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Handbuch VIII

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54<br />

Batterien<br />

Batterie-Info<br />

■ In der Regel dient bei Reisefahrzeugen<br />

oder im Marinebereich ein Batteriesatz zum<br />

Betreiben der Verbraucher an Bord und ein<br />

separater Batteriesatz zum Starten der<br />

Maschine. Beide Systeme sollten bei Stillstand<br />

des Motors getrennt und während<br />

der Fahrt zusammengeschaltet sein. Somit<br />

steht zum Starten des Motors immer genug<br />

Leistung zur Verfügung, ganz egal wie weit<br />

die Standverbraucher die Bordbatterie entladen<br />

haben. Läuft der Motor, dann werden<br />

die beiden Batteriesysteme zusammengeschaltet<br />

und gemeinsam während der<br />

Fahrt über die Lichtmaschine geladen. Diese<br />

Steuerungstrennung erfolgt in der Regel<br />

automatisch über ein Trennrelais, einen Diodenverteiler<br />

oder einen Ladestromverteiler.<br />

Welche Batterie für<br />

welchen Einsatzzweck?<br />

Vorab sei nochmals erwähnt: Ob Sie eine<br />

Solaranlage einbauen oder nicht, reine Starterbatterien<br />

sind als Bord- bzw. Versorgungsbatterien<br />

grundsätzlich nicht zu empfehlen,<br />

da sie vom inneren Aufbau nicht für<br />

zyklische Belastungen ausgelegt sind und<br />

schnell ihre Speicherkapazität verlieren.<br />

Siehe hierzu auch Seite 9 dieses <strong>Handbuch</strong>s.<br />

Als Bordbatterien taugen letztendlich nur<br />

Bleibatterien, die speziell für zyklischen<br />

Batterieeinsatz geeignet sind. Nur diese<br />

ermöglichen gute Spannungsstabilität über<br />

einen langen Zeitraum und akzeptable<br />

Zyklenfestigkeit sowie geringe Selbstentladung.<br />

Da Starterbatterien sowie zyklenfeste<br />

Bordbatterien in gleichen Batteriegehäusen<br />

ausgeliefert werden, muss man<br />

sich am Gehäuseaufdruck orientieren. Bei<br />

Starterbatterien findet man die Angabe des<br />

Kälteprüfsterns in - A - (12V 88 Ah 450 A).<br />

Handelt es sich um eine zyklenfeste Batterie,<br />

BORD-VERSORGUNGSBATTERIEN<br />

ist zusätzlich eine Kapazitätsangabe mit<br />

einer Entladezeit aufgedruckt. Diese Angabe<br />

fehlt bei reinen Starterbatterien, so z. B.<br />

12 V 120 Ah (100 h oder C100). Je höher<br />

die Ah-Angabe bei gleicher Entladezeit,<br />

umso mehr Strom kann eine Batterie speichern<br />

und wieder abgeben.<br />

Welcher Batterietyp?<br />

Zyklenfeste Bordbatterien gibt es als konventionelle<br />

Flüssigbatterie oder als Gel- und<br />

neuerdings auch in AGM-Ausführung. Flüssig-<br />

zu Gel- oder AGM-Batterien unterscheiden<br />

sich darin, dass der Elektrolyd<br />

nicht in flüssiger, sondern in gebundener<br />

Form vorliegt. Bei Gel – wie der Name schon<br />

sagt – ist dieser in Gel gebunden, was den<br />

Vorteil hat, das bei Gehäusebruch keine<br />

Säure austreten kann und außerdem<br />

benötigt dieser Batterietyp keine Außenentlüftung.<br />

Gleiche Voraussetzungen auch<br />

bei AGM. Diese Batterietechnologie wurde<br />

entwickelt für Fahrzeuge mit hohem Stromaufkommen<br />

und parallel zur Fahrzeug-<br />

Hybridtechnik. AGM (Absorbent Glass Mat)<br />

bindet vollständig die Flüssigkeit in einem<br />

hochporösen Mikroglasfaservlies und macht<br />

diese damit gänzlich auslauf- und kippsicher.<br />

Große Vorteile bei der von uns angebotenen<br />

MT-AGM-Batterie ergeben sich<br />

