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Weihnachtsbotschaft 2010 aus Peru (PDF-Dokument)

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<strong>Weihnachtsbotschaft</strong> <strong>2010</strong> <br />

an die Evangelisch-­‐Lutherische Kirche in Menden – Deutschland <br />

Liebe Brüder, liebe Schwestern, <br />

es ist eine Freude für uns, euch alle zu Weihnachten zu grüßen. Wir wünschen allen Familien eurer <br />

Gemeinde viel Glück und Segen von unserem Herrn Jesus Christus, und dass jeder Gottesdienst ein <br />

Augenblick der Besinnung und eine geistliche Stärkung sein wird. Weihnachten ist eine Zeit, die uns auch <br />

an die „Früchte der Partnerschaft“ erinnert, Früchte, die <strong>aus</strong> der LEBENDIGEN LIEBE entstehen, die vom <br />

Himmel kommt (Joh 3,16) und die bei uns lebt. Wir sind in der Liebe, im Glauben und der Freundschaft <br />

gewachsen; wir haben Fürbitte füreinander und lebendige, bereichernde Erfahungen geteilt, das ist ein <br />

großer Segen von Gott. Die Erfahrung von Maggaly war wunderschön, und sie ist eine entscheidende <br />

Brücke für unsere Kommunikation. Sie hilft uns mit dem Deutschkurs hier. Wie freuen uns schon sehr auf <br />

euren Besuch im nächsten Juli, wie wir es schon Pastorin Birgit am Telefon gesagt haben, ist eure <br />

Unterkunft bei der Familie Neciosup Urbina bestätigt. Die Familie wird vier Zimmer, Küche und Wohn-­‐/ <br />

Esszimmer zur Verfügung stellen; auch Familie Cubas Rodrígez hatte ihr H<strong>aus</strong> neben der Kirche zur <br />

Verfügung gestellt. Hier in Lima haben wir vergangenen Sonntag Weihnachten gefeiert, wir bedanken <br />

uns ganz herzlich für euren Brief, den wir vorgelesen haben. Die Kinder der Sonntagsschule haben auf <br />

ihre Geschenke verzichtet, um sie den ärmeren Kindern des Viertels San Juan de Lurigancho-­‐Lima zu <br />

geben. Die Jugendlichen haben auch am Samstag ihre Weihnachtsfeier gemacht und gewichtelt. <br />

Liebe Brüder und Schwestern: <br />

An diesem Weihnachtsfest verkünden wir mit Freude die feierliche Botschaft, die seit Jahrhunderten <br />

erklingt: „ dass heute ein Kind geboren ist in der Stadt Davids, ein Retter, welcher ist Christus, der Herr“ <br />

(Lk 2,11). In dieser Zeit hören wir erneut die Worte des Engels an die Hirten und wir erleben wieder die <br />

Atmosphäre dieser heiligen Nacht, der Nacht von Bethlehem, als der Sohn Gottes Mensch wurde, in <br />

einer Krippe geboren wurde und so unter uns Wohnung nahm (Joh 1,14). In dieser wunderbaren Nacht <br />

ist die Ankündigung des Engels auch eine Einladung an uns, Menschen dieses Jahrhunderts, den Erlöser <br />

der Welt anzunehmen. Mögen die Menschen von heute nicht zögern, ihn in ihren Häusern aufzunehmen, <br />

und die Menschen überall auf der Erde ihre Herzen öffnen für die wahre WEIHNACHT. <br />

Mögen wir uns zu dieser Weihnacht öffnen für die Hoffnung: betrachten wir die göttliche Herrlichkeit, <br />

die sich verbirgt in der Armut eines neugeborenen Kindes, in Windeln gewickelt und in einer Krippe <br />

liegend. Der Erlöser machte sich zum Kind, er wurde einer von uns, um unser Begleiter auf den <br />

entscheidenden Wegen unseres Lebens zu sein. Nehmen wir die Hand, die er uns gibt: Es ist eine Hand, <br />

die uns nicht wegnehmen, sondern nur geben will. Von abgelegenen Orten kamen Besucher, um das <br />

neugeborene Kind zu sehen. Herodes konnte weder den Stern Gottes sehen, noch die Macht seiner <br />

Herrschaft, er sah auch nicht das Geschenk Gottes für die Menschlichkeit. Herodes mit seinem <br />

verwirrten Geist konnte nicht sehen noch verstehen, er war in seiner Macht, in Hochmut und Habgier <br />

versunken. <br />

In der Herberge gab es keinen Platz für IHN, auch keine Annahme durch die erste Generation: „ er kam in <br />

sein Eigentum und die Seinen nahmen ihn nicht auf“ (Joh 1,11), aber er sagte im Gegensatz dazu: „wer


zu mir kommt, den werde ich nicht hin<strong>aus</strong>stoßen“ (Joh 6,37). Die Weihnacht brachte unbedingte Liebe <br />

mit sich, die keinen Unterschied macht und alles umfasst. Jesus Christus kam zur Welt in <br />

