Gegen Gewalt in lesbischen Beziehungen - lars-europe
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Handlungsmöglichkeiten<br />
Mache e<strong>in</strong>en Notfallplan. Vielleicht können dich de<strong>in</strong>e FreundInnen oder de<strong>in</strong>/e<br />
BeraterIn dabei unterstützen. Folgende Vorschläge können dir helfen den<br />
Notfallplan nach de<strong>in</strong>er Lebenssituation und de<strong>in</strong>en Bedürfnissen zu gestalten.<br />
Notfallplan:<br />
■ Überlege dir e<strong>in</strong>en Ort, wo du h<strong>in</strong>gehen kannst, wenn du unmittelbar<br />
flüchten musst, wie zum Beispiel zu FreundInnen, zu Familienmitgliedern,<br />
<strong>in</strong>s Frauenhaus, <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Hotel. Sprich dies mit den<br />
entsprechenden Personen ab und triff e<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong>barung, wie du sie im<br />
Notfall erreichen bzw. den sicheren Ort aufsuchen kannst.<br />
■ Überlege dir, wie du am besten aus der Wohnung flüchten kannst.<br />
Wenn es zu eskalieren droht, versuche dich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Raum zurückzuziehen/e<strong>in</strong>zusperren,<br />
<strong>in</strong> dem du die Möglichkeit hast die Polizei zu<br />
rufen, e<strong>in</strong>e vertraute Person zu <strong>in</strong>formieren oder aus dem du gut<br />
flüchten kannst<br />
■ Packe e<strong>in</strong>e Tasche mit den wichtigsten D<strong>in</strong>gen. Es ist manchmal auch<br />
sehr s<strong>in</strong>nvoll diese bei e<strong>in</strong>er Person de<strong>in</strong>es Vertrauens zu deponieren.<br />
Wichtig mitzunehmen s<strong>in</strong>d: Dokumente (Pass, Geburtsurkunde,<br />
Aufenthaltsbewilligung, Führersche<strong>in</strong>, ...), ärztliche Atteste, Geld,<br />
Bankomatkarten und Sparbücher, Haustür- und Autoschlüssel, Fotos<br />
von früheren Verletzungen, wichtige Adressen und Telefonnummern<br />
sowie die wichtigsten persönlichen D<strong>in</strong>ge.<br />
■ Weihe, wenn möglich, NachbarInnen e<strong>in</strong>, damit sie, falls sie Geräusche,<br />
Schreie oder Lärm hören bzw. <strong>Gewalt</strong> und Übergriffe vermuten, die<br />
Polizei rufen können.<br />
■ Falls du K<strong>in</strong>der hast, besprich mit ihnen, wie sie sich im Notfall<br />
verhalten sollen. Packe auch für sie die wichtigsten D<strong>in</strong>ge<br />
(Dokumente, Kleider, Spielsachen) e<strong>in</strong>.<br />
■ Falls die Person, die dich bedroht, e<strong>in</strong>en Schlüssel zu de<strong>in</strong>er Wohnung<br />
hat, ist es gut die Schlösser auszutauschen.<br />
Was kann ich tun, wenn ich <strong>Gewalt</strong> <strong>in</strong> <strong>Beziehungen</strong> ausübe?<br />
Wenn du bemerkst, dass du zu weit gehst, dass du selbst <strong>Gewalt</strong> ausübst und<br />
du diese nicht mehr e<strong>in</strong>setzen willst, ist dies e<strong>in</strong> erster großer Schritt. Zu<br />
bereuen, sich zu entschuldigen – auch wenn es noch so ernst geme<strong>in</strong>t ist – ist<br />
nicht genug. Zukünftige Übergriffe und gewalttätige Handlungen gegen de<strong>in</strong>e<br />
Freund<strong>in</strong>/Partner<strong>in</strong>/Mitbewohner<strong>in</strong> werden dadurch nicht gestoppt oder<br />
verh<strong>in</strong>dert.<br />
Du trägst die Verantwortung für de<strong>in</strong> Handeln und für die <strong>Gewalt</strong>, die du<br />
ausübst.<br />
Möglicherweise ist gerade die Angst davor, die andere ernsthaft zu verletzen<br />
oder e<strong>in</strong>e Straftat zu begehen, Anlass dafür, dass du etwas ändern möchtest.<br />
Wenn du de<strong>in</strong> Verhalten ändern und erste Schritte machen willst, dann ist es<br />
wichtig, dass du Beratung <strong>in</strong> Anspruch nimmst. Du kannst dir Unterstützung<br />
dafür holen de<strong>in</strong> Dom<strong>in</strong>anz- und Kontrollverhalten zu reflektieren und<br />
Lösungsmöglichkeiten zu f<strong>in</strong>den, um <strong>Beziehungen</strong> gewaltfrei zu gestalten. Die<br />
Gespräche mit der/dem BeraterIn unterliegen der Schweigepflicht.