Ausgabe 3/2005 - rechtsanwalt-bruetting.de

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

juronline brüsselaktuell rubrik Elektronische Rechnungen Gültig nur mit digitaler Signatur Wer auf elektronischem Wege eine Rechnung übermitteln will, die rechtlich gültig ist, muss diese mit einer digitalen Signatur versehen. Für Unternehmen und Firmen, die in großem Umfang Rechnungen versenden, ist die Möglichkeit der elektronischen Übermittlung eine attraktive Alternative zur konventionellen Papierrechnung. Um rechtlich bzw. steuerlich anerkannt zu werden, muss eine derartige Rechnung aber nicht nur alle nach § 14 Absatz 4 UStG relevanten Angaben enthalten, sondern zusätzlich auch mit einer elektronischen Signatur versehen sein. Zur Erstellung der elektronischen Signatur benötigt der Rechnungssteller ein qualifiziertes Zertifikat, das von einem Zertifizierungsdiensteanbieter ausgestellt ist und die Identität des Zertifikatsinhabers bestätigt. Einen Überblick über die bestätigten Anbieter findet man auf den Internetseiten der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post 1) . Auskünfte und Hilfestellung hinsichtlich der elektronischen Signatur geben auch die örtlichen Industrie- und Handelskammern. Justizkommunikationsgesetz Klagen per E-Mail Die deutsche Justiz soll nun endgültig ins Internet-Zeitalter starten. Mitte März billigte der Bundesrat das Justizkommunikationsgesetz, das für die Gerichte die elektronische Aktenbearbeitung ermöglicht. Damit könnten in Zukunft nicht nur die Papierberge und die bekannten Aktenwagen in den deutschen Gerichten verschwinden. Vielmehr wird auch die Grundlage dafür geschaffen, dass Anwälte und Bürger Anträge oder Schriftsätze per E-Mail bei den Gerichten einreichen können. Denkbar ist auch, dass Anwälte von der Kanzlei aus Akteneinsicht nehmen. Ende Februar hatte der Bundestag mit den Stimmen aller Parteien das neue Gesetz verabschiedet, das Teil der Initiative Bund- Online2005 ist. Grünen-Politiker Hans- Christian Ströbele, selbst Anwalt, hatte Die elektronische Rechnung ist aber nicht nur für den Rechnungssteller lohnenswert, sondern kann sich auch für den Empfänger „rechnen“. Denn einige Unternehmen gewähren ihren Kunden Preisnachlässe oder belohnen sie mit Gutscheinen, sofern diese elektronische Rechnungen akzeptieren. Allerdings sollten die Empfänger elektronische Rechnungen nicht leichtfertig akzeptieren, sondern wirklich darauf achten, dass diese mit einer elektronischen Signatur versehen sind. Dies gilt auch für Privatpersonen, da andernfalls eine steuerliche Absetzbarkeit der Rechnung gefährdet ist. 1) www.jurfix/links (Ausgabe Mai/Juni 2005, bestätigte Anbieter und Produkte) damals von einer „Revolution in der Justiz“ gesprochen. Ob das Internet-Zeitalter aber tatsächlich beginnt, wird davon abhängen, ob die Länder zunächst auch die technischen Voraussetzungen dafür schaffen. Rechtspolitiker der Bundestagsfraktionen hatten dies bezweifelt, sind doch Investitionen in Millionenhöhe dafür notwendig. Einige Redner im Parlament waren auch skeptisch, ob die elektronische Akte am Ende die Papierakte voll ersetzen kann. Grund: Komplexe Verfahren lassen sich auf Papier besser nachlesen als auf dem Bildschirm. Gleichwohl bietet sie gegenüber der herkömmlichen Akte unter anderem den Vorteil, dass die Kommunikation zwischen Gericht und den Verfahrensbeteiligten beschleunigt wird. Außerdem seien die Akten kontinuierlich