Ungerechtigkeit, in Bethlehem gab es kein Zimmer, wo der Erlöser das Licht der Welt erblicken konnte, <br />

nur einen Stall, der ihn schützen konnte. Sein erstes Weinen hörten zuerst die Stalltiere, und die Hirten <br />

und die Schafe in den Bergen waren die ersten, die die fröhliche Melodie der Engel gehört haben. Das <br />

einfache und gewöhnliche der Schöpfung Gottes stand im Vordergrund, ER wurde Teil dieser <br />

bescheidenen, diskriminierten Kreaturen. Lasst uns mit diesen Hirten in die Hütte von Bethlehem <br />

eintreten, unter dem liebenden Blick der Maria, die eine stille Zeugin der herrlichen Geburt Jesu ist. Lasst <br />

uns von ihr lernen, das Geheimnis Gottes in unseren Herzen zu bewahren, der uns zuliebe Mensch <br />

geworden ist. <br />

Auf der Welt gibt es viele Häuser, die Christus nicht aufnehmen. Gott lebt in jedem Herzen, das <br />

zerknirscht und zur Umkehr bereit ist, „So spricht der Hohe und Erhabene, der ewig wohnt, dessen Name <br />

heilig ist: Ich wohne in der Höhe und im Heiligtum und bei denen, die zerschlagenen und demütigen <br />

Geistes sind, auf dass ich erquicke den Geist der Gedemütigten und das Herz der Zerschlagenen.“ (Jes <br />

57,15). Aus diesem Grund sollen wir nicht zögern, weil Jesus bereit ist, unser Erlöser zu sein. Christus zu <br />

haben bedeutet, Gott zu lieben, den Nächsten zu lieben und sich selbst zu lieben (Mk 12,30.31). Der <br />

Besitz, der soziale Status und die Macht haben keine Bedeutung in Gottes Reich. Größe bekommt man <br />

durch das Dienen. Jesus, unser Erlöser, kam wie ein Diener und wusch seinen Jüngern die Füße (Joh 13,5-­‐<br />

17). Sind wir bereit einer dem anderen zu dienen? Wir sind Pilger, Brüder und Schwestern, die den Weg <br />

zusammen gehen, lasst uns zusammen die Last tragen bis zum Ziel unserer Reise. <br />

Liebe Brüder und liebe Schwestern, <br />

möge Gott, der uns zuliebe Mensch wurde, alle Waisen in Lima und Menden begleiten. In diesem Jahr <br />

gab es in fünf Familien bei den Peregrinos einen Todesfall, vor zwei Wochen haben wir den Vater von <br />

Sebastiana in Chiclayo beerdigt. Möge Gott den Menschen Kräfte geben, die an Krebs leiden. Möge Gott <br />

allen, die für Gottes Reich, für Frieden, Gerechtigkeit und Entwicklung arbeiten, Mut geben. Möge Gott <br />

den Menschen helfen, die sich bedingungslos um die Bedürfnisse der Fremden kümmern. In <br />

Lateinamerika gab es viele Naturkatastrophen. Nach den Erdbeben in Chile und Haiti bleiben als <br />

Konsequenz Hunger, Schmerz und Tod. Möge Gott denen ins Gewissen reden, die von Waffen profitieren <br />

und Gewalt und Drogenterrorismus und Korruption in <strong>Peru</strong> und anderswo auf der Welt fördern. Möge <br />

Gott Männer und Frauen aufrufen, sich mehr für den Umweltschutz zu engagieren und für die Zukunft <br />

unseres Planeten. Möge zu Weihnachten der Ruf Gottes an unsere Tür kommen, unsere Beziehung zu <br />

Gott, zum Leben, zum Nächsten und zur Schöpfung verbessern. <br />

Möge der gute Wille, den Weihnachten bringt, euren Glauben erneuern und die geschwisterliche Liebe <br />

zwischen den Schwestern und Brüdern. Möge das neue Jahr viel Glück und Erfüllung bringen. <br />

Ich wünsche euch noch einmal fröhliche Weihnachten und ein gutes neues Jahr. <br />

Herzlich, Iglesia Evangelica de los Peregrinos del <strong>Peru</strong>, <br />

San Jose, el Agustino-­‐Lima. <br />

Lima, 21.12.<strong>2010</strong>

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