29.04.2015 Aufrufe

01 | 2015 NEWS

Im Datendschungel

Im Datendschungel

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Was kommt auf die Banken zu?<br />

Rückblick auf die SREP-Trendkonferenz<br />

am 11. November 2<strong>01</strong>4 in Frankfurt am Main<br />

von Claudia Schirsch<br />

Die bevorstehende Erweiterung des aufsichtsrechtlichen Überprüfungs-<br />

und Evaluierungsprozesses SREP (Supervisory Review and<br />

Evaluation Process) durch die europäische Bankenaufsicht wird<br />

weitreichende Auswirkungen auf die Banksteuerung haben. Aus<br />

diesem aktuellen Anlass hat msgGillardon am 11.11.2<strong>01</strong>4 eine<br />

Trendkonferenz zum Thema SREP veranstaltet. Dort informierten<br />

Experten über die neuesten Entwicklungen im Aufsichtsrecht.<br />

dem Rückgriff auf bereits in den Instituten vorhandene Kennzahlen<br />

wird die Aufsicht auf Basis des zur Verfügung gestellten Datenmaterials<br />

eigene Kennzahlen als Benchmark ermitteln und diese innerhalb<br />

der relevanten Peergroup vergleichen. Über die Benchmarks der Aufsicht<br />

liegen keine weiteren Informationen vor, mit ihrer Veröffentlichung<br />

ist aus heutiger Sicht auch nicht zu rechnen.<br />

Herausforderungen an die Geschäftsmodellanalyse<br />

und Umsetzungsempfehlungen für die Institute<br />

Referenten bei der SREP-Trendkonferenz (v. l. n. r.): Christoph Prellwitz,<br />

Claudia Schirsch, Georg Müller, Prof. Dr. Konrad Wimmer und Holger Dürr<br />

Neuerungen und Implikationen für die Bankenwelt<br />

durch SREP-Leitlinien<br />

Prof. Dr. Konrad Wimmer (msgGillardon) führte aus, dass das<br />

Thema Geschäftsstrategie zwar bereits in den MaRisk verankert,<br />

aber bislang keine tragende Säule des Prüfungsprozesses durch die<br />

Aufsicht sei. Durch die dargelegten Anforderungen an die „Business<br />

Model Analysis“ wird jedoch die Planungskompetenz für die<br />

Institute immer wichtiger. Die Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells<br />

kann nur durch einen mehrjährigen Planungshorizont mit<br />

transparenten Annahmen und entsprechenden Ergebnissen belegt<br />

werden. Hierbei sind – als Erweiterung der Anforderungen<br />

der MaRisk – insbesondere zu beachten:<br />

Marlon Maaß, Bundesbankdirektor und langjähriger Mitarbeiter an<br />

den neuen Standards in den europäischen Gremien, legte die künftige<br />

Ausrichtung der europäischen Bankenaufsicht fundiert und durchaus<br />

kritisch dar: Der SREP und künftig auch das deutsche Aufsichtsrecht<br />

werden stark regelbasiert und anders als die MaRisk nicht mehr<br />

prinzipienbasiert sein. Dies führt zwar zu einer Vereinheitlichung des<br />

Aufsichtsrechts in Europa, aber auch dazu, dass spezifische Besonderheiten<br />

von Instituten und Institutsgruppen kaum noch berücksichtigt<br />

werden. Perspektivisch werden interne Modelle (z. B. für die Messung<br />

des Kredit-, Marktpreis- oder Liquiditätsrisikos) an Bedeutung verlieren.<br />

Generell trifft dies auf den ICAAP und die Risikomanagementverfahren<br />

der Säule 2 zu. Die Eigenkapitalanforderung der Säule 1 von<br />

Basel III wird zur „Säule 1+“ aufgewertet. Damit wird sich in Zukunft<br />

auch die interne Eigenkapitalallokation für die wesentlichen Risiken<br />

stark an den pauschal von der Aufsicht vorgegebenen Rechenverfahren<br />

der Säule 1 orientieren. Handelsrechtliche (periodische) Kennzahlen<br />

werden gegenüber barwertigen an Bedeutung gewinnen. Neben<br />

> > Einschätzung der aktuellen Tragfähigkeit des Geschäftsmodells<br />

unter dem Aspekt der Erzielung ausreichender<br />

Erträge in den nächsten zwölf Monaten<br />

> > Abbildung des Vertriebsrisikos<br />

> > Transparenz der Ertragskonzentrationen<br />

> > Kennzahlen für die Abbildung der Wettbewerbsposition<br />

Die dazugehörigen strategischen Pläne und Planungsrechnungen<br />

müssen vorgelegt und auf ihren Risikogehalt untersucht werden.<br />

Die Verbindung von qualitativen und quantitativen<br />

Faktoren bei der Geschäftsmodellanalyse<br />

Claudia Schirsch (msgGillardon) stellte diese Verbindung<br />

anhand eines Prototyps vor, bei dem die unterschiedlichen<br />

Planannahmen für verschiedene makroökonomische Szenarien<br />

simuliert werden. Im Ergebnis liegt eine transparente Darstellung<br />

40 I <strong>NEWS</strong> <strong>01</strong>/2<strong>01</strong>5

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!