungen zur Folge hat.<br />
Neben den großen Portalen wie Amazon und Yahoo entwickeln heute auch immer mehr Unternehmen aus der<br />
Modebranche diverse Formen der Zusammenstellung virtueller Kleiderschränke und Modekollektionen. Styleguides<br />
mit Shopping-Funktion gibt es unter anderem bei Mode und Lifestlye-Magazinen wie MensHealth (shop.<br />
menshealth.de), Elle (www.elle.de/stylefi nder) oder auch freundin (shopping.freundin.de).<br />
Fallbeispiel: Stylefruits<br />
Das <strong>Social</strong>-Shopping-Portal Stylefruits ist<br />
ein typischer Vertreter der neuen Mode-<br />
Shopping-Sites, die <strong>Social</strong> Bookmarking<br />
zum Kernelement ihres Portals machen.<br />
Jeder angemeldete User kann mit wenig<br />
Aufwand aus einem großen Produktangebot<br />
aus einem oder mehreren Shops<br />
seine favorisierten Kleidungsstücke<br />
auswählen und zu individuellen Outfi ts<br />
zusammenführen. Dabei reicht das<br />
Angebot von Schuhen, Hosen, Röcken,<br />
Kleidern über T-Shirts, Pullover bis zu<br />
Accessoires, Parfums und Kosmetik. Ist<br />
die eigene Kollektion erstellt, können<br />
andere Nutzer einzelne Bestandteile oder<br />
das gesamte Outfi t bewerten, mit anderen<br />
Stilen und Kollektionen vergleichen<br />
und die Zusammenstellung oder einzelne<br />
Elemente weiterempfehlen. Je nach<br />
Aufbau des Portals können die Nutzer<br />
die einzelnen Artikel direkt bestellen oder<br />
werden zu den entsprechenden externen<br />
Shops weitergeleitet.<br />
<strong>Social</strong> Recommendations: Algorithmen, die meine Vorlieben errechnen<br />
Beim zweiten Typ persönlicher Empfehlungen geht es um personalisierte Kaufempfehlungen, die auf den jeweiligen<br />
Nutzer individuell zugeschnitten sind. Aufgrund ihres Kauf- und Suchverhaltens erhalten registrierte User<br />
Vorschläge und Empfehlungen des Shoppingportals, die auf ihre Vorlieben abgestimmt sind. 76<br />
Um mit den Produktvorschlägen den Geschmack des Nutzers treffen zu können, werden sein individuelles Kaufverhalten,<br />
seine eigenen Wunschlisten sowie andere persönliche Elemente mit Profi len anderer User, die ähnliche<br />
Interessen haben, verglichen. Auf diese Weise werden von Shop-Betreibern gezielt Kaufanreize gesetzt, die die<br />
Abverkäufe positiv beeinfl ussen.<br />
76 Vgl. BVDW 2011, S. 16 sowie Hoffmann, D. 2010, S. 40.<br />
45
46<br />
Der <strong>Social</strong>-<strong>Commerce</strong>-Werkzeugkasten<br />
Fallbeispiel: Apple iTunes – Genius und StyleFeeder<br />
Apple iTunes – Genius und StyleFeeder zeigen, dass <strong>Social</strong> Recommendations nicht an Produktkategorien oder<br />
Shopformen gebunden sind. Beide Dienste „erlernen“ während der Nutzung den Stil und Musikgeschmack<br />
des Anwenders durch das Kauf- und Nutzungsverhalten. Anschließend durchsuchen Data-Mining-Algorithmen<br />
die jeweiligen Produktangebote der Plattform und gleichen sie mit den gesammelten Daten anderer Nutzer<br />
ab. So werden Gemeinsamkeiten, ähnliche Produkte, Songs und Videoinhalte festgestellt und dem Nutzer als<br />
Empfehlungen präsentiert. Werden sie gekauft, via <strong>Social</strong> Bookmarking gespeichert oder bewertet, fl ießen<br />
auch diese Informationen in die Datenbanken ein und optimieren damit kontinuierlich den Erkennungs- und<br />
Empfehlungsprozess.<br />
Open Graph: der Spion, der mich liebte<br />
Der Portable <strong>Social</strong> Graph beschreibt im Allgemeinen online verfügbare Information über einen Nutzer und<br />
seine sozialen Verknüpfungen mit Freunden, Familie und Kollegen. Er zeigt die Aktivitäten des Nutzers, wer ihn<br />
beeinfl usst und wo seine Interessen liegen. Facebook macht es mit dem <strong>Social</strong> Plugin Open Graph seit Oktober<br />
2011 möglich, diese Informationen gezielt zu sammeln und gebündelt zur Verfügung zu stellen. Durch die soziale<br />
und persönliche Ebene der Informationen eröffnen sich Unternehmen neue, persönliche und vernetzte Interaktions-<br />
und Informationsmöglichkeiten, wie das Beispiel von Spotify und Ticketmaster zeigt. Sie gehören zu den<br />
ersten Unternehmen, die Facebook für diese neue Form der „<strong>Social</strong> Recommendation“ nutzen:<br />
Fallbeispiel: 77 Ticketmaster<br />
Mit dieser neuen App können die User<br />
Tickets kaufen, ohne dass sie Facebook<br />
verlassen müssen. Das ist zwar nicht bahnbrechend,<br />
aber bequem. Das Interessante<br />
ist, dass sich Ticketmaster mit Spotify zusammengetan<br />
hat, um für die Nutzer eine<br />
vollkommen „soziale“ Musikerfahrung zu<br />
schaffen – eine, die weitaus „einnehmender“<br />
ist, da sie sich direkt mit dem Kern der<br />
Dinge beschäftigt: der Musik selbst. Der<br />
Nutzer muss sich dazu erstens auf Facebook<br />
über den “Like”-Button mit einigen Bands<br />
verbunden haben. Er sollte zweitens Spotify<br />
den „Open Graph“-Zugriff erlauben, sodass<br />
ihm die neuesten Lieder und Alben seiner<br />
Lieblingsbands sowie ihre nächsten Auftritte<br />
in der näheren Umgebung angezeigt werden.<br />
Entscheidet sich der Nutzer drittens,<br />
eine Karte für einen der Auftritte über Ticketmaster zu kaufen, kann er sehen, welche seiner Freunde hingehen<br />
und wem die Band neu gefällt. Dies ist hilfreich für Verabredungen etwa für eine gemeinsame Fahrt zum Event<br />
oder – noch während der Kaufphase – für die Überlegung, ob ein gemeinsames Gruppenticket Preisersparnisse<br />
bietet.<br />
Während <strong>Social</strong>-Bookmarking-Algorithmen noch am Anfang ihrer Entwicklung stehen, haben <strong>Social</strong><br />
Recommendations einen festen Platz in den Onlineshops eingenommen und werden stetig optimiert. Über die<br />
Empfehlungsmechanismen können Kaufi mpulse gesetzt und somit die Abverkäufe gesteigert werden. Auch<br />
lassen sich registrierte Nutzer durch Inspiration und konkrete Vorschläge die Kaufentscheidung vereinfachen.<br />
Dabei eröffnen sich den Unternehmen neue Interaktionsmöglichkeiten, weil sie Informationen über ihre Kunden<br />
sowohl auf der persönlichen als auch auf der sozialen Ebene erhalten.<br />
77 Vgl. http://wearesocial.net/blog/2010/04/facebook-open-graph-web-social/ .
C.3 <strong>Social</strong> Shopping & Deals<br />
Seit 2009 haben Unternehmen die Möglichkeit, Onlineshops innerhalb ihrer Facebook-Seiten zu integrieren.<br />
Facebook-Nutzer können dort einkaufen, wo sie sich primär aufhalten, austauschen und beteiligen. Auch die<br />
gewohnten Funktionen wie Bewertungen und Empfehlungen sowie das Teilen und Chatten mit Online-Freunden<br />
stehen ihnen zur Verfügung. 78<br />
Immer mehr Shop-Betreiber planen, diese neue Form des E-<strong>Commerce</strong> einzusetzen. Von den Nutzern dagegen<br />
werden die <strong>Social</strong>-Shopping-Angebote bislang sehr verhalten angenommen.<br />
Abb. 15: Für welche Zwecke nutzen Shopbetreiber Facebook?<br />
!$%3-%=--3/(0'*=E.*%-$-*@."3$'+-*5(##-D%*<br />
89-?&-DD-*6%7-/"+-*=E.*>(0-/""'A>(%5*9."#"+-%*<br />
(0-/""'*3(/-&*?$*5-&%*$%3*?$*+-5+-%*<br />
4-5+-1-%3-*6%7-/"+-*($5*81"9*9."#"+-%*<br />
!"##$%&'()"%*#&+*,-./.($01-.%2!$%3-%*<br />
Quelle: http://www.shopbetreiber-blog.de/2010/07/05/so-nutzen-shopbetreiber-facebook/<br />
Grundsätzlich werden <strong>Social</strong> Media- und somit auch Facebook-Stores in drei Typen klassifiziert: 79<br />
,-.//.0$12345.67.85.795/3:;,!";*./0K/,<br />
,<br />
!"#$%&'(%)*#+(, -./%#' 0.µµ("/( !123 16<br />
Quelle: Mind<br />
47
48<br />
Der <strong>Social</strong>-<strong>Commerce</strong>-Werkzeugkasten<br />
Weiterleitungsshop: Window-Shopping auf Facebook<br />
Viele Marken starten etwas verhalten und implementieren ein Schaufenster zu ihrem Onlineshop, um ihre Produkte<br />
auch auf Facebook zu präsentieren. Diese sogenannten Weiterleitungsshops erfordern kaum Aufwand<br />
und bieten die Möglichkeit zu testen, ob sich die Facebook-Nutzer für die Angebote interessieren.<br />
F-Shop Applikation (Canvas-Shop): die kleine Ausgabe des<br />
großen Onlineshops<br />
Einen Schritt weiter sind etliche Versandhändler gegangen, indem sie eine Miniaturausgabe ihres großen Onlineshops<br />
als sogenannte Canvas-Applikation auf Facebook integriert haben. Dazu muss der Nutzer allerdings<br />
auf eine Applikationsseite wechseln und seine gewohnte Facebook-Umgebung verlassen. Auf dieser Applikationsseite<br />
kann der Kunde den Kauf abwickeln, jedoch leitet ihn der Anbieter für den gesamten Zahlungsvorgang<br />
auf seine herkömmliche E-<strong>Commerce</strong>-Plattform weiter.<br />
Fallbeispiel: 80 Baur Versand<br />
Der BAUR Versand ist einer der ältesten Universalversender in Deutschland und hat im August 2011 seine<br />
Vertriebskanäle um einen Facebook-Shop erweitert. Ausgewählte Sortimente und Aktionen wie ein Urlaubs-<br />
Special sprechen nun neue Kundengruppen direkt in dem sozialen Netzwerk an. Mit fast 30.000 Fans gehört<br />
Baur zu den Top 15 aller Fanpages im Bereich Handel. „Die Entscheidung, einen Facebook-Shop zu launchen,<br />
entstand aus dem Gedanken heraus, das Angebot dorthin zu bringen, wo sich unsere Kunden aufhalten“, erklärt<br />
Christian Martin, Abteilungsleiter Online <strong>Marketing</strong> bei Baur. Der Laden wirkt wie eine Miniaturumsetzung<br />
des „echten“ Online-Stores von Baur – und das ist so gewollt. Schließt der Kunden auf Facebook den Kauf ab,<br />
geschieht das im „echten“ Baur-Shop mit dem passenden Scoring, den Zahlungssystemen und der Verschlüsselung.<br />
„Wir haben mit großem Aufwand quasi einen zweiten Shop neu entwickelt“, erklärt Projektleiter Jörg<br />
Fuß-Leisgang. Mit „großem Aufwand“ meint der Baur-Projektmanager einen mittleren fünfstelligen Betrag an<br />
Entwicklungskosten sowie einen dreimonatigen Projektablauf. Trotzdem gibt es keine definierten Zielwerte.<br />
„Wir wollen einfach mal schauen, was rauskommt“.<br />
Integrierter F-Shop (iFrame-Shop)<br />
Eine komplette Integration auf der Facebook-Seite bieten die sogenannten iFrame-Shops, die alle Funktionen<br />
von der Produktbeschreibung bis zum Check-Out Prozess auf der Seite ermöglichen. Sie eignen sich besonders<br />
gut für den Verkauf von digitalen Medien.<br />
Fallbeispiel: Universal „<strong>Social</strong> TV“<br />
Während viele Menschen darüber reden, dass „<strong>Social</strong> TV“ (Fernsehtechnologie, die soziale Interaktion unterstützt)<br />
das nächste große Thema sein wird, macht eine zunehmende Anzahl an Filmstudios „<strong>Social</strong> Movies“<br />
bereits zur Realität.<br />
Universal lädt Fans ein, einen Film direkt von der Facebook-Seite dieses Films zu mieten – bezahlt wird mit Facebook-Credits<br />
oder über PayPal. Genutzt werden können außerdem eine Facebook-App sowie verschiedene<br />
Zusatzangebote. Kunden können mit ihren Freunden interagieren, auf Lieblingsszenen hinweisen und an Quiz-<br />
Angeboten teilnehmen. Und am Tag einer Filmpremiere sind möglicherweise die Hauptdarsteller in Facebook<br />
anwesend, um im Live-Chat Fragen zu beantworten. Im Gegenzug nutzt Universal die Daten der Filmkonsumenten,<br />
um ihnen weitere Produktvorschläge zu unterbreiten.<br />
Ob dieser Facebook-Shop als Plattform für den Film-Verleih akzeptiert wird, hängt nach Überzeugung von Universal<br />
damit zusammen, ob den Nutzern ein tatsächlicher Mehrwert angeboten wird. Nur dadurch stelle dieses<br />
Angebot eine Konkurrenz für Plattformen wie iTunes, Amazon oder Netflix dar.<br />
Wie im oben geschilderten Beispiel bereits deutlich wurde, bietet die Facebook-Plattform den Nutzern eine<br />
eigene virtuelle Währung als Zahlungsmittel an: Facebook-Credits. Seit dem 1. Juli 2011 erhält Facebook dadurch<br />
30 Prozent des Verkaufwertes pro verkauftem Produkt. Auch Entwickler und Kunden profitieren davon.<br />
80 Vgl. Internet World Business, Ausgabe 16/11
Unternehmen können Facebook-Credits für zahlreiche Anwendungen nutzen und User müssen sich nicht mit<br />
verschiedenen virtuellen Währungen herumschlagen. 81 Zur Zeit wird diese Währung für etwa 550 Anwendungen<br />
eingesetzt – Tendenz steigend. 85 Prozent der gekauften Produkte werden nach Implementierung dieser<br />
virtuellen Währung via Credits bezahlt.<br />
Alles im F-Shop? <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> ist nicht E-<strong>Commerce</strong> auf Facebook!<br />
Die ersten Erfahrungen mit <strong>Social</strong> Media Store zeigen, dass Menschen Facebook nicht mit dem Ziel aufrufen, um<br />
zu shoppen. Unter den Beispielen für F-<strong>Commerce</strong> sind daher bislang erst wenige Erfolgsgeschichten zu finden.<br />
Dabei hat sich eine Erkenntnis durchgesetzt, die Andreas Bersch wie folgt zusammenfasst:<br />
„Was man falsch machen kann, ist, den eigenen Warenkatalog oder den bestehenden<br />
Webshop in Facebook hinein zu verlängern. ... Denn was will der Nutzer auf Facebook<br />
machen? Er will mit seinen Freunden kommunizieren. Nichts anderes. Und in<br />
diesen privaten Dialog kann ich weder mit einer Bannerkampagne eintauchen noch<br />
mit einem Shop-Angebot von 500 Produkten. Das wird nicht funktionieren. 82<br />
Stattdessen muss es das Ziel sein, ein besonderes Erlebnis zu schaffen!<br />
Impulskäufe fördern, besondere Einkaufserlebnisse schaffen<br />
Zum Event wird das Einkaufen mit Pop-up-Stores. Denn Produkte, die nur eine kurze Zeit oder in limitierter<br />
Auflage zu haben sind, fördern Impulskäufe auch auf Facebook. Kunden werden auch ihren Freunden von dem<br />
Schnäppchen berichten, nachdem sie sich ihren Anteil daran gesichert haben.<br />
Fallbeispiel: BMW „Key2Joy“<br />
Soweit es den Verantwortlichen bei BMW UK bekannt ist, hat noch kein<br />
Automobilproduzent ein Fahrzeug direkt im sozialen Netzwerk Facebook<br />
verkauft. Dennoch nutzt der britische Zweig von BMW Facebook als<br />
Verkaufskanal. Das Unternehmen startete ein F-<strong>Commerce</strong> Pilotprojekt<br />
und implementierte einen neuen Pop-up-Store. Fans der Marke wird<br />
ein limitiertes und damit exklusives Merchandise-Produkt angeboten:<br />
„Key2Joy“, ein individuell wählbares Design für den eigenen Fahrzeugschlüssel.<br />
Der Aufwand für BMW ist gering, da man sich auf ein einzelnes Produkt<br />
konzentriert, und da die Abwicklung über die professionelle E-<strong>Commerce</strong>-Plattform von Amazon läuft.<br />
Worin liegt der Mehrwert für den Nutzer?<br />
Erfolgreiche Programme fokussieren auf die bestehende Kundenbasis und tun den eigenen Fans etwas Gutes.<br />
Eine Reihe von empirischen Untersuchungen in unterschiedlichen Ländern haben gezeigt, dass exklusive Deals,<br />
ein früher Zugang zu begehrten Neuerscheinungen, Vergütungen für das Weiterempfehlen von Deals, kostenfreie<br />
Samples oder Bonus-Inhalte von Facebook-Nutzern als Mehrwert angesehen werden und dazu motivieren,<br />
den F-Shop zu nutzen.<br />
Welche Sortimente laufen gut?<br />
Eine aktuelle Forrester-Studie kommt zu dem Ergebnis, dass bislang eher Nischenplayer und Markenunternehmen<br />
in bestimmten Branchen einen positiven Wertbeitrag aus ihrem F-<strong>Commerce</strong> ziehen konnten. Der Nutzen<br />
scheint derzeit hoch, wann immer es um “high-consideration goods” geht und die Menschen sich über ihre „<strong>Social</strong><br />
Intelligence“ rückkoppeln. Außerdem lassen sich Produkte, die keine ausführlichen Recherchen erfordern,<br />
auf Facebook besser monetarisieren. 83<br />
81 Vgl. hierzu und im Folgenden Firsching J. 2011 in t3n Magazin Nr. 24, S. 64f.<br />
82 Interview mit Dr. Andreas Bersch, Berliner Brandung<br />
83 Vgl. BVDW 2011, S. 15f.<br />
49
50<br />
Der <strong>Social</strong>-<strong>Commerce</strong>-Werkzeugkasten<br />
Eine Frage des Vertrauens<br />
Das Potenzial von <strong>Social</strong> Media Stores scheint groß zu sein, insbesondere bei jüngeren Zielgruppen, die sich<br />
regelmäßig in sozialen Netzwerken aufhalten. Bremsend wirkt dagegen derzeit das mangelnde Vertrauen in<br />
Facebook als <strong>Commerce</strong>-Plattform.<br />
Noch scheint die Angst der Verbraucher vor Datenmissbrauch größer zu sein als der Nutzen, den sie von personalisierten<br />
Angeboten erwarten.<br />
<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> ist nicht E-<strong>Commerce</strong> auf Facebook. Falsch wäre es, den bestehenden Webshop in Facebook<br />
hinein zu verlängern. Stattdessen sollten Unternehmen <strong>Social</strong>-Media-Stores als Fan-<strong>Commerce</strong> begreifen. Das<br />
Shopping-Erlebnis sollte im Vordergrund stehen, um Impulskäufe zu initiieren. Pop-up-Stores bieten nach heutiger<br />
Erkenntnis die richtige Anreizmechanik, indem sie Fan-Artikel zeitlich und/oder mengenmäßig limitieren<br />
und treue Kunden mit exklusiven Artikeln belohnen.<br />
Share to social<br />
Noch wichtiger und effektiver, als einen Shop in Facebook zu integrieren, ist es, bestehende Onlineshops mit Facebook<br />
zu verknüpfen. Durch die Integration des „Gefällt-mir“-Buttons oder – ideal für Gruppen – des „Senden“-<br />
Buttons in den eigenen Shop können Nutzer ihren Freunden einfach und schnell zeigen, dass ihnen ein Produkt<br />
gefällt. Die Freunde sehen die Empfehlung in den Neuigkeiten oder als Nachricht und kommen über den Link<br />
genauso schnell in den Shop.<br />
Fallbeispiel :84 Ticketmaster macht mit jedem „like“ fünf US-Dollar zusätzlichen Umsatz<br />
Ein Unternehmen, das diese Strategie sehr erfolgreich eingesetzt hat, ist Ticketmaster. Jeder Post eines Nutzers,<br />
der zeigt, dass er ein Ticket auf Ticketmaster gekauft hat, hat dem Unternehmen nach eigenen Angaben einen<br />
zusätzlichen Umsatz von etwa fünf US-Dollar gebracht. Das heißt, jeder Ticketkauf, der auf Facebook gepostet<br />
wurde, hat dazu geführt, dass auch mehr Freunde Tickets gekauft haben. Ticketmaster schuf dazu eine breite<br />
Facebook-Integration, indem es den „Gefällt-mir“ Button mit jedem einzelnen Event verknüpfte. Das hat sowohl<br />
den Traffic auf der Facebook-Seite als auch den Traffic auf der eigenen Homepage erhöht.<br />
Unternehmen nutzen einerseits die sozialen Verbindungen der Menschen und können darüber hinaus mit gezielter<br />
Werbung oder durch gesponserte Meldungen den Umsatz zusätzlich erhöhen .85<br />
Noch wichtiger und effektiver, als einen Shop in Facebook zu integrieren, ist es, bestehende Onlineshops mit<br />
Facebook zu verknüpfen. Durch die Integration des „Gefällt-mir“-Buttons oder – ideal für Gruppen – des<br />
„Senden“-Buttons in den eigenen Shop können Nutzer ihren Freunden einfach und schnell zeigen, dass ihnen<br />
ein Produkt gefällt<br />
Co-Shopping<br />
Mit der Verbreitung und Akzeptanz des Onlineshoppings verlagert sich das klassische Einkaufen im realen Leben<br />
ins Internet. Über <strong>Social</strong> Media-Dienste können die Nutzer ihre Freunde zum Einkaufen einladen und mit ihnen<br />
zusammen ein Angebot erkunden. In diesem Sinne beschreibt das Co-Shopping die Möglichkeit, das Einkaufserlebnis<br />
im Internet aufzuwerten .86<br />
Der Onlineshop dient dabei als Basisplattform und lässt sich um diverse <strong>Social</strong> Media-Technologien erweitern.<br />
So kann beispielsweise das Sortiment eines Onlineshops durch das Synchronisieren eigener Bildschirminhalte<br />
(Co-Browsing) gemeinsam angesehen werden. Ferner bietet die Chatfunktion den Nutzern die Möglichkeit,<br />
sich über das angesehene Produkt in Echtzeit auszutauschen und Empfehlungen abzugeben oder zu erhalten .87<br />
84 Vgl. http://www.socialmedia-blog.de/2010/10/social-commerce-in-der-praxis-teil-3-co-shopping/<br />
85 Vgl. Facebook<br />
86 Vgl. Hoffmann, D. 2010, S. 52ff.<br />
87 Vgl. BVDW 2011, S. 16.
Fallbeispiel: 88 Naturkosmetik-Shop Hautbalance<br />
Der deutsche Naturkosmetik-Shop Hautbalance erweiterte bereits im Jahr 2009 als einer der ersten deutschen<br />
Shopbetreiber sein Online-Angebot um Co-Shopping Elemente. Dazu wurde die durch Mattel und DecisionStep<br />
bekannt gewordene „ShopTogether Toolbar“ um weitere Elemente ergänzt und dem Corporate Design<br />
des Onlineshops angepasst. Besucher können Freunde und Bekannte zum gemeinsamen Einkaufen einladen,<br />
Produkte an ihren <strong>Social</strong> Graph empfehlen und Kosmetik-Tipps aus den <strong>Social</strong>-Web-Präsenzen von Hautbalance<br />
abrufen. Zusätzlich erhalten sie auf Wunsch eine Liste der aktuell fünf beliebtesten Produkte zur Ansicht.<br />
Co-Shopping-Technologien werden insbesondere von Onlineshoppern genutzt, die die gewohnte Erfahrung<br />
des gemeinsamen Einkaufens schätzen. Dabei zeigt sich gerade bei Artikeln, die hauptsächlich von weiblichen<br />
Kunden gewählt werden, dass der gemeinsame Einkauf eher einem „Happening“ gleichkommt und die Dauer<br />
des Kaufprozesses sowie die Intensität des Einkaufserlebnisses um ein Vielfaches erhöht .89<br />
Allerdings profi tieren nicht nur die Nutzer von den Möglichkeiten des Co-Shoppings, sondern auch die Anbieter.<br />
Insbesondere die Verkaufszahlen und somit der Return on Investment (ROI) werden dadurch positiv<br />
beeinfl usst. Beispielsweise registrierte das Unternehmen Hautbalance seit der Einrichtung von „ShopTogether“<br />
einen Zuwachs an Online-Bestellungen von 15 Prozent und eine Erhöhung des Durchschnitts-Bestellwertes um<br />
50 Prozent. 90<br />
Des Weiteren sind die Vorteile des Co-Shoppings gerade für solche Onlineshops besonders groß, deren Produkte<br />
intensive Recherchen und eine ausführliche Beratung erfordern. Zum einen können sich die Nutzer während<br />
des Kaufprozesses von Freunden beraten lassen. Zum anderen können Servicemitarbeiter zielgerichtet und in<br />
Echtzeit Support leisten, ohne zunächst über eine Kunden-Hotline kontaktiert werden zu müssen. 91<br />
Der gemeinschaftliche Einkauf im Internet gewinnt immer mehr an Bedeutung. Insbesondere Modeartikel und<br />
Produkte, die eine ausführliche Beratung erfordern, profi tieren von den Möglichkeiten des Co-Shoppings, denn<br />
Nutzer können sich während des Kaufprozesses von Freunden oder Service-Mitarbeitern beraten lassen.<br />
<strong>Digital</strong>e Rabattmarken und Sonderpreisaktionen (Coupons & Deals)<br />
Ob im Privat- oder Businessbereich – über ein gutes Geschäft freut sich jeder. Dabei hat sich die Devise „zusammen<br />
ist es einfacher“ schon seit Jahren bewährt. Das Konzept der Mengenrabatte und Sammelbestellungen<br />
wird seit Jahren nicht nur offl ine, sondern auch zunehmend via Internet angewendet. In diesem Zusammenhang<br />
haben sich zwei neue Formen des Shoppings entwickelt: Group Buying und das Einkaufen über Shopping Clubs. 92<br />
88 Vgl. http://www.socialmedia-blog.de/2010/10/social-commerce-in-der-praxis-teil-3-co-shopping/<br />
89 Vgl. hierzu und im Folgenden Hoffmann, D. 2010, S. 54f.<br />
90 Vgl. http://www.ptext.net/pressemeldung/decisionstep-shoptogether-hautbalance-naturkosmetik-58947 .<br />
91 Vgl. Hoffmann, D. 2010, S. 54f.<br />
92 Vgl. hierzu und im Folgenden blog.360i 2011, S. 51ff sowie BVDW 2010, S. 15 sowie Hoffmann, D. 2010, S. 59ff.<br />
51
52<br />
Der <strong>Social</strong>-<strong>Commerce</strong>-Werkzeugkasten<br />
Group Buying - Schnäppchenfl ut im Morgengrauen<br />
Group Buying-Plattformen sind meist darauf spezialisiert, rabattierte Produkte über lokalspezifi sche Versionen<br />
ihrer Portale anzubieten. Dabei werden den Nutzern einzelne Produkte oder Dienstleistungen mit einer begrenzten<br />
Gültigkeit offeriert. Erst beim Erreichen einer bestimmten Mindestteilnehmerzahl kommt ein Deal zustande.<br />
Beispielsweise ist es auf diesem Weg möglich, Wellnessangebote, die früher nur offl ine verfügbar waren, online<br />
zu offerieren. Des Weiteren können lokal zugeschnittene Angebote neue Präferenzen bei den Verbrauchern<br />
schaffen. Das Prinzip des „Live Shoppings“ beeinfl usst durch die zeitliche Begrenzung der Rabattaktion die<br />
Kaufentscheidung der Interessenten.<br />
Fallbeispiel: Groupon Deutschland<br />
Einer der bekanntesten Group Buying-Dienste ist<br />
Groupon. Der Name setzt sich aus den englischen<br />
Wörtern Group und Coupon zusammen und beschreibt<br />
sehr treffend das Angebot des Portals: als<br />
Gruppe vergünstigte Angebote (Coupons) erhalten.<br />
Dabei hält sich Groupon – wie viele ähnliche Dienste<br />
– an zwei Prinzipien: Zum einen bietet es Dienstleistungen<br />
statt einzelner Produkte an und zum anderen<br />
ist es über Subseiten für einzelne Städte lokal<br />
ausgerichtet. Im oben gezeigten Beispiel ist das Angebot<br />
auf Düsseldorf zugeschnitten und bietet 50<br />
Prozent Rabatt auf ein Sport- und Freizeitangebot<br />
in der Region. Unter dem „Jetzt kaufen!“-Button<br />
befi ndet sich ein Countdown, der die verbleibende<br />
Zeit des Angebots anzeigt. Bei Groupon ist ein<br />
Angebot jeweils 24 Stunden nach dem Start gültig.<br />
Unter dieser Live-Shopping-Komponente befi ndet<br />
sich nun das eigentliche Gruppen-Element – ein Balken, der angibt, wie viele Personen das Angebot bereits<br />
wahrgenommen haben. Damit es für alle Interessenten und Käufer gültig wird, muss eine gewisse Anzahl an<br />
Verkäufen generiert werden, sonst verfällt das Angebot, und die bereits abgeschlossenen Bestellungen werden<br />
storniert. Der Nutzer kann daher das Feld für Empfehlungen an Freunde aktivieren. Diese Empfehlungen zahlen<br />
sich gleich in zweifacher Hinsicht für ihn aus: Er kann so die nötigen Verkäufe ankurbeln, damit sein favorisiertes<br />
Angebot zustande kommt, und für jede Empfehlung, die zu einem weiteren Kauf führt, erhält er 6 Euro<br />
Guthaben, das er bei seinen nächsten Groupon-Käufen verrechnen kann.<br />
Beim Group Buying profi tieren Kunden durch die Mischung aus Onlineshopping und lokalen Angeboten: Die<br />
Preise, die auf den entsprechenden Plattformen offeriert werden, sind günstig, und die Angebote weisen eine<br />
gewisse Exklusivität auf.<br />
Auch Unternehmen verschaffen sich Vorteile in vielerlei Hinsicht. Sie können ungenutzte Kapazitäten durch<br />
gezielte Verkaufsförderung ausschöpfen oder durch Kennenlernangebote neuen Zugang zu potenziellen<br />
Kunden fi nden. Ferner kann durch die Angabe von Mindest- und Höchstbestellmengen das Risiko reduziert<br />
werden. Durch die Limitierung der Angebote werden zudem Impulskäufe gefördert, die sonst aufgrund der<br />
Online-Recherchen und Produktvergleiche eher selten stattfi nden.<br />
Shopping Clubs<br />
Das System der Shopping Clubs setzt auf das gemeinsame Einkaufen in einer geschlossenen Community und hat<br />
drei wesentliche Eigenschaften: Exklusivität, zeitlich und in ihrer Menge limitierte Angebote sowie hohe Preisrabatte<br />
auf original Markenartikel. In diesem Sinne können nur registrierte Mitglieder limitierte Markenware<br />
preisgünstig kaufen .93 Je exklusiver der Club, desto strikter ist die Prozedur zur Aufnahme neuer Mitglieder. 94<br />
93 Vgl. Hoffmann, D. 2010, S. 63.<br />
94 Vgl. BVDW 2011, S. 15.
Grundsätzlich müssen sich die Interessenten bei der Community bewerben oder von einem Community-Mitglied<br />
eingeladen werden. Allerdings gibt es mittlerweile auch Clubs, bei denen die Restriktionen von den Anbietern<br />
gelockert wurden, sodass eine offene Registrierung möglich ist. 95<br />
Ähnlich wie beim Group Buying sind auch hier die Angebote in ihrer Menge und Gültigkeitsdauer begrenzt.<br />
Jedoch liegt der Fokus der Shopping Clubs nicht auf Dienstleistungen, sondern auf Markenprodukten. Auch<br />
haben Shopping Club-Mitglieder eine größere Auswahl in der Verkaufsaktion im Vergleich zu einem einzelnen<br />
Group Buying-Angebot.<br />
Ferner werden die Attraktivität und die Exklusivität der Angebote durch das Gestalten einer eigenen Markenwelt<br />
gesteigert. Auf die Aktionen aufmerksam werden die Mitglieder durch zumeist attraktiv gestaltete E-Mail-<br />
Newsletter, Flash-Filme und thematisch angepasste Shop-Seiten.<br />
Viele Shopping Clubs nutzen außerdem ein „Kunde-wirbt-Kunde“-Programm über den <strong>Social</strong> Graph. So bekommt<br />
der Werbende eine Gutschrift auf den nächsten Einkauf und die Bekanntheit und Reichweite des Clubs<br />
werden weiter gesteigert.<br />
Fallbeispiel: Brands 4 Friends<br />
Der im Jahr 2008 verhältnismäßig spät gestartete deutsche<br />
Shopping Club „Brands4Friends“ stellt einen typischen<br />
Vertreter dieser Portale dar. Die ansprechend,<br />
aber wenig informativ gestaltete Startseite verdeutlicht<br />
die exklusive Ausrichtung sowie die Voraussetzung eines<br />
eigenen Accounts, um Zugang zu erhalten. Ist der Nutzer<br />
angemeldet, erhält er eine Übersicht über die laufenden<br />
Aktionen und kann die Angebote in Augenschein nehmen.<br />
Die einzelnen Aktionsseiten bieten dann eine direkte<br />
Bestellmöglichkeit und zeigen einen Counter, der über<br />
die verbleibende Zeit bis zum Ende der Aktion informiert.<br />
Über einen weiteren Button kann der Nutzer auch in diesem<br />
Shop-Modell Freunde anwerben und einen Bonus für<br />
zukünftige Bestellungen erhalten.<br />
In Bezug auf den Nutzen der Shopping Clubs ist festzuhalten, dass nicht nur Kunden von den hohen Preisnachlässen<br />
auf originale Markenware und von der Exklusivität der Portale profi tieren. Auch für Unternehmen ergeben<br />
sich Vorteile. Zum einen können durch die meist großen Reichweiten der Clubs hohe Absatzzahlen generiert<br />
werden. Zum anderen haben die Hersteller die Möglichkeit, Restposten, Testprodukte oder Auslaufmodelle<br />
„markenschonend“ über Mengenbegrenzungen abzubauen.<br />
Jedoch ist das System der Shopping Clubs auch mit Gefahren verbunden. So kann beispielsweise die stetig zunehmende<br />
Anzahl verschiedener Clubs mit ähnlichem Angebot und gleicher Zielgruppe den Schutz der Marke<br />
gefährden. Denn die Preisnachlässe werden in dem Fall häufi g zu fi nden sein und die nötige Reichweite könnte<br />
nicht mehr erzielt werden.<br />
Einen möglichen Lösungsansatz für diese Problemlage liefert der Versandhandel Otto. Er setzt mit seinem Shopping<br />
Club Limango 96 den Fokus auf eine spitzere Zielgruppe, indem er lediglich Frauen und Familien adressiert<br />
– im Gegensatz zu Brands4Friends mit breit aufgestellten Zielgruppen.<br />
Shopping Clubs wenden das Konzept der Mengenrabatte und Sammelbestellungen online an. Die günstigen<br />
Preise, die Exklusivität sowie die zeitlich und in ihrer Menge begrenzten Aktionen versprechen sowohl Kunden<br />
als auch Unternehmen vielfältige Vorteile. Aufgrund der meist großen Reichweiten der Clubs können hohe<br />
Absatzzahlen generiert werden, und die Hersteller haben die Möglichkeit, Restposten, Testprodukte oder<br />
Auslaufmodelle „markenschonend“ über Mengenbegrenzungen abzubauen.<br />
95 Vgl. hierzu und im Folgenden Hoffmann, D. 2010, S. 64ff.<br />
96 Vgl. www.limago.de<br />
53
54<br />
Der <strong>Social</strong>-<strong>Commerce</strong>-Werkzeugkasten<br />
C.4 Community – Kunden-beraten-Kunden-Effekte erzeugen<br />
In unserer letzten Studie haben wir uns ausführlich mit dem Einsatz von Communitys im Kundenservice auseinandergesetzt.<br />
Communitys können aber auch eine wichtige Funktion im Kaufprozess einnehmen. Sie schaffen<br />
Vertrauen bei potenziellen Neukunden, stellen eine Kommunikations- und Austausch-Plattform zu Produkt,<br />
Service und Nutzungsmöglichkeiten dar und bieten engagierten Kunden ein Forum, anderen zu helfen und sie<br />
beim Kauf zu beraten.<br />
Die soziale Vernetzung kann auf unterschiedlichen Plattformen stattfi nden.<br />
Facebook taugt (nur) für die schnelle Service-Kommunikation<br />
Aktuelle Studien bestätigen die folgende These: Facebook wird von vielen Nutzern und Unternehmen als erste<br />
Anlaufstelle und damit auch als Plattform für den Service-Dialog entdeckt. Die Facebook-Pinnwand eignet sich<br />
besonders gut für schnelle Hilfe, um Probleme mit Produkten oder Dienstleistungen unbürokratisch zu lösen.<br />
Fallbeispiel: 97 mymüsli – schnelle Hilfe schafft Vertrauen bei Kunden, die noch zögern<br />
Das Unternehmen mymüsly gibt den Kunden auf<br />
seiner Facebook-Seite die Möglichkeit, Fragen,<br />
Kommentare, Lob und Verbesserungsvorschläge<br />
online zu notieren.<br />
Haben die Mitarbeiter des Unternehmens beispielsweise<br />
einen Systemfehler noch nicht bemerkt, sodass<br />
etwa das Bestücken des Online-Warenkorbes<br />
nicht funktioniert, dann kann ein Kunde via Facebook<br />
darüber berichten oder Fragen zu dem Problem<br />
stellen. In diesem Fall ist es möglich, dass sich<br />
die Mitarbeiter sehr schnell öffentlich dazu äußern<br />
und die Fragen beantworten. Nutzen genügend<br />
Verbraucher diesen Kanal, wird verhindert, dass die<br />
immer gleichen Fragen zu diesem Problem beim<br />
Support aufl aufen. Dies gilt nicht nur für Problemfälle,<br />
sondern auch für Feedback.<br />
“Der Support freut sich zwar immer über nette E-Mails, aber wenn jemand auf unserer Facebook-Wall öffentöffentlich sagt: „Das ist so ein leckeres Produkt“, dann schafft das Vertrauen in unsere Produkte und überzeugt andere<br />
potenzielle Kunden, die vielleicht noch überlegt haben, bei uns zu bestellen.” Max Wittrock, Geschäftsführer<br />
mymuesli GmbH.<br />
Allerdings besteht der Nachteil darin, dass keine gemeinsame Wissenbasis geschaffen wird. Wiederkehrende<br />
Fragen müssen stets erneut beantwortet werden.<br />
Facebook wird von vielen Nutzern und Unternehmen als erste Anlaufstelle und damit auch als Plattform<br />
für den Service-Dialog entdeckt. Hier erhalten Kunden, die Probleme mit Produkten und Dienstleistungen<br />
schildern, schnelle und unbürokratische Hilfe von den zuständigen Mitarbeitern des Unternehmens. Die Service-<br />
Kommunikation via <strong>Social</strong> Network schafft darüber hinaus Vertrauen bei potenziellen Neukunden.<br />
‚<strong>Social</strong> media is coming home‘ – Die Community auf der eigenen Website<br />
Lediglich ein Prozent der Facebook-Mitglieder, die sich über den „Like“-Button mit einer Marke vernetzen, engagieren<br />
sich auch tatsächlich aktiv auf dessen Fan-Seite. Facebook bietet zwar eine enorme Reichweite, sollte von<br />
Unternehmen aber nicht als alleinige Plattform für den Dialog mit Kunden gewählt werden. Auch die Eignung<br />