verfügbar, so dass verschiedene Bearbeiter gleichzeitig auf sie zugreifen könnten. Bagatellstreitigkeiten Verfahren vereinheitlichen Alternativ zu den bestehenden nationalen Verfahren soll ein europäisches Verfahren für geringfügige Forderungen eingeführt werden. Scheidung mit Auslandsbezug Fehlende Rechtssicherheit Die Europäische Kommission kritisiert, dass bei Scheidungen, die Ehepaare verschiedener Staatsangehörigkeit betreffen oder die nicht in ihrem Herkunftsland leben, die Rechtssicherheit fehle. Aus diesem Grund hat das Organ ein Grünbuch 1) veröffentlicht und eine öffentliche Diskussion eingeleitet. Derzeit werden Scheidungsurteile EU-weit gemäß der Verordnung 2201/2003 über die Zuständigkeit, Anerkennung und Vollstreckung Mitte März hatte die Europäische Kommission einen Vorschlag 1) für eine entsprechende Verordnung vorgelegt. Ziel ist es, Rechtsstreitigkeiten in Zivil- und Handelssachen, bei denen der Wert der Forderung 2.000 Euro nicht übersteigt, einfacher und schneller beizulegen. Der Antragsteller soll hierzu das Verfahren mittels eines speziellen Antragsformulars 2) einleiten, das ausgefüllt beim zuständigen Gericht einzureichen ist. Das Verfahren soll nicht nur auf grenzüberschreitende Fälle, sondern auch auf Sachverhalte mit reinem Inlandsbezug anwendbar sein. von Entscheidungen in Ehesachen und Entscheidungen, die die elterliche Verantwortung betreffen (Brüssel IIa) 2) , anerkannt. Jedoch regelt die Verordnung nicht, welches nationale Recht Anwendung findet, wenn sich Ehepartner aus unterschiedlichen Mitgliedstaaten scheiden lassen wollen. Aus dem DATEV-Informationsbüro in Brüssel berichtet RA’in Lydia Zimmermann Grundsätzlich soll es sich dabei um ein schriftliches Verfahren handeln, in dem kein Anwaltszwang gilt. Sollte das Gericht eine Verhandlung für notwendig erachten, so kann es diese im Wege einer Audio-, Videooder E-Mail-Konferenz abhalten. Zudem soll eine Beweisaufnahme mittels Telefon und schriftlicher Zeugenaussagen zugelassen werden. Eine in diesem Verfahren ergangene Entscheidung soll ohne Sicherheitsleistung sofort vollstreckbar sein. Dies auch in einem anderen Mitgliedstaat, ohne dass es hierfür noch einer Vollstreckbarkeitserklärung bedürfte und ohne dass die Anerkennung angefochten werden könnte. Ende März fand schließlich im Zuge des Mitentscheidungsverfahrens eine Anhörung 3) des Parlaments statt. Dabei wurde kritisch hinterfragt, ob das Verfahren tatsächlich auch auf innerstaatliche Sachverhalte Anwendung finden soll. Die angehörten Experten kritisierten den fakultativen Charakter, da er zur Verwirrung des Bürgers führen könne. 1) www.jurfix/links (Ausgabe Mai/Juni 2005, Verordnungsvorschlag der Kommission) 2) www.jurfix/links (Ausgabe Mai/Juni 2005, Antragsformular zur Einleitung des Verfahrens) 3) www.jurfix/links (Ausgabe Mai/Juni 2005, Anhörung des Parlaments) Um die bestehende Rechtsunsicherheit, unter der eine ansteigende Zahl von Eheleuten mit verschiedenen Nationalitäten leidet, zu beseitigen, befasst sich das Grünbuch anhand von konkreten Beispielen mit diesem Thema. Es werden Lösungsalternativen angeboten, wie beispielsweise die Rechtswahl durch die Eheleute oder die Möglichkeit einer Verweisung des Falles an das Gericht eines anderen Mitgliedstaates. Die Europäische Kommission hat außerdem eine Konsultation eingeleitet, in der Interessierte aufgefordert werden, ihre Stellungnahmen bis zum 30. September 2005 abzugeben 3) . 1) www.jurfix/links (Ausgabe Mai/Juni 2005, Grünbuch zum Scheidungsrecht) 2) www.jurfix/links (Ausgabe Mai/Juni 2005, Verordnung 2201/2203 des Rates) 3) www.jurfix/links (Ausgabe Mai/Juni 2005, Stellungnahmen zur Konsultation) 6 jurfix Mai/Juni 2005 Mai/Juni 2005 jurfix 7
