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Gegen Gewalt in lesbischen Beziehungen - lars-europe

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Rechtliche Grundlagen Rechtliche Grundlagen / Beratungsangebote<br />

Gleichzeitig mit der Verlängerung des Betretungsverbotes kann auch e<strong>in</strong><br />

Verbot der Kontaktaufnahme beim Bezirksgericht beantragt werden. Der<br />

<strong>Gewalt</strong> ausübenden Person ist jede Art von Kontaktaufnahme auch per E-Mail<br />

oder telefonisch untersagt und sie darf sich nicht an bestimmten Orten, an<br />

denen sie die andere zu treffen hofft, aufhalten - das können die Arbeitsstelle,<br />

die Schule oder der K<strong>in</strong>dergarten se<strong>in</strong>.<br />

Diese Verfügung zum Schutz vor <strong>Gewalt</strong> an verschiedenen Orten kann für e<strong>in</strong><br />

Jahr erlassen werden.<br />

Seit 2006 gibt es <strong>in</strong> Österreich e<strong>in</strong>en gesetzlichen Schutz vor Stalk<strong>in</strong>g, das<br />

unter der Bezeichnung „Beharrliche Verfolgung“ unter Strafe steht.<br />

Im Gesetz steht: „Beharrlich verfolgt e<strong>in</strong>e Person, wer <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Weise, die<br />

geeignet ist, sie <strong>in</strong> ihrer Lebensführung unzumutbar zu bee<strong>in</strong>trächtigen, e<strong>in</strong>e<br />

längere Zeit h<strong>in</strong>durch fortgesetzt<br />

■ ihre räumliche Nähe aufsucht.<br />

■ im Wege e<strong>in</strong>er Telekommunikation oder unter Verwendung e<strong>in</strong>es<br />

sonstigen Kommunikationsmittels oder über Dritte Kontakt zu ihr<br />

herstellt.<br />

■ unter Verwendung ihrer personenbezogenen Daten Waren oder<br />

Dienstleistungen für sie bestellt, oder<br />

■ unter Verwendung ihrer personenbezogenen Daten Dritte veranlasst,<br />

mit ihr Kontakt aufzunehmen.“<br />

Typische Stalk<strong>in</strong>ghandlungen s<strong>in</strong>d z. B.:<br />

Telefonterror<br />

Zusenden zahlreicher SMS und E-Mails<br />

Verfolgen<br />

Sich offensichtlich <strong>in</strong> der Wohn- oder Arbeitsumgebung<br />

aufhalten<br />

Schalten von falschen Anzeigen<br />

Bestellungen im Namen des Opfers<br />

Verleumderische E<strong>in</strong>träge <strong>in</strong> Internetforen<br />

Unerwünschte Geschenke machen<br />

Das Umfeld des Opfers ausspionieren und kontaktieren<br />

Bei Stalk<strong>in</strong>g sollte auf jeden Fall e<strong>in</strong>e Beratungsstelle kontaktiert werden, bevor<br />

e<strong>in</strong>e Anzeige bei der Polizei gemacht wird.<br />

Als weitere Maßnahme gegen Stalk<strong>in</strong>g kann beim zuständigen Bezirksgericht<br />

e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>stweilige Verfügung beantragt werden.<br />

Seit 2006 haben Betroffene von <strong>Gewalt</strong> das Recht auf psychosoziale und<br />

juristische Prozessbegleitung. Sie können sich an Opferschutze<strong>in</strong>richtungen<br />

wenden und kostenlose Prozessbegleitung beantragen.<br />

Die Prozessbegleitung sieht die Unterstützung durch BeraterInnen <strong>in</strong> psychisch<br />

belastenden Situationen wie polizeiliche E<strong>in</strong>vernahmen vor und umfasst die<br />

kostenlose rechtliche Beratung und Vertretung vor Gericht durch<br />

RechtsanwältInnen.<br />

Diese Regelung ist für Betroffene von <strong>Gewalt</strong> e<strong>in</strong>e enorme Verbesserung. Sie<br />

können durch professionelle Unterstützung <strong>in</strong> Angstsituationen ihre Rechte<br />

effektiver durchsetzen.<br />

Bei jeder Art von <strong>Gewalt</strong> <strong>in</strong> der Beziehung sollten unbed<strong>in</strong>gt Beratung und<br />

Unterstützung <strong>in</strong> Anspruch genommen werden.<br />

Beratungsangebote<br />

Die folgenden Anlaufstellen s<strong>in</strong>d auf Beziehungsgewalt spezialisiert<br />

und begreifen <strong>Gewalt</strong> <strong>in</strong> <strong>lesbischen</strong> <strong>Beziehungen</strong> als Thema<br />

ihrer Beratungsarbeit.<br />

Frauen beraten Frauen<br />

1060 Wien, Lehargasse 9/2/17<br />

Tel.: 01/587 67 50<br />

office@frauenberatenfrauen.at<br />

www.frauenberatenfrauen.at<br />

Montag und Mittwoch 9.30 - 12.30 Uhr<br />

Dienstag und Donnerstag 13.00 - 16.00 Uhr<br />

Erstanlaufstelle für Frauen aller Altersgruppen: der Themenbogen spannt sich von<br />

psychosozialen Belangen wie Identitätsfragen, Sexualität, <strong>Gewalt</strong> und Missbrauch usw.<br />

bis h<strong>in</strong> zu Fragen des Scheidungsrechts. Im Angebot s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e österreichweite Onl<strong>in</strong>eberatung,<br />

Telefon- und persönliche Beratung sowie wechselnde Behandlungsangebote<br />

im E<strong>in</strong>zel- und Gruppensett<strong>in</strong>g (z.B. Anti-Stress Beratung, Kreatives Schreiben, <strong>Gewalt</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>lesbischen</strong> <strong>Beziehungen</strong>, u.v.a.m.). An Berufsgruppen s<strong>in</strong>d vertreten: Pädagog<strong>in</strong>nen,<br />

Psycholog<strong>in</strong>nen, Philosoph<strong>in</strong>nen, Sozialarbeiter<strong>in</strong>nen, Jurist<strong>in</strong>nen.

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