97 Vgl. hierzu: http://smartservice-blog.com/tag/mymuesli/ .
von Facebook zur Verkaufsförderung kann derzeit noch nicht bewiesen werden, da diese Art der Interaktion<br />
weder als nachhaltig noch als skalierbar angesehen werden kann.<br />
Fallbeispiel (Lithium): Sephora Beauty Talk Community<br />
Allein in den USA gewann die zum französischen<br />
LVMH-Konzern gehörende Kosmetik-Kette<br />
Sephora rund 850 000 Facebook-Fans. Diese<br />
stellten aus Unternehmenssicht interessante<br />
Beauty-Fragen – die wiederum von Kunden beantwortet<br />
wurden.<br />
Hatte aber ein Fan drei Tage Tage später später die gleiche<br />
Frage wie jemand zuvor, war die Information<br />
bereits wieder verschwunden und dieses Problem<br />
musste erneut behandelt werden. Für die aktivsten<br />
Facebook-Nutzer war dies eine ermüdende<br />
Angelegenheit, die dazu führte, dass diese immer weniger Lust hatten, sich für Sephora zu engagieren. Das<br />
Unterne hmen benötigte eine kundenfreundlichere Plattform mit einer soliden Frage-Antwort-Datenbank. Eine<br />
Lösung, mit der alle Konversationen von Kunden untereinander inklusive ihrer Anregungen und Ideen dauerhaft<br />
erfasst werden könnten. Kurz gesagt: Das Unternehmen brauchte eine Community.<br />
Das Ergebnis dieses Prozesses heißt „Beauty Talk“, eine Community von Lithium, dem führenden Anbieter im<br />
Bereich „<strong>Social</strong> Customer Experience“. Beauty Talk ist eine cloudbasierte Community-Plattform mit Facebookund<br />
Twitter-Integration direkt auf der Sephora Website inklusive eines fl exiblen Rank-and-Reputation-Systems<br />
– basierend auf ausgeklügelten Gaming Dynamics.<br />
Da die Konversationen mit den Kunden, vor allem aber die Konversationen der Kunden untereinander, jetzt<br />
auf der fi rmeneigenen Homepage stattfi nden, profi tiert Sephora zusätzlich von deutlich gesteigerten SEO-Leistungen<br />
(Search Engine Optimization) und ist in der Lage, mithilfe des umfangreichen Lithium Daten-Analyse-<br />
Systems sämtliche Kundenaktivitäten auszuwerten und punktgenauen ROI zu berechnen.<br />
Die aktivsten Nutzer von Beauty Talk verbringen nach Unternehmensangaben über 40 Stunden pro Woche mit<br />
dem Beantworten von Fragen und gegenseitigen Produktempfehlungen in der Community. Und ein durchschnittliches<br />
Community-Mitglied gibt zweieinhalb Mal mehr aus als ein Nicht-Mitglied, wobei die Super User<br />
sogar zehn Mal mehr Produkte bei Sephora einkaufen als ein durchschnittlicher Kunde.<br />
Der Nutzen von Communitys im Verkaufsprozess wird vielfach belächelt. Doch das Sephora Beispiel verdeutlicht<br />
den kommerziellen Wertbeitrag, den eine aktive Community zum Online-Abverkauf leisten kann. Hier liegt aber<br />
auch häufi g der Knackpunkt: Viele Communitys erreichen nicht die kritische Masse an Nutzern, die erforderlich<br />
ist, um ökonomisch Relevanz zu erzielen.<br />
„Any brand that thinks it can create its own community is completely mad. You can‘t create a community<br />
– you can adopt one and help it. Rather trying to build a community around a brand it makes<br />
much more sense for brands to go to the communities and offer their services to that communities.“<br />
Paul Marsden<br />
Ein anderer Stolperstein besteht darin, dass die Community zu werblich und kommerziell wirkt. Marken und<br />
Onlinehändler müssen lernen, dass ihre Rolle primär im Beantworten von Fragen liegt und nicht im eigenen<br />
Sendungsbewusstsein.<br />
Gelingt es Unternehmen, auf ihrer Shopping-Website eine Community aufzubauen, profi tieren sie von deutlich<br />
gesteigerten SEO-Leistungen. Die Konversationen mit den Kunden, vor allem aber die Konversationen der<br />
Kunden untereinander, fi nden jetzt auf der fi rmeneigenen Homepage statt. Nutzer verbringen mehr Zeit auf<br />
der Website – auch hierdurch werden die Konversionsraten gesteigert. Super User kaufen bis zu zehn Mal mehr<br />
Produkte als ein durchschnittlicher Kunde.<br />
55
56<br />
Der <strong>Social</strong>-<strong>Commerce</strong>-Werkzeugkasten<br />
Marken shoppen mit integrierter Community<br />
Insbesondere für Markenunternehmen, die traditionell keine direkten Kundenbeziehungen über Produkt und<br />
Service aufbauen können, bietet der Aufbau eines Onlineshops mit integrierter Community eine hervorragende<br />
Möglichkeit, sich über Ideen und Wünsche, aber auch Kritik der Verbraucher auf Augenhöhe auszutauschen.<br />
Der Nestlé Marktplatz ist das erste Angebot dieser Art eines Lebensmittelherstellers in Deutschland und gilt<br />
innerhalb der Nestlé-Welt als Pilot-Markt. Es sollen die Spielregeln des <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> am „lebenden Objekt“<br />
getestet werden, zudem bietet der Marktplatz die Möglichkeit des Experimentierens.<br />
Fallbeispiel 98 : Nestlé Marktplatz<br />
Als Pilotprojekt in Deutschland gestartet, können Konsumenten<br />
auf dem Nestlé Marktplatz 72 Marken des Lebensmittelkonzerns<br />
entdecken, kaufen und sich darüber austauschen. Die Markenreichweite<br />
steigt einerseits durch den direkten Kundenkontakt.<br />
Andererseits haben Besucher des Online-Marktplatzes exklusiven<br />
Zugang zu neuen, in Deutschland sonst nicht angebotenen Produkten.<br />
Nestlé gelingt es mit diesem <strong>Social</strong> Media-Engagement,<br />
Marktplatz-Kunden als Markenberater einzusetzen. Sie können<br />
Ideen und Vorschläge Vorschläge für neue Produkte, Produkte, Verpackungen Verpackungen und die die<br />
Produktverwendung unterbreiten. Mit anderen Worten Worten dient die die<br />
Plattform Plattform nicht ausschließlich dem Abverkauf, sondern sie sie ist ein ein<br />
Forum für Gespräche mit den Kunden, die auch untereinander kommunizieren. Nestlé gewinnt auf diese Weise<br />
Consumer Insights, verwandelt den Marktplatz quasi in ein lernendes Labor und erhöht außerdem die Markenloyalität.<br />
Der Marktplatz-Ansatz integriert mit Entdecken, Kaufen und Teilen alle Stufen des <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong>. Kunden<br />
erhalten hier Produkte, die es sonst nicht zu kaufen gibt, sie können im Dialog mit anderen Konsumenten neue<br />
Verwendungsmöglichkeiten kennenlernen und Produktempfehlungen mit anderen Menschen teilen. Diese<br />
Mischung ist ein smarter Schachzug, um aus den in der Community stattfi ndenden Dialogen zu lernen und aus<br />
zufriedenen Kunden Markenbotschafter zu machen.<br />
Kooperation mit Peer-to-Peer Communitys<br />
Oftmals bietet sich die Kooperation mit bestehenden Communitys als zweckmäßigerer Ansatz an, um mit den<br />
eigenen Peers zu kommunizieren. Es lassen sich und Kunden-beraten-Kunden-Effekte im Sinne der eigenen<br />
Unternehmensziele nutzen und die fehlende Beratung im Onlineshop wird kompensiert.<br />
98 Vortrag Online-Handel 2012
Fallbeispiel (Vico) 99: Kunden helfen Kunden bei LG<br />
Der Elektronikkonzern LG baute seine Präsenz in sozialen Netzwerken aus. Sehr schnell bildete sich eine Community<br />
von über 30.000 Kunden. 60 Prozent der Postings bestanden aus Serviceanfragen: Probleme mit der<br />
Technik, Fragen nach Reparaturmöglichkeiten, Inbetriebnahme von Geräten und vieles mehr. Management<br />
und Serviceabteilung setzten sich zusammen und bildeten eine Task Force, die damit begann, die Probleme abzuarbeiten.<br />
Drei Monate nach der Gründung der Community wurde der Kunden-helfen-Kunden-Effekt immer<br />
prägnanter. 70 Prozent der Serviceanfragen werden mittlerweile von Bloggern oder Community-Mitgliedern<br />
selbst beantwortet. Nur rund 30 Prozent bearbeiten die Mitarbeiter der Serviceabteilung. Mit wenigen Postings<br />
im Netz, die vom Unternehmen selbst kommen, gewinnt LG in den sozialen Netzwerken eine vergleichsweise<br />
sehr hohe Reichweite. Zum Beispiel konnten mit 47 Blogpostings die Probleme von rund 30.000 Kunden gelöst<br />
werden. Die Kosten pro Nutzer liegen bei zwölf Cent. Sie wären deutlich höher, würden sich die Kunden mehrheitlich<br />
über die Hotline an das Unternehmen wenden.<br />
Neben den nachweislichen Kosteneinsparungs-Möglichkeiten, die sich durch die vernetzte Servicekommunikation<br />
ergeben, bietet die Kooperation im Rahmen von Peer-to-Peer-Communitys auch die Chance, den eigenen<br />
Shop durch Affiliate-Programme im Kontext der Community zu platzieren. So würde es zum Beispiel für Nike<br />
oder Adidas durchaus Sinn machen, einen Personal Trainer-Store als Komplement zu einer Fitness-Community<br />
zu sponsern. Derartige Initiativen sind jedoch bislang nicht bekannt.<br />
Die Kooperation mit bestehenden Communitys eignet sich, um mit Peers in den Dialog zu treten und Kundenberaten-Kunden-Effekte<br />
im Sinne der eigenen Unternehmensziele zu nutzen und die fehlende Beratung im<br />
Onlineshop zu kompensieren.<br />
Vernetzte Kollaborationsplattformen als zentraler<br />
Service Hub des Onlineshops<br />
Insbesondere in den serviceintensiven Branchen wie der Telekommunikation, den Consumer Electronics und der<br />
Reisebranche führt das wachsende Kommunikationsaufkommen zur Suche nach skalierbaren Lösungen, um die<br />
Kunden-Community mit den Supporteinheiten zu vernetzen und das Wissen auch von Mitarbeitern an unterschiedlichen<br />
Point-of-Sales für die Servicestrecken zu mobilisieren.<br />
Fallbeispiel (Lithium): Best Buy<br />
Dem weltweit führenden Elektronik-Einzelhändler Best Buy gelingt es, auch den neuen Anforderungen der „<strong>Social</strong><br />
Customers“ gerecht zu werden – in einer skalierbaren und leicht umsetzbaren Form auf allen Kanälen gleichzeitig<br />
und rund um die Uhr. Zwischenzeitlich war es für das Unternehmen angesichts des explosiven Wachstums<br />
der <strong>Social</strong>-Media-Nutzung schwierig geworden, die Flut der Anforderungen in den einzelnen Kanälen zu bewältigen.<br />
Anstatt ständig neue Teammitglieder einzustellen, entschied sich Best Buy für eine skalierbare Lösung.<br />
Die Zielformulierung lautete, den Kunden und Interessenten ein innovatives, transparentes und zufriedenstellendes<br />
Kundenmanagement außerhalb der im Einzelhandel üblichen, traditionellen Service- und CRM-Kanäle<br />
(Verkaufsfläche, Telefon, E-Mail und Direct Mail) zur Verfügung zu stellen. Das Ergebnis ist die Best-Buy-Community:<br />
Sie ist der zentrale Hub, auf dem die Kunden nicht nur mit Best-Buy-“Blauhemden“ und „Geek-Squad“-<br />
Agenten kommunizieren können, sondern auch untereinander: Erfahrungen austauschen, Produkte vergleichen,<br />
Fragen stellen, Ideen einbringen und vieles mehr. Zudem bietet die Community eine bi-direktionale Integration<br />
des Twitter-Support-Kanals „Twelpforce“ und dadurch eine völlig neue Art der Online-Kundenbetreuung.<br />
Die Community leistet einen enormen Beitrag an die Supporttätigkeit von Best Buy. 95 Prozent aller Konversationen<br />
auf der Lithium Community Plattform finden von Kunde zu Kunde statt. Durchschnittlich besuchen pro<br />
Quartal 600 000 Menschen die Community, wo sie mehr als 20 000 Beiträge verfassen und mehr als 20 Millionen<br />
Seiten wertvollen nutzergenerierten Inhalt vorfinden.<br />
Der Service zahlt sich doppelt aus: Inzwischen generiert die Community pro Jahr mehr als fünf Millionen US-Dollar<br />
an Profit durch Kostensenkungen im Support, aber auch deutlich gesteigerten Umsatz aufgrund von Mundzu-Mund-Propaganda,<br />
der neuen Zauberformel im E-<strong>Commerce</strong>.<br />
99 Vgl. mind Business Consultants 2011.<br />
57
58<br />
Der <strong>Social</strong>-<strong>Commerce</strong>-Werkzeugkasten<br />
Die nahtlose Integration des Onlineshoppings mit der Community ist die große Kunst. Wem es gelingt, die<br />
Kunden-Community mit den Supporteinheiten zu vernetzen und das Wissen der Mitarbeiter an unterschiedlichen<br />
Point-of-Sales für die Servicestrecken zu mobilisieren, darf mit erheblichen Ergebnisverbesserungen rechnen.<br />
Denn wenn Kunden nicht nur mit den Agenten kommunizieren, sondern auch untereinander, kann Letzteres<br />
bis zu 80 Prozent der Kundenprobleme lösen sowie die Vertrauenslücke im Onlineshopping schließen und<br />
zusätzlich virale Effekte erzeugen.<br />
C.5 Smarter shoppen mit Apps & Co.<br />
Wie im ersten Kapitel bereits erwähnt, erfährt der mobile Internetzugang jährlich kräftige Steigerungsraten.<br />
Der Ausbau schneller Datennetze sowie die günstiger werdenden Datentarife ermöglichen diese Entwicklung.<br />
Begünstigt wird sie zudem durch die wachsende Vielfalt an mobilen <strong>Social</strong>-<strong>Commerce</strong>-Applikationen. 100<br />
Smarter fi nden<br />
In diesem Zusammenhang beschreibt Mobile <strong>Commerce</strong> das Onlineshopping über mobile Endgeräte. Dabei ist<br />
das Nutzerverhalten während des gesamten Kaufentscheidungsprozesses ausschlaggebend für den Erfolg der<br />
mobilen Onlineshops.<br />
In der ersten Phase des „Mobile Customer Buying Cycles“ geht es darum, das Interesse des Verbrauchers zu<br />
wecken. Dabei muss dieser mit inspirativen Einstiegsofferten abgeholt werden, die auch situationsspezifi sch<br />
um weitere Daten angereichert werden können. Beispielweise dienen virtuelle Kleiderschränke als Inspiration.<br />
Fallbeispiel (MicroStrategy): Guess Jeans’ digitale Kundenkarte<br />
Gemeinsam mit dem Bekleidungskonzern Guess entwickelt MicroStrategy eine mobile Shopping App, die die<br />
physische Kundenkarte von Guess ablöst. Die Kunden können sich mit ihren Facebook-Daten sowie ihrer Kundennummer<br />
anmelden und mithilfe eines in die App integrierten Produkt-Scanners umfassende Produktinformationen<br />
in den Läden abrufen.<br />
Genutzt werden dabei auch virale Funktionen wie „Wunschlisten“ oder „Teile dieses Produkt mit Freunden“.<br />
Die Zielsetzung des Projektes liegt darin, die interne CRM-Datenbank von Guess mit <strong>Social</strong>-Graph-Daten der<br />
eigenen Fanbase auf Facebook zu verknüpfen, um den Kunden fortlaufend personalisierte Angebote unterbreiten<br />
zu können, die ihre Vorlieben möglichst genau abbilden.<br />
So können Unternehmen aus der Modebranche Nutzern die Möglichkeit geben, Outfi ts via Augmented Reality<br />
(AR) virtuell anzuprobieren und sich währenddessen von seinen Freunden in sozialen Netzwerken beraten lassen.<br />
Fallbeispiel: Diesel Cam<br />
100 Vgl. denkwerk 2011, S. 12ff.<br />
Diesel Cam ist eine interaktive Installation, mithilfe<br />
derer sich die Kunden direkt in der Umkleidekabine<br />
fotografi eren lassen. Sie können die<br />
Bilder auf Facebook veröffentlichen und sich von<br />
Freunden vor dem Kauf beraten lassen.<br />
Die Shopper verbinden sich via Facebook Connect<br />
mit dem sozialen Netzwerk, denn die Aufnahmen<br />
können über den Touch Screen Monitor<br />
direkt in Facebook publiziert werden.
Ferner können Shop-Betreiber dem Verbraucher die individuelle Zusammenstellung von Produkten ermöglichen.<br />
So können Nutzer für den mobilen E-<strong>Commerce</strong> begeistert werden, die nach wie vor das klassische Onlineshopping<br />
bevorzugen. Folgende Faktoren tragen in dieser Phase zum Erfolg der mobilen Onlineshops bei: inspirative<br />
Einstiege, Sortier- und Filtermechanismen, Listen bzw. Merkfunktionen, situative Zusatzservices. 101<br />
Fallbeispiel: My SnapShop<br />
Es ist Zeit für eine wohnliche Veränderung? Doch welches Möbelstück der Lieblingsmarke passt am besten in<br />
die Immobilie? Eine Orientierung bietet die iPhone App „My SnapShop“ aus England. Der Nutzer kann mit ihr<br />
die Produkte seiner favorisierten Marken zentral abrufen und mittels AR direkt in seinem Wohnzimmer „zur<br />
Probe platzieren“. Außerdem können Fotos mit der App gemacht und per E-Mail an Freunde weitergeleitet<br />
werden. Den Mehrwert für die Nutzer erhöhen zudem attraktive Vergünstigungen und Aktionen. Der Kaufprozess<br />
schließlich kann ohne Verlassen der App eingeleitet werden.<br />
Mobile <strong>Commerce</strong> sollte sich uneingeschränkt am Nutzerverhalten orientieren, um das Interesse des Verbrauchers<br />
an dieser Art des E-<strong>Commerce</strong> zu wecken. Inspirative Einstiegsofferten, hohe Relevanz im Nutzerkontext sowie<br />
eine sehr einfache und schnelle Bedienung sind entscheidend. Auch Sortier- und Filtermechanismen, Listen<br />
sowie Merkfunktionen und situative Zusatzservices sind empfehlenswert, um Verbraucher für mobiles Shoppen<br />
zu begeistern.<br />
Smarter entscheiden<br />
In der zweiten Phase des „Mobile Customer Buying Cycles“ sollten Unternehmen den Kunden alle relevanten<br />
Produktinformationen auf einfache Weise verfügbar machen. Denn immer mehr Smartphone-Besitzer nehmen<br />
ihr Handy zum Einkaufen mit, um Preise online zu vergleichen oder Bewertungen zu unterwegs gefundenen<br />
Artikeln abzurufen. Zusätzlich ist es möglich, die Produktsuche mithilfe der Features mobiler Geräte zu erweitern,<br />
etwa durch einen Barcode- oder QR-Code-Scanner.<br />
Fallbeispiel: Amazon Mobile<br />
Die aktualisierte iPhone App Amazon Mobile (August 2011) bietet umfangreiche Shopping-Möglichkeiten, die<br />
nahezu jeder registrierte Kunde des Onlineshops kennt. Nutzer können mittels interessen- und länderspezifischer<br />
Filter gezielt nach Produkten suchen und diese erwerben. Die übersichtliche Darstellung der Preisvergleiche<br />
(auch der Angebote vor Ort) und die mögliche Selektion nach Kundenrezensionen erleichtern die Kaufentscheidung<br />
und steigern die Kundenzufriedenheit. Neu ist Amazon Memo – eine Funktion, mit der interessante<br />
Artikel mit der Mobilkamera aufgenommen und automatisch in die Merkliste übertragen werden können.<br />
Des Weiteren sollten alle Informationen, die die Kaufentscheidung beeinflussen können, in einer Übersicht<br />
erfasst sowie bedarfsgerecht bereitgestellt werden, damit sie On-Demand abgerufen werden können – dazu<br />
zählen etwa Produktfotos und -details, technische Daten und Angaben zu Referenz-Produkten. Zum Erfolg der<br />
mobilen Onlineshops tragen somit in dieser Phase bei: vielfältige Sucheinstiege, übersichtliche Produktdetails,<br />
Einbindung von Nutzerbewertungen und Testberichten.<br />
Fallbeispiel: Ebay RedLaser<br />
Die RedLaser iPhone App des Online-Auktionshauses Ebay scannt Barcodes sowie QR-Codes und zeigt je nach<br />
Produkt die günstigsten Preise – sowohl online als auch von lokalen Händlern. Diese App ist ein perfekter Einkaufsbegleiter,<br />
um ein optimales Preis-/Leistungsverhältnis zu gewährleisten. Schon jetzt ist sie bei sehr vielen<br />
Nutzer beliebt und daher hoch frequentiert: Die Download-Zahlen der App haben sich seit der Übernahme<br />
durch Ebay im Juni 2010 mehr als verdreifacht und liegen in Summe knapp unter der Sieben-Millionen-Marke.<br />
101 Vgl. hierzu und im Folgenden denkwerk 2011, S. 12ff.<br />
59
60<br />
Der <strong>Social</strong>-<strong>Commerce</strong>-Werkzeugkasten<br />
Konsumenten, die via Mobiltelefon einkaufen, schätzen die schnelle und ortsunabhängige Verfügbarkeit von<br />
Produktinformationen. Anbieter sollten ihnen die Produktsuche erleichtern – etwa durch Barcode- oder QR-<br />
Scanner – und die Informationen inklusive Nutzerbewertungen und Testberichte in geeigneten Übersichten<br />
bereitstellen.<br />
Smarter bezahlen<br />
In der dritten Phase des „Mobile Customer Buying Cycles“ geht es um die Abwicklung des Kaufprozesses. Um die<br />
Bestellung und die Bezahlung via Handy zu vereinfachen, sollten Unternehmen keine langen Dateneingaben<br />
verlangen. Denn die kleinen Bildschirme sowie die engen (Touchscreen)-Tastaturen machen die Eingabe umständlich.<br />
Vielmehr sollten registrierte Nutzer schnell auf ihr bestehendes Konto zugreifen können und Neukunden<br />
sollten sich via <strong>Social</strong> Graph einloggen können. Im Hinblick auf das Bezahlverfahren gewinnt besonders<br />
bei kleineren Beträgen die Zahlung über die Mobilfunkrechnung an Bedeutung. Somit tragen in dieser Phase<br />
folgende Faktoren zum Erfolg der mobilen Onlineshops bei: übersichtliche Bestellung, einfache Bezahlmechanismen,<br />
personalisierte Nutzerkonten.<br />
Fallbeispiel: 102 American Express<br />
Um die Zahl der Unternehmen zu vergrößern, die <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />
auch über mobile Endgeräte ermöglichen, startete American Express<br />
ein spezielles Programm. Dies erlaubt es den Handelspartnern, Deals<br />
in den sozialen Netzwerken Facebook und Foursquare über ein<br />
zentralisiertes Dashboard abzuwickeln. Händler können Amex-Karteninhabern<br />
Geschäfte anbieten, die automatisiert über die Karte<br />
abgerechnet werden, sodass weder Coupons noch Codes benötigt<br />
werden.<br />
Die Hürden hierbei stellen sich wie folgt dar: Der Kunde muss seine<br />
Amex-Karte proaktiv mit seinem Account in den sozialen Medien<br />
verbinden. Händler haben das Risiko, dass Käufer ohne Amex-Karte<br />
dadurch abgeschreckt werden, dass der Amex-Deal als favorisierte<br />
Zahlungsmethode angezeigt wird. Trotz dieser Herausforderungen<br />
hält American Express an dem Ziel fest, den Kunden durch die Nutzung<br />
mobiler Verkaufskanäle einen Mehrwert zu bieten und für<br />
neue Kunden attraktiv zu sein<br />
Übersichtliche Bestellvorgänge und einfache Bezahlverfahren sind entscheidend dafür, dass Mobile <strong>Commerce</strong>-<br />
Kunden die Transaktionen tatsächlich abschließen. Als registrierte Nutzer sollten sie schnell und einfach auf ihr<br />
jeweiliges Konto zugreifen können, und als Neukunden sollten sie sich via <strong>Social</strong> Graph einloggen können.<br />
102 Vgl. blog.360i 2011, S. 73f.
Smarter teilen<br />
Auch in der letzten Phase des „Mobile Customer Buying Cycles“, der Nachkaufbewertungsphase, kommen mobile<br />
Endgeräte zum Einsatz. So können Informationen zu Versandart oder Zahlung an den Kunden per SMS/MMS<br />
versandt werden. Die mobile Paket-Nachverfolgung per Order-Tracking stellt eine weitere Alternative dar. 103<br />
In der Nachkaufphase sollte außerdem sichergestellt sein, dass der Kunde Produkt- und Shopbewertungen veröffentlichen<br />
und anschließend über soziale Netzwerke streuen kann. Diese sollten vom Handel berücksichtigt<br />
und für das eigene Markenimage eingesetzt werden. Auch neue Kunden lassen sich durch die Einbindung von<br />
Bewertungs- und Empfehlungsfunktionen gewinnen. Folglich tragen in dieser Phase diese Faktoren zum Erfolg<br />
der mobilen Onlineshops bei: personalisierte Nutzerkonten, Tracking/Orderstatus, Rezensionsmechanismen, CRM<br />
in der After-Sales-Phase.<br />
Fallbeispiel (MicroStrategy): FC Barcelona – Fan-Artikel nach Maß<br />
Zusammen mit einem der bekanntesten Fußball-Clubs der Welt, dem FC Barcelona, entwickelt MicroStrategy<br />
einen personalisierten, auf Facebook basierenden <strong>Marketing</strong>- und E-<strong>Commerce</strong>-Kanal – inklusive einer nativen<br />
Facebook Applikation sowie einer Mobile App.<br />
Zielsetzung ist es unter anderem, einen weiteren Absatzkanal im Bereich E-Ticketing und Merchandising zu<br />
generieren. Über exklusiven Content wie Spielergebnisse, <strong>Social</strong> Games, Fotos und Contests sollen Fans zu<br />
Engagement und Kunden-Loyalität motiviert werden.<br />
Die cloudbasierte <strong>Social</strong>-Intelligence-Technologie gibt dem FC Barcelona umfangreiche analytische Einblicke<br />
in die eigene Fan-Gemeinschaft. Hierzu gehören sowohl demografische und psychografische Profile als auch<br />
häufig wechselnde Informationen wie Check-ins und Updates.<br />
In der letzten Phase des „Mobile Customer Buying Cycles“ sollten den Kunden Informationen über den Bearbeitungs-<br />
und Versandstatus bereitgestellt werden. Zudem erwarten sie, dass sie die erworbenen Produkte bewerten<br />
und ihre Erfahrungen in der Community veröffentlichen können.<br />
Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass Smartphone-Besitzer, die ihr Handy als Shopping-Companion<br />
nutzen, klare Vorteile gegenüber „normalen“ Käufern haben. Denn das mobile Endgerät bietet überall und<br />
jederzeit schnelle Hilfe während des gesamten Kaufentscheidungsprozesses. Unternehmen können über ihre<br />
mobilen Onlineshopping-Dienste die Kundenbeziehung pflegen, Abverkäufe steigern sowie neue Kunden<br />
akquirieren.<br />
Jedoch sollten mobile Shopping-Lösungen den Anforderungen der Konsumenten in Bezug auf Nutzungskomfort<br />
sowie Angebot und Beratung in jeder Phase des „Mobile Customer Buying Cycles“ gerecht werden, um sich<br />
erfolgreich durchsetzen zu können.<br />
103 Vgl. hierzu und im Folgenden denkwerk 2011, S. 19.<br />
61
62<br />
<strong>Social</strong> CRM<br />
D <strong>Social</strong> CRM: Framework für Echtzeit-<strong>Marketing</strong><br />
D.1 Framework für <strong>Social</strong> CRM<br />
Begriffe des klassischen Customer Relationship Managements (CRM) wie Kundentreue, Aufmerksamkeit, Kundenpflege<br />
oder Kundenbindung verlieren mit dem Siegeszug des <strong>Social</strong> Web nicht an Bedeutung – im Gegenteil!<br />
Sie müssen allerdings neu interpretiert werden. In diesem Kapitel wird <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> daher strategisch verortet,<br />
nachdem zuvor die Änderungen im Kundenverhalten, die Entwicklungsstufen des <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> und die<br />
aktuell einsetzbaren Werkzeuge zur Aktivierung dieses Verkaufskanals erläutert wurden.<br />
<strong>Social</strong> CRM is the company’s response to customers ownership<br />
of the conversation<br />
Verändert haben sich angesichts der starken Internetnutzung und der Vernetzung in den sozialen Medien die<br />
Machtverhältnisse zwischen Unternehmen und Konsumenten. Der SoLoMo-Kunde (Vgl. Kapitel A) von heute<br />
bestimmt selbst, wann und wie er sich mit Unternehmen oder anderen Konsumenten in Verbindung setzt. Er ist<br />
bestens versorgt mit <strong>Social</strong> Software-Tools, sodass er jederzeit Interaktionen starten kann und die Unternehmen-<br />
Kunde-Beziehung eigeninitiativ steuert.<br />
Die Antwort der Unternehmen hierauf ist laut Paul Greenberg <strong>Social</strong> CRM, das nicht weniger als eine Philosophie<br />
und Geschäftsstrategie darstellt: 104<br />
„<strong>Social</strong> CRM is a philosophy and a business strategy, supported by a technology platform, business rules,<br />
workflow, process, and social characteristics, designed to engage the customer in a collaborative conversation<br />
in order to provide mutually beneficial value in a trusted and transparent business environment.”<br />
Abb. 17: Das <strong>Social</strong> CRM Framework<br />
*1/."+)!%2.")!1'.31#.'()<br />
*1/."+)0'3%++.(%'/%)<br />
104 Greenberg, P. 2011, S. 34.<br />
;"+$.'() 8'%#(.
