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Praxisleitfaden Social Commerce - Adobe Digital Marketing

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Der <strong>Social</strong>-<strong>Commerce</strong>-Werkzeugkasten<br />

Weiterleitungsshop: Window-Shopping auf Facebook<br />

Viele Marken starten etwas verhalten und implementieren ein Schaufenster zu ihrem Onlineshop, um ihre Produkte<br />

auch auf Facebook zu präsentieren. Diese sogenannten Weiterleitungsshops erfordern kaum Aufwand<br />

und bieten die Möglichkeit zu testen, ob sich die Facebook-Nutzer für die Angebote interessieren.<br />

F-Shop Applikation (Canvas-Shop): die kleine Ausgabe des<br />

großen Onlineshops<br />

Einen Schritt weiter sind etliche Versandhändler gegangen, indem sie eine Miniaturausgabe ihres großen Onlineshops<br />

als sogenannte Canvas-Applikation auf Facebook integriert haben. Dazu muss der Nutzer allerdings<br />

auf eine Applikationsseite wechseln und seine gewohnte Facebook-Umgebung verlassen. Auf dieser Applikationsseite<br />

kann der Kunde den Kauf abwickeln, jedoch leitet ihn der Anbieter für den gesamten Zahlungsvorgang<br />

auf seine herkömmliche E-<strong>Commerce</strong>-Plattform weiter.<br />

Fallbeispiel: 80 Baur Versand<br />

Der BAUR Versand ist einer der ältesten Universalversender in Deutschland und hat im August 2011 seine<br />

Vertriebskanäle um einen Facebook-Shop erweitert. Ausgewählte Sortimente und Aktionen wie ein Urlaubs-<br />

Special sprechen nun neue Kundengruppen direkt in dem sozialen Netzwerk an. Mit fast 30.000 Fans gehört<br />

Baur zu den Top 15 aller Fanpages im Bereich Handel. „Die Entscheidung, einen Facebook-Shop zu launchen,<br />

entstand aus dem Gedanken heraus, das Angebot dorthin zu bringen, wo sich unsere Kunden aufhalten“, erklärt<br />

Christian Martin, Abteilungsleiter Online <strong>Marketing</strong> bei Baur. Der Laden wirkt wie eine Miniaturumsetzung<br />

des „echten“ Online-Stores von Baur – und das ist so gewollt. Schließt der Kunden auf Facebook den Kauf ab,<br />

geschieht das im „echten“ Baur-Shop mit dem passenden Scoring, den Zahlungssystemen und der Verschlüsselung.<br />

„Wir haben mit großem Aufwand quasi einen zweiten Shop neu entwickelt“, erklärt Projektleiter Jörg<br />

Fuß-Leisgang. Mit „großem Aufwand“ meint der Baur-Projektmanager einen mittleren fünfstelligen Betrag an<br />

Entwicklungskosten sowie einen dreimonatigen Projektablauf. Trotzdem gibt es keine definierten Zielwerte.<br />

„Wir wollen einfach mal schauen, was rauskommt“.<br />

Integrierter F-Shop (iFrame-Shop)<br />

Eine komplette Integration auf der Facebook-Seite bieten die sogenannten iFrame-Shops, die alle Funktionen<br />

von der Produktbeschreibung bis zum Check-Out Prozess auf der Seite ermöglichen. Sie eignen sich besonders<br />

gut für den Verkauf von digitalen Medien.<br />

Fallbeispiel: Universal „<strong>Social</strong> TV“<br />

Während viele Menschen darüber reden, dass „<strong>Social</strong> TV“ (Fernsehtechnologie, die soziale Interaktion unterstützt)<br />

das nächste große Thema sein wird, macht eine zunehmende Anzahl an Filmstudios „<strong>Social</strong> Movies“<br />

bereits zur Realität.<br />

Universal lädt Fans ein, einen Film direkt von der Facebook-Seite dieses Films zu mieten – bezahlt wird mit Facebook-Credits<br />

oder über PayPal. Genutzt werden können außerdem eine Facebook-App sowie verschiedene<br />

Zusatzangebote. Kunden können mit ihren Freunden interagieren, auf Lieblingsszenen hinweisen und an Quiz-<br />

Angeboten teilnehmen. Und am Tag einer Filmpremiere sind möglicherweise die Hauptdarsteller in Facebook<br />

anwesend, um im Live-Chat Fragen zu beantworten. Im Gegenzug nutzt Universal die Daten der Filmkonsumenten,<br />

um ihnen weitere Produktvorschläge zu unterbreiten.<br />

Ob dieser Facebook-Shop als Plattform für den Film-Verleih akzeptiert wird, hängt nach Überzeugung von Universal<br />

damit zusammen, ob den Nutzern ein tatsächlicher Mehrwert angeboten wird. Nur dadurch stelle dieses<br />

Angebot eine Konkurrenz für Plattformen wie iTunes, Amazon oder Netflix dar.<br />

Wie im oben geschilderten Beispiel bereits deutlich wurde, bietet die Facebook-Plattform den Nutzern eine<br />

eigene virtuelle Währung als Zahlungsmittel an: Facebook-Credits. Seit dem 1. Juli 2011 erhält Facebook dadurch<br />

30 Prozent des Verkaufwertes pro verkauftem Produkt. Auch Entwickler und Kunden profitieren davon.<br />

80 Vgl. Internet World Business, Ausgabe 16/11

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