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fachgruppensprecher (2011 / 2012) - Deutsche Zoologische ...

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– 144. DZG – Rundschreiben November <strong>2011</strong> –<br />

Mitteilungen<br />

Mitteilungen anderer Gesellschaften & wissenschaftlicher Einrichtungen<br />

Gemeinsame Pressemitteilung<br />

<strong>Deutsche</strong> Ornithologen- Gesellschaft (DO-G) +<br />

Dachverband <strong>Deutsche</strong>r Avifaunisten (DDA)<br />

Agrarvögel stärker denn je gefährdet!<br />

Wissenschaftler fordern besseren Schutz der<br />

biologischen Vielfalt in der Agrarlandschaft<br />

Keine andere Vogelartengruppe war in den letzten<br />

Jahrzehnten in Deutschland von so starken und<br />

anhaltenden Bestandsrückgängen betroffen wie die Vögel<br />

der Agrarlandschaft. Hauptursache für den Artenrückgang<br />

ist die Intensivierung in der Landwirtschaft, so Prof. Franz<br />

Bairlein, Präsident der <strong>Deutsche</strong>n Ornithologen-<br />

Gesellschaft. Besonders dramatisch: Seit einigen Jahren<br />

verschärft der Wegfall der EU-Flächenstilllegungen und<br />

der zunehmende Energiepflanzenanbau diese<br />

Entwicklung sprunghaft! Die derzeitigen politischen<br />

Rahmenbedingungen geben kaum Hoffnung auf<br />

Entspannung der Situation. Vor diesem Hintergrund<br />

wenden sich die <strong>Deutsche</strong> Ornithologen- Gesellschaft<br />

(DO-G) und der Dachverband <strong>Deutsche</strong>r Avifaunisten<br />

(DDA) mit einem Positionspapier an die Öffentlichkeit. Die<br />

Mitglieder dieser Verbände stellen das wichtigste<br />

Wissenschaftsgremium zur Vogelforschung und zum<br />

Vogelschutz in Deutschland dar. Sie fordern die Politik zur<br />

Umsetzung agrar- und umweltpolitischen Maßnahmen auf,<br />

um umgehend eine Stabilisierung und Umkehr dieser<br />

negativen Entwicklungen zu ermöglichen.<br />

Mit der Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung<br />

ging eine enorme Veränderung der Landschaft einher: Die<br />

Vergrößerung der Schläge mit dem Verlust von Hecken,<br />

Feldgehölzen und Kleingewässern, Vereinheitlichung der<br />

Kulturen und oft fehlender Feldfruchtwechsel.<br />

Pflanzenschutzmittel verdrängen Wildkräuter und damit<br />

Insektenlebensraum. Mahd- und Erntezyklen haben sich<br />

verkürzt, Grünland wurde entwässert und teilweise<br />

umgebrochen, Stilllegungsflächen sind aus der Landschaft<br />

verschwunden. Der anhaltende Bestandsrückgang von<br />

Uferschnepfe, Kiebitz, Braunkehlchen bis hin zur<br />

Feldlerche, die als Bioindikatoren den Zustand der Natur<br />

und Umwelt charakterisieren, verdeutlicht den Verlust an<br />

Biodiversität in der Agrarlandschaft. Das vorliegende<br />

Positionspapier zeigt die dringend erforderlichen<br />

Sofortmaßnahmen zum Erhalt der Feldvögel auf und<br />

wendet sich damit vor allem an Verantwortliche und<br />

Entscheidungsträger in der Politik. Die Stellungnahme<br />

verdeutlicht, dass wir uns durch die jüngste Entwicklung<br />

im Zusammenhang mit dem verstärkten Energiepflanzen-<br />

Anbau beschleunigt von dem politisch vereinbarten Ziel<br />

entfernen, den Rückgang der biologischen Vielfalt zu<br />

stoppen. Die Förderung regenerativer Energien und der<br />

Schutz der biologischen Vielfalt geraten zunehmend in<br />

Konflikt miteinander.<br />

V.i.S.d.P. Dr. Krista Dziewiaty, krista.dziewiaty@t-online.de<br />

Positionspapier und weitere Informationen zum Thema<br />

unter: http://www.do-g.de/<br />

---<br />

25<br />

Pressemitteilungen aus der<br />

<strong>Zoologische</strong>n Staatssammlung München<br />

<strong>2011</strong> Pew Fellowship in Marine Conservation an<br />

Wissenschaftlerin Vreni Häussermann in Chile<br />

vergeben Forschungsprojekt: Meeresschutzgebiete in<br />

Patagonien<br />

Dr. Vreni Häussermann, wissenschaftliche Direktorin der<br />

Huinay Field Station in der Comau Fjord im chilenischen<br />

Patagonien, erhielt die <strong>2011</strong> Pew Fellowship in Marine<br />

Conservation. Vreni Häussermann ist bisher erst die 2.<br />

<strong>Deutsche</strong>, die diesen renommierten Preis erhält. Ihr<br />

Projekt wird die reiche Artenvielfalt in der chilenischen<br />

Fjordregion untersuchen und statistische Methoden und<br />

andere Hilfsmittel zur Ermittlung biologisch<br />

schutzrelevanter Gebiete anwenden.<br />

Das Pew Fellowship in Marine Conservation ist ein<br />

renommiertes Programm, das Stipendiaten USD 150.000<br />

für ein dreijähriges wissenschaftliches Forschungs- oder<br />

Naturschutzprojekt zur Verfügung stellt. Die Zielsetzung<br />

des Projekts besteht darin, sich mit kritischen<br />

Herausforderungen auseinandersetzen, die unsere<br />

Ozeane bedrohen. Dr. Häussermann wird das Fellowship<br />

dafür einsetzen, sich auf die Daten zu konzentrieren, die<br />

zur Bildung eines Netzwerks von Meeresschutzgebieten<br />

erforderlich sind, um die einzigartigen Meeresökosysteme<br />

in Süd-Chile zu schützen. Ihr Stipendium soll dazu<br />

beitragen, ein Netzwerk von Meeresschutzgebieten zu<br />

schaffen, um die Arten des Gebiets zu erforschen und zu<br />

erfassen, und die Region vor einer weiteren Degradation<br />

ihrer Ökosysteme zu schützen. Die chilenische<br />

Fjordregion – ein Gebiet mit einer Küstenlinie von über<br />

80.000 Kilometern – ist die ausgedehnteste Fjordregion<br />

der Welt.<br />

Dr. Häussermann erhielt ihr Diplom in Biologie an der<br />

Ludwig-Maximilians-Universität in München, Deutschland,<br />

und promovierte dort im Jahr 2004 in mariner Zoologie.<br />

Die Laboruntersuchungen für ihre Doktorarbeit wurden an<br />

der <strong>Zoologische</strong>n Staatssammlung München und an der<br />

University of Kansas durchgeführt. Im Jahr 2005 gewann<br />

sie den international ausgeschriebenen Hintelmann-<br />

Wissenschafts-Preis für <strong>Zoologische</strong> Systematik. Sie war<br />

die Organisatorin und Hauptherausgeberin des Buchs<br />

Marine Benthic Fauna of Chilean Patagonia, des ersten<br />

umfassenden Bestimmungsführers für am Meeresboden<br />

lebende Organismen in der Fjordregion.

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