Für Unternehmen, die es gewohnt sind, alle Karten in der Hand zu halten, ist die neue Macht der Kunden ein<br />
furchterregender Zustand. Entsprechend haben sie als Anbieter zwei Möglichkeiten, auf die neue Situation zu<br />
reagieren: Sie können versuchen, die Kontrolle über alle Aspekte der Customer Experience aufrechtzuerhalten<br />
– oder: Sie gehen den Erfolg versprechenden Weg und geben den Kunden Zugriff auf ihre Daten und Prozesse<br />
sowie die Chance, mit den Mitarbeitern des Unternehmens zu interagieren<br />
Neues Denken und Rollenverständnis der Key Stakeholder<br />
Das zugrunde liegende Prinzip für den Erfolg des <strong>Social</strong> CRM unterscheidet sich von dem seines Vorgängers.<br />
Klassisches CRM basiert auf einem innerbetrieblichen, operativen Denkansatz, bei dem die effektive Pflege der<br />
Kundenbeziehung im Vordergrund steht. <strong>Social</strong> CRM verlangt dagegen die Fähigkeit des Unternehmens, beim<br />
Verfolgen der eigenen Ziele den Anforderungen der Kunden zu entsprechen. 105<br />
» <strong>Marketing</strong>, Sales, Service und Innovation sind die Key Stakeholder der klassischen CRM-Funktionen.<br />
Im Kontext von „social“ benötigen sie aber – wie bereits angedeutet – ein neues Rollenverständnis:<br />
Das <strong>Marketing</strong> muss die Kunst des „Talking“ erlernen. Das steht für Zwei-Wege-Unterhaltung:<br />
nicht nur rausposaunen, sondern wirklich in den Dialog mit Konsumenten treten; Themen<br />
aufgreifen und diskutieren; zuhören und engagierte Gespräche führen.<br />
» Der Vertrieb muss aus der plumpen Verkaufsfalle herausfinden und Wege im Sinne des<br />
„Energizing“ identifizieren: Wie kann ich meinen Kunden dafür begeistern, mich beim Vertrieb zu<br />
unterstützen?<br />
» Mit „Supporting“ sind statt des klassischen Service Ideen gemeint, die „Kunden helfen Kunden“-<br />
Effekte erzeugen: Wie kann ich soziale Medien nutzen, um neue Service-Funktionen zu implementieren?<br />
» Bei Innovationen lautet die Fragestellung: Wie kann ich die Community – oder, im Zuge von<br />
„Embracing, die Crowd – einbinden, um meine Produkte zu optimieren? Dazu sollten die Kunden<br />
zunächst motiviert werden, in der Community über Produkte zu reden, sich auszutauschen, innovative<br />
Ideen zu teilen und auch diese von der Community bewerten zu lassen.<br />
Folgende Instrumente sind für <strong>Social</strong> CRM erforderlich:<br />
<strong>Social</strong> Media-Monitoring: aktiv zuhören, um intelligent zu kommunizieren<br />
Monitoring ist unverzichtbar, um Kunden einzubeziehen. Dazu müssen Unternehmen ihre Themen kennen. Sie<br />
müssen zuhören, um intelligent kommunizieren zu können. Andererseits ist es wichtig, den Erfolg im Sinne von<br />
Performance-Measurement zu messen. Monitoring bietet somit einerseits Input für die richtige Kommunikation,<br />
für Produktverbesserungen und das rechtzeitige Erkennen von Service-Anfragen. Andererseits ist Monitoring die<br />
Messmethode zur Beurteilung, wie erfolgreich das <strong>Social</strong> CRM-Konzept ist.<br />
Fallbeispiel (B.I.G.): ARTDECO Kampagnen Erfolgsmessung 106<br />
Um mit seiner Marke auch jüngere Zielgruppen zu erreichen,<br />
startete ARTDECO Anfang 2010 verschiedene Auftritte im<br />
<strong>Social</strong> Web. Da dort die Anzahl und der Austausch der Userinnen<br />
bisher eher gering waren, setzte das Unternehmen mit<br />
Gewinnspielen und Kommentaren selbst konstant Impulse und<br />
beschleunigte dadurch die Vernetzung.<br />
Unter dem Motto „Trendsetterinnen gesucht!“ wurden diese<br />
Ende 2010 aktiviert, sich auf einer Microsite über die Aktion zu<br />
informieren und sich als Testerin für zwei neue Mascara-Produkte zu bewerben. Der Erfolg der Kampagne im<br />
Web 2.0 konnte durch <strong>Social</strong> Media Monitoring nachgewiesen werden. Insgesamt informierten sich 45.000<br />
Userinnen über den Mascara-Test und rund 4.250 ARTDECO Trendsetterinnen wurden über die Kampagne<br />
generiert. Darüber hinaus wuchs die Facebook-Fangruppe im Aktionszeitraum um 3.000 neue Mitglieder –<br />
doppelt so stark wie zuvor. Die Fans berichteten intensiv über ihre Testerfahrungen auf der Facebook-Pinnwand<br />
und im <strong>Social</strong> Web.<br />
105 Vgl. hierzu und im Folgenden<br />
106 Vgl. http://www.intelligence-group.com/de/downloads/artikel/ARTDECO_Case.pdf.<br />
63
64<br />
<strong>Social</strong> CRM<br />
<strong>Social</strong> Media-Interaktion: strukturiert, systematisch, workflow-basiert<br />
Spezielle <strong>Social</strong> Media-Interaktionstools schaffen die Interaktionsmöglichkeiten für Unternehmen in Bezug auf<br />
ihre Kunden. Geeignet können hier aber auch bestehende CRM-Systeme sein, die es zu integrieren gilt. Wichtig<br />
ist, dass das Zusammenwirken zwischen Unternehmen und Kunde systematisch und workflow-basiert angelegt ist.<br />
Fallbeispiel (B.I.G.): E-Postbrief 107<br />
Im Vergleich zu Kundenkanälen wie Call Center oder E-Mail sind <strong>Social</strong> Media mit ihrer Vielzahl von Quellen<br />
und Kommunikationsmöglichkeiten ungleich schwerer in den Blick zu bekommen und wesentlich dynamischer.<br />
Der Customer Service steht damit vor der Herausforderung, in den Weiten der digitalen Kommunikation schnell<br />
und zuverlässig die relevanten Beiträge (Fragen, Beschwerden etc.) zu identifizieren, zu bewerten und gegebenenfalls<br />
medien-adäquat zu beantworten.<br />
Die Deutsche Post setzte bei der E-Postbrief-Kampagne auf ein <strong>Social</strong> Media Customer Care-System, um diesen<br />
Prozess so zu steuern, dass das Unternehmen für Kundenfragen erreichbar ist, unabhängig davon, wo sie auflaufen,<br />
und dass diese schnell und zuverlässig auch dort beantwortet werden.<br />
Mithilfe einer <strong>Social</strong> CRM-Lösung von B.I.G. werden relevante E-Post-Beiträge im <strong>Social</strong> Web identifiziert, im<br />
<strong>Social</strong> Media Intelligence-Prozess erfasst und in Bezug auf Relevanz und Tonalität bewertet. Die priorisierten<br />
Posts werden in einem zweiten Schritt an einen Customer Care Agenten weitergeleitet, der direkt in der Quelle<br />
auf den Kundenbeitrag reagieren kann. Dabei werden nicht nur die unternehmenseigenen Kanäle und Accounts,<br />
sondern auch andere Communitys und Blogs für die Kommunikation genutzt.<br />
Das Engagement mittels der <strong>Social</strong> Media Customer Care-Lösung nahmen viele Nutzern sehr positiv auf. Die<br />
Möglichkeit zur professionellen, einfachen und schnellen Interaktion mit der Deutschen Post wurde in den<br />
sozialen Netzwerken entsprechend lobend hervorgehoben.<br />
<strong>Social</strong> Intelligence meets Business Intelligence:<br />
Turning Data into Knowledge<br />
Bei <strong>Social</strong> Intelligence geht es darum, soziale Medien in Handlungsmuster zu überführen. Jedoch darf das <strong>Social</strong><br />
CRM-Konzept nicht allein auf soziale Medien fokussiert sein. Es ist zwingend erforderlich, <strong>Social</strong> Media-Daten mit<br />
klassischen Daten zu verknüpfen – womit die Facette der Business Intelligence ins Spiel kommt. Dieses klassische<br />
Kundenwissen liegt in jedem Unternehmen vor: individuelle Umsatzzahlen und weitere Daten, die den Kunden<br />
beschreiben.<br />
An dieser Stelle wird von Unternehmensseite häufig auf das Problem „Big Data“ hingewiesen. Neben strukturierten<br />
Daten wie Umsatz, Kundennummer und Adresse liegen im Socia Media-Kontext die unstrukturierten<br />
Daten aus den Meinungsäußerungen der Kunden vor. Die Herausforderung liegt darin, diese sozialen Daten mit<br />
klassischen Kundenstammdaten zu integrieren.<br />
Fallbeispiel (MicroStrategy): 108 Facebook als größtes „CRM-System“ der Welt<br />
Seit 1989 unterstützen die Business Intelligence Lösungen von MicroStrategy Unternehmen dabei, ihre operativen<br />
Daten in Informationen zu transformieren, die für die Entscheidungsfindung genutzt werden können.<br />
Nun trifft Business Intelligence auf <strong>Social</strong> Intelligence: MicroStrategy bietet Werkzeuge, die helfen sollen, den<br />
Facebook-Datenschatz zu heben und mit Facebook-Fans Geld zu verdienen.<br />
Die drei <strong>Social</strong> Media-Produkte MicroStrategy „Wisdom“, „Alert“ und „Gateway“ sorgen dafür, die eigenen<br />
Fans besser zu verstehen (KNOW), sie zum Mitmachen zu gewinnen (ENGAGE) und ihre Daten mit den vorhandenen<br />
CRM-Daten zu verknüpfen (SYNCHRONIZE).<br />
107 Vgl. Mind Business Consultants 2011.<br />
108 Vgl. Interview Karl-Heinz Land
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Der cloudbasierte Service „Gateway“ konvertiert die unstrukturierten Daten des Facebook <strong>Social</strong> Graph in eine<br />
relationale Datenbankstruktur, um sie in verwertbare Informationen für Enterprise-Anwendungen zu verwandeln.<br />
Das allerdings nur, sofern der Nutzer für den Datenzugriff die entsprechende Erlaubnis erteilt.<br />
Um an die Erlaubnis des Anwenders zu kommen, setzt MicroStrategy auf Facebook-Apps: Ein Beispiel ist<br />
„Alert“, eine kostenlose Mobile-App für iPhone, iPad und Android-Endgeräte, die für den Nutzer als Brand-<br />
Aggregator fungiert. Das heißt, dass sich alle Facebook-Likes eines Nutzers und alle Informationen darüber<br />
in dieser App wiederfinden. Aus Nutzersicht besteht der Mehrwert darin, dass er gezielte Informationen der<br />
favorisierten Brands etwa über Sonderangebote oder Werbeaktionen erhält. Aus Anbietersicht ist das Vorgehen<br />
sinnvoll, weil die App permission-based personalisiertes <strong>Marketing</strong> ermöglicht sowie zielgruppengerechte<br />
Angebote und Kampagnen unterstützt.<br />
Hierfür arbeitet im Hintergrund vor allem „Wisdom“, das tief gehende Einblicke in die Facebook-Daten ermöglicht:<br />
Welche Bücher werden gelesen, welche Filme gesehen, welche Partys besucht und wo wird der Urlaub<br />
verbracht – all dies sind Daten, die im CRM normalerweise nicht mitgeführt werden. Das Analysetool „Wisdom“<br />
wertet die von „Gateway“ ausgelesenen Facebook-Daten aus, reichert sie an und ergänzt sogar lückenhafte<br />
Datensätze, indem zum Beispiel das Geburtsdatum anhand des Uni-Abschlusses geschätzt wird. Damit<br />
lassen sich Kunden nach ihren Interessen und Vorlieben segmentieren und Anbieter können diese Kundensegmente<br />
mit personalisierten Inhalten, Sonderaktionen und Produktempfehlungen gezielt ansprechen.<br />
Insofern bedeutet <strong>Social</strong> CRM, dass diese beiden Welten zusammengeführt werden müssen. Dabei gilt es zu<br />
berücksichtigen, dass sowohl die technische als auch die rechtliche Integration gelingt, ohne Kunden abzuschrekken.<br />
Unternehmen brauchen intelligente Kommunikationskonzepte, damit ihre Kunden ihnen die Erlaubnis<br />
geben, die personenbezogenen Daten ganzheitlich zu speichern und zu analysieren.<br />
„Der Königsweg für die Verbindung der beiden Welten wird Permission-based sein. Man sollte<br />
nicht versuchen, mit irgendwelchen semantischen Matching-Algorithmen Data-Warehouses ins<br />
<strong>Social</strong> Web zu übertragen. Man muss dem Kunden stattdessen klarmachen, warum er Zugang<br />
zu seinen Daten gewähren sollte und welchen Nutzen er davon hat. Und man sollte ihm das<br />
Gefühl geben, dass er diese Daten steuert. Wir befinden uns da noch in einem frühen Stadium.<br />
Aber früher oder später wird die Reise dorthin gehen – zur Verbindung beider Welten.“<br />
Karl-Heinz Land<br />
Customer Experience Management - kanalübergreifend, ganzheitlich, integriert<br />
Eine Customer Journey ist in der Regel kanalübergreifend. Dies gilt auch, wenn der Kaufprozess ausschließlich<br />
im Internet stattfindet. Hier ist für den Kunden zunächst eine Suchmaschine wie Google relevant, dann zieht<br />
er möglicherweise eine Preisvergleichsseite zu Rate, bindet weitere Personen über sein soziales Netzwerk in die<br />
Entscheidungsfindung ein, um dann schließlich im Onlineshop den Kauf zu tätigen.<br />
65
66<br />
<strong>Social</strong> CRM<br />
Abb. 18: Entscheidungsprozesse des „Connected Customers“<br />
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Quelle: Brian Solis, SMICS 2011<br />
Customer Experience Management beschäftigt sich folglich mit der Fragestellung, wie diese vielfältigen Kundenerfahrungen<br />
ganzheitlich begleitet und im Sinne der Unternehmensziele beeinflusst werden können. Denn<br />
einem Kunden ist durchaus bewusst, dass er nicht mit dem Twitter-Kanal kommuniziert, sondern mit einem<br />
Unternehmen, das er als eine soziale Identität sieht, mit der er zu kooperieren bereit ist.<br />
„Der Verbraucher unterteilt sein Einkauferlebnis nicht in verschiedene Vertriebskanäle, sondern<br />
erwartet einen harmonisierten und integrierten Kaufprozess, bei dem er beliebig in jedem Kanal<br />
bedient wird. Im deutschen Handel mangelt es immer noch an Lösungen und Strategien,<br />
die dem Kunden ein kanalübergreifendes Kauferlebnis er möglichen und ihn während seines<br />
gesamten Kaufentscheidungsprozesses begleiten.“<br />
Mark Holenstein, Hybris<br />
Fallbeispiel (Hybris): Humanic setzt auf Crosschannel-Strategie 109<br />
Der österreichische Schuhhändler Humanic hat mit Software von Hybris seine Cross Channel-Strategie in die Tat umgesetzt.<br />
Seit 2009 gibt es im neuen Humanic E-Shop (www.shoemanic.com) tausende Modelle online zu kaufen.<br />
Basierend auf dem Produkt hybris B2C <strong>Commerce</strong> wurde für Humanic ein einheitliches Shopping-Erlebnis in mehreren<br />
Kanälen realisiert. Die <strong>Commerce</strong>-Lösung regelt den gesamten Internetauftritt, den Humanic mit einem integrierten<br />
Content Management System pflegt. Dazu zählt die Organisation sämtlicher Produktdaten und <strong>Marketing</strong>-Inhalte<br />
sowie die automatische Einbindung verschiedener E-<strong>Commerce</strong>-Prozesse. Die zentrale Datenhaltung über einheitliches<br />
Produkt Information Management gewährleistet, dass Werbekampagnen, Rabattaktionen und Modespecials länderübergreifend<br />
online und offline konsistent und abgestimmt mit der Shop-Strategie durchgeführt werden.<br />
Die virtuelle Filiale www.shoemanic.com bietet echte Vernetzung der Vertriebskanäle Internet, Filiale und Magazin<br />
sowie konsequent umgesetztes Multichannel-Retailing. So können etwa Waren via E-Shop reserviert und im nächstgelegenen<br />
Store abgeholt werden. Mit der Funktion „Freunden weitersagen“ können interessante Artikel per Facebook<br />
oder E-Mail weiterempfohlen werden. Des Weiteren bietet Humanic mit dem Storefinder die Möglichkeit, Youtube-<br />
Videos der entsprechenden Ladengeschäfte anzusehen.<br />
109 Interview Karl-Heinz Land<br />
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Kollaboration bedeutet bereichsübergreifendes Interagieren<br />
Der Begriff Kollaboration beschreibt die Notwendigkeit von Interaktionen besonders treffend und verweist auf<br />
die Bedeutung des Zusammenwirkens der verschiedenen Bereiche innerhalb eines Unternehmens. Denn <strong>Marketing</strong>,<br />
Sales und Vertrieb sind klassischerweise Silos. Weitere Stakeholder im Unternehmen zu berücksichtigen,<br />
ist eine zusätzliche Herausforderung. Während <strong>Social</strong> Media und <strong>Social</strong> Media-Intelligence häufig direkt im<br />
<strong>Marketing</strong> und damit in der Unternehmenskommunikation als einer Fachabteilung angesiedelt sind, kommt mit<br />
<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> zunehmend die IT ins Spiel – im Sinne von System- und Datenintegration. Diese verschiedenen<br />
Bereiche müssen nun auf ein gemeinsames Ziel abgestimmt werden.<br />
Bei der Betrachtung von <strong>Social</strong> Media-Aktivitäten wird generell klar, dass die Trennschärfe fehlt: Die Äußerung<br />
eines Kunden mittels eines Posts in einem sozialen Netzwerk kann einerseits für die Unternehmenskommunikation<br />
relevant sein: „Wie steht mein Unternehmen da?“ Sie kann andererseits für das <strong>Marketing</strong> wichtig sein: „Wie<br />
wird mein Produkt wahrgenommen?“ Diese beiden Bereiche müssen sich untereinander austauschen. Selbst<br />
wenn es sich bei dem Kundenstatement um eine Service-Anfrage handelt, die früher gewöhnlich per Anruf beim<br />
Kundenservice geklärt wurde, kann dies ebenfalls für das <strong>Marketing</strong> interessant sein. Zu fragen ist, ob aus der<br />
Problemformulierung Insights für die Produktentwicklung gezogen werden können.<br />
„Ich muss jetzt nicht durch drei Abteilungen gehen und alle Prozesse im Unternehmen ändern,<br />
um diesem einen Konsumenten zu helfen, sondern ich tue das unbürokratisch, einfach<br />
direkt. Und wenn ich ein Problem festgestellt habe, dann gehe ich auf das Problem ein und<br />
versuche, es an Ort und Stelle zu lösen. Und wenn ich das institutionalisiert erledigen kann,<br />
dann wird das auch Einfluss auf mein Markenbild beim Konsumenten haben und über dieses<br />
wahrgenommene Markenbild auch auf Markentreue, Umsatz und Share-of-Mind.<br />
Markus Roder, freier Berater<br />
Einen solchen Austausch können entsprechende Kollaborationsplattformen unterstützen. Bereits heute haben<br />
eine Reihe von Unternehmen einen zentralen Datenflow aus sozialen Medien sichergestellt. Intern verfügen sie<br />
über einen „<strong>Social</strong> Hub“, der die Daten an die verschiedenen Bereiche und Funktionen weiterleitet. Und diese<br />
müssen zielgerichtet zusammenarbeiten.<br />
Eine ganzheitliche Customer Experience kann nur dann umgesetzt werden, wenn ein gemeinsames Verständnis<br />
von <strong>Social</strong> Media im gesamten Unternehmen vorhanden ist und wenn akzeptiert wird, dass Vernetzung wichtig<br />
ist. Dazu reicht die Einführung von Wissensmanagement aber nicht aus. Sie führt nicht zwangsläufig dazu, dass<br />
die Teams in den verschiedenen Bereichen kollaborieren statt isoliert zu handeln.<br />
Hier bedarf es klarer Anreizmechaniken, eventuell auch sozialen Drucks, damit diese Medien effektiv genutzt<br />
werden.<br />
Fallbeispiel: Michael Dell hat 100.000 Follower, die seines Kollegen liegen<br />
nur im vierstelligen Bereich 110<br />
Der Technologiekonzern Dell nutzt Salesforce Chatter als Werkzeug für unternehmensweite Teamarbeit, das<br />
nach dem Prinzip des <strong>Social</strong> Networking funktioniert. Chatter macht die Dell-interne Zusammenarbeit effizienter:<br />
In Echtzeit haben Mitarbeiter und Teams stets den Status von Projekten, Kunden, Prozessen, Dokumenten<br />
und Programmen im Blick. Als erste Geschäftsanwendung für <strong>Social</strong> Networking erlaubt Chatter seinen Nutzern,<br />
Profile und Gruppen anzulegen. Zudem verfügen die Nutzer über Informationen, wie Kunden potenziellem<br />
Neugeschäft und Supportfällen folgen. Durch seine Push-Funktion liefert Chatter dabei automatisch<br />
alle relevanten Updates – die aufwendige Suche nach Informationen wird so reduziert und die Arbeitseffizienz<br />
gesteigert. Dadurch gelingt es ihnen, eine Mitmachkultur zu erzeugen.<br />
Ein weiterer, nicht unwesentlicher Effekt: Mit dieser internen Umsetzung des Twitter-Konzeptes entstehen<br />
neue Spielregeln und Machtgefüge in der Unternehmenskommunikation. Während über 90.000 Mitarbeiter<br />
den Feed von Michael Dell abonniert haben, liegen die Zahlen bei seinem Geschäftsführungskollegen im vierstelligen<br />
Bereich.<br />
110 Vortrag Online Handel 2012<br />
67
68<br />
<strong>Social</strong> CRM<br />
Test&Learn mit <strong>Social</strong> Media<br />
<strong>Social</strong> Media ist sehr gut geeignet, um zu experimentieren. Beim E-<strong>Commerce</strong> oder Direct Mailing sind strukturierte<br />
Tests mit systematischen Kontrollgruppen sowie A/B-Testings seit langem üblich. Sie dienen der Absicherung<br />
des Unternehmens und liefern Erkenntnisse darüber, wie gewisse Kampagnen funktionieren.<br />
Fallbeispiel (Bazaarvoice): Einführung von Ratings & Reviews mit A/B-Tests 111<br />
Das Unternehmen <strong>Adobe</strong> führte im April 2010 ein Programm für Kundenbewertungen ein und gab seinen<br />
Markenbotschaftern dadurch die Chance, ihre Statements zu neuen Softwareversionen in Echtzeit mit anderen<br />
zu teilen. Bevor die neuen Versionen von Photoshop und Photoshop Extended auf den Markt kamen, bot<br />
<strong>Adobe</strong> der Community vorab Testversionen an. Die Interessenten wurden aufgefordert, auf der Website eine<br />
Bewertung zu schreiben, die über Facebook auch an Freunde weitergegeben werden konnte.<br />
Mit unternehmenseigenen Analyseprogrammen führte der Softwareanbieter A/B-Tests durch, um die Wirkung<br />
des Feedbacks auf die Konversionsrate zu messen. Auf den Produktseiten zeigte das Unternehmen einen Monat<br />
lang für die Hälfte der Besucher die Bewertungen an, während die andere Hälfte keine Bewertungen sehen<br />
konnte. Bei der Testgruppe, die Bewertungen sehen konnte, stieg die Konversionsrate auf der Produktseite<br />
für Photoshop um 21 Prozent im Vergleich zur Seite ohne Bewertungen. Für die Produktseite von Photoshop<br />
Extended betrug die Zunahme sogar 54 Prozent. <strong>Adobe</strong> verzeichnete auch einen Anstieg von 13 beziehungsweise<br />
35 Prozent beim Abruf der Testversionen beider Produkte. Nebenbei testete das Unternehmen Zitate<br />
und Sternbewertungen aus Kundenbeurteilungen in Bannerwerbung sowie auf Landing Pages für Suchen und<br />
E-Mail-Anfragen. Bei allen A/B-Tests ergab sich für die Testgruppe mit Bewertungen eine höhere Click-Through-<br />
Rate als bei der Vergleichsgruppe.<br />
Zeitgleich mit der Einführung von Ratings & Reviews startete <strong>Adobe</strong> eine Facebook-Seite, damit die 1,85 Millionen<br />
Photoshop-Fans auf Facebook direkt in ihrem sozialen Netzwerk Feedback lesen konnten. Die Befürworter<br />
vergaben durchschnittlich 4,9 von fünf Sternen. In der ersten Woche der Aktion gaben rund 25 Prozent aller<br />
Beurteiler ihre Bewertung auf Facebook weiter – nach Unternehmensangaben 700 Prozent mehr als im Branchendurchschnitt.<br />
Nachdem die Umsatzsteigerung bei den Prestigeprodukten durch die A/B-Testergebnisse<br />
bestätigt worden war, erweiterte <strong>Adobe</strong> sein Kundenbewertungsprogramm Anfang 2011 auf einen Großteil<br />
seines Produktkatalogs für Nordamerika. Die positiven Auswirkungen der benutzergenerierten Inhalte machten<br />
sich durch die Bank bemerkbar: Die durchschnittliche Anzahl der Seitenanrufe und die Stickiness stiegen an,<br />
der Umsatz wurde gesteigert und die Anzahl der heruntergeladenen Testversionen nahm zu.<br />
Zu vergleichsweise geringen Kosten und ohne die Marke zu „verbrennen“, können Kommunikationskonzepte<br />
und Aktivitäten in kleinen Umgebungen ausprobiert werden – sei es in einer Facebook-Gruppe oder in dezidierten<br />
Foren oder Blogs. Unternehmen können relevante Themen eruieren, Produktideen vorstellen oder eine<br />
Kampagnen-Mechanik testen.<br />
<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> Ziele<br />
Schließlich sind vier generische Gründe beziehungsweise Zielsetzungen zu nennen, die Investitionen in <strong>Social</strong><br />
CRM rechtfertigen. Erstens die Steigerung von Konversionsraten und Abverkäufen. Zweitens eine engere Bindung<br />
bestehender Kunden an das Unternehmen. Drittens die Gewinnung neuer Kunden – auch durch Empfehlungen.<br />
Und viertens das Generieren von besseren Insights sowie Impulsen für Produktinnovationen.<br />
Diese Ziele werden im folgenden Abschnitt näher betrachtet.<br />
D.2 Make More Sales – <strong>Social</strong> Media (k)ein Abverkaufskanal<br />
Wie bereits erläutert, spielt der Vertrieb eine entscheidende Rolle für die Zielerreichung mittels <strong>Social</strong> CRM.<br />
Werden soziale Medien als Absatzkanal genutzt, kommt es darauf an, die Verkaufsprozesse mithilfe der sozialen<br />
Technologien zu optimieren. Allein durch die Einbindung von <strong>Social</strong> Plugins auf einer Website können die<br />
Verkaufszahlen um etwa zehn Prozent erhöht werden. 112<br />
111 Vgl. Bazaarvoice Fallstudie<br />
112 Vgl. hierzu http://socialcommercetoday.com/how-to-set-social-commerce-objectives-practical-walkthrough/ .
So kann der Einsatz von <strong>Social</strong> CRM zum Beispiel die Verkaufszahlen über einen Facebook-Store positiv beeinflussen.<br />
Denn sowohl die Shop-Anbindung innerhalb der eigenen Facebook-Seite als auch die Integration von<br />
<strong>Social</strong> Plugins wie des „Like“-Buttons können für zusätzliche Umsätze sorgen. Sie verbreiten die eigene Marke<br />
auf Facebook und generieren dadurch zusätzlichen Traffic für den eigenen Onlineshop. 113<br />
Umsatzsteigerungen können auch durch die Verbesserung der Customer Experience erreicht werden. Denn Mechanismen<br />
wie Sales-Promotions und Gutscheinaktionen funktionieren sowohl im stationären Handel als auch<br />
online. Sie fördern den direkten Abverkauf und bieten dem Verbraucher einen direkten Vorteil.<br />
Fallbeispiel: Biodeals.de 114<br />
Der ehemalige CMO von DailyDeal.de gründete mit Biodeals.de eine Plattform für tägliche Partnerangebote<br />
aus den Bereichen Bio, Fairtrade und Energiesparen mit Rabatten von bis zu 50 Prozent. Das Angebot solle zur<br />
größten Bio-Bewegung in Deutschlands werden. Auch weniger einkommensstarke Verbraucher sollen sich<br />
gesunde und nachhaltige Produkte leisten können, so die Zielsetzung. Biodeals.de veröffentlicht Angebote<br />
von Bio-Händlern und biologisch orientierten Internetshops zu reduzierten Preisen. Im Gegenzug erhalten die<br />
Anbieter kostenlose Vermarktung im Internet und zusätzliche Werbereichweite, besonders in der „Lifestyles of<br />
Health and Sustainability“ (LOHAS)-Zielgruppe, die auf Gesundheit und Fitness, Umwelt, persönliche Entfaltung,<br />
nachhaltigen Konsum und soziale Gerechtigkeit fokussiert ist.<br />
Insbesondere Fans erwarten von den Unternehmen, dass sie bevorzugt behandelt werden und einen exklusiven<br />
Zugang zu Angeboten und Informationen bekommen. Die Anbieter können ihre Fans auf vielfältige Art und<br />
Weise belohnen. Beispielsweise wurde von Heinz Ketchup eine „Fans First“-Aktion durchgeführt, bei der den<br />
Fans der Marke ein neues Produkt vor dem offiziellen Launch verkauft wurde. Auch Coca-Cola verkauft unter<br />
dieser Maxime erfolgreich diverse Merchandise-Produkte in seinem F-Store. 115<br />
Schließlich sind es die Netzwerk-Effekte, die den direkten Abverkauf steigern. Unternehmen sollten jedoch wissen,<br />
wie diese stimuliert werden können. Der innovative <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong>-Ansatz von Levi’s ist in diesem Kontext<br />
ein empfehlenswertes Beispiel.<br />
Fallbeispiel: Levi’s 116<br />
Der Jeanshersteller Levi’s bietet einen sogenannten „Friends Store“ und nutzt dazu die Facebook <strong>Social</strong> Plugins<br />
„Connect“ und „Like-Button“ beziehungsweise die “Open Graph API”. Die Jeansmarke verwendet bestehende<br />
Facebook-Features, um es Besuchern ihrer Webseite zu ermöglichen, einen virtuellen Einkaufswagen<br />
vollzuladen – beispielsweise für den besten Freund. Dieser kann dann weitergeschickt werden, ohne die sonst<br />
übliche Hürde eines Logins. Im besten Fall landet der Einkaufswagen auf dem Handy des Freundes, der sich von<br />
den vorgeschlagenen Produkten für den eigenen Einkauf im Geschäft inspirieren lässt. Im virtuellen Raum hat<br />
somit ein gemeinsamer Einkaufsbummel unter Freunden stattgefunden.<br />
Einschränkend ist zu betonen, dass sich nicht alle Produkte in den sozialen Medien gleich gut verkaufen lassen.<br />
Mithilfe von <strong>Social</strong> Shopping-Portalen können vor allem jene Produkte schnell monetarisiert werden, die – wie<br />
Modeartikel – eine gemeinschaftsfähige Relevanz besitzen und vorwiegend auf die jüngeren Zielgruppen ausgerichtet<br />
sind. 117<br />
Viele Unternehmen richten ihre <strong>Social</strong> Media-Aktivitäten auf den Umsatz aus. Dabei können die Verkaufszahlen<br />
durch den Einsatz diverser Mechanismen wie die Einbindung von <strong>Social</strong> Plugins, Sales-Promotions oder<br />
Gutscheinaktionen positiv beeinflusst werden. Auch Netzwerkeffekte tragen zum Abverkauf bei. Besonders<br />
schnell lassen sich Produkte wie Modeartikel, die eine gemeinschaftsfähige Relevanz haben und die jüngeren<br />
Zielgruppen ansprechen, mithilfe von <strong>Social</strong> Shopping-Portalen monetarisieren.<br />
113 hierzu und im Folgenden http://socialcommercetoday.com/how-to-set-social-commerce-objectives-practical-walkthrough/ .<br />
114 Vgl. http://beckerjoerges.com/2011/06/04/besser-shoppen-mit-social-media-der-hype-um-couponing-und-deals/ .<br />
115 Vgl. BBDO 2011 S. 25.<br />
116 Vgl. http://www.gruenderszene.de/marketing/social-media-marketing-2-kunden-image-und-abverkaufe-beeinflussen .<br />
117 Vgl. BVDW 2011, S. 16.<br />
69
70<br />
<strong>Social</strong> CRM<br />
D.3 More Customers – durch Fans, die etwas für die Marke tun<br />
Die Neukundenakquise ist ein legitimes Ziel für <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> und gelingt besonders dann, wenn bereits<br />
begeisterte Kunden als Markenbotschafter aktiviert werden.<br />
Zwei Methoden bieten sich hierzu im Rahmen des <strong>Social</strong> CRM-Ansatzes an: <strong>Social</strong> Media Optimisation (SMO) und<br />
Engagement. Obwohl sie gleich bedeutsam sind, um mehr Nutzer auf die Unternehmens-Website zu bekommen,<br />
folgen beide sehr unterschiedlichen Regeln.<br />
SMO impliziert einen wissenschaftlichen, eher technischen Ansatz: Updates werden mit der Zielsetzung produziert,<br />
dass sie gesehen werden und die User darauf klicken. Engagement erfordert einen empathischen Ansatz:<br />
Das Unternehmen vernetzt sich stärker mit den eigenen Fans und Followern.<br />
Mit SMO steigen die Besucherzahlen auf der Website<br />
Um die Click-through-Raten durch SMO nachhaltig zu steigern, sind folgende Überlegungen wichtig:<br />
» Lernen Sie als Unternehmen die Nutzer der für sie relevanten Foren, Communitys und sozialen<br />
Netzwerke kennen: Wann tauschen sich die Mitglieder zu welchen Themen aus und warum tun sie<br />
dies? Das hilft zu verstehen, welche Inhalte am besten funktionieren, sodass Ihr Unternehmen den<br />
Inhalt so ausspielen kann, dass er öfter geklickt wird.<br />
» Timing ist ebenfalls wichtig. Genauso wie Websites haben auch soziale Netzwerke Peaks und<br />
Zeiten geringer Nutzung. Jedoch müssen diese nicht übereinstimmen. Die Facebook-Nutzung<br />
findet zum Beispiel vielfach nach der Arbeitszeit statt. Entsprechend läuft ein Update nach Feierabend<br />
oder am Wochenende besser.<br />
» Auch sollten Sie ein Verständnis davon erlangen, wozu die unterschiedlichen Plattformen in<br />
Anspruch genommen werden. Zum Beispiel sehen 40 Prozent der Twitter-Nutzer das Medium<br />
primär als Nachrichtenkanal an, während Facebook immer mehr als Kontakt- und Kommunikationsmedium<br />
fungiert.<br />
Fallbeispiel (<strong>Adobe</strong>): Unicredit - Webanalyse zur Verbesserung der Online-Akquise<br />
Das internationale Finanzinstitut UniCredit Group bietet den Kunden über seine Websites vielfältige Dienstleistungen.<br />
Optimiert werden die Internetangebote mithilfe einer fortlaufenden Analyse der Web-Aktivitäten.<br />
Diese Daten stellen auch die Grundlage für Online-<strong>Marketing</strong>-Kampagnen dar. Aufgrund des kontinuierlichen<br />
Return on Investment seiner Online-Strategien hat das Unternehmen die Investitionen in Online-<strong>Marketing</strong> in<br />
den letzten drei Jahren vervierfacht. Das Webteam von UniCredit nutzt die <strong>Adobe</strong> <strong>Digital</strong> <strong>Marketing</strong> Suite, um<br />
die Wünsche und Bedürfnisse der Online-Benutzer zu bewerten und attraktive Website-Inhalte bereitzustellen.<br />
Die Kunden werden enger an das Finanzinstitut gebunden und die Konversion wird gefördert. Jährlich konnte<br />
so die Online-Akquise und rund 60 Prozent gesteigert werden.<br />
Für die effektive Gewinnung von Neukunden setzt UniCredit auf Test- und Targeting-Funktionen und sichert die<br />
durchgängige Integration der Software-Technologie zwischen den Frontline- und den Backend-Verkaufsprozessen.<br />
Die Kosten pro Lead konnten zunächst um 43 Prozent und in den Folgejahren um 19 Prozent gesenkt<br />
werden. Allein die Verbesserung der Exit-Page beim Online-Banking brachte einen 20-prozentigen Anstieg bei<br />
den Lead-Zahlen, während die Optimierung der Landing-Page für weitere 20 Prozent Zuwachs sorgte. Die Zahl<br />
der Pay-per-Click-Leads konnte um 70 Prozent und die der Affiliation-Leads um 110 Prozent gesteigert werden.<br />
Die Reichweite des Unternehmens wird auch durch die wachsenden <strong>Social</strong> Media-Aktivitäten vergrößert. Dazu<br />
gehören Apps, eine Microsite für Sportfans sowie Facebook-, Twitter- und YouTube-Kampagnen. Die Kundeninteraktionen,<br />
das Nutzungserlebnis und die Akquise-Ergebnisse werden kanalübergreifend überwacht.<br />
Eine Kampagne zur Kundenbindung ist dabei besonders erfolgreich, da sie einen großen Teil des europäischen<br />
Markts anspricht: Sportfans. Als Sponsor der UEFA Champions League unterhält die Bank eine eigene Microsite,<br />
die relevante Informationen zum Wettbewerb bietet und Bild- und Textmaterial zur UEFA Champions<br />
League Trophy Tour bereitstellt, auf der Fußballanhänger an gesponserten Ereignissen teilnehmen können.
