Die Entwicklung von Gemeindeleitern für österreichische Freikirchen

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wohl durch seine Persönlichkeit 23 als auch durch Leiterschaftsverhalten. 24 Der
Leiter ist seinerseits von der Gruppe abhängig. 25
Im christlichen Verständnis von
Leiterschaft kommt zu den genannten drei Komponenten Gott als bestimmender
Faktor dazu. Er gibt die Persönlichkeit des Leiters, das Wesen der Gemeinde und
ihren Standort in dieser Welt vor. Trotz grundlegender Übereinstimmung gibt es
doch zwischen dem säkularen und dem christlichen Verständnis von Leiterschaft in
jedem Bereich wesentliche Unterschiede. 26
Leiter wird jemand nicht (in erster Linie) durch Geburt, sondern durch einen
Lern- und Entwicklungsprozeß. 27
Dabei bilden entsprechende geistliche Gaben
sowie die Berufung durch Gott und die Gemeinde die Voraussetzung.
23
Günter Krallmann, Leidenschaftliche Leiterschaft: Der Auftrag Jesu zur Mission (Wuppertal
und Witten: One Way Verlag, 1995), 192; im folgenden zitiert als Krallmann, Leiterschaft.
24
Wie Ideen entwickeln, entscheiden, kommunizieren, motivieren u.s.w. Siehe auch Clinton,
Werdegang, 116 und 191.
25
Wolff, Leadership, 81ff. Die Gruppe verleiht ihm Autorität und Kompetenzen. Er benötigt
eine gute Beziehung zu den Gruppenmitgliedern. Die Art der Gruppe bestimmt wesentlich das
Leiterschaftsverhalten. Die Situation prägt den Leitungsstil.
26
Sanders, Verantwortung, 10ff. Krallmann, Leiterschaft, 157. Kenneth O. Gangel, Leadership
for Church Education, 3. Aufl. (Chicago: Moody Press, 1972), 168ff, 178-190. Engstrom, The Making,
64f, 199. Edgar J. Elliston, „Designing Leadership Education,“ Missiology, Vol. 16, No. 2 (1988):
203-215, 209f. Zwei Konzepte der Leiterschaft stehen momentan im christlichen Bereich im Vordergrund:
Dienende Leiterschaft und transformierende Leiterschaft. Dienende Leiterschaft versteht den
Leiter in erster Linie als Diener der Gemeinde. Seine Beziehung zur Gemeinde und sein ganzes
Verhalten ist davon geprägt. Vgl. Malphurs, Planting Growing Churches, 125ff. Ndubuisi B. Akuchie,
„The Servants and the Superstars: An Examination of Servant Leadership in Light of Matthew
20:20-28,“ CEJ, Vol. 14, No. 1 (1993): 39-47. Krallmann, Leiterschaft, 145f. Leighton Ford, Leiten wie
Jesus: Menschen führen und verändern (Neuhausen-Stuttgart: Hänssler Verlag, 1997), 213ff; im folgenden
zitiert als Ford, Leiten. Transformierende Leiterschaft bedeutet, Menschen nicht nur zu führen,
sondern sie zu verändern. Vgl. Stephen R. Covey, Principle-Centered Leadership, First Fireside Ed.
(New York: Simon & Schuster Inc., 1992), 281f, 286. Ford, Leiten, 17-20, 27f. Ford sieht Jesus als
transformierenden Leiter a.a.O. 251. Transformierend kann auch als bevollmächtigend bezeichnet
werden (nach Warren Bennis) a.a.O. 35ff. Dieses Konzept ist ganz wesentlich für die Leiterentwicklung.
Myron Rush sieht den transformierenden Leiter als jemanden, der neue Leiter hervorbringt.
Mitarbeiter führen: der biblische Weg (Asslar: Schulte und Gerth, 1990), 17, 58.
27
Wolff, Leadership, 114. Zur Diskussion, ob Leiter geboren oder gemacht werden, siehe
Engstrom, The Making, 60ff, 89.