servicepartner phantasy DATEVanwalt Forum Qualität gewinnt In Zeiten zunehmenden Konkurrenzdrucks erkennen viele Rechtsanwälte, dass ein professionelles Qualitätsmanagement der Schlüssel zur Sicherung des wirtschaftlichen Erfolgs ist. Die Neuerungen des Rechtsberatungsgesetzes, die steigenden Zulassungszahlen und die Ausweitung auf sechs neue Fachanwaltschaften haben evidente Auswirkungen auf den gesamten Berufsstand. Nur wer dieser Situation mit einer effizienten Kanzleisteuerung und einem differenzierten Controlling begegnet, wird seine Kanzlei auch in Zukunft wirtschaftlich erfolgreich führen können. Optimierte Prozesse sind die Basis für ein erfolgreiches Qualitätsmanagement. Dadurch sinken die Fehleranfälligkeit und das Haftungsrisiko, während die Kundenzufriedenheit und die Bindung der Mandanten an die Kanzlei gesteigert werden. Voraussetzung ist eine übergeordnete Kanzleisteuerung, die es ermöglicht, Stärken und Schwächen im Unternehmen Anwaltskanzlei zu identifizieren, so dass Kostentreiber aufgespürt und rentable Mandate mit Blick auf die Zukunft gezielt ausgebaut werden können. Mandant steht im Mittelpunkt Auf dem DATEVanwalt Forum, das im ersten Halbjahr noch in Mannheim und Freiburg stattfindet 1) , dreht sich alles um die genannten Themen. Im Mittelpunkt der Betrachtung steht der Mandant als Kunde der Rechtsanwaltskanzlei. Darüber hinaus wie die täglichen Arbeitsprozesse beschleunigt werden können, um effektiver, schneller und besser arbeiten zu können. Auf den Veranstaltungen ebenfalls thematisiert werden die speziellen Anforderungen an interdisziplinäre Kanzleien. Die Deutsche Vereinigung für Erbrecht und Vermögensnachfolge (DVEV) – ein Kooperationspartner der DATEV – feiert in diesem Jahr ihr 10-jähriges Bestehen und bietet deshalb im Anschluss an die Vorträge zum Qualitätsmanagement einen speziellen 90-minütigen Vortrag zum Erbrecht an, der ebenfalls kostenlos ist. Begleitender Infomarkt Auf einem Infomarkt, der die Veranstaltungen abrundet, erhält man einen Überblick über das Leistungsspektrum der DATEV für den anwaltlichen Berufsstand bzw. interdisziplinäre Kanzleien. Dabei geht es unter anderem um folgende Themen: • Verbesserung und Beschleunigung der täglichen Arbeitsprozesse durch den Einsatz der Kanzleiorganisationssoftware Phantasy • Die Erlösverteilung in Phantasy als Grundlage für eine saubere Gewinnverteilung • Kanzleisteuerung mit Phantasy und Rechnungswesen, um volle Kostenkontrolle und -transparenz zu erlangen 2) • Digitales Diktat mit Spracherkennung, das eine hohe Erkennungsrate garantiert und vor Ort live getestet werden kann Ganz spezielle Anforderungen an Softwareprogramme haben natürlich die interdisziplinären Kanzleien. Daher wird aufgezeigt, wie die DATEV-Programme Phantasy, Eigenorganisation comfort und Rechnungswesen ineinander greifen und so einer professionellen Kanzleisteuerung nutzen. Ebenfalls auf dem Infomarkt zu sehen sind schließlich die Internet-Anwendungen der DATEV sowie das Angebot von DATEVanwalt KOLLEG mit dem Weiterbildungsangebot bzw. den Datenbanken LEXinform Recht und Wirtschaft. 