Engagement bringt die richtigen Besucher<br />
In <strong>Social</strong> Networks versuchen Unternehmen derzeit noch primär, Reichweite aufzubauen und Fans zu generieren.<br />
Idealerweise sollte es aber so sein, dass sie dort wirkliche Fans gewinnen und diese Fans dann wiederum etwas<br />
für die Marke tun.<br />
Fallbeispiel (<strong>Adobe</strong>): MTV – <strong>Social</strong> Media-Kampagne mit<br />
Co-Viewing steigert Zuschauerzahlen<br />
Der Musik- und Unterhaltungssender MTV geht mit seiner Sparte MTV Networks (MTVN) bei der Zuschauerbindung<br />
neue Wege: Er nutzt <strong>Social</strong> Media-Netzwerke, um seinen Fans die Möglichkeit zu geben, sich mit anderen<br />
in Echtzeit über eine gerade laufende Sendung auszutauschen. Dabei sind für das Unternehmen insbesondere<br />
Facebook und Twitter essenziell, um den Marken Aufmerksamkeit zu verschaffen. MTVN analysiert, wie<br />
Kunden auf die Inhalte zugreifen. Ziel ist eine Steigerung der Zuschauerzahlen und somit auch der Werbeeinnahmen.<br />
Eigene und zugekaufte Inhalte des Musik- und Unterhaltungssenders sind heute in 150 Kabelnetzen<br />
und auf mehr als 450 Websites weltweit zu finden.<br />
MTVN nutzt die <strong>Adobe</strong> <strong>Digital</strong> <strong>Marketing</strong> Suite, um Originalsendungen online zur Verfügung zu stellen und<br />
um Zuschauer an Co-Viewing-Aktivitäten zu beteiligen. Beim Co-Viewing wird das Programm im Fernsehen<br />
ausgestrahlt, während gleichzeitig zugehörige Inhalte online recherchiert werden können oder die Sendung<br />
mit anderen Mitgliedern der Community online diskutiert wird. Die Markenforscher des Unternehmens analysieren<br />
jeweils die Zahl der Zuschauer, die den Online-Video-Viewer von MTVN nutzen. Die Zuschauer werden<br />
außerdem über Echtzeitinformationen segmentiert, sodass sich Vergleichsansichten erstellen lassen, wie sie die<br />
Inhalte konsumieren. Dank dieser Daten zu den Zuschauersegmenten ist das Unternehmen in der Lage, genau<br />
auf den jeweiligen Zuschauer abgestimmte Werbung zu präsentieren. Je länger sich ein User auf der Website<br />
aufhält, desto mehr Werbeinhalte bekommt er zu sehen und desto höher fallen die Werbeeinnahmen aus.<br />
Die gesammelten und analysierten Daten dienen dabei auch als Grundlage für Empfehlungen für andere sendungsspezifische<br />
Videos oder Inhalte, die der Zuschauer auch interessant finden könnte, ohne dass er sie je<br />
selbst gefunden hätte. Beispielsweise werden Stammzuschauer einer bestimmten Serie für ihre Treue belohnt,<br />
indem ihnen konkrete Videos der Serie mit exklusiven Outtakes und einem Blick hinter die Kulissen empfohlen<br />
werden. Hierbei wird gemessen und analysiert, welche Empfehlungen die höchsten Click-through-Raten<br />
einbringen. Durch die uneingeschränkten Segmentierungsmöglichkeiten kann das Unternehmen spezifische<br />
Kenngrößen generieren, zum Beispiel die Zahl der gestarteten empfohlenen Videos, die Betrachtungsdauer<br />
oder die Zahl der wiederkehrenden Besucher im Vergleich zu den erstmaligen Besuchern. Im Ergebnis hat sich<br />
der Traffic auf der MTV-Website während eines Jahres um 118 Prozent erhöht und zu verstärktem Co-Viewingund<br />
intensiveren <strong>Social</strong>-Viewing-Aktivitäten geführt.<br />
Dieses Vorgehen heißt „Engagement“. Die Facetten sind vielfältig: Fans engagieren sich für die Marke, verbreiten<br />
eine positive Stimmung, kommunizieren Spaß und Vorfreude und vermitteln an der ein oder anderen Stelle<br />
möglicherweise auch Toleranz in dem Sinne, dass der Marke auch Fehler verziehen werden. Denn Fehler unterlaufen<br />
jedem Unternehmen und somit auch jeder Marke. An der Toleranz kann gemessen werden, wie gut es<br />
dem Unternehmen gelungen ist, ein hohes Engagement der Fans schon im Vorfeld zu erzeugen.<br />
Apple beispielsweise hat einen astronomisch hohen Net Promoter Score von über 78. Wird in einem sozialen<br />
Netzwerk ein tatsächlich existierendes Problem geschildert, gehen viele Nutzer in angemessener Weise<br />
auf das Problem ein. Aufgrund des hohen Net Promoter Score-Wertes sagt jedoch ein großer Prozentsatz<br />
von absolut loyalen Fans „Nein, das kann unmöglich sein; meine Marke ist perfekt; das Problem muss<br />
beim User liegen“. Dieser Effekt kommt tatsächlich häufig vor – als eher positives Problem für die Marke.<br />
Markus Roder<br />
71
72<br />
<strong>Social</strong> CRM<br />
Eine wissenschaftliche Formel für Engagement gibt es nicht. Unternehmen sollten mit ihren treuesten Kunden<br />
starten und mit ihren Markenfans arbeiten. Denn diese Menschen neigen dazu, mehr zu kaufen – laut einer aktuellen<br />
IBM-Studie sind es im Durchschnitt bis zu 25 Prozent mehr Käufe – und sie verschaffen dem Unternehmen<br />
neue Kunden durch Empfehlungen. Beispielsweise sind etwa 17 Prozenten der Apple-Käufer über persönliche<br />
Empfehlungen motiviert worden.<br />
Spiel, Spaß & Freude – Mit Gamification Engagement erzeugen 118<br />
1) Was ist Gamification?<br />
Der Begriff bezeichnet die Nutzung von Spielmechanismen, um Menschen auf spielerische Art und Weise dazu<br />
zu bringen, in einem eigentlich nicht-spielerischen Kontext Dinge / Geschäftsprozesse in Gang zu bringen. Letztlich<br />
wird dadurch die Kundenbindung gefördert.<br />
2) Wie wirksam ist Gamification?<br />
Es gibt drei Gründe, warum Spieldynamiken und Spielmechanismen greifen: Erstens wird der Kunde motiviert,<br />
zweitens entdeckt er die Fähigkeit, etwas zu wissen oder zu können, und drittens muss es einen auslösenden<br />
Faktor geben, einen Triggerpunkt. Treffen all diese Dinge gleichzeitig zu, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass<br />
Menschen plötzlich handeln, sprich: im Sinne eines Unternehmens helfen, weiterempfehlen, kaufen.<br />
3) Welche Regeln gilt es zu beachten?<br />
Klare Guidelines sind essenziell: Es müssen für alle die gleichen (fairen) Regeln gelten; diese Regeln besagen, wer<br />
wofür warum und wie belohnt wird. Dies schafft die richtigen Anreize, um in diesem Netzwerk von Wissensträgern<br />
selbst zu wachsen oder sogar über sich selbst und andere hinauszuwachsen.<br />
4) Wie können mit Gamification die Influencer identifiziert werden?<br />
Auf Basis der genannten Spielmechanismen und Regeln kristallisieren sich sogenannte Influencer automatisch<br />
heraus. Falls sie richtig eingebunden werden, haben diese „Superfans“ das Potenzial, sich zu den größten, wertvollsten<br />
und treuesten Werbeträgern, Dienstleistern, Verkäufern und Advokaten des Unternehmens zu entwikkeln.<br />
5) Wie gelingen die richtige Umsetzung und eine dauerhafte Wertschöpfung mit Gamification?<br />
Spielen alle bisher genannten Aspekte technisch und psychologisch in Harmonie richtig zusammen, kann ein<br />
nachhaltiger Wert aus den Superfans erzielt werden – aufgrund ihrer grenzenlosen Loyalität. Superfans haben<br />
nie Ferien und beklagen sich auch nicht über Mehrarbeit nach Feierabend. Voraussetzung ist wie gesagt, dass<br />
sie wirklich in sämtliche Geschäftsprozesse mit eingebunden werden: Ihre Ideen und Anregungen müssen<br />
ernsthaft angehört und aufgenommen werden, außerdem sollte ihnen eine Plattform geboten werden, über die<br />
sie ihre Ideen voll und ganz einbringen und anderen Personen Hilfestellung leisten können. Basierend auf dem<br />
Gesetz des Altruismus werden sich Menschen innerhalb einer vertrauenswürdigen Community immer gegenseitig<br />
unterstützen. Dies basiert auf gemeinsamen Werten und Interessen sowie einer starken Bindung an eine<br />
Marke oder Gemeinschaft, die ihnen Loyalität, Leidenschaft und Zufriedenheit – ihre zutiefst geschätzten Werte<br />
– zurückgibt.<br />
Show me the money: Make – Manage – Monetize<br />
Die Budgets für das <strong>Marketing</strong> sind generell knapp, viele klassische Werbeagenturen beklagen sinkende Einnahmen.<br />
Wichtig ist es daher, das Budget optimal einzusetzen. Und es herrscht noch immer die Meinung: Was in<br />
<strong>Social</strong> Media ist, kostet ja nichts. Das ist falsch: Eine Kampagne in <strong>Social</strong> Media richtig aufzusetzen, ist genauso<br />
kostenintensiv wie jede andere Online-Kampagne. Aber: Sie kann durch ihre virale Effizienz einen viel stärken<br />
Effekt haben<br />
118 Interview Dominique Hess, Vgl. auch Michael Wu „The Science of <strong>Social</strong>“
Interview <strong>Adobe</strong> 119 : <strong>Social</strong> Media-Kampagnen mit professioneller<br />
Erfolgskontrolle erfolgreich managen<br />
Der Bereich <strong>Digital</strong> <strong>Marketing</strong> bei <strong>Adobe</strong> Systems entwickelt Software-Lösungen unter anderem für Web-<br />
Analyse und -Optimierung. Im Interview plädiert Senior Solution Consultant Peter Eiselt dafür, <strong>Social</strong> Media im<br />
Kontext von E-<strong>Commerce</strong> nicht länger zu belächeln. Die Hypothese vieler Unternehmen, die besagt: „Das sind<br />
sowieso nur die 18- bis 25-Jährigen; das ist für uns keine interessante Zielgruppe“, greift seiner Erfahrung nach<br />
zu kurz. Welche Chancen Web-Analyse-Software Unternehmen bietet, die soziale Netzwerke als Empfehlungsund<br />
Abverkaufskanal einsetzen, erläutert Eiselt unter den Stichworten „Make – Manage – Monetize.“:<br />
„Bei <strong>Adobe</strong> ging es immer darum, digitale Inhalte zu erstellen. Mit der Akquisition von Omniture bieten wir<br />
Unternehmen darüber hinaus den Service der Analyse: Werden die Inhalte, die das Unternehmen erstellt hat,<br />
auch so genutzt wie vorgesehen? Kann ein Besucher auf der Internetpräsenz die Pfade verfolgen, die zu einem<br />
erfolgreichen Abschluss führen? Durch die Akquisition von Day, einem Anbieter von Content Management<br />
Systemen, konnte <strong>Adobe</strong> auch die Verwaltung von Webseiten in die <strong>Digital</strong> <strong>Marketing</strong> Suite einbetten. Unternehmen<br />
können von einem zentralen Repository aus alle Inhalte steuern und analysieren. Ganzheitlicher Service<br />
beinhaltet aus Sicht von <strong>Adobe</strong> Folgendes: Lösungen für die kreative Erstellung digitaler Inhalte („Make“), deren<br />
Weiterverarbeitung in bestehenden Geschäftsprozessen („Manage“) und die erfolgreiche Vermarktung und<br />
zuverlässige Erfolgsmessung („Monetize“). Das Ganze lässt sich für den PC und für jedes mobile Endgerät optimieren.<br />
Die Grundfunktionalität der <strong>Adobe</strong> <strong>Digital</strong> <strong>Marketing</strong> Suite ist SiteCatalyst mit seiner grundlegenden Analysefunktion.<br />
SearchCenter verwaltet die SEM- und SEA-Kampagnen und stellt ein Bid-Management-System dar.<br />
Gleichzeitig können Unternehmen hiermit ein Targeting oder auch ein Management dieser Kampagnen in Facebook<br />
betreiben: Wo soll eine bestimmte Anzeige erscheinen? Soll sie nur für bestimmte Georegionen verfügbar<br />
sein oder nur für bestimmte User? Mit dem Modul Test&Target lassen sich A/B- oder Multivarianz-Tests durchführen.<br />
Diese sind eng verbunden mit Targeting. Lässt das Unternehmen einen solchen Test über eine bestimmte<br />
Zeit laufen und erhält die Resultate daraus, kann es möglicherweise neue Kundengruppen ableiten, die es dann<br />
personalisiert anspricht. In Bezug auf Suchbegriffe ist das System mit einer eigenen Lernfunktion ausgestattet:<br />
Search&Promote. Relevant ist außerdem das Modul Recommendations, ein klassisches Empfehlungsmodul:<br />
’Kunden, die das gekauft haben, kauften auch ...’.<br />
<strong>Social</strong> Media-Kampagnen werden für Unternehmen immer wichtiger. Und dabei reicht es eben nicht aus, nur<br />
zu wissen, dass ein Referrer von dem Besuch aus Facebook kommt. Klarheit sollte darüber herrschen, wie in<br />
den sozialen Medien über das Unternehmen gesprochen wird. Das heißt, dass über eine API verschiedene <strong>Social</strong><br />
Media-Kanäle und Blogs nach bestimmten Keywords abgefragt werden – auch nach Keywords, die vielleicht die<br />
Konkurrenz betreffen. <strong>Social</strong>Analytics schreibt außerdem die Daten einer Fanpage des Unternehmens in Facebook<br />
in die gleiche Datenbank, in die auch die Webanalyse fließt. Eine Verknüpfung ist somit möglich. Abgelesen<br />
werden kann zum Beispiel, wie viele Personen einen Kommentar auf der Fanpage hinterlassen haben, die<br />
anschließend auf die Website kamen und ein Produkt gekauft haben. Es gilt generell für jeden Kanal zu prüfen,<br />
ob er Traffic bringt und ob wirklich Konversionen damit verbunden sind. Stellt ein Unternehmen möglicherweise<br />
fest, dass seine Test-Kampagne in Facebook eingeschlagen hat wie eine Bombe, aber nach wie vor viel Geld für<br />
E-Mail-<strong>Marketing</strong> ausgibt, über das es aber keine zahlenden Kunden akquiriert, gibt es hier Handlungsbedarf.“<br />
Es empfiehlt sich, zunächst eine kleine Kampagne online zu positionieren und den Erfolg zu messen. Und dann<br />
sollte entschieden werden, ob das die richtige Gangart ist oder nicht. Aber Unternehmen sollten sich nicht<br />
darauf verlassen, dass sie mit 10.000 Euro Investment in eine <strong>Social</strong> Media-Kampagne sofort auch 100.000<br />
Euro darüber einnehmen.<br />
119 Interview Peter Eiselt, <strong>Adobe</strong><br />
73
74<br />
<strong>Social</strong> CRM<br />
Starten Sie mit einem Lächeln<br />
Die Verknüpfung von SMO und Engagement ist reizvoll. GroupM und comScore veröffentlichten eine Studie,<br />
die offenlegt, dass ein Prozent der Befragten allein durch <strong>Social</strong> Media zum Kauf angeregt wurden. Mehr als die<br />
Hälfte (51 Prozent) kamen über Suchfunktionen in einen Onlineshop und 48 Prozent über eine Kombination aus<br />
beidem. Dieser Effekt wird sich aller Voraussicht nach in Zukunft verstärken.<br />
Vor diesem Hintergrund sollte der Fokus auf drei Handlungsmustern liegen, die den Erfolg des Online-<strong>Marketing</strong>s<br />
optimieren. Voraussetzung ist wiederum, dass der <strong>Social</strong> CRM-Ansatz systematisch integriert wird inklusive des<br />
Einsatzes von <strong>Social</strong> Software, damit Kunden smartere Entscheidungen treffen können und sie begeistert werden.<br />
1. Das Entdecken vereinfachen – Welche Wege bevorzugt die Zielgruppe oder Fan-Community bei der Informationsbeschaffung?<br />
Verwendet sie eher Suchmaschinen-Funktionen oder hört sie sich in sozialen Netzwerken um?<br />
Reagiert sie eher auf Werbeanzeigen oder stärker auf E-Mail-<strong>Marketing</strong>? Und lässt sie sich von Empfehlungen<br />
überhaupt zum Kauf motivieren? – Liegen dem Unternehmen hierzu verlässliche Daten vor, ist zu überlegen, wie<br />
der Zielgruppe über die relevanten Kanäle substanzieller Mehrwert geliefert werden kann.<br />
2. Entscheidungsprozesse unterstützen – Welche inhaltlichen Formate und Medientypen bevorzugt die Zielgruppe<br />
oder Community? Befasst sie sich mit ausführlichen Produktinformationen oder braucht sie kurze Übersichten?<br />
Sind auch Fotos und Videos zur Illustration nötig?<br />
3. Die Zielgruppe muss ihre Erfahrungen teilen können – Welche Themen, Botschaften und Hintergründe motivieren<br />
die Fan-Community, diese weiterzugeben, ihre Erfahrungen zu teilen und darüber hinaus zu interagieren?<br />
Fallbeispiel: Nestlé120 Mit dem Nestlé Marktplatz bietet der weltweit größte Lebensmittelhersteller seinen Kunden in Deutschland eine<br />
<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> Plattform an, die zum Entdecken, Shoppen und Mitmachen einladen soll. Das Ganze ist eine Mischung<br />
aus Onlineshop, Informationsportal und Dialogplattform. Es kommt nicht als übliche Onlineshop-Lösung daher,<br />
sondern lädt vordergründig zum Recherchieren und Stöbern denn zum Kaufen ein. Und das ist auch so gewollt.<br />
Der Marktplatz soll sich nicht als Konkurrenz zum stationären Handel positionieren, sondern eher eine Anlaufstelle<br />
für Kunden sein, die sich en détail über die verschiedenen Produkte informieren und darüber austauschen wollen.<br />
Ein geschicktes Unterfangen von Nestlé, um mit seinen Kunden in Dialog zu treten und das eigene Image in der<br />
Öffentlichkeit zu korrigieren. Damit kann der Konzern zeigen, was er hinsichtlich Transparenz, Dialog- und Kritikfähigkeit<br />
und den Umgang mit <strong>Social</strong> Media dazugelernt hat.<br />
Bei der Konzeption des Marktplatzes - die laut Konzern-Angabe schon vor der Palmöl-Krise stattfand - wurden drei<br />
Ziele verfolgt:<br />
Nesté will positiv überraschen, so dass man im <strong>Social</strong> Web auch mal lesen kann: „Mensch schau mal. Das waren die<br />
mit dem Palmöl, aber die haben was gelernt.“<br />
Nestlé will die Verbraucher im Netz beteiligen - bei der Produktbewertung, beim Produkttest, ja sogar bei der Produktentwicklung.<br />
Und Nestlé will vorn dabei sein beim E-<strong>Commerce</strong> im Lebensmittelbereich, der derzeit noch ein Nischendasein führt.<br />
Auf dieser Basis wurde das erste Konzept erstellt, dass sich in Zukunft und mit Hilfe der Marktplatz-Nutzer ständig<br />
weiterentwickeln wird.<br />
Das Portal ruht auf den drei Säulen Entdecken, Shoppen und Mitmachen. Über die beiden ersten Bereiche gelangt<br />
man zum Herzstück des Marktplatzes, dem Produkt-Explorer. Gezeigt werden dort über 1.500 Produkte, von denen<br />
man knapp über 400 auch tatsächlich online kaufen kann.<br />
Hinter dem Menüpunkt „Was darf‘s heute sein“ verbirgt sich eine überraschend andere Produktsuche. Dort<br />
lässt sich das Portfolio nach unterschiedlichsten Kriterien filtern. Zunächst einmal ganz klassisch nach Marken,<br />
Land oder Kategorie, aber auch nach Geschmack, Inhaltsstoffen und Verpackungsfarbe. Was vielleicht nach<br />
Spielerei aussieht, erweist sich aber zum Beispiel für Allergiker als sehr hilfreich. Wer beispielsweise an einer<br />
Lactoseintoleranz leidet, wählt über den Filter „Inhaltsstoffe“ das Stichwort „ohne Milch“ aus und sieht die<br />
lactosefreien Produkte<br />
120 Vgl. Vortrag Online Handel 2012.
Die rund 1.500 ausgewählten Produkte wurden auf die Besonderheiten des Onlinehandels abgestimmt, denn<br />
die Top-Seller sind hier nicht die gleichen wie im stationären Handel. Der Fokus liegt vor allem auf Spezialitäten<br />
und Saisonprodukten, die man eher selten im Supermarkt findet, darunter rund 100 in Deutschland nicht erhältliche<br />
Produkte aus Ländern wie Italien, Tschechien und Malaysia. Unter den Top-24-Produkten sind derzeit<br />
19 ausländische Produkte, zwei Merchandise-Produkte und zwei deutsche Produkte, die eine geringe Distribution<br />
haben. Bleibt ein Produkt - ein Klassiker, der die meisten Bewertungen erhalten hat: Pesto Basilico. Gleich<br />
zum Start des Marktplatzes wurde das Pesto heftig kritisiert und löste eine ungeahnte Diskussionswelle aus.<br />
Doch offensichtlich fördert genau das auch seinen Absatz. Alle Produkte werden für einen Mindestbestellwert<br />
von 20 Euro und einer Versandkostenpauschale von 4,90 Euro angeboten und sollen über die Logistikdienstleister<br />
Prolog und DHL innerhalb von zwei Tagen ausgeliefert werden.<br />
Die dritte große Säule des Portals ist das Mitmachen. Das Buzzword „<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong>“ mag hier noch ein<br />
wenig zu groß erscheinen, denn die Plattform bietet nicht wesentlich mehr als klassische Bewertungs- und<br />
Kommentarfunktionen. Das Besondere ist allerdings: Für Kommentare und Bewertungen muss man sich<br />
auf der Nestlé-Plattform nicht registrieren und alles wird erst im Nachgang moderiert. Zunächst einmal kann<br />
also jeder schreiben, was er möchte. Es gilt die ganz normale Netikette. Und auch einen Filter für Wörter wie<br />
„Greenpeace“ und „Palmöl“, wie ihn einige Nutzer vermutet haben, gibt es nicht. Der Menüpunkt „Ideen und<br />
Tests“ lädt Verbraucher dazu ein, eigene Ideen einzureichen oder an Produkttest teilzunehmen. Hier also lässt<br />
sich Nestlé mitgestalten: Wie wäre es mit einem herzhaften Riegel? Soll die neue Keksverpackung eher rot oder<br />
grün sein? Oder: Soll das neue After Eight nach Marzipan oder Zitrone schmecken? Damit lassen sich für den<br />
Konzern auch Marktforschungsstudien betreiben und Tendenzen abgreifen.<br />
Nach einem halben Jahr Marktplatz berichtet der verantwortliche Projektleiter Dr. Alexander Decker über die<br />
ersten Erfahrungen: „Nach dem Start ist erst einmal genau das passiert, womit wir gerechnet haben. Da kamen<br />
die ganzen Aktivisten und wollten mal sehen, was Nestlé so gelernt hat. Wenn Sie sich die ersten Posts<br />
in den Blogs anschauen, da ist alles gekommen, was in den letzten 25 Jahren bei Nestle passiert ist: ,Nestle<br />
tötet Babys‘, ,KitKat und Palmöl‘, das Thema ,Wasser‘. Wir hatten Backup-Leute im Unternehmen und haben<br />
im Vorfeld schon die relevantesten Inhalte zusammengetragen. So konnten wir antworten, schnell antworten.<br />
Auf Facebook gab es Leute, die haben uns im Zweistundentakt drangsaliert. Man hat richtig gemerkt, dass die<br />
uns testen wollten. Aber das war ja die Herausforderung, und wir haben es herausgefordert. Dann stellten sich<br />
zwei Effekte ein: Zum einen ist es den Aktivisten zu langweilig geworden. Und gleichzeitig kamen die Markenadvokaten,<br />
die treuen Fans, immer stärker ins Spiel. Inzwischen sind unsere Fans schneller im Moderieren als<br />
wir.“<br />
Im ersten Jahr erwartet der Konzern rund drei Millionen Visits, einen Jahresumsatz von einer bis drei Millionen<br />
Euro und eine Conversion Rate von ein bis vier Prozent. Nestlé geht es um mehr als ums Verkaufen. Es geht um<br />
ein Erlebnis, um Emotionen und vielleicht auch um ein anderes Weltbild. Der Konzern sucht den Dialog und<br />
setzt dabei nicht auf die große Masse an Fans, sondern auf qualitative Interaktion mit loyalen Markenbotschaftern.<br />
Die Plattform soll sich kontinuierlich weiterentwickeln und in Zukunft noch interaktiver und unterhaltsamer<br />
werden. Dabei soll vor allem das Thema Co-Creation vorangetrieben werden.<br />
Die oben genannten Handlungsempfehlungen sind durch zwei Regeln zu ergänzen, die Unternehmen helfen,<br />
ihre Kunden zu begeistern und ihr Engagement zu fördern:<br />
Zuhören und helfen<br />
Fragen müssen dort beantwortet werden, wo sie gestellt worden sind. Facebook beispielsweise wird als Kontakt-<br />
und Kommunikationsmedium immer wichtiger, insbesondere in der Krisenkommunikation. Holidaycheck berichtet,<br />
dass während der friedlichen Revolution in Ägypten viele Urlauber verunsichert waren. Die Facebookseite<br />
wurde zum Information-Hub für die Echtzeit-Kommunikation, wo schnell und unkonventionell geholfen wurde.<br />
Auch dann zuhören, wenn man nicht gefragt wird<br />
Von diesem Grundsatz ließ sich Lufthansa USA während eines Fluglotsenstreiks leiten. Das Unternehmen beobachtete<br />
in mehreren sozialen Medien, darunter Facebook und Twitter, welche Kunden sich besorgt über Flugausfälle<br />
äußerten. Diese Kunden sprach Lufthansa direkt an und informierte sie darüber, ob sie ihren Flug antreten<br />
konnten oder nicht. 40.000 Rückmeldungen verbreiteten in den <strong>Social</strong> Networks, dass der Service bei Lufthansa<br />
wesentlich besser sei als bei anderen Fluglinien.<br />
75
76<br />
<strong>Social</strong> CRM<br />
<strong>Social</strong> Media Optimisation (SMO) impliziert einen wissenschaftlichen, eher technischen Ansatz: Updates werden<br />
mit der Zielsetzung produziert, dass sie gesehen werden und User darauf klicken. Engagement erfordert einen<br />
empathischen Ansatz, denn es bedeutet, sich mit den eigenen Fans und Followern zu vernetzen.<br />
Während mit SMO mehr Besucher auf die Website kommen, bringt Engagement die richtigen Besucher: Fans,<br />
die etwas für die Marke tun. Der Erfolg des Online-<strong>Marketing</strong>s kann signifikant optimiert werden, wenn der<br />
<strong>Social</strong> CRM-Ansatz systematisch integriert und <strong>Social</strong> Software eingesetzt wird, um Kunden zu begeistern. Dies<br />
gelingt dadurch, dass Unternehmen ihnen helfen, smartere Entscheidungen zu treffen.<br />
Turning Fans into Advocates<br />
Eine weitere wichtige Frage lautet, wie Kunden animiert werden können, Botschafter der eigenen Marke zu<br />
werden. Hierbei spielen sozialpsychologische Heuristiken eine entscheidende Rolle. Beispielsweise nutzen viele<br />
Shopping-Clubs ein „Kunde-wirbt-Kunde“-Programm über den <strong>Social</strong> Graph. So bekommt der Werbende eine<br />
Gutschrift auf den nächsten Einkauf und die Bekanntheit und Reichweite des Clubs werden weiter gesteigert.<br />
Die wichtigsten Heuristiken, die den Trend zum „Empfehlungsmarketing” begünstigen, skizziert die folgende<br />
Übersicht :121<br />
» Popularität – „Folge den Massen!”<br />
Menschen neigen dazu, „den Massen“ zu folgen. Denn alles, was besonders beliebt und weit verbreitet ist, wird<br />
persönlich ebenfalls positiver eingestuft.<br />
<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong>-Anwendungen: Ratings & Reviews, Recommendations & Referrals<br />
» Autorität – „Folge der Autorität!”<br />
Menschen treffen selten Entscheidungen allein. Grundsätzlich stellen die Erfahrungen anderer Personen (Kunden,<br />
Fachexperten oder Meinungsführer) eine wichtige Entscheidungshilfe dar.<br />
<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong>-Anwendungen: Ratings & Reviews, Empfehlungen & Referrals, Foren & Communitys<br />
» Knappheit – „Was selten ist, muss gut sein.”<br />
Menschen schreiben seltenen Dingen einen höheren Wert zu. Produktangebote, die zeitlich oder in ihrer Menge<br />
limitiert sind, gelten als exklusiv und sind somit verlockend.<br />
<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong>-Anwendungen: <strong>Social</strong> Media Optimierung (exklusive Informationen und Angebote), <strong>Social</strong><br />
Shopping, Empfehlungen & Referrals<br />
» Affinität – „Folge denen, die du magst!”<br />
Menschen neigen dazu, Interessengruppen zu folgen und solche Personen nachzuahmen, die ihnen ähnlich sind.<br />
<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong>-Anwendungen: <strong>Social</strong> Shopping, Empfehlungen & Referrals, Foren & Communitys, <strong>Social</strong> Media<br />
Optimierung (Produktempfehlungen an die eigenen Community ermöglichen etc.)<br />
» Konsistenz – „Sei beständig!”<br />
Bei Ungewissheit entscheiden Menschen instinktiv gemäß früherer Erfahrungen und versuchen, durch konsistentes<br />
Verhalten das Risiko zu minimieren.<br />
<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong>-Anwendungen: <strong>Social</strong> Shopping („Frage dein Netzwerk”, Co-Browsing etc.), Empfehlungen &<br />
Referrals, Ratings & Reviews, Foren & Communitys<br />
» Gegenseitigkeit – „Erwidere Gefälligkeiten!”<br />
Menschen haben die angeborene Neigung, Gefälligkeiten zu erwidern. Dies ist ein Grundbedürfnis bei der Bildung<br />
von Beziehungen und Gemeinschaften.<br />
<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong>-Anwendungen: <strong>Social</strong> Media Optimierung (Angebote und Empfehlungen an Freunde), <strong>Social</strong><br />
Shopping (Angebote teilen und gemeinsam wahrnehmen), Empfehlungen & Referrals, Foren & Communitys<br />
Fallbeispiel: BMW – Meister aller Klassen 122<br />
Dem Autokonzern BMW kommt eine Vorreiterrolle auf Facebook zu. Bereits im Jahr 2008 startete die Marke<br />
mit dem Concept X1 die erste konsistente <strong>Social</strong> Media-Kampagne und bezog dabei auch Facebook mit ein.<br />
Aktuell hat BMW mehr als acht Millionen Facebook-Fans und ist in mehr als 50 Märkten auf Facebook aktiv. Im<br />
Vergleich mit den Top 30 Marken auf Facebook hat die Automobilbranche das stärkste Fan-Engagement, und<br />
unter den Automobilherstellern sind die Fans der Marke BMW am aktivsten.<br />
121 Vgl. hierzu http://www.socialmedia-blog.de/2010/03/social-commerce-die-strategische-verbindung-von-e-commerce-und-socialmedia/<br />
.<br />
122 Vgl. http://www.absatzwirtschaft.de/content/online-marketing/news/der-zeitgemaesse-umgang-mit-online-heisst-social-<br />
media;73630;0
BMW profitiert von seinem Markenwert, der einen Fanaufbau fast ohne Werbung ermöglichte. Die Marke versteht<br />
die Bedeutung von „Fan generiertem Content“, spielt par excellence die Klaviatur des Content-<strong>Marketing</strong><br />
und bietet seinen Fans viele Möglichkeiten, sich zu beteiligen. Mehr als 26.000 Fan-Fotos und 400 Fan-Videos sind<br />
laut Scott Galloway von L2thinktank der höchste gemessene Wert im Wettbewerbs-Benchmark .123<br />
Für BMW zahlt sich dieser kommunikative Pioniergeist mehrfach aus. Allein auf der globalen Facebook-Seite<br />
von BMW erreicht jedes einzelne Posting rund vier Millionen Impressions. Abgesehen davon lassen sich auch<br />
Engagement, die Multiplikation von Markenkontaktpunkten und nicht zuletzt die Anfragen von Interessenten<br />
aus dem sozialen Umfeld messen und mit herkömmlichen Online-<strong>Marketing</strong>-Maßnahmen vergleichen. Für Tino<br />
Kühnel, <strong>Marketing</strong> Innovation Manager bei BMW, ist der zeitgemäße Umgang mit Online daher <strong>Social</strong> Media.<br />
Der Erfolg des Online-<strong>Marketing</strong>s kann signifikant optimiert werden, wenn der <strong>Social</strong> CRM-Ansatz systematisch<br />
integriert und <strong>Social</strong> Software eingesetzt wird, um Kunden als Fans zu gewinnen. Sozialpsychologische<br />
Heuristiken spielen eine wichtige Rolle bei den Überlegungen, wie Kunden animiert werden können, Botschafter<br />
der eigenen Marke zu werden. Denn Menschen neigen dazu, der Masse sowie den eigenen Interessengruppen<br />
zu folgen, sie erwidern außerdem Gefälligkeiten und messen der Tatsache, dass ihre Stimme gehört wird, einen<br />
sehr hohen Stellenwert bei.<br />
D.4 Keep more Customers: Kundenbindung<br />
und Community-Aufbau<br />
Viele Onlinehändler setzen im Rahmen der <strong>Social</strong> Media-Kommunikation und der Aktivitäten auf Facebook,<br />
Twitter & Co. auf die Kundenbindung, nachdem sie das Bestandskunden-<strong>Marketing</strong> in den vergangenen Jahren<br />
vielfach vernachlässigt haben. In erster Linie geht es darum, einen authentischen Dialog aufzubauen, Transparenz<br />
zu zeigen und auf die Nutzer einzugehen. Soziale Technologien werden eingesetzt, um die bestehenden Kunden<br />
beispielsweise mithilfe von exklusiven Angeboten zu binden .124<br />
Dialog ausbauen, Transparenz zeigen, auf Nutzerfragen eingehen<br />
In allen <strong>Social</strong> Media-Plattformen sind Dialog-, Empfehlungs- und Kommentarfunktionen zu finden. Denn die<br />
Kommunikation in jeder Phase des Kaufentscheidungsprozesses erhöht die Kundenbindung und die Markenloyalität.<br />
Einerseits können öffentliche Dialogplattformen ein breites Themenspektrum tief durchdringen und<br />
für eine große Nutzerschaft verfügbar machen. Andererseits bieten Ansätze wie Service-Chats die Möglichkeit,<br />
individuelle Fragestellungen bis hin zu Rechnungsfragen direkt zu klären .125<br />
Wichtig ist, dass diese Funktionen ständig überwacht werden. Denn jeder, der eine Produktanfrage stellt, sich<br />
mit der Marke befreundet oder einen Feed abonniert, ist ein potenzieller Kunde, um den sich das Unternehmen<br />
kümmern sollte. Bei Service 2.0 geht es neben der effizienten Bearbeitung von Anfragen insbesondere um den<br />
Kundendialog. Kundenkommunikation ist menschlich und weniger technisch, eher emotional und nur bedingt<br />
rational. Durch den offenen Dialog, der souverän geführt werden sollte, erhöht sich die Kundenzufriedenheit<br />
signifikant. Insofern sollten moderne Services – unter Nutzung der technischen Möglichkeiten – kommunikationsoptimiert<br />
sein und es dem Nutzer einfach machen. Die Relevanz für Kunden steigt mit ehrlichen Gesprächen und<br />
nicht mit technischen Strukturen .126<br />
Auch außerhalb der unternehmenseigenen „vier Wände“ supporten<br />
Werbetreibende sollten sich dabei über die benötigten quantitativen und qualitativen Ressourcen bewusst werden.<br />
Hinsichtlich der Quantität sollte das Unternehmen schnell – innerhalb von Stunden statt von Tagen – auf<br />
die Kundenanliegen reagieren.127 Dabei sollten nicht nur die eigenen <strong>Social</strong> Media-Kanäle betreut werden.<br />
Proaktiver Support ist auch in unternehmensfremden Foren und Blogs zu gewährleisten.<br />
123 Vgl. Facebook IQ 2011<br />
124 Vgl. http://socialcommercetoday.com/how-to-set-social-commerce-objectives-practical-walkthrough/ .<br />
125 Vgl. hierzu und im Folgenden http://www.gruenderszene.de/marketing/social-media-marketing-2-kunden-image-und-abverkaufebeeinflussen<br />
.<br />
126 Vgl. hierzu mind Business Consultants 2011, S. 20.<br />
127 Vgl. http://www.gruenderszene.de/marketing/social-media-marketing-2-kunden-image-und-abverkaufe-beeinflussen<br />
77
78<br />
<strong>Social</strong> CRM<br />
Fallbeispiel (Vico): Symantec<br />
Das Software-Unternehmen Symantec verbessert kontinuierlich seine Supportservices in den <strong>Social</strong> Media,<br />
denn guter Service ist gleichzeitig gutes <strong>Marketing</strong> und guter Vertrieb. Dabei bietet Symantec nicht nur Support<br />
auf seiner eigenen Plattform http://de.community.norton.com/ (Onsite- Support), sondern auch in unternehmensfremden<br />
Foren (Offsite-Support).<br />
Mit dem Support in Foren wird den Usern gezeigt, dass Symantec Interesse an den Problemen der Kunden hat.<br />
Wichtig ist dem Unternehmen, ein authentisches Userprofil zu schaffen, indem offen kommuniziert wird, wer<br />
man ist, und indem ehrliche Antworten gegeben werden – auch wenn dies bedeutet, Fehler einzugestehen.<br />
Zudem hält Symantec den Aufbau eines Netzwerkes im Unternehmen für erforderlich. Nur so kann eine schnelle<br />
und qualitativ hochwertige Beantwortung von Fragestellungen in Communitys garantiert werden.<br />
Denn außerhalb der unternehmenseigenen „vier Wände“ findet ein Großteil der Kundenkommunikation statt.<br />
Somit sollten auffällige Kundenbeiträge, die auf unternehmensfremden <strong>Social</strong> Media-Plattformen auftauchen,<br />
berücksichtigt und mit der restlichen Kommunikation zusammengeführt werden. Um dies tun zu können,<br />
benötigt das Unternehmen – wie im „Werkzeugkasten“-Kapitel C ausführlich erläutert – ein <strong>Social</strong> Media Monitoring-Tool,<br />
das wichtige Alerts, Events etc. generiert. In qualitativer Hinsicht ist es wichtig, dass qualifizierte<br />
Mitarbeiter die Kundenanliegen bearbeiten. Automatisierte Antworten sind eher unerwünscht und werden nur<br />
dann akzeptiert, wenn sie vollständig sind. Ferner sollte die <strong>Social</strong> Media-Kommunikation die Unternehmensziele<br />
und -leitlinien verfolgen .128<br />
Der Aufbau einer Community gelingt besonders gut, wenn das Produkt oder die Dienstleistung als Teil oder<br />
Gegenstand dieser Community angesehen wird.<br />
Fallbeispiel :129 Sony<br />
Dies ist beispielsweise bei der Kameracommunity von Sony der Fall. Dort können sich Interessierte zum Thema<br />
digitale Spiegelreflexfotografie (DSLR) und Alpha-Kamera austauschen. Sony ist davon ausgegangen, dass es<br />
ohnehin eine Online-Kommunikation zum Produkt gegeben hätte. Somit hat sich die Idee, das Forum zu einem<br />
eigenen zu machen, als besonders erfolgversprechend erwiesen. Die aus den Dialogen gewonnenen Insights<br />
stehen direkt den Entscheidern zur Verfügung. Sie werden von der Produktentwicklung verwertet, wodurch<br />
das Unternehmen Recherchekosten spart.<br />
Im Hinblick auf die Bildung einer eigenen Fan-/Konsumenten-Community haben auch Nike und Apple mit Nike+<br />
große Erfolge vorzuweisen.<br />
Fallbeispiel :130 Nike+<br />
Eine Wireless-Verbindung von Schuh und iPod erfasst beim Joggen Schritte und Schrittfrequenz und schickt via<br />
Display Feedback über Kalorienverbrauch, Laufstrecke und weitere Parameter an den Läufer. Zudem können<br />
die Sportler die eigenen Läufe mit ihrem Account in der Nike-plus-Community synchronisieren. Hier kann auf<br />
Basis dieser Daten eine Vielzahl von attraktiven Mashups und Gruppenfeatures genutzt werden. Das Produkt<br />
ist sozusagen der Schlüssel zur Community. Das Konzept dient darüber hinaus als Grundlage für eine klassische<br />
Kampagne (Männer gegen Frauen).<br />
Eine weitere Option, die Kunden noch näher an Marken zu binden, ist das strategische Vorhaben, die Community<br />
ins Zentrum der Geschäftsaktivitäten zu setzen .131<br />
128 Vgl. hierzu und im Folgenden http://www.gruenderszene.de/marketing/social-media-marketing-2-kunden-image-und-abverkaufebeeinflussen<br />
129 Vgl. http://www.gruenderszene.de/marketing/social-media-marketing-2-kunden-image-und-abverkaufe-beeinflussen.<br />
130 Vgl. http://www.gruenderszene.de/marketing/social-media-marketing-2-kunden-image-und-abverkaufe-beeinflussen.<br />
131 Vgl. BBDV 2011, S. 26.
Fallbeispiel (Lithium): 132 Nissan<br />
Der Automobilhersteller Nissan versucht, den Teufelskreis negativer Kunden-Erlebnisse zu unterbrechen, indem er<br />
ein Projekt- und Kundenforum zur Beurteilung von Verkaufsberatern aufgesetzt hat. Aktiv werden kann hier aber<br />
nicht nur die Zielgruppe – auch der Verkaufsberater hat die Chance, bereits im Vorfeld eines persönlichen Gesprächs<br />
Kontakt zum Kunden aufzunehmen. So personifiziert sich das Kunde-Händler-Erlebnis und wird auf eine<br />
kundenfreundlichere, authentische und transparente Ebene gehoben. Nissan selbst hat auf diese Weise Einfluss<br />
auf die Verkaufsprozesse zurückgewinnen können, den die autarken Händler zuvor exklusiv besaßen. Kunden<br />
haben außerdem die Möglichkeit, sich im Forum nicht nur vor dem Kauf, sondern auch danach über Modelle,<br />
Konfigurationen, Best Practices und anderes austauschen. Der Markenhersteller wiederum bietet seiner Zielgruppe<br />
während des gesamten Kunden-Lebenszyklus besondere Dienstleistungen mit Erlebnis-Charakter.<br />
Die Kundenbindung gehört zu den wichtigsten Aspekten einer <strong>Social</strong> Media-Strategie. Somit stehen die Themen<br />
Community-Aufbau und -Management oben auf der Agenda. In erster Linie geht es darum, authentische<br />
Dialoge zu führen, Transparenz zu zeigen und auf die Kunden und Nutzer einzugehen.<br />
D.5 Better Insights, more Innovation – Ist Zuhören<br />
wichtiger als die eigene <strong>Marketing</strong>-Nachricht?<br />
Soziale Medien ermöglichen Nutzern, jederzeit Ihre Meinung online zu äußern und mit anderen zu teilen.<br />
SoMoLo-Plattformen haben sich fest in unserem Alltag etabliert, denn Menschen wollen gehört werden. Somit<br />
werden das Zuhören im Web sowie das Steuern von generierten Insights als <strong>Marketing</strong>instrumente unverzichtbar.<br />
Das Monitoring von sozialen Netzwerken mit dem Ziel, Erkenntnisse über die jeweiligen unternehmerischen<br />
Entscheidungszusammenhänge zwischen Markt, Produkten und Kunden zu gewinnen, ist nur der erste Schritt im<br />
Rahmen eines effektiven <strong>Social</strong> Media-Managements. Denn das aktive Zuhören liefert Managern weiterreichende<br />
Informationen, die das eigene Unternehmen betreffen und für künftige Entscheidungen bedeutsam sein können.<br />
Die aus Beobachtung und Reporting des <strong>Social</strong> Web systematisch generierten Insights sollten dann im zweiten<br />
Schritt aufbereitet und in eine praxisrelevante Systematik transformiert werden. Sie stellt einen Leitfaden für<br />
künftiges Handeln dar. Ziel ist es, allen Entscheidern ein definiertes Set an Informationen über das Marktumfeld<br />
bereitzustellen.<br />
Jedoch setzen viele Unternehmen nicht auf Zuhören als oberste Priorität. Den Ergebnissen der CMO-Studie von<br />
IBM zufolge nutzen zwar 74 Prozent Customer Analytics, aber nur 40 Prozent der befragten Entscheider setzen<br />
<strong>Social</strong> Media Insights tatsächlich für Strategie-Entscheidungen ein. 133<br />
Abb. 19: Basis für strategische Entscheidungen<br />
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Quelle: IBM CMO-Studie 2011<br />
132 Vgl. http://www.gruenderszene.de/marketing/social-media-marketing-2-kunden-image-und-abverkaufe-beeinflussen<br />
133 Vgl. IBM Global CMO-Studie 2011 .<br />
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79
80<br />
<strong>Social</strong> CRM<br />
Bessere Einsichten gewinnen<br />
Das Monitoring des Erfahrungs- und Meinungsaustausches von Konsumenten im Web 2.0 fördert die wahre<br />
Gedankenwelt der Online-Nutzer zeitnah zutage. Denn die Online-Gespräche zeichnen sich aufgrund der Anonymität<br />
des Mediums und der Alltagssituation der Nutzer durch ein hohes Maß an Offenheit und Authentizität<br />
aus. Somit liefert die Analyse von Meinungsbildungsprozessen sehr brauchbare Informationen über mögliche<br />
neue Anwendungsfelder und Anhaltspunkte für die Modifizierung von Produkten und Dienstleistungen.<br />
Fallbeispiel (Bazaarvoice) :134 QVC - Reviews als Frühwarnsystem decken Produktfehler auf<br />
QVC UK ist vor allem für seinen Shopping-Fernsehsender bekannt, betreibt aber auch eine eigene E-<strong>Commerce</strong>-Website.<br />
Im Oktober 2007 führte das Unternehmen Ratings & Reviews ein, um die Kundeninteraktion<br />
und -bindung online zu verbessern. Das Kunden-Echo war beachtlich: Der Onlineshop QVCUK.com hat seit der<br />
Einführung der Funktion über 310.000 Bewertungen für nahezu 45.000 Produkte erhalten, davon 74 Prozent<br />
mit vier oder fünf Sternen. Das Unternehmen fordert seine Kunden über Fernsehwerbung und Handzettel in<br />
den Versandpaketen dazu auf, ihre Einkäufe auf der Website zu bewerten. Wer diese Bewertungen liest, kauft<br />
häufiger, gibt pro Besuch mehr aus und bestellt mehr Artikel als andere Kunden.<br />
Das Verkaufsförderungsteam von QVC UK nutzt die Bewertungsdaten für schnelle Reaktionen auf Kundenfeedback.<br />
Gemeinsam mit dem Kundendienstteam stützt es sich dabei auf wöchentliche Berichte des Geschäftsanalyseteams<br />
zu Bewertungsvolumen, Durchschnittsbewertung, Kommentaren und Trends. Das Team<br />
für interaktive Inhalte reagiert auf einzelne negative Bewertungen direkt auf der Website. Die Berichte dienen<br />
als Frühwarnsystem und decken Produktfehler auf. Für eine Eismaschine beispielsweise gab es kaum Retouren<br />
und Kundenbeschwerden. Sie wurde daher häufig im Fernsehen angeboten. Nach Einführung der Bewertungen<br />
ging jedoch derart viel negatives Feedback ein, dass das minderwertige Produkt dem Markennamen schadete.<br />
Viele der schlechten Beurteilungen stammten von Stammkunden, die angaben, die Maschine sei so billig<br />
gewesen, dass sich ein Zurücksenden oder eine Beschwerde nicht gelohnt hätten. QVC UK stellte den Verkauf<br />
des Artikels ein. In einem anderen Fall wurde ein beliebtes Parfum mit einer der höchsten Durchschnittswertungen<br />
plötzlich schlecht bewertet. QVC UK fragte beim Hersteller nach und belegte seine Reklamation mit<br />
Kundenkommentaren. Nach Wochen stellt sich zur Überraschung des Herstellers heraus, dass versehentlich die<br />
Rezeptur des Parfums geändert worden war. Die Firma konnte das Problem beheben.<br />
Einige grundlegende Regeln sollten beachtet werden, um das enorme Potenzial des <strong>Social</strong> CRM ausschöpfen zu<br />
können .135<br />
» Google Alerts nutzen<br />
Unternehmen sollten Google Alerts verwenden, um zumindest die veröffentlichten Meinungen zu ihrer eigenen<br />
Marke im Web 2.0 zu beobachten.<br />
» In Monitoring-Tools investieren<br />
Durch Nutzung von Monitoring-Tools lassen sich Erkenntnisse nicht nur über die eigene Marke, sondern auch<br />
über den Markt, den Wettbewerb, die Kundenbedürfnisse, Trends für Produktentwicklungen sowie Optimierungs-<br />
und Diversifizierungsstrategien gewinnen.<br />
» Kosten ermitteln, die durch Reputationsschäden entstehen<br />
Schneller und häufiger als Lob äußern Kunden negative Kritik – hierzu stehen ihnen zahlreiche Internetplattformen<br />
jederzeit und kostenlos zur Verfügung – inklusive der Chance auf Anonymität. Anbieter, die den so<br />
genannten „User Generated Content“ nicht in Echtzeit verfolgen, haben das Nachsehen.<br />
Denn mögliche Bedrohungen im Unternehmensumfeld können durch die Anwendung von Web-Monitoring<br />
bereits am Anfang ihres Lebenszyklus identifiziert werden. Das Unternehmen sichert sich seine Handlungsspielräume<br />
und hat mehr Einflussmöglichkeiten. Eine weitere Möglichkeit, um eventuelle langfristige Image-Schäden<br />
zu vermeiden stellt das Posting als Antwort auf Kundenbeiträge dar.<br />
» Verantwortung zuteilen<br />
Im Unternehmen muss klar definiert sein, wer für das Management aller <strong>Social</strong> Media-Aktivitäten zuständig ist.<br />
Auch sollte gewährleistet sein, dass die für Managementprozesse und das Wissensmanagement verantwortlichen<br />
134 Vgl. http://www.gruenderszene.de/marketing/social-media-marketing-2-kunden-image-und-abverkaufe-beeinflussen.<br />
135 Vlg. Hierzu und im Folgenden . http://www.marketingpilgrim.com/2011/11/is-social-listening-more-valuable-than-your-message.html<br />
sowie mind Business Consultants 2010, S. 25ff.