dadurch, dass die Elektrodenplatten extrem<br />

verpresst wurden. Höhere Speicherleistung<br />

wurde dadurch realisiert und gleichzeitig<br />

die Abschlammung und somit der Verschleiß<br />

stark minimiert und auch ein innerer<br />

Kurzschluss ist praktisch ausgeschlossen.<br />

Die hohe Packungsdichte optimiert<br />

aber nicht nur den chemischen Prozess und<br />

gewährleistet hohe Zyklenzahlen und extreme<br />

Rüttelfestigkeit, sondern ermöglicht<br />

auch höhere Stromaufnahme bei kälteren<br />

Außentemperaturen sprich Wintercamping.<br />

AGM- wie auch Gelbatterien sind absolut<br />

wartungsfrei. Wichtig ist aber, dass das eingesetzte<br />

Ladegerät für den jeweiligen Batterietyp<br />

freigegeben ist und auf die Ladekennlinie<br />

umgeschaltet werden kann. Wer<br />

also von konventioneller Flüssigbatterie auf<br />

einen anderen Batterietyp wechseln will,<br />

muss zuvor prüfen, ob das eingebaute Ladegerät<br />

tauglich ist. Wenn dies nicht der Fall<br />

ist, kann zum originalen Bordladegerät ein<br />

MT-Ladegerät (s. S. 66 - 71) parallel geschaltet<br />

werden. Dies optimiert und übernimmt<br />

dann nicht nur die Volladung, sondern<br />

garantiert dann auch eine schnellere<br />

Aufladung der zumeist eh zu schwach ausgelegten<br />

serienmäßigen Ladegeräte, die<br />

Fahrzeughersteller ab Werk vorsehen.<br />

Ob sich eine Umrüstung von Flüssigbatterien<br />

lohnt, ist erfahrungsgemäß von den<br />

jeweiligen Einsatzbedingungen abhängig.<br />

Wer seine Bordbatterie nur wenig belastet,<br />

wird auch mit der preislich günstigeren<br />

zyklenfesten Flüssigsäurebatterie akzeptable<br />

Einsatzzeiten erreichen. Wer dagegen<br />

seinen Akku auch zyklisch mal stärker belastet<br />

(z.B. Wechselrichter, TV-SAT), ab und<br />

an in die Tiefentladung geht oder wenn sich<br />

starke Erschütterungen (Fernreisen) nicht<br />

vermeiden lassen, für den wird sich die Umrüstung<br />

lohnen.<br />

Genügend Batteriekapazität<br />

Damit die gewünschte Standzeit überbrückt<br />

werden kann bzw. ein Reisefahrzeug autark<br />

ist, muss eine ausreichende Batteriekapazität<br />

vorgesehen werden. Eine Solaranlage<br />

mit einer zu kleinen Batterie macht wenig<br />

Sinn. Beispiel: Stellen Sie sich vor, Sie haben<br />

eine kleine Regentonne. Diese ist bei Regen<br />

zwar schnell voll, aber bei Wasserentnahme<br />

auch schnell erschöpft. Obwohl es also noch<br />

stundenlang regnet, können Sie nicht so<br />

viel Wasser speichern, wie gebraucht wird.<br />

Genauso verhält es sich auch mit der Solaranlage<br />

und Batterie. Wenn die Batterie voll<br />

ist, kann noch stundenlang die Sonne scheinen,<br />

es wird nichts mehr gespeichert. Wenn<br />

Ihnen dann genau diese Leistung später<br />

fehlt, sollten Sie nicht Ihrer Solaranlage die<br />

Schuld geben! Die Lösung des Problems<br />

ist dann die Speicherkapazität, die durch<br />

Vergrößern oder Erweitern der vorhandenen<br />

Batterien erhöht werden muss. Eine<br />

Erhöhung der Kapazität wirkt sich übrigens<br />

auch auf die Lebensdauer der Batterien<br />

positiv aus, denn diese verschleißen umso<br />

schneller, je tiefer die Entladung ist. Da sich<br />

bei Verdoppelung der Kapazität also auch<br />

die Entladetiefe auf zwei Batterien verteilt<br />

und somit halbiert, hält der erweiterte Batteriesatz<br />

auch erheblich länger.

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