1) Freiburg 30.5.2005 Mannheim 2.6.2005 2) Durch den Einsatz von Analyse-Tools und betriebswirtschaftlichen Auswertungen inklusive dem Anwaltskontenrahmen Anpassung von Datenbeständen Maßgeschneiderte Dienstleistung Eine Veränderung der Kanzleiinfrastruktur bedingt in der Regel auch Anpassungen am Datenbestand. Gut, wenn man in diesem Fall auf optimalen Service zurückgreifen kann. In fast jedem Anwaltsbüro kommt es irgendwann zu personellen Veränderungen. Neue Rechtsanwälte kommen hinzu, andere verlassen die Kanzlei, oder es fusionieren zwei bisher eigenständige Kanzleien zu einer gemeinsamen Sozietät. In der Regel sind diese Wechsel auch mit Änderungen am Phantasy-Datenbestand verbunden. Neue Partner bringen einen eigenen „Mandantenstamm“ mit oder Partner, die die Kanzlei verlassen, wollen ihre Daten mitnehmen. Für diese Konstellation bietet DATEV-System-Partner AdvoService maßgeschneiderte Dienstleistungen an. Mehrere Phantasy-Datenbestände können zu einem Bestand zusammengefügt werden, und sofern Daten aus einem anderen Rechtsanwaltsprogramm vorhanden sind, geht der Zusammenführung der Daten zunächst eine entsprechende Datenkonvertierung voraus. Umgekehrt besteht natürlich auch die Möglichkeit, beliebige Phantasy-Datenbestände zu trennen. Diese Dienstleistungen können auch notwendig werden bei der Bildung oder Auflösung neuer Standorte, beispielsweise als Vorbereitung zum Phantasy-Datenabgleich. Datenzusammenführung Zunächst sind die jeweiligen Stammdaten zu ermitteln. Differenzen, beispielsweise in der Struktur der Referate, werden gemeinsam mit den Beteiligten abgestimmt, doppelt vergebene Akten- und Adressnummern werden umbenannt. Danach werden die Daten in eine Datenbank zusammengeführt. Diese wird schließlich der Kanzlei zur Verfügung gestellt. Datentrennung Datentrennungen erfolgen in der Regel anhand der in Phantasy zugeordneten Sachbearbeiter bzw. Partner. Mit den zu trennenden Akten werden auch die damit zusammenhängenden Informationen gelöscht, wie beispielsweise Fristen, Forderungskonten oder Buchungssätze. Eine individuelle Beratung im Vorfeld stellt sicher, dass keine nach der Trennungsvereinbarung bzw. zur kanzleiinternen Buchhaltung benötigten Informationen verloren gehen. Qualitätssicherung Zur Erhöhung der Sicherheit werden Probezusammmenführungen bzw. Trennungen angeboten. So kann sich die betroffene Kanzlei vor dem eigentlichen Stichtag von der Qualität dieser Dienstleistung überzeugen. Und die Firma AdvoService kann rechtzeitig Bescheid geben, falls auf Grund individueller Gegebenheiten mit Problemen zu rechnen ist oder sich der Aufwand erhöhen sollte. Ablauf der Datenanpassung Die Datenbestände werden per ISDN oder auf CD an die Firma AdvoService geschickt. Bei einer Datenzusammenführung erstellen die Beteiligten einen gemeinsamen Referatplan. Aber auch bei einer Datentrennung erfolgt eine Beratung, bei der insbesondere geklärt wird, welche Daten von welchem Beteiligten weiterhin benötigt werden. Nach der Zusammenführung oder Trennung werden die Daten per Post, Kurier oder ISDN wieder zur Verfügung gestellt. Weitergehende Informationen zu diesem Serviceangebot erhält man direkt bei der Firma AdvoService unter info@advoservice.de 8 jurfix Mai/Juni 2005 Mai/Juni 2005 jurfix 9
Seite 1 und 2: news&termine 2. Stuttgarter Erbrech
Seite 3: jurfixtitel jurfixtitel Online-Mahn
Seite 7 und 8: imfocus partnerDATEV Ebene, überre

Ausgabe 3/2005 - rechtsanwalt-bruetting.de

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?