Personen im Unternehmen jederzeit aktuell über das Stimmungsbild im Web 2.0 informiert sind. Nur dann stellt<br />
<strong>Social</strong> Media Monitoring eine sinnvolle und effiziente Entscheidungshilfe dar. Zu wählen sind daher solche <strong>Social</strong><br />
Media Monitoring-Ansätze, die eine systematische Integration der Erkenntnisse aus der Web-Beobachtung in<br />
das Unternehmensgeschehen ermöglichen.<br />
» Kundenanliegen online bearbeiten<br />
Der Onlinehandel wächst mit zweistelligen Zuwachsraten, wodurch auch die Bedeutung der elektronischen<br />
Kommunikation im Kundenservice weiter steigt. Unternehmen müssen das <strong>Social</strong> Web als Dialogplattform begreifen,<br />
denn Kunden erwarten Transparenz und Offenheit sowie schnelle Reaktionen auf ihre hier geäußerten<br />
Anliegen. Unbedingt sollten daher Service-Applikationen bereitgestellt werden, die rund um die Uhr Hilfe und<br />
Orientierung bieten.<br />
Werden Kundenprobleme oder Statements mit Bezug auf das Unternehmen außer Acht gelassen, leidet die<br />
Reputation. Verärgerte User äußern sich auf zahlreichen <strong>Social</strong> Media-Plattformen und beziehen Stellung gegen<br />
das Unternehmen. Die Beiträge werden von anderen Usern gelesen und kommentiert, worauf der Imageschaden<br />
ins Unermessliche steigt<br />
Die beste Imagewerbung für das Unternehmen ist dagegen ein gut aufgestelltes Team, das sich ausschließlich<br />
um Kundenbeschwerden kümmert, jeden Fall ernst nimmt und individuelle Lösungen bei Problemen bietet.<br />
Netzwerkeffekte werden stimuliert, die Resonanz in den unternehmensfremden „Assets“ (Earned Media) fällt<br />
positiv aus und wird in andere Web-Bereiche weitergeleitet.<br />
Aufgrund der Anonymität des Mediums Internet zeichnen sich Online-Gespräche durch ein hohes Maß an<br />
Offenheit und Authentizität aus. Somit werden das Zuhören im Web sowie das Steuern von generierten Insights<br />
als <strong>Marketing</strong>instrumente unverzichtbar. Die Analyse von Meinungsbildungsprozessen mithilfe von <strong>Social</strong> Media<br />
Monitoring liefert zudem wertvolle Anhaltspunkte für die Modifizierung von Produkten und Dienstleistungen<br />
und stellt Informationen über mögliche neue Anwendungsfelder bereit. Auf Basis der Monitoring-Ergebnisse<br />
sollte schließlich eine <strong>Social</strong> Media-Strategie entwickelt werden, die über einen permanenten „Closed-Feedback-<br />
Loop“ kontinuierlich optimiert werden kann.<br />
81
82<br />
Fahrplan für die digitale Transformation<br />
Mehr Impulse für kundenzentrische Innovation<br />
Je mehr die Time-to-market für den Unternehmenserfolg an Bedeutung gewinnt, desto weniger können es sich<br />
Unternehmen leisten, Produkte und Dienstleistungen im „luftleeren Raum“ zu entwickeln und zu gestalten.<br />
Zielsetzung der Innovationsabteilungen sollte es sein, Ideen auch im <strong>Social</strong> Web zu sammeln, zu organisieren und<br />
zu bewerten. Diese können von einfachen Produktverbesserungen über erweiterte Funktionen bis hin zu neuen<br />
Lösungen reichen. Beispielsweise lernte Dell auf seiner Plattform „Ideastorm“ aus dem Feedback der User, wie<br />
die USB-Ports im Chassis besser positioniert werden konnten.<br />
Die Aufnahme von Impulsen für kundenzentrische Innovationen kann mithilfe von <strong>Social</strong> Media Analyse-Software<br />
unterstützt werden.<br />
Fallbeispiel (Questback136 : Bosch Blau - Fans helfen, Produkte zu verbessern<br />
Die Sparte „Power Tools Professional“ des Unternehmens Bosch (Bosch Blau) sieht <strong>Social</strong> CRM als strategischen<br />
Bestandteil von CRM und <strong>Marketing</strong> an. Das Unternehmen betreibt die Profi-Community „Bob“ mit<br />
rund 35.000 registrierten Nutzern. In Facebook baute der Markenanbieter außerdem die Community „Bosch<br />
Profi-Elektrowerkzeuge“ auf, um herauszufinden, ob die Facebook-Fanpage verwertbare Erkenntnisse für das<br />
Kundenbeziehungsmanagement liefert: Wer sind die 9.500 bekennenden Fans in Deutschland? Sind darunter<br />
Bestandskunden, die auch Mitglied in der Marken-Community „Bob“ sind? Welche Branchen aus Handwerk<br />
und Industrie sind dort vertreten? Und werden über Facebook neue Zielgruppen erschlossen? – Professionelles<br />
<strong>Social</strong> Media <strong>Marketing</strong> braucht nach Überzeugung der Verantwortlichen solche Informationen und Kennzahlen.<br />
Außerdem kann ermittelt werden, ob das Unternehmen verwertbare Erkenntnisse für sein CRM erhält – als<br />
Return on Investment der Aufwendungen für die Facebook-Fanpage.<br />
Um Fans und Kunden kennenzulernen, verwendet Bosch die <strong>Social</strong> Media Analyse-Software <strong>Social</strong> Insight Connect<br />
(SINC) des Anbieters Questback. Mit ihr gewinnt und analysiert das Unternehmen sowohl strukturierte als<br />
auch unstrukturierte Meinungen. Durch die Interaktion erhält Bosch sehr präzise Einblicke in die Bedürfnisse<br />
und die Motive seiner Kunden. Verschiedene Segmente von Facebook-Fans können ermittelt und gezielt für<br />
Insight-Projekte eingesetzt werden. Typische Gruppen sind potenzielle Markenbotschafter (Category-Influencer)<br />
oder kreative und hoch involvierte Markenfans.<br />
Ein deutlich zweistelliger Prozentanteil der Fans konnte im Rahmen der Aktion „Echt Bosch! Jetzt testen!“ zum<br />
Mitmachen bewegt werden – ein Ergebnis, das die strategische Bedeutung des Facebook-Engagements für<br />
das <strong>Marketing</strong> belegt. Involviert waren die Community-Mitglieder auch – in Form einer Abstimmung – bei der<br />
Benennung von Akku-Klassen für die Profi-Elektrowerkzeuge. Sie konnten zudem an einem Innovationswettbewerb<br />
teilnehmen. Aus diesem gingen Verbesserungen des Transport- und Verpackungssystems „L-Boxx“<br />
hervor. Im nächsten Schritt wird Bosch den Zusammenhang von <strong>Social</strong> Media und CRM operativ durch die<br />
Integration von SINC mit dem CRM-System umsetzen und die User-Profile aus dem <strong>Social</strong> Web auch im Kundenbeziehungsmanagement<br />
nutzbar machen.<br />
Crowdsourcing kann die Produktentwicklungszeiten verkürzen helfen. Denn aufgrund der kürzeren<br />
Innovationszyklen erweisen sich klassische Innovationsmethoden oft als zu langsam und zu teuer. Unternehmen<br />
müssen einen Weg suchen, die bestehende Online-Community der Produktexperten zu identifizieren,<br />
Beteiligungsanreize auch durch Gaming-Mechanismen zu setzen und sie in den Innovationsprozess zu<br />
integrieren. Kunden, Partner und Fachexperten können eine Rolle spielen, um Anforderungen zu ermitteln,<br />
Prototypen und Demos zu testen und Verbesserungen im Nutzungskontext aufzudecken.<br />
136 Vgl. Computerwoche Bosch Blau
E Fahrplan für die digitale Transformation<br />
E.1 Strategieentwicklung mit dem <strong>Social</strong> Media Maturity Model<br />
Viele Unternehmen ergreifen bereits die Chancen und stellen sich den Risiken, die mit der Kommunikation im<br />
<strong>Social</strong> Web verbunden sind. Allerdings befindet sich diese Disziplin noch in einer Anfangsphase, in der weder<br />
Erfolgsmodelle abrufbar sind noch der direkte Dialog mit Kunden und Stakeholdern in den <strong>Social</strong> Media zum<br />
Arbeitsalltag gehört. Eine große Herausforderung ist es dabei, eine systematische und holistische Roadmap zu<br />
entwickeln. Diese sollte verschiedenste Perspektiven einbeziehen und Ergebnisse quantifizierbar und somit<br />
überprüfbar machen.<br />
Haben wir alles Wichtige berücksichtigt? Haben wir Schwachstellen übersehen? Entspricht die <strong>Social</strong> Media-<br />
Präsenz der Unternehmenseinschätzung? Welche strategischen Schritte sollten nun vollzogen werden? Wo<br />
positioniert sich unser Unternehmen? Und wie können wir unsere Erfolge überprüfen?<br />
Diese und weitere Fragen tauchen in Unternehmen immer wieder auf.<br />
Abb. 20: <strong>Social</strong> Media Maturity Modell - Übersicht<br />
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Quelle: SME-Kreis<br />
Der <strong>Social</strong> Media Excellence (SME) Kreis hat als Forum der führenden <strong>Social</strong> Media-Anwenderunternehmen (u.a.<br />
Deutsche Bahn, Audi, OTTO, Microsoft, Telefónica) dazu das „<strong>Social</strong> Media Maturity Modell“ (SM³) entwickelt,<br />
das auf eben diese Fragen aufbaut sowie auf den eigenen Erfahrungen.<br />
Durch die Verortung im Modell können Unternehmen eine Professionalisierung und Systematisierung ihrer <strong>Social</strong><br />
Media-Aktivitäten im Hinblick auf die Erreichung ihrer Strategien und Ziele sicherstellen. Anhand einer Tabelle<br />
oder auch eines Fragebogens kann je nach gewünschtem Detailgrad eine Einschätzung erfolgen.<br />
83
84<br />
Fahrplan für die digitale Transformation<br />
Standortbestimmung mit SM³ – Entwickeln Sie Ihre <strong>Social</strong> Media<br />
Roadmap!<br />
Das <strong>Social</strong> Media Maturity Modell – kurz SM³ – kann als handlungsleitendes Werkzeug zur realistischen Verortung<br />
und Abbildung der erreichten Entwicklung gesehen werden. Denn gerade in Führungspositionen, aber auch<br />
auf operativer Ebene, ist der Umgang mit den sozialen Netzwerken schwer zu integrieren. Statt langer Entscheidungsprozesse<br />
sind kurze Reaktionszeiten im Sinne des Real-time-Unternehmens gefordert. Statt Absprachen<br />
durch alle Ebenen sind kurze Informationswege in den <strong>Social</strong> Media gefordert. Statt „stummer“ Konsumenten<br />
fordern Kunden Dialoge auf Augenhöhe – die Verankerung der <strong>Social</strong> Media auf allen Ebenen hält somit neue<br />
Herausforderungen bereit.<br />
Mithilfe des Modells lässt sich die organisatorische Reife eines Unternehmens für ihr <strong>Social</strong> Media Engagement<br />
systematisch ermitteln. Diese führen zu einer zahlengestützten Überprüfbarkeit der Aktivitäten anhand von<br />
Key Performance Indicators (KPIs). Das Unternehmen im <strong>Social</strong> Web wird somit für jeden greifbar gemacht. Die<br />
Entwicklung einer individuellen und realisierbaren Roadmap, die sowohl eine Übersichtlichkeit als auch Messbarkeit<br />
bietet, dient für Management und aktive Mitarbeiter im Bereich <strong>Social</strong> Media als Leitfaden und Werkzeug.<br />
Ziele des SM³ sind daher die Systematisierung und Operationalisierung der Corporate <strong>Social</strong> Media-Aktivitäten,<br />
die Unterstützung bei der Standortbestimmung, die Ableitung der <strong>Social</strong> Media Roadmap, die Verfolgung der<br />
Fortschritte über die Zeit sowie das Benchmarking intern und mit anderen Unternehmen oder Branchen.<br />
Um als Modell eine Standortbestimmung und Strategieentwicklung hinreichend fundiert zu unterstützen, deckt<br />
es eine Reihe grundlegender Fragestellungen ab:<br />
» Wird ein realer Mehrwert für <strong>Social</strong> Media Stakeholder generiert?<br />
» Welche Stärke zeigt der (realisierte) Business Impact?<br />
» Ist die Organisation für den neuen Ansatz vorbereitet?<br />
» Werden die richtigen Ressourcen effizient eingesetzt?<br />
» Sind die nötigen Systeme und Methoden vorhanden und werden sie beherrscht?<br />
» Ist eine lernende Organisation implementiert? Wenn ja, kann sie Entscheidungen hinsichtlich relevanter<br />
Strömungen und Entwicklungen treffen?<br />
Dimensionen und Eckfelder für die Verortung<br />
Für eine systematische Einordnung im Modell stehen jedem Unternehmen sechs Kategorien, sogenannte Dimensionen,<br />
zur Verfügung: Strategy, Execution, Interaction, Organisation, Analytics & Reporting sowie Monitoring.<br />
Diese Eckpfeiler ermöglichen eine schnelle und unkomplizierte Einschätzung und Zuordnung zu einem der vier<br />
Reifegrade: Explorer, Optimizer, Enabler und Champion geben Aufschluss über den Standort im <strong>Social</strong> Web.<br />
» Explorer: Der Explorer hat keine <strong>Social</strong> Media-Strategie und nutzt daher auch keine professionellen<br />
Tools. Die Interaktion mit Kunden findet nur in kleinem Rahmen und nicht systematisch statt.<br />
» Optimizer: Eine <strong>Social</strong> Media-Strategie wurde für einzelne Bereiche integriert. Den Optimizer<br />
unterstützen professionelle Tools, durch welche er sich auf den Customer Service im <strong>Social</strong> Web<br />
konzentrieren kann.<br />
» Enabler: Die <strong>Social</strong> Media-Strategie des Enablers ist unternehmensübergreifend, dadurch ist eine<br />
stärkere Marktorientierung möglich. Durch die ganzheitliche und differenzierte Betrachtung der<br />
einzelnen Schritte im Web können Ergebnisse professionalisiert optimiert werden.<br />
» Champion: Für den Champion gehören Aktivitäten im <strong>Social</strong> Web zum fest integrierten Prozess,<br />
von welchem alle Unternehmensbereiche profitieren. Durch die Integration professioneller Tools<br />
sowie die individuelle Betrachtung anhand unternehmenseigener KPIs wird ein optimales Ergebnis<br />
erzielt.<br />
Machen Sie den Selbsttest!<br />
Jedoch beinhaltet die bisher beschriebene erste Einschätzung wenig Detailsicht. Zudem sollte eine exaktere<br />
und individuellere Bewertung mit wesentlich besser operationalisierbaren Ergebnissen erfolgen. Anhand eines<br />
vorgegebenen Rasters kann das eigene Unternehmen anhand von insgesamt 80 Einzelfragen bewertet werden.<br />
Eine Aggregation pro Dimension ergibt deren Bewertung und Einordnung in die Reifegrade.
Wichtigste Voraussetzung für die Selbsteinschätzung ist eine reflektierte, umfassende und direkte Überprüfung<br />
des bisher Erreichten im Rahmen einer schrittweisen Selbstkritik. Die Möglichkeit, einen unternehmensinternen<br />
Strategie- und Umsetzungsprozess anzustoßen und selbstständig prüfen zu können, birgt gleichermaßen Potenzial<br />
für eine Verfälschung der Ergebnisse: (un-)bewusste Beschönigungen und unzureichende Erfassung von<br />
tatsächlichen Sachverhalten reduzieren die Nutzbarkeit des SM³.<br />
Die Bewertung im Modell geschieht am besten durch Unternehmensexperten mit genügend Kenntnissen sowohl<br />
über Strategien als auch das gesamte <strong>Social</strong> Media Engagement des Unternehmens bzw. der Bereiche. Zumindest<br />
die Dimension „Strategie und Planung“ sollte durch Manager bewertet werden, die die entsprechenden Strategien<br />
und Planungsinhalte kennen. Bewährt haben sich sowohl ein Teamansatz als auch die Durchführung durch<br />
externe Berater, die jedoch Zugang zu allen notwendigen Ressourcen erhalten müssen. Nur durch den Einblick<br />
in alle Teile des Unternehmens kann eine umfassende und realistische Bewertung stattfinden.<br />
Die Verortung zeigt sehr deutlich, in welchen Dimensionen Stärken und in welchen Schwächen vorliegen. Aufbauend<br />
auf die Analyse können dann konkrete nächste Schritte geplant werden. Eine häufige Strategie ist es,<br />
in die Dimensionen zu investieren, die die schwächsten Ergebnisse zeigen. In vielen Fällen ist dies jedoch nicht<br />
die Strategie der Wahl. Individuelle Rahmenbedingungen wie Zielsetzung, entstehende Kosten, Unternehmensgröße,<br />
Unternehmenskultur oder Wettbewerb können eine andere Strategie erfordern. Unter Umständen kann<br />
eine Bewertung sogar ergeben, dass in manchen Dimensionen falsch investiert wurde.<br />
Standardisiertes Vorgehensmodell liefert Kennzahlen<br />
für den <strong>Digital</strong> Impact<br />
Das Modell selbst ist universell anwendbar. Unternehmen müssen kein ein eigenes Verortungssystem entwickeln<br />
oder versuchen, sich in ihren eigenen <strong>Social</strong> Web-Aktivitäten zu positionieren. Zudem sind die Ergebnisse nützlich<br />
sowohl zur Ausarbeitung interner Strategien als auch für einen besseren Vergleich mit Konkurrenten. Die Vorgehensweise<br />
ist komplett standardisiert, bei der Ergebnisebene ist es jedoch notwendig, dass ein Unternehmen<br />
seine eigenen KPIs definiert hat, sie misst und die definierten Ziele nachverfolgt. Erst dann ist diese Ebene im<br />
Modell bewertbar.<br />
Standard-KPIs sind etwa die Reichweite oder die Anzahl von RSS-Feed-Abonnenten bei Blogs, die Anzahl der Follower<br />
bei Twitter, Likes und „+1“ auf sozialen Netzwerken wie Facebook oder Google+ und die Anzahl registrierter<br />
User auf Foren. Diese KPIs werden von den Plattformanbietern direkt geliefert, sie sind jedoch nicht immer<br />
aussagekräftig genug. In diesem Fall müssen erweiterte Indikatoren und deren Messung entwickelt werden, die<br />
zum Beispiel die tatsächliche aktuelle Aktivität in einem Netzwerk darstellen. Solche KPIs messen vorwiegend<br />
eine interne oder gestützte Sicht, die durch gezielte Aktivitäten eines Unternehmens, etwa Kampagnen, getrieben<br />
werden können. Für eine vollständige Sicht sollten diese durch Kennzahlen ergänzt werden, die eine externe<br />
oder ungestützte Sicht bieten. Diese Kennzahlen messen beispielsweise Aufkommen (Buzz) und Tonalität von<br />
Beiträgen zu relevanten Themen im sozialen Netz, die von Dritten verfasst werden und so nicht direkt durch ein<br />
Unternehmen getrieben werden können.<br />
Die Messungen zeigen zum einen, wie groß der Druck und die potenzielle Bedrohung von <strong>Social</strong> Media für das<br />
Unternehmen sind. Zum anderen werden auch die Potenziale aus Markt- und Kundensicht von <strong>Social</strong> Media für<br />
das Unternehmen aufgezeigt. Die Portfoliobetrachtung dieser „<strong>Digital</strong> Impact“-Kennzahlen einerseits sowie<br />
der internen KPIs andererseits ermöglichen eine objektive Gesamtsicht. Denn nur durch die Einbeziehung dieser<br />
verschiedenen Faktoren können Chancen und Risiken für ein <strong>Social</strong> Media Engagement im Branchenkontext<br />
erkannt werden.<br />
Das <strong>Social</strong> Media Maturity Modell bietet Unternehmen die Möglichkeit, eine professionelle und systematische<br />
Verortung vorzunehmen. Diese kann nicht nur auf operativer Ebene, sondern auch auf Planungsebene<br />
unterstützen. Durch standardisierte KPIs wird einerseits eine individuelle Roadmap entwickelt und andererseits<br />
ein Vergleich mit Konkurrenten realisiert. Nur durch die Einbeziehung aller Faktoren werden Unternehmen in<br />
der Lage sein, Ressourcen gezielt und nachhaltig einzusetzen, um so ihre Aktivitäten dauerhaft zu verbessern<br />
und im Wettbewerb alle Vorteile des <strong>Social</strong> Web zu nutzen<br />
85
86<br />
Fahrplan für die digitale Transformation<br />
E.2 Wege zur erfolgreichen Umsetzung<br />
Veränderte Kundenerwartungen zwingen Unternehmen, ihre Strategien und Strukturen entsprechend anzupassen.<br />
Unternehmen haben lange Zeit Informationstechnologie vor allem dafür eingesetzt, ihre Produktivität und<br />
Effi zienz zu steigern. Neu ist, dass die SoLoMo-Technologien auch die Kundenerwartungen verändern.<br />
Es stellt sich die Frage, wie einzelne Unternehmen auf diesen Wandel erfolgreich reagieren können.<br />
<strong>Digital</strong> Impact prüfen<br />
Der Schlüssel liegt laut einer aktuellen IBM-Studie 137 in zwei Kernbereichen:<br />
» Neuausrichtung des Nutzungsversprechen<br />
Produkte und Services im Sinne des <strong>Social</strong> CRM neu gestalten und defi nieren bedeutet, die gestiegenen<br />
Anforderungen an Mobilität, Interaktivität und den verbesserten Zugang zu Informationen<br />
zu unterstützen.<br />
» Neuausrichtung der operationalen Prozesse<br />
Das Betriebsmodell wird auf die Anforderungen des Echtzeit-<strong>Marketing</strong>s ausgerichtet, sodass<br />
Informationen über Kundenpräferenzen und Kundenanforderungen sowohl während der<br />
Einkaufsprozesse wie auch der Verkaufsprozesse jederzeit zur Verfügung stehen.<br />
Abb. 21: Alternative Transformationspfade<br />
Quelle: IBM Institute for Business Value<br />
Derzeit fokussieren sich laut IBM die meisten Unternehmen nur auf einen der beiden Kernbereiche, anstatt einen<br />
ganzheitlichen Ansatz zu fahren.<br />
Den richtigen Transformationspfad identifi zieren<br />
Unternehmen sollten die unten aufgelisteten Faktoren genau kennen, um das richtige Vorgehen bei der Transaktion<br />
festzulegen. Dies kann die Neuausrichtung des Nutzenversprechens oder eine Transformation des Geschäftsmodells<br />
sein – oder eine Kombination beider Strategien.<br />
» Machen Sie sich klar, an welcher Stelle sich die Produkte einer bestimmten Industrie im Prozessverlauf<br />
von physikalisch zu digital befi nden.<br />
» Beschreiben Sie möglichst genau, wie sich die Kundenerwartungen in Hinsicht auf mobile Alternativen<br />
und soziale Netzwerke verändert haben.<br />
» Recherchieren Sie, ob Ihre Wettbewerber diesbezüglich schon Strategien festgelegt haben, die<br />
einer Weichenstellung gleichkommen.<br />
» Was haben Sie in Ihrem Unternehmen bei der Integration der digitalen mit den bestehenden physikalischen<br />
Prozessen bereits erreicht?<br />
137 Vgl. <strong>Digital</strong> Transformation, IBM Institute for Business Value 2011
Systematisch mit den Fans experimentieren anstelle einer<br />
Out-of-the-Box-Strategieplanung<br />
Die in dieser Studie an vielen Stellen erläuterten Vorteile der sozialen Vernetzung kommen nur dann zum Tragen,<br />
wenn Geschäftsprozesse und IT-Systeme an die neuen Erfordernisse angepasst werden. Fraglich ist in diesem Zusammenhang<br />
ein Vorgehen, das dem „Out-of-the-Box“-Denken entspringt, das aber von etlichen Unternehmen<br />
praktiziert wird: Sie gehen den Transformationsprozess „in geordneter Reihe“ an und erwarten hervorragende<br />
Ergebnisse.<br />
Nachweislich zu mehr Erfolg führt eine Projektmethodik, die beim aktiven Zuhören beginnt. Nestle beispielsweise<br />
hat ein umfangreiches <strong>Social</strong> Media Monitoring-Projekt mit begleitender Marktforschung gestartet, um die<br />
drei Kernelemente für den Nestle Marktplatz (Vgl. Kapitel D) zu definieren.<br />
» Wie die soziale Navigation und die Vernetzung der Kunden wirksam unterstützt werden kann,<br />
sollte am Anfang Ihres <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong>-Projekt stehen. Dazu sollten Sie Handlungsmotive von<br />
<strong>Social</strong> Media-Nutzern aus den Gesprächen in den Netzwerken herausfiltern, um zum Beispiel auch<br />
die Frage zu beantworten, ob ein Bedarf nach Fan-Only-<strong>Commerce</strong> existiert.<br />
» Investieren Sie eine verhältnismäßig moderate Summe an Geld, um ein Experiment zu starten.<br />
Dieses hilft Ihnen zu verstehen, mit welchen Maßnahmen Sie das Empfehlungsverhalten Ihrer<br />
Nutzer nachhaltig beeinflussen können.<br />
» Setzen Sie Analyse-Werkzeuge wie zum Beispiel <strong>Adobe</strong> <strong>Digital</strong> <strong>Marketing</strong> Suite ein, um die<br />
Wirkungszusammenhänge zu begreifen.<br />
Abb. 22: Projektmethodik, die beim aktiven Zuhören beginnt<br />
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88<br />
Fahrplan für die digitale Transformation<br />
Erweitern Sie das Angebot, um neue Geldflüsse in Gang zu setzen!<br />
Fallbeispiel: Facebook Credits<br />
Marktinsider schätzen, dass Facebook derzeit einen Umsatz von 350 Millionen bis 1,1 Milliarden US-Dollar mit<br />
dem Factoring von Facebook Credits erwirtschaftet. Facebook verlangt eine Transaktionsgebühr von 30 Prozent<br />
für jeden über die Plattform gekauften „Artikel“, die restlichen 70 Prozent verbleiben bei den App-Anbietern.<br />
Redefinieren Sie die Kernelemente ihres Nutzenversprechens als Service!<br />
Wichtig ist es insbesondere für Dienstleistungsanbieter, in Echtzeit auf Kritik durch Kunden zu reagieren. Denn<br />
Services werden – anders als physikalische Produkte – sehr häufig durch Kunden mitgestaltet und modifiziert.<br />
Dienstleistungen sind in Bezug auf den Nutzen, den sie stiften, nicht so eindeutig definiert wie physikalische<br />
Produkte. Es kommt darauf an, an welchem Ort, zu welcher Zeit und auf welche Weise sie erbracht werden.<br />
Somit ist die Interaktion wichtig für den Wert, den Kunden einer Dienstleistung beimessen. Bei der Vorstellung<br />
des E-Book-Readers „Kindle“ beispielsweise stellte Jeff Bezos fest: “It‘s not a device, it’s a service”. Anhand dieses<br />
Produktes zeigt sich, dass es die physikalische Manifestation und Erweiterung des Service darstellt, den Amazon<br />
seinen Kunden anbietet, um digitale Medien zu nutzen. 138<br />
Erlangen Sie digitale Fähigkeiten!<br />
Fallbeispiel: Burberry<br />
Der renommierte Bekleidungsanbieter Burberry wurde vor allem durch die Entwicklung des Trenchcoats bekannt<br />
und baute auf diesem herausragenden Produkt seine Markenbekanntheit auf. Bei der Einrichtung seines<br />
Onlinestores achtete das Unternehmen darauf, besonders für die jungen Zielgruppen attraktiv zu sein, dies<br />
brachte Burberry mehr als eine Million Follower auf Facebook ein. Im Bereich digitaler Fashion-Shows setzte das<br />
Unternehmen Maßstäbe, indem es den Kunden ermöglichte, bereits während einer Show die gezeigten Modeartikel<br />
online zu erwerben. Auch bei der Kundenberatung im Web gilt Burberry als Vorreiter: Nutzer des Onlineshops<br />
können jederzeit durch einen einzigen Klick einen Mitarbeiter des Hauses zum Gespräch per Telefon oder<br />
zum Chat mittels Textnachrichten dazuholen.<br />
Vernetzen Sie Informationen über die gesamte Organisation hinweg!<br />
Fallbeispiel: Best Buy - Next Best Action<br />
Der Elektrofachhändler Best Buy nutzt <strong>Social</strong> Insights-Daten, um neue Wege im Verkauf und beim Kundenservice<br />
zu gehen. Im Rahmen des sogenannten „Next-Best-Action-Ansatzes“ werden unter anderem Vertriebsmitarbeiter<br />
in die Lage versetzt, mithilfe von Analyse-Tools Vorschläge für zusätzliche Käufe zu machen. Die Informationen,<br />
über die die Mitarbeiter verfügen, beziehen sich dabei auf die von den Kunden zuvor erworbenen<br />
Produkte, auf ihr bisheriges Suchverhalten.<br />
Integrieren und optimieren Sie digitale und physikalische Elemente!<br />
Fallbeispiel: Guess Kundenkarte<br />
Bei Guess Jeans hat die Kundenkarte ausgedient. Der Bekleidungskonzern bietet seinen Kunden stattdessen<br />
eine App an, die ihn auf Special Deals aufmerksam macht. Die Vorschläge werden nur dann unterbreitet, wenn<br />
sie Sinn machen, etwa dann, wenn der Kunde einen Einkaufsbummel in einer Stadt unternimmt.<br />
Welches Know-how ist notwendig für die digitale Transformation?<br />
Innovation als Geschäftsmodell<br />
Zunächst muss es Unternehmen gelingen, sich den Veränderungen des Kundenverhaltens anzupassen und neue<br />
Geschäftsmodelle zu entwickeln. Diese gilt es möglichst schnell zu implementieren. Gerade in den Branchen ist<br />
dies notwendig, die das geänderte Konsum- oder Nutzungsverhalten stark zu spüren bekommen: Das Verlagswesen<br />
ist hier zu nennen wie auch das Mediengeschäft.<br />
138 http://seekingalpha.com/article/296777-bezos-kindle-fire-is-an-end-to-end-service
Mit Kunden auf Augenhöhe kommunizieren<br />
Unternehmen sollten sich klar machen, dass Interaktionen mit den Kunden in allen Phasen und Bereichen des<br />
unternehmerischen Engagements notwendig sind – im <strong>Marketing</strong> und Vertrieb ebenso wie in der Kundenbetreuung<br />
und weniger marktnahen Bereichen wie der IT, dem Produktmanagement, den Finanzen und dem<br />
Personalmanagement. Diese Fähigkeit ist besonders wichtig zur Differenzierung gegenüber dem Wettbewerb,<br />
denn Kunden honorieren es, wenn sie an bisher unbekannten Stellen in den Dialog mit dem Unternehmen<br />
eintreten können.<br />
Cross-Channel-Interaktion<br />
Im vielfach erläuterten Kontext der SoLoMo-Konsumenten wird die Fähigkeit, digitale Geschäftsvorgänge über<br />
verschiedenen Touchpoints zu managen, immer wichtiger. Diese Kundengruppe ist nicht auf einen Kommunikationskanal<br />
festgelegt, sondern nutzt abwechselnd sowohl Online, E-Mail als auch <strong>Social</strong> Media. Die Erwartungen<br />
an Unternehmen sind, dass diese ihnen dabei konsistent, kontextadäquat und nachvollziehbar folgen können.<br />
Diese Kunden tolerieren es nicht nur, sondern sie erwarten es regelrecht, dass Anbieter von Produkten und<br />
Dienstleistungen die Historie ihrer letzten Käufe und Serviceanrufe im Blick haben. Die Erlebnisse in einem Kanal<br />
beeinflussen zudem die Erwartungen hinsichtlich aller anderen Kanäle.<br />
Aus Daten handlungsrelevantes Wissen für alle entwickeln<br />
Damit aus den genannten Erwartungen der Kunden verwertbare Daten gewonnen werden können, sollten<br />
Kundenfeedback-Metriken fester Bestandteil der Erfolgskennziffern für <strong>Marketing</strong>, Vertrieb, Produktmanagement<br />
und Service sein. Unternehmerischer Erfolg wird künftig stärker als bisher auf kundenorientierten Entscheidungen<br />
beruhen, die zudem kurzfristig zu treffen sind. Dafür ist es notwendig, unter anderem Verhaltensmuster<br />
im <strong>Social</strong> Web zu identifizieren und sie messbar zu machen. Das Unternehmen Dell zum Beispiel hat sich für den<br />
Net Promotors Score als die EINE Kennzahl entschieden, um unternehmerische Entscheidungen am Kunden-<br />
Feedback auszurichten. Das Unternehmen ist in der Lage, verbesserte Kundeneinsichten aus der Kombination<br />
von <strong>Social</strong> und Business Intelligence zu gewinnen. Damit verändern sich nicht nur die Entscheidungsprozesse im<br />
Unternehmen, sondern auch die Kooperationen mit Partnern und Lieferanten entlang der Wertschöpfungskette.<br />
Lieferlogistik digital steuern und am Kunden statt am Partnerbedarf ausrichten<br />
Bei Einführung eines Produktes kann innerhalb weniger Stunden mithilfe von <strong>Social</strong> Media Monitoring festgestellt<br />
werden, wie das Produkt beim Verbraucher ankommt. Unternehmen sollten daher auch die Lieferkette<br />
in Echtzeit überwachen, sodass der Warenfluss kurzfristig umgelenkt werden kann. Derzeit ist es häufig noch<br />
Realität, dass sich Logistikprozesse nach den Bedürfnissen der Lieferanten und Logistikpartner richten und nicht<br />
nach den Kundenwünschen.<br />
Bessere Vernetzung der Mitarbeiter<br />
Die richtigen Mitarbeiter mit den entsprechenden Qualifikationen einzusetzen, ist eine notwendige Voraussetzung<br />
für den Transformationsprozess, sie reicht jedoch nicht aus. Hinzukommen muss eine neue Art der<br />
Arbeitsplatzgestaltung, die auch wertorientierte Richtlinien für die Zusammenarbeit und eine partizipiere<br />
Unternehmenskultur umfassen sollte. Sowohl die Kommunikation innerhalb des Unternehmens oder der Organisation<br />
als auch der Dialog mit Kunden und Partnern erfordert eine neue Sichtweise von Teamarbeit. Es muss<br />
Kollaboration praktiziert werden, und diese basiert immer stärker auf Kommunikation via Internet, insbesondere<br />
über mobile Zugänge und soziale Netzwerke. Breit angelegte Mitarbeiterschulungen im Umgang mit <strong>Social</strong><br />
Media sind notwendig.<br />
Unternehmen, die neue Nutzenversprechen für ihre Kunden definieren oder ihre Prozesse transformieren<br />
wollen, müssen hierfür neue Fähigkeiten entwickeln. Diese müssen sie in die Lage versetzen, flexibler und<br />
schneller auf veränderte Kundenanforderungen reagieren zu können. Dazu zählen unter anderem die Stärkung<br />
der Zusammenarbeit mit Kunden und Communitys, eine weitreichende Cross-Channel-Integration und eine<br />
bessere Vernetzung der Mitarbeiter.<br />
Die Wege zur Transformation variieren von Branche zu Branche. Diejenigen, denen es am schnellsten und besten<br />
gelingt, auf der Grundlage von Kundeninformationen ihr Geschäftsmodell neu zu definieren, werden gewinnen.<br />
89
90<br />
Relevante Anbieter und ihre Lösungen<br />
F Relevante Anbieter und ihre Lösungen<br />
F.1 Anbieterklassifizierung<br />
Abb. 22: Relevante Anbieter nach Herkunft<br />
<strong>Social</strong><br />
Analytics<br />
Radion6<br />
Consulting<br />
Web Customer<br />
Service & Community<br />
Contact<br />
Center-Lösungen<br />
Alcatel<br />
Avaya<br />
Siemens<br />
Berliner Brandung, Cocomore,<br />
SapientNitro, SyZyGy, Tieto<br />
<strong>Social</strong> Software ist als Produkt-Kategorie noch diffus<br />
e<strong>Commerce</strong><br />
<strong>Social</strong><br />
<strong>Commerce</strong><br />
Quelle: Mind<br />
Derzeit ist jeder Versuch zum Scheitern verurteilt, der eine sinnvolle Anbieterkategorisierung<br />
für den <strong>Social</strong>-<strong>Commerce</strong>-Werkzeugkasten zum Ziel hat. Ob Gartner, Forrester oder<br />
Altimeter, keine der großen Tech-Analysten hat eine konsistente Darstellung des Produktbereichs.<br />
Die Softwarelösungen der Entwickler differieren derart stark voneinander, dass eine<br />
Kategorisierung bedeuten würde, Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Wir halten es daher<br />
derzeit für sinnvoller, die Anbieter nach ihrer Herkunft zu betrachten:<br />
» <strong>Social</strong> Analytics umfasst alle Anbieter von <strong>Social</strong> Media Monitoring, Web<br />
Analytics sowie Business Intelligence-Lösungen. Sie liefern Analyse-Werkzeuge,<br />
um Einsichten für die Optimierung der SEO/SEM/SEA- und <strong>Social</strong><br />
Media-Strategien zu erlangen.<br />
» Web Customer Service- und Community-Plattformen ermöglichen Echtzeit-<br />
Kommunikation und Self-Service zwischen Anbieter und Kunde und unterstützen<br />
die soziale Vernetzung der Kunden untereinander über das Web.<br />
» Contact-Center-Lösungen haben als Schaltzentralen im Kundenkontakt die<br />
Aufgabe, das Routing der sozialen Kontakte in das Contact Center oder zu<br />
Experten im Enterprise Umfeld zu unterstützen.<br />
» CRM-Systeme fungieren als Business Hub, um die Kommunikationshistorie<br />
auch aus sozialen Netzwerken zu extrahieren, die den Dialog mit dem Kunden<br />
unterstützt.<br />
» E-<strong>Commerce</strong>-Lösungen unterstützen die Einbindung von <strong>Social</strong> Plugins in den<br />
Onlineshop oder mobilen Vertriebskanal, während <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> „Pure<br />
Player“ primär die Einbindung von Shop-Funktionalitäten in <strong>Social</strong> Networks –<br />
speziell Facebook – ermöglichen<br />
CRM<br />
Oracle<br />
SugarCRM<br />
Update<br />
demandware<br />
Intershop<br />
OXID<br />
Edelight<br />
MoonToast<br />
Ondango<br />
sellaround<br />
Shopshare<br />
Shoply<br />
Sortal<br />
BER = Beratung<br />
eC = e<strong>Commerce</strong><br />
SSW = SEO/SMO/Website Optimisation<br />
BA = Business Analytcis<br />
eM = eMail <strong>Marketing</strong><br />
SM = <strong>Social</strong> Media Monitoring<br />
C = Community<br />
MM = Mobile <strong>Marketing</strong><br />
VM = Viral <strong>Marketing</strong><br />
CC = Contact Center<br />
OM = Online <strong>Marketing</strong><br />
WC = Web Customer Service<br />
CRM = CRM<br />
PM = Performance <strong>Marketing</strong>
F.2 Gesamtverzeichnis der Anbieter<br />
Unternehmen BER eC SSW BA eM SM C MM VM CC OM WC CRM PM Website<br />
<strong>Adobe</strong> Systems GmbH ✔ - ✔ ✔ - ✔ - - - - ✔ - - - www.adobe-solutions.de<br />
atlantis media GmbH ✔ ✔ ✔ - - - - - - - - - - - www.atlantismedia.de<br />
Attensity Europe GmbH ✔ - - ✔ - ✔ - - ✔ ✔ - ✔ - - www.attensity.com<br />
Bazaarvoice Ltd. - ✔ ✔ ✔ - - - - - - - - - - www.bazaarvoice.de<br />
Business Intelligence Group - - - ✔ - ✔ - - - - - - - - www.intelligence-group.com<br />
Cisco Systems, Inc. - - - - - ✔ - - - ✔ - ✔ ✔ - www.cisco.de<br />
Consline AG ✔ ✔ - - - ✔ - - - - - - - - www.consline.com<br />
[di] digitale informationssysteme<br />
gmbh<br />
✔ ✔ - - ✔ - - - - - - - - - www.digi-info.de<br />
dotSource GmbH ✔ ✔ - - - - - - - - - - - - www.dotsource.de<br />
eGain Deutschland GmbH - - - - - - - - - ✔ - ✔ ✔ - www.egain.com/countries/<br />
germany.asp<br />
ESONO AG ✔ ✔ - - - - ✔ - - - - - - - www.esono.de<br />
ethority GmbH & Co KG - ✔ ✔ ✔ - www.ethority.de<br />
Fork Unstable Media GmbH ✔ ✔ - - ✔ www.fork.de<br />
Genesys Telecommunications<br />
Laboratories GmbH<br />
✔ - - ✔ - ✔ - - - ✔ - ✔ - - www.genesyslab.com<br />
hybris GmbH - ✔ - - - - - ✔ - - ✔ - - - www.hybris.com<br />
IBM ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ - - ✔ - ✔ ✔ www.ibm.com/de<br />
infoMantis GmbH - ✔ - - - ✔ - ✔ ✔ - ✔ - - - www.infomantis.de<br />
Infused Industries, Inc. (Sociable-<br />
Group)<br />
- ✔ - - - - - - ✔ - ✔ - - - www.sociablegroup.com<br />
Intershop Communications AG ✔ ✔ ✔ ✔ - - ✔ - - ✔ ✔ - - ✔ www.intershop.de<br />
Ipsos GmbH ✔ - - - - ✔ ✔ - - - - - ✔ - www.ipsos.de<br />
ITyX Solutions AG - - - - - ✔ - - - ✔ - ✔ - - www.ityx.de<br />
Lithium Technologies ✔ ✔ ✔ www.lithium.com<br />
Microsoft Deutschland GmbH - - - ✔ ✔ - ✔ - - ✔ - ✔ ✔ - www.microsoft.de/crm<br />
MicroStrategy Inc. ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ www.microstrategy.de<br />
Moontoast ✔ ✔ ✔ ✔ www.moontoast.com<br />
net-clipping UG - - - - - - - - - - - - - - www.net-clipping.de<br />
Ondango GmbH ✔ ✔ www.ondango.com<br />
Oracle ✔ ✔ - ✔ ✔ ✔ ✔ - - ✔ ✔ ✔ ✔ - www.oracle.com<br />
PIXELMECHANICS | Online <strong>Marketing</strong><br />
✔ - - - - - - - ✔ - ✔ - - - www.pixelmechanics.de<br />
QuestBack ✔ - - ✔ - ✔ ✔ - - - - - ✔ - www.questback.com<br />
salesforce.com Germany GmbH ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ www.salesforce.com/de<br />
Sellaround GmbH ✔ ✔ - - - ✔ - - ✔ - ✔ - - - www.sellaround.net<br />
Shoply - - - - - - - - - - - - - - shoply.com<br />
<strong>Social</strong>marketingagentur.com c/o<br />
Finnwaa GmbH<br />
✔ - - - - ✔ - - - - - - - - www.socialmarketing<br />
agentur.com<br />
Sortal <strong>Commerce</strong> - ✔ - - - - - - ✔ - - - ✔ - www.sortal.com<br />
spot-media AG - ✔ - - ✔ - - - - - - - ✔ - www.spot-media.de<br />
SugarCRM ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ www.sugarcrm.com/crm/de<br />
TWT Interactive GmbH - ✔ ✔ - ✔ - - - - - - - - - www.twt.de<br />
VICO Research & Consulting ✔ - - ✔ - ✔ ✔ ✔ ✔ - - ✔ - - www.vico-research.com<br />
webworx GmbH - - ✔ - ✔ - - - - - ✔ - - - www.webworx.de<br />
Zibaba Ltd - ✔ - - - ✔ - - ✔ - ✔ - - - www.zibaba.com<br />
INHALT
92<br />
Anbieterübersicht<br />
<strong>Adobe</strong> Systems GmbH<br />
Unternehmensgründung: 1982<br />
Anzahl der Mitarbeiter: ca. 8.000<br />
Ansprechpartner<br />
Peter Eiselt<br />
E-Mail-Adresse<br />
ask@adobe.de<br />
Telefonnummer<br />
+49 89-317 05 204<br />
Anschrift<br />
Georg-Brauchle-Ring 58<br />
80992 München<br />
Webseite<br />
www.adobe-solutions.de<br />
<strong>Digital</strong> <strong>Marketing</strong> und <strong>Digital</strong> Media<br />
Abgedeckte Bereiche<br />
Beratung<br />
Business<br />
Analytcis<br />
Community<br />
Contact Center CRM e<strong>Commerce</strong><br />
eMail <strong>Marketing</strong> Mobile <strong>Marketing</strong><br />
Performance<br />
<strong>Marketing</strong><br />
Web Customer<br />
Service<br />
SEO/SMO/Website<br />
Optimisation<br />
Viral <strong>Marketing</strong><br />
Online <strong>Marketing</strong><br />
<strong>Social</strong> Media<br />
Monitoring<br />
Produkt- und Dienstleistungsangebot<br />
Als integraler Bestandteil der <strong>Digital</strong> <strong>Marketing</strong> Suite liefert <strong>Social</strong>Analytics<br />
sowohl Monitoring als auch Measurement. D.h., dass sowohl Terme via API<br />
aus <strong>Social</strong> Media-Kanälen gescannt werden können (z.B. Facebook, Twitter,<br />
Youtube, gängige Blogs und Foren), als auch die Daten aus sog. „managed<br />
properties“ (FB Fan Page/App) übernommen werden können. Hierfür wird<br />
FB Insights genutzt.<br />
Neben dieser Verknüpfung liefert <strong>Adobe</strong> <strong>Social</strong>Analytcis umfangreiche Einsichten<br />
für die Optimierung der SEO/SEM/SEA- und <strong>Social</strong> Media-Strategien.<br />
USP<br />
Ein absoluter Mehrwert besteht in der Verknüpfung zwischen den Daten<br />
der Webanalyse und der Einbindung von <strong>Social</strong> Media-Kennzahlen als externem<br />
Akquisitionskanal. Hierfür lassen sich Daten aus <strong>Social</strong> Media und<br />
der Webanalyse in der gleichen Datenbank sammeln.<br />
Geschäftsmodell<br />
Technisches Aufsetzen der Lösung, Beratung. Abrechnungsmodell auf Basis<br />
der Anzahl der Mentions.
Referenzprojekte<br />
MTV<br />
Herausforderung: Den Einfl uss der <strong>Social</strong> Media Aktivitäten<br />
auf den Traffi c von mtv.com nachvollziehen.<br />
Lösung: <strong>Adobe</strong> <strong>Social</strong>Analytics und ein weiterer Bestandteil<br />
der <strong>Adobe</strong> <strong>Digital</strong> <strong>Marketing</strong> Suite, <strong>Adobe</strong> SiteCatalyst,<br />
fügen alle Daten auf einer Plattform zusammen.<br />
Ergebnisse: <strong>Marketing</strong>verantwortliche können den Einfl uss<br />
der Twitter-Aktivitäten auf die Homepage mtv.com messen.<br />
Die Beziehung zwischen <strong>Social</strong> Media und dem Onlineverhalten<br />
ist nun nachvollziehbar.<br />
Unternehmensprofi l<br />
<strong>Adobe</strong> verbindet – Wie Unternehmen trotz immer mehr<br />
Kommunikationskanälen mit ihren Zielgruppen in Kontakt<br />
bleiben.<br />
Webseiten, Smartphones, Tablets, Facebook, Apps - die Zahl<br />
der Touch Points, über die sich Kunden informieren, austauschen<br />
und mit Unternehmen in Kontakt treten, nimmt<br />
stetig zu. Gleichzeitig verlieren Anbieter die alleinige Informationshoheit<br />
über ihre Produkte und Services, da sich<br />
Kunden vor dem Kauf eines Produkts immer häufi ger auch<br />
über <strong>Social</strong> Networks und Bewertungsportale informieren.<br />
Wenn die Community den Daumen über ein Produkt<br />
senkt oder der Interessent das Unternehmen nicht zum gewünschten<br />
Zeitpunkt über sein bevorzugtes Gerät erreicht,<br />
ist die Konkurrenz nur einen Klick entfernt und möglicher<br />
Umsatz geht in Sekundenschnelle verloren.<br />
<strong>Marketing</strong>verantwortliche in Unternehmen stehen durch<br />
diese Entwicklung vor mehreren Herausforderungen: sie<br />
müssen sich durch außergewöhnliche Ideen vom Wettbewerb<br />
abheben, sie müssen ihre Inhalte über eine ständig<br />
steigende Zahl neuer Kanäle und Geräte konsistent zu<br />
ihren Zielgruppen transportieren, sie müssen der Commu-<br />
<strong>Social</strong> Media Kanäle<br />
www.facebook.com/<strong>Adobe</strong>DACH<br />
twitter.com/adobepr_D<br />
UniCredit<br />
Herausforderung: Angebote dynamisch, kundenfreundlich<br />
& sicher gestalten & die Marke über alle digitalen Kanäle<br />
stärken, Ergebnisse der <strong>Social</strong> Media Kampagne messen,<br />
Konversionsrate erhöhen.<br />
Lösung: Mit Hilfe der <strong>Adobe</strong> <strong>Digital</strong> <strong>Marketing</strong> Suite (Site-<br />
Catalyst, Test&Target) konnte die Marke einheitlich kommuniziert<br />
& verschiedene Varianten getestet werden.<br />
Ergebnis: Das Kundengeschäft ist innerhalb eines Jahres<br />
um 60 % gestiegen, die Kosten pro Lead wurden um 61 %<br />
gesenkt & die <strong>Social</strong> Media Kampagne hat dazu erfolgreich<br />
beigetragen.<br />
nity eine wirkliche Möglichkeit zur Interaktion bieten und<br />
sie müssen vor allem den Erfolg ihrer Aktivitäten messbar<br />
machen. Mit seinen Lösungen für <strong>Digital</strong> Media und <strong>Digital</strong><br />
<strong>Marketing</strong> hilft <strong>Adobe</strong> Firmen dabei, diese Anforderungen<br />
zu bewältigen.<br />
Mit Technologien wie der <strong>Adobe</strong> Creative Suite 5.5, der<br />
<strong>Adobe</strong> Online <strong>Marketing</strong> Suite, insbesondere <strong>Adobe</strong> <strong>Social</strong>-<br />
Analytics und <strong>Adobe</strong> CQ5 für Web Experience Management<br />
können Unternehmen ihren Kunden maßgeschneiderte,<br />
personalisierte und der jeweiligen Situation angepasste<br />
Inhalte zur Verfügung stellen. Die <strong>Adobe</strong>-Lösungen ermöglichen<br />
die kreative Erstellung digitaler Inhalte, deren konsistente<br />
Ausgabe über alle Kanäle sowie eine zuverlässige<br />
Erfolgsmessung. Auf Basis dieser Lösungen können <strong>Marketing</strong>verantwortliche<br />
zudem präzise analysieren, wie sich<br />
bestimmte Maßnahmen auf zentrale Geschäftskennzahlen<br />
und die Markenwahrnehmung auswirken. So hilft <strong>Adobe</strong><br />
dabei, Kampagnen gezielt zu steuern und den Return on<br />
Investment (ROI) zu beschleunigen.<br />
Weitere Informationen sind unter www.adobe.de abrufbar.<br />
93
94<br />
Anbieterübersicht<br />
Attensity Europe GmbH<br />
Unternehmensgründung:<br />
1986<br />
Anzahl der Mitarbeiter:<br />
400 (Attensity Group)<br />
Ansprechpartner<br />
Martina Tomaschowski<br />
E-Mail-Adresse<br />
martina.tomaschowski@attensity.com<br />
Telefonnummer<br />
+49 631- 68037-33<br />
Anschrift<br />
Europaallee 10<br />
67657 Kaiserslautern<br />
Webseite<br />
www.attensity.de<br />
Customer Experience Management<br />
Abgedeckte Bereiche<br />
Beratung<br />
Produkt- und Dienstleistungsangebot<br />
• Customer Experience Management: Geschäftsrelevante Kundenkonversation<br />
in externen Quellen (wie <strong>Social</strong> Media) und internen Quellen<br />
(wie E-Mail, CRM, Umfragen) auffinden, verstehen, in Bezug zu anderen<br />
Daten setzen und reagieren<br />
• Anwendungsbereiche: Brand Insights, Brand Experience, Brand Advocacy,<br />
Brand Loyalty, Kundenzufriedenheit, Produktprobleme, Service-Qualität,<br />
Wettbewerbsaktivitäten etc. in den Abteilungen Kundenservice, <strong>Marketing</strong>,<br />
Brand Loyalty, Vertrieb und Produkt-Management<br />
USP<br />
• Verstehen und Auswerten der Kundenkonversation durch patentierte<br />
semantische und linguistische Technologien<br />
• Flexible Analysemethoden für gezielte Auswertung der Kundenkonversation<br />
hinsichtlich unterschiedlichster geschäftsrelevanter Kriterien<br />
der jeweiligen Anwendungsbereiche (s.o.)<br />
• Gleichzeitige Analyse von strukturierten Daten und unstrukturierten<br />
Texten aus verschiedensten externen und internen Quellen<br />
• Nahtlos integrierte Lösungen für die LARAMethodologie Listen,<br />
Analyze, Relate, Act<br />
Geschäftsmodell<br />
Business<br />
Analytcis<br />
Community<br />
Contact Center CRM e<strong>Commerce</strong><br />
eMail <strong>Marketing</strong> Mobile <strong>Marketing</strong> Online <strong>Marketing</strong><br />
Performance<br />
<strong>Marketing</strong><br />
Web Customer<br />
Service<br />
SEO/SMO/Website<br />
Optimisation<br />
Viral <strong>Marketing</strong><br />
<strong>Social</strong> Media<br />
Monitoring<br />
• Beratung, Umsetzung & Betrieb der Lösung<br />
(SaaS/Hosted oder vor Ort beim Kunden)<br />
• Reporting der Analyse von Kundendaten als Dienstleistung<br />
Customer Experience +<br />
Response Management
Referenzprojekte<br />
Der US-amerikanische Haushaltsgeräte-Hersteller<br />
Whirlpool setzt Attensity<br />
Analyze ein, um Kommentare von<br />
Kunden im Web zu sammeln und sie<br />
mit eigenen Umfrage-Daten zusammenzuführen.<br />
Diese Daten liefern<br />
eine Fülle von Hinweisen darauf, wie<br />
Kunden über die Produkte, Services,<br />
Marken etc. denken. Auch Problemfelder,<br />
die den langfristigen Erfolg eines<br />
Produkts beeinträchtigen könnten,<br />
werden hierdurch aufgedeckt. Auf<br />
diese Weise versteht Whirlpool quasi<br />
in Echtzeit, welche Probleme ihre Kunden<br />
äußern.<br />
Unternehmensprofi l<br />
Ein weltweit führender Anbieter von<br />
Unterhaltungselektronik-Produkten<br />
analysiert das Feedback seiner Kunden<br />
während und nach einer Produkt-Einführung<br />
mit Attensity Analyze. Durch<br />
die automatisierte Verarbeitung des<br />
riesigen Datenvolumens aus unstrukturiertem<br />
Kundenfeedback konnten<br />
Produkte, Support und Kundenzufriedenheit<br />
entscheidend verbessert<br />
werden. Durch die Analyse von Callcenter-Anrufen<br />
und Kundenstimmung<br />
werden bisher ungenutzte Daten<br />
wertschöpfend genutzt, was letztendlich<br />
Kosten und Antwortzeiten senkt.<br />
Der Schneider Versand nutzt die Response-Management-Lösung<br />
Attensity<br />
Respond, um eingehende Nachrichten<br />
automatisch zu kategorisieren.<br />
Das System besticht dabei durch eine<br />
hohe Präzision beim Vorschlagen von<br />
passenden Antwortbausteinen. Eine<br />
„Highlighting“-Funktion lässt den<br />
Service-Mitarbeiter auf einen Blick<br />
die zentralen Schlüsselwörter einer<br />
Nachricht erkennen und erhöht so die<br />
Effi zienz bei der Bearbeitung eingehender<br />
Nachrichten zusätzlich. Die<br />
Suchfunktionalität erlaubt eine detaillierte<br />
Suche innerhalb aller Mails nach<br />
Schwerpunkten.<br />
Die Attensity Europe GmbH ist ein Anbieter von Unternehmens-Software, die Organisationen befähigt, die stetig wachsende<br />
Menge an unstrukturierten Daten – aus internen und externen Quellen – zu analysieren, zu interpretieren und<br />
automatisch zu verarbeiten. Dadurch können diese Informationen in Real-Time für Entscheidungsträger aufbereitet,<br />
unternehmensweit verfügbar gemacht und gewinnbringend in geschäftskritischen Anwendungen genutzt werden, um<br />
beispielsweise die Interaktion mit Kunden über sämtliche Kanäle relevant, effektiv, schnell und positiv zu gestalten. Das<br />
Produktportfolio umfasst Multi-Channel-Management- und Wissensmanagement-Softwarelösungen, die auf langjähriger<br />
Projekterfahrung, intensivem Branchen Know-how und semantischen Technologien basieren.<br />
<strong>Social</strong> Media Kanäle<br />
Facebook, Twitter, Blog, Xing, LinkedIn<br />
95
96<br />
Anbieterübersicht<br />
Bazaarvoice Ltd.<br />
Unternehmensgründung:<br />
Mai 2005<br />
Anzahl der Mitarbeiter:<br />
800 weltweit<br />
Ansprechpartner<br />
Stefan Feichtinger<br />
E-Mail-Adresse<br />
stefan.feichtinger@bazaarvoice.com<br />
Telefonnummer<br />
+49 89 24218502<br />
Anschrift<br />
Maximilianstrasse 35<br />
80539 München<br />
Webseite<br />
www.bazaarvoice.de<br />
<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />
Abgedeckte Bereiche<br />
Beratung<br />
Online <strong>Marketing</strong><br />
Produkt- und Dienstleistungsangebot<br />
Bazaarvoice, Inc., ist ein führendes software-as-a-service Unternehmen,<br />
welches ihren Kunden hilft, nutzbare Erkenntnisse zu erzeugen, syndizieren<br />
und von online „word of mouth“ abzuleiten.<br />
Diese Erkenntnisse ermöglichen es unseren Kunden, ihre <strong>Marketing</strong>, Sales,<br />
Kundenservice und Produktentwicklungs Maßnahmen zu verbessern.<br />
USP<br />
Interaktionen können über das ganze Bazaarvoice Netzwerk von globalen<br />
Kunden und mobilen Endgeräten syndiziert werden, um so Hersteller und<br />
Kunden direkt zu verbinden.<br />
Bazaarvoice Intelligence ermöglicht <strong>Marketing</strong> Entscheidern, Erkenntisse<br />
über Produkte direkt von den Kunden zu erhalten, um so Sortimente zu<br />
optimieren oder innovativere Produkte anzubieten.<br />
Bazaarvoice bedient Kunden weltweit und moderiert deren Inhalte in 28<br />
Sprachen.<br />
Geschäftsmodell<br />
Business<br />
Analytcis<br />
Software-as-a-Service mit einer Jahresgebühr<br />
Community<br />
Contact Center CRM e<strong>Commerce</strong><br />
eMail <strong>Marketing</strong> Mobile <strong>Marketing</strong><br />
Performance<br />
<strong>Marketing</strong><br />
Web Customer<br />
Service<br />
SEO/SMO/Website<br />
Optimisation<br />
Viral <strong>Marketing</strong><br />
<strong>Social</strong> Media<br />
Monitoring
Unternehmensprofi l<br />
Bazaarvoice ist ein SaaS-Unternehmen (Software as a Service),<br />
das authentisches verbrauchergesteuertes <strong>Marketing</strong><br />
ermöglicht und dadurch das Potenzial des <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />
für die besten Marken der Welt erschließt.<br />
Dazu lassen wir zunächst die Verbraucher auf Kundenwebsites<br />
sprechen – mit Produktbewertungen, Fragen,<br />
Antworten und Erfahrungsberichten zu Produkten und<br />
Marken. Diese Inhalte syndizieren wir dann im gesamten<br />
Internet und über alle Kanäle, mit denen Kunden erreicht<br />
werden können.<br />
<strong>Social</strong> Media Kanäle<br />
https://www.facebook.com/bazaarvoice<br />
https://twitter.com/#!/Bazaarvoice<br />
Von Verbrauchern selbst erstellte Inhalte üben einen ausgesprochen<br />
positiven Einfluss auf Kaufentscheidungen<br />
aus. Sie sind außerdem eine reiche Quelle von Verbraucherinformationen,<br />
die wir analysieren und unseren Kunden<br />
zur Verfügung stellen, damit sie informationsbasierte<br />
Echtzeit-Entscheidungen treffen können, die alle Aspekte<br />
ihres Geschäfts betreffen: <strong>Marketing</strong>, Produktforschung<br />
und -entwicklung sowie Betriebsvorgänge.<br />
Mit der Strategie, den Verbraucher in den Mittelpunkt Ihrer<br />
Geschäftstätigkeit zu stellen, können Sie messbare Ergebnisse<br />
im gesamten Unternehmen erzielen.<br />
97
98<br />
Anbieterübersicht<br />
Business Intelligence Group<br />
Unternehmensgründung: 2001<br />
Anzahl der Mitarbeiter: 55<br />
Ansprechpartner<br />
Susanne Rump<br />
E-Mail-Adresse<br />
Susanne.Rump@intelligencegroup.com<br />
Telefonnummer<br />
+49 30 896 778 87 - 0<br />
Anschrift<br />
Charlottenstraße 24<br />
10117 Berlin<br />
Webseite<br />
www.intelligence-group.com<br />
<strong>Social</strong> Media Monitoring, <strong>Social</strong> CRM<br />
Abgedeckte Bereiche<br />
Beratung<br />
Business<br />
Analytcis<br />
Online <strong>Marketing</strong><br />
Produkt- und Dienstleistungsangebot<br />
BIG Connect:<br />
Web basiertes Frontend zum automatisierten, professionalisierten Kundendialog,<br />
Reporting für Kennzahlen, Tracking usw.<br />
BIG Screen:<br />
zusätzliches Monitoring ergänzt relevante KPIs usw.<br />
USP<br />
• Integration in CRM Systeme<br />
• Anbindung beliebiger Quellen nicht nur Twitter und Facebock sondern<br />
auch Blogs, Kundenforum usw.<br />
• Suchterm basierte Analyse<br />
• Effizienz durch automatisches Erkennen von relevanter Kommunikation<br />
• kurze Reaktionszeit durch optimale Unterstützung ( Datenaufbereitung,<br />
Autoreneinschätzung, Historie, interne Vermerke, direkte Veröffentlichung<br />
aus dem Tool usw.)<br />
Geschäftsmodell<br />
• Software as a Service,<br />
• monatliche flat fees (volle Kostenkontrolle)<br />
• Beitragsunabhängig<br />
• keine einzelnen Userlizenzen<br />
Community<br />
Contact Center CRM e<strong>Commerce</strong><br />
eMail <strong>Marketing</strong> Mobile <strong>Marketing</strong><br />
Performance<br />
<strong>Marketing</strong><br />
Web Customer<br />
Service<br />
SEO/SMO/Website<br />
Optimisation<br />
Viral <strong>Marketing</strong><br />
<strong>Social</strong> Media<br />
Monitoring<br />
<strong>Social</strong> CRM
Referenzprojekte<br />
‚OTTO verkauft MacBooks für nur 49,95€!!‘ –<br />
Diese Nachricht verbreitete sich im Web in Windeseile und<br />
führte dazu, dass 2.500 User etwa 6.500 MacBooks bestellten.<br />
Gezieltes Monitoring (z.B. B.I.G. Exception Alerting)<br />
hätte die starke Erhöhung der Beitragszahlen automatisiert<br />
erkannt und per Alert ausgesteuert. OTTO integrierte als<br />
Folge das B.I.G. CONNECT: geschulte Agenten sehen in einer<br />
Art Email-Programm Beiträge aus dem Web einlaufen.<br />
Sie können zeitnah und gezielt auf Beiträge reagieren,<br />
die Entscheidungsketten werden kürzer, Unsicherheiten<br />
reduziert und der Dialog schneller und effi zienter. Und<br />
MacBooks werden nicht mehr für 49,95€ verkauft, ohne<br />
dass man davon weiß.<br />
Unternehmensprofi l<br />
Die Business Intelligence Group GmbH (B.I.G.) wurde 2001<br />
von Prof. Dr. Gentsch als Startup gegründet und ist seitdem<br />
erfolgreich in den Geschäftsfeldern Business Intelligence<br />
Service und <strong>Social</strong> Media Management tätig. Die B.I.G. hat<br />
den Ansatz, erhobene Daten in Wissen zu transformieren<br />
und dieses Wissen aufbereitet an Unternehmen zu reporten.<br />
Die Daten selbst können aus dem Unternehmen selbst<br />
stammen, oder – im Fall des <strong>Social</strong> Media Managements<br />
– aus dem Web. Neben den hier gewonnenen Insights,<br />
beispielsweise über die eigenen Marktposition im Vergleich<br />
zu Wettbewerbern, sind die Ergebnisse häufi g der Ausgangspunkt<br />
für neue strategische Ansätze und Optimierungen.<br />
Beispielsweise lieferte das Monitoring wertvollen<br />
Input an die Design-Abteilung eines großen deutschen<br />
Automobilherstellers, die das Feedback in die Gestaltung<br />
<strong>Social</strong> Media Kanäle<br />
https://www.facebook.com/#!/Business.Intelligence.Group<br />
Der E-Postbrief:<br />
In einem vielgelesenen Blog-Eintrag wurden vermeintliche<br />
Gefahren des E-Postbriefs betont, was eine groß angelegte<br />
Diskussion über den E- Postbrief anstieß. Das Krisenmanagement<br />
reagierte spät - beim Zeitpunkt der ersten Kundenkommunikation<br />
hatten schon 23.000 User den Blogeintrag<br />
gelesen. Die Post setzt nun auf Monitoring von B.I.G. um<br />
relevante Beiträge sofort zu identifi zieren. Ob in der Krisenprävention<br />
oder im Customer Service, das B.I.G. CONNECT<br />
erleichtert es einen Überblick zu gewinnen und zeitnah zu<br />
reagieren.<br />
einer neuen Baureihe integrierte. Die immer wichtigere<br />
Rolle des Internets und die zunehmende Akzeptanz als<br />
Kommunikationsmedium führte B.I.G. zur Entscheidung<br />
mit das Unternehmen B.I.G. <strong>Social</strong> Media Management<br />
zu gründen, um sämtliche Expertise in diesem innovativen<br />
Markt zu bündeln. Anspruch ist, Unternehmen und Agenturen<br />
zu einem besseren Verständnis der <strong>Social</strong> Media zu<br />
verhelfen und ihnen darüber hinaus eine Möglichkeit zu<br />
geben, in die Kommunikation mit den jeweiligen Ziel- und<br />
Interessengruppen einzusteigen. Als Technolgie- und Innovationsführer<br />
im Bereich <strong>Social</strong> Media Monitoring betreut<br />
die Business Intelligence Group zahlreiche nationale und<br />
internationale Kunden wie die Deutsche Post DHL, O2,<br />
Google und Microsoft.<br />
99
100<br />
Anbieterübersicht<br />
Cisco Systems, Inc.<br />
Unternehmensgründung:<br />
1993 (in Deutschland)<br />
Anzahl der Mitarbeiter:<br />
Weltweit 71.825<br />
Deutschland 1.102<br />
Ansprechpartner<br />
Rüdiger Bohn<br />
E-Mail-Adresse<br />
rubohn@cisco.com<br />
Telefonnummer<br />
+49 211 5202 9967<br />
Anschrift<br />
Am Söldnermoos 17<br />
85399 Hallbergmoos<br />
Webseite<br />
www.cisco.de<br />
Router Switches, Services, Mobility, Security, Collaboration,<br />
Video, Virtualisierung und IT-Lösungsarchitekturen<br />
Abgedeckte Bereiche<br />
Beratung<br />
Business<br />
Analytcis<br />
Community<br />
Contact Center CRM e<strong>Commerce</strong><br />
eMail <strong>Marketing</strong> Mobile <strong>Marketing</strong><br />
Performance<br />
<strong>Marketing</strong><br />
Web Customer<br />
Service<br />
SEO/SMO/Website<br />
Optimisation<br />
Viral <strong>Marketing</strong><br />
Online <strong>Marketing</strong><br />
<strong>Social</strong> Media<br />
Monitoring<br />
Subject Matter Ex-<br />
pert via Voice Portal<br />
Produkt- und Dienstleistungsangebot<br />
Cisco <strong>Social</strong>Miner<br />
• <strong>Social</strong> Media monitoring<br />
• <strong>Social</strong> Media engagement<br />
• Anlegen frei definierbarer Kampagen um relevante Kunden postings im<br />
<strong>Social</strong> web zu finden<br />
• Filtern der Daten basieren auf vorkonfigurierten Kampagnen Filtern<br />
inklusive der Vergabe von Tags<br />
• Routing der sozialen Kontakte in das Contact Center oder zu Experten im<br />
Enterpreis Umfeld. Mehrere Mitarbeiter können zusammen arbeiten um<br />
die Kunden postings zu beantworten.<br />
• Erstellung detailierter Metriken für Aktivitäten, Kampgnen und Team<br />
Reports<br />
USP<br />
Volle Integration in das gesamte Cisco Collaboration Portfolio und wenn<br />
gewünschte, einfache Integration in Anwendugen von Dritt-Anbietern. Geringer<br />
Kostenaufwand bei gleichzeitig hoher Flexibilität, geringem Integrationsaufwand<br />
und einfacher Handhabung. Basierend auf Web 2.0 Standard<br />
und damit komplett offenen für individuelle Lösungsansätze.<br />
Geschäftsmodell<br />
Cisco Lösungen können: • über Partner gekauft werden<br />
• als Mananged Lösungen eingesetzt werden<br />
• in der Cloud betrieben werden
Referenzprojekte<br />
• Zone Labs (Zone Labs (Case Study, Testimonial)<br />
- <strong>Social</strong> Media als Vertriebskanal<br />
- Enge Kundenbindung, Umsatzsteigerung<br />
- Integration v. <strong>Social</strong>Miner inkl. Routing & Warteschleifen<br />
für Subject Matter Experts<br />
- Entwicklung einer <strong>Social</strong> Community via. Webseite,<br />
Facebook & Twitter<br />
- Mehr Leads<br />
- höhere Wettbewerbsfähigkeit<br />
- Kundenzufriedenheit<br />
- erhebliche Umsatzsteigerung<br />
- Senkung der Akquisitionskosten<br />
Unternehmensprofi l<br />
Cisco Systems, Inc.<br />
Netzwerke sind heute ein wichtiger technologischer Bestandteil<br />
des Geschäfts- und Alltagslebens. Von Cisco Systems,<br />
Inc. entwickelte Produkte auf Basis des Internet-Protokolls<br />
(IP) sind die Grundlage dieser Netzwerke und machen<br />
das Unternehmen zum weltweit führenden Anbieter von<br />
Netzwerk-Lösungen für das Internet. Im Geschäftsjahr 2011<br />
erzielte Cisco einen Umsatz von 43,2 Milliarden US-Dollar.<br />
Das Unternehmen hat derzeit weltweit 71.825 Mitarbeiter,<br />
CEO und President ist seit 1995 John T. Chambers.<br />
Cisco fokussiert sich auf fünf Bereiche: Kerntechnologien<br />
(Router Switches, Services, Mobility, Security), Collaboration,<br />
Video, Virtualisierung und IT-Lösungsarchitekturen,<br />
die genau auf die Geschäftsanforderungen der Kunden<br />
ausgerichtet sind.<br />
Weltweit hat Cisco zwei Marktsegmente: Enterprise (Großunternehmen,<br />
kleine und mittelständische Unternehmen<br />
und Öffentliche Hand) und Service Provider. Dabei setzt<br />
<strong>Social</strong> Media Kanäle<br />
In allen sozialen Medien vertreten<br />
Weitere Referenzen:<br />
• CiscoLive Conference (Case Study)<br />
• Flip Video (Case Study)<br />
• Cisco UMI<br />
• Cisco Retail <strong>Marketing</strong><br />
• Spanlink (<strong>Social</strong>Watch service)<br />
• CDW<br />
Cisco auf zwei Vertriebsmodelle: einem partnerorientierten<br />
und einem kundenorientierten. Diese Modelle bieten<br />
im Markt eine hohe Interaktion und Skalierbarkeit der<br />
Geschäftsprozesse.<br />
Es gibt weltweit drei Regionen: Americas, EMEA und Asia<br />
Pacifi c/Japan/Großchina. Die EMEA Region wird von Chris<br />
Dedicoat geleitet. Mit 16 weiteren Ländern bildet Cisco<br />
Deutschland den Wirtschaftsraum Cisco Central Europe,<br />
welcher von Michael Ganser geleitet wird. Carlo Wolf ist<br />
seit August 2010 Geschäftsführer von Cisco Deutschland.<br />
Cisco Deutschland wurde im April 1993 als 100-prozentige<br />
Tochtergesellschaft der Cisco Systems, Inc. gegründet. Die<br />
Nähe zum Kunden gewährleisten die acht Niederlassungen<br />
in Hallbergmoos bei München, Berlin, Bonn, Hamburg, Düsseldorf,<br />
Eschborn bei Frankfurt, Mannheim und Stuttgart.<br />
In Deutschland sind 1.102 Mitarbeiter beschäftigt.<br />
101
102<br />
Anbieterübersicht<br />
Genesys Telecommunications<br />
Laboratories GmbH<br />
Unternehmensgründung: 1990<br />
Anzahl der Mitarbeiter: ca. 1.800<br />
Ansprechpartner<br />
Beate Christen-Kaube<br />
E-Mail-Adresse<br />
Beate.Kaube@genesyslab.com<br />
Telefonnummer<br />
+49 89-4512 590<br />
Anschrift<br />
Joseph-Wild-Straße 20<br />
81829 München<br />
Webseite<br />
www.genesyslab.com<br />
Contact Center und Conversation Lösungen<br />
Abgedeckte Bereiche<br />
Beratung<br />
Business<br />
Analytcis<br />
Community<br />
Contact Center CRM e<strong>Commerce</strong><br />
eMail <strong>Marketing</strong> Mobile <strong>Marketing</strong><br />
Performance<br />
<strong>Marketing</strong><br />
Web Customer<br />
Service<br />
SEO/SMO/Website<br />
Optimisation<br />
Viral <strong>Marketing</strong><br />
Online <strong>Marketing</strong><br />
<strong>Social</strong> Media<br />
Monitoring<br />
Produkt- und Dienstleistungsangebot<br />
Genesys bietet seinen Kunden die Möglichkeit, Endkundeninteraktionen im<br />
<strong>Social</strong>-Media-Umfeld zu verfolgen und im Rahmen des Kundenservices qualitativ<br />
hochwertig zu verarbeiten. Genesys bietet hierzu Business Consulting,<br />
Software und Implementationsberatung und -durchführung an.<br />
USP<br />
Bei Genesys wird <strong>Social</strong> Media zu einem weiteren Kontaktkanal, wie Sprache,<br />
e-Mail, SMS etc. und kann im Rahmen eines Media Blending verarbeitet<br />
werden. Hierdurch wird der Aufbau eines neuen Silos vermieden und der<br />
Übergang von <strong>Marketing</strong> zum Kundenservice nahtlos ermöglicht. Darüberhinaus<br />
wird die Socal-Media-Interaktion in die Gesamtkundenkonversation<br />
eingebunden und dokumentiert.<br />
Geschäftsmodell<br />
On Premise (also als Softwarelizenz) oder via Partner als SaaS Modell, d.h.<br />
Gesamtlösung aus der Cloud.
Unternehmensprofi l<br />
Die Technologie von Genesys und die langjährige Erfahrung<br />
in Kundenservice-Projekten unterstützen Unternehmen dabei,<br />
den Aufwand für die Kommunikation mit dem Kunden<br />
auf beiden Seiten zu senken. Dadurch entstehen über alle<br />
<strong>Social</strong> Media Kanäle<br />
facebook: http://www.facebook.com/genesyslab<br />
twitter: https://twitter.com/Genesyslab<br />
LinkedIn:http://www.linkedin.com/company/601919?trk=tyah<br />
Kontaktkanäle hinweg wertvolle und persönliche Konversationen,<br />
die Mitarbeiter arbeiten effektiver und zufriedener,<br />
und aus den personalisierten Dialogen lässt sich der<br />
größtmögliche Nutzen für das Unternehmen ziehen.<br />
103
104<br />
Anbieterübersicht<br />
eGain Deutschland GmbH<br />
Unternehmensgründung: 1993<br />
Anzahl der Mitarbeiter: 450<br />
Ansprechpartner<br />
Dirk Scholand<br />
Sven Beiling<br />
E-Mail-Adresse<br />
deinfo@egain.com<br />
Telefonnummer<br />
+49 231 425 77 95 - 0<br />
Anschrift<br />
Westfalendamm 172a<br />
44141 Dortmund<br />
Webseite<br />
www.egain.com/countries/<br />
germany.asp<br />
Software-Anbieter für Customer Experience Management<br />
Abgedeckte Bereiche<br />
Beratung<br />
Online <strong>Marketing</strong><br />
Produkt- und Dienstleistungsangebot<br />
eGain entwickelt eService-Lösungen, mit denen Unternehmen die Rentabilität<br />
ihres Call-Centers erhöhen und die Kundenzufriedenheit deutlich<br />
steigern können. Die eGain Suite bietet umfassendes E-Mail-Management,<br />
Echtzeit-Kommunikation und Self-Service über das Web sowie ein skalierbares<br />
Wissensmanagement. eGain bietet Sicherheitsprotokolle auf höchstem<br />
Standard, Links innerhalb der Unternehmensdatenbanken, umfangreiche<br />
Standardreports, viele Sprachversionen und Community Authoring im <strong>Social</strong><br />
Media Umfeld.<br />
USP<br />
Die eGain Suite ist eine der innovativsten und vollständigsten Lösungen, die<br />
am Markt angeboten werden. Die Suite setzt in Call- und Service-Centern<br />
eine durchgängig integrierte Multi-Channel-Strategie über alle Kontakt-<br />
Kanäle um, die auf eine einheitliche Wissensdatenbank zugreift. Die eGain<br />
Software integriert intelligente Suchtechnologien, um die Auffindbarkeit<br />
von Wissen effizient zu gestalten und somit die Performanz von Service-<br />
Centern zu steigern und die Kundenzufriedenheit zu erhöhen.<br />
Geschäftsmodell<br />
Business<br />
Analytcis<br />
Community<br />
Contact Center CRM e<strong>Commerce</strong><br />
eMail <strong>Marketing</strong> Mobile <strong>Marketing</strong><br />
Performance<br />
<strong>Marketing</strong><br />
Web Customer<br />
Service<br />
SEO/SMO/Website<br />
Optimisation<br />
Viral <strong>Marketing</strong><br />
<strong>Social</strong> Media<br />
Monitoring<br />
On-premise Hosting oder Hosting in der Cloud der lizensierten eGain Software<br />
Module. Beratung und Service bei der Umsetzung der Kundenprojekte.
Referenzprojekte<br />
Vodafone<br />
Die Optimierung des Online-Hilfebereiches<br />
bei Vodafone war ein maßgebliches<br />
Ziel. Die Bedienbarkeit<br />
und die Auffi ndbarkeit der richtigen<br />
Lösung für Kundenprobleme sollte<br />
erhöht werden. Dieses Ziel wurde<br />
durch den integrierten Ansatz der<br />
eGain Software mit den anderen bereits<br />
eingebundenen Kontaktkanälen<br />
und der vorhandenen intelligenten<br />
Wissensdatenbank erreicht. Dank des<br />
interaktiven Ansatzes der Benutzerführung<br />
konnte ein großer Teil des<br />
Benutzeraufkommen aus den klassischen<br />
Kontaktkanälen auf das Web<br />
umgeleitet werden.<br />
Unternehmensprofi l<br />
eGain entwickelt eService-Lösungen,<br />
mit denen Unternehmen die Rentabilität<br />
ihres Call-Centers erhöhen und<br />
die Kundenzufriedenheit deutlich<br />
steigern. Inzwischen hat nahezu die<br />
Hälfte der 50 weltweit größten Unternehmen<br />
ihre traditionellen Call Center<br />
mit den Lösungen von eGain zu Multichannel-Contact-Centern<br />
ausgebaut.<br />
Die von eGain angebotene eService-<br />
Software ist eine der innovativsten<br />
und vollständigsten Lösungen, die in<br />
<strong>Social</strong> Media Kanäle<br />
Virgin Mobile<br />
Einsatz der eGain Software als zentrale<br />
Kommunikations- und Wissensplattform<br />
im Kundensupport um Kundenprobleme<br />
effi zienter bearbeiten<br />
zu können. Nach der erfolgreichen<br />
Implementierung der eGain Suite ist<br />
beispielsweise der Anteil an Geräte-<br />
Rückläufern erheblich gesunken. Die<br />
Kosten für den Service konnten erheblich<br />
reduziert werden. Gleichzeitig<br />
hat sich die Qualität der Calls und<br />
die Lösungsfi ndung auf Anfragen insgesamt<br />
signifi kant verbessert.<br />
diesem Segment im internationalen<br />
Markt angeboten werden. Die Produkte<br />
setzen in Call- und Service-Centern<br />
eine durchgängige Multi-Channel-<br />
Strategie um. Ein umfassendes E-<br />
Mail-Management, Echtzeit-Kommunikation<br />
und Self-Service über das<br />
Web sowie ein unternehmensweites,<br />
skalierbares Wissensmanagement<br />
sind ebenso selbstverständlich wie<br />
Sicherheitsprotokolle auf höchstem<br />
Standard, Links innerhalb der Unternehmensdatenbanken,<br />
umfangreiche<br />
http://www.facebook.com/eGain http://twitter.com/eGain<br />
Barclays<br />
Einführung der eGain Suite, um die<br />
Qualität der Kundenanfragen zu<br />
verbessern. Gleichzeitig wurde eine<br />
erhebliche Kostenoptimierung im<br />
Customer Support erreicht. Die Anzahl<br />
der Anfragen die sofort beim<br />
ersten Kontakt gelöst werden konnten,<br />
ist deutlich gestiegen. Ebenso ist<br />
die durchschnittliche Dauer eines Anrufes<br />
signifi kant gesunken. Die Kundenzufriedenheit<br />
und die Effizienz<br />
der Agenten haben sich durch den<br />
Einsatz von eGain deutlich erhöht.<br />
Ferner konnte die Ausbildungskosten<br />
für das Training der Agenten stark reduziert<br />
worden.<br />
Standardreports, zahlreiche Sprachversionen<br />
und Community Authoring.<br />
eGain eService läßt sich einfach in die<br />
Arbeitsprozesse Ihres Unternehmens<br />
einbinden; große Veränderungen der<br />
Arbeitsstrukturen sind nicht erforderlich.<br />
eGain ist in Kalifornien ansässig und<br />
hat Niederlassungen in 18 Ländern.<br />
105
106<br />
Anbieterübersicht<br />
hybris GmbH<br />
Ansprechpartner<br />
Thomas Fock<br />
E-Mail-Adresse<br />
sales@hybris.com<br />
Telefonnummer<br />
+49 89-890 65 0<br />
Anschrift<br />
Nymphenburger Straße 86<br />
80636 München<br />
Webseite<br />
www.hybris.com<br />
Anbieter für Multichannel <strong>Commerce</strong><br />
und Communication Software<br />
Unternehmensgründung: 1997<br />
Anzahl der Mitarbeiter: 400 Abgedeckte Bereiche<br />
Beratung<br />
Business<br />
Analytcis<br />
Community<br />
Contact Center CRM e<strong>Commerce</strong><br />
eMail <strong>Marketing</strong> Mobile <strong>Marketing</strong> Online <strong>Marketing</strong><br />
Performance<br />
<strong>Marketing</strong><br />
Web Customer<br />
Service<br />
SEO/SMO/Website<br />
Optimisation<br />
Viral <strong>Marketing</strong><br />
<strong>Social</strong> Media<br />
Monitoring<br />
Produkt- und Dienstleistungsangebot<br />
Einbindung von <strong>Social</strong> Networks in den Onlineshop oder mobilen Vertriebskanal.<br />
Möglichkeit Links zu <strong>Social</strong> Networks (Facebook, Twitter, etc.) zu<br />
einzelnen Produkten hinzuzufügen (z.B. Facebook like). Tell-a-friend Funktionalität.<br />
Kundenreviews & Ratings.<br />
Business Problem: Unternehmen müssen ihren Kunden ein einheitliches<br />
Einkaufserlebnis über verschiedene Kanäle bieten, um mit ihnen konsistent<br />
kommunizieren zu können. Zusätzlich wollen sie ihre Produkte prominent<br />
vermarkten und neue Kunden gewinnen.<br />
USP<br />
Enge Integration aller Kanäle (inkl. <strong>Social</strong> Networks) in die e<strong>Commerce</strong><br />
Plattform. Konsistente Kundenkommunikation. Personalisierung.<br />
Geschäftsmodell<br />
Softwarelizensierung, Hosting
Referenzprojekte<br />
Humanic - www.humanic.at<br />
Für einzelne Produkte: Facebook - Gefällt mir oder per Mail<br />
Freunden das Produkt weiterempfehlen sowie eine Share-<br />
Funktion (iGoogle, Y!Bookmarks, etc.). Des Weiteren bietet<br />
Humanic mit dem Storefi nder die Möglichkeit, youtube<br />
Videos der entsprechenden Ladengeschäfte anzusehen.<br />
Unternehmensprofi l<br />
hybris ist ein führender Anbieter von Standardsoftware<br />
für Multichannel <strong>Commerce</strong>, die Produktinformationen,<br />
Geschäftsabläufe und sämtliche Absatzkanäle integriert.<br />
<strong>Social</strong> Media Kanäle<br />
hybris software (Facebook)<br />
@hybris_software (Twitter)<br />
hybris (LinkedIn)<br />
hybris GmbH (Xing)<br />
Blue Tomato - www.blue-tomato.com<br />
Für einzelne Produkte: Facebook - Gefällt mir, Artikel auf<br />
einem Wunschzettel speichern, per Mail Freunden das Produkt<br />
empfehlen sowie Share-Funktion.<br />
Außerdem können Kunden Produktbewertungen verfassen,<br />
Kommentare hinzufügen und mit Blue Tomato auf<br />
Facebook, Twitter, mySpace und youtube in Verbindung<br />
treten.<br />
So können Unternehmen Ihren Kunden ein einheitliches<br />
Cross Channel Erlebnis bieten - online, im Geschäft, in Printkatalogen<br />
und mobil.<br />
107
108<br />
Anbieterübersicht<br />
IBM Deutschland GmbH<br />
Unternehmensgründung: 1911<br />
Anzahl der Mitarbeiter: 426.751<br />
Ansprechpartner<br />
Roland Lauenroth<br />
E-Mail-Adresse<br />
halloibm@de.ibm.com<br />
Telefonnummer<br />
+49 7034 15-0<br />
Anschrift<br />
IBM-Allee 1<br />
71139 Ehningen<br />
Postanschrift: 71137 Ehningen<br />
Webseite<br />
www.ibm.com/de<br />
IBM gehört zu den weltweit größten Anbietern im Bereich Informationstechnologie<br />
(Hardware, Software und Services) und B2B-Lösungen.<br />
Abgedeckte Bereiche<br />
Beratung<br />
Business<br />
Analytcis<br />
Community<br />
Contact Center CRM e<strong>Commerce</strong><br />
eMail <strong>Marketing</strong> Mobile <strong>Marketing</strong> Online <strong>Marketing</strong><br />
Performance<br />
<strong>Marketing</strong><br />
Web Customer<br />
Service<br />
SEO/SMO/Website<br />
Optimisation<br />
Viral <strong>Marketing</strong><br />
<strong>Social</strong> Media<br />
Monitoring<br />
Produkt- und Dienstleistungsangebot<br />
IBM bietet seinen Kunden ein ausgewogenes Lösungs- und Services-Portfolio<br />
rund um die Themen Collaboration, CRM, E-<strong>Commerce</strong>, <strong>Marketing</strong>-Automation,<br />
Online <strong>Marketing</strong> und <strong>Marketing</strong> Analytik. Vertriebskanalübergreifende<br />
Optimierungen und Verbesserungen lassen sich mittels Kunden-, Web-<br />
und <strong>Social</strong> Media-Analysen erzielen.Verfahren für Re-Targeting Kampagnen<br />
und Lead Routing & Monitoring gehören genauso zum Lösungsportfolio wie<br />
Methoden und Verfahren für eine optimierte Supply Chain.<br />
USP<br />
IBM bietet eine erstklassige Kundenberatung und -betreuung von der Anforderungsdefinition<br />
über die Auswahl modernster Technologien bis zur Implementierung<br />
und Integration in bestehende Anwendungen und Systeme.<br />
Neueste Trends im digitalisierten Vertrieb werden in Produkte und Services<br />
umgesetzt, die implementiert und integriert zu einer höhere Wertschöpfung<br />
der Kunden beitragen.<br />
Geschäftsmodell<br />
IBM bietet Kunden verschiedene flexible Modelle für die Nutzung von Services<br />
und Software an. Je nach Geschäftsanforderung des Kunden entwickeln<br />
wir gemeinsam tragfähige Geschäftsmodelle und realisieren wirtschaftliche<br />
Lösungen. Dabei können Liefermodelle wie Cloud Computing oder<br />
Software-as-a-Service unseren Kunden einen entscheidenden Kosten- oder<br />
Leistungsvorteil bieten.
Referenzprojekte<br />
International agierende Hotelkette<br />
Das Ziel der Hotelkette war es, jede<br />
Interaktion mit Kunden stärker zu nutzen<br />
und durch ein personalisiertes Angebot<br />
sowohl den Umsatz als auch die<br />
Kundenbindung zu erhöhen. Durch<br />
den erfolgreichen Einsatz von IBM<br />
Unica und IBM Coremetrics erzielte<br />
die Hotelkette rund 250% mehr Klicks<br />
pro Tag, eine Umsatzsteigerung von<br />
400% pro Impression sowie eine Umsatzsteigung<br />
von 200% pro Buchung.<br />
Zusätzlich konnte die Anzahl der <strong>Marketing</strong><br />
Kampagnen ohne zusätzliches<br />
Personal erhöht werden.<br />
Unternehmensprofi l<br />
IBM gehört mit einem Umsatz von<br />
106,9 Milliarden US-Dollar im Jahr<br />
2011 zu den weltweit größten Anbietern<br />
im Bereich Informationstechnologie<br />
(Hardware, Software und Services)<br />
und B2B-Lösungen. Das Unternehmen<br />
beschäftigt derzeit knapp 400.000 Mitarbeiter<br />
und ist in über 170 Ländern<br />
aktiv.<br />
Das Lösungsportfolio der IBM reicht<br />
vom Supercomputer über Software<br />
und Dienstleistungen, inklusive Beratungsleistungen,<br />
bis zur Finanzierung.<br />
In weltweit aufgestellten Teams und<br />
in Zusammenarbeit mit rund 100.000<br />
Geschäftspartnern unterstützt IBM<br />
<strong>Social</strong> Media Kanäle<br />
http://www.youtube.com/smartercommerce<br />
http://www.facebook.com/ibmsmartercommerce<br />
https://www.xing.com/companies/ibmdeutschlandgmbh<br />
http://twitter.com/ibmsmrtcommerce<br />
http://asmarterplanet.com/smarter-commerce/<br />
Internetauktionshaus eBay<br />
Das Auktionshaus hatte die Herausforderung,<br />
effektivere <strong>Marketing</strong>kampagnen<br />
zu entwerfen und umzusetzen.<br />
Die Aufgabe wurde durch eine<br />
zentrale Lösung für das Kampagnen-<br />
Management realisiert. Mit diesem<br />
Werkzeugkasten waren die Voraussetzungen<br />
geschaffen, um Informationen<br />
aus vorhergehenden Kampagnen in<br />
Folgekampagnen wieder zu verwenden.<br />
Der Zeitbedarf, um Kampagnen<br />
anzulegen und durchzuführen, wurde<br />
mit dieser Lösung reduziert.<br />
Kunden unterschiedlichster Größe<br />
bei Projekten auch über nationale<br />
Grenzen hinweg und entwickelt<br />
gleichzeitig individuelle und fl exibel<br />
finanzierbare Lösungen. Mit einer<br />
auf Kernkompetenzen ausgerichteten<br />
Konzernstruktur positioniert sich<br />
IBM klar im Markt und unterstreicht<br />
gleichzeitig ihr Selbstverständnis als<br />
global integriertes Unternehmen mit<br />
einem langfristigen und nachhaltigen<br />
Wachstumsmodell.<br />
Seit ihrer Entstehung 1911 hat sich die<br />
IBM immer wieder neu defi niert und<br />
ist durch weit über Technologien hinausgehende<br />
Innovationen zu einer<br />
Viele Projekte, die IBM mit Kunden erfolgreich<br />
umgesetzt hat, sind dadurch<br />
gekennzeichnet, dass die Kunden einen<br />
schnellen ROI erreicht sowie ihren<br />
Servicegrad erhöht haben. IBM Smarter<br />
<strong>Commerce</strong> Referenzlösungen sind<br />
über die <strong>Social</strong> Media Kanälen sowie<br />
auf der Homepage der IBM zu fi nden.<br />
der stärksten Marken der Welt aufgestiegen.<br />
Jährlich investiert das Unternehmen<br />
mehr als sechs Millarden US-<br />
Dollar in Forschung und Entwicklung.<br />
Mit einem auf die Kunden und deren<br />
Wertschöpfung zugeschnittenen Vertrieb<br />
bündelt das Unternehmen seine<br />
Industrie- und Lösungsexpertise,<br />
wobei die Geschäftsbereiche regional<br />
und nach Branchen strukturiert sind.<br />
Der Kunde profi tiert von spezialisierten<br />
Teams mit umfassendem Branchenwissen<br />
und einer durchgängigen<br />
Betreuung durch Ansprechpartner direkt<br />
vor Ort.<br />
http://www.youtube.com/user/IBMinDeutschland<br />
http://www.facebook.com/ibmdeutschland<br />
109
110<br />
Anbieterübersicht<br />
ITyX Solutions AG<br />
Unternehmensgründung: 1996<br />
Anzahl der Mitarbeiter: 76<br />
Ansprechpartner<br />
Andreas Klug<br />
E-Mail-Adresse<br />
klug@ityx.de<br />
Telefonnummer<br />
+49 2203-899870<br />
Anschrift<br />
Stollwerckstraße 17-19<br />
51149 Köln<br />
Webseite<br />
www.ityx.de<br />
Softwarelösungen für Customer<br />
Experience & Enterprise Content Management<br />
Abgedeckte Bereiche<br />
Beratung<br />
Business<br />
Analytcis<br />
Community<br />
Contact Center CRM e<strong>Commerce</strong><br />
eMail <strong>Marketing</strong> Mobile <strong>Marketing</strong><br />
Performance<br />
<strong>Marketing</strong><br />
Web Customer<br />
Service<br />
SEO/SMO/Website<br />
Optimisation<br />
Viral <strong>Marketing</strong><br />
Online <strong>Marketing</strong><br />
<strong>Social</strong> Media<br />
Monitoring<br />
Produkt- und Dienstleistungsangebot<br />
Die Mediatrix-Produktfamilie von ITyX integriert alle Dialogkanäle auf einer<br />
intelligenten, lernfähigen Prozess- und Wissens-Plattform: E-Mail, <strong>Social</strong><br />
Media, klassische Post und Web. Dabei werden direkte Mitteilungen über<br />
Facebook und Twitter in den Dialog integriert. Zusätzlich werden „Fundstücke“<br />
im Zuge eines Enterprise SM-Monitoring analysiert und automatisch<br />
einem Engagement-Prozess im Customer Care zugeführt.<br />
USP<br />
Der USP der Lösung liegt in ihrer Verzahnung mit einer KI-basierten Prozessplattform.<br />
Eingehende Mitteilungen werden einer Inhaltsanalyse zugeführt<br />
und zum richtigen Zeitpunkt (Service-Level) den richtigen Mitarbeitern (Skill)<br />
vorgelegt. Die Extraktion von Kunden- und Produktdaten erfolgt automatisch.<br />
Kundenmitteilungen können auf diese Weise weitestgehend automatisch<br />
beantwortet und in Drittsysteme transferiert werden. Alle Kanäle<br />
greifen dabei auf eine zentrale Wissensbasis zurück.<br />
Geschäftsmodell<br />
Die Lizenzierung basiert auf Vorgangsvolumen und Mandanten-Anzahl.<br />
Als Distributionsmodelle werden Lizenzkauf, Lizenzüberlassung und SaaS<br />
angeboten.
Responsive Customer Dialog <strong>Social</strong> Media Engagement<br />
E-Mail <strong>Social</strong> Media SMS<br />
@<br />
Chat Co-Browse<br />
<strong>Social</strong> Buzz <strong>Social</strong> Media<br />
SAP<br />
Corporate Websites Visitors Corporate Process Items<br />
Proactive Customer Support Business Process Support<br />
Referenzprojekte<br />
Einführung Mailresponse und Web Self Service<br />
bei deutscher Versicherung:<br />
Ablösung Altsystem / Einführung eines intelligenten Response<br />
Managements (E-Mail), Einführung einer Self Service<br />
Applikation für die suggestive Beantwortung von<br />
Kundenanfragen im Web / auf Basis der erlernten Dialogwahrscheinlichkeiten,<br />
dadurch deutliche Senkung des<br />
Kontaktvolumens, Analyse und Aufbereitung / Extraktion<br />
eingehender Kundenpost in mehrstufi gem Klassifi kationsprozess<br />
zur direkten Weiterleitung an Sachbearbeitung.<br />
Unternehmensprofi l<br />
ITyX gehört mit seinen KI-basierten Multi-Channel Lösungen<br />
zu den international führenden Anbietern von Enterprise-Software<br />
für Customer Experience Management und<br />
ECM. Die Plattform enthält optionale Integrationsmodule<br />
für E-Mail-Management, Internet-Self-Service, automatische<br />
Postverarbeitung, proaktiven Chat & CoBrowsing,<br />
<strong>Social</strong> Media Integration und Knowledge Management.<br />
Die auf Basis von Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI)<br />
<strong>Social</strong> Media Kanäle<br />
twitter.com/ityx<br />
www.xing.com/companies/ityxsolutionsag<br />
Einführung eines mehrsprachigen, digitalen<br />
Arbeits platzes (<strong>Social</strong> Media, E-Mail, proactive Chat)<br />
bei internationalem Konzern:<br />
Automatisiertes Korrespondenz-Management über alle Zugangskanäle<br />
& Dokumentformate mit Einbindung externer<br />
Servicedienstleister. Verarbeitung aller Formate und Textstrukturen.<br />
Deutliche Senkung der Bearbeitungs- und Reaktionszeiten.<br />
entwickelten Modul-Lösungen verarbeiten automatisch<br />
textbasierte Informationen über alle Kanäle hinweg, identifi<br />
zieren Inhalte und Personen, extrahieren prozessrelevante<br />
Daten und verarbeiten diese weitgehend automatisch<br />
innerhalb defi nierter Geschäftsprozesse. ITyX betreibt rd.<br />
100 Installationen für Kunden in 16 Ländern. U.a. für Air<br />
Berlin, Bosch, Conrad, DEVK, HUK Coburg, Infi neon, IKEA,<br />
Samsung, Simyo, UniCredit.<br />
111
112<br />
Anbieterübersicht<br />
Lithium Technologies<br />
Unternehmensgründung: 2001<br />
Anzahl der Mitarbeiter: ca. 200<br />
Ansprechpartner<br />
Sandra Teuber,<br />
Director of <strong>Marketing</strong>, Centraland<br />
Southern Europe<br />
E-Mail-Adresse<br />
sandra.teuber@lithium.com<br />
Telefonnummer<br />
+41 43 268 2757<br />
+41 79 223 7356<br />
Anschrift<br />
In der Schweiz:<br />
Bellerivestrasse 28<br />
8008 Zürich<br />
Webseite<br />
www.lithium.com<br />
<strong>Social</strong> Business, <strong>Social</strong> CRM,<br />
Community buildling and best practices<br />
Abgedeckte Bereiche<br />
Beratung<br />
Produkt- und Dienstleistungsangebot<br />
Online <strong>Marketing</strong><br />
Lithium ist der führende Anbieter von <strong>Social</strong>-CRM-Lösungen und einer<br />
umfangreichen „<strong>Social</strong> Customer Experience“-Plattform, welche es Unternehmen<br />
erlaubt, von der eigenen Webseite aus das gesamte <strong>Social</strong> Web zu<br />
verwalten. Lithium bietet nicht nur bewährte Lösungen für Foren, Blogs, Ideen<br />
oder Wissensdatenbanken, sondern auch bi-direktionale Anbindungen zu<br />
sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter, CRM-Integrationen, mobile<br />
Anwendungen, Moderations-Tools, Monitoring-Tools, Ratings & Reviews<br />
und ein Analyse-Portal für punktgenauen ROI. Mit Lithium reduzieren Unternehmen<br />
massiv ihre Supportkosten, steigern messbar ihre Verkaufszahlen,<br />
beschleunigen Innovation, verbessern ihre <strong>Marketing</strong>-Reichweite und erhöhen<br />
die allgemeine Kundenzufriedenheit.<br />
USP<br />
Business<br />
Analytcis<br />
Community<br />
Contact Center CRM e<strong>Commerce</strong><br />
eMail <strong>Marketing</strong> Mobile <strong>Marketing</strong><br />
Performance<br />
<strong>Marketing</strong><br />
Web Customer<br />
Service<br />
SEO/SMO/Website<br />
Optimisation<br />
Viral <strong>Marketing</strong><br />
<strong>Social</strong> Media<br />
Monitoring<br />
Soziale Netzwerke werden von Influencern geprägt. Die gesamte Lithium<br />
Plattform ist darauf ausgelegt, diese Influencer zu finden und an die<br />
webeigene Community zu binden. Dies gelingt nur, wenn man die sogenannten<br />
Superuser konstant motiviert, auch dauerhaft in der Community<br />
tätig zu sein. Lithium‘s „Engagement“ Plattform bietet ein ausgeklügeltes<br />
„Rank&Reputation“-System mit Gaming dynamics basierend auf zehnjährigen<br />
Daten, Algorhythmen und wissenschaftlichen Erhebungen.<br />
Geschäftsmodell<br />
Die Lithium Lösung ist ein ISO 27001 und SAAS II-70 zertifizierter Cloud-<br />
Service mit automatischen, monatlichen Upgrades und individuellen Visualisierungsmöglichkeiten<br />
im Kunden-Interface.
Referenzprojekte<br />
Swisscom Care<br />
Ziel: Reduktion der Support Anfragen<br />
auf allen Kanälen<br />
Vorgehen: Swisscom hat mit Lithium<br />
eine umfassende Peer-to-Peer Support<br />
Community aufgebaut.<br />
Resultate: Die Antwortrate auf Kundenanfragen<br />
beträgt ca.96%. 25<br />
Super-User erstellen 40 Prozent des<br />
gesamten Inhalts der Community, haben<br />
bisher über 2500 Stunden in die<br />
Support-Plattform investiert und über<br />
5000 Beiträge geschrieben.<br />
Die Swisscom wurde für ihre Lösung<br />
im Juni mit dem „CRM Innovation<br />
Award“ ausgezeichnet.<br />
Unternehmensprofi l<br />
Lithium ist führender Anbieter einer<br />
end-to-end <strong>Social</strong> CRM und „<strong>Social</strong><br />
Customer Experience“-Plattform.<br />
Unabhängige Analysten wie Gartner<br />
(Magic Quadrant) und Forrester (Forrester<br />
Wave) bestätigen dies seit mehreren<br />
Jahren. Durch die Integration<br />
von sozialen Netzwerken wie Facebook<br />
oder Twitter mit einer eigenen<br />
<strong>Social</strong> Media Kanäle<br />
http://www.facebook.com/LithiumTechnologies<br />
https://twitter.com/#!/LithiumTech<br />
http://lithosphere.lithium.com/t5/Blogs/ct-p/Blogs<br />
Best Buy<br />
Ziel: Best Buy will mit seinen Kunden in<br />
Dialog treten, Ihnen helfen und eine<br />
tiefere Bindung aufbauen<br />
Vorgehen: Um die Ziele zu erreichen,<br />
hat Best Buy eine umfassende <strong>Social</strong><br />
Media Präsenz aufgebaut. Herzstück<br />
ist dabei die Best Buy Community<br />
Resultate: Pro Quartal besuchen über<br />
600‘000 Besucher die Community und<br />
schreiben über 20‘000 Einträge. 95%<br />
aller Diskussionen sind peer-to-peer<br />
Support. Durch das einsparen von Supportkosten<br />
und die Mund-zu-Mund<br />
Werbung generiert die Community<br />
jährlich 5 Milionen Dollar Mehrwert.<br />
Community und ihren internen CRM-,<br />
E-<strong>Commerce</strong> und Kunden-<br />
Plattformen eröffnet Lithium Unternehmen<br />
völlig neue Möglichkeiten<br />
der systematischen Monetarisierung<br />
von <strong>Social</strong> Media. Viele der weltweit<br />
erfolgreichsten und meist beachtetsten<br />
<strong>Social</strong> Media Initiativen von Unternehmen<br />
wie Best Buy, Sephora, Sony<br />
GiffGaff<br />
Ziel: 100% Online business, keine Verkaufslokale,<br />
kein Vertrieb, keine Werbebudgets<br />
und kein Callcenter<br />
Vorgehen: GiffGaff hat sein gesamtes<br />
Geschäftsmodel auf der Community<br />
aufgebaut. Die Community bestimmt,<br />
was und wie es gemacht wird: Die<br />
Community ist die Firma.<br />
Resultate: 100% aller Fragen werden<br />
in durchschnittlich 93 Sekunden durch<br />
die Community beantwortet. Net Promoter<br />
Score =73% (einer der höchsten<br />
der Welt). GiffGaff wurde weltweit für<br />
sein Geschäftsmodel ausgezeichnet,<br />
unter anderem von Forrester und Constellation<br />
Research.<br />
Playstation, Paypal, HP, Telefonica,<br />
Logitech, Skype, Spotify, Swisscom,<br />
Blackberry, Virgin, Sky und vielen anderen<br />
basieren auf der Plattform von<br />
Lithium. Mehr Informationen erfahren<br />
Sie unter http://www.lithium.com.<br />
Oder verbinden Sie sich mit uns direkt<br />
auf Twitter, Facebook oder unserer eigenen<br />
Community – der Lithosphere.<br />
113
114<br />
Anbieterübersicht<br />
Microsoft<br />
Deutschland GmbH<br />
Unternehmensgründung: 1983<br />
Anzahl der Mitarbeiter: 2.200<br />
Ansprechpartner<br />
Susanne Mehrtens<br />
E-Mail-Adresse<br />
BtoB@microsoft.com<br />
Telefonnummer<br />
Geschäftskundenbetreuung,<br />
Telefon: +49 1805 67 23 30*<br />
* (0,14 Euro/Min., deutschlandweit; Mobilfunktarif<br />
kann abweichen)<br />
Anschrift<br />
Konrad-Zuse-Straße 1<br />
85716 Unterschleißheim<br />
Webseite<br />
www.microsoft.de/crm<br />
Abgedeckte Bereiche<br />
Beratung<br />
Business<br />
Analytcis<br />
Community<br />
Contact Center CRM e<strong>Commerce</strong><br />
eMail <strong>Marketing</strong> Mobile <strong>Marketing</strong> Online <strong>Marketing</strong><br />
Performance<br />
<strong>Marketing</strong><br />
Web Customer<br />
Service<br />
SEO/SMO/Website<br />
Optimisation<br />
Viral <strong>Marketing</strong><br />
Produkt- und Dienstleistungsangebot<br />
<strong>Social</strong> Media<br />
Monitoring<br />
Microsoft Dynamics CRM fungiert als Ihr Business Hub für interne, gesteuerte<br />
und unabhängige Communitys, sodass Sie stets den direkten Draht zu<br />
Kunden, Mitarbeitern, Partnern usw. in der <strong>Social</strong> World nutzen.<br />
• Nahtlose Zusammenführung von <strong>Social</strong>Kanälen und<br />
vorhandenen CRM-Prozessen, u. a. für Facebook, Twitter, LinkedIn<br />
• Bessere interne Zusammenarbeit mit CRMAktivitätsfeeds<br />
(Desktop, Webbrowser, Smartphone)<br />
• CrossChannelSteuerung, Verfolgung und Auswertung<br />
sozialer Interaktionen direkt in CRM<br />
USP<br />
• Abgestimmte, übergreifende Investitionen in <strong>Social</strong>Technologie – nicht<br />
nur für CRM, sondern bei zahlreichen bekannten Microsoft-Produkten<br />
wie SharePoint, Office, Bing, Windows Phone oder Xbox<br />
• Outlook <strong>Social</strong> Connector zur nahtlosen Verknüpfung von Profilen und<br />
sozialen Daten und zur 360-Grad-Ansicht aller CRM- und <strong>Social</strong>-Interaktionen<br />
direkt in Outlook<br />
• Integration von CRM in Outlook, SharePoint, Excel usw. – durchgängige,<br />
vertraute Arbeitsumgebung mit leistungsfähigen Werkzeugen<br />
Geschäftsmodell<br />
• OnPremise • PartnerHosting<br />
• Cloud Service von Microsoft • Zusatz bzw. Branchenlösungen (Partner)
Um mehr über unsere zahlreichen erfolgreichen Partner- und Kundenprojekte zu erfahren,<br />
nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf.<br />
Unternehmensprofi l<br />
Microsoft bietet unter der Dachmarke Microsoft Dynamics<br />
eine Suite von integrierten, fl exiblen Unternehmenslösungen,<br />
die zur langfristigen Sicherung des Erfolgs in Organisationen<br />
jeder Größe beitragen. In Design und Funktion<br />
folgen sie den bekannten Microsoft-Standards und sind<br />
eng mit anderen Microsoft-Produkten verzahnt. Zur Microsoft<br />
Dynamics-Produktfamilie zählen sowohl Lösungen<br />
für Enterprise Resource Planning (ERP) – Microsoft Dynamics<br />
AX und Microsoft Dynamics NAV – als auch für Customer<br />
Relationship Management (CRM). Diese lassen sich<br />
einfach durch zertifi zierte Partnerlösungen erweitern, um<br />
die Anforderungen in den unterschiedlichsten Branchen<br />
zu erfüllen.<br />
Anzeige vollständiger<br />
CRM-Profi le mit Daten<br />
aus sozialen Netzwerken<br />
direkt in Microsoft<br />
Outlook<br />
Microsoft Dynamics CRM, die moderne CRM-Software von<br />
Microsoft, unterstützt Unternehmen bei der durchgängigen<br />
Optimierung ihrer kundenorientierten Geschäftsprozesse<br />
und fügt sich nahtlos in Microsoft Offi ce sowie<br />
Microsoft Outlook ein. <strong>Marketing</strong>, Vertrieb und Service<br />
profi tieren von einer vollständig integrierten Lösung, die<br />
die entscheidenden drei Erfolgsfaktoren in Einklang bringt:<br />
Benutzerfreundlichkeit, fl exible Anpassbarkeit und wirtschaftliche<br />
Pfl ege.<br />
Die Bereitstellungsmöglichkeiten reichen von klassischer<br />
On-Premise-Installation über Hosting-Lösungen von Partnern<br />
bis hin zum Cloud Service, der direkt von Microsoft<br />
bezogen werden kann. Zudem unterstützt Microsoft Dynamics<br />
CRM über mobile Endgeräte produktives Arbeiten<br />
von unterwegs.<br />
115
116<br />
Anbieterübersicht<br />
MicroStrategy Inc.<br />
Unternehmensgründung: 1989<br />
Anzahl der Mitarbeiter: 3069<br />
Ansprechpartner<br />
Roland Fiege<br />
E-Mail-Adresse<br />
rfiege@microstrategy.com<br />
Telefonnummer<br />
+49 160 536 1779<br />
Anschrift<br />
Kölner Straße 263<br />
51149 Köln<br />
Webseite<br />
www.microstrategy.com<br />
Business Intelligence Software<br />
Abgedeckte Bereiche<br />
Beratung<br />
Business<br />
Analytcis<br />
Community<br />
Contact Center CRM e<strong>Commerce</strong><br />
eMail <strong>Marketing</strong> Mobile <strong>Marketing</strong><br />
Performance<br />
<strong>Marketing</strong><br />
Web Customer<br />
Service<br />
SEO/SMO/Website<br />
Optimisation<br />
Viral <strong>Marketing</strong><br />
Online <strong>Marketing</strong><br />
<strong>Social</strong> Media<br />
Monitoring<br />
Produkt- und Dienstleistungsangebot<br />
Produkte: Gateway (<strong>Social</strong>CRM), Wisdom (<strong>Social</strong> Intelligence), Alert/Usher/<br />
Emma (<strong>Social</strong> Communication&<strong>Commerce</strong>).<br />
Facebook ist mit fast 1 Mrd. gut gepflegten Kundenprofilen eine umfassende<br />
„CRM Datenbank“. Für Unternehmen/ Organisationen wird es wichtiger,<br />
diese intime Informationen in Kommunikation und Kommerz zu nutzen.<br />
MicroStrategy bietet hierfür Produkte, welche (1) das Generieren von “Optins”,<br />
eine zielgerichtete, personalisierte Kommunikation und Angebote<br />
(Alert/Usher/Emma), (2) die Auswertung und Segmentierung der Interessenten<br />
(Wisdom) .<br />
USP<br />
Als börsennotiertes Softwareunternehmen mit über 3.000 Mitarbeitern weltweit<br />
verfügen wir über die notwendige Skalierung, Kompetenz und Erfahrung<br />
im Umgang mit unternehmenskritischen Softwareprodukten. Unsere<br />
<strong>Social</strong> Media Produkte sind aus unserer „Big Data“-Erfahrung entstanden,<br />
nutzen unser internationales Cloud-Angebot, unsere 22-jährige Qualitätsführerschaft<br />
mit BI-Software und unsere moderne „Mobile-Application“-<br />
Plattform. Unsere Produkte zum professionellen Auslesen und Analysieren<br />
von Facebook-Daten sind international einzigartig.<br />
Geschäftsmodell<br />
pay-as-you-grow für „Anzahl zu analysierender Profile“ monatlich (zuzüglich<br />
geringe set-up-fee)<br />
Komplettpreise für Kampagnen
Referenzprojekte<br />
GUESS<br />
Ziel: Next Generation CRM/Kundenbindungsprogramm,<br />
Segmentierte<br />
Angebote, Konsolidierung der Mobile<br />
Applikationen<br />
Vorgehen: Konzeption einer mobilen<br />
Guess Shopping App, welche u.a. die<br />
physische Kundenkarte ablöst. Kunden<br />
melden sich mit ihren Facebook-<br />
Daten und Kundennummer (GUESS<br />
List Mitglied) an. Somit kann GUESS<br />
CRM-Daten mit den Facebook Daten<br />
verbinden.<br />
Ergebnis: Der Kunde erhält ein hochpersonalisiertes<br />
Angebot in den Bereichen<br />
My Likes, Offers, Scan, GUESS List.<br />
Dabei werden auch virale Funktionen<br />
genutzt (Wunschliste, teile ein Produkt<br />
mit Freunden etc.).<br />
Unternehmensprofi l<br />
FC Barcelona<br />
Ziel: Customer Insights, virale Expansion,<br />
Steigerung <strong>Commerce</strong><br />
Vorgehen: Konzeption einer mobilen<br />
FC Barcelona App, die unter anderem<br />
einen personalisierten Produktkatalog<br />
sowie E-Tickets enthält. Diese und<br />
weitereFunktionalitäten (z. B. Tippspiele,<br />
FCB Merchandising, aktueller<br />
Spielstand, etc.) werden zudem auf<br />
der Facebook Seite des FCB als Facebook<br />
Applikation integriert.<br />
Ergebnis: FC Barcelona erhält Customer<br />
Insights zu den App Usern. Darauf<br />
bauen Kampagnen für spezielle Segmente<br />
auf. Der Anwender erhält auf<br />
Basis seiner zur Verfügung gestellten<br />
Daten hochpersonalisierte, exklusive<br />
Angebote, wie z. B. Merchandising-<br />
Artikel.<br />
Meliá Hotels International<br />
Ziel: Neukundengewinnung, Engagement,<br />
Generierung Customer Insights<br />
Vorgehen: Entwicklung und Implementierung<br />
eines Gewinnspiels auf Facebook<br />
als Facebook-Applikation, bei<br />
der ein iPad gewonnen werden konnte.<br />
Teilnehmer an dem Gewinnspiel<br />
geben Melia ein Opt-in zur Nutzung/<br />
Auswertung der <strong>Social</strong> Graph Daten.<br />
Ergebnis: Melia erhält tiefe Profi linformationen<br />
(<strong>Social</strong> CRM/ Intelligence)<br />
zu den Teilnehmern des Gewinnspiels<br />
(Demographie-Daten, Likes, Psychographics)<br />
und kann Kampagnen für<br />
spezielle Bedarfs-/Interessensgruppen<br />
entwickeln.<br />
MicroStrategy, ein globaler Leader in business intelligence Technologie, bietet eine integrierte Reporting, Analyse und<br />
Monitoring Software die führenden Unternehmen dabei hilft, täglich bessere Entscheidungen zu treffen.<br />
<strong>Social</strong> Media Kanäle<br />
www.facebook.com/MicroStrategy<br />
twitter.com/#!/microstrategy<br />
117
118<br />
Anbieterübersicht<br />
QuestBack<br />
Unternehmensgründung: 2000<br />
Anzahl der Mitarbeiter: 250<br />
Ansprechpartner<br />
Benjamin Biró<br />
E-Mail-Adresse<br />
benjamin.biro@questback.com<br />
Telefonnummer<br />
+49 2233 7933 735<br />
Anschrift<br />
Kalscheurenerstraße 19a<br />
50354 Hürth<br />
Webseite<br />
www.questback.com<br />
Enterprise Feedback Management<br />
Abgedeckte Bereiche<br />
Beratung<br />
Online <strong>Marketing</strong><br />
Produkt- und Dienstleistungsangebot<br />
Märkte sind Gespräche. Um erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen genau<br />
wissen, was über sie gesprochen und gedacht wird.<br />
QuestBack bietet Software-Lösungen für das effektive Management von<br />
Feedback, und konzentriert sich dabei auf die Bereiche Marktforschung,<br />
<strong>Marketing</strong>, Vertrieb und Personalwesen. QuestBack ist Vorreiter in den<br />
Bereichen Enterprise Feedback Management, Customer Experience Management,<br />
<strong>Social</strong> CRM und Voice of the Customer.<br />
USP<br />
Mit Befragungs- und Feedbacksoftware von QuestBack gewinnen Unternehmen<br />
gesicherte Erkenntnisse für erfolgreiche Geschäftsentscheidungen.<br />
QuestBack Software kann Feedback-Prozesse über alle digitalen Kanäle<br />
abbilden - Online, Mobile, <strong>Social</strong>, Local - und führt alle Antworten und Erkenntnisse<br />
in einer zentralen webbasierten Plattform zusammen.<br />
Geschäftsmodell<br />
Business<br />
Analytcis<br />
Software as a Service (Lizenzen) + Consulting<br />
Community<br />
Contact Center CRM e<strong>Commerce</strong><br />
eMail <strong>Marketing</strong> Mobile <strong>Marketing</strong><br />
Performance<br />
<strong>Marketing</strong><br />
Web Customer<br />
Service<br />
SEO/SMO/Website<br />
Optimisation<br />
Viral <strong>Marketing</strong><br />
<strong>Social</strong> Media<br />
Monitoring<br />
<strong>Social</strong> CRM
Referenzprojekte<br />
Bosch Power Tools benötigte eine Software-Lösung, die<br />
eine umfassende Analyse der Nut-zer in sozialen Netzwerken<br />
ermöglicht. Ziel war der Einblick in marketingrelevante<br />
Zielgruppen-Daten und die strukturierte Auswertung von<br />
Kunden-Feedback. Mit <strong>Social</strong> Insight Connect von Quest-<br />
Unternehmensprofi l<br />
QuestBack ist europäischer Marktführer für Enterprise<br />
Feedback Management und bietet Befragungs- und Feedbacksoftware<br />
für Online-Marktforschung, <strong>Social</strong> CRM, Customer<br />
Experience Management und HR-Management. Mit<br />
Software-Lösungen von QuestBack gewinnen Unternehmen<br />
gesicherte Erkenntnisse für erfolgreiche Geschäftsentscheidungen.<br />
<strong>Social</strong> Media Kanäle<br />
https://www.facebook.com/questback<br />
http://twitter.com/QuestBack_DE<br />
Back fand Bosch Power Tools die ideale Software-Lösung<br />
um seine Facebook-Fans zu analysieren – und so neue Initiativen<br />
für aktuelle und zukünftige Bosch Power Tools<br />
Kunden zu gestalten.<br />
QuestBack verzeichnet seit der Gründung im Jahr 2000<br />
jährlich zweistellige Wachstumszahlen. Hauptsitz des Unternehmens<br />
ist in Oslo, Norwegen. QuestBack hat Niederlassungen<br />
in 17 Ländern und betreut über 5000 Kunden<br />
in allen Branchen, u.a. Volvo, Ernst & Young, Coca-Cola,<br />
Microsoft, Bosch und General Mills.<br />
119
120<br />
Anbieterübersicht<br />
salesforce.com<br />
Germany GmbH<br />
Unternehmensgründung:<br />
1999<br />
Anzahl der Mitarbeiter:<br />
Über 6.500<br />
Ansprechpartner<br />
Claudia Linsenmeier<br />
E-Mail-Adresse<br />
clinsenmeier@salesforce.com<br />
Telefonnummer<br />
+49 162-2589 336<br />
Anschrift<br />
Erika-Mann-Strasse 63<br />
80636 München<br />
Webseite<br />
www.salesforce.com/de<br />
Enterprise Cloud Computing<br />
Abgedeckte Bereiche<br />
Beratung<br />
Online <strong>Marketing</strong><br />
Produkt- und Dienstleistungsangebot<br />
Die Sales Cloud und Service Cloud bieten eine vollständig cloud-basierte<br />
CRM und Kundenservicelösung für das <strong>Social</strong> Enterprise. Sie ermöglicht<br />
schnelleren, besseren Service, <strong>Marketing</strong>, Ideenmanagement und Vertrieb<br />
über verschiedene Kanäle hinweg – vom Kontakt-Center bis hin zu sozialen<br />
Kundennetzwerken.<br />
Die Radian6 <strong>Social</strong> <strong>Marketing</strong> Cloud ist eine <strong>Social</strong> Media Listeningplattform,<br />
die <strong>Social</strong> Enterprises Funktionen wie Monitoring, Analyse, Interaktion, automatisierte<br />
Workflows und Webseitenerstellung bietet.<br />
USP<br />
Alle Lösungen basieren 100% auf der Cloud, sind sofort nutzbar, schnell rentabel<br />
und intuitiv zu bedienen. Außerdem basieren sie alle auf der gleichen<br />
Cloud-Plattform, Force.com, wodurch Unternehmen bei Bedarf ohne großen<br />
Aufwand neue Bausteine lösungsorientiert entwickeln können; Die Lösung<br />
wächst also problemlos mit dem Geschäft mit.<br />
Geschäftsmodell<br />
Business<br />
Analytcis<br />
Community<br />
Contact Center CRM e<strong>Commerce</strong><br />
eMail <strong>Marketing</strong> Mobile <strong>Marketing</strong><br />
Performance<br />
<strong>Marketing</strong><br />
Web Customer<br />
Service<br />
SEO/SMO/Website<br />
Optimisation<br />
Viral <strong>Marketing</strong><br />
<strong>Social</strong> Media<br />
Monitoring<br />
Salesforce.com bietet Cloud Computing Anwendungen und damit eine<br />
nutzungsabhängige Abrechnung. Cloud Anwendungen sind individuell<br />
anpassbar.
Referenzprojekte<br />
Starbucks US<br />
Ziele: Ideenmanagement ins Internet<br />
verlegen, Aufbau einer Online-Community,<br />
über die Starbucks mit Kunden<br />
und Partnern (Mitarbeitern) in Kontakt<br />
treten kann<br />
Lösung: Starbucks rief innerhalb von<br />
sechs Wochen die Website „My Starbucks<br />
Idea“ ins Leben, die auf Salesforce<br />
CRM Ideas-Funktionen basiert,<br />
Kunden und Partner können in 13 Kategorien<br />
Ideen einbringen, bewerten<br />
und kommentieren.<br />
Ergebnisse: über 77.000 eingereichte<br />
Ideen, über 760.000 abgegebene Stimmen,<br />
über 150.000 gepostete Kommentare,<br />
über 25 Ideen umgesetzt<br />
Unternehmensprofi l<br />
Salesforce.com wurde 1999 von Marc<br />
Benioff, dem heutigen CEO, gegründet<br />
und ist der Pionier im Enterprise<br />
Cloud Computing. Salesforce.com<br />
bietet Geschäftsanwendungen für<br />
Unternehmen als Service über das<br />
Internet an. Salesforce.com versteht<br />
sich mit mehr als 100.000 Kunden als<br />
das führende Unternehmen in diesem<br />
Bereich. Das Produkt-Portfolio<br />
basiert auf einer Echtzeit- und Multi-Tenancy-Architektur<br />
und hat mit<br />
CRM-Anwendungen, einer Cloud-<br />
Entwicklungsplattform sowie einem<br />
<strong>Social</strong> Media Kanäle<br />
www.facebook.com/SalesforceDE<br />
www.twitter.com/SalesforceDE<br />
Dell US<br />
Ziele: CRM-Lösung für umfassenden<br />
Überblick über die Vertriebskette und<br />
für globale Zusammenarbeit, sichere<br />
Communities für Feedback und Innovation<br />
Lösung: Dell entschied sich wegen<br />
Benutzerfreundlichkeit, Flexibilität<br />
und weltweiter Bereitstellung für<br />
Salesforce-CRM, IdeaStorm und EmployeeStorm,<br />
basierend auf Salesforce<br />
CRM Ideas<br />
Ergebnisse: Im ersten Monat 2.500 Ideen,<br />
Aufdeckung von Schwachstellen,<br />
Anpassung der Produkte an Kundenwünsche,<br />
Geschäft in Höhe von 200<br />
Millionen Dollar für Partner<br />
Kollaborationstool die Art und Weise,<br />
wie Unternehmen mit ihren Kunden<br />
kommunizieren und kollaborieren revolutioniert.<br />
Die Lösungen von salesforce.com<br />
genügen höchsten Ansprüchen an<br />
Verfügbarkeit, Sicherheit und Datenschutz.<br />
Unternehmen jeder Größe<br />
können in Echtzeit von jedem Standort<br />
weltweit zugreifen und zahlen nur<br />
eine Nutzungsgebühr. Zu den Kunden<br />
von salesforce.com zählen neben Allianz<br />
Commercial, Dell, Deutsche Bank,<br />
Leitz (Deutschland)<br />
Ziele: Auf Basis eines maßgeschneiderten<br />
Online-Shops sollte das Produkt<br />
Leitz Create! sowohl Unternehmen als<br />
auch Privatpersonen die Möglichkeit<br />
zur individuellen Gestaltung von Leitz<br />
Ordnern bieten<br />
Lösung: Für die Prozesse, die im Hintergrund<br />
des Online-Shops ablaufen<br />
hat Leitz ein fl exibles und kosteneffi -<br />
zientes IT-System gesucht.<br />
Ergebnisse: Leitz hat heute auf Basis<br />
der salesforce.com Plattform eine Lösung<br />
im Einsatz, die alle Bestell-, Produktions-<br />
und Zahlungsprozesse von<br />
„Leitz Create!“ automatisiert.<br />
Nokia, ImmobilenScout 24 und KONE<br />
auch Google. Salesforce.com wurde<br />
vom Fortune Ranking 2010 als eines<br />
der am schnellsten wachsenden Unternehmen<br />
der Welt ausgezeichnet.<br />
Neben seinem Hauptsitz in San Francisco<br />
(USA) arbeiten mehr als 5.000<br />
Mitarbeiter weltweit unter anderem<br />
in Deutschland, England, Irland,<br />
Frankreich, Schweiz und in Spanien.<br />
Als Gründungsmitglied bei Eurocloud<br />
Deutschland und Mitglied des BIT-<br />
KOM, ist salesforce.com auch in deutschen<br />
Verbänden vernetzt..<br />
121
122<br />
Anbieterübersicht<br />
VICO Research &<br />
Consulting GmbH<br />
Unternehmensgründung: 2006<br />
Anzahl der Mitarbeiter: 28<br />
Ansprechpartner<br />
Herr Yasan Budak<br />
E-Mail-Adresse<br />
info@vico-research.com<br />
Telefonnummer<br />
+49 711-78 78 29-0<br />
Anschrift<br />
Friedrich-List-Straße 46<br />
70771 Leinfelden-Echterdingen<br />
Webseite<br />
www.vico-research.com<br />
<strong>Social</strong> Media für Monitoring, Analysen,<br />
Reputation und Strategie<br />
Abgedeckte Bereiche<br />
Beratung<br />
Contact Center<br />
eMail <strong>Marketing</strong><br />
Performance<br />
<strong>Marketing</strong><br />
Web Customer<br />
Service<br />
Produkt- und Dienstleistungsangebot<br />
1. Aufbau von <strong>Social</strong> Media Monitoring Systemen<br />
2. Qualitative und quantitative <strong>Social</strong> Media Analysen<br />
3. Opinion Leader Management<br />
4. <strong>Social</strong> Media <strong>Marketing</strong><br />
5. <strong>Social</strong> Media Strategieberatung<br />
6. Community Management<br />
7. Service 2.0<br />
8. <strong>Social</strong> Media Business Intelligence<br />
USP<br />
• Die relevanten Untersuchungsgegenstände werden durch Computerlinguisten<br />
mittels einer Textmining Software semantisch modelliert.<br />
• VICO hat eine selbstentwickelte Technologie für die Datenerfassung.<br />
• VICO zeichnet sich durch seine hohe Expertise in der spezifischen Zielgruppenerkennung<br />
und – analyse aus.<br />
• VICO stellt die Ergebnisse in einem individuell konzipierten System bereit,<br />
welches auf die vielfältigen Kundenbedürfnisse optimal zugeschnittenen<br />
ist und damit in unterschiedlichen Bereichen des Unternehmens<br />
eingesetzt und aktiv genutzt werden kann.<br />
Geschäftsmodell<br />
Business<br />
Analytcis<br />
Community<br />
CRM e<strong>Commerce</strong><br />
Mobile <strong>Marketing</strong> Online <strong>Marketing</strong><br />
SEO/SMO/Website<br />
Optimisation<br />
Viral <strong>Marketing</strong><br />
<strong>Social</strong> Media<br />
Monitoring<br />
1. Netnographische Marktforschung und Monitorings im <strong>Social</strong> Web eröffnen<br />
neue Erkenntnisse über Zielgruppen<br />
2. Durch einzigartige Tools und Analyseverfahren das <strong>Social</strong> Web erfassbar<br />
machen<br />
3. Dadurch Früherkennung von Problemen und Wettbewerbsbeobachtung<br />
möglich<br />
4. Anstoß zu Innovationsprozessen in Unternehmen
Referenzprojekte<br />
LG Electronics Deutschland<br />
• <strong>Social</strong> Media Monitoring von verschiedener<br />
Marken und Produkte<br />
seit 2008<br />
• Erstellung eines monatlichen Reports<br />
über verschiedene Produktbereiche<br />
inklusive Konkurrenzbeobachtung<br />
• Community Management<br />
Unternehmenspro� l<br />
VICO unterstützt Unternehmen dabei im <strong>Social</strong> Web wettbewerbsfähig<br />
zu werden – und es auch zu bleiben. Dabei<br />
sensibilisiert VICO Unternehmen für das Phänomen und<br />
hilft beim Aufbau von <strong>Social</strong> Media Monitoringsystemen.<br />
Zudem stattet VICO die Ansprechpartner der Unternehmen<br />
mit relevantem Wissen und aufbereiteten Informationen<br />
aus. Die von VICO individuell zugeschnittenen Konzepte<br />
und dialogfähigen Instrumente erlauben es mit Unternehmen<br />
und deren Kunden mediengerecht zu kommunizieren.<br />
VICO ist somit die Schnittstelle zwischen dem <strong>Social</strong> Web,<br />
dem Unternehmen und deren Kunden.<br />
<strong>Social</strong> Media Kanäle<br />
www.vico-research.com/blog/<br />
www.facebook.com/vico.friend<br />
www.twitter.com/vico_news<br />
Symantec GmbH<br />
• <strong>Social</strong> Media Monitoring von Internet<br />
Security Software in sieben<br />
verschiedenen Ländern<br />
• <strong>Social</strong> Media <strong>Marketing</strong> & <strong>Social</strong><br />
Media Strategien und Umsetzung<br />
Electronic Arts<br />
• <strong>Social</strong> Media Monitoring von Computerspielen<br />
seit 2007<br />
• Einzelaufträge für Online Recherchen<br />
bei Produktlaunches oder<br />
bei auffälligen Ausschlägen in der<br />
Kommunikation<br />
WER WIR SIND :<br />
VICO hat sich in den vergangenen Jahren zur führenden<br />
deutschen Agentur für <strong>Social</strong> Media entwickelt – beginnend<br />
bei der Marktforschung, über das Monitoring, bis hin<br />
zur Beratung und zur konkreten Umsetzung von <strong>Social</strong> Media<br />
Konzepten und Maßnahmen. Mit einzigartigen Tools<br />
und Analyseverfahren machen wir den Consumer Generated<br />
Content im <strong>Social</strong> Web für alle transparent, erfassbar<br />
und nutzbar. So kann die Kommunikation im Web sowohl<br />
zur Früherkennung von Problemen, zur Wettbewerbsbeobachtung,<br />
zur Trenderkennung oder als Anstoß zu Innovationsprozessen<br />
in einem Unternehmen genutzt und<br />
<strong>Marketing</strong>aktivitäten entsprechend darauf abgestimmt<br />
werden. Als Experten für netnographische Marktforschung<br />
und Monitoring von Foren, Communities und Blogs ermöglicht<br />
VICO völlig neue Erkenntnisse über entsprechende<br />
Zielgruppen.<br />
123
124<br />
Anhang<br />
Fallstudienverzeichnis<br />
Fallbeispiel: FN From Dell‘s Hell to one of the leader in <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> ......................................... 22<br />
Fallbeispiel: Tesco: Home Plus................................................................................................................. 24<br />
Fallbeispiel: Foursquare .......................................................................................................................... 26<br />
Fallbeispiel: Ebay Redlaser ...................................................................................................................... 27<br />
Fallbeispiel: Old Spice’s “Smell like a man” ......................................................................................... 31<br />
Fallbeispiel: Dell Fallstudie „Kunden eine Stimme geben“ ................................................................. 35<br />
Fallbeispiel: Ikea ...................................................................................................................................... 36<br />
Fallbeispiel: Max Factor, Procter & Gamble ........................................................................................... 37<br />
Fallbeispiel: Spreadshirt .......................................................................................................................... 40<br />
Fallbeispiel: Amazons A-Stores .............................................................................................................. 41<br />
Fallbeispiel: Kundenbewertungssystem von Amazon ......................................................................... 44<br />
Fallbeispiel: Stylefruits ............................................................................................................................ 45<br />
Fallbeispiel: Apple (iTunes – Genus) und StyleFeeder .......................................................................... 46<br />
Fallbeispiel: Ticketmaster ........................................................................................................................ 46<br />
Fallbeispiel: Baur Versand ....................................................................................................................... 48<br />
Fallbeispiel: Universal „<strong>Social</strong> TV“ .......................................................................................................... 48<br />
Fallbeispiel: BMW „Key2Joy“ ................................................................................................................. 49<br />
Fallbeispiel : Ticketmaster macht mit jedem „like“ fünf US-Dollar zusätzlichen Umsatz .................. 50<br />
Fallbeispiel: Naturkosmetik-Shop Hautbalance .................................................................................... 51<br />
Fallbeispiel: Groupon Deutschland (ehem. CityDeal) ............................................................... 52<br />
Fallbeispiel: Brands 4 Friends .................................................................................................................. 53<br />
Fallbeispiel: mymüsli – schnelle Hilfe schafft Vertrauen bei Kunden, die noch zögern ................... 54<br />
Fallbeispiel (Lithium): Sephora Beauty Talk Community ...................................................................... 54<br />
Fallbeispiel: Nestlé Marktplatz .............................................................................................................. 55<br />
Fallbeispiel (Vico) : Kunden helfen Kunden bei LG ................................................................................ 57<br />
Fallbeispiel: Best Buy ............................................................................................................................... 57<br />
Fallbeispiel (MicroStrategy): Guess Jeans’ digitale Kundenkarte ....................................................... 58<br />
Fallbeispiel: Diesel Cam ........................................................................................................................... 58<br />
Fallbeispiel: My SnapShop ...................................................................................................................... 59<br />
Fallbeispiel: Amazon Mobile .................................................................................................................. 59<br />
Fallbeispiel: Ebay ..................................................................................................................................... 59<br />
Fallbeispiel: American Express ............................................................................................................... 60<br />
Fallbeispiel (MicroStrategy): FC Barcelona – Fan-Artikel nach Maß ................................................... 61<br />
Fallbeispiel (B.I.G.): ARTDECO Kampagnen Erfolgsmessung ............................................................... 63<br />
Fallbeispiel: E-Postbrief ........................................................................................................................... 64<br />
Fallbeispiel: Facebook als größtes „CRM-System“ der Welt ................................................................ 64<br />
Fallbeispiel (Hybris): Humanic setzt auf Crosschannel-Strategie ........................................................ 66<br />
Fallbeispiel: Michael Dell hat 100.000 Follower, die seines Kollegen liegen<br />
nur im fünfstelligen Bereich .................................................................................................................. 67<br />
Fallbeispiel (Bazaarvoice): Einführung von Ratings & Reviews mit A/B-Tests ................................... 68<br />
Fallbeispiel: Biodeals.de .......................................................................................................................... 69<br />
Fallbeispiel: Levi’s .................................................................................................................................... 69
Fallbeispiel (<strong>Adobe</strong>): Unicredit - Webanalyse zur Verbesserung der Online-Akquise ....................... 70<br />
Fallbeispiel (<strong>Adobe</strong>): MTV – <strong>Social</strong> Media-Kampagne mit<br />
Co-Viewing steigert Zuschauerzahlen .................................................................................................. 71<br />
Interview <strong>Adobe</strong> : <strong>Social</strong> Media-Kampagnen mit professioneller<br />
Erfolgskontrolle erfolgreich managen ................................................................................................ 73<br />
Fallbeispiel: Nestlé ................................................................................................................................... 74<br />
Fallbeispiel: BMW – Meister aller Klassen ............................................................................................. 76<br />
Fallbeispiel: Symantec ............................................................................................................................. 78<br />
Fallbeispiel : Sony .................................................................................................................................... 78<br />
Fallbeispiel : Nike+ ................................................................................................................................... 78<br />
Fallbeispiel : Nissan .................................................................................................................................. 79<br />
Fallbeispiel (Bazaarvoice): QVC - Reviews als Frühwarnsystem decken Produktfehler auf ............. 80<br />
Fallbeispiel: Bosch Blau - Fans helfen, Produkte zu verbessern ........................................................... 82<br />
Fallbeispiel: Barnes & Nobels .................................................................................................................. 87<br />
Fallbeispiel: Facebook Credits ................................................................................................................ 88<br />
Fallbeispiel: Burberry ............................................................................................................................... 88<br />
Fallbeispiel: Best Buy - Next Best Action ................................................................................................ 88<br />
Fallbeispiel: Guess Kundenkarte ............................................................................................................ 88<br />
Abbildungsverzeichnis<br />
Abb. 1: Breite Akzeptanz des Online-Einkaufs ..................................................................................... 18<br />
Abb. 2: Crosschannel <strong>Commerce</strong> ........................................................................................................... 20<br />
Abb. 3: Hauptbegründungen der Kunden, „Fan“ von Marken in Facebook zu sein. ....................... 23<br />
Abb. 4: Struktur der mobilen Internetnutzung .................................................................................... 24<br />
Abb. 5: Einsatz von Mobile <strong>Commerce</strong> im Versandhandel .................................................................. 25<br />
Abb. 6: Bevorzugte Empfangsgeräte für Location Based Services ...................................................... 27<br />
Abb. 7: Customer Journey im SoLoMo-Zeitalter ................................................................................... 28<br />
Abb. 8: Owned, Paid und Earned im <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> ........................................................................ 30<br />
ABB. 9: Nachhaltiger Kampagnen-Erfolg durch <strong>Social</strong> Relationship Building ................................... 32<br />
Abb. 10: Einfluss der Einbindung des Tweet-Buttons in den Website Traffic ..................................... 34<br />
Abb. 11: <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> Marktprognose 2010-2015 ....................................................................... 38<br />
Abb. 12: Das Long Tail ............................................................................................................................. 39<br />
Abb. 13: <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> muss als Teil des E-<strong>Commerce</strong> angesehen werden ................................. 42<br />
Abb. 14: Die sieben relevanten Aktionen des <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> aus Nutzersicht ............................. 43<br />
Abb. 15: Für welche Zwecke nutzen Shopbetreiber Facebook?.......................................................... 47<br />
Abb. 16: Die drei Shop-Optionen bei Facebook ................................................................................... 47<br />
Abb. 17: Entscheidungsprozesse des „Connected Customers“ ........................................................... 62<br />
Abb. 18: Entscheidungsprozesse des „Connected Customers“ ........................................................... 66<br />
Abb. 19: Basis für strategische Entscheidungen ................................................................................. 79<br />
Abb. 20: <strong>Social</strong> Media Maturity Modell - Übersicht .............................................................................. 83<br />
Abb. 21: Alternative Transformationspfade .......................................................................................... 86<br />
Abb. 22: Projektmethodik, die beim aktiven Zuhören beginnt .......................................................... 87<br />
Abb. 22: Anbieterklassifizierung .................................................................................................................. 9<br />
125
126<br />
Anhang<br />
Glossar<br />
Affiliate-Programme Vermarktung von Produkten durch Verlinkung auf Partner-Seiten,<br />
basierend auf dem Prinzip der Vermittlungsprovision<br />
Ask your Network Durch integrierte Kommunikationsmöglichkeiten in Onlineshops<br />
können Nutzer ihr Netzwerk zu einem Produkt befragen.<br />
Brand Communitys Die Community entsteht durch die Verbundenheit zu einer bestimmten<br />
Marke.<br />
Co-Browsing Nutzer sehen sich gemeinsam durch das Synchronisieren eigener<br />
Bildschirminhalte das Sortiment eines Shops an und kommunizieren<br />
z. B. via Chat miteinander.<br />
Co-Shopping Die Erfahrung des gemeinsamen Einkaufens im realen Leben wird<br />
auf das Onlineshopping übertragen. Dabei wird ebenfalls von einem<br />
bestehenden Onlineshop als Basisplattform ausgegangen.<br />
Crowdsourcing Eine neue Form der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Hobby-Experten,<br />
Enthusiasten und Fans. Die Basis dafür liefern die Technologien<br />
und Tools der <strong>Social</strong> Media; genutzt wird die Bereitschaft<br />
der User, einen Beitrag zu leisten und sich aktiv mit Produkten und<br />
Ideen auseinanderzusetzen.<br />
Freundeslisten In Facebook ist es möglich, befreundete Nutzer (aber auch Unternehmensseiten)<br />
einfach in Listen zu sortieren und sich deren Beiträge<br />
entsprechend gefiltert anzeigen zu lassen.<br />
Group Buying Bei einer erreichten Mindestteilnehmerzahl kommt ein Deal zustande<br />
und ähnelt damit dem Prinzip des Live-Shoppings.<br />
BVDW, S. 14<br />
BVDW, S. 17<br />
BVDW, S. 17<br />
BVDW, S. 16<br />
<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />
in der praktischenUmsetzung,<br />
S. 52<br />
<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />
in der praktischenUmsetzung,<br />
S. 22<br />
SM-Blogüberblick<br />
S. 3<br />
BVDW, S. 15<br />
Group Gifting In einem Onlineshop können Produkte als Gruppe gekauft werden.<br />
Mehrere Nutzer sammeln dabei gemeinsam für ein Gruppengeschenk.<br />
Gruppen können das richtige Geschenk gemeinsam finden,<br />
diskutieren und jeder kann seinen Beitrag zum Geschenk individuell<br />
bezahlen.<br />
BVDW, S. 16<br />
Group-Gifting-<br />
Portale<br />
Mehrere Nutzer sammeln gemeinsam für ein Gruppengeschenk. BVDW, S. 15<br />
Ideen-Bords Nutzer können ihre Ideen für neue Produkte oder Verbesserungs- BVDW, S. 17<br />
(Idea Boards) vorschläge innerhalb eines Onlineshops kommunizieren.<br />
Mashups Im Bereich der Musik steht ein Mashup für einen Mix aus bestehenden<br />
Titeln. Im neuen Gedanken des Web 2.0 steht diese Form von<br />
Inhalten für den Grundgedanken, Medieninhalte jeglicher Art aufzugreifen<br />
und zu etwas Neuem zu kombinieren.<br />
Podcasts Der Begriff leitet sich von iPod und Broadcasting ab. Er beschreibt<br />
Radio- oder TV-ähnliche Audio- und Videoinhalte, die abonniert<br />
und heruntergeladen werden können.<br />
Portable (Online)<br />
<strong>Social</strong> Graph<br />
Dies sind online verfügbare Information über einen Nutzer und<br />
seine sozialen Verknüpfungen von Freunden, Familie und Kollegen.<br />
Der <strong>Social</strong> Graph zeigt die Aktivitäten des Nutzers, wer ihn beeinflusst<br />
und wo seine Interessen liegen.<br />
Q&A-Foren Nutzer können hier ihre Fragen zu Produkten an die Community<br />
richten.<br />
RSS Feeds RSS bedeutet in der Version 2.0 „Really Simple Syndication“ und ist<br />
aus technischer Sicht ein XML-basiertes Dateiformat, das zum plattformunabhängigen<br />
Austausch von Daten genutzt wird.<br />
<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />
in der praktischenUmsetzung,<br />
S. 12<br />
<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />
in der praktischenUmsetzung,<br />
S. 8<br />
<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />
in der praktischenUmsetzung,<br />
S. 47<br />
BVDW, S. 17<br />
<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />
in der praktischenUmsetzung,<br />
S. 11
Shopping Clubs Ausschließlich Clubmitglieder können limitierte Markenware preisgünstig<br />
erwerben. Die Verkaufsaktionen sind zeitlich begrenzt.<br />
Zugang zu den Verkaufskampagnen erhalten nur registrierte Mitglieder.<br />
BVDW, S. 15<br />
<strong>Social</strong> Ads Hierbei handelt es sich um Werbeanzeigen in sozialen Netzwerken,<br />
die abgestimmt auf das jeweilige Nutzerprofil ausgespielt werden.<br />
BVDW, S. 14<br />
<strong>Social</strong> Apps Bereitstellung von Applikationen in sozialen Netzwerken BVDW, S. 14<br />
<strong>Social</strong> Bookmarking<br />
Dienste<br />
Diese Dienste sind die Erweiterung des Abspeicherns von Online-<br />
Lesezeichen über den Internetbrowser des Nutzers. Die Erweiterung<br />
besteht darin, dass die gespeicherten URLs nicht lokal auf dem<br />
Rechner, sondern online abgespeichert werden.<br />
<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> “Unter <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> (Empfehlungshandel) wird eine konkrete<br />
Ausprägung des elektronischen Handels (bzw. Electronic <strong>Commerce</strong>)<br />
verstanden, bei der die aktive Beteiligung der Kunden und<br />
die persönliche Beziehung sowie die Kommunikation der Kunden<br />
untereinander im Vordergrund stehen. Die verwendeten Systeme<br />
sind der Sozialen Software zuzurechnen.”<br />
<strong>Social</strong> CRM <strong>Social</strong> CRM is a philosophy and a business strategy, supported by a<br />
technology platform, business rules, workflow, process, and social<br />
characteristics, designed to engage the customer in a collaborative<br />
conversation in order to provide mutually beneficial value in a<br />
trusted and transparent business environment. <strong>Social</strong> CRM is the<br />
company’s response to customers ownership of the conversation.<br />
<strong>Social</strong> Media Optimization<br />
Gezielte Nutzung von <strong>Social</strong> Media-Plattformen zu <strong>Marketing</strong>zwekken.<br />
<strong>Social</strong> Media Stores Große <strong>Social</strong> Networks (primär Facebook) bieten seit einiger Zeit die<br />
Möglichkeit, Onlineshops innerhalb dieser Netzwerke zu integrieren.<br />
Damit wird den Nutzern ermöglicht, dort einzukaufen, wo sie<br />
sich primär aufhalten, austauschen und beteiligen.<br />
<strong>Social</strong> News Seiten Aggregatoren, die Nachrichten und andere Inhalte im WorldWideWeb<br />
sammeln und durch ihre Nutzer bewerten und aufbereiten<br />
lassen.<br />
<strong>Social</strong> Recommendations<br />
Aufgrund ihres Kauf- und Surfverhaltens bekommen registrierte<br />
Shop- und Portalnutzer personalisierte Kaufempfehlungen, die auf<br />
deren Gewohnheiten und Vorlieben abgestimmt sind<br />
<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />
in der praktischenUmsetzung,<br />
S. 10<br />
wikipedia<br />
Dreamforce 2010<br />
BVDW, S. 14<br />
<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />
in der praktischenUmsetzung,<br />
S. 55<br />
<strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />
in der praktischenUmsetzung,<br />
S. 9<br />
BVDW, S. 16<br />
<strong>Social</strong> Shopping Soziale Netzwerke zielen explizit auf den Abverkauf von Produkten. BVDW, S. 15<br />
<strong>Social</strong>-Shopping- Diese Portale integrieren Shops bzw. Produkte verschiedenster An- BVDW, S. 15<br />
Portale<br />
bieter.<br />
Webhosting Webhosting beschreibt primär das Bereitstellen von Speicherplatz <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />
für eine Website und deren Inhalte bei einem Internet- oder Ho- in der praktisting-Provider.schenUmsetzung,<br />
S. 9<br />
Widgets Das Wort setzt sich aus den Wörtern ”Window” und ”Gadget” <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong><br />
zusammen und beschreibt kleine, fensterbasierte Tools, die in Be- in der praktitriebssysteme<br />
und Webseiten integriert werden können.<br />
schenUmsetzung, S. 12<br />
127
128<br />
Anhang<br />
Literaturverzeichnis<br />
• Altimeter (2010) <strong>Social</strong> CRM: The New Rules of Relationship Management<br />
• blog.360i (2011) <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> Playbook<br />
• Booz & Co. (2011) Turn „Likes“ to „buy“ - <strong>Social</strong> Media Emerges<br />
• as a <strong>Commerce</strong> Channel<br />
• BrightEdge (2011) <strong>Social</strong>-Share Analysis<br />
• BVDW/Google (2011) Mobile Web-Nutzung<br />
• bvh-Händlerstudie (2011) Mobile <strong>Commerce</strong><br />
• denkwerk (2011) Mobile <strong>Commerce</strong> Whitepaper<br />
• Enigma GFK (2011) <strong>Social</strong> Shopping<br />
• Firsching J. (2011) F-<strong>Commerce</strong> in t3n Magazin Nr. 24<br />
• Gentsch, P.; Zahn, A. M. (2010): Potenziale und Anwendungsfelder von Web-Monitoring im Unternehmen,<br />
in: Brauckmann, P. 2010: Web-Monitoring, UVK Vertragsgesellschaft mbH, Konstanz.<br />
• Greenberg, Paul (2011) CRM at the speed of light, 4. Ausgabe<br />
• Hoffmann, Daniel (2010) <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> in der praktischen Umsetzung<br />
• IBM (2011) Global CMO-Studie<br />
• IBM Institute for Business Value (2011) <strong>Digital</strong> Transformation<br />
• L2Thinktank (2011) Facebook IQ<br />
• SyZyGy (2010) F-<strong>Commerce</strong> - Selling on Facebook<br />
• Marsden, Paul (2011) F-<strong>Commerce</strong> & The Rise of the SoLoMo Consumer<br />
• Martin, J. J.; Postler, A. (2010) <strong>Social</strong> Media-Management – Kundenwissen erheben, analysieren<br />
und nutzen, in: Brauckmann, P. (Hrsg.): Web-Monitoring, UVK Vertragsge-sellschaft mbH, Konstanz.<br />
• Michels, D., Trültzsch, T. (2010): The Long Tail (Chris Anderson), in: Michelis, D., Schildhauer, T.<br />
(Hrsg.): <strong>Social</strong> Media Handbuch, Nomos Verlagsgesellschaft/Edition Reinhard Fischer, Baden Baden.<br />
• Mind Business Consultants (2010) <strong>Praxisleitfaden</strong> <strong>Social</strong> Media Monitoring<br />
• mind Business Consultants (2011) <strong>Praxisleitfaden</strong> <strong>Social</strong> Media im Kundenservice<br />
• Mind/YouGov/Microstrategy (2012) <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong>, Online-Befragung<br />
• Novomind (2011) Mobile Couponing<br />
• OVK Online-Report 2011/2<br />
• PayPal/Pressekonferenz zur E-<strong>Commerce</strong> Studie 2011<br />
• Richter A., Koch M., Kirsch J. (2007) <strong>Social</strong> <strong>Commerce</strong> Eine Analyse des Wandels im E-<strong>Commerce</strong><br />
• DMC (2011): <strong>Social</strong> Shopping<br />
• TNS Emnid/Radiozentrale (2010) Medien to go – was unterwegs ankommt<br />
• Dr. Michael Wu (2012) The Science of <strong>Social</strong><br />
• Zucker.Kommunikation (2011) Trendreport: Facebook, Marken & TV in Deutschland
129